Zusammenfassung: Energie, Leistung und Impuls

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LGÖ Ks
Ph 10
Schuljahr 2016/2017
Zusammenfassung: Energie, Leistung und Impuls
Energie und Arbeit
Energie tritt in verschiedenen Formen auf. Die wichtigsten sind:
 Lageenergie EL = potenzielle Energie Epot (Beispiel: Wasser in einem hoch gelegenen
Stausee)
 Bewegungsenergie EB = kinetische Energie Ekin :
Translationsenergie (Beispiel: fließendes Wasser) oder Rotationsenergie (Beispiel: rotierendes
Schwungrad)
 Spannenergie ESp (Beispiel: gespannte Feder)
 elektrische Energie (Beispiel: geladener Kondensator)
 Strahlungsenergie (Beispiel: Licht)
 thermische Energie (Beispiel: erwärmter Körper)
 chemische Energie (Beispiel: Benzin)
 Kernenergie („Beispiel“: Atomkern)
In Klammern ist jeweils ein Beispiel für einen Träger dieser Energieform.
Lageenergie, Bewegungsenergie und Spannenergie sind die mechanischen Energieformen.
Die Energieformen können (jedenfalls im Prinzip) ineinander umgewandelt werden, und Energie
kann (jedenfalls im Prinzip) von einem Körper auf einen anderen übertragen werden.
Beispiele für Energieumwandlungen:
 Elektromotor: elektrische Energie Æ Bewegungsenergie (Rotationsenergie)
 Generator (Dynamo): Bewegungsenergie (Rotationsenergie) Æ elektrische Energie
 Glühlampe: elektrische Energie Æ Strahlungsenergie (und thermische Energie)
 Solarzelle: Strahlungsenergie Æ elektrische Energie
 Solarkollektor: Strahlungsenergie Æ thermische Energie
 Brennstoffzelle: chemische Energie Æ elektrische Energie
 Photosynthese: Strahlungsenergie Æ chemische Energie

Mechanische Energie wird übertragen, indem Arbeit W verrichtet wird. Dabei wirkt eine Kraft F
längs einer Wegstrecke s.
Berechnung der Arbeit:
1. Wirkt die Kraft in Wegrichtung und ist die Kraft konstant, dann ist
W  F s .
Merke: Arbeit ist Kraft mal Weg.


2. Falls die Kraft nicht in Wegrichtung wirkt: Zerlege F in eine Komponente Fs in Weg

richtung und eine hierzu orthogonale Komponente F . Nur die Komponente Fs verrichtet
Arbeit.
Die Einheit der Energie bzw. Arbeit ist 1 J  1 Nm (Joule).
Zur Herleitung der Formeln für die mechanischen Energieformen berechnet man die Arbeit, die man
an einem Körper verrichten muss, damit er die jeweilige Energie hat.
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Lageenergie:
Um einen Körper der Masse m anzuheben, muss man auf ihn eine Kraft F
ausüben, die die Gewichtskraft FG  mg ausgleicht. (Streng genommen
braucht man etwas mehr Kraft; bei langsamem Anheben ist das aber
vernachlässigbar.) Wird der Körper von einem Nullniveau (zum Beispiel
vom Erdboden) aus auf eine Höhe h angehoben, dann wirkt die Kraft F
längs des Wegs h. Also ist die beim Hochheben verrichtete Arbeit
W  F  s  FG  h  mgh .

F
h
NN
Ergebnis: Ein Körper der Masse m in der Höhe h über einem (vorher festgelegten) Nullniveau hat die
Lageenergie
EL  mgh .
Achtung: Bei der Berechnung der Lageenergie muss vorher das Nullniveau festgelegt werden!
Bewegungsenergie:
Um einem Körper der Masse m die Beschleunigung a zu
erteilen, braucht man die Kraft F  ma . Wird der Körper aus
der Ruhe längs der Strecke s auf die Geschwindigkeit v
v2
beschleunigt, dann gilt s 
. Also ist die beim Beschleunigen
2a
v 2 mv 2 1 2
verrichtete Arbeit W  F  s  ma 

 mv .
2a
2
2
v  0 
F
v
s
Ergebnis: Ein Körper der Masse m, der sich mit der Geschwindigkeit v bewegt, hat die Bewegungsenergie
1
EB  mv 2 .
2
Hooke’sches Gesetz: Die Auslenkung s einer Feder (gegenüber dem entspannten Zustand) und die
Kraft F, die auf die Feder wirkt, sind proportional zueinander, wenn die Feder nicht überdehnt wird.
Definition: Die Federkonstante D ist der Quotient aus der Kraft F und der Auslenkung s:
F
D .
s
N
 D  1
m
Ohne Herleitung: Eine Feder mit der Federkonstanten D, die um die Strecke s ausgelenkt ist, hat die
Spannenergie
1
ESp  Ds 2 .
2
Energieerhaltung
Wir betrachten Vorgänge, bei denen nur die mechanischen Energieformen auftreten. Sieht man von
Reibung ab, dann gilt für ein abgeschlossenes System, d. h. ein System, das keine Energie mit seiner
Umgebung austauscht, der
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Energieerhaltungssatz der Mechanik: Bei reibungsfrei verlaufenden mechanischen Vorgängen in
einem abgeschlossenen System ist die Summe der mechanischen Energien konstant:
EL, vorher  EB, vorher  ESp, vorher  EL, nachher  EB, nachher  ESp, nachher .
Rechnungen mit dem Energieerhaltungssatz der Mechanik:
1. Zeichne eine Skizze mit den Zuständen 1 (vorher) und 2 (nachher). Zeichne den Körper
jeweils als eine Kugel.
a) Wenn der Körper im Zustand 1 eine andere Höhe als im Zustand 2 hat: Zeichne eine
gestrichelte Linie in der niedrigeren Höhe und kennzeichne die Linie mit „NN“ (für
Nullniveau der Lageenergie). Zeichne im anderen Zustand die Höhe h des Körpers
über dem Nullniveau ein.
b) Wenn sich der Körper in einem der beiden Zustände bewegt: Zeichne einen

Geschwindigkeitspfeil an den Körper und bezeichne ihn mit v . Wenn sich der Körper
in beiden Zuständen bewegt, zeichne jeweils einen Geschwindigkeitspfeil und


bezeichne die Geschwindigkeitspfeile mit v1 und v2 .
c) Wenn eine Feder in einem der beiden Zustände entspannt und im anderen Zustand
ausgelenkt ist: Zeichne die Feder in beiden Zuständen. Zeichne die Auslenkung s der
Feder gegenüber dem entspannten Zustand ein.
Für Experten: Wenn die Feder in beiden Zuständen unterschiedlich weit ausgelenkt ist:
Zeichne auch die entspannte Feder und zeichne die Auslenkungen s1 und s2 gegenüber dem entspannten Zustand ein.
2. Notiere für beide Zustände die Summe der auftretenden Energien, also zum Beispiel
1
1
E1  Ds 2 und E2  mgh  mv 2 .
2
2
3. Setze E1 und E2 gleich und löse nach der gesuchten Größe auf.
Leistung
Definition: Die Leistung P ist der Quotient aus der verrichteten Arbeit W bzw. der übertragenen
Energie E und der dafür benötigten Zeit t :
E
P
.
t
J
 P   1 W  1 (Watt)
s
3
Eine andere Einheit der Leistung ist 1 PS  kW (genauer: 1 PS  735 W ).
4
Merke: Leistung ist Arbeit pro Zeit.
Impuls

Definition: Der Impuls p eines Körpers ist eine gerichtete Größe:
1. Der Betrag p des Impulses ist das Produkt aus der Masse m und der Geschwindigkeit v des
Körpers:
p  mv .
m
 p   1 kg 
s
2. Die Richtung des Impulses ist die Richtung, in die sich der Körper bewegt.
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Impulserhaltungssatz: In einem abgeschlossenen System ist die Summe der Impulse der Körper
konstant.
Der Impulserhaltungssatz gilt auch, wenn zwischen Körpern des Systems Reibung auftritt; der
Impulserhaltungssatz ist also allgemeiner als der Energieerhaltungssatz der Mechanik.
Wir beschränken uns auf Systeme, die aus zwei Körpern bestehen, die sich nur längs einer Geraden
bewegen können. Dann kann man die Richtung der Geschwindigkeiten bzw. der Impulse durch ein
Vorzeichen ausdrücken. In dieser Situation gilt der
Impulserhaltungssatz für gerade Stöße: Lege eine Richtung fest, in der Geschwindigkeiten und
Impulse positiv gerechnet werden. Dann gilt (mit Vorzeichen!):
p1, vorher  p2, vorher  p1, nachher  p2, nachher
m1  v1, vorher  m2  v2, vorher  m1  v1, nachher  m2  v2, nachher
Wir wollen die Geschwindigkeiten v1, nachher und v2, nachher zweier Körper nach einem Zusammenstoß
berechnen. Dafür genügt eine Gleichung nicht; wir betrachten deshalb zwei Sonderfälle:
1. Definition: Ein Stoß heißt vollständig unelastisch, wenn die Körper nach dem Stoß
zusammenhaften.
Nach dem Zusammenstoß gibt es also nur noch einen Körper, der die Masse m1  m2 hat.
Bezeichnet man seine Geschwindigkeit mit vnachher , dann gilt (mit Vorzeichen!)
m1  v1, vorher  m2  v2, vorher   m1  m2   vnachher .
Achtung: Bei einem vollständig unelastischen Stoß bleibt die Summe der Bewegungsenergien
der Körper nicht erhalten!
2. Definition: Ein Stoß heißt elastisch, wenn der Energieerhaltungssatz der Mechanik gilt.
Wir betrachten nur den Fall, dass der zweite Körper vor dem Zusammenstoß in Ruhe ist, dass
also gilt:
v2, vorher  0 .
Ohne Herleitung: Aus dem Impulserhaltungssatz und dem Energieerhaltungssatz folgt (mit
Vorzeichen!)
m
1 k
2
v1, nachher 
 v1, vorher und v2, nachher 
 v1, vorher mit k  2 .
1 k
1 k
m1
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