VI Die Ostfront (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 1 von 26 Die Ostfront – über den Blitzkrieg, Stalingrad und die Einsatzgruppen Manuel Köhler, Würzburg Mit Illustrationen von Doris Köhl, Leimen arum überfielen Hitlers Armeen die Sowjet- Wunion? Warum verloren die Deutschen trotz der Anfangserfolge die Oberhand? Wer war für die Gräueltaten an der russischen Zivilbevölkerung verantwortlich? Anhand von schriftlichen und bildlichen Quellen, der Analyse von Diagrammen sowie selbstständigen Internetrecherchen beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Thema „Der Krieg im Osten“. Sie erarbeiten sich wichtige Einblicke in die menschenverachtende und rassistisch geprägte deutsche Kriegsführung in der Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges. t h c i s n a r o V Mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt einer der schlimmsten Kriege des 20. Jahrhunderts: der Zweite Weltkrieg. ng zum u t i e l n er A quellen! d n l i i B e Mit n von e r e i lys Ana Das Wichtigste auf einen Blick Klasse: 9 Dauer: 3 Stunden Kompetenzen: • beschreiben Hitlers „Lebensraumpolitik“ im Osten • benennen die Ursachen für die deutsche Niederlage an der Ostfront • erklären des Vernichtungskrieges in der Sowjetunion Aus dem Inhalt • Warum überfällt die Wehrmacht die Sowjetunion? • Welche Ursachen gibt es für die deutsche Niederlage im Osten? • Wie behandeln die Deutschen die Zivilbevölkerung? 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 6 von 26 Die Ostfront (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 VI Die Reihe im Überblick Stunde 1 Hitlers Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 M 1 (Ab) „Unternehmen Barbarossa“ – Hitlers Überfall auf die Sowjetunion M 2 (Ab) „Blitzsiege“ – Anfangserfolge an der Ostfront M 3 (Ab) Warum greift Hitler die Sowjetunion an? Stunde 2 Warum verliert Hitler die Kontrolle an der Ostfront? M 4 (Fo) Wende in Russland! – Deutscher Rückzug an der Ostfront M 5 (Ab) Warum verliert Hitler die Kontrolle an der Ostfront? (Stufe B) M 6 (Ab) Warum verliert Hitler die Kontrolle an der Ostfront? (Stufe C) Stunde 3 Wie behandeln die Deutschen die Bevölkerung in der Sowjetunion? M 7 (Bd) Vernichtungskrieg im Osten – die deutschen Soldaten und ihr Umgang mit der russischen Bevölkerung M 8 (Ab) Gruppe 1: Gesetzliche Bestimmungen bei Angriffen auf die Wehrmacht (Stufe A) M 9 (Ab) Gruppe 2: Mord mit System – die Einsatzgruppen (Stufe C) M 10 (Ab) Gruppe 3: Maßnahmen bei Angriffen auf die Wehrmacht (Stufe B) M 11 (Ab) Gruppe 4: Partisanenbekämpfung (Stufe B) M 12 i s n a r o Lernerfolgskontrolle (Ab) V M 13 (Tx) t h c Teste dein Wissen! – Ein Kreuzworträtsel zum Krieg an der Ostfront Von A bis Z – das Wichtigste auf einen Blick Abkürzungen: Ab = Arbeitsblatt; Bd = Bild; Fo = Farbfolie; Tx = Text Stufe A = leicht, Stufe B = mittel, Stufe C = anspruchsvoll 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 VI Die Ostfront (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 7 von 26 „Unternehmen Barbarossa“ – Hitlers Überfall auf die Sowjetunion M 1 Adolf Hitler entwarf unmittelbar nach dem erfolgreichen Feldzug gegen Frankreich einen militärischen Plan zur Eroberung der Sowjetunion. Die Luftschlacht um England, der Balkanfeldzug und die Besetzung Griechenlands sowie die Ausweitung des Krieges nach Nordafrika verzögerten ständig den Angriffsbeginn. Bis Juni 1941 hatte die Wehrmacht etwa 75 % ihrer gesamten Truppen, Panzer und Flugzeuge an der Grenze zur Sowjetunion zusammengezogen. t h c i s n Bild: picture alliance / ZB a r o V Soldaten Flugzeuge Panzer 3 Mio. 2500 3600 Deutsche Truppenstärke zu Beginn des Unternehmens Barbarossa Aufgaben 1. Beschreibe, was du auf dem Bild erkennen kannst. 2. Erkläre anhand der Zahlen die Bedeutung des Unternehmens Barbarossa für Hitler. 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 Bilder: Thinkstock/iStockphoto Deutscher Überfall auf die Sowjetunion VI Die Ostfront (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 9 von 26 Warum greift Hitler die Sowjetunion an? M3 Der Angriff auf die Sowjetunion erfolgte ohne vorherige deutsche Kriegserklärung. Hitler ging ein hohes Risiko ein, da er seine Kräfte teilen und im Osten eine neue Front eröffnen musste. Die Gründe hierfür erörterte Heinrich Himmler, Reichsinnenminister und damaliger Vertrauter Hitlers, rückblickend in einer Rede im August 1944. 5 10 „Unser Programm ist unverrückbar. Es ist unverrückbar, dass wir unsere östliche Grenze um 500 km verschieben und dort siedeln werden. Momentan leben in unserem Reich 90 Millionen Germanen. Für unser Programm benötigen wir noch 30 Millionen, so dass unser germanisches Blut vermehrt werden wird. Es ist unverrückbar, dass wir unser Blut in den Osten bringen und so den Siedlungsraum dort füllen werden. Wir verschieben die Grenze in den Osten und errichten dort eine neue Festungslinie. Unsere Enkel und Urenkel werden diese neue Grenze im Osten schützen und so zukünftige Kriege gewinnen. Es wird kein feindliches Flugzeug mehr aus dem Osten in den Luftraum des Deutschen Reiches gelangen. Wir errichten im Osten Stützpunkte und schützen unsere Bauerntrecks, die den Siedlungsraum im Osten besetzen. Wir besiedeln den Osten flächenmäßig Stück für Stück und drängen die anderen dort hinaus.“ t h c Vereinfachte Quelle Aufgaben i s n a r o 1. Lies den Quellentext. 2. Welche Grenzverschiebung hatte Hitler mit seinem Feldzug im Sinn? V ____________________________________________________________________________________ 3. Welche Pläne hatte er mit dem gewonnen Raum im Osten? ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________ 4. Wie äußerte sich Himmler über die Zukunft der im Osten ansässigen Menschen? ____________________________________________________________________________________ Wusstest du schon, ... dass sich Adolf Hitler bereits 1924 in dem Buch „Mein Kampf“ über seine Pläne mit der Sowjetunion äußerte? Als er wegen eines gescheiterten Putschversuches Anfang der 20er-Jahre inhaftiert wurde, schrieb er dieses Buch. Darin forderte er die Gewinnung von „Lebensraum im Osten“ für das deutsche Volk sowie die Vernichtung der dort lebenden Menschen. Jedes Paar, das ab 1936 in Deutschland heiratete, bekam dieses Buch vom Standesbeamten geschenkt. 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 12 von 26 VI 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 Wende in Russland! – Deutscher Rückzug an der Ostfront Nach den ersten Erfolgen kam es zur Wende im Russlandfeldzug. Dieses Dokument macht das deutlich. t h c i s n a r o V Bild: picture-alliance/akg-images M4 Die Ostfront (Klasse 9) Sowjetisches Flugblatt 1942 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 VI Die Ostfront (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 13 von 26 Warum verliert Hitler die Kontrolle an der Ostfront? M5 B Bild: picture alliance/ZB Bild: picture alliance/ZB Mit Beginn der Offensive im Osten war die Wehrmacht nur auf dem Vormarsch. Im Herbst 1941 stand sie vor den Toren von Moskau. Stalin flüchtete aus dem Kreml, weil er den Verlust der Stadt befürchtete. Dann erhielt die sowjetische Armee jedoch die von den Deutschen nicht erwartete Unterstützung. i s n Flugzeuge Panzer a r o V t h c Neue Truppen aus Sibirien 15000 7000 Lokomotiven 2000 Amerikanischer Export in die Sowjetunion seit 1941 Begriffe: Export = Ausfuhr von Waren in ein anderes Land Kreml = historische Burg in Moskau und Sitz der sowjetischen Regierung Aufgaben 1. Betrachte aufmerksam die Bilder und die Statistik. 2. Erkläre, welche Unterstützung die Sowjetunion im Kampf gegen Hitler erhielt. 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 Bilder: Thinkstock/iStockphoto Winter an der Ostfront VI Die Ostfront (Klasse 9) 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 17 von 26 Vernichtungskrieg im Osten – die deutschen Soldaten und ihr Umgang mit der russischen Bevölkerung M7 In den ersten Monaten des deutschen Vormarsches im Osten sah ein Großteil der Bevölkerung die Deutschen als Befreier. Unter der Willkür des russischen Diktators Stalin hatten die Menschen viel Ungerechtigkeit und Leid erfahren. Die Zivilbevölkerung glaubte an ein besseres Leben unter einer deutschen Herrschaft. i s n a r o V Zivilbevölkerung während des deutschen Vormarsches 1941 Aufgaben 1. Beschreibe, was du auf dem Bild erkennen kannst. 2. Finde Erklärungen für das Verhalten der Bevölkerung. 3. Stelle Vermutungen darüber an, wie die Wehrmacht dies zu ihren Gunsten nutzen konnte. Zusatzaufgaben 1. Gehe im Internet auf diese Seite: http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2010-02/stalin-enteignungholodomor. Lies den Artikel aufmerksam. 2. Erstelle gemeinsam mit deinem Banknachbarn eine Mind-Map zu dem Thema „Stalins Verbrechen“. 3. Begründe, warum die Menschen in der Ukraine den deutschen Angreifern besonders stark zujubelten. 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014 Bild: picture alliance / ZB t h c 26 von 26 Die Ostfront (Klasse 9) M 13 20./21. Jahrhundert • Beitrag 21 VI Von A bis Z – das Wichtigste auf einen Blick Wichtige Begriffe, die ich gelernt habe! Barbarossa Dies war der Deckname für den deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. Blitzkrieg So wird das gleichzeitige Wirken von Luftwaffe, Panzer und Infanteriesoldaten während eines Angriffs bezeichnet. Einsatzgruppen Diese Einheit verübte Massenerschießungen an russischen Zivilisten in den besetzten Gebieten. Lebensraum Dies war das Ziel von Hitlers Angriff auf die Sowjetunion. Er wollte Gebiete für neu siedelnde Deutsche im Osten gewinnen. „Leih- und Pachtgesetz“ Mit diesem Programm unterstützte die USA die Sowjetunion mit Waffen und Material gegen die deutsche Wehrmacht. Partisanen Bezeichnung für bewaffnete Zivilisten, die keiner regulären Truppe angehören, sich aber am Krieg beteiligen. t h c i s n Eine wichtige Methode, die ich nun anwenden kann! a r o Einem Bild wichtige Informationen entnehmen: Bilder sind eine historische Quelle, die uns Informationen über vergangene Ereignisse präsentieren. Dabei erscheint es manchmal schwierig aus einem kurzen „Schnappschuss“ Wichtiges zu entnehmen und unwichtige Dinge auszublenden. Bei der Informationsgewinnung aus einem Bild hat sich folgende Vorgehensweise bewährt: V – Betrachte das Bild in aller Ruhe. – Konzentriere dich dabei zuerst auf die Bildmitte und gehe davon ausgehend dann an den Randbereich des Bildes. – Überlege dir, warum der Fotograf diese Situation festhalten wollte. – Finde nun Erklärungen, wie es zu dieser Situation auf dem Bild gekommen sein könnte. – Stelle Vermutungen darüber an, was nach dieser Situation wohl passiert sein könnte. 20 RAAbits Realschule Geschichte September 2014