Poster Inhaltsstoffe im Wasser

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Allgemeines
Blei (Pb)
Mikrobiologie
Das Wasser und damit auch das Trinkwasser besteht nicht nur aus H2O,
sondern enthält auch eine Reihe von Stoffen und Substanzen in verschiedenen Konzentration. Welche Substanzen im Wasser vorkommen
hängt davon ab, aus welchem Umfeld es stammt. Ob im Wasser gelöste
bzw. vorhandene Stoffe eine für den Menschen negative gesundheitliche Bedeutung aufweisen bzw. zu berücksichtigen sind, wird durch
verschiedene gesetzliche Vorgaben (Trinkwasserverordnung, Lebensmittelbuch) Richtlinien (WHO Guidelines for drinking-water quality, 4.
Ausgabe) und der Festlegung von Parameter- und Indikatorwerten
geregelt.
Blei kommt in der Erdkruste mit ca. 0,0018% vor und ist in Österreichs Grund- und Quellwässern normalerweise nur in verschwindend kleinen Konzentrationen anzutreffen. Im menschlichen Körper
ist Blei in Konzentration von etwa 80µg/70kg Körpergewicht vorhanden. Höhere Stoffmengen im Trinkwasser sind zumeist auf
anthropogene Einflüsse v.a. durch Leitungs- und Armaturenmaterialien zurückzuführen. Der derzeit gültige Parameterwert wurde
mit 10µg/l (0,01 mg/l) festgeschrieben. Betroffen sind in der Regel
Altbauten, die noch Steigleitungen aus Blei aufweisen (vgl. Wienkarte rechts oben). Die chronische Aufnahme von Blei kann zu
Schlaflosigkeit, Anämie (Blutmangel), neurologischen Schäden v.a.
bei Heranwachsenden (Störungen der Feinmotorik und Intelligenz)
führen; bei Heranwachsenden kann das Blei anstelle des Kalziums
(Ca) in das Knochengerüst eingebaut werden (Wachstumsfuge).
Bleileitungen lassen sich an der grauen Farbe, an den wulstigen Verbindungen („Tulpe“=Lötstelle; keine geschraubten Verbindungen [siehe
Bild rechts]), an der Ritzbarkeit mit dem Fingernagel und dem dumpfen
Klang beim Anklopfen mit einem metallischen Gegenstand erkennen.
In Ländern mit einer hohen Anzahl an Bleileitungen wie dem Vereinigten Königreich werden z.B. Phosphate dem Wasser zudosiert, um die
Lösung des Bleis aus den Rohren zu verhindern.
Die Hepatitis A ist eine durch das Hepatitis-A-Virus
(Familie der Picornaviridae, Genus Hepatovirus.) verursachte Infektionskrankheit. Hauptsymptom ist eine
akute Entzündung der Leber (Hepatitis). Die Hepatitis A
verläuft niemals chronisch und heilt meist ohne ernsthafte
Komplikationen spontan aus. Sie wird durch verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel übertragen und tritt in
gemäßigten Breiten meist als importierte Erkrankung nach
einem Aufenthalt in Risikogebieten (s. Karte oben rechts)
auf. Das Virus ist sehr resistent gegen hohe Temperaturen,
Säuren und Laugen (beispielsweise Seifen und andere
Reinigungsmittel).
Arsen (As)
Arsen tritt als Spurenelement in Böden und Gewässern (betroffene
Gebiete s. Bild links unten) auf. Im menschlichen Körper ist es mit
14µg/70kg Körpergewicht anzutreffen. Der für das Trinkwasser geltende
Parameterwert beträgt 10μg/l. Dreiwertige Arsenverbindungen sind
hochtoxisch, weil sie biochemische Prozesse wie die DNA-Reparatur,
den zellulären Energiestoffwechsel, rezeptorvermittelte Transportvorgänge und die Signaltransduktion stören (Verdrängung des Zink-Ions aus
seiner Bindung zu Metallothioneinen und damit zur Inaktivierung von
Tumor-Repressor-Proteinen). Akute Arsenvergiftung führt u.a. zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Koliken; dies kann bis zu Nieren- und
Kreislaufversagen führen. Chronische Aufnahme kann Hautkrankheiten
(z.B. Black Foot Disease) oder Blutgefäßschäden hervorrufen. Verschiedene Arsenverbindungen stehen in unmittelbaren Zusammenhang
mit verschiedenen Krebsformen (z.B. Hautkrebs, Prostatakrebs; s. Bild
rechts unten). Die Einnahme von 60-170mg Arsenik gilt als tödliche
Dosis (LD50=14mg/kg Körpergewicht).
https://de.wikipedia.org/wiki/Arsen
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1280439/
„Weltkarte arsenrisikogebiete“ von Das Original wurde von Matze6587 in der Wikipedia auf Deutsch hochgeladen - Übertragen aus
de.wikipedia nach Commons durch Leyo mithilfe des CommonsHelper.. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/~ wiki/File:Weltkarte_arsenrisikogebiete.gif#/media/File:Weltkarte_arsenrisikogebiete.gif
Foto: pa, http://www.welt.de/wissenschaft/article1559813/Vier-Zehen-Knoblauch-gegen-Arsenvergiftung.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Hepatitis_A
© M. Jung
Fluor (F)
Fluor kommt in der Erdrinde mit einem Anteil
von 0,03% und im menschlichen Körper in der
Menge von 0,8g/70kg Körpergewicht vor. Der
Parameterwert für Fluor beträgt 1,5mg/l. Fluor ist in
geringen Mengen im Trinkwasser vorhanden; höhere Konzentrationen lassen auf eine anthropogene Ursache schließen. In
Abhängigkeit von der Art der Ernährung scheinen aber 50µg/l
ausreichend zu sein. Tierversuche haben gezeigt, dass bei FMangel zu vermindertem Wachstum und einer reduzierten
Lebenserwartung führen kann. Fluor verringert die Löslichkeit
des Zahnschmelzes; aus diesem und anderen „medizinischen“
Gründen wird in einigen Staaten (USA) Fluor dem Trinkwasser
zudosiert. Eine chronische Aufnahme von zudosiertem oder
natürlichem Fluor kann zu Fluorosis (Schädigung des Skelettes
und der Zähne; siehe auch Bilder rechts & links oben) führen;
Fluor inaktiviert einige Enzyme und sollte bei Nierenerkrankungen nicht aufgenommen bzw. getrunken werden.
Cryptosporidium parvum ist eine von mehreren Protozoen-Arten, die Kryptosporidiose verursachen, eine parasitäre Erkrankung des Säugerdarmtrakt (z.B. Rind, Schaf).
Primäres Symptom von C. parvum Infektionen ist akuter,
wässriger, und nicht-blutiger Durchfall. Weitere
Symptome können Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
und Bauchschmerzen sein. Die Infektion ist in der Regel
selbstlimitierend bei immunkompetenten Personen, d.h.
sie heilt nach mehreren Tagen von selbst aus. Bei
immunsupprimierten Patienten (z.B. AIDS-Kranke oder
therapeutisch immunsupprimierte Patienten) kann der
Krankheitsverlauf deutlich dramatischer (schwere
Austrocknungserscheinungen) verlaufen, bis hin Tod. Die
Infektion erfolgt oral über die Aufnahme von Oozyten, bei
gesunden Menschen müssten mehr 130 Oozyten
aufgenommen werden. Einer der größten Cryptosporidium-Ausbrüche wurde 1993 in Milwaukee verzeichnet,
der zu 403.000 Erkrankungen und 104 Toten (Stichwort
immunsupprimierte Menschen) innerhalb von 2 Wochen
führte
https://en.wikipedia.org/wiki/Cryptosporidium_parvum
https://de.wikipedia.org/wiki/Kryptosporidien
https://de.wikipedia.org/wiki/Cryptosporidium_parvum
https://en.wikipedia.org/wiki/1993_Milwaukee_Cryptosporidiosis_outbreak
©Ruhani Kaur/UNICEF India
Bild: "Cryptosporidium parvum 01". Licensed under Public
Domain via Wikimedia Commons https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cryptosporidium_
parvum_01.jpg#/media/File:Cryptosporidium_parvum_01.j
pg
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