Pressebrief September 2014 zum

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22. August 2014
Sehr geehrte Damen und Herren,
zum Saisonbeginn 2014/2015 am Schauspielhaus Bochum laden wir Sie herzlich ein.
Wir starten mit einem doppelten Premierenwochenende am 20./21. und 26./27. September in die Spielzeit und stellen
damit gleich zu Beginn vier der neun Regisseure vor, die in der kommenden Saison zum ersten Mal am Schauspielhaus
Bochum arbeiten werden.
Die Eröffnungsinszenierung ist Anton Tschechows Klassiker „Onkel Wanja“ in der Regie von Stephan Kimmig, der zu
den prägenden deutschsprachigen Regisseuren seiner Generation gehört. Nachdem er lange Zeit einen Bogen um
Tschechow gemacht hat, in dessen „Langeweile“ man sich häufig zu gemütlich eingerichtet habe, stellt Stephan Kimmig
sich nun „Onkel Wanja“. Die Radikalität und Unerbittlichkeit, mit welcher der Arzt und Autor Tschechow darin an die
Schmerzpunkte der Figuren herangeht, nimmt Stephan Kimmig auch für seine Inszenierung zum Maßstab. Die Titelrolle
verkörpert Werner Wölbern, dessen Hagen in den „Nibelungen“ unvergessen ist, seinen Freund und Gegenspieler Astrow
spielt Felix Rech, und als Professor gibt es ein Wiedersehen mit Peter Lohmeyer. Therese Dörr und Minna Wündrich sind
als Elena und Sonja zu sehen. Die Premiere ist am 20. September im Schauspielhaus.
Als zweite Premiere an diesem Wochenende zeigen wir Peters Handkes „Die Unvernünftigen sterben aus“. Wir kennen
die Geschichten von denen, die leiden, weil sie kein Geld haben, doch in diesem Stück erzählt Handke von denen, die viel
Geld und Macht haben und dennoch leiden. Seine Figuren kreisen auf eine ebenso komische wie traurige Art um sich selbst
und um die Fragen: Macht Geld glücklich? Macht Kapitalismus Sinn? Haben wir den Kapitalismus gemacht oder macht er
uns? Die Premiere ist am 21. September in den Kammerspielen. Es inszeniert Alexander Riemenschneider, der mit seiner
Bonner Regie von Handkes „Kaspar“ den Preis für die beste Inszenierung beim NRW Theatertreffen 2011 gewann.
Das zweite Eröffnungswochenende beginnt mit der musikalischen Produktion „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ nach dem Film von Pedro Almodóvar in der Regie von Barbara Hauck, die in der letzten Spielzeit die
erfolgreiche „Bochum“-Produktion für das Schauspielhaus inszeniert hat. Die musikalische Leitung übernimmt Tobias
Cosler. Der in Deutschland bisher wenig als Bühnenstück gezeigte Film erhielt nach seiner Premiere 1988 über 50 Auszeichnungen inkl. einer Oscar-Nominierung: ein rasantes Musical über Trennungen, eine Männerstimme zum Verlieben
und starke Frauen, die auf unkonventionelle Weise für ihre Liebe kämpfen. Die Premiere ist am 26. September im
Schauspielhaus.
Mit Hans Dreher und Oliver Paolo Thomas intensivieren wir unsere Zusammenarbeit mit dem auch überregional
bekannten Bochumer Rottstr 5 Theater. Die beiden leitenden Regisseure des Off-Theaters inszenieren „Delikatessen“
nach dem Film „Dänische Delikatessen“ von Anders Thomas Jensen. Neben Ensemblemitgliedern des Schauspielhauses
werden auch Stammspieler des Rottstr 5 Theaters auf der Kammer-Bühne stehen. Die Premiere ist am 27. September.
Im Rahmen des Eröffnungswochenendes hat außerdem unsere diesjährige Produktion für die jüngsten Besucher Premiere:
Martina van Boxen, Leiterin des Jungen Schauspielhauses, entwickelt unter dem Titel „grimmsklang“ ein neues Stück
für Kinder ab 8 Jahren mit Schauspiel, Tanz und Musik (Uraufführung am 28. September im Theater Unten).
Lassen Sie uns gern wissen, ob Sie zu unseren Premieren kommen. Wir würden uns freuen, Sie am jeweiligen
Premierenabend begrüßen zu dürfen!
Herzliche Grüße
Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de
Christine Hoenmanns – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 oder – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected]
Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der Union des Théâtres de l’Europe (UTE)
PREMIERE
ONKEL WANJA von Anton Tschechow (Deutsch von Angela Schanelec)
„Eine Krise kann jeder Idiot erleben, aber was uns auslaugt, ist der Alltag“ – ein Satz von Tschechow, der über jedem seiner
Stücke stehen könnte. Die Mikrodramen nimmt er mit dem diagnostischen Blick des Arztes, der er war, ins Visier, das stille
Leiden, das unmerkliche Aneinandervorbei. In „Onkel Wanja“ gerät das vertraute arbeitsame Zusammenleben von Wanja,
seiner Nichte Sonja, des befreundeten Arztes Astrow und der anderen Personen auf dem Gut aus dem Lot, als Sonjas Vater, ein
berühmter Professor, mit seiner jungen zweiten Frau Elena den Sommer dort verbringt. Vordergründig verlieben sich Wanja
und Astrow in Elena, Sonja ist schon lange in Astrow verliebt, doch darunter geht es um nicht weniger als die Frage, welchen
Sinn man seinem Leben gibt und wie man es leben soll.
Stephan Kimmig (*1959) studierte Schauspiel an der Neuen Münchner Schauspielschule und war Regieassistent am Berliner
Schillertheater. Von 1988 bis 1996 lebte er in Amsterdam und inszenierte in der niederländischen und belgischen Off-TheaterSzene. 1991 engagierte ihn der Intendant der Städtischen Bühnen Freiburg, Friedrich Schirmer, erstmals wieder in
Deutschland. Als Schirmer die Leitung des Schauspiel Stuttgart übernahm, wurde Kimmig dort fester Regisseur. Seither
Inszenierungen am Deutschen Theater Berlin, den Münchner Kammerspielen, dem Wiener Burgtheater, Thalia Theater
Hamburg und an der Bayerischen Staatsoper München. Seit 2009 ist er Hausregisseur am Deutschen Theater Berlin. Seine
Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Neben regelmäßigen Einladungen zum Berliner Theatertreffen, darunter „Thyestes“
(Staatstheater Stuttgart), „Nora“ und „Maria Stuart“ (Thalia Theater Hamburg), erhielt der Regisseur unter anderem den
Wiener Nestroy-, den Rolf-Mares- und den Faust-Preis sowie – zusammen mit seiner Ehefrau, der Bühnenbildnerin Katja Haß
– den 3sat-Innovationspreis für zukunftsweisende Leistungen im deutschen Schauspiel für die Inszenierung „Maria Stuart“.
Regie: Stephan Kimmig, Bühne: Oliver Helf, Kostüme: Camilla Daemen, Dramaturgie: Kekke Schmidt
Mit: Therese Dörr (Elena Andrejewna), Torsten Flassig (Ilja Iljitsch Telegin), Peter Lohmeyer (Alexander Wladimirowitsch Serebrjakow), Felix Rech (Michail Lwowitsch Astrow), Henriette Thimig (Maria Wassiljewna Wojnizkaja), Werner
Wölbern (Iwan Petrowitsch Wojnizkij), Minna Wündrich (Sofja Alexandrowna [Sonja]), Anke Zillich (Marina)
Premiere am 20. September 2014 im Schauspielhaus, die nächsten Vorstellungen: 2., 5., 25. Oktober 2014
Mit freundlicher Unterstützung der Stadtwerke Bochum
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DIE UNVERNÜNFTIGEN STERBEN AUS von Peter Handke
Wir kennen die Geschichten von denen, die leiden, weil sie kein Geld haben, doch in diesem Stück erzählt Peter Handke von
denen, die viel Geld und Macht haben und dennoch leiden. Denn auch ihnen fehlt etwas, das sie sich nicht kaufen können.
Glück? Sinn? Erfüllung? Der Unternehmer Quitt unternimmt alles, um Antworten zu finden: Er bildet mit Unternehmern ein
Kartell und zerschlägt es, er findet sinnstiftenden Widerstand in dem Kleinaktionär Kilb und vernichtet ihn.
In Peter Handkes Stück kreisen die Figuren auf eine ebenso komische wie traurige Art um sich und um die großen Fragen, die
hochaktuell sind: Macht Geld glücklich? Nein, natürlich nicht. Macht Kapitalismus Sinn? Ja. Nein. Aber was sonst? Haben wir
den Kapitalismus gemacht oder macht er uns?
Alexander Riemenschneider (*1981) studierte Germanistik, Musik- und Medienwissenschaft in Bonn und Regie an der
Theaterakademie Hamburg. Er schloss 2009 sein Regiestudium mit einer Inszenierung von Albert Camus’ „Caligula“ ab und
arbeitet seitdem am Theater Bremen, Deutschen Theater Berlin und am Residenztheater München. Seine Theateradaption des
Romans „Der Schaum der Tage“ wurde zu einer Reihe von europäischen Festivals eingeladen und mit seiner Inszenierung von
Peter Handkes „Kaspar“ gewann er den Preis für die beste Inszenierung beim NRW Theatertreffen 2011.
Regie: Alexander Riemenschneider, Bühne: David Hohmann, Kostüme: Lili Wanner, Musik: Tobias Vethake,
Dramaturgie: Sabine Reich
Mit: Nils Kreutinger (Karl-Heinz Lutz), Marco Massafra (Berthold Koerber-Kent), Kristina Peters (Paula Tax), Bernd
Rademacher (Harald von Wullnow), Matthias Redlhammer (Hermann Quitt), Roland Riebeling (Hans), Daniel Stock
(Frank Kilb), Judith van der Werff (Quitts Frau)
Premiere am 21. September 2014 in den Kammerspielen, die nächsten Vorstellungen: 24. Sept., 5., 19., 22. Okt. 2014
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FRAUEN AM RANDE DES NERVENZUSAMMENBRUCHS Musical von Jeffrey Lane (Buch) & David Yasbek
(Musik & Liedtexte) nach dem Film von Pedro Almodóvar (Deutsch von Kevin Schroeder)
Pedro Almodóvar gelang 1988 mit seinem Screwball-Melodram der internationale Filmdurchbruch. 50 Auszeichnungen, eine
Oscar-Nominierung sowie ein Broadway Musical würdigen seine Liebeserklärung an das abwesende Mysterium Mann.
Augenzwinkernd stellt Almodóvar Paarbeziehungen auf den Prüfstand: „Adios, mein Liebling“, verkündet Iváns Stimme auf
Pepas Anrufbeantworter. Völlig überraschend trennt sich Iván von Pepa. Doch das wird Pepa nicht hinnehmen. Bei ihrer Suche
nach ihm trifft sie auf seine Ex-Frau, seinen Sohn und seine neue Geliebte. Und dann steht auch noch Candela vor ihrer Tür,
die nach einer heißen Affäre mit einem Terroristen auf der Flucht vor der Polizei ist. Innerhalb von zwei Tagen nimmt Pepas
Leben eine völlig unerwartete Wendung.
Barbara Hauck (*1983) hat den Grönemeyer-Abend „Bochum“ und den Johnny-Cash-Abend „Well, you’re my friend“ auf
die Schauspielhaus-Bühne gebracht. Mit Aki Kaurismäkis „Das Leben der Bohème“ im Theater Unten gab sie 2012 ihr
Regiedebüt. Sie arbeitet als freie Regisseurin und lehrt als Dozentin an der Katholischen Universität Eichstätt Darstellendes
Spiel. Im Herbst 2014 wird sie erstmalig am GRIPS Theater Berlin inszenieren.
Die Musikalische Leitung übernimmt Tobias Cosler, den Engagements als musikalischer Leiter, Komponist, Arrangeur, Texter
und Pianist bereits an die Schauspielhäuser in Bonn, Neuss, Oberhausen und Dortmund sowie zu unterschiedlichen
Musicalproduktionen führten. Als Keyboarder begleitete er zahlreiche Interpreten, darunter Gewinner von „Deutschland sucht
den Superstar“, bei TV-Auftritten und Live-Tourneen in Deutschland, der Schweiz und China.
Regie: Barbara Hauck, Bühne: Mara Henni Klimek, Kostüme: Annika Träger, Musikalische Leitung: Tobias Cosler,
Dramaturgie: Annelie Mattheis
Mit: Linda Bockholt (Concierge), Anna Döing (Marisa), Matthias Eberle (Carlos), Bettina Engelhardt (Pepa), Stefan
Hartmann (Ambite, Arzt, TV-Polizist, Kriminalbeamter), Katharina Linder (Lucia), Nicola Mastroberardino (Taxifahrer),
Veronika Nickl (Paulina), Sabine Osthoff (Candela), Henrik Schubert (Regisseur, TV-Ehemann, Richter,
Hauptkommissar), Michael Schütz (Iván), Lou Zöllkau (Ana, Cristina) // Band: Bernd Bolsinger (Saxophon, Flöte,
Klarinette), Lars Kuklinski (Trompete), Stephan Schott (Drums), Jan-Sebastian Weichsel (Bass, Violine), Volker Kamp
(Bass, Posaune), Gregor Hengesbach (Gitarre), Oliver Siegel (Keyboard), Tobias Cosler (Klavier)
Premiere am 26. September 2014 im Schauspielhaus, die nächsten Vorstellungen: 1., 19. Oktober 2014
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DELIKATESSEN nach einem Film von Anders Thomas Jensen
Zwei befreundete Metzger wollen es sich und ihrem fiesen Metzgermeister beweisen: Sie eröffnen ihre eigene Fleischerei. Aber
die Kunden bleiben aus. Eines Abends schließt einer der beiden erfolglosen Jungunternehmer versehentlich einen Elektriker im
Kühlraum ein. Als er den Erfrorenen am nächsten Morgen findet, beschließt er in Panik, den Toten fachgerecht zu verarbeiten.
Schließlich hat ausgerechnet der alte Meister und Konkurrent soeben großkotzig eine umfangreiche Fleischbestellung für
seinen Rotarier-Club aufgegeben. Die Mitglieder sind begeistert von der schmackhaften Lieferung und nun kommen endlich
auch die Kunden. Jetzt braucht es nur noch mehr Fleisch.
„Dänische Delikatessen“ schrieb und verfilmte der für seine skurrilen Filme bekannte dänische Autor und Regisseur Anders
Thomas Jensen. Die künstlerischen Leiter des Rottstr 5 Theaters inszenieren diese böse Komödie unter dem Titel „Delikatessen“
für die Kammerspiele.
Hans Dreher (*1975) kam in Japan zur Welt, wuchs in den USA auf und studierte in München Theaterwissenschaft,
Anglistik und Amerikanistik. 2005 kam er als Regieassistent ans Schauspielhaus Bochum. 2009 beginnt seine Zeit als
Hausregisseur des Rottstr 5 Theaters und als Mitglied der Theaterleitung. Inszenierungen dort waren u. a. „Werther“, „Der
Großinquisitor“, „Philotas“ und „Caesar“.
Oliver Paolo Thomas (*1983) wurde in Witten geboren. In Bochum studierte er Germanistik und Philosophie.
Währenddessen arbeitete er als Regie- und Dramaturgieassistent am Schauspielhaus Bochum. Er ist Gründungsmitglied des
Rottstr 5 Theaters und inszenierte dort als Hausregisseur z. B. „Fight Club“, „Geschlossene Gesellschaft“, „Das Bildnis des
Dorian Gray“ und „Nero“.
Regie, Bühne & Kostüme: Hans Dreher & Oliver Paolo Thomas, Dramaturgie: Olaf Kröck
Mit: Damir Avdic, Lisa Balzer, Jost Grix, Raiko Küster, Felix Lampert, Florian Lange, Julia Wolff
Premiere am 27. September 2014 in den Kammerspielen, die nächsten Vorstellungen: 8., 12., 16., 29. Oktober 2014
In Zusammenarbeit mit dem Rottstr 5 Theater
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GRIMMSKLANG
Ein etwas anderes Märchen für Kinder ab 8 Jahren
In vielen Märchen tummeln sich Prinzen und Prinzessinnen, Hexen oder Teufel. Und meist sind die Rollen klar verteilt: Der
eine ist böse, die andere herzensgut und selbst Tiere können sprechen. Aber was passiert, wenn der Teufel keine Lust mehr hat
böse zu sein oder die Prinzessin mehr sein will als das ängstliche Mädchen, das im Türmchen auf den rettenden Prinzen wartet?
– Mit „grimmsklang“ entwickeln Martina van Boxen und ihr Team ein neues Stück, das mithilfe von Schauspiel, Tanz, Musik
und der bildenden Kunst der Frage nachgeht, ob im Leben alles immer nur schwarz oder weiß sein muss und wie man sich in
dieser Welt treu bleiben kann, auch wenn man dafür immer wieder aus der Rolle fällt.
Martina van Boxen (*1960) ist Regisseurin und Schauspielerin und seit 2005 Leiterin des Jungen Schauspielhauses. Sie
inszeniert regelmäßig für und mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet und
tourten auf Festivals im In- und Ausland. Zuletzt führte sie u. a. Regie bei Mike Kennys „Der Gärtner“ für Kinder ab 4 Jahren
und dem Stück „Da-Heim“ mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen aus betreuten Wohngruppen.
Regie: Martina van Boxen, Bühne: Michael Habelitz, Kostüme: Cathleen Kaschperk, Musik: Manuel Loos, Dramaturgie:
Tobias Diekmann // Mit: Paula Gendrisch, Michael Habelitz, Manuel Loos
Uraufführung am 28. September 2014 im Theater Unten, die nächsten Vorstellungen: 30. Sept., 3., 26. Okt. 2014
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