SENIOREN und HÖREN - Amplifon Corporate

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SENIOREN und HÖREN
Besser hören für mehr Lebensqualität
VORWORT
Methodik
Bezüglich der Benutzung von Hörsystemen wurde eine Reihe von klinischen Studien und
Laborstudien, die auf internationaler Ebene durchgeführt worden sind, analysiert. Dabei lag
der Schwerpunkt auf der Altersschwerhörigkeit. Auch sind für diese Analyse internationale
wissenschaftliche Literaturquellen herangezogen worden.
Projekt-Arbeitsgruppe
Dieses Referat basiert auf einer Studie der wissenschaftlichen Literatur zum Thema, die von
Prof. Roberto Bernabei, Professor für Innere Medizin und Geriatrie der Università Cattolica
del Sacro Cuore, Rom, Prof. Giuseppe Cavallazzi, Otologe, ehemals Vorstand der School of
Specialization in Augiology, Universität Mailand, Dr. Domenico Cuda, Vorstand der Abteilung
für Otolaryngologie am Spital „G. da Saliceto“ in Piacenza, durchgeführt wurde.
INHALTSVERZEICHNIS
01 Die Auswirkungen der Altersschwerhörigkeit auf Senioren
3
02 Weitere Informationen über das Hören
7
03 Die Schwerhörigkeit: von der Diagnose zur Rehabilitation
Diese Publikation wurde durch den Beitrag von Amplifon ermöglicht.
Koordination
MSL Italia
grafische Gestaltung
Bildquelle: Siemens
1
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EINFÜHRUNG
Die Altersschwerhörigkeit bezieht sich auf den Gehörverlust bei
Senioren. Sie ist die häufigste Ursache für bleibende Taubheit und eine
der am weitesten verbreiteten Erkrankungen, die Senioren betrift. Es
hat sich eindeutig gezeigt, dass Rehabilitationsstrategien eingesetzt
werden können, um ihre Folgen zu vermeiden. Doch trotz ihrer
weiten Verbreitung und ihres Behinderungspotenzials mangelt es an
angemessenem gesellschaftlichem und medizinischem Interesse an
dieser Erkrankung.
Personen, die an Altersschwerhörigkeit leiden, benötigen eine
Verstärkung von Geräuschen durch die Benutzung von tragbaren
Hörsystemen. Die alte, umständliche, unattraktive Hörhilfe gehört
inzwischen bereits der Vergangenheit an. Die Hörsysteme der neuesten
Generation sind dank der Digitalisierung winzige Elektronikgeräte,
welche die Umgebungsgeräusche empfangen, verarbeiten und
verstärken. Anschließend wird ein klarer, kontrollierter, verstärkter Ton,
der für das Ohr angenehm ist, an das Ohr zurückgesendet.
Der Zweck der nachfolgenden Seiten ist, nützliche Informationen über
die Altersschwerhörigkeit, ihre Symptome, die Diagnose und mögliche
Lösungen zu liefern, um so alle vorgefassten Meinungen und Vorurteile
zu beseitigen, welche Senioren von einer Rehabilitation abhalten.
2
Die Autoren
01
Die Auswirkungen der
Altersschwerhörigkeit
auf Senioren
3
Die Auswirkungen der Altersschwerhörigkeit auf Senioren
Prof. Roberto Bernabei, Professor für Innere Medizin und Geriatrie, Università Cattolica del Sacro Cuore, Rom
Nach den Schätzungen der italienischen Vereinigung für
die Erforschung von Taubheit leidet jeder Dritte der über
Sechzigjährigen und etwa 60 % der über 60-jährigen an
Altersschwerhörigkeit. In Italien leiden mehr als 7 Millionen
Personen an Altersschwerhörigkeit, was zu jährlichen Kosten von
3,6 Milliarden e führt. Diese Summe macht 5 % des Budgets
des nationalen Gesundheitswesens aus. Schwerhörigkeit ist
eine der häufigsten und am meisten einschränkenden Leiden
und tritt bei Männern häufiger auf.
Das Durchschnittsalter der Benutzer von Hörsystemen liegt in
Italien bei 74 Jahren, gegenüber einem Alter von 60,5 Jahren in
anderen europäischen Ländern. Schließlich wird geschätzt, dass
etwa ein Drittel der Personen, die Hörsysteme besitzen, diese
nicht oft genug verwenden.
Sicherlich mag es Hemmnisse für die Benutzung von
Hörsystemen geben: die Tatsache, dass die Schwerhörigkeit
aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit seitens der Person
selbst, seitens Familienmitgliedern und seitens des Arztes nicht
diagnostiziert wird; dass die Person die Hörsysteme, deren
Bedienung eine gewisse Eingewöhnungszeit”erfordert, nicht
“
korrekt bedienen kann; dass diese Eingewöhnungszeit durch
Ungeduld, mangels manueller Geschicktheit und aufgrund von
Intoleranz nicht eingehalten wird; dass die Eingewöhnungszeit
als Ausrede dafür verwendet wird, das gesellschaftlich belächelte
Gerät nicht zu benutzen; die negativen Konnotationen, die
mit Hörsystemen verbunden sind, so dass die Verwendung oft
mit Schamgefühl einhergeht; eine lange Eingewöhnungszeit
und unregelmäßige Benutzung, die keinen ordnungsgemäßen
Abschluss der Eingewöhnungszeit ermöglicht; hohe Kosten;
Die Einsatz von Hörsystemen ist die häufigste Therapie zur
Wiederherstellung der Hörfähigkeit bei Senioren, während
medizinische Behandlungen auf eine kleine Anzahl von
sekundären Fällen beschränkt sind, bei denen es um spezifische
Pathologien des Ohres und um systemische Erkrankungen
geht. Trotz der erwiesenen Wirksamkeit beim Einsatz von
Hörsystemen zur Verbesserung der funktionellen Autonomie
und der Lebensqualität werden diese viel zu selten benutzt.
Personen, die an Hörverlust leiden, beginnen im Durchschnitt
erst nach ca. 10 Jahren, nachdem sie sich ihres Hörproblem
bewusst geworden sind, ein Hörsystem zu verwenden.
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mangelndes Verständnis der klinischen und sozialen Folgen von
Schwerhörigkeit.
Senioren, die an Hörverlust leiden, haben Schwierigkeiten
beim Verstehen und beim Gespräch mit Familie und Freunden.
Das Interesse am Radiohören oder Fernsehen verringert sich
ebenfalls. Dieser Zustand führt oft zu sozialer Isolation und
einem Interessensverlust an Aktivitäten. Ältere Personen,
die unter solchen Umständen leben, verlieren nach und
nach ihre Selbstachtung, werden apathisch, was oftmals zu
depressionsähnlichen, emotionalen Störungen führen kann.
In einer Studie, die an 1.328 Personen im Alter von 60 Jahren
und älter durchgeführt wurde, wurde das Vorhandensein von
depressionsähnlichen Symptomen mit einer geringgradigen
beidseitigen Schwerhörigkeit in Verbindung gebracht. Diese
Verbindung machte sich besonders bei Frauen unter 70 Jahren
bemerkbar. Von der häufigen und regelmäßigen Verwendung
von Hörsystemen wurde dagegen befunden, dass sie das Risiko
der Entwicklung von depressionsähnlichen Symptomen senke.
Es ist klar, dass von allen Sinnen das Hören eine Voraussetzung
für gute soziale Interaktion ist, und dass es negative
Auswirkungen auf den emotionalen Zustand der einzelnen
Person haben kann, wenn es beeinträchtigt ist.
entwickelt. Die gleichen pathogenen neurodegenerativen
Mechanismen, die bei verschiedenen Arten von Demenz,
wie etwa Alzheimer, festgestellt wurden, könnten auch den
Veränderungen im zentralen Gehörsystem zugrunde liegen.
Schwerhörigkeit könne auch zum Abbau der kognitiven
Reserven durch die Umverteilung von Neuronen führen, die
beim Hörvorgang benutzt werden. Diese Phänomene könnten
während der klinischen Phase zu einer frühzeitigen Demenz
führen. Schließlich wurde bis jetzt noch nicht festgestellt,
ob Faktoren, welche das vaskuläre Risiko erhöhen, wie etwa
Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck und Polymorphismus
von Apolipoprotein E, einem bekannten Faktor bei Demenz,
Auswirkungen auf das Erkrankungsrisiko in Verbindung mit
Gehörverlust haben.
Die wissenschaftlichen Beweise weisen auch auf eine weitere
Situation hin, die missverstanden wird und folgenschwer sein
kann: Schwerhörigkeit ist mit einem erhöhten Sturzrisiko
verbunden. Stürze, die oft zu einer Femurfraktur führen, sind
eine der primären Ursachen für Behinderungen bei älteren
Menschen. Eine umfassende Beobachtungsstudie, die National
Osteoporosis Risk Assessment-Studie, die an mehr als 66.000
nicht in Einrichtungen lebenden Frauen nach der Menopause
durchgeführt wurde, stellte 18 Risikofaktoren für Stürze fest.
Schwerhörigkeit erhöhte bei den an der Studie teilnehmenden
Personen das Risiko eines Sturzes um ungefähr 20 %. Das
Hören trägt zur Fähigkeit bei, Geräusche wahrzunehmen und
zu identifizieren, die dem Individuum helfen, sich räumlich
zu orientieren. Liegt eine Schwerhörigkeit vor, kann dies auch
Störungen des Vestibularsystems verursachen, welches direkt
mit dem Gleichgewichts- und Stabilitätssinn in Verbindung steht.
Die jedoch schwerwiegendste und am meisten unterschätzte
Folge ist das Unvermögen von älteren Menschen, aufgrund von
Schwerhörigkeit zu verstehen. Dies führt zu kognitiven Störungen,
die sich auf das Gedächtnis, auf die Aufmerksamkeitsspanne und
auf das verbale Verständnis auswirken und in einem schweren
Verwirrungszustand resultieren können. Die beschriebenen
kognitiven Probleme können mit dem Unvermögen in
Verbindung gebracht werden, richtig zu hören, zu verstehen und
damit neue Informationen aufzunehmen. In dieser Situation
verschwinden die oben beschriebenen kognitiven Störungen,
nachdem die Hörschwäche korrigiert wurde. Es wurde jedoch
angedeutet, dass Schwerhörigkeit mit dem erhöhten Risiko
einer echten kognitiven Beeinträchtigung einhergehen könnte.
Lin und seine Kollegen führten zwischen 1990 und 1994 eine
Beobachtungsstudie an 639 Personen durch, die nicht an
Demenz litten. Die Probanden wurden Hörtests unterzogen,
um herauszufinden, ob sie unter einer Hörschwäche litten.
Der durchschnittliche Beobachtungszeitraum erstreckte
sich auf ungefähr 12 Jahre. Auf Grundlage der Ergebnisse
war das Risiko der Demenzentwicklung bei Personen
mit Schwerhörigkeit doppelt so hoch wie bei Personen
mit niedriggradiger Schwerhörigkeit. Das Risiko stieg bei
Personen mit mäßiger Schwerhörigkeit um das Dreifache
und bei Personen mit gravierender Schwerhörigkeit um das
Fünffache. Es wurden verschiedene Hypothesen zur Erklärung
des Zusammenhangs zwischen Schwerhörigkeit und Demenz
Hörverlust ist eine Behinderung bei älteren Menschen und
hat beträchtliche Auswirkungen auf die Lebensqualität des
Individuums. Er ist eine somatische Erkrankung, die auf die
betroffene Person eine signifikante klinische, psychologische
und sozio-ökonomische Auswirkung haben kann. Die
notwendigen Schritte zur Vorbeugung von Schwerhörigkeit bei
Senioren und zur Erleichterung einer frühen Diagnose müssen
als Teil der öffentlichen Gesundheitsprogramme gefördert
werden, um die sozialen und wirtschaftlichen Kosten zu senken,
die mit diesem Leiden in Verbindung stehen.
Wir können nicht länger untätig sein und müssen Maßnahmen
ergreifen, um die einzelnen Personen von der Wichtigkeit der
Benutzung von Hörsystemen zu überzeugen, um die Folgen
von Schwerhörigkeit zu vermeiden. Dies gilt insbesondere
in Anbetracht einer alternden Bevölkerung und der in die
Höhe schießenden Zunahme der Anzahl an Personen
mit Hörproblemen.
5
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6
Weitere Informationen
über
das Hören
02
7
Weitere Informationen über das Hören
Prof. Giuseppe Cavallazzi, Audiologe, ehemals Vorstand der School of Specialization in Audiology, Universität Mailand
Einführung
Grundprinzipien der akustischen Physik
Der primäre Reiz für das Gehörsystem ist der Schall, eine
besondere Form mechanischer Energie, die durch einen
vibrierenden, elastischen Körper erzeugt wird.
Das Gehörsystem ist die Struktur, welche das physikalische
Phänomen der Umwandlung von Schallimpulsen in einen
wahrgenommenen Ton über die Sinne im menschlichen Körper
zur Aufgabe hat”, und ist deshalb ein komplexes System, von
“
dem das Ohr nur einen peripheren Teil ausmacht.
Zu den Merkmalen des Schalls gehören:
Frequenz (F) – Anzahl von Doppelschwingungen pro Sekunde,
gemessen in Hertz (Hz). Je größer die Zahl ist, desto höher
ist der Ton. Das menschliche Ohr kann einen Frequenzbereich
zwischen 20 und 16.000 Hz wahrnehmen.
Das Ohr nimmt das Geräusch aus der Umgebung auf, sendet,
verändert, passt es an und wandelt es von einem mechanischen
in einen elektrischen Impuls um, der über die aufsteigenden
Hörnerven weitergeleitet wird.
Intensität (I) – der Schalldruck pro Einheitsbereich, gemessen
in Dezibel (dB).
Der bioelektrische Impuls folgt einem komplexen neurologischen
Weg bis zu den Kortexbereichen, wo er in eine Empfindung
umgewandelt wird.
Tonlage – stellt die Oberschwingungen dar, die in einem Ton
wahrgenommen werden. Dadurch kann der Ton von einem
anderen Ton mit gleicher Intensität und Frequenz, der von
einem anderen Instrument hervorgebracht wird, unterschieden
werden.
Dauer – ein Aspekt, mit dem wichtige physiopathologische
Tests verbunden sind.
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halbkreisförmige Kanäle) befinden sich im hinteren oberen Teil
des Labyrinths.
Anatomie und Physiologie des Ohres
Das Ohr wird für gewöhnlich in drei Teile unterteilt:
Äußeres Ohr (AO), Mittelohr (MO) und Innenohr (IO).
Cochlea oder Ohrschnecke
ÄUSSERES OHR – besteht aus der Pinna oder Ohrmuschel
und dem äußeren Gehörgang. Es hat folgende Funktionen:
- Schutz des Mittelohrs;
- Sammeln der Schallwellen und Bestimmung, aus welcher
Richtung sie kommen;
- Auswahl der Frequenz, wobei den Schallwellen Vorrang
eingeräumt wird, die für das Verständnis von Sprache am
hilfreichsten sind (Bereich zwischen 500 und 3.000 Hz).
Diese besteht aus drei spiralförmigen häutigen Kanälen und
führt 2,5 Umdrehungen um eine mittlere Knochenformation,
den Modiolus. Der Kanal im oberen oder vestibulären Teil
und der Kanal im unteren oder Tympanumteil treffen an der
Spitze der Spirale (Helicotrema) aufeinander, wo sich ihre
Flüssigkeiten mischen (Perilymphe). Der Schneckengang,
der eine zweite Flüssigkeit, die Endolymphe, enthält, liegt
zwischen der Vorhoftreppe und dem Paukentreppe, wie
einige der kompliziertesten Strukturen des Ohres. Im CortiOrgan, der eigentlichen Stromerzeugungsmaschine des
Gehörsystems,wird der Schall aufgenommen.
MITTELOHR – besteht von außen nach innen aus dem
Trommelfell (TF), den Gehörknöchelchen (Hammer, Amboß
und Steigbügel), die Ohrtrompete (oder Eustachische Röhre),
den innen liegenden Muskeln und der Mastoidalhöhle.
Die von den oberen Haarzellen des Corti-Organs erzeugte
bioelektrische Energie (elektromechanische Wandlung)
erreicht durch chemische Übertragung die Ganglienzellen über
die unteren Haarzellen. Hier wird das Signal erneut moduliert
und an die erste neuronale Verarbeitungsstelle gesendet, den
so genannten dorsalen cochlearen Nukleus und den ventralen
cochlearen Nukleus.
Das Mittelohr hat eine Reihe von wichtigen Funktionen: Da es
wie eine Scheidewand zwischen der Luft und den Flüssigkeiten
im Innenohr liegt, stellt das Mittelohr einen Großteil der
Schallinformationen wieder her, von denen anderenfalls 99 %
während des Übergangs von Luft in Flüssigkeit verloren gehen
würden.
Im Wesentlichen fungiert die Schnecke wie eine Batterie,
was voraussetzt, dass ein bestimmtes Niveau des
elektrochemischen Gradienten aufrecht erhalten werden
muss. Das erklärt die hohe Konzentration von +K (Kalium) in
der Endolymphe und von -Na (Natrium) in der Perilymphe.
INNENOHR – besteht aus dem Knochenlabyrinth mit dem
häutigen Labyrinth (eine Reihe von mit Wasser gefüllten
häutigen Membranen). Die Struktur im mittleren Vorderbereich,
die Cochlea oder Ohrschnecke, dient dem Hören. Sie
kommuniziert mit dem Trommelfell über zwei Fenster (das
ovale und das runde Fenster). Die Fenster (das Steigbügelende
der Gehörknöchelchen befindet sich im ovalen Fenster,
das runde Fenster hat dagegen eine bewegliche Membran)
ermöglichen die Bewegung der Flüssigkeiten im Labyrinth unter
dem Druck der Bewegungen des Steigbügels. Die Strukturen
für die Regulierung des Gleichgewichts (Utriculus, Sacculus und
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Primärer Gehörkortex
Diese ist als Bereich 1 (Brodmann-Bereich 41) bekannt und
liegt im oberen Teil der querlaufenden Stirnlappenwindungen
(Heschl-Windungen). Dieser Bereich wird 8,5-10 ms nach
Auslösung eines Klicks aktiviert.
Audiometrie
Die Gruppe von zur Messung des Hörens verwendeten
Techniken.
Die Gleichgewichtsorgane
Dazu gehören die beiden Vesikel, der Utriculus und der
Sacculus, sowie die drei halbkreisförmigen Kanäle, die im
Felsenbein darüber liegen. Der Utriculus und der Sacculus
enthalten auf Ebene des Schneckenganges Endolymphe und
ein neurosensorisches Epithel, die als Stützzellen fungieren und
aus Haarzellen bestehen. Diese sind in senkrechten Strukturen
angeordnet, die als Macula bezeichnet werden. Hier beginnen die
sacculären und vestibulären Fasern des unteren Vestibularnervs.
Auf jeder Seite sitzen drei halbkreisförmige Kanäle: der seitliche,
der obere und der untere, die an ihrer Basis einen Bereich, die
sogenannte Ampulla, haben.
Zentrale afferente Gehörgänge
Subjektive Audiometrie
Dieser Begriff bezieht sich auf alle Techniken, die zur Messung
des Hörens durch aktive Einbeziehung des Patienten verwendet
werden. Es bestehen Unterschiede hinsichtlich der Art des
eingesetzten Reizes und des Zwecks der Untersuchung.
Reine Ton-Audiometrie – reine Tonreize werden auf
verschiedenen Frequenzen und mit ansteigender Intensität
eingesetzt, bis die niedrigste wahrgenommene Frequenz bzw.
Schwelle festgestellt ist. Die Schwelle kann bestimmt werden,
indem man die Reize über Kopfhörer oder mittels eines
Vibrators, der auf den Processus Mastoideus aufgelegt wird,
sendet.
Objektive Audiometrie
Die Hörfähigkeit eines Individuums wird ohne aktive
Beteiligung des Patienten festgestellt. Die bekannteste Form
ist die Audiometrie mit evozierter Reaktion”. Hierbei handelt
“
es sich um eine Reihe elektrischer Reaktionen, die erzeugt
werden, wenn der Reiz den Gehörgang hinabgeleitet wird.
Die Schallinformation, die nun durch die Schnecke und/oder
Nerven elektrisch kodiert ist, erreicht den zerebralen Kortex über
eine Reihe von Zwischenstationen, die aus Nuklei, Zellgruppen
und Faserbändern bestehen.
Der aufsteigende Gehörgang erleichtert auf mehreren Ebenen
die Konvergenz/Divergenz der afferenten Impulse und reichert
sie mit weiteren Informationen von anderen Sinnesorganen an
(Auge, Geruchssinn usw.).
Seine Verbindung zu den motorischen Nuklei der kranialen
und spinalen Nerven ermöglicht die Erzeugung sehr rascher
Hörreflexe.
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Umgekehrt ist die Verwendung des Wortes ideal für die
Tests, da dessen Verständnis weit komplexere analytische
Voraussetzungen erfordert, die nicht nur auf Tönen basieren,
sondern auch auf intellektueller Fähigkeit, Kultur, Fähigkeit zur
Interaktion und zur Integration.
Das Sprachaudiogramm zeichnet Folgendes auf:
- entlang der X-Achse die Intensität des Tons;
- entlang der Y-Achse den Prozentsatz der Wörter, die korrekt
verstanden und wiederholt wurden.
Die Sprachaudiometrie weist daher eine Eigenschaft auf, die sie
weitaus effizienter macht: sie setzt verbale Nachrichten in den
Kontext menschlicher Interaktion. Außerdem ist je nach dem
verwendeten phonetischen Material und Schwierigkeitsgrad
eine qualitative und quantitative Beurteilung darüber
möglich, in welchem Maße die Kommunikation eingeschränkt
ist. Die Untersuchung kann unter Verwendung von
Kopfhörern oder über einen Vibrator erfolgen, der auf den
Processus Mastoideus gelegt wird. Elegante und verfeinerte,
sensibilisierte Stimmbeurteilungen oder Beurteilungen mit
Hintergrundgeräuschen haben sich vermutlich als effizienter
als jede andere Methode zur Bestimmung von primären
Hörstörungen erwiesen.
verwendet wird. In Wirklichkeit wird der totale Hörverlust
auf einem Ohr als Anakusis bezeichnet, während der totale
Hörverlust auf beiden Ohren als Kophosis oder Taubheit
bezeichnet wird.
Die Schwerhörigkeit oder Hypakusis kann auf Basis der
Tonaudiometrie folgendermaßen unterteilt werden:
- ÜbertragendKnochenstrukturen gut, Schäden an den
Luftübertragungswegen
Ort der Läsion AO - MO
- NeurosensorischKnochenstrukturen und
Luftübertragungswege geschädigt
Ort der Läsion Schnecke – VIII. Nerv
- ZentralKnochenstrukturen und
Luftübertragungswege normal, oder beide
in unterschiedlichem Maße geschädigt.
Ort der Läsion – das Gehirn
Die Schädigungen von Dekodierungsmechanismen, zeitlicher
Analyse und beidohriger Integration werden leichter durch
mündliche Tests gefunden.
Tinnitus
Tympanometrie
Die Tympanometrie ist keine audiometriche Methode, sondern
eher eine audiometrische Untersuchungsvorrichtung, welche
zur Bewertung von Phänomenen, die mit dem Hören in
Verbindung stehen, eingesetzt wird. Sie kann nur in bestimmten
Situationen als audiometrische Vorrichtung eingesetzt werden,
etwa zum Konstruieren einer audiometrischen Kurve, die mit
dem Steigbügelreflex beginnt.
Die von Liden entwickelteAufgliederung der tympanometrischen
Kurve in fünf morphologische Kategorien, die mit bestimmten
Pathologien des Mittelohres (wie z.B. Mittelohrentzündung)
verbunden sind, hat sich in der klinischen Praxis als sehr
nützlich erwiesen.
Arten von Schwerhörigkeit
Der Begriff Schwerhörigkeit bezieht sich auf Hörverlust, auch
wenn er oft fälschlicherweise als Ersatz für den Begriff Taubheit
11
Dieser Name, der sich von der griechischen Übersetzung für
“ich glaube gehört zu haben” ableitet, bezieht sich auf eine
Hörempfindung, die keinem Umweltreiz entspricht. Tinnitus
ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom, auch wenn er
das einzige Symptom einer Erkrankung ist, die verschiedene,
nicht nur mit dem Hören verbundene Funktionen betrifft.
Da das Hörorgan auf die Störung hinweist, die dem Tinnitus
zugrundeliegt, wird die Diagnose jedoch normalerweise von
Ohrenfachärzten gestellt.
Das pathogenetische Ätiologieprofil muss zwar noch definiert
werden, aber Tinnitus lässt sich wie folgt einteilen:
- subjektiv, nur vom Patienten wahrgenommen
- objektiv, auch von einem Zuhörer ohne
Instrumente oder verstärkende Geräte wahrgenommen.
03
Sprachaudiometrie
Die Grenze der reinen Tonaudiometrie, die eine flexible und
unersetzliche Untersuchungsmethode ist, besteht aus einem
Tonreiz, der kein natürliches Element der menschlichen
Sprache ist.
Presbyakusis (Altersschwerhörigkeit)
Dieser Begriff bezieht sich auf den Gehörverlust aufgrund
der Alterung des Hörorgans, also der gleiche Vorgang wie bei
Sehvermögen, Geruchssinn usw.
Es ist zwar bekannt, dass Männer früher an Altersschwerhörigkeit
leiden als Frauen, aber die Annahme, dass die Störung (oder
zumindest die ersten Symptome) nicht vor dem fünften bis
sechsten Lebensjahrzehnt auftreten, ist zutreffend. In vielen
Fällen ist es jedoch schwierig festzustellen, ob der ältere Patient
an Altersschwerhörigkeit oder an einer fortschreitenden oder
konvergenten neurosensorischen Erkrankung des Gehörs leidet.
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12
03
Altersschwerhörigkeit:
Diagnose zur
Rehabilitation
Von der
13
Altersschwerhörigkeit: von der Diagnose zur Rehabilitation
Dr. Domenico Cuda, Vorstand der Abteilung für Otolaryngologie am Spital „G. da Saliceto“ Hospital in Piacenza.
Einführung
Die Altersschwerhörigkeit bezieht sich auf den Hörverlust bei
Senioren. Der Begriff bezieht sich jedoch nicht ausschließlich
auf das Altern des Gehörsystems. Der Begriff Presbyakusis
wird in der Regel so ausgelegt, dass er eine viel umfassendere
Bedeutung hat und alle Formen der neurosensorischen Hypakusis
einschließt, an der ältere Menschen leiden können. Er umfasst
daher die kumulativen, genetisch gesteuerten Auswirkungen
des Alterns und mögliche Läsionen des auditorischen Systems,
die durch Lärm von für das HNO-System toxischen Substanzen
etc. verursacht werden. Presbyakusis ist die häufigste Ursache
für permanente Taubheit und eine der häufigsten Krankheiten,
die ältere Menschen behindern.
Wenn einerseits eindeutig ist, in welcher Weise Hörstörungen
die Lebensqualität und den psychophysischen Zustand älterer
Personen beeinträchtigen, ist es auf der anderen Seite relativ klar
geworden, wie wirksam die aktuellen rehabilitativen Strategien
zur Verhinderung dieser Auswirkungen sind. Doch trotz ihrer
weiten Verbreitung und ihres Behinderungspotenzials mangelt
es an angemessenem gesellschaftlichen und medizinischen
Interesse an dieser Erkrankung.
In diesem Bericht werden die wesentlichen klinischen Merkmale
der Erkrankung, Diagnosestrategien und die auf der Grundlage
der besten verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse
entwickelten Rehabilitationstechniken erörtert.
Die Symptome
Der Gehörverlust, der die Presbyakusis kennzeichnet, ist ein
stilles Phänomen. Es geht in der Tat um etwas, das verloren
geht und nicht um etwas, das man wahrnehmen kann.
Die Patienten sind sich sehr oft des Problems bewusst, während
dies für Freunde und Familie nicht der Fall ist. Darüber hinaus
erfolgt die Verschlechterung im Laufe der Zeit; es ist nicht sehr
wahrscheinlich, dass die Ergebnisse von Hörtests von einem
Jahr zum nächsten stabil bleiben, obwohl die Unterschiede
klinisch bedeutsamer sind, wenn die Betrachtung über einen
längeren Zeitraum (2-4 Jahre) durchgeführt wird. Zunächst
sind die höheren Frequenzen vom Hörverlust betroffen, so
dass es schwerer fällt, zu verstehen, was in geräuschvollen
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oder hallenden Umgebungen gesagt wird. Anschließend
wirkt er sich auf die mittelhohen Frequenzen aus und macht
es schwieriger, einige Konsonanten (t, p,f, s, k, c) und somit
auch gesprochene Wörter selbst in alltäglichen Situationen
zu verstehen. Die Patienten geben an, dass sie „hören”, jedoch
die Worte einfach nicht verstehen”. Dieses Problem wird
“
durch Hintergrundgeräusche, in Räumen, in denen es viele
Echos gibt, oder wenn mehrere Personen gleichzeitig sprechen,
verschärft. Darüber hinaus werden Patienten häufig von einem
konstanten Geräusch in Kopf und Ohren, dem so genannten
Tinnitus, belästigt. Der Tinnitus kann als das Hauptproblem
empfunden werden, bis zu dem Ausmaß, dass der Patient sich
mehr auf den Tinnitus konzentriert als auf die Auswirkungen
der Schwerhörigkeit. Manchmal kann ein Patient sehr
empfindlich gegenüber starken Geräuschen werden, die
durch Alltagsgeräusche wie das Zuschlagen einer Tür oder
Schreien etc. verursacht werden, und die zu Schmerzen oder
Reizungen führen können. Es kann auch sein, dass der Patient
Schwierigkeiten bei der Lokalisierung von Klängen hat und es
schwierig findet, Musik zu hören. Schließlich wirkt sich das
Defizit dann auf die mittleren und höheren Frequenzen aus,
was die Kommunikationsprobleme deutlich verschärft.
Ein weiteres Problem, das häufig ignoriert wird, ist die Tatsache,
dass der Patient mit Presbyakusis Schwierigkeiten beim Hören
oder bei der Lokalisierung von Alarmen, Klingeln etc. hat, was
manchmal schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.
Die Auswirkungen der Presbyakusis sind jedoch nicht auf
Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten beschränkt. Der
allmähliche Hörverlust bewirkt, dass die Patienten sich selbst
isolieren und all jene gewöhnlichen verbalen Interaktionen
vermeiden, die eine Quelle für Peinlichkeit darstellen und
ein Gefühl der Entfremdung zur Folge haben könnten.
Aus diesen Gründen ist Presbyakusis mit Sicherheit eine
Depressionsursache bei älteren Menschen. (Gurland et al.
1977, Herbst e Humphrey 1980, Carabellese et al. 1993).
Sie kann auch zu vermindertem Selbstwertgefühl, Isolierung
und funktionellen Behinderungen führen (Mulrow et al. 1990a)
und schließlich wird angenommen, dass sie zur Demenz
beitragen kann (Uhlmann et al 1989, Gates et al. 1996).
Die Diagnose
Die Nutzung von Hörscreenings scheint bei älteren Menschen
im Allgemeinen gering zu sein, obwohl die Diagnose
Presbyakusis sehr einfach und kostengünstig zu stellen ist.
Es erfordert einen Besuch bei einem HNO-Facharzt oder einem
Facharzt für Audiologie-Phoniatrie. Sobald die Anamnese
aufgenommen wurde, führt der Facharzt die Otoskopie durch,
die die Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des
Trommelfells umfasst. Wenn es keine Probleme zu verzeichnen
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gibt, werden die Ergebnisse als normal dokumentiert. In nicht
weniger als 30 % der Fälle ist ein Ohrschmalzpfropf vorhanden
(Lewis-Culinan und Janken, 1990). Dieser wird während der
Untersuchung durch den Einsatz von Spülungen, speziellen
Geräten oder durch Absaugen entfernt.
Nach Ausschluss bestehender Krankheiten wird dann ein
Hörtest durchgeführt. Dieser erfordert nur wenige Minuten
und wird in einer schallisolierten Kabine durchgeführt, um
jeden Umgebungslärm zu eliminieren. Der Patient setzt einen
Kopfhörer auf oder es wird ein kleiner Vibrator auf den Mastoid,
den Knochen direkt hinter dem Ohrläppchen, gesetzt. Der
Patient wird aufgefordert, der untersuchenden Person, dem
Hörtesttechniker, anzugeben, ob er die übertragenen Töne
hört oder nicht. Die Töne werden durch einen elektronischen
Sender generiert, der die wichtigsten Parameter wie Stärke,
ausgedrückt in Dezibel (dB), und Frequenz, ausgedrückt in
Hertz (Hz), steuert. Zweck der Untersuchung ist es, den am
wenigsten stark wahrgenommenen Ton oder die Hörschwelle
zu messen.
Alle Ergebnisse werden dann in einem Audiogramm
dokumentiert. Die audiometrische Schwelle steigt physiologisch
mit dem Alter. Wenn wir einen Zeitraum von zehn Jahren
betrachten, sinkt die Hörschwelle für hochfrequente Töne
systematisch in allen Lebensphasen, während das Unvermögen,
niederfrequente Töne wahrzunehmen, im fortgeschrittenen
Alter beginnt (Wiley et al. 2008).
Das Audiogramm einer Person, die an Presbyakusis leidet, ist
jedoch durch einen übermäßigen oder pathologischen Anstieg
der Hörschwelle geprägt. Technisch ausgedrückt wird dies als
neurosensorische Hypakusis bezeichnet.
Neben dem klassischen tonalen Hörtest, der unter Verwendung
reiner Töne durchgeführt wird, ist es zwingend notwendig,
außerdem einen Sprach-Hörtest durchzuführen. Dieser Test
ermöglicht die Untersuchung eines relevanteren Aspekts der
Hörfähigkeit, der Kommunikation.
Während der Untersuchung muss sich der Patient
aufgezeichnete Wörter oder Sätze in unterschiedlicher
Lautstärke anhören. Der Patient muss dann wiederholen, was
er hört. Der Prozentsatz der Wörter, die korrekt gehört wurden,
wird in einem Diagramm dargestellt. Bei Vorliegen einer
Presbyakusis ist in der Regel das Sprachverständnis schwerer
geschwächt, als der tonale Hörtest annehmen lässt.
Zudem nimmt bei älteren Menschen die Fähigkeit, Worte
zu hören, schneller ab als die Hörschwelle. Die Fähigkeit,
Worte zu verstehen, beinhaltet, abgesehen vom Hören auch
andere kognitive Mechanismen, die gegenüber dem
Alterungsprozess besonders anfällig sind (Divenyia et al.
2005). Das Sprachverständnis kann in Anwesenheit von
Hintergrundgeräuschen wie in einem Restaurant oder an
einem Ort, an dem Menschen zur gleichen Zeit sprechen,
gemessen werden. Diese Art der Untersuchung ist effektiver
im Hinblick auf das Verständnis der Kommunikationsfähigkeit
des Patienten im täglichen Leben.
Hörgeräte
Wie zuvor erörtert wurde, beinhaltet die Presbyakusis den
dauerhaften Verlust des Hörvermögens. Sobald ein „kritisches”
Niveau, das von Patient zu Patient variiert, erreicht wird, ist die
Therapie der Wahl die Klangverstärkung, die durch den Einsatz
von tragbaren Hörgeräten erreicht wird.
Verschiedene bedeutende kontrollierte klinische Studien haben
die Wirksamkeit von Hörgeräten in Bezug auf die Verbesserung
der Lebensqualität von Menschen, die unter Presbyakusis leiden,
gezeigt. Mulrow et al. (1990), untersuchten beispielsweise eine
Gruppe pensionierter Soldaten. Die Patienten mit Hörgerät
schnitten in Bezug auf soziale und emotionale Fähigkeiten,
sowie kognitive Fähigkeiten und Depression signifikant besser
ab, als jene Personen, die an Hypakusis leiden und kein Hörgerät
verwenden.
Ein Hörgerät besteht aus einem Mikrofon, einem Mikroprozessor
und einem Minilautsprecher, dem Empfänger. Das Mikrofon
wandelt Umgebungsgeräusche in Elektrizität um, die dann in
ein digitales Signal umgewandelt und anschließend durch einen
Mikroprozessor, einen Minicomputer, weiterverarbeitet wird.
Die Prozessoren, die derzeit in Hörgeräten zu finden sind, sind
sehr schnell und besitzen eine beträchtliche Speichergröße.
Die primäre Verarbeitung besteht aus der Verstärkung. Denn
schließlich ist das erste Ziel des Hörgerätes die Wiederherstellung
der Fähigkeit, die wichtigsten Töne zu hören. Da in der Mehrzahl
der Fälle die Hypakusis die hochfrequenten Töne betrifft, muss
das Hörgerät diese hohen Frequenzen, wie in den schwachen
Konsonanten s, f, sch, etc., adäquat verstärken. Die moderneren
digitalen Hörgeräte verfügen auch über erweiterte Funktionen,
wie die Fähigkeit, eine akustische Rückkopplung zu beseitigen,
Frequenzen zu komprimieren, die Interaktion zwischen Signal
und Ton zu verbessern etc., was zur Verbesserung der Hörfähigkeit
unter schwierigen Bedingungen beiträgt.
Die Hörgeräte werden hinter dem Ohr getragen (Hinter-demOhr-Hörgeräte oder HdO-Hörgeräte) oder innerhalb des
äußeren Gehörgangs (Innerhalb-des-Ohrs-Hörgeräte oder
IdO-Hörgeräte). Sie werden auf Anordnung des behandelnden
Arztes vom Hörgeräteakustiker zur Verfügung gestellt und
angepasst. Der Anpassungsprozess ist komplex und erfordert
häufige Anpassungen der elektronischen Parameter des Gerätes.
Außerdem ist es wichtig, dass der Patient in der Benutzung des
Geräts hinreichend geschult wird. In dieser Phase ist eine solide,
partnerschaftliche Beziehung zwischen dem Patienten und dem
Hörgeräteakustiker von essentieller Bedeutung.
Trotz der hohen Qualität der modernen Hörgeräte ist ihr
Einsatz noch begrenzt. Dies ist jedoch nicht auf die mangelnde
Wirksamkeit von Hörgeräten zurückzuführen, die zudem reichlich
dokumentiert wurde; das Phänomen ist sehr viel komplexer und
um es voll und ganz zu verstehen, muss bedacht werden, dass
der entscheidende Erfolgsfaktor für jedes Gerät die Motivation
des Patienten ist, und dass die Leugnung einer Erkrankung ein
unüberwindbares Hindernis schafft. Viele Menschen sehen
Presbyakusis in der Tat als einen unvermeidlichen Teil des
Alterungsprozesses an und suchen wahrscheinlich aus den
unterschiedlichsten Gründen, die unter anderem mit Eitelkeit,
wirtschaftlichen Einschränkungen und sozialer Konditionierung
zu tun haben, nur ungern nach Lösungen. Andere beschuldigen
ihre Gegenparteien als die Problemverursacher („er murmelt”).
Für diese Patienten ist die Anerkennung und Akzeptanz einer mit
dem Alter in Zusammenhang stehenden Beeinträchtigung Teil
eines schwierigen psychologischen Schritts.
Die neuesten Entwicklungen in der
Akustiktechnologie
Das Konzept der alten, umständlichen und unattraktiven
Hörgeräte gehört inzwischen der Vergangenheit an.
Die neueste Hörgeräte-Generation besteht dank der
Digitalisierung aus sehr kleinen Instrumenten, die die
Umgebungsgeräusche empfangen, verarbeiten und
verstärken. Diese werden dann wiederum als Teil eines
klaren, kontrollierten und für das Ohr angenehmen
Verstärkungsprozesses übertragen. Dank dieser neuen
Technologie können Hörlösungen individualisiert und somit
angepasst werden, um alle Hörbedürfnisse zu erfüllen und
eine hervorragende Klangqualität und einen unübertroffenen
Hörkomfort zu liefern.
Eine weitere wichtige Neuerung ist die Verwendung der
Bluetooth-Technologie. Heutzutage ist es möglich, die
von allen elektronischen Geräten empfangenen Signale
ohne Einsatz von Kabeln oder Kopfhörern automatisch zu
synchronisieren. Das Hörgerät wird buchstäblich zu einem
leistungsstarken Bluetooth-Kopfhörer: Der Fernsehton ist
besser, Sie können während der Fahrt Ihr Handy benutzen,
ohne die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen, oder
haben sie in anderen Situationen frei, und Sie können sogar
Ihre Lieblingsmusik über Stereoanlage oder iPod klarer und
schärfer als je zuvor hören.
Implantierte Hörgeräte
Einige Erkrankungen des Ohres, wie eine wiederkehrende
Dermatitis des Kanals, machen die Verwendung von
traditionellen Hörgeräten schwierig. In diesen Fällen können
moderne Geräte in das Mittelohr implantiert werden. Es
handelt sich hierbei um elektronische Geräte, die die Cochlea
mechanisch stimulieren und die Funktion des Mittelohrs
simulieren. Sie müssen operativ implantiert werden und
werden in der Regel in die Nähe der Gehörknöchelchen oder
des runden Fensters platziert (Cuda et al. 2009).
Das Cochlea-Implantat stimuliert dann elektronisch das
Hörnervende, das sich in der Cochlea befindet. Es wird bei
den gravierendsten Fällen von Schwerhörigkeit oder Taubheit
eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein semi-implantierbares
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Hörzubehör
Personen, die an Presbyakusis leiden, können von der Nutzung
einer breiten Palette an Hörzubehör profitieren: Einzelgeräte
oder mit anderen Audiogeräten verbundene Geräte wie
Telefonverstärker, Kopfhörer für das Fernsehen, leuchtende
oder taktile Alarme, die an Klingeln oder Rauchmeldern
angeschlossen sind, kabel- und drahtlose Verbindungen
zu Musikquellen etc. Die FM-Systeme gehören zu den
Interessantesten. In diesem Fall wird ein Lautsprechermikrofon
aufgesetzt oder in der Nähe aufgestellt. Das Signal wird
dann über Radiofrequenzwellen an einen Empfänger, den der
Patient trägt, übertragen. Der Empfänger kann entweder ein
einfacher Kopfhörer oder das Hörgerät des Patienten sein. Die
FM-Systeme helfen dabei, den Geräuschstörpegel deutlich um
ca. 15-20 dB zu senken, was nachweislich in einem großen
Hörraum (wie einem Theater oder einem Kino), in Postämtern
oder an anderen Orten mit schlechter Akustik, wie Kirchen,
sehr nützlich sein kann.
Das Hörzubehör umfasst auch Fernsehuntertitel. Ältere
Menschen verbringen in der Tat einen großen Teil ihrer Zeit vor
dem Fernseher. Es ist nachgewiesen, dass die Verwendung von
Untertiteln zusammen mit Hörgeräten das Verständnis von
Fernsehprogrammen deutlich verbessert (Gordon-Salant und
Callahan, 2009).
Hörschulung
Der Zweck einer Hörschulung ist die Verbesserung der Fähigkeit
der Einzelperson, Sprache in ungünstiger Umgebung zu verstehen.
Sie funktioniert auf kognitiver Ebene und trägt dazu bei, das
Verständnis verschlechterter akustischer Sprachinformationen
durch das Auswendiglernen lexikalischer Repräsentationen zu
verbessern. Es gibt eine Reihe akustischer Schulungsmethoden,
die in der Regel von Logopäden eingesetzt werden. Im Jahr
2005 überarbeiteten Sweetow und Palmer (2005) das Thema
und dokumentierten die Wirksamkeit der Hörschulung bei der
Behandlung der Presbyakusis.
Screening
Die Zeitspanne, die zwischen dem Auftreten der ersten
Symptome und der Diagnose Presbyakusis liegt, kann zwischen
8 und 20 Jahren variieren (Carson 2005). Auf der anderen Seite
hängt der Erfolg von Therapien mit Hörgeräten davon ab, wie
früh mit der Behandlung begonnen wird. In einer Studie, die
an einer Stichprobenpopulation von über 65-jährigen Personen
durchgeführt wurde, dokumentierten De Benedetto und Cuda
(1996), dass mit höherem Alter der Versuchsperson ein erhöhtes
Risiko dafür besteht, ein Hörgerät nicht verwenden zu können.
Es ist gerechtfertigt, sich zu fragen, ob es Sinn macht, einen
präventiven Weg zu entwickeln, der es ermöglicht, zu ermitteln,
wer schneller von einer Behandlung profitieren könnte. Während
eine Reihe von Maßnahmen, wie Informationskampagnen für
potenzielle Patienten oder für Ärzte, ergriffen wurde, um das
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Bewusstsein der Problematik zu verstärken, ist selten die Rede
von einem systematischen Screening auf Presbyakusis.
Auch wenn es innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft
keinen Konsens über das am besten geeignete PresbyakusisScreening gibt, ist eine große Anzahl von Methoden vorhanden,
die eingesetzt werden können, um den Verlust des Hörvermögens
bei älteren Menschen nachzuweisen.
Ein weit verbreiteter Ansatz besteht aus dem Einsatz von
Fragebögen wie dem HHIES (Hearing Handicap Inventory für
Senioren – Screening Version), der von Ventry und Weinstein
(1983) erstellt wurde. Auf der Grundlage dieses Fragebogens
gibt eine hohe Punktzahl eine ziemlich schwere Presbyakusis an
(Lichtenstein et al. 1988; McBride et al. 1994).
Die beste Lösung ist die regelmäßige Durchführung von Hörtests
ab einem Alter von sechzig Jahren.
Schlussfolgerungen
Presbyakusis bezieht sich auf den dauerhaften Hörverlust
bei älteren Menschen. Diese stellt ein wichtiges Problem der
öffentlichen Gesundheit dar, da sie nicht nur weit verbreitet
ist, sondern auch schwerwiegende gesundheitliche und
soziale Auswirkungen sowie eine ernsthafte Beeinträchtigung
der Lebensqualität mit sich bringen kann. Das Problem wird
von der medizinischen Gemeinschaft und den sozialen
Gesundheitsdiensten weitgehend unterschätzt. Nur ein
Teil der Fälle wird tatsächlich richtig verstanden und selten
wird das Problem frühzeitig diagnostiziert; die Verzögerung
der Diagnose variiert von 8 bis 20 Jahren. Bei Ausbleiben
einer klinischen Behandlung entwickelt sich eine langsame,
allmähliche Abnahme der kognitiven Funktionen, die die
Kommunikationsprobleme verstärkt und eine Erholung
noch schwieriger macht. Umgekehrt hat sich gezeigt, dass
die Rehabilitation bei der Kommunikation helfen kann und
die kognitiven Auswirkungen der Krankheit begrenzt. Der
Einsatz von Hörgeräten stellt die bedeutsamste Therapie
dar; kontrollierte klinische Studien haben die Wirksamkeit
in Bezug auf die Verbesserung der Lebensqualität gezeigt.
Die Kombination mit anderen Geräten, wie z. B. Hörzubehör,
und anderen Therapien, wie z. B. Hörschulung in Verbindung
mit Hörgeräten, ist ebenfalls sehr nützlich; die tatsächliche
Anwendung dieser Methoden scheint jedoch aus
wirtschaftlichen Gründen und aus fehlendem Wissen der am
Rehabilitationsprozess beteiligten Personen begrenzt zu sein.
03
Gerät, die Multielektrode wird operativ implantiert. Der
Patient hat daher ein externes Gerät, einen Mikroprozessor, der
perkutan an das interne Gerät angeschlossen ist.
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DIE ERSTEN SYMPTOME
• Schwierigkeiten beim Verständnis von Sprache während einer normalen Unterhaltung oder dem
Verständnis, wo sich der Sprecher befindet
• Abnehmendes Hörvermögen oder Schwierigkeiten beim Hören des Radio- oder Fernsehtons
• Abnehmendes Hörvermögen oder Schwierigkeiten beim Hören in großen Räumen wie Kirchen oder in
überfüllten Räumen wie Bars oder Restaurants
• Emotionale Störungen wie Angst; Nervosität, der Wunsch, sich abzusondern.
URSACHEN DER HYPAKUSIS
• Alter
• Erblichkeit
• Lärm
• Otitis und andere das Ohr betreffende Krankheiten
• Arzneimittel, Alkohol, Rauchen
WAS IST ZU TUN
• Medizinische Fachuntersuchung
• Ein Hörtest. Eine einfache, fünf Minuten dauernde Untersuchung kann die Hörschwelle bestimmen
• Beugen sie das Ohr betreffenden Krankheiten wie Otitis vor und lassen Sie Sie behandeln
• Keine „do it yourself”-Therapien. Suchen sie ihren Hausarzt oder einen Facharzt auf
PRÄVENTION
• Meiden Sie laute Geräusche und laute Umgebungen
• Meiden Sie Rauchen, Alkohol und Drogen
• Reduzieren Sie die Salzmenge in ihrer Nahrung
• Verwenden Sie nicht zu viele Arzneimittel und nur, wenn diese von ihrem Arzt verordnet wurden
• Führen Sie bei der Reinigung der Ohren das Wattestäbchen nicht zu tief in das Ohr ein
• Lassen Sie sich ab einem Alter von sechzig Jahren regelmäßig untersuchen
DIE LÖSUNG
• E ine Operation ist nur bei 25% der Fälle von Hörverlust durchführbar, bei den restlichen 75% der Fälle
ist die Lösung die Benutzung eines Hörgeräts und, bei einer kleinen Anzahl von Fällen, implantierbare
Vorrichtungen
•D
ie neue Generation sehr kleiner und leistungsstarker Hörgeräte kann alle Hörschäden ausgleichen
und Ästhetik, Komfort und therapeutischen Nutzen in sich vereinen
•D
ank drahtloser Bluetooth-Technologie kann das Hörgerät an Fernsehgeräte oder Handys angeschlossen
werden
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BESSER HÖREN
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