Thust, Reizdarm+Glutamin, Praxistipp

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PRAXISTIPP
HP Thomas Thust / München
L-Glutamin in der Behandlung von Reizdarmzuständen
In meiner Praxis findet L-Glutamin breite Anwendung bei Barrierestörungen der Darmschleimhaut (Leaky-GutSyndrome, Nahrungsmittelunverträglichkeiten), denn L-Glutamin eignet sich wunderbar zur Abdichtung der
Darmschleimhaut und zur Regeneration der Magen- und Darm-Epithelschicht. Das Leaky Gut-Syndrom ist eine
Barrierestörung der intestinalen Schleimhaut mit erhöhter Durchlässigkeit. Dies führt u.a. zu einer starken
Belastung des mukusalen Immunsystems („Beschuss“ mit Nahrungsmittel-Makromolekülen etc.) Folge kann die
Entwicklung von Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten sein.
Grundsätzliche Bedeutung L-Glutamin für den Stoffwechsel
L-Glutamin ist eine basische, nicht -essentielle Aminosäure, die jedoch mengenmäßig die wichtigste Aminosäure
ist. Als proteinogene Aminosäure stabilisiert L-Glutamin z.B. den Aminosäurepool des Blutes. L-Glutamin ist
unumgänglich für die Energiezufuhr und den Stoffwechsel der Muskulatur ist (Synthese erfolgt im Muskel, wird
bei erhöhtem Bedarf vermehrt freigesetzt). L-Glutamin ist Präkursor für GABA (sedierender Neurotransmitter)
und Bestandteil von Glutathion.
Funktionen von L-Glutamin
1.
Unterstützung der Redox-Systeme

2.
3.
4.
5.
Antioxidative Wirkung mit L-Cystein als Ausgangsmaterial zur Synthese von Glutathion.
Zellstoffwechsel

Regeneration von Schleimhautzellen im Magen-Darmtrakt, antientzündlich und antiulzerogen (Gastritis,
Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Enteritiden, post-operativ),

L-Glutamin ist der Stickstoff- und Kohlenstofflieferant (Aufbau und Erhalt von Muskelmasse).
ZNS

Brain-food: Das Gehirn nutzt L-Glutamin als Energiequelle und in Form von Glutaminsäure zur
Ammoniakentgiftung. L-Glutamin ist der Präkursor für den beruhigenden Neurotransmitter GammaAminobutter-Säure (GABA). GABA wirkt ähnlich wie Benzodiazepine (z.B. Valium®): sedativ,
anxiolytisch und leicht blutdrucksenkend. L-Glutamin hat eine leicht antiaggressive Wirkung.

Kann bei Alkoholikern positiv durch Reduktion von Verlangen und Angstzuständen wirken.
pH-Wert-Regulation (basische Aminosäure), Wasserhaushalt

Beim Anfall von sauren Stoffwechselprodukten fördert L-Glutamin die Bikarbonat-unabähnige
Pufferung durch Förderung der renalen Ausscheidung von Protonen.

Reguliert den Wasserhaushalt innerhalb der Zelle und den osmotischen Druck in verschiedenen
Geweben.
Immunsystem

Makrophagen-Stimulation durch erhöhte Interleukin-1-Sekretion

Immunstimulation durch erhöhte Interleukin-2-Sekretion: Lymphozyten-Proliferation und Erhöhung der
NK-Zell-Aktivität.
© Thust T./ FORUM VIA SANITAS V1.1
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PRAXISTIPP
HP Thomas Thust / München
6.
7.

L-Glutamin induziert den Anstieg der Glutathionwerte mit entsprechender Immunmodulation und
antiinflammatorischer Wirkung.

Substrat für die Bildung von Leukozyten: Verringerung der hämatologischen Nebenwirkungen,
besonders der Leukopenie durch Zytostatika.
Verdauungssystem

L-Glutamin ist der Wachstumsfaktor für Schleimhautzellen und führt zur Regeneration der Magen- und
Darm-Epithel-Schicht (Gastritis- und Colitis-Therapie).

Abdichtung der Darmschleimhaut bei Leaky-Gut-Syndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten vom
IgG4-Typ. Werden multiple Nahrungsmittelunverträglichkeiten diagnostiziert, sollte immer eine
Behandlung mit L-Glutamin erfolgen!

Wichtiger Immunmodulator zur Optimierung des mukosalen Immunsystems

Antientzündliche Wirkung bei Darmerkrankungen (Colitis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa).

Verringerung der gastrointestinalen Nebenwirkungen in der Chemotherapie.

Reparatur von Magen- und Darm-Schleimhautschäden durch Alkohol, Schmerzmittel (NSAR).
Stoffwechsel

Verhindert Heißhungerattacken bei kohlenhydratarmen Diäten.

Stabilisierung des Blutzuckers (Förderung der Neoglukogenese in der Leber aus Alanin und L-Glutamin).
Zusammenfassend wirkt sich L-Glutamin positiv auf die Regeneration und Abdichtung der Darmschleimhaut aus.
Als Immunmodulator stärkt sie das mukosale Immunsystem, unterstützt das Redox- und zentrale Nervensystem,
den Stoffwechsel und ist als basische Aminosäure an der pH-Wert-Regulation beteiligt.
Bei Reizdarmzuständen hat sich die Einnahme von 1-2 g in Wasser aufgelöst vor jede Mahlzeit bewährt.
Mehr zum Thema: Thust T., Aminosäuren & Co – Bausteine des Lebens, Eigenverlag 2015.
Stichworte: Reizdarm, Immunsystem, Verdauunssystem, Aminosäure, L-Glutamin
Kontakt
HP Thomas M. Thust
Heilpraktiker und Mitglied des Fachsenats des FORUM VIA SANITAS
Mozartstraße 13, 80336 München, Deutschland
Tel.:
Fax:
E-Mail:
Website:
+49 (0) 89 / 538 197 97
+49 (0) 89 / 538 197 99
[email protected]
http://www.praxis-thust.de/
Hinweis: Dieser Praxistipp repräsentiert die Meinung und Praxiserfahrung des Autors und ersetzt keinesfalls
eine ordnungsgemäße Diagnose bzw. Behandlung unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Einzelfalls.
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