Teamtag 25.05.2013

Werbung
Protokoll des Teamtages in der Telefonberatung am 25.05.2013
STI: aktuelle Informationen und FAQ (frequently asked questions)
Anwesende: Dieter, Ecki, Silvana, Renate, Martin, Olaf, Daniel, Lutz, Christa, Monika,
Marianne Rademacher (Ärztin, Frauenreferentin der DAH), Claudia Veth (Protokoll),
Zeit:
11 – 16.30 Uhr
Ort:
SV-Raum, BAH
Ablauf:
1. Begrüßung und Einstimmung
2. Theoretischer Input zu STI
3. Entwicklung von FAQ zu STI
4. Arbeitsgruppe „Fallarbeit“ und Auswertung im Plenum
5. Abschlussrunde mit Feedback
1. Begrüßung und Einstimmung:
Vorstellung des Tagesablaufs, Begrüßung von Marianne Rademacher als Ärztin
und Frauenreferentin der DAH. Thema: „STI – aktuelle Informationen und FAQ
(frequently asked questions)“.
2. Theoretischer Input: Präsentation von Marianne Rademacher :
„Wenn´s juckt brennt und tropft“. Zusammenfassung:
- Gonorrhoe - ein „Klassiker“: Infektionsweg: alle Sexpraktiken mit
Schleimhaut-Schleimhaut-Kontakt / Inkubationszeit: 2-4 Tage / Symptome:
Ausfluss, Schmerzen, auch symptomlos
- Chlamydien – unterschätzt und weit verbreitet: Infektionsweg: alle
Sexpraktiken mit Schleimhaut-Schleimhaut-Kontakt / Inkubationszeit: 7-14
Tage / Symptome: Ausfluss, Schmerzen, lange symptomlos
- Syphilis – das Chamäleon unter den STI: Infektionsweg: Kontakt mit
Erregern an Haut und Schleimhaut / Inkubationszeit: 2-6 Wochen /
Symptome: in 4 Stadien
- Virushepatitis – A,B,C:
HAV: Infektionsweg: anal-oraler Kontakt / Inkubationszeit: 3-4 Wochen /
Symptome: Übelkeit, grippig: Impfung möglich!
HBV: Infektionsweg: Schleimhaut-,Sekret-, Blutkontakt / Inkubationszeit: 8-12
Wochen / Symptome: 30% symptomlos, sonst wie HAV: Impfung möglich!
HCV: Infektionsweg: Blutkontakt / Inkubationszeit: 6-9 Wochen / Symptome:
70% symptomlos, sonst wie HBV.
- Passgenaue Informationen wichtig:
MSM: Syphilis: mind. einmal jährlich testen, Gonorrhoe: bei Symptomen
testen, Chlamydien: bei jungen Männern testen, Hep.A/B: Impfschutz, Hep.C:
mind. einmal jährlich testen.
Frauen/Heteros: Chlamydien: besonders junge Frauen/Männer testen,
Gonorrhoe / Syphilis: besonders Sexarbeiter/innen und Migrationshintergrund
Osteuropa testen, Hep.A/B: Impfschutz, Hep.C bei Drogengebrauch
- Ferndiagnosen sind nicht möglich!
- Scham-und Schuldgefühle nehmen und Interesse an sexueller Gesundheit
würdigen
- Positive Aspekte betonen: gute Behandelbarkeit, Impfung möglich
3. Entwicklung von FAQ zu STI: Wunsch nach Übersicht zu häufig gestellten
Fragen, Umsetzung mit Kartenabfrage: welche Fragen zu STI erleben wir am
Telefon / was sind die häufigsten Fragen zu STI am Telefon, wenn wir auf STI
aufmerksam machen?
a) Gibt es Symptome, auf die ich achten muss?
b) Wie ist die Behandelbarkeit/Heilung/Impfmöglichkeit?
c) Welche Infektionswege gibt es? Welche STI können durch Küssen
übertragen werden?
d) Wie hoch ist das STI-Risiko bei Sexarbeiterinnen?
a) Es gibt einige Warnsignale wie Hautveränderungen nach sexuellem Risiko,
Ausfluss, Schmerzen. Leider sind Symptome manchmal nur schwach, so dass sie
nicht spürbar sind und übersehen werden. Bei Verdacht bzw. Risiko bitte an
einen Arzt wenden.
b) Bei rechtzeitiger Erkennung können viele STI erfolgreich behandelt werden
und ausheilen. Bei häufiger wechselnden Sexpartnern empfehlen wir die
Kombinationsimpfung von Hep.A+B, zudem regelmäßige ärztliche
Untersuchungen.
c) Die Infektion erfolgt meist über den Kontakt von Schleimhäuten zu infektiösen
Schleimhäuten bzw. von Erregern auf defekter Haut (Syphilis). Empfindliche
Schleimhäute sowie akute Entzündungen erhöhen das Risiko einer Ansteckung.
Generell ist es eher unwahrscheinlich, dass beim Küssen eine Infektion mit einer
STI erfolgt. Die Wahrscheinlichkeit ist erhöht, wenn eine akute Syphilis oder
Hep.B. vorliegt.
d) rege Diskussion / keine abschließende Antwort: Wahrscheinlichkeit erhöht, da
Anzahl der Sexkontakte höher / regelmäßige Tests „Profis lassen sich testen“ /
Kondome als Schutz (ohne Kondom mehr Geld)?!
4. Bildung einer Arbeitsgruppe mit „Fallarbeit“ und Auswertung im Plenum.
Fallbesprechung: welche Infos brauche ich für meine individuelle Übersicht der
STI: was muss ich wissen und wie kann ich verweisen?
Wichtig: Infektionswege (Risikogruppen) / Inkubationszeiten (wichtigste
Symptome/Testmöglichkeit) / Schutz und Prävention / Verbindung zu HIV /
Verweismöglichkeiten. Nicht wichtig: Krankheitsverläufe (Stadien), spezielle
Therapieformen, spezifische Symptome.
Resumee: die anwesenden Telefonberater/innen konnten anhand des theoretischen
Inputs von Marianne sehr gut ihre individuelle Übersicht erstellen bzw. modifizieren.
5. Abschlussrunde mit Feedback
 Theoretischer Input mit Marianne sehr gut für die eigene Übersicht
 Fachlicher Austausch in der kleinen Arbeitsgruppen sehr gut und wichtig für die
eigene Beratung am Telefon
 Fokus auf Beratung von riskierten Frauen in der Fallarbeit gut
 Schade, dass andere Telefonberater/innen diesen Teamtag verpasst haben
 Guter Aufbau mit theoretischem Input und praktischer Fallarbeit
 Danke an alle Teilnehmer/innen und an Claudia
Vielen Dank für Euer Kommen und die konstruktive Diskussion!
Herunterladen