schonende Hilfe bei Verdauungs

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Verdauung
Verstopfung –
schonende Hilfe
bei Verdauungsproblemen
C
harakteristisch für eine Verstopfung, auch Obstipation genannt, ist eine verzögerte Darmentleerung.
Betroffene können tagelang nicht das stille Örtchen
aufsuchen und leiden unter Bauchschmerzen, Völlegefühl und Unwohlsein. Diese Verdauungsstörungen machen vor keiner Altersgruppe halt. Besonders
häufig sind Frauen betroffen. Als Übeltäter gelten
die weiblichen Hormone. Doch auch Senioren leiden
verhältnismäßig oft unter Verdauungsproblemen.
Im Alter bewegen sich viele Menschen weniger. Das
führt dann häufig zu einem trägen Darm. Allerdings
steckt nicht immer eine Verstopfung hinter verzögertem Stuhlgang. Je nachdem, was Sie am Tag zuvor
gegessen haben, ist eine Zeitspanne von 30 bis 100
Stunden völlig normal, bis der Körper die Nahrungsreste ausscheidet. Zögert sich die Darmentleerung
jedoch weiter hinaus und treten typische Begleitsymptome wie harter oder klumpiger Stuhl auf, ist
eine Verstopfung sehr wahrscheinlich.
Verstopfungen schnell erkennen
Viele Personen haben von Zeit zu Zeit mit Verstopfungen zu kämpfen. Das ist zwar lästig, aber oftmals verschwinden die Verdauungsprobleme nach ein paar
Tagen wieder von ganz alleine. Es gibt aber auch Verstopfungen, die deutlich hartnäckiger sind. Haben Sie
über Wochen immer wieder mit festem und unregelmäßigem Stuhlgang zu kämpfen, sprechen Mediziner von einer chronischen Verstopfung.
Folgende Symptome sind typisch für diese Art der
Obstipation:
èDarmentleerung an weniger als drei Tagen
in der Woche
èharter oder klumpiger Stuhl
èstarkes Drücken und Pressen während
des Stuhlgangs
èdas Gefühl der unvollständigen Entleerung
èvollständiger Verschluss des Schließmuskels
(Verkrampfung)
Treffen mindestens zwei der Symptome auf Sie zu
und halten die Beschwerden über mehr als drei Monate an, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen – einen
Internisten oder Gastroenterologen. Die Ursachen für
eine Verstopfung können vielseitig sein und lassen
sich daher nur schwer auf eigene Faust herausfinden.
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Bereits zu wenig Bewegung, ungewohntes Essen oder
ein neu verschriebenes Medikament können den Darm
aus dem Takt bringen. Rund jeder Fünfte in Deutschland hat mit Verstopfungen zu kämpfen. Halten diese
an, werden sie zur Zerreißprobe für die Betroffenen.
Dann gilt es, schnell Abhilfe zu schaffen, die Ursache
zu klären und die Verstopfung langfristig schonend zu
behandeln. Dabei helfen ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung ebenso wie Medikamente.
Den Beschwerden auf den Grund gehen
Wenn es dem Darm zu viel wird, geht oftmals gar
nichts mehr. Bereits Stress, ungewohntes Essen oder
langes Sitzen können Verstopfungen auslösen. Diese sogenannten akuten Verstopfungen sind nur von
kurzer Dauer und mit leichten Abführmitteln rasch
wieder verschwunden. Bei einigen Menschen lösen
bestimmte Lebensmittel oder Medikamente andauernde Beschwerden aus. So können beispielsweise
Präparate zur Behandlung psychischer Störungen
oder gegen Wassereinlagerungen die Verdauung aus
dem Takt bringen. Bei anderen sind die Darmprobleme die Folge von Krankheiten wie Morbus Parkinson
oder Multipler Sklerose. Ist der Grund für die chronische Verstopfung erst einmal geklärt, lassen sich die
Beschwerden gut behandeln.
Schnelle Hilfe bei streikendem Darm
Wenn Sie beispielsweise wissen, dass Sie auf Reisen
oder bei Stress häufig Probleme mit Darmträgheit
haben, lassen Sie sich in Ihrer Apotheke ein passendes Abführmittel geben, auch bekannt als Laxativum.
Dieses hilft zuverlässig bei akuten Verstopfungen.
Präparate dieser Art wirken auf zwei unterschiedliche
Weisen. Medikamente mit Natriumpicosulfat und Bisacodyl verflüssigen den Stuhl, indem sie die Wasseraufnahme über den Darm bremsen. Zusätzlich regen sie die Darmmuskeln an. Diese Medikamente wirken innerhalb von fünf bis sieben Stunden. Abführmittel, die Quellstoffe wie Macrogol enthalten, vergrößern im Darm unter Wasseraufnahme ihr Volumen
und regen so die Darmtätigkeit an. Quellstoffe brauchen mit bis zu drei Tagen deutlich länger, um ihre
Wirkung zu entfalten. Welches Präparat für Sie am
besten geeignet ist, erfahren Sie in Ihrer Apotheke.
Sollten Sie schwanger sein oder ein Präparat für Ihr
Kind benötigen, lassen Sie sich vom Apotheken-Team
ausreichend beraten. Generell können Sie Laxativa
auch ohne ärztlichen Rat einnehmen. Dabei sollten Sie auf die empfohlene Einnahmedauer achten
und diese nicht überschreiten, da sonst die Gefahr
besteht, dass sich Ihr Körper an das Abführmittel
gewöhnt. In der Regel sind Abführmittel für eine
einmalige Einnahme bestimmt. Wenn dann keine
Besserung eintritt, sollten Sie die Ursachen von einem Arzt klären lassen.
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Vorbeugen mit einem gesunden Lebensstil
Wenn Sie immer mal wieder unter Verstopfungen
leiden, nehmen Sie Ihren eigenen Lebensstil genauer unter die Lupe. Denn mit einfachen Maßnahmen
können Sie Ihre Darmtätigkeit wieder in Schwung
bringen. Regelmäßige Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung helfen, Obstipationen vorzubeugen. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenbestandteile, die im Magen-Darm-Trakt Wasser binden
und aufquellen. Dadurch erhöht sich das Volumen
des Speisebreis, der Druck auf die Darmwand steigt
und die Verdauung wird angeregt. Vollkornprodukte,
Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse sind sehr ballaststoffreich. Ideal sind Vollkornbrot, -nudeln und -reis,
aber auch Kichererbsen, Bohnen, Äpfel sowie Möhren. Weißmehlprodukte wie Gebäck, sehr zuckerhaltige Lebensmittel und Fertigprodukte enthalten hingegen wenige Ballaststoffe. Diese sollten Sie nur selten
verzehren. Sie können zusätzlich ballaststoffreiche
Leinsamen oder Haferkleie in Ihren Speiseplan einbauen. Das hilft, die von der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung empfohlenen 30 Gramm Ballaststoffe
pro Tag zu erreichen. Wichtig ist außerdem, dass Sie
mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken. Neben Ballaststoffen kurbeln auch milchsäurehaltige Lebensmittel wie Buttermilch, Joghurt oder milchsäurevergorenes Sauerkraut die Verdauung an.
Übungen zur Verdauungsanregung
Gerät die Verdauung ins Stocken, hilft es auch, sich
zu bewegen. Meist reicht schon ein langer Spaziergang an der frischen Luft, um die Darmtätigkeit anzuregen. Weiterhin unterstützen spezielle Übungen
die Verdauung. Sie regen die Atmung an, aktivieren
die Bauchmuskeln und steigern den Druck auf den
Bauch. Zudem wirkt sich das An- und Entspannen der
Muskeln entkrampfend auf den Darm aus.
èRadfahren im Liegen
Legen Sie sich auf den Rücken und heben Sie die
Beine im 90-Grad-Winkel an. Beginnen Sie nun, kräftig zu strampeln – so, als säßen Sie auf einem Rad.
Insgesamt 35 Wiederholungen.
èÜbung für den Beckenboden
Legen Sie sich auf den Rücken und heben Sie die
Beine im 90-Grad-Winkel an. Nun grätschen Sie die
Beine auseinander und wieder zusammen. Zehnmal
wiederholen.
èBauchmassage
Legen Sie in Rückenlage die flache Hand auf den
Bauch. Kreisen Sie unter leichtem Druck mit der
Hand im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel.
Autorin: Kea Antes
Quellwunder Chia-Samen
Chia-Samen stammen aus der gleichnamigen
Pflanze und sind ausgesprochen gesund. Die
kleinen schwarzen Samen sind reich an wertvollen Inhaltsstoffen wie Antioxidantien,
Kalzium und Eisen und so ballaststoffreich wie
kaum ein anderes Lebensmittel. Eingerührt in
Joghurt, Müsli oder Fruchtsäfte sind die Samen
eine ideale Alternative, um die Verdauung anzukurbeln. Beachten Sie, dass Sie ausreichend
Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Verstopfung
nicht zu verstärken.
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