Q10 Parkinson - Gesundheitsprodukte

Werbung
1. Coenzym-Q10 scheint Parkinson tatsächlich zu bremsen
Wie in den dPV-Nachrichten, der Mitgliederzeitschrift der Deutschen Parkinson Vereinigung
schon mehrfach berichtet, scheint das Nahrungsergänzungsmittel Coenzym-Q10 das
Fortschreiten der Parkinson-Erkrankung möglicherweise einzudämmen. Bestätigt wird diese
Theorie durch Ergebnisse einer aktuellen Studie der University of California San Diego. Den
Studienergebnissen zufolge reduzierte Q10 den progressiven Funktionsverlust in Folge der
Erkrankung bei einem Teil der Probanden um 44 Prozent. Da die Studie aber nur 80 Patienten
umfasste, gibt der Studienleiter und Neurowissenschaftler Clifford Shults noch keine
Empfehlung zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung mit Coenzym-Q10 in hohen
Dosierungen.
Shults beschäftigt sich bereits seit zehn Jahren mit Coenzym-Q10 zur Behandlung von
Parkinson. Das Coenzym spielt eine zentrale Rolle in den so genannten "Kraftwerken" der
Zellen, den Mitochondrien. Diese produzieren jene energiehaltigen Moleküle - das
Adenosintriphosphat (ATP) - die die Energie für chemische Reaktionen in den Zellen
bereitstellen. Das Coenzym-Q10 ist auch ein wichtiges Antioxidans. Bei Parkinson-Patienten
ist die Funktion der Mitochondrien in Folge eines reduzierten Gehaltes an Coenzym-Q10 in
diesen Kraftwerken beeinträchtigt. Im Tierversuch zeigte sich bereits, dass dieses Coenzym
Teile der von der Krankheit betroffenen Gehirnareale schützt.
Das Team um Shults verabreichte den Patienten in einer Frühphase der Parkinson-Erkrankung
vier Mal täglich sowohl ein Plazebopräparat als auch Q10-Mengen in der Höhe von 300, 600
und 1.200 Milligramm. Nach 16 Monaten stellte sich bei 23 Patienten, die die höchste Dosis
Q10 erhielten, eine Verbesserung der Symptome ein. Dazu zählte eine Verbesserung der
Gehirnleistung sowie der motorischen Fähigkeiten im Alltag. Nebenerscheinungen wie
Rücken- und Kopfschmerzen sowie Schwindel waren kaum merkbar. Die US-Forscher planen
nun eine weitere Studie mit einer größeren Patientenzahl und noch höheren Dosen von Q10.
(Quelle: Archives of Neurology http://archneur.ama-assn.org. Webseite vom 14. Oktober
2002). Für Patienten in Deutschland sind diese Ergebnisse gerade im Hinblick auf die
anlaufende zweite Q10-Studie interessant.
Parkinson und Ubichinon Q10
Deutlich erniedrigte Q10-Spiegel bei Parkinson
XV
Die Parkinson´sche Krankheit ist eine chronisch degenerative neurologische
Störung, bei der eine fortschreitende Verschlechterung des Gesundheitszustandes
schließlich zum Tod der Neuronen (Nervenzellen) und deren Axonen
(Nervenzellenfortsatz) führt.
Hirnrezeptoren / IBZM
Im Gehirn vermitteln
Botenstoffe Informationen und
Aufträge. Diese Botenstoffe
werden nur auf bestimmten
Zelloberflächen (den
sogenannten Rezeptoren)
gebunden und übermitteln so
ihre Botschaft auf die Zellen.
Bei verschiedenen
Erkrankungen des Gehirns
können diese Rezeptoren eine
Veränderung erfahren.
Szintigrafie
Erste Veröffentlichung über
die Anwendung beim Pferd
1975 (Ueltschi), vor 10 Jahren
noch als absolut exotisch
abgetan, heute nicht mehr
wegzudenken
Funktionsprinzip
Verwendung von schwach
radioaktiven Substanzen zur
Darstellung vermehrte
Stoffwechselaktivität.
Clifford W. Shults et al. - Dept. of Neuroscience, University of California, San
Diego - befaßten sich mit der Möglichkeit einer Q10-Therapie bei ParkinsonPatienten. Es wurde festgestellt, daß Parkinson-Patienten eine verminderte Aktivität
der Komplexe I und II/III des mitochondrialen Elektronentransportsystems
aufwiesen. Dazu untersuchten sie die Mitochondrien und stellten bei ParkinsonPatienten dort deutlich erniedrigte Q10-Spiegel im Vergleich zu Kontrollpersonen
ohne diese Erkrankung fest.
Eine Gabe von bis zu 600 mg/Tag über einen Zeitraum von zwei Monaten in
Ergänzung der herkömmlichen Parkinson-Medikation bewirkte eine substantielle
dosisabhängige Erhöhung des Q10-Plasma-Spiegels und ließ für die Forscher den
Schluß zu, daß Q10 eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen Therapie ist, um
eine Verlangsamung des Fortschreitens der Krankheit zu erreichen.
Neue Forschungsergebnisse:
San Diego. Eine hoch dosierte Behandlung mit Coenzym Q10 verlangsamt
möglicherweise das Fortschreiten der Bewegungsstörungen beim Morbus Parkinson.
Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie des National Institute of Neurological
Disorders and Stroke (NINDS) der USA in den Archives of Neurology (2002; 59:
1541–1550) hin. Coenzym Q10 oder Ubichinon ist ein essentieller Co-Faktor für
einzelne Enzyme in den Mitochondrien.
Frühere Studien von Clifford Shults von der Universität von Kalifornien in San
Diego (UCSD) hatten gezeigt, dass die Coenzym-Q10-Konzentration in den
Mitochondrien von Patienten mit Morbus Parkinson erniedrigt ist und dass die
Funktion der Mitochondrien gestört ist. In Tierstudien schützte eine Behandlung mit
Coenzym Q10 die Hirnabschnitte, deren Funktion beim Morbus Parkinson gestört
ist.
In einer Pilotstudie zeigte die Gruppe schließlich, dass 800 mg/die Coenzym Q10
von Patienten gut vertragen wurden, und die Blutkonzentrationen von Coenzym Q10
im Blut signifikant anstiegen. Daraufhin ließ die NINDS an mehreren prominenten
US-Zentren eine Dosisfindungsstudie durchführen. An der Placebokontrollierten
Doppelblind-Studie nahmen 80 Patienten teil, bei denen die Erkrankung vor weniger
als fünf Jahren diagnostiziert worden war, die aber bereits alle drei Kennzeichen der
Erkrankung (Tremor, Rigor und Hypokinesie) aufwiesen.
Die Patienten erhielten entweder Placebo (plus Vitamin E) oder Coenzym Q10 (plus
Vitamin E) bis zur einer Dosis von 1200 mg/die. Das wichtigste Ziel jeder Phase-IIStudie ist die Sicherheit und Verträglichkeit einer Substanz. Diese scheint
vorhanden zu sein. Während der 16 Monate dauernden Therapie war die
Nebenwirkungsrate nicht signifikant erhöht. Die Studie wäre dennoch nicht weiter
berichtenswert, wenn sich nicht Hinweise auf eine positive Wirkung der Vitamine
ergeben hätten.
Erster Endpunkt war eine Veränderung in der Unified Parkinson Disease Rating
Scale (UPDRS), welche das Ausmaß der Bewegungsstörung misst. Hier konnte eine
leichte Abschwächung der Krankheitsprogression gemessen werden. Sie erreichte in
der primären Auswertung mit einem P-Wert von 0,09 nicht das Signifikanzniveau.
Erst in einer weiteren Auswertung wurde für die 1200-mg-Tagesdosis dann ein
signifikantes Ergebnis ermittelt (p=0,04). Unter der höchsten Dosierung kam es im
Vergleich zur Placebogruppe zu einem um 44 Prozent geringeren Abfall der
mentalen Funktionen, der motorischen Funktionen und der Fähigkeit, Arbeiten des
täglichen Lebens zu verrichten, zum Beispiel selbstständig zu essen oder sich ohne
Hilfe anzuziehen.
Diese Wirkung wird in der Pressemitteilung des NINDS besonders hervorgehoben.
Betont wird freilich auch, dass die Ergebnisse kein Anlass sind, die Behandlung
bereits jetzt Patienten mit Morbus Parkinson zu verordnen. Dies sei schon deshalb
nicht ratsam, da es keine Gewissheit gebe, dass die als Nahrungsergänzungsmittel
erhältlichen Coenzym-Q10-Produkte die Qualität der in der Studie verwendeten
Präparate hätten, werden die Autoren in der Pressemitteilung vom NINDS zitiert.
Die Gruppe plant jedoch eine größere Studie, in der möglicherweise noch größere
Dosierungen von Coenzym Q10 eingesetzt werden sollen.
Herunterladen