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Neuroleptic Strategy
Study
Neuere Antipsychotika oder niedrig dosierte
herkömmliche Antipsychotika? Was wirkt
besser?
Hintergrund
• Vom BMBF finanzierte, industrie- und kostenträgerunabhängige Forschungsstudie
• Leiter: Prof. Dr. Eckart Rüther
• Sponsor: Universität Bremen
• Koordinierender Hauptprüfer: Prof. Dr. Gerhard Gründer
• Durchführung der Studie
national
mit insgesamt 630 Patienten
multizentrisch, randomisiert, ca. 15 Prüfzentren
Studienprofil NeSSy
• Kontrollierte Strategie-Studie
– Behandlung der Schizophrenie mit neuerem vs.
herkömmlichem Antipsychotikum
– innerhalb jeder Strategie werden mehrere Medikamente
eingesetzt
• Patienten mit schizophrener Erkrankung (F20.x)
• Primäre Endpunkte:
– Behandlungszufriedenheit durch den Patienten (SF-36)
– Erfolgskontrolle durch den behandelnden Arzt (CGI)
Studienprofil NeSSy
• Sekundäre Endpunkte:
–
–
–
–
–
Teilsummen SF-36
Subjektives Wohlbefinden unter Neuroleptika (SWN-K)
Persönliche und soziale Leistungsfähigkeit (PSP)
Positive And Negative Syndrome Scale (PANSS)
Sicherheit der Therapie (AE, Drop-out-Raten, etc.)
Innovatives Studiendesign
• Randomisierung: Zuweisung eines Patienten zu einer
Behandlungsstrategie
– Älteres Antipsychotikum (Haloperidol, Flupentixol)
– Neueres Antipsychotikum (Aripiprazol, Olanzapin, Quetiapin)
• Besonderheit: Trotz Randomisierung und Doppelblindheit
behält der behandelnde Arzt die Möglichkeit einer
patientenorientierten Entscheidung: Aus zwei zur Auswahl
stehenden Paarvergleichen kann er einen abwählen
Randomisierungsprozess
Mögliche
Vergleiche
atyp
isch
typisch
atyp
isch
Beispiel:
Auswahl
Atypisches
Antipsychotikum
Patientenorientierte
Entscheidung
typisch
Auswahl 1
Random
Auswahl 2
Auswahl 2
Arzt
Random
Einschlusskriterien
Schizophrene Erkrankung (ICD-10 F20.x)
Alter zwischen 18 und 65 Jahren
Indikation zur medikamentösen Neueinstellung /
Umstellung aufgrund unbefriedigender Ergebnisse oder
Nebenwirkungen
Vorliegen einer unterschriebenen Einverständniserklärung
(bei betreuten Patienten vom Pat. selbst und seinem
Betreuer)
Ausschlusskriterien I
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•
Unverträglichkeit gegen eines der Prüfmedikamente
Akute Suizidgefährdung
Einwilligungsvorbehalt (BGB) oder Unterbringung (PsychKG)
Epilepsie
Organische Psychose
Parkinson-Erkrankung
Demenz
Malignes neuroleptisches Syndrom
Myokardinfarkt (< 3 Monate zurückliegend)
QTc-Intervall ≥ 500 msec oder Vorgeschichte einer QTc-Verlängerung
Anzeichen einer ventrikulären Tachykardie im EKG, Vorgeschichte oder
aktuelle EKG-Anzeichen für ventrikuläres Flattern / Flimmern
Ausschlusskriterien II
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•
Nicht-kompensierte Herzinsuffizienz
Linksschenkelblock (Störung der Erregungsleitung des Herzens)
Vorgeschichte oder aktuell Anzeichen einer Thromboembolie
Hepatitis einschl. hepatozelluläre oder cholestatische Leberschäden
(daher dürfen auch Patienten mit GOT / GPT / Gamma-GT ≥5fach über
dem oberen Referenzwert nicht eingeschlossen werden)
Neutropenie (Neutrophile <1,0 x 109/l)
Myeloproliferative Erkrankungen (Knochenmarkserkrankungen)
Mamma-Karzinom
Unbehandelte Hyperthyreose
Glaukom (Grüner Star – Erkrankung des Sehnervs)
Gebärfähige Frauen ohne ausreichende Kontrazeption
Schwangerschaft und/oder Stillen
Ausschlusskriterien III
• Hereditäre Galactose- oder Fructoseintoleranz, Lactase- oder SaccharaseIsomaltase-Mangel, Glucose-Galactose-Malabsorption
• Erkrankungen, metabolische Fehlfunktionen, Befunde, die den Verdacht
einer Kontraindikation nahelegen oder die Interpretation der
Studienergebnisse beeinflussen
• Behandlung mit
– Cytochrom-P-450-3A4-Inhibitoren (wie HIV-Protease-Antagonisten, Azol-Antimykotika,
Erythromycin und Clarithromycin),
– Arzneimitteln, die Reserpin enthalten
– Arzneimitteln, die das QTc-Intervall erhöhen können (z.B. Antiarrhythmika der Klasse IA
oder III, Makrolid-Antibiotika oder Antihistaminika)
Kriterien zum nachträglichen Patientenausschluss
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Auftreten eines der Ausschlusskriterien
Fehlende Wirksamkeit
MNS oder hohes Fieber unbekannter Ursache
QTc-Intervall-Verlängerung um >10 ms
Auftreten von EKG-Anzeichen für ventrikuläre Tachykardie, ventrikuläres Flattern /
Flimmern
GOT / GPT / Gamma-GT >5fach über dem oberen Referenzwert bei initial
normalen Werten
Nüchtern-Blutglucose ≥ 300 mg/dl
Glykosiliertes Hämoglobin (HbA1c) ≥ 10 %
Behandlungsbedürftige Hypertriglizeridämie ≥ 500 mg/dl und Abwesenheit einer
Hyperglykämie
Unterbrechung der Einnahme der Studienmedikation > 2 Kalenderwochen
Andere Gründe, die der Prüfarzt bei fortgesetzter Einnahme der
Studienmedikation als ungünstig für den Gesundheitszustand des Patienten
ansieht
Patientenausschluss
Bei vorzeitigem Studienabbruch des Patienten soll
möglichst Visit 6 durchgeführt werden,
um vollständige Daten zu erhalten.
Konkrete Durchführung
• Indikation einer neuen antipsychotischen Behandlung
– als Neueinstellung
– als Umstellung
• Bei Umstellung: „wash-out“ der Vormedikation, Aufdosieren
der Studienmedikation
• Danach beträgt die tägliche orale Dosis 4-8 Kapseln (inkl.
Placebokapseln)
Konkrete Durchführung
• Dosierungen je Kapsel
– Olanzapin 5 mg
– Quetiapin 200 mg
– Aripiprazol 5 mg
– Flupentixol 3 mg
– Haloperidol 1,5 mg
Erlaubte Tagesdosis
10 / 15 / 20 mg
400 / 600 / 800 mg
10 / 15 / 20 mg
6 / 9 / 12 mg
3 / 4,5 / 6 mg
• Zugelassene Begleitmedikation (Prüferentscheidung):
Lorazepam (max. 7,5 mg/d), Biperiden (max. 8 mg/d)
• Keine weitere psychotrope Medikation
Medikamentenausgabe im Zentrum
Patient
Arzt
Screening /
Aufnahme
Randomnummer/
CRF
Patient erhält
z.B. Paket 1
(mit Aripirazol)
Arzt
Prüft und entscheidet welches Paket eingesetzt wird
z.B. Haloperidol-Aripiprazol
Enthalten ist z.B. Aripiprazol
z.B. Randomnummer 16
Medikamentenausgabe im
Prüfzentrum
Medikamentenvorrat
fertig verpackt und
mit Randomnummern
versehen
2 Pakete vorbereitet für Nr. 16, z.B.
Haloperidol - Aripiprazol
Flupentixol-Quetiapin
Achtung! Randomisiert und doppelblind:
es ist immer nur eines der beiden
Medikamente tatsächlich verpackt
Doppelblinde Verkapselung
Medikament
morgens
abends
Haloperidol
Placebo
Verum
Flupentixol
Placebo
Verum
Olanzapin
Placebo
Verum
Quetiapin
Placebo
Verum
Aripiprazol
Verum
Placebo
Ablauf
• 24 Wochen (max.) Behandlung
• Follow-up Visit 24 Wochen nach Beendigung der Studie
(regulär oder Abbruch)
• 8 Visits mit Untersuchung, Tests, Befragung
(diverse Score-Systeme)
• EKG, 3x Sicherheitslabor, 2x Serum-Spiegel (bei Bedarf
häufiger)
Study Flow Chart
Screening
Visit
Permitted timeframe
Trial site, examination
date
Screening,
Informed consent for
study
Random number
Study drug regimen
Study drug compliance
Concomitant lorazepam
/ biperiden medication
Lorazepam / biperiden
compliance
Concomitant
psychiatric medication /
treatment
Concomitant
nonpsychiatric
medication / treatment
Blood pressure, heart
frequency
ECG
-1
Day -2 till
-1
X
Randomization Treatment
Baseline
0
1
Day -1 till 0
Day 1
Period
2
CW 2
3
CW 4
4
CW 6
Follow
-up
5
6
7
CW 12 CW 24 CW 48
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
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X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Study Flow Chart
Screening
Visit
Permitted timeframe
SF-36, CGI
SWN-K, PSP, PANSS
Adjunctive secondary
5
outcome measures
“Mehrfachwahlwortschatztest (B)“
Height
Weight, waist
circumference
Blood safety analyses
Serum level analyses
EPS, sexual
dysfunctions
AEs
Study continuation
-1
Day -2 till
-1
Randomization Treatment
Baseline
0
1
Day -1 till 0
Day 1
X
X
X
Period
Follow
-up
5
6
7
CW 12 CW 24 CW 48
2
CW 2
3
CW 4
4
CW 6
X
X
X
X
X
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X
Vorteile für den Patienten
• Intensive, engmaschige Betreuung durch Arzt/Psychologen
• Unerwünschte Ereignisse und Nebenwirkungen werden
schnell erkannt und behandelt
• Gute Verlaufsdokumentation, zahlreiche Ratings, sorgfältige
Erfassung der Entwicklung
• Versicherung, inkl. Wegeversicherung
Besonderheiten von NeSSy
• Klinisch relevante Endpunkte (Lebensqualität und CGI)
• Vergleich verschiedener therapeutischer Strategien statt
einzelner Medikamente
• Besonderes biometrisches Design - gewisse Wahlmöglichkeit
durch den Psychiater
• Studienpopulation so dicht wie möglich an der täglichen
Praxis orientiert
• Finanzierung durch BMBF-Programm „Klinische Studien“,
Unabhängigkeit von Industrie- und Kostenträger-Interessen
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