1898-1956

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1898-1956 Bertolt Brecht
Schriftsteller
1898
10. Februar: Bertolt Brecht wird als Sohn des
kaufmännischen Angestellten Berthold Brecht in
Augsburg geboren.
1917
Notabitur im Ersten Weltkrieg.
Immatrikulation an der Universität München für
Medizin und Naturwissenschaften. Brecht
nimmt dieses Studium allerdings nie ernsthaft
auf, da er in erster Linie literarisch arbeiten will.
1918
1. Oktober: Brecht wird als Lazarettsoldat
eingezogen.
November: Mitglied des Augsburger Arbeiterund Soldatenrates.
1919
30. Juli: Geburt von Brechts Sohn.
1922
29. September: Uraufführung seines kritischengagierten, linksorientierten Stücks "Trommeln
in der Nacht" in München.
Die Buchausgabe seines ersten Dramas "Baal"
erscheint.
Bei der Premiere von "Trommeln in der Nacht"
in Berlin lernt Brecht Helene Weigel kennen.
1924
Er siedelt nach Berlin über, wo er zusammen
mit Carl Zuckmayer als Dramaturg für Max
Reinhardt am Deutschen Theater tätig ist.
ab 1926
In sogenannten Lehrstücken erläutert er auf Grundlage des Marxismus
gesellschaftliche Mißstände. Obwohl er mit den revolutionären Zielen der
Kommunisten sympathisiert, wird er nie Mitglied der Kommunistischen Partei
Deutschlands (KPD).
3. November: Geburt des Sohns von Brecht und Weigel.
1927
Mitarbeit am Theater Erwin Piscators.
Scheidung von seiner Frau.
1928
Gemeinsam mit Kurt Weill Bearbeitung der "Beggar's Opera". Völlige Umgestaltung
des Stücks, das als "Dreigroschenoper" im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin
mit großem Erfolg uraufgeführt wird. Die "Dreigroschenoper" kann als erstes Stück
des sogenannten epischen Theaters angesehen werden. Brecht strebt nicht mehr
die Identifikation der Zuschauer mit seinen Heldinnen und Helden an, sondern eine
kritische Distanz, die er durch Verfremdung erzielen will.
1929
10. April: Heirat mit Weigel, mit der er ein weiteres Kind hat.
1930
Die Uraufführung der Oper "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" in Leipzig
endet als Theaterskandal.
28. Oktober: Geburt der Tochter.
1933
28. Februar: Einen Tag nach dem Reichstagsbrand verläßt Brecht mit seiner
Familie Deutschland und begibt sich über Prag nach Wien, in die Schweiz und
schließlich nach Dänemark.
Während des Exils entstehen viele seiner Gedichte, die fast ausschließlich dem
antifaschistischen Kampf gewidmet sind.
1935
Brecht wird die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt.
Juni: Teilnahme am Ersten Internationalen Schriftstellerkongreß in Paris.
1937
16. Oktober: "Die Gewehre der Frau Carrar" wird in Paris mit Weigel als Carrar
uraufgeführt.
1940
Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Dänemark und Norwegen
Übersiedlung nach Finnland.
1941
Übersiedlung in die USA.
Das Stück "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" entsteht.
1943
In New York trifft Brecht mit vielen emigrierten Intellektuellen zusammen.
Er wird Mitglied beim "Council for a Democratic Germany".
1945
Nach Abwurf der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki ändert Brecht die
Konzeption für "Galileo Galilei". In der ersten, dänischen Fassung stellte Galilei den
unabhängigen Wissenschaftler dar. In der zweiten, amerikanischen Fassung wird
sein Forschertum durch politisches Versagen zu einem rücksichtslosen Laster, das
nur den Machthabern dient. In der dritten, Berliner Fassung (1956) beklagt Galilei
seine Verantwortungslosigkeit.
1947
Aufführung von "Galileo Galilei" in Beverly Hills.
Vorladung vor das Komitee für unamerikanische Tätigkeit in Washington. Sofort
danach Abreise aus den USA in die Schweiz.
1949
11. Januar: Premiere von "Mutter Courage und ihre Kinder" in Zürich mit Weigel als
Courage.
Brecht engagiert Schauspieler für ein eigenes Ensemble, mit dessen Gründung
Weigel beauftragt wurde.
Üebersiedlung nach Ost-Berlin.
12. November: Das "Berliner Ensemble" stellt sich mit "Herr Puntila und sein Knecht
Matti" erstmals der Öffentlichkeit vor. Brecht leitet als Erster Spielleiter des Theaters
die künstlerische Arbeit.
1951
7. Oktober: Brecht wird mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet.
1953
Mai: Brecht wird von der 5. Generalversammlung des PEN-Zentrums Ost und West
zum Präsidenten gewählt.
17. Juni: Wie viele Intellektuelle der DDR befürwortet Brecht zunächst das
restriktive Vorgehen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gegen
die Demonstranten. Kurz darauf distanziert er sich in seinen "Buckower Elegien"
von der Partei.
1954
Umzug des "Berliner Ensembles" in das Theater am Schiffbauerdamm.
18. Dezember: Verleihung des "Stalin-Preises für Frieden und Verständigung
zwischen den Völkern".
1956
Teilnahme am VI. Deutschen Schriftstellerkongreß.
14. August: Bertolt Brecht stirbt an den Folgen eines Herzinfarkts.
Aufgaben für die Schüler:
1. Findet eine Biografie von Helene Weigel. Was war sie von Beruf? In welchen
Theaterstücken Brechts hat sie mitgewirkt?
2. Was versteht man unter Lehrstück? Welche Lehrstücke hat Brecht verfasst?
Findet Inhaltsangaben im Web.
3. Wer war Kurt Weil? Inwiefern hat er zum Erfolg der Werke Brechts
beigetragen?
4. Findet im Web eine Definition für „episches Theater“. Welche Funktion soll es
haben laut Brecht?
5. Warum muss Brecht ständig emigrieren?
6. Wovon handelt der Galileo Galilei und warum ändert Brecht seine erste
Fassung?
7. Sucht Informationen zum „Berliner Ensemble“. Warum hat Brecht es wohl
gegründet?
Der geschichtliche Hintergrund: sammelt knappe Informationen zu
Reichstagsbrand, Theaters, DDR, Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und
entscheidet in welcher Verbindung sie zum Leben und zu den Werken Brechts stehen.
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