Hypnotika

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Nervensystem / Hypnotika
Hypnotika Hypnotika sind Wirkstoffe, die den Schlaf beeinflussen bzw. herbeiführen. Sie sollten aber nur eingesetzt werden, wenn die Ursache einer Schlafstörung nicht zu beheben ist oder andere Maßnahmen, wie z.B. autogenes Training, nicht zum Erfolg führen. Die Übergänge von den Sedativa (Beruhigungsmittel) einerseits und den Narkotika andererseits sind fließend, eine scharfe Abgrenzung ist fast nicht möglich Wird die Verordnung von Schlafmitteln tatsächlich notwendig, so ist zu prüfen, ob eine Einschlaf-­‐ oder Durchschlafstörung vorliegt. Zur Erleichterung des Einschlafens sind Schlafmittel mit schnellem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer (Einschlafmittel), bei unzureichender Schlaftiefe und frühzeitigem Erwachen Schlafmittel mit längerer Wirkungsdauer (Durchschlafmittel) anzuwenden. Von einem idealen Schlafmittel ist zu fordern, dass es • einem dem physiologischen Schlaf gleichen Zustand hervorruft, d.h. das physiologische Schlafprofil nicht verändert, • bei einer Überdosierung andere Funktionen des Zentralnervensystems ( und sonstige Organfunktionen ) nicht beeinflusst, • nicht kumuliert, • am folgenden Morgen keine negativen Nachwirkungen ( sog. hangover ) erzeugt und • auch bei längerer Anwendung nicht an Wirksamkeit verliert. Hypnotika werden aufgrund ihrer chemischen Struktur eingeteilt in • Benzodiazepine • Fusionierte 5,6-­‐Ring-­‐N-­‐Heterocyclen („Z-­‐Hypnotika“) • Alkanole (Chloralhydrat) -1 –
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Nervensystem / Hypnotika
Alle Hypnotika stören -­‐ wenn auch unterschiedlich stark -­‐ den physiologische Schlafablauf, wobei insbesondere das Stadium IV und die REM-­‐ Phasen betroffen sind. Benzodiazepine verlängern die Schlafstadien II und III des orthodoxen Schlafes, das Tiefschlafstadium (Stadium IV) wird dagegen verkürzt. Nebenwirkungen Bei Schlafmitteln, die die REM-­‐ Phasen beeinträchtigen, tritt beim Absetzen nach längerem Gebrauch ein REM-­‐Überschuss ( REM-­‐ Rebound ) auf, d.h. die REM-­‐ Phasen werden verlängert. Dabei besteht die Gefahr, dass es zu einem Entzugsdelier kommt. Im Gegensatz dazu kommt es bei Schlafmitteln, die die REM-­‐Phasen reduzieren zu einer REM-­‐Latenz, d.h. die Zeitdauer bis zur ersten REM-­‐Phase wird verlängert. Bei Schlafmitteln, die sehr langsam abklingen, kann es zu einem so genannten hangover kommen, d.h. die Patienten leiden am nächsten Morgen unter Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Außerdem besteht die Gefahr einer Kumulation. Bei zahlreichen Hypnotika nimmt nach einiger Zeit (2-­‐4 Wochen) die Wirkung deutlich ab, was dazu führt, dass die Patienten die Dosis steigern und es damit zu einer Erhöhung der Abhängigkeitsgefahr kommt. Interaktionen Auf mögliche Interaktionen von Schlafmitteln mit anderen Arzneistoffen ist besonders hinzuweisen. Wirkungen von zentral dämpfenden Substanzen, z. B. von Antihistaminika oder zentral wirksamen Antihypertensiva, und auch von Alkohol, werden verstärkt. Ebenso besteht bei gleichzeitiger Gabe von Psychopharmaka die Gefahr von schwer überschaubaren Wechselwirkungen. -2 –
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