Asiatische Tiere - lpm.uni

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Asiatische Tiere
Für Lehrkräfte
PRIMATEN
Orang-Utans gehören innerhalb der Altweltaffen zur Familie Große Menschenaffen
(Pongidae). Die Familie Kleine Menschenaffen oder Gibbons (Hylobatidae) fasst man
mit der Familie Große Menschenaffen (Pongidae) und der Familie Menschen
(Hominidae) in der Überfamilie Menschenartige (Hominoidea) zusammen.
Kennzeichen der großen und kleinen Menschenaffen ist das Fehlen eines nach
außen sichtbaren Schwanzes. Da die Arme länger als die Beine sind, bildet der
Rücken beim vierfüßigen Stehen eine abwärts gerichtete Linie. Alle haben Greiffüße
und Greifhände mit opponierbaren Großzehen und Daumen. Menschenaffen leben
nur in Afrika und in Asien. Zu den Großen Menschenaffen zählen Gorillas,
Schimpansen, Bonobos (Zwergschimpansen) und Orang-Utans.
Orang-Utans existieren in zwei Unterarten, dem Borneo-Orang-Utan (Pongo
pygmaeus pygmaeus) und dem Sumatra-Orang-Utan (Pongo pygmaeus abeli). Im
Zoo Neunkirchen wird die Unterart aus Sumatra gehalten.
Orang-Utan (Pongo pygmaeus)
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpflänge: Männchen 97 cm, Weibchen 78 cm,
Gewicht: Männchen: 80 – 90 kg, Weibchen: 40 – 50 kg,
Tragzeit: 260 – 270 Tage, 1 Jungtier (Zwillinge selten), Geburtsgewicht: ca. 1,5 kg,
Entwöhnung nach 2 – 3 Jahren, Geschlechtsreife mit 7 – 10 Jahren,
Lebensdauer in Menschenobhut: über 50 Jahre
Der Name Orang-Utan stammt aus dem Malaiischen und bedeutet „Waldmensch“.
Da die Tiere erstaunlich menschenähnlich wirken, fanden sie Eingang in die
Legenden der einheimischen Bevölkerung. In der Natur sind die Tiere schwer zu
beobachten, da sie eher als Einzelgänger leben und Orang-Utans von allen
Menschenaffen am stärksten an das Baumleben angepasst sind. Die Farbe des
ziemlich dünnen Fells der Tiere ist bei Jungtieren ein leuchtendes Orange, bei
Erwachsenen eher ein Kastanienbraun, wobei die Tiere aus Borneo dunkler als die
aus Sumatra sind. Bei Männchen findet man auch dichte Haare, die wie riesige
Fellumhänge wirken. Die anfangs helle Gesichtshaut der Jungtiere wird mit
zunehmendem Alter immer dunkler, bis sie schließlich schwarz ist. Alle Männchen
sind fast doppelt so groß und schwer wie die Weibchen. Mit zunehmendem Alter
entwickeln die Männchen auch oft riesige Backenwülste und Bärte.
Als Baumbewohner haben Orang-Utans lange, kräftige Arme, die Beine wirken eher
schwach. Die langen Finger können mühelos um Äste gelegt werden und ergeben
einen sicheren Griff. An den Händen und Füßen können der Daumen, der sehr klein
ist und weit unten an der Hand ansetzt und der Großzeh einander gegenüber gestellt
werden. Mit diesen opponierbaren Daumen und Großzehen haben die Tiere
exzellente Greifwerkzeuge, die es ihnen erlauben, sich an Ästen festzuhalten und
sich durch die Baumwipfel zu schwingen. Dabei halten sie sich bevorzugt in den
mittleren und unteren Stockwerken auf. Die deutlich größeren und schwereren
Männchen schaffen es nicht, auf Ästen von Baum zu Baum zu gelangen, sie legen
solche Distanzen auf dem Boden zurück. Für die Nacht bauen sich die Orang-Utans
in einer geeigneten Astgabel Nester aus Ästen und Laub, meist sogar mit einem
Dach, um sich vor den häufigen Regenfällen zu schützen. Dieses Nestbauverhalten
ist angeboren. Die Nester werden meist nur für eine Nacht genutzt.
In dem großen Streifgebiet werden täglich nur wenige Teile durchquert, haben die
Tiere einen Fruchtbaum entdeckt, verbleiben sie dort. Orang-Utans haben eine
genaue Vorstellung davon, wo sich in ihrem Gebiet Fruchtbäume befinden und wann
die Früchte reif sind. Da sich die Eigenbezirke mehrerer Tiere überlappen, treffen
sich oft mehrere Orang-Utans in einem Baum. Dabei handelt es sich aber meist um
Weibchen mit ihren Jungtieren.
Weibchen werden mit etwa acht Jahren geschlechtsreif und können über die
nächsten zwei Jahrzehnt Nachwuchs zur Welt bringen. Allerdings liegen im Freiland
etwa sechs Jahre zwischen den einzelnen Geburten. Wird ein Weibchen
paarungsbereit, sucht sie sich selbst einen Orang-Mann, sie findet ihn durch seine
weit hallenden Rufe. Mit ihm bleibt sie die nächsten Tage oder sogar Monate
zusammen. Sobald das Weibchen trächtig ist, zieht es wieder allein umher. Das erste
Jahr verbringt das Jungtier in ständigem Körperkontakt zu seiner Mutter. Erst mit
zwei Jahren verlässt es für kurze Zeit seine Mutter, um Spielnester zu bauen oder
sonst wie zu spielen. Wird ein neues Kind geboren, baut es sich sein eigenes
Schlafnest. Nach der Geburt eines neuen Babys bleiben vor allem die jungen
Weibchen in der Nähe ihrer Mütter, um von ihren Müttern zu lernen. Die Eigenbezirke
der Männchen überlappen die Bezirke mehrerer Weibchen, die sie dann zu
Paarungen treffen. Gegenüber anderen Männchen sind sie sehr aggressiv.
Orang-Utans sind stark vom Aussterben bedroht, da sie haben nur eine geringe
Fortpflanzungsrate haben. Durch die Abholzung der ursprünglichen Wälder gerät die
Art extrem schnell an den Rand der Ausrottung.
HIRSCHE
Hirsche gehören zur Ordnung Paarhufer (Artiodactyla), die dadurch gekennzeichnet
ist, dass von den ursprünglich fünf Fingern nur zwei, nämlich Mittelfinger und
Ringfinger den Boden berühren. Innerhalb der Ordnung Paarhufer unterscheidet man
die drei Unterordnungen: die Nichtwiederkäuer (Nonruminantia), zu denen die
Schweine gehören, die Schwielensohler (Tylopoda) mit den Kamelen und die große
Unterordnung Wiederkäuer (Ruminantia) mit vielen Familien, so z.B. die Familie
Hirsche (Cervidae) und die Familie Hornträger (Bovidae) mit Rindern, Gämsen,
Schafen und Ziegen. Wie alle Paarhufer sind Hirsche Zehenspitzengänger.
Die Familie der Hirsche (Cervidae) wird wieder in mehrere Unterfamilien gegliedert,
so in die Unterfamilie Echthirsche (Cervinae), zu der unser einheimischer Rothirsch
(Cervus elaphus) gehört, aber auch der Timorhirsch oder Mähnenhirsch (Rusa
timorensis) und der Vietnam-Sika (Cervus nippon pseudaxis).
Hirsche sind dadurch gekennzeichnet, dass die männlichen Tiere ein Geweih tragen
(Ausnahme: kleine Hirscharten wie Moschushirsch, die stark verlängerte Eckzähne
aufweisen und das Rentier, bei dem beide Geschlechter ein Geweih haben). Dieses
Geweih stellt im Tierreich eine Besonderheit dar. Es handelt sich dabei eigentlich um
einen abgestorbenen Knochen, der vom Besitzer eine Zeitlang mit sich
herumgetragen wird, wo doch normalerweise abgestorbene Teile vom Körper sofort
ausgeschieden werden. Mehr noch – erst wenn es abgestorben ist, erhält das
Geweih seine Funktion, während es im lebenden Zustand nicht zu verwenden ist.
Ausgangspunkt für die Geweihentwicklung sind die Stirnbeinfortsätze des Schädels,
die sog. Rosenstöcke. Es wachsen Kolben unter einer gut durchbluteten und mit
vielen Nerven versehenen Haut, dem Bast. Bei diesem Vorgang wird Knochenmatrix,
eine knorpelähnliche Substanz, angebaut. Ist das Wachstum abgeschlossen, stirbt
der Bast ab und löst sich vom Geweih. Da dieses Absterben einen Juckreiz
verursacht, „fegen“ die Hirsche, das heißt, sie reiben ihr Geweih gegen Äste u.ä.
Dadurch wird die Beseitigung der Bastreste beschleunigt. Um ein funktionstüchtiges
Geweih zu erhalten, müssen Mineralien (vor allem Kalzium) ins Geweih eingelagert
werden, die hauptsächlich aus dem Skelett stammen. Diese Mineralisierungsphase
erfordert einen steigenden Testosteronspiegel (Testosteron ist das Hormon der
männlichen Keimdrüsen). Aus dem Grund wird das Geweih vor der Brunft gefegt.
Sinkt nach der Brunft der Testosteronspiegel, fällt das Geweih mit den länger
werdenden Tagen im Frühjahr ab. Ein weiterer Grund hierfür sind Knochenfraßzellen,
die den Kalk allmählich auflösen.
Das Geweih wird bei Rivalenkämpfen und bei starken Tieren als Drohwaffe
eingesetzt. Wie bedeutend das Geweih für den männlichen Hirsch ist, zeigt die
Tatsache, dass ein starker Hirsch, der gerade sein Geweih abgeworfen hat, in der
Rangordnung unter einem schwachen Hirsch mit noch vorhandenem Geweih steht.
Timorhirsch oder Mähnenhirsch (Rusa timorensis)
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpf-Länge: 140 – 185 cm, Schulterhöhe: 85 – 110 cm,
Gewicht: 50 – 115 kg, Männchen deutlich schwerer als Weibchen,
Tragzeit: 240 Tage, Wurfgröße: 1 – 2 Jungtiere,
Entwöhnung: mit 6 – 8 Monaten, Geschlechtsreife: mit 18 – 24 Monaten,
Der Timor- oder Mähnenhirsch gehört in die Verwandtschaft der Sambar- oder
Pferdehirsche. In Südostasien zählt diese Gruppe zu den größten Vertretern der
Hirsche, die gleichzeitig auch die stärksten Geweihe ausbilden. Alle Verwandten der
Sambarhirsche, die auf kleineren Inseln in Südostasien leben, werden unter dem
Begriff Mähnenhirsch zusammengefasst. Sie sind kleiner als die eigentlichen
Sambarhirsche und bilden pro Geweihstange meist nur drei Enden aus. Der Name
Mähnenhirsch leitet sich von dem zottelig aussehenden Fell ab, bei den Männchen
kann sich am Hals eine Art Mähne ausbilden. Sie besiedeln hauptsächlich
Parklandschaften und Grasländer. Dort leben sie eher nachtaktiv in nach
Geschlechtern getrennten Gruppen. Wasser brauchen sie wenig, da sie ihren
Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich aus der Nahrung (Gräser und Kräuter) beziehen.
Vietnam-Sika (Cervus nippon pseudaxis)
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpf-Länge: 105 – 155 cm, Schulterhöhe: 65 – 110 cm,
Gewicht: 25 – 110 kg, Männchen deutlich schwerer als Weibchen,
Tragzeit: 217 Tage, Wurfgröße: 1 – 2 Jungtiere (selten 2),
Entwöhnung: mit 4 – 6 Monaten, Geschlechtsreife: mit 2 – 3 Jahren
Sika-Hirsche haben vor allem im Sommer ein deutlich geflecktes Fell. Diese Flecken
verblassen im Winterfell, so dass die Tiere dann fast einheitlich gefärbt erscheinen.
Auffallend ist auch der fast weiße Spiegel am Hinterteil. Ursprünglich lebten sie in
Wäldern Ost- und Südostasiens dort, wo die Wälder große Lichtungen haben. Sie
haben sich aber an viele unterschiedliche Lebensräume und an Kulturlandschaften
angepasst. In vielen großen Parks werden sie halbfrei gehalten, da sie sehr
genügsam sind und im Winter auch im Norden warmen Ställe brauchen. In einigen
Gegenden wie Neuseeland oder Madagaskar wurden sie als Jagdwild eingesetzt.
Von den ursprünglich über zehn Unterarten gelten die meisten als stark bedroht oder
sogar ausgerottet. Problematisch ist, dass früher in Zoos wenig Wert darauf gelegt
wurde, die Unterarten rein zu erhalten, so dass es viele Mischlinge gibt.
RAUBTIERE
Raubtiere sind im allgemeinen Sprachgebrauch eine Gruppe von Säugetieren, die
sich von Fleisch ernährt, was auch die wissenschaftliche Bezeichnung Carnivora
(= Fleischfresser) nahe legt. Alle Mitglieder der Ordnung haben einen einfachen
Magen und einen kurzen Darm, was kennzeichnend für Fleischfresser ist.
Allerdings findet man in der Ordnung Raubtiere auch reine Pflanzenfresser wie
Wickelbären und Pandabären, daneben Allesfresser wie die meisten Bärenarten und
Marder. Aber auch in anderen Säugetierordnungen gibt es Mitglieder, die sich von
Fleisch ernähren wie die Insektenfresser, Fledermäuse und Raubbeutler (z.B.
Opossum). Kennzeichnend für die Ordnung Carnivora ist weniger die
Ernährungsweise als vielmehr die Art und Weise, wie sie an ihre Nahrung kommen.
Alle haben besondere Verhaltensweisen entwickelt, mit denen sie ihre Beute
aufspüren, ergreifen, überwältigen und töten. Diese Verhaltensweisen sind auch
noch bei reinen Pflanzenfressern vorhanden, wenn auch in einem anderen
Zusammenhang wie z.B. beim Kampf mit Artgenossen. Allen Vertretern gemeinsam
ist auch eine relativ kurze Tragzeit.
Wie schon der Name vermuten lässt, haben Raubtiere meist ein negatives Image.
Schließlich "rauben" und töten sie unschuldige Pflanzenfresser. In der Natur erfüllen
sie jedoch eine wichtige Funktion bei der Gesunderhaltung und Begrenzung der
Pflanzenfresser. Vom Menschen allerdings wurden sie stets als Konkurrenten um die
Nahrung angesehen und deshalb unerbittlich verfolgt.
Im Gebiss fallen vor allem die langen Eckzähne (Fangzähne) auf, die zum Töten und
Festhalten der Beute dienen. Hinter den Eckzähnen ist eine Lücke (Ausnahme:
Gepard). Bei den Backenzähnen sind der letzte Vorbackenzahn des Oberkiefers und
der erste Backenzahn des Unterkiefers als Reißzähne ausgebildet. Dabei passen die
Spitzen und Zacken in Aussparungen des Gegenkiefers. Dadurch entsteht eine Art
Schere, mit der Fleischbrocken abgebissen werden können. Die übrigen
Backenzähne sind klein und können am vorderen und hinteren Ende der Zahnreihe
ganz verschwinden. Das Kiefergelenk erlaubt nur Auf- und Abwärtsbewegungen, ein
mahlendes Kauen ist nicht möglich.
Familie Marderartige (Mustelidae)
Die Familie Marderartige ist mit über 60 Arten weltweit verbreitet, Ausnahmen sind
Australien, Neuseeland und Madagaskar. Kennzeichnend für so gut wie alle Vertreter
sind die lange, biegsame Wirbelsäule und die relativ kurzen Gliedmaßen. Ein
weiteres Merkmal der Familie sind die Duftdrüsen, die in Aftertaschen münden und
mit denen die Reviere markiert werden. Die meiste Zeit des Jahres sind es
Einzelgänger.
Buntmarder oder Charsa (Martes flavigula)
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpf-Länge: 57 – 72 cm; Schwanzlänge: 40 – 45 cm; Gewicht: 3 – 6 kg;
Tragzeit: 135 – 15 2 Tage; Wurfgröße: 2 – 3 Jungtiere; Geburtsgewicht: 50 – 65 g;
Entwöhnung nach 2 – 3 Monaten; Geschlechtsreife im 3. Jahr;
Lebensdauer: 14 Jahre in Menschenobhut
Wie der Name vermuten lässt, sind die Tiere lebhaft bunt gefärbt. Kopf und Rücken
zeigen ein fast schwarzes, glänzendes Fell, während der Rest des Körpers orange
oder gelblich ist. Schwarze und weiße Teile im Fell erhöhen den Kontrast. Auffallend
beim Buntmarder sind außerdem der breite Kopf und die kräftigen Füße. Außerdem
ist er deutlich größer als andere Marder. Es sind Bodenbewohner, man findet sie von
Sumpfgebieten bis in kahle Bergregionen, am häufigsten aber in Misch- und
Nadelwäldern im Gebirge. Sie haben eine sehr weite Verbreitung vom Amur-Gebiet
in Ostsibirien über Ost- und Innerasien (Nepal) bis Südostasien und zu Sundainseln
(Indonesien).
Buntmarder sind flinke Tiere, große Geschicklichkeit zeigen sie beim Einsatz der
Pfoten. Sie besetzen große Reviere, die ihre Größe ständig ändern. Täglich werden
weite Strecken auf Nahrungssuche (bis zu 20 km) zurückgelegt. Ihre Nahrung
besteht hauptsächlich aus Säugetieren (90%), Fröschen, Vögeln, Weichtieren,
Insekten, aber auch aus Nüssen und Früchten. Bei den Säugetieren unter den
Beutetieren findet man hauptsächlich mausgroße Nager, Eichhörnchen, aber auch
andere Raubtiere wie Zobel, Nerz, Marderhund und Dachs. Je nach Jahreszeit
werden sogar Rehe, Elchkälber und junge Wildschweine erbeutet. Besonders beliebt
scheint das Moschustier (Hirschverwandtschaft) zu sein. Wahrscheinlich leben sie in
festen Paaren zusammen, im Winter auch in kleinen Gruppen (5 – 7 Tiere), die
gemeinsam auf die Jagd gehen, in dem sie die Beutetiere umzingeln und sich
gegenseitig zutreiben.
Die Jungtiere (meist 2 – 3) sind schnell selbständig und gehen mit 2 Monaten bereits
auf Nahrungssuche. Wenn die Jungtiere ein Jahr alt sind, kann man sie nicht mehr
von den Eltern unterscheiden. Sie müssen aber drei Jahre alt werden, um
geschlechtsreif zu sein.
Buntmarder sind nicht durch Jagd wegen ihres Pelzes bedroht, da sie nicht in Fallen
oder Fußeisen gehen und sich somit der Aufwand für die Jäger nicht lohnt.
Familie Katzen (Felidae)
Die Familie Katzen wird unterteilt in zwei Unterfamilien, die Unterfamilie Geparde und
die Unterfamilie Echte Katzen. Bei dieser Familie handelt es sich um eine sehr
einheitliche Gruppe trotz enormer Größenunterschiede. Es gibt kaum Unterschiede
zwischen Männchen und Weibchen, meist sind die Männchen etwas größer und
schwerer. Ein echter Geschlechtsdimorphismus existiert nur bei Löwen. Katzen
existieren weltweit mit Ausnahme Australiens, der Polargebiete und einiger Inseln.
Der kräftige und geschmeidige Körper ist bei allen ähnlich. Elle und Wadenbein sind
gut ausgebildet. Schlüsselbeine fehlen oder sind nur in Resten vorhanden, wodurch
die Beweglichkeit der vorderen Gliedmaßen verbessert wird. Es sind Zehengänger,
deren Füße starke Sohlenpolster zeigen, wodurch das Gewicht gleichmäßig auf die
Ballen verteilt wird. Dadurch wird ein lautloser Gang ermöglicht. Die Pfoten haben
vorn fünf, hinten vier Zehen. Die Krallen stellen neben dem Gebiss die wichtigste
Waffe dar. Sie können mit dem Endglied der Zehen in Taschen zurückgezogen
werden, um eine zu starke Abnutzung zu verhindern. In Ruhestellung ziehen zwei
Paar elastische Bänder das vorderste Zehenglied mit der Kralle nach oben und
halten es in dieser Stellung fest. Die eingezogene Kralle ruht in häutigen
Krallenscheiden. Bei Erregung kontrahiert der Beugemuskel zusammen und die
Sehne zieht das letzte Zehenglied nach unten, wodurch die Kralle vorschnellt. Dabei
werden auch die Zehen gespreizt, wodurch eine weit geöffnete Klaue entsteht.
Das Gebiss ist stark auf Fleischnahrung spezialisiert, es zeigt große Eckzähne
(Fangzähne), die Reißzähne (Backenzähne) sind stark ausgeprägt. Katzen
orientieren sich stark über die Augen und die Ohren. Die hohe Lichtempfindlichkeit
der Augen geht auf eine lichtempfindliche Schicht, das Tapetum lucidum, hinter der
Netzhaut zurück. Diese Schicht wirft das eingefallene Licht zurück, so dass es
praktisch zweimal genutzt wird. Zur Orientierung im Dunkeln dienen die Tasthaare,
die über den Augen, an den Armen und vor allem um das Maul verteilt sind.
Schneeleopard oder Irbis (Unica unica)
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpf-Länge: 75 – 130 cm, Schwanzlänge: 70 – 100 cm,
Schulterhöhe: 50 – 65 cm, Gewicht: 35 – 70 kg, meist unter 50 kg,
Tragzeit: 98 – 103 Tage, Wurfgröße: 2 – 3 Jungtier (meist 2),
Geburtsgewicht: wahrscheinlich um 400 g,
Entwöhnung: mit 4 – 5 Monaten, Geschlechtsreife: mit 3 Jahren,
Lebensdauer: etwa 20 Jahre in Menschenobhut
Das Fellmuster des Schneeleoparden ähnelt am Rücken dem eines Leoparden. Die
Beine sind dagegen nur gepunktet. Durch die dunklen Flecken erscheint das übrige
Fell noch heller. Der Schneeleopard stand früher mit Löwe, Jaguar und Leopard in
einer Gattung. Neuere Forschungen konnten aber belegen, dass es sich beim
Schneeleoparden wegen zahlreicher Besonderheiten um eine eigene Gattung
handelt. So brüllen Schneeleoparden nicht wie andere Großkatzen, sondern
schnurren nur.
Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom äußersten Westen Chinas über die
Mongolei, Bhutan, Nepal, das Kaschmirgebiet bis nördlich zum Altaigebirge. Es sind
Tiere des Hochgebirges, die bis in eine Höhe von über 5000 m, also oberhalb der
Baumgrenze leben. Kennzeichnend sind der extrem lange Schwanz, der die Tiere als
gute Springer ausweist und die großen Pfoten, die ein Einsinken in den Schnee
verhindern. Haare an der Unterseite der Pfote dienen als Kälteschutz.
Schneeleoparden scheinen hauptsächlich in der Dämmerung – gelegentlich auch
nachts – unterwegs zu sein. Wenn sie nachtaktiv sind, deutet das aber auf eine
starke Bejagung hin. Die Beute besteht aus großen Huftieren wie Steinböcke,
Blauschafe und Takine, aber auch aus kleineren Beutetieren wie Murmeltiere und
Schneehühner. Auf ihrem Speisezettel stehen aber auch verschiedene Haustiere wie
Schafe oder Ziegen. Dies führt dazu, dass die Schneeleoparden trotz strengem
Schutz häufig gejagt und getötet werden. Da die Beutetiere in diesen unwirtlichen
Hochgebirgen nicht sehr zahlreich sind, haben Schneeleoparden riesige
Jagdgebiete, in denen sie als Einzelgänger unterwegs sind. Die Reviere von
Männchen und Weibchen überlappen sich. Beide Geschlechter markieren bestimmte
Stellen. Ob sie dadurch ihre Reviergrenzen kennzeichnen oder ob sie nur ihre
Anwesenheit kundtun, ist unbekannt. Männchen und Weibchen treffen sich nur zur
Paarungszeit.
Rothund (Cuon alpinus)
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpf-Länge: 85 – 110 cm, Schwanzlänge: 40 – 48 cm,
Schulterhöhe: 40 – 50 cm, Gewicht: 15 – 25 kg, Tragzeit: 60 – 63 Tage,
Wurfgröße: 2 – 9 Jungtiere, Geburtsgewicht: 200 – 340 g,
Entwöhnung: nach 2 Monaten, Geschlechtsreife: wahrscheinlich mit 1 Jahr,
Lebensdauer: über 15 Jahre in Menschenobhut
Rothunde sind, wie bereits der Name andeutet, rötlich bis orangefarben. Der Bauch
ist weiß, der Schwanz immer sehr viel dunkler als der Körper. Sie leben in weiten
Teilen Asiens. So erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet vom Altai-Gebirge im Westen
bis zur Mandschurei im Osten südwärts über Indonesien bis Indien. In mehreren
Unterarten sind sie an verschiedene Lebensweisen angepasst. So kommen sie im
tropischen Regenwald Indonesiens vor, aber auch in Bergwäldern in Indien, in
Buschwäldern Chinas und sogar im Hochgebirge des Himalaya und in den Steppen
der Mongolei. Es gibt keinen Vertreter innerhalb der Familie der Hunde, der sich an
noch mehr Lebensräume angepasst hat. Wie andere Caniden jagt auch der Rothund
in Rudeln. Die Größe der Rudel liegt zwischen fünf und zwanzig Einzeltieren und ist
abhängig von der Größe der Beutetiere im jeweiligen Lebensraum. Ebenso vielfältig
sind auch die Beutetiere. In Sibirien jagen sie z.B. Rentiere, in Indien Sambarhirsche.
Dabei gehen sie ähnlich vor wie Wölfe, indem sie einzelne Tiere aus ihrer Gruppe
herauslösen und dann gezielt jagen. Größere Rudel sollen sogar Tiger getötet
haben. Menschen gehen sie allerdings nach Möglichkeit aus dem Weg, so dass die
Haustiere nicht sonderlich gefährdet sind.
Die Jungtiere werden in selbst gegrabenen oder von anderen Tieren hergestellten
Höhlen geboren. Wie bei Wölfen auch werden sie nach der Entwöhnung von allen
Rudelmitgliedern mit hervorgewürgter Nahrung versorgt. Lautäußerungen sind bei
Rothunden eher selten. Statt Bellen oder Heulen existiert eher ein Winseln. Wie groß
ihre Jagdreviere in der Natur sind, hängt sicherlich von der Anzahl der Beutetiere ab.
Über die genaue Größe gibt es jedoch keine Angaben.
ELEFANTEN
Daten und Zahlen:
Kopf-Rumpf-Länge: 5,5 – 6,4 m, Schwanzlänge: 1,5 - 2,1 m, Schulterhöhe: 2 – 3,5 m
Gewicht: bis zu 7 t
Tragzeit: knapp 22 Monate (630 - 660 Tage), Anzahl der Jungtiere: 1
Geburtsgewicht: 60 – 115 kg, Entwöhnung: im 2. Lebensjahr,
Geschlechtsreife mit 7 – 12 Jahren
Lebenserwartung: bis knapp 70 Jahre (in Menschenobhut)
ca. 40 Jahre in der Natur
Elefanten gehören zur Ordnung der Rüsseltiere (Proboscidea). Innerhalb dieser
Ordnung gibt es nur die Familie Elefanten (Elephantidae). In dieser Familie existieren
nur zwei Gattungen mit jeweils nur einer Art, den Afrikanischen Elefanten (Loxodonta
africana) und den Asiatischen Elefanten (Elephas maximus). Bei beiden Arten
existieren Unterarten.
Asiatischer Elefant (Elephas maximus)
Der Elefant ist mit seiner massigen Gestalt die schwerste lebende Landsäugetierart.
Das Skelett der Elefanten zeichnet sich durch mehrere Besonderheiten aus, die sich
als Folge des großen Gewichtes der Tiere erklären lassen. Die kompakten Knochen
der Gliedmaßen enthalten fast kein Mark und verlängern sich in die nahezu
senkrecht gestellten Schulter- und Beckengürtel. Das vielleicht ungewöhnlichste am
Skelett ist aber, dass der Elefant sein bis zu 7 t (männlicher Afrikanischer Elefant)
schweres Gewicht im Zehenspitzengang transportiert. Dieses Phänomen erklärt sich
dadurch, dass unter den Knochen der Extremitäten je ein Kissen aus elastischem
Binde- und Fettgewebe lagert. Diese Polster wirken wie Stoßdämpfer und
ermöglichen den Elefanten einen extrem leisen Gang. Auffallend am Fuß der
Elefanten sind noch die Nagelstrukturen, die aber nicht mit den Zehenknochen in
Verbindung stehen. Die Anzahl variiert stark, meist sind es vorne 5, hinten 4 (beim
Afrikanischen Elefanten) und 4 – 5 vorne, 3 – 5 hinten (beim Asiatischen Elefanten).
Der Rüssel, der eine Verlängerung von Nase und Oberlippe ist, dient als Tast-,
Geruchs- und Greiforgan, er wird aber auch als Schlagwaffe als Saugpumpe, als
Zerstäuber und schließlich auch als Ausdrucksmittel beim Drohen und Imponieren
eingesetzt. Der Rüssel des Afrikanischen Elefanten hat zwei fingerförmige Fortsätze
an der Spitze, und zwar jeweils oben und unten, während der des Asiatischen
Elefanten nur einen hat, und zwar oben. Diese Fortsätze sind fleischig, beweglich
und extrem empfindsam. Die Elefanten können damit winzige Gegenstände
(Münzen, einzelne Strohhalme usw.) vom Boden aufheben.
Bei Asiatischen Elefanten sind die Stoßzähne (= obere Schneidezähne) nur bei den
Bullen lang, bei den Kühen bleiben sie sehr klein. Bei Afrikanischen Elefanten
dagegen haben sowohl die Bullen als auch die Kühe große Stoßzähne. Die
Stoßzähne sind nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Werkzeug zum Schälen von
Baumrinde, zum Beseitigen von Hindernissen und zum Auflockern des Bodens.
Anders als bei den meisten anderen Säugetieren ersetzen Elefanten ihre
Backenzähne nicht senkrecht, sondern waagerecht von hinten nach vorn. Ein
neugeborener Elefant hat zwei oder drei Backenzähne in jedem Kiefernast
(Milchzähne). Wenn er älter wird, bilden sich hinten neue Zähne, die sich langsam
nach vorn bewegen. Gleichzeitig werden die vorherigen Zähne nach vorn geschoben
und brechen in Stücke, die verschluckt oder ausgespuckt werden. Auf diese Weise
ersetzen neue und größere Zähne die alten wie in einem Fließbandsystem und das
sechsmal im Leben eines jeden Elefanten. Das hat zur Folge, dass sich in jedem
Kiefernast meist nur ein voll ausgebildeter, riesiger Backenzahn mit einer großen
"Mahlfläche" befindet. In jeder Kiefernhälfte sind also 6 Backenzähne angelegt. Mit
55 – 65 Jahren ist der letzte verbraucht und das Tier ist nicht mehr in der Lage,
Nahrung aufzunehmen. Zu dieser Zeit erschlaffen auch die Rüsselmuskeln.
Beim Afrikanischen Elefanten sind die Schmelzfalten rautenförmig angeordnet, beim
Asiatischen Elefanten verlaufen sie in parallelen Reihen.
Die verhältnismäßig großen Ohren sind nicht nur Ausdrucksorgan, wodurch die Tiere
ihre Stimmung zu erkennen geben, sie dienen auch zur Abgabe überschüssiger
Körperwärme durch Fächeln. Durch die beträchtliche Körpermasse besitzt der
Elefant eine verhältnismäßig kleine, wärmeabstrahlende Körperoberfläche im
Verhältnis zu seinem großen, wärmehaltenden Rauminhalt. Beim Asiatischen
Elefanten sind die Ohren deutlich kleiner als beim Afrikanischen.
Am Vorderfuß besitzt ein Elefant meist fünf, am Hinterfuß meist vier Zehen.
Trotz ihrer Größe und Schwere sind Elefanten erstaunlich gewandt und können
sogar eine Geschwindigkeit von 35 km/h erreichen. Ihr Gang ist fast lautlos.
Elefanten sind auch gute Schwimmer, wobei der Rüssel als Schnorchel dient.
Der Gesichtssinn ist nicht so gut ausgebildet wie Gehör- und Geruchssinn. Auch das
Gehirn ist hochentwickelt, entsprechend gut sind Lernfähigkeit und Gedächtnis.
Die Haut ist wenig behaart. Mit zunehmendem Alter findet man helle, pigmentlose
Flecken. Die Haut ist zwar nicht dünn ("Dickhäuter"), aber äußerst empfindlich und
bedarf sorgsamer und regelmäßiger Pflege (Baden, Massieren, Einpudern mit
Staub). In der Haut der Elefanten fehlen Schweiß- und Talgdrüsen. Damit fehlen den
Elefanten die bei Säugern üblichen Mittel, um die Haut geschmeidig zu halten.
Freilebende Elefanten baden täglich, wenn sie die Möglichkeit dazu haben,
anderenfalls bedecken sie ihre Haut mit einer Schlammschicht. Die Farbe der Haut
ist normalerweise grau, obwohl Elefanten in Afrika oft braun oder sogar rötlichbraun
aussehen können (z.B. im Tsavo-Nationalpark, Kenia). Grund dafür ist das Wälzen in
Schlammlöchern mit farbiger Erde, die an der Haut haften bleibt. In Asien führt
dieses Wälzen in der Regel zu einem Dunkler- oder Heller werden der ursprünglich
grauen Körperfarbe. Wälzen scheint ein wichtiges Verhalten zu sein. Der Schlamm
schützt gegen ultraviolette Strahlen, gegen Insektenstiche und Feuchtigkeitsverlust.
Scheuern an Bäumen und Baden gehören ebenfalls zur Hautpflege. Nur uns
Menschen erscheint es merkwürdig, wenn sich Elefanten kurz nach dem Baden
selbst mit Staub bepudern und der Zyklus wieder von vorne beginnt.
Elefanten sind gesellige Tiere, deren soziales Leben ziemlich komplex ist. Kühe und
Bullen leben in getrennten Sozialstrukturen. Die Grundeinheit einer Elefantengruppe
ist die Kuh mit ihrem Kalb. Die weiblichen Nachkommen bleiben zeitlebens bei der
Mutter, so dass Familieneinheiten entstehen, die von einer älteren Kuh, der
Matriarchin, angeführt werden. Stirbt die Matriarchin, können die Geschwister als
Geschwistergruppe zusammenbleiben. Trennen sich die Geschwister, entstehen im
Verlauf der Zeit größere Verwandtengruppen, wobei sich die einzelnen
Familiengruppen häufig treffen. Mehrere verschiedene Gruppierungen können sich
zu riesigen Herden zusammenschließen. Die Bullen verlassen mit Beginn der
Geschlechtsreife die Gruppe und schließen sich lose mit einem alten oder mit
mehreren Jungbullen zusammen. Die Bullen sind eher Einzelgänger.
Untereinander verständigen sich die Elefanten durch optische Signale: bestimmte
Stellungen des Kopfes, des Rüssels und der Ohren sind dabei wichtig. Auch
akustische Signale spielen eine Rolle; bei Erregung trompeten sie, bei Begrüßung
stoßen sie hell quietschende oder dunkel grollende Töne aus. Eine Kommunikation
findet auch im Infra-Schall-Bereich statt. Gegenseitiges Erkennen erfolgt über den
Geruch. Sie tasten Schläfen- und Wangendrüsen gegenseitig ab, stecken ihren
Rüssel in den Mund eines anderen Tieres oder beriechen die Genitalien.
Elefanten haben ein ausgeprägtes Gemeinschaftsleben. Sie helfen sich gegenseitig
in Notlagen, z.B. wenn ein Gruppenmitglied verletzt ist.
Die Geschlechtsreife wird mit 7 (Weibchen) bis 12 Jahren (Männchen) erreicht. Nach
einer Tragzeit von 630 – 660 Tagen (22 Monate) wird ein Jungtier geboren, das bis
ins zweite Lebensjahr gesäugt wird. Bei der Geburt sondern sich die Kühe nicht von
der Herde ab, sondern werden von den restlichen Herdenmitgliedern schützend umringt. Das Neugeborene wird sofort in die Gruppe aufgenommen. Später werden die
Jungtiere in einer Art "Kindergarten" abwechselnd von verschiedenen
Elefantenmüttern betreut.
Im Freiland wird der Fortpflanzungsbeginn der jungen Bullen von den älteren Kühen
eingeschränkt, über die ein junger Bulle noch nicht dominieren kann und natürlich
auch von der Konkurrenz durch ältere Bullen. Wahrscheinlich erreicht ein
Elefantenbulle im Freiland erst mit 17 bis 20 Jahren Erwachsenenstatus. Vielleicht
wird er auch erst ab einem Alter von etwa 30 Jahren für Elefantenkühe "attraktiv".
Ab einem Alter von ca. 15 Jahren setzen die regelmäßigen Absonderungen der
Schläfendrüsen ein. Während dieser "Musth" ist der Gehalt an dem Hormon
Testosteron im Blut erhöht. Obwohl diese Absonderungen häufig mit einer erhöhten
Aggressivität und sexueller Aktivität einhergehen, kann sich der Bulle auch außerhalb
dieser Zeit paaren. Die Musth kommt bei Afrikanischen und bei Asiatischen
Elefantenbullen vor, bei Afrikanischen Elefanten zeigen aber auch die Kühe
Absonderungen aus den Schläfendrüsen, wenn sie unter Stress stehen oder erregt
sind.
Asiatische Elefanten findet man in Südasien, Südostasien, dort vor allem in Wälder
und Savannen in Ebene und Bergland. Ihre Nahrung besteht im Freiland aus
Gräsern, Bambus, Wurzeln, Rinde, Holz und Früchten bestimmter Pflanzen. Sie
verbringen im Durchschnitt 18 – 20 Stunden pro Tag mit der Nahrungssuche.
Im Zoo bekommen sie Heu, Rüben, Kleie, Hafer, Kartoffeln, Brot und täglich bis zu
100 l Wasser.
Literatur
Kurt, F.: Das Elefantenbuch, Rasch und Röhring, Hamburg, 1986
Grzimeks Tierleben, Band 11, 12 und 13, Kindler Verlag AG Zürich, 1970
Grzimeks Enzyklodädie, Band 3, 4 und Band 5, Kindler Verlag AG Zürich, 1988
Puschmann, W. : Zootierhaltung Säugetiere, Verlag Harri Deutsch, Thun, 1989
Seidensticker, John, Lumpkin, Susan: Great cats, Merehurst London, 1991
Sukumar, R.: Ecology and Management of the Asian elephant,
Cambridge University Press, 1989
Whitfield, Philip: Le grand livre des animaux, Editions Solare, Paris, 1984
Asiatische Tiere
Für Schülerinnen und Schüler
Orang-Utan
1. Beschreibe das Gehege! Berichte über den Lebensraum der Tiere in der Natur!
..................................................................................................................................
..................................................................................................................................
2. Beschreibe die Fortbewegung der Tiere, gib auch an, wo sie sich aufhalten!
..................................................................................................................................
3. Vergleiche die Länge von Armen und Beinen beim Orang-Utan und beim
Menschen miteinander! Erkläre!
..................................................................................................................................
..................................................................................................................................
4. Kreuze die Hände und Füße eines Orang-Utans an!
Hände
Füße
Ο
Ο
Ο
Ο
5. Beschreibe die Hände und die Füße! Vergleiche mit dem Menschen!
..................................................................................................................................
..................................................................................................................................
6. Beschreibe, was die Tiere mit ihren Füßen können! Vergleiche mit dem
Menschen!
..................................................................................................................................
..................................................................................................................................
7. Beobachte die Fortbewegung und beschreibe auch den Einsatz von Händen und
Füßen! Benutze dazu auch die Rückseite.
Timor-Hirsch und Vietnam-Sika
1. Schau dir die Tiere in ihrem jeweiligen Gehege an! Versuche sie zu zählen.
Hier leben ....... Timor-Hirsche und ......... Vietnam-Sikas.
2. Nenne Unterschiede zwischen den beiden Hirscharten.
Timor-Hirsche: ..........................................................................................................
Vietnam-Sikas: ..........................................................................................................
3. Beschreibe das Gehege der jeweiligen Hirschart und gib an, wo sich die Tiere
gerade aufhalten und was sie tun!
.....................................................................................................................................
.....................................................................................................................................
4. Sicher kannst du Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden.
Schau dir dazu die Zeichnung eines männlichen Rothirschs an und nenne
Unterschiede zu den Weibchen!
Männlicher Hirsch:
........................................................................................
........................................................................................
........................................................................................
Weiblicher Hirsch:
........................................................................................
........................................................................................
........................................................................................
5. Kreuze den Fuß eines Hirsches an.
Es ist der gleiche Fuß wie bei Rindern. Solche Tiere nennt man .................. hufer.
Sie treten auch nicht wie der Mensch mit der ganzen Fußsohle auf, sondern nur mit
den .................................................. . Es sind also ..................................... gänger.
Buntmarder
1. Schau dir das Gehege an und beschreibe es!
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
2. Erkläre den Namen des Buntmarders!
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
3. Kreuze den Fuß des Buntmarders an.
Ο
Ο
Ο
Ο
4. Marder, Wölfe und Hunde treten nur mit den ......................... auf.
Es sind ............................... gänger.
Menschen und Bären treten mit der ...................................... auf.
Es sind ............................ gänger.
5. Marder können ihre Krallen nicht einziehen. Nenne ein Haustier und Zootiere, die
das können!
Haustier: ...............................................
Zootiere: ........................................................................................................
6. Beschreibe die Nahrung der Buntmarder! Oft ist im Gehege Futter zu sehen.
Falls nicht, informiere dich anhand der Gehegebeschilderung!
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
Schneeleopard
1. Beschreibe das Gehege und berichte über den Lebensraum in der Natur!
Notiere auch die ursprüngliche Heimat!
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
Heimat: ....................................
2. Schneeleoparden gehören zur Verwandtschaft der Katzen.
Kreuze die typische Katzenpfote an!
3. Sicher hast du auch die anderen Füße erkannt. Notiere die Namen der Tiere, zu
denen sie gehören. (Hinweis: Es handelt sich übrigens um Bär und Hund)
Fuß 1: .............................., Fuß 2: ............................., Fuß 3: ...............................
Katzen sind ............................... gänger.
4. Kreuze das Fell des Schneeleoparden an!
Schreibe die Namen der Raubtierarten
auf, zu denen die anderen Fellmuster
gehören!
1 = ...................., 2 = ...........................,
Ο
Ο
Ο
Ο
1
2
3
4
3 = ....................., 4 = ............................
(Hinweis: Die anderen Felle stammen von Tiger, Gepard und Jaguar)
5. Schneeleoparden gehören zu den bedrohten Tierarten. Nenne Gründe!
........................................................................................................................................
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Asiatischer Elefant
1. Es gibt Asiatische und Afrikanische Elefanten, die sich gut voneinander
unterscheiden lassen. Schreibe unter jede Zeichnung die Elefantenart!
.............................................
...........................................
Nenne Unterschiede.
.......................................................................................................................................
.......................................................................................................................................
2. Auffallend sind Ohren. Notiere ihre Aufgaben!
........................................................................................................................................
........................................................................................................................................
3. Ein weiteres, sehr interessantes Detail ist der Rüssel. Wenn du genau hinsiehst,
kannst du erkennen, aus welchen Teilen er besteht. Die beiden Löcher geben dir
dabei den entscheidenden Hinweis.
Er ist nämlich aus ................................. und aus ..................................
zusammengewachsen.
Der Rüssel nimmt vielfältige Aufgaben wahr. Notiere diese Aufgaben.
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
...................................................................................................................................
4. Auch an der Rüsselspitze, dem fingerartigen Fortsatz, kann man Asiatische und
Afrikanische Elefanten gut unterscheiden. Schau dir dazu die Rüsselspitze genau
an! Schreibe die Namen der Elefantenart unter die Zeichnung!
...............................
.............................
Lösungen:
Orang-Utan
1. Viele Klettermöglichkeiten, Seile, Gitter zum Klettern; leben in Bäumen
2. Hangeln sich von Ast zu Ast, sitzen oft auf dem Boden (in der Natur fast wie nie)
3. Beim Orang-Utan extrem lange Arme im Vergleich zu kurzen Beinen, bewegen
sich fast ausschließlich mit Armen fort; beim Menschen umgekehrt
4. Nr. 1
5. Beim Orang-Utan auch die Füße greiffähig, beim Menschen typischer Standfuß
zum Laufen; Daumen beim Orang-Utan kürzer, setzt weit unten an
6. s. Nr. 5
7. Einsatz von Händen und Füßen beim Hangeln
Timor-Hirsch und Vietnam-Sika
1: genaue Zahl schwankt je nach Anzahl der Jungtiere.
2: Timor-Hirsch: keine Flecken im Fell, Mähne am Hals,
Vietnam-Sika: Flecken im Fell
3. großes Gehege, Bäume, Büsche, Verstecke; der Aufenthaltsort ändert sich je nach
Tageszeit und Wetter.
4: Es ist jeweils nur ein erwachsenes Männchen vorhanden. Nur die männlichen
Tiere tragen ein Geweih.
5: Nr. 1, Zehenspitzengänger
Buntmarder
1. Bäume, Sträucher, Wasserstelle, Innengehege, Versteckmöglichkeiten,
2. sehr lebhaft gefärbt, Kopf eher dunkel, heller Kehlfleck, orangefarbener
Vorderkörper, Rücken, Hinterkörper und Schwanz fast schwarz
3. Nr. 2
4. Marder, Wölfe und Hunde treten nur mit den Zehen auf. Es sind Zehengänger.
Menschen und Bären treten mit der Fußsohle auf. Es sind Sohlengänger.
5. Haustier: Katze, Zootiere: Tiger, Schneeleopard, Jaguar, Leopard, Löwe
6. Kleine, manchmal auch größere Säugetiere, Eier, Insekten, Früchte, Honig
Schneeleopard
1. Felsen, Bäume, Sträucher, sehr abwechslungsreich. Heimat: Hochgebirge
2. Nr. 2
3. Nr. 1 = Wolf, Nr. 3 = Bär; Katzen sind Zehengänger
4. Nr. 1 = Schneeleopard, 2 = Gepard, 3 = Tiger, 4 = Jaguar
5. Zerstörung der Lebensräume; Jagd auf die Tiere, weil sie Haustiere des Menschen
reißen und Menschenleben gefährden
Asiatischer Elefant
1. links: Asiatischer Elefant, rechts: Afrikanischer Elefant,
erkennbar an der Rückenlinie. Bei Asiatischen Elefanten liegt die höchste
Erhebung des Körpers in der Rückenmitte, bei Afrikanischen Elefanten direkt
hinter dem Kopf, der Rest des Rückens fällt ab. Afrikanische Elefanten haben die
größeren Ohren.
2. Hören, Kühlung, Ausdrucksmittel
3. besteht aus Oberlippe und Nase; zum Tasten, Greifen, Riechen, Hilfe beim
Trinken und bei der Körperpflege, als Schlagwaffe bei Kämpfen, Ausdrucksmittel
beim Drohen und Imponieren.
4. Links: Asiatischer, rechts: Afrikanischer Elefant.
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