Blattlausfeinde - Verband Wohneigentum eV

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Blattlausfeinde
Hallo liebe Kinder,
hallo liebe Freunde!
Gestern habe ich auf meinen Streifzügen durch die Gärten unserer Stadt ein
Gespräch zwischen zwei Gartenbesitzern belauscht. Da war ich dann doch sehr
überrascht, dass die beiden so wenig über die Zusammenhänge in der Natur
wussten. Sie klagten nämlich über zu viele Läuse an ihren Gartenpflanzen. Sie
meinten, dass ihnen nichts anderes übrig bliebe, als ständig mit der
Pflanzenschutzspritze diesen Plagegeistern auf den „Pelz“ rücken zu müssen.
Diese Beiden wissen anscheinend nicht, dass jedes Tier und jedes Insekt in der
Natur seine natürlichen Feinde hat und das sogar in unseren Gärten.
So wie ich mich als Igel vor dem Uhu, den Hunden und „Autoreifen“ (die kommen
natürlich nur auf den Straßen vor, sind aber sehr gefährlich für mich!) in Acht
nehmen muss, so haben auch die Blattläuse viele Feinde. Von diesen
Blattlausfeinden will ich euch heute berichten, damit ihr besser informiert seid, als
die beiden Gartenfreunde.
Marienkäfer & Co
Wenn ihr dort, wo Läuse auf den Pflanzen sitzen, einmal genauer hinschaut, dann
werdet ihr dort die unterschiedlichsten Feinde der Blattläuse entdecken. Einige von
ihnen will ich euch vorstellen:
Die Florfliege, auch Goldauge genannt, hat grüne Netzflügel. Sie lebt zwar als
geflügeltes Insekt von Nektar, Blütenstaub und den Ausscheidungen der Blattläuse,
aber ihre Larven fressen Läuse. Solch eine Florfliegenlarve verzehrt, bis sie
ausgewachsen ist, bis zu 800 Blattläuse. Eine ganz schön große Menge, was?
Manche sagen deshalb auch Blattlauslöwe zu diesen Larven.
Die Schwebfliegen kennt ihr sicher alle.
Das sind die Insekten, die so ähnlich
gestreift aussehen wie die Wespen, aber
nicht stechen können. Sie können
während des Fluges auf einer Stelle
stehen bleiben! Dieses Insekt kommt in
unseren Gärten in verschiedenen Arten
vor. Es gibt dicke, dünne, große und
kleine Schwebfliegen. Auch bei diesen
Insekten ist es so, dass das Vollinsekt
von Pollen und Nektar der Blüten lebt,
während die Larve ein eifriger
Blattlausvertilger ist. Diese schaffen es,
700 Läuse bis zu ihrer Verpuppung zu
verzehren.
Bei genauem Hinschauen könnt ihr in
manchen Blattlauskolonien kugelrund
„aufgeblasene“ Läuse (Bild links)
entdecken. In diesen Läusen wachsen
die Larven einer Schlupfwespenart
heran. Das Insekt ist ein Blütenbesucher
und legt seine Eier mit einem
Legestachel einzeln in die Blattläuse ab.
Die geschlüpfte Larve frisst die Laus von
innen heraus auf und verpuppt sich auch
dort zum Vollinsekt.
Nicht vergessen dürfen wir den Liebling
aller Kinder: den Marienkäfer! Der
Bekannteste ist der SiebenpunktMarienkäfer. Seine Larve (Bild rechts)
frisst bis zu ihrer Verpuppung rund 800
Blattläuse, während ein ausgewachsener
Käfer täglich ca. 150 Läuse verzehrt.
Übrigens, es gibt etwa 70
Marienkäferarten in Mitteleuropa. Diese
unterscheiden sich durch ihre Farbe und
die Anzahl der Punkte auf ihren
Deckflügeln. Die Punkte haben also
nichts mit dem Alter des Marienkäfers
tun, wie viele Leute meinen!
Bis bald Euer Olli
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