13-4 Dualismus Welle

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LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
1
12 Dualismus Welle-Teilchen
12.1 Der lichtelektrische Effekt - Äußerer Photoeffekt
12.1.1 Versuch nach Hallwachs
Beugung von Licht am Gitter, am Einzel- und am Doppelspalt lassen sich als Interferenzerscheinungen erklären – ein typisches Verhalten einer elektromagnetischen Welle. Dennoch
gibt es Phänomene, die sich der Erklärung durch die Wellentheorie widersetzen:
Versuch nach Hallwachs:
UV-Lampe
Zinkplatte
Eine frisch geschmirgelte Zinkplatte wird
auf ein Elektroskop gesteckt und über den
Minuspol
einer
Spannungsquelle
aufgeladen. Anschließend wird die Platte
Glasplatte
mit kurzwelligem energiereichem Licht
(UV-Lampe) bestrahlt. Die Platte entlädt
sich.
Eine positiv geladene Platte hingegen
Elektroskop
entlädt sich dagegen nicht. Auch eine in
den Lichtstrahl gehaltene Glasplatte verhindert die Entladung und normales Licht vermag diese
Erscheinung auch nicht hervorzurufen.
Erklärung:
Das Licht einer bestimmten Wellenlänge scheint die Elektronen aus der Metallplatte
„herauszuschlagen“. Diesen Effekt nennt man Photoeffekt.
Wellentheorie:
Die einfallende Lichtwelle vermag die Elektronen zum Schwingen
anzuregen. Je größer die Energie des Lichtes, desto leichter lassen sich
die Elektronen herauslösen.
Widerspruch: Die Intensität (von z.B. sichtbarem Licht) hat keinen
Einfluss auf den Effekt.
Deutung des Photoeffekts
Wird Licht nicht als Welle, sondern als Teilchen erklärt, so können nur Teilchen einer
bestimmten Energie Elektronen aus der Metallplatte herauslösen. Diese Teilchen übertragen
ihre gesamte Energie auf das Elektron. Diese „Energieportionen“ nennt man Lichtquanten
bzw. Photonen. Dabei kann gezeigt werden, dass die Quantenenergie proportional zur
Frequenz ist: E ~ f. Die auftretende Konstante wird mit h bezeichnet: E = h · f.
Beim Photoeffekt treffen Photonen auf eine Metalloberfläche. Wenn ein Photon auf ein
Elektron trifft, wird das Photon absorbiert. Die Quantenenergie E = h · f des Photons
wird auf das Elektron übertragen; mit der gewonnenen Energie kann das Elektron das
Metall verlassen.
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2
12.1.2 Energiebilanz und Plancksche Konstante h
Für das Herauslösen eines Elektrons aus dem Metall ist eine bestimmte Energie, die
sogenannte Austrittsarbeit Wa erforderlich. Damit ist die gemessene kinetische Energie
Ekin 
me 2
v des Elektrons kleiner als die Quantenenergie EQ = h · f des eingestrahlten Lichts.
2
Die Bestimmung der kinetischen Energie des Elektrons erfolgt mit der Gegenfeldmethode.
Damit eine Elektron einer bestimmten Geschwindigkeit v eine elektrisches Feld der
Spannung U durchqueren kann ist eine Energie erforderlich, die der Energie Eel = e·U
entspricht, mit der das Elektron im elektrischen Feld abgebremst wird.
Es muss gelten:
e U 
me 2
v  h  f  Wa
2
Messung mit der Vakuum-Photozelle
(Einsteinsche Gleichung)
Ringanode
Licht
V 1: In einer Vakuumröhre befinden
Photokathode
sich eine mit Metall (Na, Ca, Cs)
beschichtete Kathode und eine
ringförmige
Anode.
Wird
die
Photoschicht der Katode mit Licht
bestrahlt, so werden Elektronen
herausgelöst. Das Nachfließen der
IPh
n
Elektronen, den Photostrom IPh, zeigt
A
ein über einen Messverstärker angeschlossenes Strommessgerät an. Nun
–
+
wird eine Spannung so angelegt, dass an
der Anode der Minuspol liegt. Die
V
Gegenspannung U0 wird gerade so weit
U0
erhöht, dass auch die schnellsten
Elektronen die negativ gepolte Ringanode nicht mehr erreichen können. Diese Messung erfolgt
bei verschiedenen Frequenzen.
alternative Versuchsanordnung V 2:
Ringanode
Licht
Photokathode
V
U0
Parallel zur beleuchteten Fotozelle werden
ein Kondensator und ein Spannungsmessgerät angeschlossen. Die Photoelektronen laden den Kondensator auf. Mit
Q ~ U steigt auch die Spannung am
Kondensator bis zu einem Grenzwert U0
an. Der Grenzwert ist genau dann erreicht,
wenn die kinetische Energie der
Elektronen gleich der Energie E = e·U0 ist,
die sie benötigen, um gegen die Spannung
U0 anzulaufen. Auch diese Messung erfolgt
bei verschiedenen Frequenzen, wobei der
zeitliche Verlauf der Spannung U0 z.B. mit
einem t-y-Schreiber aufgezeichnet werden
kann.
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3
Messwerttabelle zu V 1:
λ in nm
f in 1014 Hz
U0 in V
Auswertung:
578
5,19
0,40
546
5,49
0,55
436
6,88
1,05
405
7,41
1,35
Ekin
eV
2
1
0
1
2
3
4 fG 5
6
7
8
f
14
10 Hz
-1
-2
Wa
Die in ein f-Ekin-Diagramm eingetragene Messwerte liegen auf einer Geraden mit der
Gleichung: e U  h  f  Wa .
Die Gerade scheidet die f-Achse bei der sogenannten Grenzfrequenz fG und die Ekin-Achse bei
der Austrittsarbeit Wa.
Grenzfrequenz fG und Austrittsarbeit Wa :
-
Licht mit der Frequenz f < fG kann keine Elektronen aus dem entsprechenden
Metall herauslösen;
Licht mit der Energie E = h · fG kann gerade die Austrittsarbeit aufbringen;
es gilt: Ekin = 0 = h · fG - Wa bzw. Wa = h · fG ;
Die Austrittsarbeit Wa kann auf der Ekin-Achse abgelesen werden.
Bestimmung des Plancksches Wirkungsquantums h:
Die in der Gleichung e U  h  f  Wa auftretende Konstante h wird Plancksches Wirkungsquantum h genannt. Es entspricht der Steigung der Geraden im f-Ekin-Diagramm und kann
entsprechend ermittelt werden:
h = 6,626·10-34 Js
h
Ekin
f
[h] 
1J
 1Js
1Hz
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4
12.1.3 Zusammenhang zwischen Strahlungsleistung und Photostrom
Strahlungsleistung
Aufgrund der Energie EQ ist das Photon in der Lage, Arbeit zu verrichten bzw. innerhalb
eines Zeitintervalls Δt seine Energie EQ zu übertragen – Strahlungsleistung Φe. Für die
Strahlungsleistung eines „Lichtbündels“ gilt:
Die Strahlungsleistung (auch Strahlungsfluss Φe) ist diejenige Energie Qe,
die pro Zeiteinheit Δt von elektromagnetischen Wellen transportiert wird.
P
E
mit E = nPh·EQ
t
bzw.
e 
Qe
t
mit Qe = nPh·EQ
(FS.S. 80)
(EQ ist die Strahlungsenergie eines Lichtquants/Photons)
Löst ein Photon ein Elektron aus dem Metall, so kann eine angeschlossene Spannungsquelle
dieses nachliefern – es fließ ein (Photo-)Strom der Stromstärke I.
Die elektrische Stromstärke I gibt an, wie viele elektrische Ladungen Q
(z.B. Elektronen) in einer bestimmten Zeit t bewegt werden.
I
dQ
dt
bzw.
I
Q
t
mit Q = ne · e
Nicht jedes Photon löst ein Elektron aus der Oberfläche von Metallen!
Damit ergibt sich der Zusammenhang:
I
Q ne  e ne  e  e ne  e  e
n e



 e

t
t
Qe
nPh  EQ nPh  EQ e
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5
12.1.5 Umkehrung des lichtelektrischen Effekts mit Leuchtdioden
Bei bestimmten Halbleiterdioden (z.B. wenn sie aus Galliumarsenid bestehen) tritt in der
Grenzschicht Lichtemission auf, wenn ein Strom in Durchlassrichtung fließt. Dazu muss die
äußere Spannung so groß sein, dass die Raumladungsschicht in der Grenzzone abgebaut wird.
Dann können die beweglichen Elektronen der n-Schicht mit den beweglichen Löchern der
p-Schicht rekombinieren. Bei der Rekombination wird Energie in Form von Licht frei (vgl.
untenstehende Animation - http://www.leifiphysik.de/web_ph12/versuche/09fotoeff/led.htm).
Jedem Elektron-Loch-Paar wird durch die Spannungsquelle die Energie e·Ud zugeführt. Diese
bei der Rekombination freiwerdende Energie trägt im Idealfall ein Photon. somit gilt:
e·Ud = h·f
Die Dioden beginnen zu leuchten, wenn die Durchbruchsspannung Ud erreicht ist. Zwischen
der Lichtfrequenz und der Durchbruchsspannung besteht der folgende experimentell
ermittelte Zusammenhang:
Wellenlänge λ in nm
Lichtfrequenz in 1014Hz
Durchbruchsspannung Ud in V
635
585
560
465
4,72
5,13
5,36
6,54
1,60
1,72
1,82
3,10
3,10
Berechnen Sie mit Hilfe der obigen Tabelle und der beschriebenen Beziehung die
Näherungswerte für das plancksche Wirkungsquantum h. Geben Sie auch die prozentuale
Abweichung vom Literaturwert an.
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6
Aufgaben
Das Plancksche Wirkungsquantum
1
Welchen Energiebetrag können Radiostrahlung ( = 200 m), Infrarotstrahlung
( = 1,0·10-6 m) und Röntgenstrahlung ( = 1,0·10-9 m) an ein Elektron übertragen?
2
Die Spannung am Kondensator in den Abbildungen zu den Versuchen 1 und 2 ändert sich
schrittweise mit jedem Fotoelektron. Wie hängt der zeitliche Verlauf der
Kondensatorspannung während der Aufladung von der Intensität, wie von der Frequenz
des Lichts ab?
3
Natriumatome emittieren oder absorbieren Strahlung der Wellenlänge  = 5910-7 m.
Berechnen Sie die Energie der Photonen.
4
Berechnen Sie Frequenz und Wellenlänge von Photonen, die von folgenden Systemen
absorbiert werden:
a) Atomkerne absorbieren Energie der Größenordnung 103 eV.
b) Ein Atom absorbiert etwa 1 eV.
c) Ein Molekül absorbiert ca. 10-2 eV.
5
Welche Höhe muss ein Körper der Masse m = 1,0·10-8 kg (Sandkorn) durchfallen (ohne
Berücksichtigung des Luftwiderstandes), um eine kinetische Energie zu erhalten, die
gleich der Energie eines Photons der Frequenz f = 5,01014 Hz (blaues Licht) ist?
Umkehrung des lichtelektrischen Effekts mit Leuchtdioden
6
Eine Diode weist eine Durchlassspannung von U0 = 0,65 V auf. Welche Wellenlänge hat
das von der Diode abgestrahlte Licht?
7
Die im Versuch gezeigte untere Leuchtdiode für 950 nm leuchtet trotz der Stromstärke
10 mA nicht. Welche Einsatzspannung ist bei dieser Wellenlänge zu erwarten? Warum ist
kein Leuchten festzustellen?
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AP 2004/II
AP 2006/I
7
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
AP 2003/I
AP 2000/II
8
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
9
12.2 Der Compton-Effekt
Masse und Impuls des Photons
Jede bewegte Masse hat den Impuls p = m · v. Für relativistische Teilchen (z.B. Photon) gilt
außerdem E = m·c2. Damit hat ein Photon der Energie E = h · f die Masse mPh 
und den Impuls pPh  mPh  c 
h f h
 .
c

E h f
 2
c2
c
Diese Eigenschaft, die einem Teilchen zuzuordnen ist galt es nachzuweisen.
Zählrohr
λ
Streustrahlung
Graphit
λ
λ

Strahlung der
Röntgenröhre
Der Compton-Effekt1
Werden Röntgenstrahlen an Kohlenstoff gestreut, so gibt es neben einer Streustrahlung, die
dieselbe Wellenlänge wie die einfallende Strahlung besitzt (Klassische Streunung), auch ein
Strahlungsanteil, der eine größere Wellenlänge aufweist. Zudem nimmt der Unterschied der
Wellenlängen mit dem Streuwinkel φ zu.
  C 1 cos 
Es gilt:
mit
1
C 
h
 2,43 1012 m
m0ec
Wellenlängenänderung der Compton-Streuung
Compton-Wellenlänge
A.H. Compton, amerikanischer Physiker, untersuchte 1922 die Streuung von Röntgenstrahlung an
Kohlenstoff
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10
Herleitung
Ursächlich scheint der Zusammenstoß des Photons mit einem ruhenden Elektron.

pPh

pPh


pe
Für einen solchen elastischen Stoß gilt:
  Ee
EPh  E0e  EPh




pPh  p0e  pPh  pe
2
pe2  pPh
 pPh2  2 pPh pPh cos
Ee2  pe2  m02ec4
mit
EPh = h · f
E0e = m0e · c2
E’Ph = h · f’
Ee = me · c2
(1)
(Energieerhaltungssatz)
(Impulserhaltungssatz, vektoriell)
(2)
(Impulserhaltungssatz, skalar)
(3)
(Masse-Impuls-Beziehung)
- Energie des Photons vor dem Stoß
- Energie des ruhenden Elektrons vor dem Stoß
- Energie des Photons nach dem Stoß
- Energie des Elektrons nach dem Stoß
Gleichung 1 (Ee) und 2 (pe2) in 3 eingesetzt ergibt:
EPh  E0e  EPh 2  pPh2  pPh2  2 pPh pPh cos c2  m02ec4
mit pPh 
h f
c
ausmultiplizieren und kürzen
 h2 f 2 h2 f 2

h2 ff 
h2 f 2  2m0ec2hf  2m0ec2hf   2h2 ff   m02ec4  h2 f 2   2  2  2 2 cos c2  m02ec4
c
c
 c

zusammenfassen und weiter umstellen
2m0ec2hf  2m0ec2hf   2h2 ff   2h2 ff  cos  0
m0ec2  f  f   hff 1 cos   0
f  f 1 1
h
1  cos  mit
  
ff 
f  f m0ec2
   
h
1  cos 
m0ec
AP BOS 2005/II 3.0
c

f
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11
Aufgaben
Der Compton-Effekt
1
Der Schweif eines Kometen ist stets von der Sonne weg gerichtet. Erklären Sie dieses
Verhalten durch die Wechselwirkung von Photonen mit Materie.
2
Welche Energie wurde bei einem Compton-Prozess an die Elektronen abgegeben, wenn
die Frequenz der gestreuten Strahlung f = 0,990·1019 Hz und die der ursprünglichen
Strahlung f = 1,00·1019 Hz beträgt?
3
Die Frequenz der einfallenden Strahlung beträgt bei einem Compton-Prozess
f = 1,2·1020 Hz. Wie groß ist dann die Frequenz der gestreuten Strahlung, wenn die
Geschwindigkeit der Elektronen nach dem Stoß v = 1,5·108 m/s beträgt?
4
Wie groß ist die maximale Wellenlängenänderung beim Compton-Prozess? Unter
welchem Winkel tritt die Strahlung mit der größten Wellenlängenänderung auf?
Warum bemerkt man beim sichtbaren Licht keinen Effekt, der dem Compton-Effekt
entspricht?
5
-Quanten radioaktiver Präparate rufen ebenso den Compton-Effekt hervor wie
Röntgenquanten.
a) Welche Energie geben Photonen von E = 1,92·10-13 J = 1,20 MeV an Elektronen ab,
wenn sie um 180° zurückgestreut werden?
b) Welche Geschwindigkeit besitzen die gestoßenen Elektronen?
6
Die Wirkungsweise von Szintillationszählern
beruht auf der Erzeugung von Lichtquanten im
sichtbaren Bereich durch schnelle Elektronen
in Kristallen. Bestrahlt man den Kristall eines
Szintillationszählers mit monochromatischer
-Strahlung, so erhält man ein Spektrum der
Art in nebenstehender Abbildung.
Wie ist dieses Spektrum zu erklären?
7
Ein Körper der Masse m und der Geschwindigkeit v stoße elastisch mit einem ruhenden
Körper der Masse x.
Bestimmen Sie unter Verwendung der Beziehungen für den elastischen Stoß zweier
Körper, für welche Masse x die abgegebene Energie ein Maximum hat.
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
BOS AP 2005/II
BOS AP 2003/III
12
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
AP 2001/II
AP 2008/III
1.0
Im Jahre 1922 gelang H. A. Compton ein Experiment, bei dem der Teilchenaspekt des
Röntgenlichts besonders deutlich wurde. Er ließ gerichtete, monochromatische Röntgenstrahlen auf Graphit als Streusubstanz fallen. Im Spektrum der um den Winkel 
gestreuten Strahlen fand er stets zwei Komponenten. Neben der Linie der Primärstrahlung
(Wellenlänge λ ) erschien eine zweite Linie mit größerer Wellenlänge λ′.
1.1
Erläutern Sie, weshalb für  = 0° nur die Primärstrahlung registriert wird, für alle anderen
Winkel jedoch auch eine Strahlung mit einer größeren Wellenlänge.
[4 BE]
1.2.0 In einem Messbeispiel wurde eine Primärstrahlung mit der Wellenlänge λ = 1,00 pm
gewählt und die Streustrahlung λ′ unter verschiedenen Streuwinkeln gemessen.
10°
10°
30°
60°
90°
120°
150°
170°
180°

λ′ in pm
1,04
1,15
1,33
2,24
3,43
4,65
5,53
5,82
5,86
1.2.1 Berechnen Sie die Differenzen Δλ = λ′ − λ und stellen Sie Δλ in Abhängigkeit von
 in einem Diagramm für 0° ≤  ≤ 180° graphisch dar.
[4 BE]
1.2.2 Der Graph (1.2.1) lässt vermuten, dass die Kurve eine trigonometrische Funktion darstellt.
Stellen Sie deshalb Δλ als Funktion von cos() graphisch dar und ermitteln Sie einen
funktionalen Zusammenhang zwischen Δλ und cos() mit aus dem Diagramm zu
bestimmenden Konstanten. Maßstab: 1 ̂ 5 cm; 1 pm ̂ 1 cm
[7 BE]
1.3.0 Erst 1925 wurden außerhalb der Streusubstanz schnelle Elektronen in einer Nebelkammer
nachgewiesen.
1.3.1 Zeigen Sie, dass die gestoßenen Elektronen bei allen in der Tabelle angegebenen
Streuwinkeln genügend Energie erhalten, um die Streusubstanz verlassen zu können, wenn
die Austrittsarbeit für Graphit ca. 10 eV beträgt.
[5 BE]
1.3.2 Berechnen Sie den Geschwindigkeitsbetrag der schnellsten bei dem Experiment
freigesetzten Elektronen.
[8 BE]
13
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
14
12.3 Stochastische Verteilung
Polarisations- Doppelspalt
filter
Film
Laser
Interferenzerscheinung von Licht hinter einem Doppelspalt
Die Dichte der Photonen bzw. die Wahrscheinlichkeit ein Photon in einem bestimmten
Volumen zu registrieren, ist proportional zur Intensität I bzw. zum Quadrat der Amplitude der
elektrischen Feldstärke Ê 2 .
Aufgaben (aus Lehrbuch: Metzler Physik)
1
Die kleinste Lichtintensität, die das menschliche Auge noch wahrnehmen kann, liegt bei
1,0·10-10 W/m2. Wie viele Photonen (= 560 nm) treten bei dieser Intensität pro Sekunde
in eine Pupille der Fläche A = 0,50 cm2 ein?
2
Ein Laser habe eine Strahlungsleistung von 1,0 mW bei 632,8 nm und einen
Strahlquerschnitt von 4,0 mm2.
a) Wie groß ist die Anzahl der Photonen, die pro Sekunde auf 1 mm2 treffen?
b) Vergleichen Sie die Intensität des Laserlichtes mit der des Sonnenlichts
(I = 1,36 kW/m2).
3
Warum kann man aus der Art und Weise, in der ein Film geschwärzt ist, schließen, dass
die Energie des Lichtes ungleichmäßig über die Wellenfront verteilt ist?
4
Monochromatisches Licht der Wellenlänge 550 nm und der Intensität 1,0 kW/m2 fällt auf
eine Metallschicht und löst Elektronen aus.
a) Wie groß ist die Anzahl der Photonen, die pro Sekunde auf einen cm2 treffen?
b) Welche Energie wird durch die ausgelösten Elektronen pro Sekunde und cm2
abgeführt, wenn die Austrittsenergie E = 2,0 eV beträgt, und 15% der auftreffenden
Photonen einen Photoeffekt bewirken?
5
http://www.leifiphysik.de/web_ph10_g8/grundwissen/10quantenobjekte/quantenobjekte.htm
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
15
12.4 Ausbreitung von Elektronen
Bragg’sche Beziehung
1
2
Treffen Röntgenstrahlen schräg auf ein
d
Kristallgitter, so wird diese an den Gitterbausteinen
gestreut. Diese Gitterbausteine (Atome in
Gitterpunkten) liegen in gedachten Ebenen, den

Netzebenen mit dem Netzebenenabstand d. Nach
B
 
0
C
Bragg kann die Beugung als Reflexion an den
A
Netzebenen aufgefasst werden, wobei einfallender

D

und reflektierter Strahl mit den Netzebenen den
gleichen Winkel  einschließen – Bragg-Winkel
oder auch Glanzwinkel. Für die parallelen Strahlen
1 und 2 muss, wenn sie sich nach der Reflexion
verstärken sollen, der Gangunterschied ein
ganzzahliges Vielfaches z der Wellenlänge  sein. Es gilt:
2d sin  z ,
b
a
1’
2’
(Bragg’sche Reflexionsbedingung)
z = 1,2,3,...
De-Broglie-Materie-Welle
Die Doppelnatur von Licht wurde durch den Photoeffekt, den Compton-Effekt und Beugungsexperimente bestätigt. Bald darauf gelang es nun auch die Beugung von Elektronenstrahlen an
Kristallen nachzuweisen2.
Ein Elektronenstrahl, der auf eine dünne Folie mit Graphitkristallpulver trifft, hinterlässt auf
dem Leuchtschirm einer Elektronenröhre ein Beugungsmuster, bei dem um eine ausgedehnte
helle Mitte zwei deutlich voneinander getrennte helle Ringe auftreten. Dieser Versuch war die
Bestätigung der Hypothese von de Broglie (1924), wonach allen Mikroobjekten der Doppelcharakter eigen ist.
Anode mit
Graphitfolie
Katode
R
2
L
–
+
U
Schirm
Jedes Mikroteilchen (Photon, Elektron, Kernteilchen usw.) ist zugleich
Korpuskel und Welle.
Die Wellenlänge der den Elektronen zugeordneten Materiewelle kann nach der Bragg’schen
Beziehung bestimmt werden und stimmt mit der de-Broglie-Beziehung überein:
2
Davisson und Germer (1927)
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen

h h

p mv
16
(de-Broglie-Wellenlänge)
Damit liegt nahe, dass auch für eine Materiewelle die Energiegleichung
E = h · f = m · c2
gilt und damit sich die Phasengeschwindigkeit der Materiewelle zu
u  f 
mc2 h c2

h mv v
ergibt.
Für die Elektronenbeugungsröhre ergibt sich damit:
Bragg’sche Beziehung:
Die hellen Ringe sind Maxima 1. Ordnung, die durch Reflexion an den Netzebenen des
Graphitkristall (Netzebenenabstand d1 = 123 pm und d2 = 213 pm) entstehen. Durch
Abmessen von R1 = 2,2 cm und L = 14 cm lässt sich der Winkel  ermitteln
R
1
R 1
2,2cm
  arctan  arctan
 4,465
L
2
L 2
14cm
  2d sin  2 1231012 m  sin 4,465  19 pm
tan 2 
de-Broglie-Beziehung:
Für Elektronen, die mit U = 4,0 kV beschleunigt werden ergibt sich mit v  2

h
h


p mev
h
me 2
e
U
me

e
U
me
6,626 1034 Js
 19 pm
1,602 1019 As
31
9,109 10 kg 2
4000V
9,109 1031kg
Unabhängigkeit der Elementarladung von der Geschwindigkeit
Der obere Interferenzversuch zeigt, dass Elektronen, die durch die Spannung U beschleunigt
werden, eine zugehörige Materiewellenlänge besitzen. Aus ihr lässt sich der Impuls p 
h

berechnen.
Treten diese Elektronen in ein geeignetes Magnetfeld ein, so beschreiben sie dort eine
mev2
mv p
Kreisbahn mit dem Radius r und es gilt Fm  FZ  evB 
 eB  e   p  eBr .
r
r
r
h
h
Setzt man beide Beziehungen gleich, so erhält man:  eBr  e 
.

Br
Werden nun beide Versuche mit geänderter aber gleicher Beschleunigungsspannung U durchgeführt, so ergibt sich für e jeweils ein unveränderter Wert.

Die Ladung q ist von der Geschwindigkeit des Ladungsträgers unabhängig.
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17
12.5 Aufgaben zur Bragg-Gleichung
Applet zur Bragg-Reflexion: http://www.eserc.stonybrook.edu/ProjectJava/Bragg/
Wiederholung der Bragg-Gleichungs-Herleitung
1.
Leiten Sie anhand des Applets und einer
eigenen Skizze die Bragg-Gleichung für
konstruktive Interferenz der Röntgenstrahlen
her.
Dynamisierung der Bragg-Gleichung
2.
Warum heißen Winkel unter denen konstruktive Interferenz auftritt Glanzwinkel? In
welchem Winkelbereich können die Glanzwinkel liegen?
3.
Für welchen Winkel ist der Gangunterschied zwischen den Wellenstrahlen Δs = 0? Für
welchen ist er maximal und wie groß? Wie groß ist die Strecke b zwischen dem roten
Punkt der unteren Netzebene und dem rechten Winkel, wenn der Detektor ein
Intensitätsmaximum registriert?
4.
Für welchen Wellenlängenbereich können bei gegebenem Netzebenabstand d Interferenzen beobachtet werden?
5.
Untersuchen Sie, wovon die Anzahl nmax der zu beobachtenden Maxima abhängt. Leiten
Sie eine Formel für nmax her und überprüfen Sie diese. Weshalb gibt es kein Maximum
0. Ordnung? Wo liegt immer das Maximum 1. Ordnung, wo das Maximum der Ordnung
nmax?
6.
Wie lautet die Bragg-Gleichung für destruktive Interferenz? Überprüfe mit der
Simulation an einem Beispiel die Richtigkeit der Gleichung.
Rechnen mit der Bragg-Gleichung
7.
Monochromatische Röntgenstrahlung mit einer Wellenlänge von 150 pm trifft auf einen
NaCl-Kristall mit dem Netzebenenabstand d = 2,78 Å (1 Å = 1 Angström = 1·10-10 m):
Bestimme experimentell und theoretisch unter welchen Glanzwinkeln konstruktive
Interferenz beobachtet werden kann.
8.
Bei Verwendung eines Lithiumfluorid-Kristalls erhält man für λ = 150 pm unter 48,3° ein
Maximum 2. Ordnung: Bestimme experimentell und theoretisch den Netzebenenabstand d.
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
18
Anwenden der Bragg-Reflexion (*)
9.
Die
länge
unbekannte
Wellen-
einer
mono-
chromatischen
Röntgen-
strahlung soll mit dem NaClKristall bestimmt werden:
Wie geht das? Führe das
Verfahren experimentell mit
dem
Applet
für
eine
beliebige Wellenlänge durch
und
kontrolliere
das
Ergebnis rechnerisch.
10.
Die Abbildung zeigt das Röntgenspektrum von Kupfer in 1. Ordnung, das mit einem
Lithiumfluorid-Kristall (d = 201 pm) aufgenommen wurde. Mit einem Zählrohr als
Detektor kann über die pro Sekunde registrierten Impulse die Strahlungsintensität
gemessen werden:
10.1 Beschreibe die Versuchsdurchführung zur Aufnahme des Spektrums mit Skizze und Text
(Wie gelingt es aus dem polychromatischen Röntgenstrahl eine Wellenlänge
herauszupicken?).
10.2 Bestimme die Wellenlängen der charakteristischen Strahlung.
10.3 Bestätige die angegebene Anodenspannung anhand des Spektrums.
(aus: http://physik.bildung-rp.de/fileadmin/user_upload/physik.bildung-rp.de/Computereinsatz/Physlets/Bragg-Reflexion.pdf)
(*) erst vollständig lösbar nach Kapitel 13.1.6 Röntgenstrahlung
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
AP 2004/III
AP 2002/II
AP 2001/I
19
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
20
Experiment zur Bragg-Gleichung mit der Elektronenbeugungsröhre
1. Bestimmung der Wellenlänge von Elektronen anhand der Beugung an einem
polykristallinen Gitter
Netzebenenabstände in Graphit: d1 = 123 pm, d2 = 213 pm
Abstand Graphitgitter-Leuchtschirm: L = 13,5 cm
UA in kV R1 in cm λ1 in pm R2 in cm λ2 in pm
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
Berechnungen:
2. Berechnung der de-Broglie-Wellenlänge der Elektronen aus der Beschleunigungsspannung
UA in kV λdeBroglie in pm
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
Berechnungen:
LZ F13. 1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
21
3.
Bestimmung der Netzebenenabstände d1 und d2 von Graphit
3.1
Zeigen Sie, dass für kleine Winkel ( < 10°) gilt:
dn 
3.2
hL
R n  2  e  me  UA
Für die Messung ergeben sich folgende Werte:
UA in kV
3,0
3,5
4,0
4,5
5,0
D1 in cm
2,8
2,7
2,6
2,5
2,4
D2 in cm
5,0
4,7
4,4
4,1
3,9
Ermitteln Sie durch graphische Auswertung der Messreihen den Zusammenhang
zwischen d und UA. Geben Sie diesen in Form einer Gleichung an und ermitteln Sie
die auftretenden Konstanten k1 und k2.
empfohlener Maßstab: 1cm ̂ 0,25cm; 1cm ̂ 0,002 V

1
2
[Ergebnisse: k1 = 1,58 UA ; k2 = 2,76 UA ]
3.3
Berechnen Sie den Netzebenabstand d1 und d2 aus den Konstanten k1 und k2.
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22
******Ende von Kapitel 12. – Dualismus Welle-Teilchen *****
2016-01-19
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FOLIE 1
Interferenzbild hinter einem Doppelspalt
500fache Vergrößerung eines Schwarz-Weiß-Übergangs
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FOLIE 2
BRAGG – REFLEXION der Röntgenstrahlung
Physikalischer Hintergrund
Im elektromagnetischen Feld der einfallenden Röntgenstrahlung
werden die Elektronen der Atome zu erzwungenen Schwingungen
angeregt und beginnen selbst Röntgenstrahlung in Form von
kugelförmigen Wellen abzustrahlen. Da die Wellen der einzelnen
Elektronen sich in erster Näherung zu Wellen der zugehörigen Atome
aufsummieren, und weiterhin die Abstände im Kristallgitter und die
Wellenlänge der Röntgenstrahlung von ähnlicher Größenordnung sind,
treten Interferenzerscheinungen auf.
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
FOLIE 3
PHOTO-EFFEKT
Ein Photon der Energie E = h · f schlägt aus dem
Atomverband ein Elektron heraus. Die gesamte Energie
des Photons wird auf das Elektron übertragen. Das
Photon wird dabei völlig absorbiert. Die von einem
Photon an das Elektronen abgegebene Energie wird in
kinetische Energie des herausgeschlagenen Elektrons
umgesetzt sowie für die Ablösearbeit WA des Elektrons
aus der Atomhülle aufgewendet.
EQuant  h  f  Ekin  WA
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FOLIE 4
COMPTON-EFFEKT
Ein Photon der Energie E = h · f schlägt aus dem
Atomverband ein Elektron heraus. Dabei wird ein Teil
der Energie auf das Elektron als kinetische Energie
übertragen, der andere Teil steckt in dem gestreuten
Photon mit der Energie h · f'.
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
FOLIE 5
PAARBILDUNG
In Gegenwart eines Atomkerns, der den Impuls der
auftreffenden Photonenstrahlung aufnimmt, verwandelt
sich die Strahlung in Materie, und zwar in ein Elektron
und ein Positron.
Da Elektron und Positron eine Ruheenergie von jeweils
0,511 MeV besitzen ist eine Strahlung mit einer Energie
von mindestens E = 1,02 MeV erforderlich.
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
FOLIE 6
Wechselwirkung von Photonenstrahlung mit
Materie
Verlauf des Absorptionskoeffizienten µ als Summe
seiner Anteile aus dem Photoeffekt, dem Comptoneffekt
und der Paarbildung
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Lösungen 1
AP 2004/I
-
Photoeffekt
AP 2006/I
-
Photoeffekt
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
Lösungen 2
AP2003/I
-
Photoeffekt
AP 2000/II
-
Photoeffekt
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
Lösungen 3
AP 2005/II
-
Comptonneffekt
AP 2003/III -
Comptonneffekt
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
Lösungen 4
AP 2001/II
-
Comptonneffekt
AP 2008/III -
Comptonneffekt
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
Lösungen 5
Metzler – Lösungen
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Lösungen 6
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
Lösungen 7
LZ F13.1 /B13.4 Dualismus Welle-Teilchen
Lösungen 8
gleichzeitiger Anpassung des Reflexionswinkels an den Anpassung des Reflexionswinkels an den
Einfallswinkel
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Lösungen 9
2004/III
2002/II
2001/1
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