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Rektorat
Abteilung Kommunikation
14. August 2008
Medieninformation
Berner und Basler Forscher machen seltene kleine Tumoren
sichtbar
Forscher aus Bern und Basel haben eine neue Methode entwickelt, die eine seltene
Art von winzig kleinen Tumoren, sogenannte Insulinome, lokalisieren kann. Das neue
Verfahren macht eine äusserst präzise Operation von Tumoren möglich und wurde in
der Schweiz bereits erfolgreich an Patienten getestet.
Insulinome sind Tumoren, die meist so klein sind, dass sie mit den gängigen diagnostischen
Methoden nicht oder nur schwer zu finden sind. Ein Insulinom kann lebensbedrohlich sein, weil es
unreguliert grosse Mengen von Insulin produziert, was zu einem gefährlich tiefen Blutzuckerspi egel
führen kann. Ein Forscherteam um Prof. Jean Claude Reubi vom Institut für Pathologie der
Universität Bern hat nun eine neue Methode entwickelt, mit der sich diese winzigen Tumoren
lokalisieren lassen. Die Ergebnisse der Studie sind in der amerikanischen Fachzeitschrift «New
England Journal of Medicine» erschienen. Beteiligt sind das Universitätsspital Basel, wo das
Verfahren entwickelt wurde, sowie das Inselspital in Bern, das zwei Patienten mit dem neuen
Verfahren untersuchte und erfolgreich operierte.
Radioaktiv markiertes Molekül macht den Tumor sichtbar
Die Forschung der Universität Bern zeigt, dass Insulinome ein Eiweiss produzieren, das an der
Oberfläche der Tumorzelle liegt. Am Universitätsspital Basel wurde deshalb ein radioaktiv
markiertes Molekül entwickelt, das spezifisch an dieses Eiweiss bindet. Wird das Molekül in den
Körper eingebracht, reichert es sich in den Tumorzellen an. Die dadurch abgegebene Strahlung
macht den Tumor sichtbar. Spezialisten sprechen in diesem Fall von der Szintigrafie, einem
bildgebenden Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik. Die neu entwickelte Methode
erlaubt es den Chirurgen, ihre Operationsstrategie optimal zu planen und eine sehr präzise
Entfernung des Tumors durchzuführen. Weil praktisch alle Insulinome das beschriebene Eiweiss
produzieren, erwarten die Forschenden eine hohe Erfolgsquote des neuen Verfahrens.
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www.kommunikation.unibe.ch
Quellenangabe:
Wild, D., H. Mäcke, E. Christ, B. Gloor & J. C. Reubi: Glucagon-like Peptide 1-Receptor Scans to
Localize Occult Insulinomas, The New England Journal of Medicine, 359;7; 766-768, 2008.
Weitere Auskunft:
Prof. Dr. Jean Claude Reubi
Institut für Pathologie der Universität Bern
Murtenstrasse 31, 3010 Bern
Tel. +41 (0)31 632 32 42
Fax +41 (0)31 632 89 99
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