Sicher im Rogowski-Gürtel

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KEM
E-TECHNIK
Schütze und elektronische Relais für Motorschutzsysteme
Sicher im Rogowski-Gürtel
Das Stromerfassungsmodul mit
drei Sensorgürteln
nach dem Rogowski-Prinzip
verwendet werden. Als Weltmarktgeräte
werden
Leistungsschütze in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Netzen eingesetzt.
Dafür müssen die Antriebe
mit
vielen
verschiedenen
Spannungen ansteuerbar sein.
Bei der bisherigen Schützreihe
mußte der Anwender aus über
20
verschiedenen
Spulen
wählen.
Mit dem elektronischen Antrieb wurden die Varianten auf
vier Spulen reduziert, um den
Bereich zwischen 24 V und
600 V abzudecken.
Im Vakuum schalten
H
Neue Schütze für große Leieutzutage werden
stungen der Serie DIL M und
immer mehr Moto- das elektronische Motorschutzrelais ZEV werden von Klöckren verwendet, die nicht
ner-Moeller auf den Markt gein die Reihe der Normlei- bracht. Neu sind die elektronische Meßwerterfassung und
stungen einzugliedern
der vergrößerte Anwendungsbereich.
sind. Daher gewinnt die
KlassifizieExklusiv in
rung nach Schützantrieb
KEM
der Strom- nun elektronisch
stärke zunehmend an Bedeutung. Dem trägt nun Die Bemessungsbetriebsspannung der Schützreihe liegt einein Hersteller Rechnung, heitlich bei 1000 V. Bei Betriebsströmen von 185 bis
indem er seine neue
820 A decken sie den gesamten
Schützreihe mit der AnNormmotorbereich von 90 bis
450 kW ab.
gabe des BemessungsbeDie Antriebe der neuen
Schützreihe werden elektrotriebsstromes im Typennisch unterstützt. Die Geräte
namen kennzeichnet.
lassen sich über drei verschie-
Die Autorin Dipl.-Ing. Claudia
Pawlowski ist Mitarbeiterin der
Klöckner-Moeller GmbH, Bonn
66 KEM 1999, Januar
dene Arten ansteuern: konventionell direkt aus dem
Netz, aus einer SPS oder leistungsarm mittels eines Be-
fehlsgerätes. Zusätzliche Geräte wie Verstärkerbausteine
oder Koppelschütze werden
damit eingespart.
Durch die Elektronik im Antrieb wurde die Kontaktgeschwindigkeit der Schütze optimiert und eine enorme Reduzierung der Leistungsaufnahme erzielt. Damit kann ein
kleinerer Steuertransformator
Die Schützreihe DIL M von Klöckner-Moeller
Bei der neuen Schützreihe
werden Vakuumröhren zum
Schalten der großen Leistungen eingesetzt.
Diese mittlerweile auch in der
Niederspannungstechnik bewährte Technologie findet
ihren Einsatz nun im gesamten Bereich von 580 bis 820 A.
Im Vakuum kann der Lichtbogen sich nicht so ausbilden,
wie das bei in Luft schalten-
den Kontakten durch die ionisierten Gase der Fall ist. Durch
den geringeren Energiegehalt
des Lichtbogens, wird der
Kontaktverschleiß wesentlich
verringert.
Um unzulässig hohe Schaltüberspannungen zu verhindern und angeschlossene Verbraucher zu schützen, sind
Schutzbeschaltungen in den
Lastkreis integriert. Mit dem
Einsatz von Vakuumröhren
wurde das Schaltgerätevolumen verringert.
Neue Technologien im
Motorschutz
Durch ein erstmals für den
Motorschutz
eingesetztes
Prinzip wird mit dem neuen
elektronischen Motorschutzrelais ZEV mehr Funktionalität
bei gleichzeitig drastischer Volumenreduzierung realisiert.
Bei diesem Prinzip handelt es
sich um den aus der elektrischen Meßtechnik bekannten
Rogowski-Gürtel.
Dieser Gürtel besitzt im Gegensatz zu den bisher für die
Stromerfassung verwendeten
Wandlern keinen Eisenkern
und geht somit auch nicht in
die Sättigung. Durch diesen
Vorteil läßt sich ein sehr weiter
Strombereich überwachen.
Der Rogowski-Gürtel – auch
Stromsensor genannt – besteht
aus einem Leiter, der vom
Rückleiter eng umwickelt ist
Die drei Anschlußmöglichkeiten der
Schütze: klassisch, aus der SPS und
durch leistungsarme Befehlsgeber
und
damit
eine
offene
Meßschleife ergibt.
Die Stromsensoren sind mit
der
Auswertungselektronik
verbunden.
Die
Überwachungseinheit wird werkzeuglos sowohl an Kabeln als auch
an Stromschienen mit einem
Klettverschluß befestigt. Um
jeden einzelnen der drei Leiter
(Dreiphasensystem) wird nun
ein Stromsensor gelegt. Die
Sensoren sind so dimensioniert, daß sie zusammen mit
Schützen
unterschiedlicher
Phasenteilung verwendet werden können.
Für die kleinen Strombereiche
(25 A, 65 A, 145 A) enthält das
System ZEV drei Durchstecksensoren; hierbei ist das Rogowski-Prinzip direkt in die
Elektronik integriert.
Ein Auslösegerät
für alle
Für alle Stromsensoren wird
nur noch ein einziges Auslösegerät benötigt.
Das Motorschutzsystem ZEV: Motorschutzrelais mit Stromwandlern, Auslösegerät
mit Display und drei Wandler für kleine Ströme
Überwachungsmethoden
Das ZEV übernimmt den Motorvollschutz. Der Motor wird
auf zweifache Weise vor unzulässiger Erwärmung geschützt. Zum einen indirekt
durch die Messung des Motorstromes in der Zuleitung
zum Motor. Zum anderen
durch in die Motorwicklung
integrierte Thermistoren, die
die Temperatur direkt vor Ort
erfassen. Darüber hinaus
schützt das elektronische Motorschutzrelais den Motor bei
Phasenausfall, Stromunsymmetrie und gegen Erdschluß.
Bei den Durchstecksensoren
ist das Meßmodul direkt integriert, bei dem größten Sensor erfolgt die Überwachung
durch einen externen Summenstromwandler. Bei der
Erdschlußüberwachung können Fehlerströme von 1A, 3A
und 10 A erfaßt werden.
Ein Austausch der Motorschutzgeräte durch geänderte
Motordaten während der Projektierungsphase wird, auch
wegen des großen Strombereiches der Sensoren, nicht erforderlich.
Das Auslösegerät kann bequem auf die Durchstecksensoren aufgeschnappt oder neben dem Sensor-Gürtel aufgestellt werden. Die Verbindung
zwischen der Stromerfassungselektronik und dem
Auslösegerät erfolgt über ein
achtpoliges Kabel. Das Gerät
erkennt den angeschlossenen
Sensor und paßt den Bereich
des einstellbaren Motorstromes automatisch an.
Mehr Funktionalität wird bei
dem Auslösegerät durch das
integrierte LCD-Display erreicht. Die Einstellung der Motordaten erfolgt werkzeuglos
und menügeführt. Während
des gesamten Betriebes wird
der tatsächlich fließende Motorstrom in Prozent des Einstellwertes angezeigt.
Ohne zusätzliche Meßgeräte
kann der Anwender sich also
vom ordnungsgemäßen Betrieb des Motors überzeugen.
Tritt ein Fehler im Betrieb des
Motors auf, so wird auch dieser eindeutig auf dem Display
des Auslösegerätes angezeigt.
Die
Hilfsstromversorgung
des Auslösegerätes erfolgt
durch eine Spannung zwischen 24 V und 240 V AC oder
DC.
Bei einem Wegfall der Versorgungsspannung lösen die
Kontakte aus, sie verhalten
sich monostabil. Kommt es jedoch zu nur kurzzeitigen
Spannungseinbrüchen,
so
werden sie vom Auslösegerät
bis zu 200 ms überbrückt.
Ausführliche
Informationen
Schützreihe DIL M
KEM 489
Motorschutzsystem
ZEV
KEM 490
Broschüre „Produkte
und Leistung“
KEM 491
KEM 1999, Januar 67
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