06/11/03

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Handel, Markt und Nachfrage
Vorlesung Mikroökonomik
6.11.2005
Dr. Christian Müller, [email protected], 044-632 46 24, KOF E8
1
Plan der heutigen Vorlesung

Organisation: Tests, Prüfungstermin
Tests
für Offiziere fakultativ
Alle anderen: Entweder Tests oder:
Prüfung am Dienstag, 11.09.2007, 3 Stunden (9-12 Uhr)
"Mikro- & Makroökonomie" (853-0041 & 853-0042)



2
Besprechung der Übungsaufgaben
Einführung der Begriffe Nachfrage, Angebot,
Preis, Nutzen
Preismessung
Ein Kollege hat in einer Lotterie ein neues Plasma-TV Gerät
(Grösse in cm: 60*100*10) von hoher Bildqualität gewonnen, das
man wie ein Bild an die Wand hängen kann. Das Gerät ist in
perfektem Zustand und hat eine normale Garantie.
Der Kollege fragt Sie, ob Sie das Gerät kaufen wollen.
Geben Sie hier den Preis ein, den Sie maximal für das Gerät
bezahlen würden.
Nehmen wir an, Sie hätten das TV-Gerät gewonnen.
Zu welchem Preis würden Sie das Gerät verkaufen?
Geben Sie hier den Preis ein, unter dem Sie nicht bereit wären,
das Gerät zu verkaufen.
3
„Bei Frage 2 und 3 möchte ich Marke und aktuellen Verkaufspreis des
Plasma TV wissen um eine verbindliche Antwort geben zu können.
Ich bin von einem Gerät mit Neupreis von Fr. 6000.- ausgegangen
und habe dann bei Frage 2 15% und bei Frage 3 20% abgezogen."
„Die Beantwortung der Fragen fällt leichter, wenn es
sich um Güter handelt nach welchen ich z.Z. ein
Bedürfnis hätte.
„Weshalb die 0 - Beträge? Weil ich weder ein Plasmafernseher
noch eine Wohnung benötige. Wenn Sie das Gefühl haben, dass
ich damit das Experiment bekämpfe, dann löschen Sie meinen
Fragebogen einfach - jedoch zu berücksichtigen ist auch, dass
wen dass wenn keine Nachfrage vorhanden ist (was bei mir der
Fall ist) auch kein Preis zu erzielen ist.
4
Antworten Plasma TV
6'000
maximal bezahlter Preis
5'000
minimal verlangter
Preis wenn Besitzer
4'000
3'000
2'000
5
Weiss
Wassmer
Stinger
Regli
Morpheus
Köbi
Hänggi
Forrer
claire
0
Wipf
1'000
Interpretation einer einzelnen Antwort
3'000
Hänggi
2'500
2'000
1'500
1'000
500
0
6
maximal bezahlter Preis
=
Zahlungsbereitschaft
=
Reservationspreis
Preis < oder = 2‘500 Fr.
kauft er.
 Wenn Preis > 2‘500 Fr. kauft er nicht.
 Wenn
Forrer
Interpretation der Zahlungsbereitschaft
Wovon hängt die Höhe des
Reservationspreises ab?
 Präferenzen
3'000
2'500
Hänggi


2'000

1'500
1'000
500
0
7

Forrer
psychologische Grösse
subjektiv
schwierig zu erfassen / messen
schlecht zwischen Personen
vergleichbar
Interpretation der Zahlungsbereitschaft
Wovon hängt die Höhe des
Reservationspreises ab?
 Präferenzen
3'000
2'500
Hänggi
 Vermögen
2'000
1'500
1'000
500
0
8
 Einkommen
Forrer
Interpretation der Zahlungsbereitschaft
3'000
2'500
Hänggi
Nutzen 2‘500 Fr. = Nutzen Plasma-TV
2'000
Das ist die einzige Möglichkeit den
Nutzen zu quantifizieren.
1'500
1'000
500
0
9
Die Zahlungsbereitschaft kann auch
als Mass für den individuellen Nutzen
des Gutes Plasma TV interpretiert
werden.
Forrer
Aber: Der Nutzen zwischen den
beiden ist nicht vergleichbar.
Beachte: Der Nutzen als Angabe in Geldeinheiten
ist ein theoretisches Hilfsmittel! Die 2‘500
Fr. entsprechen dem Nutzen aller anderen
Güter, die für diesen Betrag erworben werden
können.
10
11
12
Interpretation des Angebotspreises
minimal verlangter Preis
=
Reservationspreis des Angebots
3'000
2'500
2'000
Preis > oder = 3‘000 Fr.
verkauft er.
 Wenn Preis < 3‘000 Fr. verkauft er
den TV nicht, sondern benutzt ihn
selbst.
 Wenn
1'500
1'000
500
0
Stinger
13
Interpretation des Angebotspreises
Wie sollen wir diesen Reservationspreis des Angebots interpretieren?
 Auch als Mass des individuellen
Nutzens.
 Der Nutzen von 3‘000 Fr. ist
schliesslich der Gegenwert von
Waren in Höhe von 3‘000 Fr.
3'000
2'500
2'000
1'500
Aber wieso ist der Nutzen einmal
1‘500 und einmal 3‘000 ???
1'000
500
0
Stinger
14
Nachfrage- und Angebotsreservationspreise der ganzen Klasse
Fr.
2 mal N-Preise > A-Preise
1 mal N-Preise = A-Preise
7 mal N-Preise < A-Preise
6'000
5'000
4'000
Differenz
3'000
2'000
1'000
15
Morpheus
Stinger
Weiss
Hänggi
Forrer
Wipf
Köbi
Wassmer
claire
-1'000
Regli
0
Ein Markt für Plasma-TV
16

Ein Hälfte der Klasse wird zum Besitzer der
Plasma-TVs erklärt
 Jedem Teilnehmer wird ein Zufallszahl zwischen 0
und 1 zugeordnet.
 Dann werden sie nach der Zufallszahl geordnet.
 Die Hälfte der Klasse sind Besitzer eines PlasmaTVs.

Wir haben jetzt 5 potentielle Käufer
(wir kennen ihre Nachfragereservationspreise)
und 5 potentielle Verkäufer
(wir kennen ihre Angebotsreservationspreise).
Ein Markt für Plasma-TV
5 potentielle Käufer
5 potentielle Verkäufer
Preis den sie maximal
bezahlen würden
Regli
Morpheus
Wipf
Forrer
Stinger
Köbi
Hänggi
Wassmer
Preis den sie minimal
verlangen würden
Weiss
0
17
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
5'000
4'000
3'000
2'000
claire
1'000
0
Ein Markt für Plasma-TV
5 potentielle Käufer
5 potentielle Verkäufer
Wer kauft / verkauft
ein Plasma-TV?
Regli
Morpheus
Wipf
Forrer
Zu welchem Preis?
Stinger
Köbi
Wer setzt den
Preis fest?
Hänggi
Wassmer
Wer gewinnt bei
diesem Handel?
Weiss
0
18
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
5'000
4'000
3'000
claire
2'000
1'000
0
Ein Markt für Plasma-TV
5 potentielle Käufer
Regli
5 potentielle Verkäufer
Morpheus
Wer kann mit
wem handeln?
Wipf
Forrer
Stinger
Köbi
Hänggi
Wassmer
Weiss
claire
0
19
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
5'000
4'000
3'000
2'000
1'000
0
Handel zwischen zwei Individuen
Nutzengewinn 1‘000 Fr.
+ 500 Fr. = 1‘500 Fr.
2‚500
Wenn die beiden zu einem Preis
zwischen 2‘500 und 1‘000
handeln, haben beide einen
Nutzengewinn.
Aber wie wird der Preis
festgelegt?
 Verhandlungsgeschick?

1'500
1‘500
1'000
500
0
Hänggi
Nachfrager
20
Wassmer
Anbieter
Wer setzt die Preise fest?



Verhandlung zwischen Käufer und Verkäufer
(z.B. Flohmarkt, Basar).
Der Verkäufer setzt den Preis fest
(z.B. Gemüsemarkt, Reisekatalog, Mietangebote in
Zeitung, Strom, Müll).
Der Käufer setzt den Preis fest (z.B. Molkereien den
Milchpreis, Arbeit“geber“ den Lohn).

21
Auktion (z.B. Kunstwerke, Aktien, Dollar).
Übung

22
Sie dürfen den Preis für den Plasma TV Markt der
Klasse festlegen.
 Welche Kriterien sollte ein guter Preis erfüllen?
 Suchen sie den „besten Preis“.
Ein Markt für Plasma-TV
5 potentielle Käufer
5 potentielle Verkäufer
Regli
Morpheus
Wipf
Forrer
Stinger
Köbi
Hänggi
Wassmer
Weiss
claire
0
23
1'000
2'000
3'000
4'000
5'000
5'000
4'000
3'000
2'000
1'000
0
Ein Markt für Plasma-TVs
Weiss kann mit allen handeln, die
einen Angebotspreis unter seinem
Nachfragepreis haben.
Morpheus
Weiss
5'000
4'000
0
24
Forrer
Wipf
Regli
claire
1'000
Wassmer
2'000
Köbi
3'000
Stinger
Hänggi
zum Beispiel mit Wassmer
Handel mit Auktionator


25
Ich spiele den Auktionator auf dem Plasma-TVMarkt.
Ich setze einen Preis fest,
 der für alle Transaktionen gilt,
 bei dem alle, die zu diesem Preis handeln wollen,
handeln können.
Ein Markt für Plasma-TVs
Weiss
5'000
wollen zu diesem
Preis
nicht handeln
Marktpreis = 1‘500 Fr.
26
0
Forrer
Regli
1'000
claire
1‘500
Wipf
Wassmer
2'000
Köbi
3'000
Stinger
Hänggi
4'000
Morpheus
wollen handeln
und können handeln
Weiss
5'000
Summe von
Nutzengewinnen
= 5‘100 Fr.
Marktpreis = 1‘500 Fr.
27
0
Forrer
Regli
1'000
claire
1‘500
Wipf
Wassmer
2'000
Köbi
3'000
Stinger
Hänggi
4'000
Morpheus
Ein Markt für Plasma-TVs
Auf dem Markt werden bestimmt
Preis
Menge
Verteilung der Güter
28
Ein Markt für Plasma-TVs
Kaufen nicht weil
 Präferenzen gering oder
 zu geringes Einkommen
Preis
Verteilung
Morpheus
Weiss
5'000
29
0
Forrer
Regli
1'000
claire
1‘500
Wipf
Wassmer
2'000
Köbi
3'000
Stinger
Hänggi
4'000
3
Menge
30
31
Auktion Panasonic TV
€
3000
2500
Auktionsbegin
19.10.03 12:00
Preis = 1 €
Auktionsende
24.10.03 12:00
Preis = 3‘325 €
2000
3‘325 € * 1.56 Fr./€
= 5‘187 Fr.
1500
1000
500
0
19. Okt
32
20. Okt
21. Okt
22. Okt
23. Okt
24. Okt
Auktion Panasonic TV
€
3325
3300
3200
3000
2850
2900
2500
2200
2000
2012
1579
1359
1339
1500
2000
1900
1800
1700
1600
1500
1300
Auktionsverlauf
superruedi
sum850
monstertarzan
luzi1111
mtk-hl567
1000
500
100
11
0
19. Okt
33
20. Okt
21. Okt
22. Okt
23. Okt
24. Okt
Wie viel Miete sind Sie bereit für eine neue, helle und ruhige 1Zimmerwohnung im Hochschulquartier zu bezahlen, die drei
Gehminuten von der ETH entfernt ist?
Die Wohnung ist 25 qm gross und hat eigene Küche, Bad und
Terrasse.
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen
würden:
35
„Ich habe eine vierköpfige Familie und bin darum etwas weit weg
von Ihrer Einzimmerwhg. Trotzdem versuchte ich die Preise
realistisch abzugeben, mit der Berücksichtigung der Marktsituation
in Zürich, und natürlich im Konjuktiv.“
„Für mich spielt es eine untergeordnete Rolle wie gross die
Wohnung ist, beziehungsweise ob mit oder ohne Balkon. Viel
wichtiger ist mir der Standort, nicht direkt zur ETH sondern mit
Verbindungen in die ganze CH.“
„Ich würde keine Wohnung nehmen die so klein ist. Da bekomme
ich Platzangst.“
 Wir
versuchen hier den Preis, den wir tatsächlich
bezahlen, von unserer Zahlungsbereitschaft zu
trennen.
36
Reservationspreise
1-Zimmerwohnung Hochschulquartier
Fr.
Wohnung
2'000
1'800
1'600
1'400
1'200
1'000
800
600
400
37
Morpheus
Forrer
claire
Wipf
Hänggi
Weiss
Stinger
Wassmer
Regli
Köbi
0
Mittelwert
200
Wie viel wären Sie bereit für eine Wohnung zu bezahlen, die
identisch mit der Wohnung in Frage 4 ist, aber keine Terrasse hat?
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen
würden:
38
Zahlungsbereitschaft
für Terrasse
Fr.
Wohnung
Differenz = Reservationspreis Terrasse
2'000
1'800
1'600
1'400
mit Terrasse
1'200
ohne Terrasse
1'000
800
600
400
39
Wipf
Hänggi
Weiss
Stinger
Regli
Köbi
Morpheus
Forrer
claire
Wassmer
0
Mittelwert
200
Wie viel wären Sie bereit für eine Wohnung zu bezahlen, die
identisch mit der Wohnung in Frage 4 ist, aber 30 statt 25 qm gross
ist?
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen
würden:
Wie viel wären Sie bereit für eine Wohnung zu bezahlen, die
identisch mit der Wohnung in Frage 4 ist, aber im Kreis 5 in drei
Gehminuten vom Hauptbahnhof liegt?
Geben Sie hier den Mietpreis ein, den Sie maximal bezahlen
würden:
40
Zahlungsbereitschaft
für 30 statt 25 qm
2'500
Differenz = Reservationspreis für 5 zusätzliche qm
2'000
25 qm
1'500
30 qm
1'000
500
41
Morpheus
Forrer
Wipf
Weiss
Köbi
Hänggi
claire
Wassmer
Regli
Stinger
Mittelwert
0
Zahlungsbereitschaft
Kreis 5 statt Universitätsquartier
2'000
Universitätsquartier
Kreis 5
1'500
1'000
500
42
Wipf
claire
Hänggi
Stinger
Forrer
Köbi
Wassmer
Weiss
Regli
Morpheus
-500
Mittelwert
0
hedonische Preisgleichung

43
Verwendung:
 Immobilienbewertung
 Konstruktion von Preisindizes
hedonische Preisgleichung


Der Preis eines Hauses hängt von den Eigenschaften des
Hauses ab.
Preis = f (Eigenschaften Haus)
bei linearer Funktion zum Beispiel:
abhängige
Variable
= Koeffizienten *
unabhängige
Variablen
Masseinheit
Preis in Fr. = a1
+ a2 Anzahl Zimmer
Zahl
+ a3 Anzahl Badezimmer
Zahl
+ a4 Garage
ja/nein
+ a5 Alter Gebäude
Zahl
+ a2 alleinstehend oder angebaut
ja/nein
+ a5 schlechte Bauqualität
ja/nein
+ a6 schlechtes Quartier
von 1 bis 0
+ a7 im Zentrum
ja/nein
44
hedonische Preisgleichung
Schätzung für Boston und Agglomeration 1989 (in Di Pasquale
and Wheaton 1996):
Preis in $ =
61‘508
+ 13‘953 Anzahl Zimmer
+ 50‘678 Anzahl Badezimmer
+ 21‘681 Garage
- 60 Alter Gebäude
- 3‘880 angebaut oder alleinstehend
- 3‘425 schlechte Bauqualität
- 6‘175 schlechtes Quartier
- 4‘997 im Zentrum
zum Beispiel:
3-Zimmerwohnung, 1 Bad,
keine Garage, 10 Jahre alt,
angebaut, gute Bauqualität,
bessere Gegend in Peripherie
45
148‘330$ =
pro Zimmer
pro Zimmer
ja/nein (1/0)
pro Jahr
ja/nein (0/1)
ja/nein (0/1)
von 1 bis 0
ja/nein (0/1)
61‘508
+ 13‘953 * 3
+ 50‘678 * 1
- 60 *10
- 3‘880
- 6‘175 * 0,2
Angebotspreis
46
Quelle: www.homegate.ch
verzerrte Preisindizes
Index der Angebotsmieten für grosse Whg.
im Kt. ZH (4-Zi. und mehr)

115
110

105
100
Die von den Durchschnittspreisindizes verzeichnete
Anstieg der Mieten in dieser
Periode ist weitgehend ein
statistisches Artefakt.
Der Anstieg der
Angebotsmieten war vor allem
auf die Verbesserung der
Qualität Wohnungsangebot
zurückzuführen (grössere,
neuere Whg. an zentralen Lagen
bei gleicher Anzahl Zimmer)
03
Ju
l
3
ai
0
M
M
rz
03
03
Ja
n
02
N
ov
02
Se
p
02
Ju
l
2
ai
0
M
02
rz
M
Ja
n
02
95
Durchschnittspreise (Datenbasis: homegate.ch)
Hedonischer Index (Datenbasis homegate.ch)
Indizes Wüest&Partner
47
Quelle: ZKB
hedonische Indizes Angebotspreise
Schweiz 1970-2004
Index
1970 = 100
Mietwohnungen neu
Mietwohnungen alt
Eigentumswohnungen
500
Einfamilienhäuser
Büroflächen
Gewerbeflächen
400
300
200
100
0
70
48
72
74
76
78
80
82
84
86
88
90
92
94
96
98
00
02
04
Quelle: SNB
Ein Studienkollege wohnt zurzeit in der Wohnung von Frage 4.
Er ist gewillt den Mietvertrag an denjenigen weiterzugeben, der
bereit ist, den höchsten Preis für seinen alten Küchentisch zu
bezahlen.
Die monatliche Miete beträgt 500 Franken.
Geben Sie hier den Preis ein, den Sie maximal für den Küchentisch
bezahlen würden.
49
Zahlungsbereitschaft für Tisch
12'000
10'000
8'000
6'000
4'000
50
Forrer
Morpheus
Stinger
Hänggi
Wassmer
claire
Regli
Köbi
Wipf
0
Weiss
2'000
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