Jahresbericht Klinische Ethik 2015

Werbung
-1-
Foto:© Uwe Schmale
menschlich. führend. kompetent.
Klinische Ethik
Jahresbericht 2015
erstellt von:
Dr. med. Klaus Kobert und Tanja Löbbing
Klinische Ethik im Ev. Krankenhaus Bielefeld
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Klinische Ethik im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld (EvKB) blickt auf eine lange Entwicklung
zurück. Im Jahr 1986 wurde die Ethikkommission der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel
gegründet. Im Verlauf der vergangenen drei Jahrzehnte konnte ein vielfältiges Beratungsangebot
aufgebaut werden.
So standen zu Beginn die Nachbesprechungen einzelner Fälle in den verschiedenen Abteilungen
im Vordergrund der Aktivitäten. Mit der Gründung des Ethikkomitees im Jahr 2003 verschob sich der
Schwerpunkt des Aufgabenbereichs immer mehr zu einer nach vorne gerichteten, am Patienten orientierten Beratungspraxis in fordernden Behandlungssituationen. Heute werden von den Mitgliedern
des Ethikberatungsdienstes jährlich etwa 50 bis 60 Ethikkonsile auf den Stationen durchgeführt. Die
hauptamtlichen Klinischen Ethiker bieten zusätzlich regelmäßige Visitentermine in acht verschiedenen
Bereichen an.
Ein weiterer Kernpunkt der Arbeit war die Etablierung der qualifizierten, ehrenamtlichen Begleitung
Schwerstkranker und Sterbender im Krankenhaus. Auch dieses Angebot ist mittlerweile seit Jahren
fester Bestandteil der Patientenversorgung.
Neue Arbeitsfelder der letzten Zeit sind die Unterstützung von Mitarbeitenden bei der Erstellung von
Ausarbeitungen im Rahmen eines Studiums oder einer Ausbildung mit medizinethischem Schwerpunkt, die Übernahme von Mandaten in überregionalen Gremien und der Ausbau der Unterrichtsund Vortragstätigkeit.
Dieser Jahresbericht soll Ihnen einen guten Einblick in den aktuellen Stand der Angebote der
Klinischen Ethik geben. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen.
Dr. Rainer Norden
Dr. Klaus Kobert
Geschäftsführer
Leitender Klinischer Ethiker
Ev. Krankenhaus Bielefeld
Ev. Krankenhaus Bielefeld
Hinweis zum Gebrauch dieses Jahresberichtes
Der Jahresbericht „Klinische Ethik“ wird regelmäßig seit dem Jahr 2005 herausgegeben. Eine Redundanz von Jahr zu Jahr ist dabei unvermeidlich. Damit er für jeden Interessierten lesbar bleibt, ist
den zentralen Kapiteln wie „Ethikkonsile“ oder „Das Klinische Ethikkomitee“ ein allgemeiner Teil mit
grundsätzlichen Erläuterungen vorangestellt. Er ist durch eine hellgelbe Unterlegung gekennzeichnet.
Aus Lesbarkeitsgründen haben wir auf eine durchgängige Parallelnennung beider Geschlechter verzichtet. Entsprechend beinhaltet die Verwendung der männlichen Wortform immer auch die weibliche.
-5-
Inhalt
Hinweis zum Gebrauch dieses Jahresberichtes
4
1.
Ethikkonsile
7
1.1 Ethikberatungsdienst
7
1.2 Ethikkonsile im Jahr 2015
11
2.
Das Klinische Ethikkomitee
16
3.
Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste
19
3.1 Arbeitsgruppen
20
3.2 Ethikvisiten und Ethik-Liaisondienste
20
4.
Mitarbeiter der Klinischen Ethik
24
5.
Hospizarbeit im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld
26
6.
Patientenverfügung
31
6.1 Beratungsangebote im Krankenhaus
31
6.2 O
rientierungshilfe für Mitarbeiter zum Umgang mit Patientenverfügungen im
Krankenhaus
33
6.3 Patientenverfügung in einfacher Sprache
34
7.
Moderation von Konfliktgesprächen
36
8.
Hans-Joachim-Schwager-Preis für Klinische Ethik
36
9.
Inter- und Intranetauftritt
37
10. Mitarbeit in externen Ethikgremien, Kooperationen und Mandate
39
11.
40
Vorträge und öffentliche Veranstaltungen
12. Unterrichtseinheiten und Lehraufträge
43
13. Interne Fortbildungsangebote
44
14. Publikationen und wissenschaftliche Aktivitäten
46
15. Teilnahme an Qualifizierungsprogrammen und Kongressen
46
16. Perspektiven für 2016
47
Anlagen
Anlage 1: Kurze Geschichte der Klinischen Ethik im EvKB
48
Anlage 2: Zusammensetzung des Klinischen Ethikkomitees des EvKB im Jahr 2015
52
Anlage 3: Veranstaltungsflyer zur Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik
54
Anlage 4: Flyer zur Hospizarbeit
55
-7-
1. Ethikkonsile
Komplexe Dilemmasituationen überfordern häufig die Kompetenz der einzelnen Personen im
Krankenhaus. Deshalb empfehlen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)1 und die Zentrale
Ethikkommission der Bundesärztekammer die Implementierung von Angeboten der Ethikberatung
in den deutschen Krankenhäusern2. Bei einem ethischen Fallgespräch oder einem „Ethikkonsil“3
handelt es sich um eine kurzfristig herbeizuführende, teambasierte Methode der Entscheidungsfindung, wie sie im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld seit vielen Jahren praktiziert wird. An einer
solchen Sitzung nehmen unterschiedliche Berufsgruppen wie Ärzte, gesetzliche Betreuer, Gesundheits- und Krankenpfleger, begleitende Dienste sowie Seelsorger teil. Häufig sind Patienten und/oder
deren Angehörige einbezogen.
Das Gespräch wird von einem externen Moderator, einem Ethikberater, geleitet. Seine Aufgabe ist es,
einen Raum zu schaffen, in dem alle Beteiligten ihre jeweilige Perspektive einbringen können, um
so eine einvernehmliche Empfehlung im Sinne und zum Wohle des Patienten zu ermöglichen. Die
Entscheidung über die weitere Behandlung bleibt dabei bei den juristisch verantwortlichen Personen,
dem behandelnden Arzt und dem Patienten bzw. seinem rechtlichen Stellvertreter.
Ein Ethikkonsil erfordert einen hohen personellen und zeitlichen Aufwand. Zu einer Gesprächsdauer
von durchschnittlich 65 Minuten, wobei im Mittel neun Personen beteiligt sind, kommen die Zeiten
für Dokumentation (Anfertigung eines drei- bis sechsseitigen Protokolls) sowie ein differenziertes
Evaluationsverfahren hinzu.
Weniger zeitintensive Formen der Ethikberatung finden täglich in vielen Situationen des Klinikalltags
statt. Beispielhaft sind hier die Gespräche und Diskussionen im Rahmen der Ethik-Liaison-Dienste
und der Ethik-Visiten zu nennen. Darüber hinaus erfolgen Beratungen und Auskünfte oft auf direkte
Nachfrage. Sie werden telefonisch oder im persönlichen Gespräch durchgeführt und bislang nicht
erfasst.
1.1 Ethikberatungsdienst
Seit dem Jahr 2005 werden moderierte Fallgespräche durch die Klinische Ethik angeboten. Patienten,
für die diese Art der Unterstützung gewünscht wird, befinden sich in einer sehr schwierigen
Lebenslage, die oftmals keinen Aufschub bezüglich einer Entscheidungsfindung erlaubt. Deshalb
bietet der Ethikberatungsdienst im Auftrag des Klinischen Ethikkomitees seit dem 1. Juli 2007 einen
Rufdienst zur zeitnahen Durchführung eines ethischen Fallgespräches an.
Der Rufdienst ist werktags von 8 Uhr bis 16 Uhr unter der Telefonnummer 0171 | 220 17 58
erreichbar.
1
Vgl. Sterben hat seine Zeit. In: EKD-Texte 2005, Hrsg. Kirchenamt der EKD, 14 Heft 80, Hannover 2005.
2
Vgl. Vgl. Stellungnahme der Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten (Zentrale
Ethikkommission) bei der Bundesärztekammer zur Ethikberatung in der klinischen Medizin vom 24. Januar 2006, Online verfügbar
unter http://www.zentrale-ethikkommission.de/downloads/Ethikberatung.pdf.
3
Vgl. Vgl. Ethische Fallbesprechungen: Das Beste für den Patienten. In: Deutsches Ärzteblatt 2009, Jg. 103, Heft 21: A 1219, vgl. auch
Ethikberatung in der klinischen Medizin. In: Deutsches Ärzteblatt 2006, Jg. 106, Heft 43: A 2142-2146.
-8-
Die Mitglieder des Ethikberatungsdienstes im Jahr 2015
Dr. med. Thomas Boesing
Birgit Hahn
Eckhard Heesch
Angela Kessler-Weinrich
Leitender Arzt
Pädiatrische Intensivmedizin, EvKB
Sozial- und Milieupädagogin, Stationsleitung
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, EvKB
Fachkrankenpfleger
Operative Intensivstation AN-01, EvKB
Pastorin, Krankenhausseelsorgerin
Krankenhausseelsorge, EvKB
Koordinatorin für Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM)
Stefanie Kleffmann
Krankenschwester, Stationsleitung
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Abteilung Gerontopsychiatrie, EvKB
Dr. med. Klaus Kobert
Leitender Klinischer Ethiker
Klinische Ethik, EvKB
Trainer für Ethikberatung (AEM)
Tanja Löbbing
Klinische Ethikerin, Gesundheitswissenschaftlerin
Klinische Ethik, EvKB
Trainerin für Ethikberatung (AEM)
Prof. Dr. rer. medic. Rüdiger Noelle
Diakon, Diplom-Pflegewirt
Fachhochschule der Diakonie, Bethel
Christine Oleksik
Krankenschwester, Klinik für Innere Medizin,
Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin
Margarete Pfäfflin
Diplom-Psychologin, Referentin
Epilepsie-Zentrum Bethel, Krankenhaus Mara
Trainerin für Ethikberatung (AEM)
Dr. med. Renate Röntgen
Christine Scherb
Ehemals Oberärztin
Urologie, EvKB
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin
Psychoonkologie, EvKB
Prof. Dr. rer. medic. Michael Schulz
Gesundheitswissenschaftler
Fachhochschule der Diakonie, Bethel
Dr. med. Jörg Stockmann
Dr. med. Susanne Wiese
Leitender Oberarzt
Zentrum für Behindertenmedizin, Krankenhaus Mara
Oberärztin
Zentrum für Behindertenmedizin, Krankenhaus Mara
Frau Dr. Röntgen ist im Jahr 2014 und Frau Pfäfflin im Verlauf des Jahres 2015 aus dem regulären
Arbeitsleben in den Ruhestand gewechselt. Sie engagieren sich jedoch weiterhin für die Belange des
Ethikberatungsdienstes und übernehmen unter anderem auch die Durchführung von Ethikkonsilen.
-9-
Qualifikationen
Vier Mitglieder des Ethikberatungsdienstes haben einen Masterstudiengang in Medizinethik erfolgreich abgeschlossen. Drei weitere sind Absolventen des Fernlehrgangs „Berater/in für Ethik im
Gesundheitswesen“ des CEKIB der Universität Nürnberg. Die Mehrzahl der Ethikberater hat an Qualifizierungsprogrammen des Zentrums für Gesundheitsethik in der Ev. Akademie Loccum oder der
Caritas-Akademie Köln-Hohenlind teilgenommen.
Zurzeit verfügen acht der ausgebildeten Ethikberater über die nach internen Standards4 erforderliche
Fortbildung und praktische Erfahrung, um Ethikkonsile selbstständig durchführen zu können.
Die Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) hat als zuständige Fachgesellschaft für Medizinethik
Empfehlungen erarbeitet, in denen die theoretischen und praktischen Voraussetzungen von
Personen, die in der Ethikberatung tätig sind, definiert sind. Diese Kompetenzstufen für Ethikberatung im Gesundheitswesen sind:
1. Ethikberater/in im Gesundheitswesen,
2. Koordinator/in für Ethikberatung im Gesundheitswesen und
3. Trainer/in für Ethikberatung im Gesundheitswesen.
Die Zertifizierung erfolgt auf freiwilliger Basis nach Prüfung durch zwei unabhängige Gutachter.
Drei Mitglieder des Ethikberatungsdienstes sind bereits als „Trainer/in für Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM)“ anerkannt und haben damit die höchste Kompetenzstufe erreicht, ein Mitglied
ist „Koordinatorin für Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM)“. Weitere Mitglieder des Ethikberatungsdienstes streben eine Zertifizierung an.
4
Heesch E., Kobert K. (2011): Das Konzept der dualen Moderation. In: Dialog Ethik (Hrsg.): Praxisordner Ethik, Schabe AG, Basel, 5-1 – 5-6.
- 10 -
Philosophisches Coaching und Intervision
Der Ethikberatungsdienst im EvKB hat stets die Qualitätsverbesserung seiner Arbeit im Blick. Er
steht dazu national und auch international in regelmäßigem Austausch, z.B. durch die aktive Beteiligung verschiedener Mitglieder an der International Conference on Clinical Ethics Consultation. Das
im Vorjahr eingeführte Unterstützungsformat, das Philosophische Coaching, wurde auch in 2015
fortgeführt. Wie zuvor erfolgt es unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Ralf Stoecker, Professor für
Praktische Philosophie an der Universität Bielefeld. Das Grundkonzept ist eine Verknüpfung von
Theorie und Praxis der Ethikberatung. Zudem wurden regelmäßig Intervisionstermine durchgeführt,
die dem kollegialen Austausch und der Besprechung organisatorischer Punkte der Ethikberater untereinander dienten.
Workshop des Ethikberatungsdienstes
Der Workshop des Ethikberatungsdienstes fand am 25. und 26.02.2015 in Haus Salem statt. Inhaltlich
ging es um den Beratungsprozess in ethischen Fallgesprächen und um geeignete Instrumente, die
Mitglieder vor Ethikkonsilen zurate ziehen können. Hier werden zurzeit kurze Handreichungen zu
umschriebenen Problemfeldern wie „Zwangsbehandlung“ oder „Anlage einer PEG-Sonde“ als Hilfsmittel zur Vorbereitung auf ethische Fallgespräche für die Mitglieder des Ethikberatungsdienstes
erstellt.
Flyer
Der Flyer zu dem Angebot ethischer Fallberatung liegt an der jeweiligen Information der verschiedenen Standorte aus. Ebenso steht der Flyer auf den Seiten der Klinischen Ethik im Intranet des Ev.
Krankenhauses Bielefeld sowie im Internet (www.evkb.de/ethik) zur Verfügung. Neue Mitarbeiter
erhalten den Flyer im Rahmen der Einführungstage.
- 11 -
1.2 Ethikkonsile im Jahr 2015
1.2 Ethikkonsile im Jahr 2015
EsEswurden
moderierte
Fallgespräche
„Fallgespräch“,
wurden6363
moderierte
Fallgesprächedurchgeführt
durchgeführt(die
(dieBegriffe
Begriffe
„Fallgespräch“,„Ethik-Fallgespräch“,
„Ethik-Fallge„Ethisches
Fallgespräch“
und
„Ethikkonsil“
werden
im
Folgenden
synonym
verwendet).
DerDer
Zeitpunkt,
spräch“, „Ethisches Fallgespräch“ und „Ethikkonsil“ werden im Folgenden synonym verwendet).
zuZeitpunkt,
dem einzuFallgespräch
durchgeführt
wurde,
entsprach
im im
Jahr
stetsden
denWünschen
Wünschen der
dem ein Fallgespräch
durchgeführt
wurde,
entsprach
Jahr2015
2015 stets
anfordernden Abteilungen.
der anfordernden Abteilungen.
Anfragende Abteilungen/Bereiche in 2015
Intensivstationen
34,9%
Kinderintensivstationen
11,1%
Psychiatrie: Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Psychiatrie: umliegende Einrichtungen und ambulant
Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin
14,3%
4,8%
1,6%
Mara II: allg. Somatik
6,3%
Neurologie
Intermediate Care und Wachzimmer
Kidron
7,9%
4,8%
3,2%
Pädiatrie
1,6%
Urologie
1,6%
Behindertenhilfe
3,2%
Hospiz
3,2%
Wie auch in den Vorjahren wurde der Ethikberatungsdienst von einer Vielzahl von Abteilungen
Wie
auch in den Vorjahren wurde der Ethikberatungsdienst von einer Vielzahlwiederholter
von Abteilungen
angefordert. Dies wird als Qualitäts- und Akzeptanzmerkmal gewertet5. Aufgrund
5
angefordert. Dies wird als Qualitäts- und Akzeptanzmerkmal gewertet . Aufgrund wiederholter
Nachfragen aus dem ambulanten Bereich und aus stationären Pflegeeinrichtungen bietet das EvKB
Nachfragen aus dem ambulanten Bereich und aus stationären Pflegeeinrichtungen bietet das EvKB die
die Moderation von Fallbesprechungen auch dort an. Pflegeeinrichtungen der v. Bodelschwinghschen
Moderation von Fallbesprechungen auch dort an. Pflegeeinrichtungen der v. Bodelschwinghschen
Stiftungen Bethel und des Ev. Johanneswerks Bielefeld sowie niedergelassene Ärzte der Region
Stiftungen Bethel und des Ev. Johanneswerks Bielefeld sowie niedergelassene Ärzte der Region können
können deshalb den Konsildienst seit Anfang 2010 nutzen.
deshalb den Konsildienst seit Anfang 2010 nutzen.
Entwicklungen Ethikkonsile
Bei der weiteren Auswertung der Daten zu den durchgeführten Ethik-Fallgesprächen ergaben sich seit
Bei der weiteren
Auswertung der Daten zu den durchgeführten Ethik-Fallgesprächen ergaben sich
Entwicklungen
Ethikkonsile
2006 folgende Entwicklungen:
seit 2006 folgende Entwicklungen:
Anzahl der Fallgespräche insgesamt
46
49
48
2009
2010
2011
57
65
63
52
27
13
14
2006
2007
2008
2012
2013
2014
2015
Im
Vergleich
der
letzten
fünfJahre
JahreS.:
zeichnet
sichClinical
eine Konsolidierung
Konsolidierung
bei
Anforderungsrate
M., der
Kobert,
K., Reiter-Theil,
Evaluating
Ethics Consultation:
A European
Perspective.von
Cambridge
ImPfäfflin,
Vergleich
letzten
fünf
zeichnet
sich
eine
bei einer
einer
Anforderungsrate
von
Quarterly
of
Healthcare
Ethics
(2009);
18:
406
–
419.
durchschnittlich
57
Ethikkonsilen
pro
Jahr
ab.
durchschnittlich 57 Ethikkonsilen pro Jahr ab.
Der Grund für die Anforderung eines ethischen Konsils war in den meisten Fällen des Berichtsjahres, wie
auch in den Vorjahren, die Frage nach dem Therapieziel (27 von 63, 24,9%). In 15,9% (10 von 63) waren
P fäfflin, M., Kobert, K., Reiter-Theil, S.: Evaluating Clinical Ethics Consultation: A European Perspective. Cambridge Quarterly of Healthcare
Ethicsder
(2009);
18: 406 – 419.
Fragen
Therapiegestaltung
Anlass des Ethik-Konsils. In nahezu jedem Gespräch ging es auch um den
Willen des Patienten. Als Ausgangspunkt des Ethikkonsils wurde der Patientenwille in 9 von 63
ethischen Fallgesprächen (14,3%) benannt. Weitere Themen waren die Zwangsbehandlung und –
unterbringung von Patienten (in 7 von 63 Fällen, 11,1%). Die Themen „künstliche Ernährung“ sowie die
5
5
13
14
2006
2007
2008
2009
- 12
2010
2011
2012
2013
2014
2015
ImDer
Vergleich
letzten
fünf Jahre
zeichnet
sich Konsils
eine Konsolidierung
bei einer
Anforderungsrate
von
Grund der
für die
Anforderung
eines
ethischen
war in den meisten
Fällen
des Berichtsjahres,
durchschnittlich
57 Ethikkonsilen
Jahrnach
ab. dem Therapieziel (27 von 63, 24,9%). In 15,9% (10 von
wie auch in den
Vorjahren, diepro
Frage
Der63)
Grund
für
die
Anforderung
eines
ethischen
Konsils
war
in den meisten
Fällen des
Berichtsjahres,
wie
waren Fragen der Therapiegestaltung Anlass
des
Ethik-Konsils.
In nahezu
jedem
Gespräch ging
auch in den Vorjahren, die Frage nach dem Therapieziel (27 von 63, 24,9%). In 15,9% (10 von 63) waren
es auch um den Willen des Patienten. Als Ausgangspunkt des Ethikkonsils wurde der Patientenwille
Fragen der Therapiegestaltung Anlass des Ethik-Konsils. In nahezu jedem Gespräch ging es auch um den
in 9 von 63 ethischen Fallgesprächen (14,3%) benannt. Weitere Themen waren die ZwangsbeWillen des Patienten. Als Ausgangspunkt des Ethikkonsils wurde der Patientenwille in 9 von 63
handlungFallgesprächen
und –unterbringung
Patienten
(in 7 von
63 Fällen,
Die Themen „künstliche
ethischen
(14,3%)von
benannt.
Weitere
Themen
waren11,1%).
die Zwangsbehandlung
und –
Ernährung“
sowie
die
mögliche
Anlage
von
Magensonden
(PEG/PEJ)
waren
in
4,8%
(3
von
63)
unterbringung von Patienten (in 7 von 63 Fällen, 11,1%). Die Themen „künstliche Ernährung“ sowie der
die
Anlass für
ein ethisches
Fallgespräch.
In zweiwaren
Fällen in
(3,2%)
„Schweigepflicht“
als
mögliche
Anlage
von Magensonden
(PEG/PEJ)
4,8% wurde
(3 von das
63) Thema
der Anlass
für ein ethisches
Fallgespräch.
In zwei
(3,2%) wurde
das Thema „Schweigepflicht“ als Ausgangspunkt für ein EthikAusgangspunkt
fürFällen
ein Ethik-Konsil
benannt.
Konsil benannt.
Fragestellung des Ethikkonsils
in 2015
Therapieziel
42,9%
Therapiegestaltung
15,9%
Patientenwille
14,3%
Zwangsbehandlung und Zwangsunterbringung
PEG/PEJ
Schweigepflicht
Sonstiges
11,1%
4,8%
3,2%
7,9%
drei Fällen
4,8%)4,8%)
konnte konnte
kein Konsens
Gesprächsteilnehmer
für eine BehandlungsempIn In drei
Fällen(ca. (ca.
kein aller
Konsens
aller Gesprächsteilnehmer
für eine
Behandlungsempfehlung
als unmittelbares
Resultat deserreicht
Ethikkonsils
erreicht werden.
fehlung als unmittelbares
Resultat des Ethikkonsils
werden.
Fortsetzungskonsile,
erneute
Gespräche
nach bereits
einem stattgefundenen
bereits stattgefundenen
Konsil zu
Fortsetzungskonsile,
d.h.,d.h.,
erneute
Gespräche
nach einem
Konsil zu demselben
demselben
Patienten,
acht
Fällendurchgeführt.
(ca. 12,7%) durchgeführt.
je ein FortsetPatienten,
wurden
in achtwurden
Fällen in
(ca.
12,7%)
Dabei fanden Dabei
je ein fanden
Fortsetzungskonsil
zu
zwei
Patienten
mit Patienten
somatischer
Grunderkrankung
und zu zwei
mit psychischer
zungskonsil
zu zwei
mit somatischer
Grunderkrankung
und zuPatienten
zwei Patienten
mit psychiGrunderkrankung
statt.
Vier
Fortsetzungskonsile
fanden
in
2015
zu
einem
minderjährigen
Patienten
mit
scher Grunderkrankung statt. Vier Fortsetzungskonsile fanden in 2015 zu einem minderjährigen
schwerer
chronischer
Grunderkrankung
statt.
Patienten
mit schwerer
chronischer Grunderkrankung
statt.
- 13 -
Teilnehmer
bei Fallgesprächen
Teilnehmer
bei Fallgesprächen
Teilnehmer bei Fallgesprächen
Die Einbeziehung von gesetzlichen Vertretern (Eltern minderjähriger Kinder als Sorgeberechtigte,
Die Einbeziehung von gesetzlichen Vertretern (Eltern minderjähriger Kinder als Sorgeberechtigte,
Die
Einbeziehung
von gesetzlichen Vertretern
(Eltern
minderjähriger
Kinder als Sorgeberechtigte,
Vormünder,
Vorsorgebevollmächtigte,
gesetzliche
Betreuer)
ist
Vormünder,
Vorsorgebevollmächtigte,
gesetzliche
Betreuer)
ist im
imEvKB
EvKBausdrücklich
ausdrücklichgewünscht.
gewünscht.Sie
Sie
Vormünder, Vorsorgebevollmächtigte, gesetzliche Betreuer) ist im EvKB ausdrücklich gewünscht. Sie
stiegininden
den
ersten
Jahren
Tätigkeit
Beratungsdienstes
kontinuierlich
an. 2012
Seit 2012
ist
stieg
ersten
viervier
Jahren
derder
Tätigkeit
des des
Beratungsdienstes
kontinuierlich
an. Seit
ist erneut
stieg in den ersten vier Jahren der Tätigkeit des Beratungsdienstes kontinuierlich an. Seit 2012 ist erneut
erneut
ein Anstieg
zu verzeichnen.
Im Berichtsjahr
die unmittelbare
Beteiligung
eines
gesetzein
Anstieg
zu verzeichnen.
Im Berichtsjahr
gelanggelang
die unmittelbare
Beteiligung
eines
gesetzlichen
ein Anstieg zu verzeichnen. Im Berichtsjahr gelang die unmittelbare Beteiligung eines gesetzlichen
Vertreters
in ethischen
Fallgesprächen
in 73,0%in(46
von 63)
dervon
Fälle.
lichen Vertreters
in ethischen
Fallgesprächen
73,0%
(46
63) der Fälle.
Vertreters in ethischen Fallgesprächen in 73,0% (46 von 63) der Fälle.
Beteiligung eines gesetzlichen Vertreters
Beteiligung eines gesetzlichen Vertreters
des Patienten an ethischen Fallgesprächen
des Patienten an ethischen Fallgesprächen
57,1%
57,1%
22,9%
22,9%
2006
2006
61,7%
61,7%
35,7%
35,7%
2007
2007
2008
2008
2009
2009
48,9%
48,9%
56,1%
56,1%
56,9%
56,9%
2012
2012
2013
2013
75,0%
75,0%
73,0%
73,0%
2014
2014
2015
2015
39,6%
39,6%
2010
2010
2011
2011
In den 17 (27%) Fallgesprächen, bei denen kein gesetzlicher Vertreter des Patienten zugegen war, war
InInden
1717
(27%)
Fallgesprächen,
bei bei
denen
keinkein
gesetzlicher
Vertreter desdes
Patienten zugegen
war, war
den
(27%)
Fallgesprächen,
denen
gesetzlicher
zugegen
dessen
Abwesenheit
entweder dadurch
begründet,
dass zum Vertreter
Zeitpunkt desPatienten
Ethik-Konsils
nochwar,
kein
dessen Abwesenheit entweder dadurch begründet, dass zum Zeitpunkt des Ethik-Konsils noch kein
war
dessen
Abwesenheit
entweder
dadurch
begründet,
dass
zum
Zeitpunkt
des
Ethik-Konsils
noch
Betreuer bestellt worden war, oder dass dieser nicht teilnehmen konnte oder wollte.
Betreuer bestellt worden war, oder dass dieser nicht teilnehmen konnte oder wollte.
kein Betreuer bestellt worden war, oder dass dieser nicht teilnehmen konnte oder wollte.
Gesetzliche Vertreter
Gesetzliche Vertreter
Beteiligung an ethischen Fallgesprächen in 2015
Beteiligung an ethischen Fallgesprächen in 2015
Anteil
Anteil
22,2%
22,2%
0%
0%
10%
10%
20,6%
20,6%
20%
20%
30%
30%
Angehöriger als Betreuer
Angehöriger als Betreuer
Berufsbetreuer / Vormund
Berufsbetreuer / Vormund
Vorsorgebevollmächtigter
Vorsorgebevollmächtigter
Eltern minderjähriger Kinder
Eltern minderjähriger Kinder
kein gesetzlicher Vertreter
kein gesetzlicher Vertreter
19,0%
19,0%
40%
40%
50%
60%
50%
60%
Anteil
Anteil
22,2%
22,2%
20,6%
20,6%
19,0%
19,0%
11,1%
11,1%
27,0%
27,0%
11,1%
11,1%
70%
70%
27,0%
27,0%
80%
80%
90%
90%
100%
100%
Die
Frage
der aktiven
Einbeziehung
von Angehörigen
in das Fallgespräch
wird in Fachkreisen
kontrovers
Die
Frage
aktiven
Einbeziehung
von Angehörigen
in das Fallgespräch
wird in Fachkreisen
Die
Frage
der der
aktiven
Einbeziehung
von Angehörigen
in das Fallgespräch
wird in Fachkreisen
kontrovers
diskutiert.
Einige
Medizinethiker
lehnen
sie
grundsätzlich
ab,
während
andere
sie
generell
fordern.
kontrovers
diskutiert,
einige Medizinethiker
lehnen sie grundsätzlich
ab, während
andere
sie generell
diskutiert.
Einige
Medizinethiker
lehnen sie grundsätzlich
ab, während andere
sie generell
fordern.
fordern.
Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Angehörige, als Repräsentanten eines in der Regel nicht mehr
Unsere
Erfahrung
hathat
gezeigt,
dass
Angehörige,
als Repräsentanten
eines
in der
nicht nicht
mehrmehr
Unsere
Erfahrung
gezeigt,
dass
Angehörige,
als Repräsentanten
eines
in Regel
der Regel
kommunikationsfähigen Patienten, einen wertvollen Beitrag bei der Entscheidungsfindung leisten
kommunikationsfähigen
Patienten,
einen
wertvollen
Beitrag
bei der
leistenleisten
kommunikationsfähigen
Patienten,
einen
wertvollen
Beitrag
bei Entscheidungsfindung
der Entscheidungsfindung
können6. Zum einen bringen sie Informationen zur Lebensgeschichte des Patienten ein, die von
keinem anderen Personenkreis beigesteuert werden können. Zum anderen erleben Angehörige ihre
Beteiligung an einem solchen Prozess als entlastend.
6
Kobert, K. (2012): Die Rolle der Angehörigen im ethischen Fallgespräch. In: Imago Hominis (2012); 19(3): 169-176.
- 14 6
können. Zum einen bringen sie Informationen zur Lebensgeschichte des Patienten ein, die von
Voraussetzung
dafür ist, den beigesteuert
Beteiligten deutlich
machen,Zum
dassanderen
die Verantwortlichkeit
für Therakeinem
anderen Personenkreis
werdenzukönnen.
erleben Angehörige
allein
bei den
behandelnden
Ärzten
sowie bei derdafür
gesetzlichen
Vertretung und
ihrepieentscheidungen
Beteiligung an einem
solchen
Prozess
als entlastend.
Voraussetzung
ist, den Beteiligten
deutlich
zu
machen,
dass
die
Verantwortlichkeit
für
Therapieentscheidungen
allein
bei den
nicht per se bei den Angehörigen liegt.
behandelnden
Ärzten sowie bei
der gesetzlichen
Vertretung
und nicht
per se
Angehörigen
Aus der Beratungspraxis
im EvKB
heraus lassen
sich folgende
Gründe,
diebei
imden
Einzelfall
gegen eine
liegt.Beteiligung von Familienangehörigen sprechen, erkennen:
Aus 1.
derDer
Beratungspraxis
im Angehörigen
EvKB heraus wünschen
lassen sichkeine
folgende
Gründe, die im Einzelfall gegen eine
Patient oder die
Teilnahme.
Beteiligung von Familienangehörigen sprechen, erkennen:
2.Das moderierte, multidisziplinäre Gespräch ist bislang in der anfordernden Abteilung nicht als
1. DerInstrument
Patient oder
Angehörigen wünschen
keine Teilnahme.
derdie
Entscheidungsfindung
etabliert.
In diesem Fall kann es ratsam sein, erste Erfahmit der
Beratungsmethode
innerhalb
desinBehandlungsteams
zu ermöglichen.
2. Dasrungen
moderierte,
multidisziplinäre
Gespräch
ist bislang
der anfordernden Abteilung
nicht alsWenn
Abteilungen
beispielsweise erstmals
ein Ethikkonsil
wünschen,
wird bei
Bedarf
Instrument
der Entscheidungsfindung
etabliert.
In diesem Fall
kann es ratsam
sein,
erste zweistufig
Erfahrungen
mit
der
Beratungsmethode
innerhalb
des
Behandlungsteams
zu
ermöglichen.
verfahren: Nach einem ersten Gespräch im Behandlungsteam folgt dann eine erneute Beratung
Wenn
Abteilungen
beispielsweise
erstmals ein Ethikkonsil wünschen, wird bei Bedarf
unter
Einbeziehung
der Angehörigen.
zweistufig
verfahren:
einem
ersten
Gespräch
im Behandlungsteam
folgtverschiedenen
dann eine
3.
Die Gründe
für dieNach
Anfrage
liegen
in einem
ungelösten
Konflikt zwischen
Berufserneute Beratung unter Einbeziehung der Angehörigen.
gruppen. In diesem Fall wäre eine Einbeziehung der Angehörigen weder der Lösung des Problems
3. Diedienlich,
Gründe für
diewürde
Anfrage
liegen
einem ungelösten
Konflikt zwischen
verschiedenen
noch
daraus
eininNutzen
für die Angehörigen
resultieren.
Berufsgruppen.
In diesem
Fallausdrücklich
wäre eine Einbeziehung
Angehörigen
weder der Lösung
des des
4.
Die Mitarbeiter
wünschen
die Reflexionder
einer
ethischen Fragestellung
innerhalb
Problems
dienlich,
noch
würde
daraus
ein
Nutzen
für
die
Angehörigen
resultieren.
Teams, beispielsweise um sich selbst Klarheit in einer unübersichtlichen Behandlungssituation zu
4. Dieverschaffen.
Mitarbeiter In
wünschen
ausdrücklich
Reflexion
einerein
ethischen
diesen Fällen
folgt im die
EvKB
in der Regel
zweitesFragestellung
Gespräch mitinnerhalb
der Beteiligung
desder
Teams,
beispielsweise
um
sich
selbst
Klarheit
in
einer
unübersichtlichen
Angehörigen zu einem späteren Zeitpunkt.
Behandlungssituation
zu verschaffen.
In diesen
Fällen
folgt im
EvKB durchgeführt
in der Regel ein
zweites
5.Das Fallgespräch muss
situationsbedingt
ohne
zeitlichen
Vorlauf
werden.
Daher ist
Gespräch
mit
der
Beteiligung
der
Angehörigen
zu
einem
späteren
Zeitpunkt.
es organisatorisch unmöglich, Angehörige dazu einzuladen.
5. Das Fallgespräch muss situationsbedingt ohne zeitlichen Vorlauf durchgeführt werden. Daher
ist es organisatorisch
unmöglich,
dazu einzuladen.
Angehörige
der Patienten
waren inAngehörige
2015 an 52,4%
der Gespräche (33 von 63) beteiligt.
Angehörige
der Patienten
warenimin Berichtsjahr
2015 an 52,4%
Gespräche
(33 von
63) beteiligt.zu erwachsenen
Die Patienten
selbst waren
bei der
7 von
49 (14,3%)
Fallgesprächen
Mit einer
Ausnahme fanden
mit Fallgesprächen
Patientenbeteiligung
im Kontext
Die Patienten
Patientenanwesend.
selbst waren
im Berichtsjahr
bei 7 die
vonGespräche
49 (14,3%)
zu erwachsenen
Patienten
anwesend.
Mit
einer
Ausnahme
fanden
die
Gespräche
mit
Patientenbeteiligung
im Kontext
der Psychiatrie statt.
der Psychiatrie statt.
Anteile
Patienten/Angehörige
Beteiligung an ethischen Fallgesprächen
70,0%
60,0%
50,0%
40,0%
30,0%
20,0%
10,0%
0,0%
2006
(N=13)
2007
(N=14)
2008
(N=27)
2009
(N=46)
2010
(N=49)
2011
(N=48)
2012
(N=57)
2013
(N=65)
2014
(N=52)
0,0%
14,3%
0,0%
2,2%
6,1%
14,6%
12,3%
15,4%
9,6%
11,1%
9,7%
Angehörige 33,3%
50,0%
44,4%
52,2%
61,2%
37,5%
38,6%
44,6%
51,9%
52,4%
47,5%
Patient
6
2015 Gesamt
(N=63) (N=434)
Kobert, K. (2012): Die Rolle der Angehörigen im ethischen Fallgespräch. In: Imago Hominis (2012); 19(3): 169-176.
7
Heesch E., Kobert K. (2011): Das Konzept der dualen Moderation. In: Dialog Ethik (Hrsg.): Praxisordner Ethik, Schabe AG, Basel, 5-1 – 5-6.
- 15 Die multidisziplinären Fallgespräche werden, wenn möglich, von zwei ausgebildeten EthikDie
multidisziplinären
werden,nicht
wenn
möglich,
von und
zweiVersorgung
ausgebildeten
beratern
unterstützendFallgespräche
begleitet. Sie sollten
an der
Behandlung
der betrofEthikberatern unterstützend begleitet. Sie sollten nicht an der Behandlung und Versorgung der
fenen Patienten aktiv mitgewirkt haben und nicht Teil des Hierarchiegefüges der anfordernden
betroffenen Patienten aktiv mitgewirkt haben und nicht Teil des Hierarchiegefüges der
Abteilung sein. Dadurch sind die Voraussetzungen für eine emotional unbelastete und unabhängige
anfordernden Abteilung sein. Dadurch sind die Voraussetzungen für eine emotional unbelastete
Ethikberatung
mit Ethikberatung
echter Außenperspektive
Der Moderator
konzentriert
sich dabei auf
und
unabhängige
mit echtergegeben.
Außenperspektive
gegeben.
Der Moderator
die Aufgabesich
derdabei
Gesprächsstrukturierung
und auf die Herausarbeitung
der
gegensätzlichen
konzentriert
auf die Aufgabe der Gesprächsstrukturierung
und auf
dieoftmals
Herausarbeitung
der
oftmals
Werte
und gegensätzlichen
Überzeugungen.Werte und Überzeugungen.
DerEinsatz
Einsatz
eines
Ko-Moderators
hat
drei wesentliche
Vorteile:
Der
eines
Ko-Moderators
hat drei
wesentliche
Vorteile:
1.Mittels eines Ko-Moderators wird die Anfertigung eines professionellen Protokolls als Anlage
1. Mittels eines Ko-Moderators wird die Anfertigung eines professionellen Protokolls als Anlage
zur Patientenakte
Patientenakteermöglicht.
ermöglicht.Durch
Durch
damit
verbundene
Transparenz
Sicherheit
zur
diedie
damit
verbundene
Transparenz
wird wird
Sicherheit
für für den
Patienten
undund
für für
dasdas
Personal,
Bezugauf
aufeine
eineetwaige
etwaige
juristische Überprüfung,
den
Patienten
Personal,u.u.U.U.auch
auch im
im Bezug
juristische
Überprüfung,
geschaffen. geschaffen.
Eine unmittelbare
unmittelbaregemeinsame
gemeinsame
Reflexion
Gespräches
die beiden
Ethikberater
wird
2.2.Eine
Reflexion
des des
Gespräches
durch durch
die beiden
Ethikberater
wird
möglich.
möglich.
DieseVorgehensweise
Vorgehensweisehathat
Ausbildungsfunktion.
Nachdem
ein Ko-Moderator
3.3.Diese
Ausbildungsfunktion.
Nachdem
ein Ko-Moderator
mit mit theoretischer
Ausbildung mehrere
Malemehrere
einem erfahrenen
hat,assistiert
können hat,
die Rollen
theoretischer
Ausbildung
Male einemModerator
erfahrenenassistiert
Moderator
könnengetauscht
8
die
RollenDadurch
getauscht
werden.
Dadurch wird ein
in die Aufgabe
ermöglicht7.
werden.
wird
ein Hineinwachsen
in Hineinwachsen
die Aufgabe ermöglicht
.
Die Ethikkonsile wurden in 2015 zu 74,6% (47 von 63) mit Moderator und Ko-Moderator durchgeDie
Ethikkonsile wurden in 2015 zu 74,6% (47 von 63) mit Moderator und Ko-Moderator durchgeführt.
führt.
Ko-Moderator
Beteiligung an ethischen Fallgesprächen in 2015
86,0%
86,0%
85,0%
67,0%
71,0%
2008
(N=27)
2009
(N=46)
68,0%
65,0%
76,9%
74,6%
73,7%
2014
(N=52)
2015
(N=63)
Gesamt
(N=434)
50,0%
2006
(N=12)
2007
(N=14)
2010
(N=49)
2011
(N=48)
2012
(N=57)
2013
(N=65)
7
Heesch, E., Löbbing, T., Pfäfflin, M., Kobert, K.: Learning by example: The concept of dual advising in ethics
consultations in the ”Evangelisches Krankenhaus Bielefeld”, A method to improve the practical training of ethics
th
consultants, ICCEC 11 , New York (2015).
8
eesch, E., Löbbing, T., Pfäfflin, M., Kobert, K.: Learning by example: The concept of dual advising in ethics consultations in the
H
„Evangelisches Krankenhaus Bielefeld”, A method to improve the practical training of ethics consultants, ICCEC 11th, New York (2015).
- 16 -
2. Das Klinische Ethikkomitee
Gegründet 2003
Vorsitz: Dr. med. K. Kobert, Vertreter: Dr. med. J. Stockmann
1997 haben der Deutsche Evangelische Krankenhausverband und der Katholische Krankenhausverband Deutschlands e.V.9 gemeinsam ihre Mitgliedshäuser aufgerufen, Klinische Ethikkomitees
einzurichten. In der Folge wurde im EvKB eine Steuerungsgruppe aufgebaut, aus der im Jahr 2003
das Klinische Ethikkomitee (KEK) hervorging.
Das Klinische Ethikkomitee ist ein offizielles Gremium des EvKB. Seine Mitglieder werden von der
Geschäftsführung entsprechend seiner Satzung berufen ( www.evkb.de/ethik).
Die Zusammensetzung ist möglichst repräsentativ für die Berufsgruppen und Abteilungen des
Krankenhauses. Gäste werden bei Bedarf, beispielsweise zur Einbringung ihrer Expertise, eingeladen.
Das Ethikkomitee ist ein beratendes Organ. Es kann von der Geschäftsführung, Abteilungen und
Einzelpersonen in Anspruch genommen werden. Seine Empfehlungen sind für die Anfordernden
nicht bindend, können aber von der zuständigen Hierarchieebene als Leitlinie oder Dienstanweisung
in Kraft gesetzt werden.
Die Arbeitsfelder des KEK sind krankenhaus- und patientenbezogen.
Das Klinische Ethikkomitee hat drei Hauptaufgaben:
Erstens gewährleistet es die Unterstützung der Kliniken und Einzelpersonen bei ethischen Fragestellungen, beispielsweise durch das Angebot von Ethikkonsilen oder Ethikvisiten.
Zweitens ist es für die Erarbeitung interner Empfehlungen und Richtlinien zuständig.
Drittens ermöglicht es die Schulung von Mitarbeitern in Fragen der Klinischen Ethik in der Aus-, Fortund Weiterbildung.
Die Bearbeitung wirtschaftsethischer Fragestellungen und die Begutachtung von wissenschaftlichen
Studienvorhaben gehören nicht zum Aufgabenbereich des KEK.
Seit seiner Gründung konnte vom Klinischen Ethikkomitee eine Vielzahl von Projekten umgesetzt
werden. Beispielhaft sind hier der Ethikberatungsdienst, die Hospizarbeit im Krankenhaus und das
Projekt zur Delirprävention, Help+10 , im EvKB zu nennen. Die aktuellen Ergebnisse sind im jeweiligen
Kapitel sowie im Intranet und Internet zu finden.
Die Mitgliederzahl des KEK beläuft sich im Berichtsjahr auf 28 Personen (siehe Anlage 2: Zusammensetzung des Klinischen Ethikkomitees des EvKB).
Die Berufung der Mitglieder in das Ethikkomitee durch die Geschäftsführung erfolgte im August 2015
für drei Jahre. Frau M. Pfäfflin und Herr Dr. Branscheid verabschiedeten sich im Berichtsjahr aus dem
Ethikkomitee in den Ruhestand, gleichzeitig begrüßt das Gremium Frau Dr. med. U. Weller als neues
Mitglied.
9
gl. Deutscher Evangelischer Krankenhausverband und Katholischer Krankenhausver¬band Deutschlands (Hrsg.): Ethik-Komitee im
V
Krankenhaus 1997. Berlin, Selbstverlag. Ethik-Komitee im Krankenhaus 1997.
10
ähere Informationen zu dem „Hospital Elder life Program (HELP+) – Ein Plus für ältere Patienten“ finden Sie unter
N
http://evkb.de/ueber-das-evkb/help-programm.html.
- 17 -
Themen und Ergebnisse der sechs Sitzungen des Klinischen Ethikkomitees im
Jahr 2015
•Im Klinischen Ethikkomitee wurde die Planung von „Rauchen – Nein danke!“, einem Projekt zur
Implementierung einer Tabak-/ Rauchpräventionsveranstaltung zur Aufklärung und Prävention des
Lungenkrebses bei Schülern der 5. und 6. Schulklassen vorgestellt. Das Ethikkomitee kam zu der
einstimmigen Einschätzung, dass das Projekt unter Beachtung einiger Aspekte nach Abwägung
von Nutzen und Schadensrisiken als sinnvoll einzustufen ist.
•Die Diskussion um die einheitliche Dokumentation von Reanimationsverzichtsanordnungen
(DNR-Anordnung) im EvKB wird fortgeführt. Diese wird für Patienten und Behandler als sinnvoll
und wichtig eingestuft. Es wurde ein entsprechendes Votum an die Geschäftsführung verfasst.
•Der jährlich ausgeschriebene Hans-Joachim-Schwager-Preis der v. Bodelschwinghschen Stiftungen
Bethel, der im Rahmen der ICCEC ausgelobt wird, wurde in 2015 nicht vergeben, da die Bewerbungen den Anforderungsvoraussetzungen nicht standhielten.
•Das Klinische Ethikkomitee hatte ein Votum an die Geschäftsführung abgegeben, in der die
Erarbeitung von je einer Handlungsempfehlung zum Umgang mit Social Media im Krankenhaus
im Kontext des Krankenhauses für Mitarbeitende und für Patienten sowie ihre Angehörigen
empfohlen wird. Die Geschäftsführung begrüßt das Vorhaben. Aktuell wird eine Handreichung
für Mitarbeiter des EvKB und des Krankenhauses Mara erarbeitet. An der Entwicklung sind das
Medienzentrum, die Rechtsabteilung Bethel, die Mitarbeitervertretung sowie die Klinische Ethik
beteiligt.
•Die PatVerfü® ist eine spezielle Vorlage zur Anfertigung einer individuellen Patientenverfügung.
Sie wird von einem Verbund mehrerer Organisationen, die zum Großteil die Interessen Psychiatrie-Erfahrener vertreten, herausgegeben. Der Vordruck wurde vorgestellt und diskutiert.
•Im Jahr 2015 gab es eine gesellschaftliche Debatte um den (ärztlich) assistierten Suizid. Am
6. November erfolgte die Abstimmung im Deutschen Bundestag zur Gesetzgebung zum Assistierten Suizid. Es wurde mit §217 StGB ein neuer Tatbestand eingeführt, welcher die geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe stellt. Diese fallen unter den Bereich Delikte (im
Vorfeld) gegen Leib und Leben. Hintergrund ist, dass ein gesellschaftlicher Druck zugunsten der
Selbsttötung und ein damit einhergehender Sogeffekt vermieden werden sollen. Das Tathandeln
besteht dabei in einem Gewähren, Verschaffen oder Vermitteln einer Gelegenheit zur Selbsttötung. Für die Strafbarkeit ist nicht die Vollendung dieser Handlung (erfolgter Suizid) entscheidend,
sondern bereits die Absicht, diesen zu fördern. „Geschäftsmäßig“ bedeutet in diesem Fall nicht
unbedingt vor dem Hintergrund finanzieller Interessen, sondern ist ausgerichtet an der Absicht,
dies wiederholt, im Sinne des nachhaltigen Betreibens, vorzunehmen. Der Straftatbestand liegt
auch in einer Teilnehmerschaft daran (Hilfe oder Anstiftung) vor. Das gilt auch, wenn beispielsweise Menschen in Deutschland Hilfeleistungen für Sterbehilfeorganisationen in der Schweiz
vornehmen. Der Suizid als solcher bleibt straflos, auch gehen enge Angehörige und nahestehende Menschen straffrei aus, wenn sie den Suizidenten bei seinem Vorhaben unterstützen.
•Die neue Gesetzgebung widerspricht nicht einer Hilfe beim Sterben (Sterbebegleitung, Behandlungsbegrenzung/Sterbenlassen, Leidenslinderung) und schafft diesbezüglich keine rechtlichen
Unsicherheiten, da in diesen Fällen nicht die Absicht besteht, Leben zu verkürzen, sondern
leidensmindernde Aspekte mit einer Orientierung am Willen des Betroffenen handlungsleitend
sind.
- 18 •Die meisten ethischen Fallgespräche finden mit direkter Zustimmung des Patienten bzw. seines
gesetzlichen Vertreters statt. In Ausnahmefällen kommt es dennoch vor, dass zum Zeitpunkt des
ethischen Fallgesprächs noch keine Zustimmung für das Gespräch eingeholt werden konnte. In
diesen Fällen ist der Patient nicht einwilligungsfähig oder nicht ansprechbar und eine gesetzliche Betreuung liegt nicht vor bzw. diese kann ad hoc nicht kontaktiert werden. Daher wird in
den Behandlungsvertrag ein entsprechender Passus zur möglichen Durchführung von ethischen
Fallgesprächen und Ethik-Visiten eingefügt, um dieser „Lücke“ noch besser begegnen zu können.
•Die Themen assistive Technologien und „Robotik“ erreichen zunehmend auch das Krankenhaus
und die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Aus diesem Anlass heraus beschäftigte sich
das Klinische Ethikkomitee 2015 besonders unter rechtlichen Aspekten mit diesem Thema. Durch
den Fortschritt der Technik können Roboter bereits zum jetzigen Zeitpunkt auch im Krankenhaus
vielfältige und komplexe Aufgaben übernehmen. Gleichsam ist in vielfacher Hinsicht ein großes
Risiko- und Missbrauchspotential im Zusammenhang mit der Robotik zu erkennen. In Anbetracht
der demographischen Entwicklung ist aber deutlich, dass sich Einrichtungen des Gesundheitswesens dem Thema nicht verschließen können. Bei der steigenden Zahl pflegebedürftiger
Menschen und gleichzeitig abnehmender Personenzahl in der professionellen Pflege sind kaum
andere Möglichkeiten als die der apparativen Unterstützung vorstellbar. Ausgewählte Anwendungen werden in der Altenhilfe der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel bereits eingesetzt,
zudem gibt es eine wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Bielefeld.
•Eine zunehmende Anzahl von Asylbewerbern erreicht seit einigen Monaten als Patienten das
EvKB. Auch das Ethikomitee beschäftigte sich mit den damit verbundenen Herausforderungen.
Es gilt u. a. Sprachbarrieren zu überwinden und koordiniert vorzugehen.
Möglichkeit der Behandlung nicht krankenversicherter ausländischer Patienten
Viele Mitarbeitende des EvKB nehmen seit Jahren ehrenamtlich an humanitären Einsätzen in Entwicklungsländern teil. Dort werden sie gelegentlich mit Patienten konfrontiert, deren Erkrankungen nicht
in ihrem Heimatland, möglicherweise aber in Deutschland behandelt werden können. Im März
2006 wurde die Richtlinie des Ethikkomitees zur Versorgung nicht krankenversicherter ausländischer
Patienten im EvKB durch Mitglieder des Klinischen Ethikkomitees erstellt und von der Geschäftsführung in Kraft gesetzt, wodurch die Anforderungen für eine Versorgung von Menschen ohne Versicherungsstatus aus Entwicklungsländern geregelt werden. Das Klinische Ethikkomitee wird zu Beginn
eines jeden Jahres gebündelt über die Einzelfälle der vergangenen 12 Monate informiert.
Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass Menschen aus den klassischen Entwicklungsländern nicht
mehr die größte Personengruppe stellten, für die Unterstützung beantragt wurde. Im Berichtsjahr gab
es vier Anfragen zur Behandlung nicht krankenversicherter Patienten. Sie kamen aus dem Jemen,
Libyen, Bosnien und Armenien, einer von ihnen war bereits im Kirchenasyl in Bielefeld. Die Anträge
wurden unter Beachtung der oben genannten Richtlinie des Ethikkomitees bearbeitet. In allen Fällen
konnten die Anfragen positiv beschieden werden. Bei zwei Personen wurden die Behandlungskosten
vom EvKB übernommen und bei zwei Patienten wurden alternative Finanzierungsmöglichkeiten
gefunden.
Im Berichtsjahr kamen darüber hinaus vermehrt Patienten ohne Versicherungsstatus als Notaufnahmen zur stationären Behandlung ins Krankenhaus. Diese Personengruppe wird nicht von der
Richtlinie erfasst, da ihr differenziertes Prüfverfahren vor einer Aufnahme ansetzt.
- 19 -
Fachkundiges Gremium zur Beurteilung von Infektionsrisiken
Im August 2008 wurde vom Ethikkomitee eine Handlungsempfehlung zum Umgang mit infektionsserologischen Untersuchungsergebnissen in Kraft gesetzt. Im Jahr 2015 gab es keine Anfrage
bezüglich einer einzelfallbezogenen Empfehlung an das interdisziplinäre fachkundige Gremium.
3. Arbeitsgruppen, Ethikvisiten und Liaisondienste
Zur Durchführung rückblickender Fallbesprechungen hat es sich als sinnvoll erwiesen, abteilungsinterne Arbeitsgruppen zu gründen. Die Stärke dieser Arbeitsgruppen liegt im offenen und interprofessionellen Austausch. Dadurch werden die ethischen Kompetenzen der Mitarbeiter gestärkt und es
wird eine bessere Zusammenarbeit erreicht, was der Versorgung der Patienten zugutekommt.
In mehreren Kliniken bestanden über viele Jahre derartige offene Gremien. Der Zugang zu den
aktuell existierenden Gruppen, in denen regelmäßig eine strukturierte Auseinandersetzung mit den
Themen der Klinischen Ethik stattfindet, ist niedrigschwellig, da jedem Mitarbeiter der betreffenden
Klinik die Teilnahme an den Sitzungen freisteht.
Im Verlauf der letzten Jahre hat ein Wandel in der Arbeitsstruktur der Ethikberatung stattgefunden.
Der Bedarf an Arbeitsgruppentreffen hat abgenommen. Stattdessen wurden vermehrt Ethikvisiten
und Ethik-Liaison-Dienste11 als Formate der klinischen Ethikberatung nachgefragt.
Bei den Ethikvisiten werden gegebenenfalls aktuelle ethische Probleme direkt in der regulären Übergabevisite von den Teilnehmern angesprochen. Die Ethiker stehen dabei für Fragen zur Verfügung,
geben aber auch selbst Anregungen.
Der Liaisondienst zeichnet sich dadurch aus, dass in regelmäßigen Abständen eigene Ethikbesprechungstermine stattfinden. Dabei wird das Vorgehen bei ausgewählten Patienten ethisch reflektiert.
Der Vorteil von Ethikvisiten und Liaisondiensten liegt in ihrer Regelmäßigkeit. Dadurch werden
Probleme erkannt und angegangen, bevor sich schwer lösbare Konstellationen entwickeln konnten.
In diesem Sinne ist die Ethik hier präventiv wirksam.
Zusätzlich zu allen genannten Modellen der Ethikberatung sind die Ethiker auch außerhalb der
Termine für die Stationen und Einzelpersonen erreichbar.
Kobert, K.; Löbbing, T.: Erfahrungsbericht zu Ethikvisiten und ethischen Liaisondiensten als Elemente der Ethikberatung.
In: F. Steger (Hrsg.) (2013): Klinische Ethikberatung. Grundlagen, Herausforderungen und Erfahrungen. Mentis-Verlag. S. 113-126.
11 - 20 -
3.1 Arbeitsgruppen
Anders als bei prospektiv ausgerichteten Modellen wie Ethikkonsilen, Ethikvisiten und Liaisondiensten
liegt der Schwerpunkt der offenen Arbeitsgruppen auf retrospektiven Fallbesprechungen. Zurzeit gibt
es zwei aktive Ethikarbeitsgruppen:
Arbeitsgruppe Onkologie-Palliativstation im Johannesstift
Seit 2006
Das Treffen fand in 2015 zweimal statt. Ein zentrales Thema war der Notfallbogen als komprimierte Patientenverfügung, bei dem auf einer Seite dokumentiert wird, ob der Versuch
möglicher Wiederbelebungsmaßnahmen gewünscht ist oder nicht erfolgen soll. Die zugrunde
liegende Problematik dabei ist, dass in einer akuten Notfallsituation keine Zeit bleibt, um den
mutmaßlichen Patientenwillen zu eruieren oder eine Patientenverfügung auf ihren Inhalt hin zu
überprüfen. Daher ist das Ziel, den Willen des Patienten klar auf einem sog. Notfallbogen zu
dokumentieren. Der Notfallbogen wird grundsätzlich für manche Patienten, die in der Onkologie
oder auf der Palliativstation behandelt werden, als hilfreich erachtet. Für das Frühjahr 2016 ist
eine Pilotphase des entwickelten Notfallbogens geplant, in der der Bogen an Patienten und ihre
Hausärzte bei Bedarf ausgegeben werden kann.
Zudem wurde ein Fall im Team reflektiert und aufgearbeitet.
Die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe hatte Bestand. Wie im Vorjahr gab es im Jahr 2015
fünf aktive Teilnehmer, darunter Mitarbeitende aus der Medizin, Pflege, Seelsorge und der Klinischen Ethik.
Arbeitsgruppe Neurologie Bethel
Seit 2013
Die Arbeitsgruppe Ethik in der Neurologischen Klinik bestand von 1997 bis Ende des Jahres
2009. Nach dreijähriger Pause wurde auf Initiative der Mitarbeitenden der Klinik das Angebot in
der alten Form in 2013 wieder aufgenommen. Im Berichtsjahr waren zwei Treffen der Arbeitsgruppe geplant, beide wurden aufgrund von hoher Arbeitsbelastung seitens der Pflegenden
abgesagt.
Für 2016 ist die erneute Aufnahme der interdisziplinären Arbeitsgruppe geplant.
3.2 Ethikvisiten und Ethik-Liaisondienste
An den ethischen Visiten im Jahr 2015 waren im Mittel 12 Personen unterschiedlicher Berufsgruppen beteiligt (Standardabweichung: 3,2).
Ethische Visite auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik/Bethel, M1
Seit 2009
Die Ethikvisiten finden in einem vierwöchentlichen Rhythmus statt. Die reguläre Übergaberunde, an der ärztliche und pflegerische Mitarbeiter teilnehmen, wird durch die Beteiligung
eines Klinischen Ethikers und des Stationsseelsorgers ergänzt. Bei jedem Patienten wird an
diesen Terminen neben den medizinischen und pflegerischen Fakten besonders auch nach
aktuellen ethischen Aspekten gefragt, die bei Bedarf diskutiert werden.
- 21 Ethische Visite auf der Palliativstation der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin/
Johannesstift
Seit 2011
Die ethische Visite auf der Palliativstation des EvKB findet etwa zweiwöchentlich statt. Ein Klinischer Ethiker nimmt an der pflegerischen Patientenübergabe teil, bei der in der Regel auch der
Oberarzt, Mitarbeiter des Psychoonkologischen Dienstes und des Sozialdienstes, der zuständigen Hospizkoordination, der Physiotherapie und der Seelsorge vertreten sind. So können
aktuelle Fälle besprochen und sowohl allgemeine als auch einzelfallbezogene Vorgehensweisen
reflektiert werden.
Bei den Ethik-Liaisondiensten in 2015 waren im Mittel zehn Personen verschiedener Berufsgruppen beteiligt (Standardabweichung 4,5).
Ethik-Liaisondienst auf der Station für Heimbeatmung in Mara
Seit 2006 als Arbeitsgruppe, seit 2008 als Ethik-Liaison-Dienst bis Juli 2015
Ein Ethiker kommt in einem Abstand von sechs bis acht Wochen im Rahmen eines Ethik-Liaisondienstes auf die Station. Die Termine werden dafür in Anspruch genommen, bei ausgewählten
Patienten die ethisch relevanten Fragen aktuell im Team zu besprechen. Bei Bedarf werden
auch umfangreichere Fallgespräche geführt und übergeordnete Themen bearbeitet.
Die Station für Heimbeatmung wurde im Oktober 2015 geschlossen und die dort lebenden
beatmungspflichtigen Bewohner in umliegende Versorgungsstrukturen verlegt. Im Juni 2015
erfolgte der letzte Termin des Ethik-Liaisondienstes. Die Mitarbeiter der Klinischen Ethik
bedanken sich bei dem Team der Beatmungsstation herzlich für die gute Zusammenarbeit in
den letzten Jahren.
Ethik-Liaisondienst auf der Intensivstation F1 im Johannesstift
Seit 2008
Die Termine sind in der Regel zwei- bis vierwöchentlich. In der Gruppe, die sich aus wechselnden
Vertretern des ärztlichen, pflegerischen und seelsorglichen Dienstes zusammensetzt, werden
die ethischen Fragestellungen bei ein bis vier Patienten prospektiv besprochen. Die Fälle werden
von den für die Patienten zuständigen Mitarbeitern vorgestellt, um dann im multidisziplinären
Team diskutiert zu werden. Gelegentlich nehmen an diesen Terminen auch Angehörige der
Betroffenen teil.
Ethik-Liaisondienst auf der Intensivstation K1 der Pädiatrie, Kinderzentrum Bethel
Seit 2011
Auf der Pädiatrischen Intensivstation werden Kinder vom Neugeborenenalter bis hin zu jugendlichen Patienten behandelt. Der ethische Liaisondienst erfolgt hier in vierwöchigen Abständen.
Bei den Treffen werden aktuelle Probleme der Patienten im Hinblick auf ethische Fragestellungen besprochen. Es werden auch Situationen des Arbeitsalltags reflektiert, die die Mitarbeiter
als besonders belastend erleben. Die Visiten haben sich zu einem Termin mit multiprofessioneller Beteiligung entwickelt. Neben Vertretern der Ärzteschaft, Pflege und Ethik beteiligen sich
auch Mitarbeiter der Ergotherapie, des Kinder- und Jugendhospizes12, der Musiktherapie, der
Physiotherapie, des SAPPV-Teams „Der Weg nach Hause“13 und der Seelsorge.
12
Den Internetauftritt des Kinder- und Jugendhospizes Bethel finden Sie unter www.kinderhospiz-bethel.de.
13
Nähere Informationen zu dem Projekt „Der Weg nach Hause“ erhalten Sie unter www.dwnh.de.
- 22 Ethik-Liaisondienst im Rahmen von „Der Weg nach Hause“ (SAPV-Team) und dem Kinder- und
Jugendhospiz
Seit 2011
Seit 2011 findet ein Ethik-Liaisondienst im Rahmen des Palliativprojektes „Der Weg nach Hause“
statt. Die Aufgabe des Projektes liegt darin, schwer kranke Kinder und Jugendliche mit einer
begrenzten Lebenserwartung sowie ihre Familien im Alltag umfassend und multiprofessionell
zu Hause zu unterstützen. Themen sind neben ethischen Fragestellungen und Erfahrungen aus
dem Arbeitsalltag der Anwesenden auch rechtliche Aspekte. Seit 2012 sind an diesen Terminen
auch Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhospizes Bethel beteiligt.
Ethik-Liaisondienst auf der Kardiologischen IMC-Station, Gilead I, Bethel
Seit April 2014
Auf der Kardiologischen IMC-Station in Gilead I wurde im Jahr 2014 ein Ethik-Liaisondienst
eingerichtet. Er findet vierwöchentlich unter Beteiligung von Ärzten, Pflegenden, dem Stationsseelsorger und Klinischen Ethikern statt. Im Vordergrund der Gespräche stehen ethische Fragestellungen zum Therapieziel und zur Ausgestaltung der Behandlung bei aktuellen Patienten.
Ethik-Visite und Ethik-Liaisondienst Stationäres Hospiz „Haus Zuversicht“
Seit Juli 2014
Der Ethik-Liasiondienst im Stationären Hospiz „Haus Zuversicht“ findet alle zwei Monate statt.
Im Vordergrund werden gästezentrierte Fragestellungen besprochen. Ausgangslage war stets
entweder die Situation eines gegenwärtigen Gastes oder eine aktuelle öffentliche Debatte
medizinethischer Themen.
Ethik-Visite und Ethik-Liaisondienst Stationäres Hospiz „Haus Zuversicht“
Seit Juli 2014
- 23 Der Ethik-Liasiondienst im Stationären Hospiz „Haus Zuversicht“ findet alle zwei Monate statt.
Im Vordergrund werden gästezentrierte Fragestellungen besprochen. Ausgangslage war stets
Insgesamt
warendie
93 Situation
ethische Visitenund Ethik-Liaisondiensttermine
geplant,
73 wurden
letztlich
entweder
eines gegenwärtigen
Gastes oder eine
aktuelle
öffentliche
Debatte
medizinethischer
durchgeführt.
20 ethischeThemen.
Visiten (entspricht 21,5%) fanden nicht statt. Die meisten davon wurden
durch die einzelnen
akuter
Belastung oder mangelsgeplant,
Bedarf abgesagt.
Insgesamt
waren 93Stationen
ethischewegen
Visitenundhoher
Ethik-Liaisondiensttermine
73 wurden letztlich
durchgeführt. 20 ethische Visiten (entspricht 21,5%) fanden nicht statt. Die meisten davon wurden
Im Berichtsjahr
wurden
im Rahmen
Ethikvisiten
und Liaisondiensten
insgesamt
Gegenwart der
durch
die einzelnen
Stationen
wegenvon
akuter
hoher Belastung
oder mangels
Bedarfinabgesagt.
Klinischen Ethiker 327 Patienten besprochen, davon wurden 174 Patienten mit einer ethischen FrageIm Berichtsjahr wurden im Rahmen von Ethikvisiten und Liaisondiensten insgesamt in Gegenwart der
stellung unter
Hinzuziehung
der Mitarbeiter
der Klinischen
Ethik besprochen
(Vorjahr mit
182)einer
reflektiert.
Klinischen
Ethiker
327 Patienten
besprochen,
davon wurden
174 Patienten
ethischen
Fragestellung unter Hinzuziehung der Mitarbeiter der Klinischen Ethik besprochen (Vorjahr 182)
Im Mittel nahmen etwa 10 Personen (Standardabweichung 4,1) an den ethischen Liaisondiensten
reflektiert.
und Visiten teil (Min. 3, Max. 19).
Im Mittel nahmen etwa 10 Personen (Standardabweichung 4,1) an den ethischen Liaisondiensten und
Visiten teil (Min. 3, Max. 19).
Vorrangige Thematik
in ethischen Visiten und Ethik-Liaisondiensten im
Jahr 2015
Therapieziel
29,9%
Patientenwille
16,7%
Therapiegestaltung
10,9%
DNR-Order
4,0%
Umgang mit den Angehörigen
4,0%
Sonstiges
Verlauf
20,1%
14,4%
Vorrangig ging es dabei um die Festlegung
Vorrangig ging es dabei um die
des Therapieziels bei den Patienten
Festlegung des Therapieziels bei den
(29,9%),
um
Fragen
zu
dem
Patienten (29,9%), um Fragen zu
Patientenwillen (16,7%) und um die
dem
Patientenwillen (16,7%)
und
um
Ausgestaltung
der
Behandlung
die
Ausgestaltung der10,9%).
Behandlung
(Therapiegestaltung,
Unter der
(Therapiegestaltung,
10,9%).
Unter
Kategorie „Verlauf“ wird über die
weitere
Entwicklung
Patienten
der
Kategoriebei
„Verlauf“
wirdberichtet,
über diederen
Fall zuvor
bereits im
weitere
Entwicklung
bei Rahmen
Patienten einer
Ethikvisite,
einesFall
Ethik-Liaisondienstes
berichtet,
deren
zuvor bereits im oder
eines
Ethikkonsils
besprochen
Rahmen einer Ethikvisite, einesworden
Ethik- war.
Liaisondienstes oder eines Ethikkonsils
besprochen
wordenFallgespräch
war.
In 14 Fällen wurde im Rahmen der Visite oder des Liaisondienstes
ein ethisches
zu dem
Patienten angeregt. Dies traf am häufigsten auf die Intensivstationen, sowohl für Erwachsene als auch
In 14 Fällen wurde im Rahmen der Visite oder des Liaisondienstes ein ethisches Fallgespräch zu dem
Patienten angeregt. Dies traf am häufigsten auf die Intensivstationen, sowohl für Erwachsene als
auch für Kinder- und Jugendliche, zu. Gelegentlich wurde ein geplanter Termin einer ethischen Visite
oder eines Ethik-Liaisondienstes kurzfristig zur Durchführung eines ethischen Fallgesprächs genutzt.
- 24 -
4. Mitarbeiter der Klinischen Ethik
Leitender Klinischer Ethiker
Die Position ist seit dem 1. August 2005 mit Herrn Dr. med. K. Kobert besetzt.
Er ist Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin und Master of Bioethics.
Seine Aufgaben sind unter anderem:
•Der Ausbau und die Pflege des klinisch-ethischen Beratungsangebotes, insbesondere von EthikVisiten und Ethikkonsilen als Methoden der Entscheidungsfindung in schwierigen Behandlungssituationen,
•die Koordination und Leitung der verschiedenen Ethikgremien. Dazu gehören das Klinische
Ethikkomitee und verschiedene Arbeitsgruppen,
• die Entwicklung von ethischen Richtlinien für die medizinischen Fachabteilungen,
• das Halten von Fachvorträgen auf Kongressen,
•die Organisation und Durchführung von Weiterbildungsangeboten für das Klinikpersonal im
Bereich der Medizinethik,
•die Vertretung des EvKB nach außen zu Themen seines Fachgebietes gegenüber den Medien
oder durch Vorträge und Gremienmitarbeit,
• die Fachaufsicht über die Koordination der Hospizarbeit im EvKB/Bethel,
•die Koordination der Umsetzung der Richtlinie zur Behandlung von Patienten aus strukturschwachen Ländern. Dabei hat der Ethiker durch Einbringung seines ethischen und medizinischen Wissens eine Schnittstellenfunktion zwischen Geschäftsführung und Kliniken inne
(siehe: 3. Das Klinische Ethikkomitee),
• die Begleitforschung zur Klinischen Ethikberatung,
• die kollegiale Beratung von anfragenden niedergelassenen Ärzten.
- 25 -
Klinische Ethikerin
Frau T. Löbbing arbeitet seit dem 1. März 2012 als Klinische Ethikerin im EvKB.
Sie ist Gesundheitswissenschaftlerin und Master of Medicine, Ethics and Law.
Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem:
• Die Mitarbeit im Klinischen Ethikkomitee,
• die Mitwirkung an ethischen Fallgesprächen,
•der Aufbau und die Durchführung von ethischen Visiten und Ethik-Liaisondiensten im Bereich
der palliativen und hospizlichen Versorgung,
• die Dokumentation und Evaluation der Angebote der Ethikberatung,
• die wissenschaftliche Begleitforschung,
• der Aufbau und die Pflege des Intranetauftritts,
• die Durchführung von Unterrichtseinheiten,
•die Unterstützung von Mitarbeitenden bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten und
Vorträgen zu klinisch-ethischen Themen.
- 26 -
5. Hospizarbeit im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld
Die Hospizarbeit umfasst die Begleitung und Betreuung von schwerstkranken und sterbenden
Menschen sowie deren Familien. Auch nach dem Tod eines nahestehenden Menschen macht sie
offene und individuelle Angebote zur Trauerbewältigung. Sie geht damit über eine reine Sterbebegleitung weit hinaus. Diese auf haupt- und ehrenamtlichem Engagement basierende Arbeit ist u.a.
über die Hospizvereine, stationäre Hospize und ambulante Dienste in vielen Bereichen des menschlichen Lebens und Sterbens etabliert.
Die Betroffenen werden zu Hause, im Pflegeheim oder auch im stationären Hospiz Bethel von
den ehrenamtlichen Mitarbeitern begleitet. Im Krankenhaus selbst fehlen in der Regel solche Hilfsangebote. Deshalb wurde im Jahr 2002 im Johannesstift und in 2007, auf Initiative des Ethikkomitees hin, auch am EvKB-Standort Bethel eine solche Struktur zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung
aufgebaut.
In Bethel sind darüber hinaus eine Vielzahl von Einrichtungen und Institutionen zur Versorgung
Schwerstkranker und Sterbender vorhanden. Beispielhaft sind hier das stationäre Hospiz „Haus
Zuversicht“ für Erwachsene, die Palliativstation des EvKB, das Palliativprojekt für Kinder „Der Weg
nach Hause“ und das Kinder- und Jugendhospiz zu nennen.
Hospizarbeit am EvKB - Bethel
In den Betheler Häusern Gilead und Mara wird der Bereich der Begleitung Schwerstkranker seit 2007
von Frau M. Bögeholz vertreten. Sie ist examinierte Krankenschwester und hat Ausbildungen in Palliative- und Pediatric Palliative Care sowie als Hospizkoordinatorin abgeschlossen.
Seit dem Jahr 2009 obliegt Frau Bögeholz auch die Koordination der Hospizarbeit im Kinderzentrum.
Ihr Stellenanteil von 50 Prozent als Hospizkoordinatorin wird aus Spendenmitteln der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel mitgetragen. In enger Kooperation mit dem Hospiz e.V., Bethel
und der Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk hat sich eine Vielzahl von Angeboten und Aktivitäten
entwickelt.
Dieses Kapitel wurde von Frau M. Bögeholz erstellt.
•Im Berichtsjahr begleiteten 18 Damen und Herren schwerstkranke
und sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Ihr besonderes
Angebot wurde von insgesamt 32 Patienten des EvKB in Bethel
angenommen.
•Weiterhin wird das von der Koordinatorin entwickelte krankenhausspezifische Ausbildungsmodul regelmäßig in den Vorbereitungskursen für ehrenamtliche Mitarbeiter eingesetzt. Ein Bestandteil ist
dabei auch ein Praktikum der zukünftigen Begleiter im Krankenhaus.
•An den regelmäßig von der Krankenhausseelsorge organisierten
Erinnerungsfeiern in Gilead I nahm die Koordinatorin auch in
diesem Jahr gestaltend teil.
- 27 •Die im Jahr 2008 eingerichtete Praxisbegleitgruppe innerhalb des Hospiz e.V., Bethel traf sich
auch in 2015 in monatlichen Abständen.
•Beginnend im November 2014 leitete die Koordinatorin zusammen mit ihrer Kollegin vom
Hospiz e.V., Bethel, einen neuen Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter. Die
Ausbildung wurde im März 2015 von achtzehn Teilnehmern abgeschlossen. Im Anschluss daran
leitete die Koordinatorin ab April einen sechswöchigen Zusatzkurs zur erweiterten Qualifikation
für den Einsatz in der Familienbegleitung. Damit waren diese 20 Personen auch für Begleitungen
im Kinderkrankenhaus sowie im Kinder- und Jugendhospiz qualifiziert.
•Die gute Zusammenarbeit mit dem pädiatrischen Palliativteam „Der Weg nach Hause“ konnte im
Berichtsjahr weiter entwickelt und verstetigt werden. Seit Mai 2015 wurde die Zuständigkeit für
diesen Bereich durch den Hospiz e.V., Bethel, von der Koordinatorin auf die neu im Verein eingestellte Koordinatorin, Frau T. Gehring übertragen und sukzessive von dieser übernommen.
•Das seit dem Frühjahr 2011 im Kinderzentrum eingerichtete Familiencafé (Haus 1, 1. Etage, neben
der Kinderintensivstation K1) wird weiterhin von neun ehrenamtlichen Familienbegleiterinnen
selbstorganisiert geführt und bietet regelmäßig an Samstagen in der Zeit von 14 bis 16 Uhr neben
Kaffee, Tee und auch mitunter selbstgebackenem Kuchen kleine Beschäftigungsangebote für
Kinder an. Darüber hinaus ist auch immer Gelegenheit für die Familienangehörigen untereinander
oder mit den Familienbegleiterinnen ins Gespräch zu kommen. Diese erfreuliche Eigeninitiative
schließt eine Angebotslücke im Kinderzentrum an den Wochenenden. Die Ansprechpartnerin des
Hospizvereins vor Ort für die Ehrenamtlichen ist Frau Pastorin H. Kassebaum.
•Für den würdevollen Abschied der Angehörigen von ihren Verstorbenen stehen im Haus Gilead I
seit 2010 folgende Räume zur Verfügung: ein Aufenthaltsraum für Angehörige, ein Abschiedsraum,
ein Raum für Waschungen. Zudem kann natürlich auch die Krankenhauskapelle genutzt werden.
•Am Standort und darüber hinaus ist das Prinzip des vernetzten Arbeitens besonders wichtig
geworden. Es entspricht dem Grundsatz der Hospizarbeit im EvKB, Bethel, nur auf Wunsch der
Betroffenen oder Angehörigen tätig zu werden. Um für diesen Fall den Kontakt herzustellen, ist
es notwendig, dass alle Beteiligten das Angebot kennen und im Bedarfsfall darauf hinweisen
können. Neben der Zusammenarbeit mit dem medizinischen und pflegerischen Fachpersonal
ist deshalb auch die Netzwerkarbeit mit der Klinischen Ethik, der Krankenhausseelsorge, dem
Sozialdienst und der Psychoonkologin sehr wichtig. Über den Standort hinaus gehören auch das
Stationäre Hospiz, der Hospiz e.V., Bethel, die Hospizarbeit des Johanneswerks, das palliative
Netzwerk Bielefeld e.V. sowie das Kinder- und Jugendhospiz Bethel zu den Kooperationspartnern.
• In der stiftungsübergreifenden AG „Ehrenamt“ beteiligte sich die Koordinatorin regelmäßig.
•Seit Herbst 2015 werden die neu entwickelten Flyer und Poster zur Hospizbegleitung im EvKB,
Bethel, eingesetzt. Diese wurden in Zusammenarbeit der Koordinatorin mit Frau T. Löbbing und
dem Medienzentrum gestaltet.
•Neben der Kernarbeit in der Familienbegleitung gestaltete die Koordinatorin den Erinnerungstag
für Familien verstorbener Kinder im Kinder- und Jugendhospiz Bethel mit, der am 22. März
2015 stattfand. Hierzu werden alle Familien eingeladen, deren begleitete Kinder verstorben
sind. In gleicher Weise unterstützte die Koordinatorin das Team des Kinder- und Jugendhospizes
zusammen mit Ehrenamtlichen beim Tag der offenen Tür am 18. April 2015.
- 28 -
Begleitungen im EvKB in Bethel:
Begleitungen im EvKB in Bethel:
Die Begleitung eines Patienten umfasst in der
Begleitungen im EvKB in Bethel:
Begleitung
Die Regel
Begleitung
eines
Patienten
umfasst
in der
mehrere
Einsätze,
d. h.,
der betroffene
Standort
BegleitungBethel
Regel
mehrere
Einsätze,
d.
h.,
derHospizbegleiter
betroffene
Begleitungen
im EvKB
in Bethel:
Patient
wird
von
einem
Die Begleitung eines Patienten umfasst
Standort Bethel
Patient
wird von
einem Hospizbegleiter
wiederholt
aufgesucht.
Im Berichtsjahr
Die
eines Patienten
umfasst
in Begleitung
der Regel mehrere
Einsätze,
d. h., in der
wiederholt
aufgesucht.
Im
Berichtsjahr
wurden
32
Begleitungen
durchgeführt.
Davon
Begleitung
Regel
mehrere
Einsätze,
d. h.,
dereinem
betroffene
32
der betroffene
Patient wird
von
31
31
29
28
27
25
23
wurden
32 Begleitungen
durchgeführt. Davonund
waren
23
Erwachsenen-Begleitungen
Standort
Bethel
Patient
wird
von
einem
Hospizbegleiter
32
31
31
2 23
29
Hospizbegleiter wiederholt aufgesucht.
28
27
25
waren
23 Familienbegleitungen.
Erwachsenen-Begleitungen
und
neun
23 Berichtsjahr
dieser
wiederholt
aufgesucht.
Im
2
Im
Berichtsjahr wurden 32 Begleitungen
neun
Familienbegleitungen.
23 unddieser
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Begleitungen
begannen
im EvKB
wurden
wurden
32
Begleitungen
durchgeführt.
Davon
durchgeführt.
Davon
warenund
23 wurden
Erwach32
31 2011
31
2007
2008 2009
Begleitungen
begannen
im
EvKB
29 2015
28 2012
27 2013
ambulant
Aus den insgesamtund (ab
25 2014
23 2010
waren weitergeführt.
23 Erwachsenen-Begleitungen
(ab Aug.) 2
senen-Begleitungen
und
neun
Familienambulant
weitergeführt. Aus
den insgesamt
32 neun
Begleitungen
ergaben
sich
Familienbegleitungen.
23 362
dieserAug.)
begleitungen.
23
dieser
Begleitungen
32 Einsatzstunden.
Begleitungen Diese
ergaben
sich
362
Zahl
an
Einsatzstunden
sowohl
im 2015
2007
2008 die
2009ehrenamtlichen
2010 2011 2012Einsätze
2013 2014
Begleitungen begannen im EvKB und wurdenumfasst
begannen
im
EvKB
und
wurden
ambulant
weitergeführt.
Aus
den
insgesamt
32
Begleitungen
Einsatzstunden.
Zahl
an Einsatzstunden
umfasst sowohl
die ehrenamtlichen Einsätze im
(ab
EvKB
als auchDiese
die sich
daraus
ergebenden
ambulanten
Begleitungseinsätze.
ambulant
weitergeführt.
Aus
den insgesamt
Aug.)
ergaben
sich
362
Einsatzstunden.
Diese
Zahl
an
Einsatzstunden
umfasst sowohl die ehrenamtlichen
EvKB als auch die sich daraus ergebenden ambulanten Begleitungseinsätze.
32 Begleitungen ergaben sich 362
Einsätze im EvKB als auch die sich daraus ergebenden ambulanten Begleitungseinsätze.
Beratung
Einsatzstunden. Diese
Zahl an Einsatzstunden umfasst sowohl die ehrenamtlichen Einsätze im
Neben den Begleitungen wird immer
Standort Bethel
Beratung
EvKB als auch die sich daraus ergebenden
ambulanten Begleitungseinsätze.
95
Neben
den Begleitungen
wird immer
häufiger
Beratungsbedarf
beim
90
Standort
86 Bethel 81
81
75
95
häufiger
Beratungsbedarf
beim
90
Umgang
Tod und
5786
Neben mit
den Sterben,
Begleitungen
wird Trauer
immer
81
81
75 Beratung
3557
Umgang
mit
Sterben,
Tod
und
Trauer
angemeldet.
Angehörige
und
häufiger
beim
Umgang
Neben Beratungsbedarf
den Begleitungen
wird
immer
Standort Bethel
angemeldet.
Angehörige
und
3 35
Mitarbeiter
ließen
sich
in
diesem
95
mit
Sterben,
Tod
und
Trauer
angemeldet.
häufiger
Beratungsbedarf
beim
90
86
81
81
75
3
Mitarbeiter
ließen
sich
Zusammenhang
in inTod
90diesem
Fällen
Angehörige
und
Mitarbeiter
ließen
sich
Umgang
mit
Sterben,
und
Trauer
2007 2008 2009572010 2011 2012 2013 2014 2015
Zusammenhang
in die90Wahrnehmung
Fällen
unterstützen,
wobei
35 2010 2011 2012 2013 2014 2015
in
diesem Zusammenhang
in 90 Fällen
angemeldet.
Angehörige
und
2007 (ab
2008 2009
Aug.)
unterstützen,
wobei
die
Wahrnehmung
mehrerer
Termine
pro
Fall
die
Regel
ist.
(ab
3
Mitarbeiter wobei
ließendiesich
in diesem
unterstützen,
Wahrnehmung
Aug.)
mehrerer Termine pro Fall die Regel ist.
Zusammenhang
Fällen
mehrerer
Termine pro in
Fall die90
Regel ist.
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
unterstützen, wobei die Wahrnehmung
(ab
Das unter
Mitarbeit der Koordinatorin entwickelte Konzept der Kinderhospizarbeit wird
Aug.)
mehrerer Termine pro Fall die Regel ist.
Dasinzwischen
unter Mitarbeit
der und
Koordinatorin
entwickelte
Konzept
der Kinderhospizarbeit
wird 21
im KinderJugendhospiz
Bethel praktisch
umgesetzt
und weiterentwickelt.
inzwischen
im Kinder-leisteten
und Jugendhospiz
Bethel
praktisch
und Einzelbesuche
weiterentwickelt.
21
Familienbegleiter
im Jahr 2015
insgesamt
280umgesetzt
Einsätze, d.h.
an einem
Familienbegleiter
im Jahr
2015vor
insgesamt
280
Einsätze, d.h. Einzelbesuche an einem
Tag,
undunter
warenleisteten
dabei 1024
Stunden
Ort. Diese
Einsätze
Das
Mitarbeit
der
Koordinatorin
entwickelte
Konzept der Kinderhospizarbeit wird
Einsätze im Kinder- und
Das
unter
Mitarbeit
der
Koordinatorin
entwickelte
Konzept
Tag,finden
und waren
dabei 1024
Stunden
vor Ort. Diese des
Einsätze
inzwischen
in
allen
Arbeitsbereichen
Hauses
inzwischen im Kinder- und Jugendhospiz Bethel praktisch umgesetzt
und
weiterentwickelt.
21
Jugendhospiz
Bethel
Einsätze
im
Kinderund
der
wird inzwischen im
finden
inzwischen
in allen
Arbeitsbereichen
desKinderHausesund
undFamilienbegleiter
imKinderhospizarbeit
Rahmen
der
Öffentlichkeitsarbeit
statt.
Eine
leisteten im Jahr 2015 insgesamt 280 Einsätze,
d.h. Einzelbesuche
an
280 einem
Jugendhospiz
Bethel
Bethel
praktisch
umgesetzt regelmäßig
und weiterentundFamilienbegleiterin
imJugendhospiz
Rahmen der
Öffentlichkeitsarbeit
statt.
Eine im
arbeitet
außerdem
280
Tag, und waren dabei 1024 Stunden vor Ort. Diese Einsätze
wickelt.des
21 Familienbegleiter
leisteten im regelmäßig
Jahr 2015
insgesamt
Familienbegleiterin
arbeitet
außerdem
im
Empfang
Hauses.
Die
Schwerpunktzeiten
der
Einsätze
Einsätze
im
Kinderund
161
finden inzwischen in allen Arbeitsbereichen des Hauses
135
Jugendhospiz
Bethel
280
Einsätze,
d.h.
Einzelbesuche
an
einem
Tag,
und
waren
Empfang
des
Hauses.
Die
Schwerpunktzeiten
der
Einsätze
liegen
der höheren
Auslastung vor allemstatt.
in den
161
und wegen
im Rahmen
der Öffentlichkeitsarbeit
Eine
135
280
liegen
wegen1024
der Stunden
höherenvorAuslastung
allem
in den
dabei
Ort. Diese vor
Einsätze
finden
inzwiSchulferien.
Familienbegleiterin arbeitet außerdem regelmäßig im
22
Schulferien.
schen in allen Arbeitsbereichen des Hauses und im Rahmen
Empfang
des Hauses.
Schwerpunktzeiten gestaltete
der Einsätze 22
Neben
der Kernarbeit
in Die
der Familienbegleitung
161
der
Öffentlichkeitsarbeit
statt.
Eine Familienbegleiterin
2012
2013135 2014
2015
Neben
der
Kernarbeit
in den
der
Familienbegleitung
gestaltete
wegen der
höheren
Auslastung
vor
allem
in den
dieliegen
Koordinatorin
Erinnerungstag
für
Familien
arbeitet
außerdem
regelmäßig
im
Empfang
des
Hauses.
Die
die verstorbener
Koordinatorin
denim Erinnerungstag
für Familien
Schulferien.Kinder
Kinder- und Jugendhospiz
Bethel 2012 2013 2014 2015
22
Schwerpunktzeiten
der
Einsätze
liegen
wegen
der
höheren
verstorbener
Kinder
im Kinderund Jugendhospiz
Bethel
mit,
der
am
22.
März
2015
stattfand.
Hierzu
werden
alle
Familien
eingeladen,
deren begleitete
Neben der Kernarbeit in der Familienbegleitung gestaltete
Auslastung
vor
allem
in
den
Schulferien.
mit,Kinder
der amverstorben
22. März 2015
Hierzu
alle Familien
eingeladen,
deren
begleitete
sind. stattfand.
In
Weisewerden
unterstützte
die Koordinatorin
Team
des Kinder2012 das
2013
2014
2015
die Koordinatorin
dengleicher
Erinnerungstag
für Familien
Kinder
verstorben
sind. zusammen
In gleicher mit
Weise
unterstützte beim
die Koordinatorin
dasTür
Team
des
Kinderundverstorbener
Jugendhospizes
Ehrenamtlichen
Tag
der
offenen
am
18.
April
2015.
Kinder im Kinder- und Jugendhospiz Bethel
und Jugendhospizes zusammen mit Ehrenamtlichen beim Tag der offenen Tür am 18. April 2015.
mit, der am 22. März 2015 stattfand. Hierzu werden alle Familien eingeladen, deren begleitete
Kinder verstorben sind. In gleicher Weise unterstützte die Koordinatorin das Team des Kinderund Jugendhospizes zusammen mit Ehrenamtlichen beim Tag der offenen Tür am 18. April 2015.
- 29 -
Hospizarbeit im Johannesstift
Die Hospizarbeit wird im EvKB/Johannesstift von ehrenamtlichen Mitarbeitern im Ev. Johanneswerk e.V. geleistet. Frau C. Eimkemeier leitet, strukturiert und koordiniert seit zehn Jahren dieses
Einsatzfeld. Sie ist Gesundheitswissenschaftlerin, Supervisorin, Trauerbegleiterin sowie Koordinatorin
in der Hospizarbeit.
Dieses Kapitel wurde von Frau C. Eimkemeier erstellt.
•Im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld am Standort
Johannesstift wird die Hospizarbeit seit vielen Jahren als
Bestandteil der Klinikstruktur wahrgenommen – die
ehrenamtlich Mitarbeitenden haben ihren festen Platz vor
allem auf der Palliativstation und in der Onkologie, zudem
in weiteren Abteilungen.
•Das hospizliche Angebot an diesem Klinikstandort ist über
viele Jahre kontinuierlich weiterentwickelt worden, um
den Bedürfnissen der Patienten und deren Angehörigen
nachzukommen.
•Die Anzahl der im EvKB-Johannesstift tätigen Hospiz-Ehrenamtlichen lag im Jahr 2015 bei
insgesamt 15 Mitarbeitenden.
•Nach Abschluss des Vorbereitungskurses für ehrenamtlich Mitarbeitende in der Hospizarbeit
haben sich zwei der KursteilnehmerInnen für das ambulante, hämatoonkologische Therapiezentrum (auch als „HOT“ bezeichnet) als regulären Einsatzort entschieden und sind dort
eingeführt worden. Sie nehmen in dieser Abteilung einen festen Termin pro Woche wahr und
stehen dann jeweils einen ganzen Vormittag sowohl den Patienten als auch deren Begleitpersonen als Ansprechpartner besonders auch für längere, zeitintensive Gespräche zur Verfügung.
Dieser Bereich entspricht von seinen Abläufen her eher einer Praxis oder einer Art Tagesklinik,
da die Patienten nach ihrer Untersuchung oder Therapie-Einheit wieder nach Hause gehen bzw.
gebracht werden. Das „HOT“ ist eng mit den onkologischen Stationen A3 und C1 und auch
mit der Palliativstation im Johannesstift verbunden, sodass die Patienten bei Bedarf hausintern
stationär aufgenommen werden können. Auch dort werden sie von den Hospiz-Ehrenamtlichen
aufgesucht, zu denen im Laufe der Zeit häufig ein vertrauter Kontakt entstanden ist.
•Auf den peripheren Stationen haben sich seitens der dort aktiven ehrenamtlichen Hospizhelfer einige Änderungen ergeben. Der Anteil der fest verankerten Hospiz-Ehrenamtlichen in
den einzelnen Bereichen weicht zunehmend der Reaktion auf zeitnah notwendige, eher akute
Anfragen für terminale Begleitungen.
•Dafür standen auch im Jahr 2015 wieder einige der ehrenamtlichen Mitarbeitenden zur Verfügung,
die sonst im ambulanten Umfeld oder in den Bielefelder Altenhilfeeinrichtungen des Ev. Johanneswerkes im Einsatz sind.
•Besonders die Anfragen für zeitnah erforderliche Sterbebegleitungen erfolgten größtenteils durch
die Klinik-Seelsorger.
•Auf der Palliativstation haben sich zwei der dort langjährig mitarbeitenden Hospiz-Ehrenamtlichen
aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Jahres zurückgezogen. Vier Ehrenamtliche waren
weiterhin im regulären Einsatz mit einem festen Tag pro Woche und zudem in krisenhaften Situationen patientenorientiert präsent.

Auf der Palliativstation haben sich zwei der dort langjährig mitarbeitenden HospizEhrenamtlichen aus gesundheitlichen Gründen zum Ende des Jahres zurückgezogen. Vier
Ehrenamtliche waren weiterhin im regulären Einsatz mit einem festen Tag pro Woche und
- 30 zudem in krisenhaften Situationen patientenorientiert präsent.
 Vertreter aller Berufsgruppen, die auf der Palliativstation in die Versorgung der Patienten
Vertreter
Berufsgruppen,
die auf
Palliativstation
die Versorgung
der PatientenHospizund
 •Auf
der aller
Palliativstation
haben
sichderzwei
der dort inlangjährig
mitarbeitenden
und der Unterstützung ihrer Angehörigen involviert sind, haben sich jeweils montags für
Ehrenamtlichen
gesundheitlichen
Gründen
Ende
Jahres
zurückgezogen.
Vier
der Unterstützungaus
ihrer
Angehörigen involviert
sind,zum
haben
sichdes
jeweils
montags
für eine intereine interdisziplinäre Übergabe zusammengefunden. Die Informationen, die dort
Ehrenamtliche
warenzusammengefunden.
weiterhin im regulären
EinsatzInformationen,
mit einem festen
Tag hinsichtlich
pro Wocheder
und
disziplinäre Übergabe
Bestimmte
die dort
hinsichtlich der einzelnen Patienten ausgetauscht werden, sind auch für die Begleitung
zudem
in krisenhaften
Situationen
patientenorientiert
präsent.
einzelnen
Patienten ausgetauscht
werden,
sind auch für die
Begleitung durch die Hospizarbeit
durch die Hospizarbeit teils bedeutsam und werden von der Koordinatorin im Anschluss
bedeutsamaller
undBerufsgruppen,
werden von derdie
Koordinatorin
im Anschluss in
gezielt
an die Hospiz-Ehrenamt Vertreter
auf
der Palliativstation
die Versorgung
der Patienten
gezielt an die
Hospiz-Ehrenamtlichen
übermittelt.
lichen
übermittelt.
und der Unterstützung ihrer Angehörigen involviert sind, haben sich jeweils montags für
 •Weiterhin
wurdenimim
Jahr
2015
den
ehrenamtlichen
Hospizhelfern
anersten
jedemFreitag
ersten
Weiterhin
wurden
Jahr
2015
von von
den
ehrenamtlichen
Hospizhelfern
an jedem
eine
interdisziplinäre
Übergabe
zusammengefunden.
Die Informationen,
die dort
Freitag
Monatin der
Waffeln
in derderWohnküche
Palliativstation
für die Patienten,
im MonatimWaffeln
Wohnküche
Palliativstationder
für die
Patienten,
Angehörigen,
weitere
hinsichtlich
der einzelnen
Patienten
ausgetauscht
werden,
sind auch
für die Begleitung
Angehörigen,
weitere
Besucher
und
natürlich
auch
für
das
Personal
gebacken.
Besucher
natürlich auch
das Personalund
gebacken.
durch
dieund
Hospizarbeit
teilsfürbedeutsam
werden von der Koordinatorin im Anschluss
•
An
den
insgesamt
drei
Gedenkgottesdiensten
für
die Hospiz-Ehrenamtlichen
übermittelt.
 gezielt
An denaninsgesamt
drei Gedenkgottesdiensten
für hinterbliebene
hinterbliebeneZuZu-und
undAngehörige
Angehörigevon
von
Patienten,
die
im
Johannesstift
verstorben
sind,
haben
auch
im
Jahr
2015
einige
ehrenamtPatienten, die im Johannesstift verstorben sind, haben auch im Jahr 2015 einige
 Weiterhin wurden im Jahr 2015 von den ehrenamtlichen Hospizhelfern an jedem ersten
liche Mitarbeitende
der Hospizarbeit
mitgewirkt. Darüber
hinausDarüber
standen hinaus
sie denstanden
Besuchern
ehrenamtliche
Mitarbeitende
der Hospizarbeit
mitgewirkt.
sieim
den
Freitag im Monat Waffeln in der Wohnküche der Palliativstation für die Patienten,
Anschluss an diese
Gedenkgottesdienste
beim Gedenkgottesdienste
Trauercafé als Gesprächspartner
Verfügung. als
Besuchern
im Anschluss
an diese
beim zur
Trauercafé
Angehörigen, weitere Besucher und natürlich auch für das Personal gebacken.
•Gesprächspartner
Die ehrenamtlich Mitarbeitenden
zur Verfügung.der Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk waren im Jahr 2015
 An
den
insgesamt
drei Gedenkgottesdiensten
hinterbliebene
Zu- Stunden
und Angehörige
von
am EvKB-Standort Johannesstift
mit insgesamt 660für
Stunden
zzgl. ca. 248
Fahrtzeit an
 Die ehrenamtlich Mitarbeitenden der Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk waren im Jahr 2015
Patienten,
dieim im
Johannesstift verstorben sind, haben auch im Jahr 2015 einige
381 Terminen
Einsatz.
am EvKB-Standort Johannesstift mit insgesamt 660 Stunden zzgl. ca. 248 Stunden Fahrtzeit
ehrenamtliche Mitarbeitende der Hospizarbeit mitgewirkt. Darüber hinaus standen sie den
an 381 Terminen im Einsatz.
Besuchern imim
an diese Gedenkgottesdienste beim Trauercafé als
Begleitungen
EvKBAnschluss
im Johannesstift:
Gesprächspartner
zurJohannesstift:
Verfügung.
Begleitungen
im EvKB im
derehrenamtlich
Palliativstation
gab
es es
im im
Berichtsjahr
20 Begleitkontakte.
Auf
der
Palliativstation
gab
Berichtsjahr
20 Begleitkontakte.
Auf anderen
am
 AufDie
Mitarbeitenden
der Hospizarbeit
im Ev. Johanneswerk
warenStationen
im Jahr 2015
Standort
Johannesstift wurden
12 abgeschlossene
am EvKB-Standort
Johannesstift
mit insgesamtBegleitungen
660 Stundendurchgeführt.
zzgl. ca. 248 Stunden Fahrtzeit
an 381 Terminen im Einsatz.
Begleitkontakte bzw. Sterbebegleitungen
Begleitungen imauf
EvKB
Johannesstift:
der im
Palliativstation
Standort Johannesstift
Auf der Palliativstation gab es im Berichtsjahr 20 Begleitkontakte. Auf anderen Stationen am
72
63
Standort Johannesstift
wurden
60 12 abgeschlossene Begleitungen durchgeführt.
56
54
29
Begleitkontakte bzw. Sterbebegleitungen
20
auf der Palliativstation
Standort Johannesstift
[…]
72
2009
2013 2014 2015
63 2010 2011 2012
60
56
54
29
Begleitungen auf anderen Stationen
20
Standortam
Johannesstift
Auf anderen Stationen
Standort Johannesstift wurden 12 abgeschlossene Begleitungen
durchgeführt.
[…]
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
Begleitungen
auf
Stationen
21
17 anderen
16
13
12
8
Standort
Johannesstift
6
[…]
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
21
8
[…]
17
13
16
6
12
2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015
- 31 -
6. Patientenverfügung
Immer mehr Menschen wünschen sich ein weitgehend selbstbestimmtes Leben und Sterben.
Es ist ihr Wunsch, existenzielle Fragen selbst zu regeln. Sie möchten Entscheidungen treffen für
Situationen, in denen sie nicht mehr in der Lage sind, ihre Wünsche hinsichtlich ärztlicher Behandlung,
Behandlungsbegrenzung oder Nichtbehandlung zu äußern. Für den Fall der krankheitsbedingten
Entscheidungs- bzw. Einwilligungsunfähigkeit möchten sie auf diesem Wege Vorsorge treffen.
6.1 Beratungsangebote im Krankenhaus
Bei Bedarf werden Patienten unseres Hauses bei der Erstellung von persönlichen Patientenverfügungen, Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügungen beraten. Die Beratungsgespräche werden
regelmäßig von geschulten Mitarbeitern der Stationen, der Seelsorge, der Klinischen Ethik und des
Sozialdienstes an allen Standorten durchgeführt.
Dieses Beratungsangebot wird von den Patienten als sehr hilfreich wahrgenommen.
Vordrucke
und
Erklärungshefte
zu
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht
und Betreuungsverfügung sind krankenhausintern
über
das
Bestellsystem
„Con-Sense“ sowie in verschiedenen
Bereichen mit Publikumsverkehr wie
Pforten und Ambulanzen als auch bei
Schwester E. Strunk (Diakonisse und
Beraterin
für
Patientenverfügungen)
erhältlich. Sie sind auch auf den Intraund Internetseiten der Klinischen Ethik
als Download verfügbar.
- 32 Die Patientenverfügung des EvKB ist sehr komplex. Es empfiehlt sich in jedem Fall, bei der Erstellung
einer persönlichen Ausfertigung professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Erste Informationen können Interessierte aus dem Erklärungsheft zum Thema erhalten. In dieser Broschüre werden
häufig gestellte Fragen zu den Themen „Patientenverfügung“ und „Vorsorgevollmacht“ beantwortet.
Es komplettiert die Vorsorgemappe des EvKB, die aus dieser Handreichung, den Formularen für die
Erstellung von persönlicher Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung sowie
einem Anschreiben besteht.
-3-
menschlich. führend. kompetent.
Erklärungsheft
Häufig gestellte Fragen
zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Die Gesamtauflage der ausgegebenen Fassung der Patientenverfügung des EvKB beläuft sich
inzwischen auf über 178.500 Exemplare. Darunter sind 144.500 Ausfertigungen des Ratgebers
„Gute Jahre“ der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, 24.000 Mappen zur Vorsorge des EvKB
(Patienten-, Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht sowie weitergehende Informationen) sowie
7.500 Exemplare in der Informationsschrift „Zukunft gestalten“ der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und zwei Auflagen von Patientenunterlagen des Valeo Klinikverbundes, bei denen in Absprache
die Vorlagen des EvKB übernommen wurden.
- 33 -

Organspende
Im Falle meines Todes gebe ich meinen Körper zur Organspende frei.
aneinevonmirverfasste
erPatientenverfügungsoll
stätigunghalteichnicht
1.
(Name,Vorname,Anschrift,Telefondes/derBevollmächtigten)
Ich gebe
folgende Organe oder Gewebe zur Entnahme frei : . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
....................................................................................................
2. Vertretung in Vermögensangelegenheiten
undzuallenEinzelheiten
Sollten durch meine Bereitschaft zur Organspende intensivmedizinische Behandlungen erforderlich
Mein/eBevollmächtigte/ristzumeinerVertretunginVermögensangelegenheitenbevollmächtigt.
werden,
die ich in meiner Patientenverfügung ausgeschlossen habe, dann dürfen in diesem Fall
IchbevollmächtigediebereitszumeinerVertretunginallenpersönlichenAngelegenheiten
diese 
Maßnahmen
durchgeführt werden.
Ja 
Nein 

denUmzugineinAlten-
Meine persönliche Patientenverfügung
Telefon:
.........................................................................................................
Ort, Datum
Unterschrift
 unbeschränkt
 beschränktauffolgendeBereiche:
erWirkungoderüber
dereinersonstigen
drohendenerheblichen
undumfassend.
(nachfolgendZutreffendesbitteankreuzenundNichtzutreffendesstreichen)
Erstellt vom Klinischen Ethikkomitee des EvKB  Auflage Dezember 2014
rben,wieichsieinmeiner
barkeitsgründengroßenteilsauf
ermännlichenWortformimmer
genanntePerson.
IchbevollmächtigefolgendePerson:
Ich erwarte, dass meine Wertvorstellungen, Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt werden.
ich meine
Name,Vorname:
Sofern
Patientenverfügung nicht widerrufen habe, möchte ich nicht, dass mir in
der Anwendungssituation eine Änderung meines Willens unterstellt wird. Ich beabsichtige,
diese Patientenverfügung
regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern.
Anschrift:
HerausgabeanDritte,
hist;dazuentbindeich
Vertreter/invonder
eigenenAngelegenheiten
erpflichtungbereit,im
n/sieundanseiner/ihrer
aufgebenoderwiderrufen
Patientenverfügung
.2.
...................................................................................................
undheitszustandesund
itlichenSchädenoder
h,mitihrsolllediglichdie
erden.)
Nein 
Ich gestatte dies mit Ausnahme folgender Organe oder Gewebe: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
notwendigmitGenehmi-
enwerden.Absprachen
z.B.Vergütungsvereinba-
Ja 
WeitereBevollmächtigtefürpersönlicheAngelegenheiten(infolgenderReihenfolge)
Falls ja:
 WahrnehmungvonRechtenundPflichtenauseinem
eventuellenMietvertrageinschließlichderKündigung
 Zeugen
(Die Unterschrift von Zeugen ist für die Wirksamkeit der Patientenverfügung nicht erforderlich,
undHaushaltsauflösung.
erhöht
aber die Beweiskraft)
 EntgegennehmenundÖffnenmeinerPost.
bestätige,
dass Frau/Herr . Ich
. . . . . .
. . . . AlleRegelungendesPost-undFernmeldeverkehrs
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Beratung
einschließlichdesSchließensundKündigensvon
diese
Verfügung
nach ausführlicher
durch mich und nach sorgfältiger Prüfung festgelegt
hat
dass ich keine Zweifel an ihrer/seiner
Verträgen.
und
Entscheidungsfähigkeit habe.
 VertretunggegenüberBehörden,Gerichten,Versiche-
rungen,Renten-undSozialversicherungsträgern.
......................................................................................................
 VerwaltungdesVermögenseinschließlichder
Ort, Datum
Unterschrift des Zeugen/der Zeugin
Name in Druckbuchstaben
BefugniszurVornahmeallerdamiteinhergehenden
Rechtshandlungen.
. . . . . . . . . . Hinweise:
............................................................................................
Ort,
Unterschrift des Zeugen/der Zeugin
Name in Druckbuchstaben
Datum
• BankenakzeptiereneineBevollmächtigunggrundsätzlichnurdann,wennsieselbst
dieLegitimationdesVollmachtgebersprüfenkonntenoderdieVollmachtinnotarieller
Formerstelltwurde.
 Aktualisierung dieser Verfügung durch erneute Unterschrift
• BeiImmobiliengeschäftenundHandelsgewerbenkanndienotarielleFormderVoll-
machterforderlichsein.InsbesonderedazusolltenSiesichgesondertberatenlassen.
......................................................................................................
Ort,
Unterschrift
Datum
Name
Vorname
geboren am
in
Straße
Wohnort
Telefon
Personalausweisnr.
(Personalausweis lag zur Identifikation der/des Verfügenden vor)
Wenn ich selbst nicht mehr für mich entscheiden kann, soll diese Patientenverfügung meinen Willen zum
Ausdruck bringen.
Meine nachfolgend festgelegten Wünsche sollen in schwierigen Lebenslagen verbindlich berücksichtigt
werden.
Ja 
Nein 
Wenn in einer konkreten Situation Unsicherheiten über meine Behandlungswünsche bestehen, soll diese
Patientenverfügung in erster Linie dazu dienen, meinen Vertreter, meine Ärzte und Angehörigen bei einer
Entscheidungsfindung, die meinen Vorstellungen von Lebenssinn und Lebensqualität entspricht, zu unterstützen.
Ja 
Nein 
......................................................................................................
Ort, Datum
Unterschrift
DieWirkungderVollmachtreichtüberdenToddesVollmachtgebershinaus:
Eine erneute Unterschrift ist nicht gesetzlich gefordert, aber sinnvoll. Diese Aktualisierung kann mehrfach
passieren.
sollte immer dann die Verfügung erneuert werden, wenn Sie etwas geändert haben.
 Jedenfalls
Ja(siegiltbiszumWiderrufdurchdenErben).
Sonst 
empfiehlt
sich eine Aktualisierung durch erneute Unterschrift im Zweijahresrhythmus.
Nein(sieerlischtmitdemZeitpunktdesTodes).
Patientenverfügung 2014.indd 1
27.11.2014 14:25:38
27.11.2014 14:23:16
6.2 Orientierungshilfe für Mitarbeiter zum Umgang mit Patientenverfügungen im
Krankenhaus
Um Mitarbeitende des Krankenhauses beim Umgang mit Patientenverfügungen im Klinikalltag zu
unterstützen, wurde im Jahr 2012 eine Handlungsempfehlung erstellt. Sie dient dazu, Mitarbeiter
bei ihrer Arbeit mit den Patienten zu unterstützen und offene Fragen, z.B. zu der Verbindlichkeit
von Patientenverfügungen, zu klären. Die Handreichung soll Mitarbeitern mehr Sicherheit in Bezug
auf diese Problemstellungen geben. Um diese Empfehlung im Arbeitsalltag besser handhaben zu
können, wurde ein Ablaufschema in Form eines Flussdiagramms erstellt. Dieses wird in weiterführenden Erläuterungen erklärt.
Die Orientierungshilfe zum Umgang mit Patientenverfügungen ist den Mitarbeitern im Intranet auf
den Seiten der Klinischen Ethik zugänglich.
- 34 -
6.3 Patientenverfügung in einfacher Sprache
Individuelle Patientenverfügungen sind, bedingt durch die Komplexität der Thematik, für jeden
Menschen schwierig zu erstellen. In den meisten Fällen kann nur durch fachkundige Beratung ein
angemessenes, den individuellen Wünschen des Verfügenden entsprechendes Resultat erreicht
werden. Die bislang zur Verfügung stehenden Formulare sind nicht dazu geeignet, von Menschen
mit kognitiven Einschränkungen, wie beispielsweise Menschen mit Behinderungen oder mit einer
dementiellen Entwicklung, verstanden zu werden. Hier findet eine systematische Benachteiligung
dieser Personengruppe statt. Aber auch Menschen mit kognitiven Einschränkungen machen sich
Gedanken über ihr Lebensende. Sie haben diesbezüglich Wünsche und Vorstellungen, jedoch auch
Ängste vor den ihnen unbekannten hoch technisierten Möglichkeiten der Medizin.
Das Projekt des KEK „Patientenverfügung in einfacher Sprache“ hat unter der Federführung von
Frau Pastorin B. Schwarz, ehemals Krankenhausseelsorgerin am Krankenhaus Mara, und Herrn Dr.
K. Kobert einen Beitrag zum Thema „Teilhabe“ geleistet und ein leichter zu verstehendes Dokument
geschaffen. Die Arbeitsgruppe kooperierte eng mit dem Stiftungsbereich Bethel.regional und mit der
Rechtsabteilung der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.
Es wurde eine Broschüre „Patientenverfügung in einfacher Sprache“ entwickelt. Mit diesem Angebot
steht nun ein Instrument zur Verfügung, das die Selbstbestimmung und Selbstorganisation von
Menschen mit kognitiven Einschränkungen ernst nimmt und sie dabei unterstützt, ihren Werten,
Präferenzen und Wünschen Ausdruck zu verleihen.
Das Erstellen der persönlichen Verfügung bedarf einer
intensiven Assistenz, im Idealfall durch zwei Berater.
Eine Person sollte dabei aus dem persönlichen
Umfeld des Klienten kommen. Die andere sollte in
der Beratung bei der Erstellung von persönlichen
Patientenverfügungen erfahren und ausgebildet sein.
Während einer Pilotphase wurden vorwiegend im
Stiftungsbereich Bethel.regional 11 Beratungsgespräche zum Erstellen einer Patientenverfügung in
einfacher Sprache durchgeführt. Diese ersten Erfahrungen im praktischen Einsatz wurden bezüglich
Um eine
Patienten-Verfügung auszufüllen,
der
Anwendbarkeit
und des Beratungsprozesses ausgewertet. Die Vorgehensweise und das
muss ich volljährig und einwilligungsfähig sein.
Dokument
„Patientenverfügung in einfacher Sprache“ haben sich dabei als praxistauglich erwiesen.
Die Entscheidungen in der Patienten-Verfügung treffe
nur ich für mich selbst.
Zu der Patientenverfügung in einfacher Sprache werden auf Anfrage auch Informationsveranstaltungen in einfacher Sprache für Mitarbeiter und für Bewohner der v. Bodelschwingschen Stiftungen
Bethel angeboten.
2
- 35 -
Diese Patientenverfügung wird von Einrichtungen der v. Bodelschwinghsche Stiftungen
Bethel und auch von anderen Institutionen
des
Gesundheitswesens
deutschlandweit
nachgefragt. Sie wurde bislang in vier Auflagen
und einer Gesamtzahl von 14.500 Exemplaren gedruckt. Patienten-Verfügung in einfacher Sprache
Diese Patientenverfügung kann über die Abteilung Dankort (Bethel) bezogen werden:
Zentrale Öffentlichkeitsarbeit
v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Quellenhofweg 25
33617 Bielefeld
Telefon: 0521 144 3604
Telefax: 0521 144 6083
[email protected]

Die Broschüre ist auch als Download erhältlich unter:www.evkb.de/ethik
- 36 -
7. Moderation von Konfliktgesprächen
Im Klinikalltag kommt es gelegentlich zu scheinbar unüberbrückbaren Meinungsverschiedenheiten
zwischen verschiedenen Disziplinen und Personengruppen. In solchen Fällen wurden von der Klinischen Ethik Gespräche zur Konfliktlösung unter der Moderation von Dr. med. K. Kobert, T. Löbbing
und C. Scherb durchgeführt.
8. Hans-Joachim-Schwager-Preis für Klinische Ethik
Klinische Ethikberatung ist in Deutschland heute bei ca. 10% der Krankenhäuser eingeführt. In den
USA ist dies bei 100% der Häuser mit mindestens 400 Betten der Fall. In der Aufbauphase sehen
sich die Akteure häufig Widerständen und Vorbehalten ausgesetzt, sodass ihnen ein hohes Maß an
Überzeugungskraft, Belastbarkeit und Durchhaltevermögen abverlangt wird, ehe Erfolge zu verzeichnen
sind. Um Ethiker oder Einrichtungen, die sich in diesem Zusammenhang besonders verdient gemacht
haben, zu unterstützen und sie für ihr Engagement zu würdigen, wurde von den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel der Hans-Joachim-Schwager-Preis gestiftet. Er ist mit 5000 € dotiert und
wurde erstmals im Rahmen der 9th International Conference on Clinical Ethics and Consultation
(ICCEC) 2013 in München vergeben.
Der Preis ist Prof. Dr. Hans-Joachim Schwager gewidmet. Er wurde am 3. Februar 1929 in Schlesien
geboren und studierte in Erlangen, Heidelberg und Münster Theologie und Philosophie. Nach Stationen
im Schuldienst, als Projektleiter und an einer theologischen Akademie kam er 1973 zu den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. Neben seiner beruflichen Tätigkeit in Bethel engagierte er sich im
Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche von Westfalen in Fragen der Ausbildung und der Epilepsiebehandlung und arbeitete maßgeblich am Aufbau der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an
der Universität Bielefeld mit.
Hans-Joachim Schwager war bis 1993 stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und bis zu seinem Ruhestand 1994 deren leitender Pädagoge. Er
war sehr engagiert beim Aufbau der Klinischen Ethik in den Krankenanstalten Gilead in Bethel und
gilt als einer der ersten deutschen Förderer auf diesem Gebiet. Bis in sein Pensionsalter hinein wirkte
er als treibende Kraft und beispielhaft für die Entwicklung der Klinischen Ethik in Deutschland und
darüber hinaus. Noch kurz vor seinem Tod intensivierte er die Kooperation zwischen dem Evangelischen Krankenhaus Bielefeld und den beiden Gründern der internationalen Kongressreihe zur Ethikberatung (ICCEC) Professor S. Reiter-Theil, damals Universität Freiburg i.Br., seit 2001 Universität Basel
und Professor G. Agich, damals Cleveland Clinic Foundation, Ohio.
Am 26. März 2004 ist Prof. Dr. Hans-Joachim Schwager im Alter von 75 Jahren verstorben.
Zu Ehren seiner Pionierarbeit haben die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel den Preis für
Klinische Ethik nach ihm benannt. Er soll eine Anerkennung für ein anhaltendes und praxisorientiertes
Engagement in diesem Feld sein und wird in Zusammenarbeit mit der internationalen Kongressreihe
für Klinische Ethikberatung (ICCEC) vergeben.

Näheres dazu finden Sie unter: www.evkb.de/ethik und www.clinical-ethics.org.
Nach Preisverleihungen in den vergangenen zwei Jahren wurde der Preis in 2015 nicht vergeben, da
zwar starke Bewerbungen eingereicht wurden, diese aber nach Begutachtung durch die international
besetzte Jury nicht passgenau die Anforderungen und Förderziele des Preises zur Anerkennung praktischer Ethikarbeit trafen. Der Preis wird für 2016 erneut ausgeschrieben. Eine Bewerbung war bis zum
31. Dezember 2015 möglich.
- 37 -
9. Inter- und Intranetauftritt
Internet
In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsmarketing wird die Darstellung der Klinischen Ethik auf der
Homepage des EvKB fortlaufend aktualisiert.

Der Link für den direkten Zugang lautet: http://www.evkb.de/ethik
- 38 -
Intranet
Der Intranet-Auftritt der Klinischen Ethik richtet sich an interessierte Mitarbeiter und bietet einen
Überblick über die Strukturen der Ethikarbeit und den Aufgabenbereich der Klinischen Ethik im EvKB.
Neben Informationen zu dem Klinischen Ethikkomitee und dem Einsatzgebiet des Ethikberatungsdienstes informiert die Klinische Ethik an dieser Stelle über die Wege zur Anforderung eines ethischen
Fallgespräches und verweist auch auf den bestehenden Rufdienst. Die im Krankenhaus entwickelte
Patientenverfügung und die Vorsorgevollmacht können hier als PDF abgerufen sowie als Printversionen über das „Con-Sense“ System bestellt werden. Für Mitarbeiter des Ethikberatungsdienstes
stehen Blanco-Formulare für die Kurz-Dokumentation ethischer Fallbesprechungen zur Verfügung.
Zudem informiert die Klinische Ethik an dieser Stelle über aktuelle Projekte.
Neben der Klinischen Ethik ist auch die Hospizarbeit in Bethel sowie im Johannesstift in dem IntranetAuftritt vertreten. Unter der Rubrik Veröffentlichungen/Presse finden sich Publikationen zu der Ethikarbeit im Evangelischen Krankenhaus.
- 39 -
10. Mitarbeit in externen Ethikgremien, Kooperationen und Mandate
•Mitglied des Referates „Theologie und Ethik“ des Vorstandes des Deutschen Evangelischen
Krankenhausverbandes (DEKV): Dr. med. K. Kobert
•Mitglied des Vorstandes des Verbandes Evangelischer Krankenhäuser – Rheinland, Westfalen,
Lippe (VEK-RWL): Dr. med. K. Kobert
•Telefonhotline für kollegiale Beratung „Behindertenmedizin im Krankenhaus“,
eine Initiative des VEK-RWL in Kooperation mit dem Krankenhaus Mara: Dr. med. U. Pfaff, Dr. med. J. Stockmann
• Mitglieder der Ethikkommission der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel aus dem EvKB:
Prof. Dr. med. M. Driessen, Dr. med. K. Kobert, Prof. Dr. med. R. Kolloch, Prof. Dr. med. F. Mertzlufft
• Mitglieder des Kuratoriums der Hospizarbeit im Ev. Johanneswerk:
C. Eimkemeier, Dr. med. K. Kobert
• Mitinitiator und Konsiliarius des palliativmedizinischen Konsiliardienstes für Bielefeld:
Dr. med. H.-J. Flender
• Zweiter Vorsitzender des Palliativnetzes Bielefeld: Dr. med. H.-J. Flender
• Mitglieder in der Arbeitsgruppe „Ethikberatung“ der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM):
Dr. med. K. Kobert, M. Pfäfflin
• Mitglied in der Arbeitsgruppe „Ethik in der Psychiatrie“ der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM): T. Löbbing
• Kooperationspartner des METAP-Evaluationsprojektes (Modular, Ethik, Therapieentscheide, Allokation und Prozess) des Fachbereichs Medizin- und Gesundheitsethik, Medizinische Fakultät Basel/Universitätsspital: Dr. med. K. Kobert, M. Pfäfflin
• Mitglied des Beirates des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft Ärzte für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung (BAG) e. V.: Dr. med. J. Stockmann
• Vorsitz des Ethikbeirates des Johanneswerkes: Dr. med. K. Kobert
• Arbeitskreis Interprofessionelle Kooperation bei Pränataldiagnostik, Modellprojekt in Bielefeld/
Detmold: A. Kessler-Weinrich
• Mitglied des Beirates „Verein Haus der Stille“, v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel:
Dr. med. K. Kobert
• Mitglied des Netzwerkes „Ambulante Kinderhospizdienste OWL“: M. Bögeholz
• Mitglied im überregionalen Arbeitskreis der Koordinatoren der ambulanten Kinderhospizdienste:
M. Bögeholz
• Stiftungsübergreifende Arbeitsgemeinschaft „Ehrenamt in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel“: M. Bögeholz
• Mitglied im Ethikkomitee „Altenhilfe und Pflege NRW“ der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel: Dr. med. K. Kobert
• Mitglied der Transfusionskommission des EvKB: Dr. med. K. Kobert
- 40 -
11. Vorträge und öffentliche Veranstaltungen
23.01.2015
„Die Patientenverfügung in einfacher Sprache und Ethikberatung“,
T. Löbbing,
Informationsveranstaltung vor Mitarbeitenden der Stiftung-Eben-
B. Schwarz
Ezer und interessierten Angehörigen und Betreuern, Lemgo
04.02.2015
„Die Patientenverfügung – Inhalt und Anwendung, Vorstellung der
T. Löbbing,
Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag vor Seelsorgebe-
B. Schwarz
auftragten der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bielefeld
04.02.2015
„Umgang mit Schülern, Eltern und Kollegen nach einem Sterbefall
M. Bögeholz
in der Schülerschaft“, Workshop in der Mamre-Patmos-Schule,
Bielefeld
06.02.2015
10.02.2015
„Die Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Informations-
T. Löbbing,
veranstaltung vor Bewohnern der Stiftung Eben-Ezer, Lemgo
B. Schwarz
„Selbstbestimmung: Die Patientenverfügung in einfacher Sprache“,
T. Löbbing
Vortrag vor Mitarbeitern und Interessierten der Lebenshilfe für
Menschen mit geistiger oder anderer Behinderung e.V.,
Kreisverband Paderborn, Paderborn
19.02.2015
„Patientenverfügungen und immaterielle Vorsorgeregelungen“,
K. Kobert,
Vortrag mit Beratungsangebot für Freunde und Förderer Bethels,
J. Löbbe,
Neue Schmiede, Bielefeld
T. Löbbing,
B. Schwarz
25.02.2015
„Umgang mit sterbenden Patienten im Krankenhausalltag“,
M. Bögeholz
Workshop mit Freiwilligen des Help-Projektes im EvKB, Bielefeld
02. und
„Ethische Fallbesprechungen in der Psychiatrie“, Vortrag im
03.03.2015
Rahmen der Tagung „Ethische Konflikte und Spiritualität in der
K. Kobert
Psychiatrie“ der Ev. Akademie zu Berlin, der Ev. Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen und des Ev. Krankenhauses KEH, Berlin
04.03.2015
„Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor
T. Löbbing
Auszubildenden der Krankenpflegeschulen des EvKB, Bielefeld
16.03.2015
Assistierter Suizid – Darstellung der aktuellen Debatte“, Vortrag und
T. Löbbing
Diskussion vor Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen der Hospizarbeit im Bielefelder Süden, Bielefeld
23.03.2015
„Was macht eine Klinische Ethikerin?“, Vortrag im Rahmen des
T. Löbbing
Treffpunktes Alter, Bartholomäus Gemeindehaus Brackwede,
Bielefeld
24.03.2015
„Hirntod und Organspende – Grundlagen und Stand der aktuellen
M. Bonse,
Diskussion“, Vortrag im Rahmen der Reihe „Bildpunkte“ des
K. Kobert
Pastoralverbundes Bielefeld Mitte Nord-West“
21.04.2015
„Klinische Ethik“ und „Hospizarbeit im Krankenhaus“, Vorträge
K. Kobert,
jeweils vor Teilnehmenden der Fortbildungsreihe der Klini-
T. Löbbing,
schen Ethik im Jahr 2015 zum Thema „Palliative Versorgung im
M. Bögeholz
Krankenhaus - Das geht nur gemeinsam!“, Bielefeld
22.04.2015
„Ethische Fallberatung in der Psychiatrie“, Vortrag vor den
Mitgliedern des Ethikkomitees (Klinikum Region Hannover),
Hannover
T. Löbbing
- 41 -
23.04.2015
Die „Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag vor
T. Löbbing,
Mitarbeitenden der tagesgestaltenden Angebote, Haus Adullam,
B. Schwarz
Bielefeld
04.05.2015
„Ethische Fallbesprechungen bei pädiatrischen Patienten“, Vortrag
T. Löbbing
im Vorbereitungskurs der ehrenamtlichen Hospizbegleiter, Bielefeld
15.05.2015
„Ehrenamt in der Hospizarbeit“, Workshop für Studierende an der
M. Bögeholz
Fachhochschule der Diakonie, Bielefeld
03.06.2015
„Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor
T. Löbbing
Auszubildenden der Krankenpflegeschulen des EvKB, Bielefeld
23.06.2015
„Formate der Ethikberatung im Ev. Krankenhaus Bielefeld“,
K. Kobert,
Vortrag und Diskussion und „Zwangsbehandlung bei somatischer
T. Löbbing,
Grunderkrankung“, Fallvorstellung und Diskussion und
D. Brandner
„Die (Bielefelder) Behandlungsvereinbarung“ im Rahmen des
(Therapeutische
Treffens der Arbeitsgruppe „Ethik in der Psychiatrie“ der Akademie
Leitung, Klinik für
für Ethik in der Medizin (AEM), Bielefeld
Psychiatrie und
Psychotherapie)
25.06.2015
„Praktische Ethikarbeit - Das ethische Fallgespräch als Unter-
K. Kobert
stützung in schwierigen Situationen“, Vortrag im Rahmen der
7. Ringvorlesung „Pädiatrische Palliativversorgung OWL“, Bielefeld
23.07.2015
„Klinische Ethik und Ethikberatung im Krankenhaus“, Vortrag vor
T. Löbbing
Auszubildenden der Krankenpflegeschulen des Evangelischen
Krankenhauses Bielefeld, Bielefeld
12.08.2015
„Klinische Ethik und Ethikberatung im Ev. Krankenhaus Bielefeld“,
T. Löbbing
Vortrag in der Schule für Diätassistenz, Bielefeld
13.08.2015
„PEG-Sonde und Selbstbestimmungsrecht in Ernährungsfragen“,
T. Löbbing
Vortrag in der Schule für Diätassistenz, Bielefeld
21.08.2015
„Patientenverfügungen und immaterielle Vorsorgeregelungen“,
K. Kobert,
Vortrag mit Beratungsangebot für Freunde und Förderer Bethels,
M. Stockmeier,
Neue Schmiede, Bielefeld
C. Müller,
B. Schwarz
29.09.2015
„Die Patientenverfügung in einfacher Sprache - Was ist zu
T. Löbbing
beachten?“, Vortrag in der Mamre-Patmos-Schule vor interessierten
Eltern, Bielefeld
01.10.2015
„Die Patientenverfügung in einfacher Sprache“, Vortrag innerhalb
T. Löbbing,
einer Arbeitsgruppe im Rahmen der Fachtagung „MITWIRKEN
B. Schwarz
verändert“ der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bielefeld
14.10.2015
„Klinische Ethik und Ethikberatung“, Vortrag im Rahmen der
T. Löbbing
Betheljahr Berufsbildungstage 2015, Berufskolleg Bethel, Bielefeld
21.10.2015
„Ethische Fallgespräche“, Vortrag vor Seelsorgebeauftragten
T. Löbbing
der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, Bielefeld
21.10.2015
„Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie“, Vortrag in der
LWL-Klinik Herten, Herten
T. Löbbing
- 42 -
21.10.2015
„Ehrenamtliche Hospizbegleitung im EvKB, Bethel“, Vortrag vor
M. Bögeholz
Pflegefachkräften im Rahmen des Palliative-Care-Kurses
des Ev. Johanneswerks in Bad Salzuflen
03.11.2015
„Ethikberatung in Neonatologie und pädiatrischer Intensiv-
K. Kobert
medizin“, Vortrag im Rahmen der 15. Jahrestagung des Arbeitskreises Neonatologie Ostwestfalen-Lippe, Bielefeld
06. und
„Patientenverfügungen und immaterielle Vorsorgeregelungen“,
J. Löbbe
07.11.2015
Vortrag mit Beratungsangebot für Freunde und Förderer Bethels,
(Rechtsanwalt und
Essen
Notar),
T. Löbbing,
B. Widmann
(Bethel, Dankort,
Nachlassabteilung),
K. Gottspenn
11.11.2015
„Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht - Was gilt es zu
T. Löbbing
beachten?“, Vortrag vor interessierten Bürgerinnen und Bürgern,
organisiert durch die Hospizarbeit des Ev. Johanneswerkes,
Bielefeld
12.11.2015
„Flüchtlinge im Krankenhaus - Ethische Herausforderungen“,
K. Kobert
Vortrag auf der Sitzung des Ethik- und Medizinbeirats der Ategris
GmbH, Mühlheim
14.11.2015
„Auf der Suche nach dem guten Handeln: Ethische Fragen und
T. Löbbing,
Therapieentscheidungen in der Palliativ- und Hospizbegleitung
U. Lübbert
von Kindern und Jugendlichen. Fallbeispiele der interdisziplinären
(Leiterin des Kinder-
Zusammenarbeit“, Workshop im Rahmen des 6. Deutschen
und Jugendhospizes
Kinderhospizforums, Essen
Bethel und des
stationären Hospizes
Haus Zuversicht),
S. Schwalfenberg
(Oberarzt SAPV „Der
Weg nach Hause“ für
Kinder und Jugendliche, Kinder- und
Jugendhospiz Bethel)
27.11.2015
„Aktion Wunschstern“ an der Uni Bielefeld
M. Bögeholz
10.12.2015
„Leben bis zuletzt“, moderiertes Fachgespräch in der Neuen
K. Kobert,
Schmiede, Bethel
T. Löbbing,
F. Mertzlufft,
B. Schwarz
13.12.2015
„Weltgedenktag verstorbener Kinder“, Aktionstag im Kinder- und
Jugendhospiz Bethel
M. Bögeholz
- 43 -
12. Unterrichtseinheiten und Lehraufträge
Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Hospizbegleiter durch den Hospiz e.V., Bethel,
M. Bögeholz
Oktober 2014 – März 2015
Seminareinheit: „Klinische Ethik“, innerhalb der Weiterbildung Krankenhausseel-
A. Kessler-Weinrich
sorge (2013 – 2015) am Seelsorgeinstitut Bethel am 20.01.2015,
Moderatorentraining „Ethische Fallberatung in der Psychiatrie I+II, Praktische
T. Löbbing
Durchführung – Moderation“, Tagesseminare am 10.03.2015 und 07.07.2015 für
Mitglieder der Ethik-Gruppe des Psychiatrischen Zentrums Rickling
„Das Kinder- und Jugendhospiz Bethel“, „Die Hospizarbeit im EvKB“, Gestaltung
M. Bögeholz
und Durchführung zweier Einheiten im Palliative-Care-Kurs für Mitarbeitende des
EvKB am 21.4.2015
Qualifizierungskurs für ehrenamtliche Familienbegleiter, Leitung und Durchführung
M. Bögeholz
von sechs Terminen im April und Mai 2015
Seminareinheit: „Klinische Ethik“ innerhalb der Weiterbildung: Palliative Care für
A. Kessler-Weinrich
Pflegefachberufe; Bildung und Beratung Bethel am 23.06.2015
„Moderation ethischer Fallgespräche in der Altenhilfe (Teil I - 2 Module):
A. Kessler-Weinrich,
Gemeinsam Verantwortung tragen - Ethikberatung für Menschen in der Altenhilfe
K. Kobert
und Altenheimseelsorge“, Seminar 26. - 28.10.2015 im Haus der Stille, Bethel
Unterricht an der Schule für Diätassistenz, „Ethische Fallbesprechungen im
T. Löbbing
Krankenhaus“ und „Selbstbestimmung in Ernährungsfragen“, Gesundheitsschulen
im EvKB
Vermittlung ethischer Inhalte im Rahmen der Kinder- und Krankenpflege an den
J. Kreuziger
staatlich anerkannten Pflegeschulen, Gesundheitsschulen im EvKB
(Gesundheitsschulen
des EvKB),
T. Löbbing,
G. Weihsbach
(Gesundheitsschulen
des EvKB)
- 44 -
13. Interne Fortbildungsangebote
Im Berichtsjahr wurden zahlreiche Veranstaltungen in verschiedenen Bereichen und Gremien
des Krankenhauses angeboten. Themen waren unter anderem „Ethikberatung zu psychiatrischen
Patienten“, „Das Ethik-Fallgespräch“, „Der Umgang mit Patientenverfügungen“ und „Hospizarbeit im
Krankenhaus“.
rt
Stiftungen Bethel
piz Bethel
Klinische Ethik
Fortbildungsreihe 2015
2009 durchgeführte Fortbildungsreihe mit dem
Thema „Palliative Versorgung im Krankenhaus – Das
geht nur gemeinsam!“ wiederaufgegriffen, da
eiteneingang/Westeingang, von
ngang rechts abzweigend)
besonders außerhalb der spezialisierten Abteilungen
ein besonderer Fortbildungsbedarf festzustellen war.
35 Teilnehmer blicken auf sechs interessante
Abende zurück. An den Terminen wurden für Mitarbeitende unterschiedlicher Berufsgruppen, die sich
mit der Begleitung schwerstkranker Menschen
1 04
e
) der Fortbildungsreihe bei der
n/Lippe ist beantragt.
In 2015 wurde die bereits in den Jahren 2008 und
auseinandersetzen,
Fragestellungen
behandelt,
die Palliative
beim Übergang
vonimeiner
auf Heilung
ausgerichteten Therapie zum palliativen BehandlungsVersorgung
Krankenhaus
–
Das auftreten:
geht nur gemeinsam!
ansatz
Welche Möglichkeiten gibt es, um Schmerz, Übelkeit und Atemnot in den Griff zu
bekommen?
Was ist jetzt
Eine Herausforderung
für für
alleden Patienten wichtig? Wie kommunizieren Mitarbeitende des KrankenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter
hauses in palliativen Situationen mit Patienten? Was soll getan, was soll gelassen werden? Spezialisten des EvKB aus den Bereichen Klinische Ethik, Hospizkoordination, Schmerztherapie, Onkologie
und Palliativmedizin, Psychoonkologie und Seelsorge und des Betheler Hospizes Haus Zuversicht
referierten hierzu und diskutierten mit den Teilnehmenden.
07.11.2014 10:15:15
Teinehmer und Dozenten der Fortbildungsreihe zur palliativen Versorgung im Krankenhaus
- 45 -
Dozenten der Veranstaltungsreihe
Marion Bögeholz
Hospizkoordinatorin, Krankenschwester, Palliative und Pediatric Palliative Care | Hospizkoordination
EvKB, Bethel, Kinder- und Jugendhospiz Bethel
Holger Diekmann
Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege,
Palliative Care-Trainer | Stationäres Hospiz Haus Zuversicht
Dr. med. Hans-Jürgen Flender
Oberarzt | Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Transfusions-, Notfallmedizin und Schmerztherapie
(AINS), Leitung der Schmerzambulanz/Schmerzklinik, EvKB im Johannesstift
Dr. med. Klaus Kobert
Leitender Klinischer Ethiker im EvKB,
Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Master of Bioethics | Klinische Ethik im EvKB
Tanja Löbbing
Klinische Ethikerin im EvKB,
Gesundheitswissenschaftlerin, Master of Medicine, Ethics and Law | Klinische Ethik im EvKB
Angela Meier
Fachkrankenschwester für Palliative Care, Pain Nurse |
Palliativstation im Johannesstift
Christine Scherb
Psychoonkologin, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologischer
Dienst im EvKB | Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin
Dr. med. Stefan Sonnenberg
Oberarzt | Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin,
EvKB im Johannesstift
Prof. Dr. med. Florian Weißinger
Chefarzt | Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin,
EvKB im Johannesstift
Susanne Westrupp
Krankenhausseelsorgerin,
Pastorin | Krankenhaus Mara und Gilead III
Aufgrund des Erfolgs und der Nachfrage ist für das Frühjahr 2017 eine neue Reihe geplant.
Holger Diekmann, Palliative Care-Trainer, im Hintergrund weitere Dozenten
- 46 -
14. Publikationen und wissenschaftliche Aktivitäten
•Deutscher Anästhesiecongress 2015. Hauptsitzung „Ethikberatung - Auslauf- oder Zukunftsmodell?” Vorsitz Dörr, D., Kobert, K.
•11th International Conference on Clinical Ethics and Consultation (ICCEC), 19.-22. Mai 2015 in
New York, USA:
• „How to Support the Supporters? Support measures for an ethics consultation service”.
Vortrag Löbbing, T., Pfäfflin, M., Kobert, K.
• „Learning by example: The concept of dual moderation in ethics consultations in the Evangelisches Krankenhaus Bielefeld. A measure to improve the practical education of ethics
consultants.” Poster Heesch, E., Löbbing, T., Pfäfflin, M., Kobert, K.
•Studiengang Pflege (B. Sc.) der Fachhochschule der Diakonie, Modul Palliative Care: Bögeholz, M.
•AG „Ethikberatung im Gesundheitswesen“ der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) (2015):
Empfehlungen zur Erstellung von Ethik-Leitlinien in Einrichtungen des Gesundheitswesens.
In: Ethik Med. Springer-Verlag Berlin Heidelberg
•„Interview mit Dr. Klaus Kobert: Ethik im Klinikalltag – gemeinsam den besten Behandlungsweg
finden“, Beitrag in der Fachthemenreihe der Stiftungen Sarepta | Nazareth „Bethelwissen“, Ausgabe
1 Ethik konkret – Konzepte | Meinungen | Positionen, S. 10-13, Bethel-Verlag, Bielefeld 2015
•Vortragsreihe des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Göttingen.
03.06.2015: „Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie“, Vortrag Kobert, K.
•„Ethical challenges in mental health care. Clinical ethics support and the role of the family An international symposium”, 05. Juni 2015; Oslo University, Blindern, Oslo:
• „European Panel: current clinical ethics support activities in mental health care - Germany”,
Vortrag Pfäfflin, M.
•03.-04.07.2015 „Medizin zwischen Ethik und Recht“, rechtsmedizinisches Seminar an der Universität Bielefeld, M. Lindemann und K. Schmidt. Referenten aus der Praxis: Dohle, F.; Kobert, K.;
von Schönfeld, C.-E.
•Mitglied im Subkomitee Ethik der Programmkommission des Deutschen Anästhesie Congress
(DAC) der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI): Kobert, K.
•Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Projekts „Umgang mit Todeswünschen von Patienten“
an der Universität Köln: Kobert, K.
15. Teilnahme an Qualifizierungsprogrammen und Kongressen
• Zertifizierung für Ethikberatung durch die AEM:
Koordinator(in) für Ethikberatung im Gesundheitswesen: A. Kessler-Weinrich
• Abschluss des Masterstudiengangs „Medizinische Ethik“ der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
als Master of Arts Medizinethik im März 2015: A. Kessler-Weinrich
• „Methodik in der Gruppenleitung“, Fortbildung für Koordinatoren durch den Hospiz e.V., Bethel,
am 27.02.2015: M. Bögeholz
• Fachtagung zur Kinder- und Jugendhospizarbeit im Assapheum Bethel am 13.02.2015:
M. Bögeholz
• Fachtagung des Deutschen Kinderhospizforums in Essen am 14.11.2015: M. Bögeholz
• „Leben bis zuletzt“, Fachtagung Sarepta/Nazareth, Neue Schmiede am 10.12.2015:
M. Bögeholz, K. Kobert, T. Löbbing, B. Schwarz
- 47 -
16. Perspektiven für 2016
Die Handreichung zum Umgang mit den sozialen Medien soll fertiggestellt und gedruckt werden, um
damit Mitarbeitenden des Krankenhauses ein Hilfsmittel in schwierigen Situationen bei der digitalen
Kommunikation im Internet zur Verfügung zu stellen. Außerdem soll ein Beitrag zu „Ethik in der
Kindernotfallmedizin“ von einem interdisziplinär besetzten Autorenteam veröffentlicht werden.
Die bereits begonnenen Forschungs- und Publikationsvorhaben im Bereich der Ethikberatung in der
Psychiatrie werden fortgeführt und weiterentwickelt.
Dank
Die Bereitstellung des in diesem Bericht beschriebenen, vielfältigen Angebots der Klinischen Ethik
gelang nur durch Einbeziehung vieler Menschen, die trotz hoher Arbeitsbelastung bereit waren, sich
nebenberuflich in diesen Belangen zu engagieren. Dabei denke ich besonders an die Mitarbeit im
Rahmen der Angebote der Ethikberatung und innerhalb des Klinischen Ethikkomitees. Auch möchte
ich an dieser Stelle die Beratungen zu den Patientenverfügungen, das wissenschaftliche Engagement,
die vielfältigen Dozententätigkeiten sowie die Mitarbeit in externen Gremien und viele Aktivitäten,
die hier im Einzelnen ungenannt bleiben, erwähnen.
Allen, die sich persönlich für die Aufgaben und Belange der Klinischen Ethik und somit für die
Versorgung unserer Patienten eingesetzt haben, gilt mein herzlichster Dank.
Dr. med. Klaus Kobert
- 48 -
Anlagen
Anlage 1: Kurze Geschichte der Klinischen Ethik im EvKB
Chronologie der strukturierten Ethikarbeit in den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem
Evangelischen Johanneswerk (EJW) unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Klinischen Ethik im Evangelischen Krankenhaus Bielefeld:
1986
•Die Ethik-Kommission der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel wird gegründet. Sie hat die
Aufgabe, sich mit ethisch relevanten Themen aus dem Gesamtbereich Bethel zu befassen.
1993
• Der Hospiz e.V., Bethel, wird gegründet.
1996
• Der Verein Hospizarbeit im EJW, wird gegründet.
•Mit der strukturierten Klinischen Ethikarbeit in den Krankenhäusern Gilead und Mara wird
begonnen. Diese befasst sich mit den alltäglichen medizinethischen Fragen bei der Patientenversorgung im Krankenhaus.
•Herr Prof. G. Kanoti, führender Bioethiker aus Cleveland/USA, kommt auf Einladung der
Geschäftsführung nach Gilead, um über seine ca. 20jährige Erfahrung in Klinischer Ethik an der
Cleveland Clinic zu referieren. Ein einwöchiges Seminar für Mitarbeiter verschiedener Kliniken
wird angeboten. Die Initiative ging von Herrn Dr. D. Heberhold, damals ärztlicher Direktor, aus.
Die Arbeit wurde von Beginn an von Herrn Prof. H. J. Schwager (Vorstand
der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel) wissenschaftlich begleitet und von
Frau H. Czajka-Obst koordiniert.
1997
• Das Kuratorium Hospizarbeit im EJW wird berufen. Den Vorsitz hat Herr Dr. W. Sielemann.
•Herr Prof. H.-M. Sass (Georgetown University Washington D.C., Ruhruniversität Bochum) führt
Trainingsseminare für Mitarbeiter in Bethel durch.
•Die Ethik-Arbeitsgemeinschaften der Kliniken Innere Medizin und Neurologie werden
gegründet.
1998
• Die klinikinterne Arbeitsgemeinschaft der Kinderklinik folgt.
• Das stationäre Hospiz „Haus Zuversicht“ wird in Bethel eröffnet.
1999
• Die Steuerungsgruppe Klinische Ethik der Krankenhäuser Gilead und Mara wird gegründet.
•Frau Prof. S. Reiter-Theil (Basel/Schweiz) unterstützt den Aufbau und begleitet ihn im Verlauf der
kommenden Jahre kontinuierlich.
- 49 -
2000
• Die Ethik-Arbeitsgemeinschaft der Klinik für Anästhesie/Bethel wird gegründet.
•Im Dezember wird die Steuerungsgruppe Klinische Ethik als Vorläufer des Klinischen Ethikkomitees gegründet.
2001
•Der Arbeitskreis Ethische Fragen im EJW unter dem Vorsitz von Herrn Prof. U. Laaser wird
berufen. Der Arbeitskreis hat die Aufgabe, sich mit ethisch relevanten Themen aus dem
Gesamtbereich des EJW zu befassen.
• Herr Prof. G. Agich (Cleveland/USA) führt ein einwöchiges Seminar durch.
•Schwester Rosemarie Hopp übernimmt die Koordination der Klinischen Ethik in den Krankenhäusern Gilead und Mara zusammen mit Herrn Prof. H. Schwager.
2002
•Mitglieder der Steuerungsgruppe besuchen einen Workshop der Universität Basel unter der
Leitung von Frau Prof. S. Reiter-Theil.
• Ethikvisiten auf der Anästhesiologischen Intensivstation, Bethel, werden etabiliert.
2003
• Das Klinische Ethikkomitee (KEK) wird gegründet.
•Mitglieder des KEK halten mehrere Vorträge auf dem 1. internationalen Kongress zur Ethikberatung in Cleveland (ICCEC), USA.
2004
•Die Palliativstation im Evangelischen Johannes Krankenhaus (heute EvKB) mit sieben Betten
wird eingerichtet. Es ist die erste Station dieser Art im Großraum Bielefeld.
2005
•Das KEK wird als gemeinsames Gremium der drei Standorte des EvKB (Krankenhaus Gilead,
Ev. Johannes Krankenhaus und Krankenhaus Mara) neu besetzt.
• Herr Dr. med. K. Kobert wird als hauptamtlicher Klinischer Ethiker des EvKB berufen.
• Ethik wird fester Bestandteil des Unterrichtes für Medizinstudenten im Praktischen Jahr.
• Die Ethik-Arbeitsgruppe in der Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie wird gegründet.
• Regelmäßiger Ethikvisiten und –gespräche werden angeboten.
2006
•Die Ethik-Arbeitsgruppen in der Klinik für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Bethel, auf der
Station für Heimbeatmung, Bethel, und der Klinik für Onkologie und Palliativmedizin,
Johannesstift, werden gegründet.
2007
•Ein krankenhausinterner Wochenendworkshop zur Einrichtung eines Ethikberatungsdienstes im
EvKB findet unter der Mitwirkung von N. Steinkamp, Universität Nimwegen, statt.
•Mehrere Beiträge zum 3. internationalen Kongress (ICCEC) zur Ethikberatung in Toronto,Kanada
von Mitgliedern des KEK werden gehalten.
- 50 • Der Ethikberatungsdienst nimmt im Juli mit 13 ausgebildeten Ethikberatern seine Arbeit auf.
• Die Hospizarbeit im EvKB, Bethel, beginnt unter der Koordination von M. Bögeholz.
2008
•Der zweite Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Philosophische Grundlagen von
ethischen Entscheidungen“ findet unter Mitwirkung von H. Schmidt-Felzmann, Department of
Philosophy & COBRA National University of Ireland, Galway, Irland, statt.
•Mitglieder des KEK leisten mehrere Beiträge zum 4. internationalen Kongress (ICCEC) zur
Ethikberatung in Rijeka, Kroatien.
• Der Ethik-Liaisondienst auf der Operativen Intensivstation im Johannesstift wird implementiert.
• Die Ethik-Arbeitsgruppe in der Klinik für Neurochirurgie wird eingerichtet.
2009
•Ethikvisiten werden regelmäßig auf der Intensivstation der Medizinischen Klinik, Bethel, durchgeführt.
•Der dritte Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Ethikberatung in der Psychiatrie“
und „Ethik und Recht“ unter der Mitwirkung von R. Stoecker, Universität Potsdam und W.
Schild, Universität Bielefeld, findet statt.
2010
•Der regelmäßige Ethik-Liaisondienstes auf der Neonatologischen Intensivstation, Bethel,
etabliert sich.
•Mitglieder des KEK leisten einen wissenschaftlicher Beitrag zum 6. internationalen Kongress zur
Ethikberatung (ICCEC) in Portland, USA.
•Der vierte Workshop des Ethikberatungsdienstes des EvKB „Ethik-Fallbesprechungen in der
pädiatrischen Versorgung“ unter der Mitwirkung von G. Rellensmann, Universitätsklinikum
Münster, S. Reiter-Theil, Universität Basel und W. Schild, Universität Bielefeld, findet statt.
2011
•Ethikvisiten werden regelmäßig auf der Palliativstation der Klinik für Hämatologie, Onkologie
und Palliativmedizin/Johannesstift durchgeführt.
•Der Liaisondienstes im Palliativprojekt der Kinderklinik Bethel „Der Weg nach Hause“ wird
aufgebaut.
• Regelmäßige Ethikvisiten werden auf der Pädiatrischen Intensivstation Bethel etabliert.
•Mehrere wissenschaftliche Beiträge zum 7. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC) in Amsterdam werden geleistet.
•Der fünfte Workshop der Ethikberater des EvKB „Stolpersteine in der Ethikberatung“ mit der
Fokussierung auf kommunikationstheoretischen Grundlagen von Ethikberatung sowie der
Methode des Inneren Teams unter der Mitwirkung von D. Kumbier, Diplom-Psychologin und
Geisteswissenschaftlerin, findet statt.
2012
•Eine zusätzliche Stelle für die Abteilung Klinische Ethik wird eingerichtet. Seit März 2012 hat
T. Löbbing, Klinische Ethikerin im EvKB, diese inne.
•Vorträge im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der Medizin zum Thema
„Ethik und Psyche“ werden gehalten.
- 51 -
2013
•Der Abschluss der Untersuchung „Klinische Ethikberatung in der Psychiatrie aus dem Blickfeld
der Mitarbeitenden - eine quantitative und qualitative Befragung von Mitarbeitern einer psychiatrischen Klinik vor dem Hintergrund ethischer, rechtlicher und medizinischer Gesichtspunkte“
im Rahmen der Masterarbeit von Frau T. Löbbing zum Master of Medicine, Ethics and Law
erfolgt. Teilergebnisse werden im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik in der
Medizin präsentiert.
•Mitglieder des KEK leisten einen wissenschaftlicher Beitrag zum 9. internationalen Kongress zur
Ethikberatung (ICCEC) in München.
•Der sechste Workshop der Ethikberater des EvKB „Social Media im Kontext des Krankenhauses“ unter Mitwirkung von D. Romberg, Digitalcourage e. V. und Dr. S. Meyer, Kanzlei Brandi
findet statt.
• Die Treffen der Ethik-Arbeitsgruppe „Ethik in der Neurologie“ werden wieder aufgenommen.
•Der Hans-Joachim Schwagerpreis für Klinische Ethik wird erstmals von den
v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem ICCEC vergeben. Preisträger war das
Children´s Bioethics Centre des Royal Children´s Hospital Melbourne, Australien.
2014
•Ein wissenschaftlicher Beitrag zum 10. internationalen Kongress zur Ethikberatung (ICCEC)
zum Thema „The Patient´s Voice“ in Paris, Frankreich, wird geleistet.
•Der Hans-Joachim Schwagerpreis für Klinische Ethik wurde zum zweiten Mal von den v.
Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem ICCEC vergeben. Das Netzwerk Ethik in der
Altenhilfe, Frankfurt a.M., Deutschland, wurde ausgezeichnet.
•Regelmäßige Ethikvisiten werden auf der Kardiologischen IMC-Station und im Stationären
Hospiz, Bethel etabliert.
2015
•Es werden wissenschaftliche Beiträge zum 11. internationalen Kongress zur Ethikberatung
(ICCEC) zum Thema „Improving Quality and Professionalism of Clinical Ethics Education &
Consultation“ in New York, U.S. gehalten:
• T. Löbbing, M. Pfäfflin, K. Kobert: „How to Support the Supporters? Support measures for
an ethics consultation service.“ (Vortrag)
• E. Heesch, T. Löbbing, M. Pfäfflin, K. Kobert: „Learning by example: The concept of dual
advising in ethics consultations in the „Evangelisches Krankenhaus Bielefeld“ - A method
to improve the practical training of ethics consultants“ (Posterbeitrag)
•Der siebte Workshop der Ethikberater des EvKB mit dem Fokus auf ethischer Fallberatung im
EvKB findet statt.
•Zum dritten Mal findet die interdisziplinäre Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik „Palliative
Versorgung im Krankenhaus – Das geht nur gemeinsam!“an sechs Terminen statt.
- 52 -
Anlage 2: Zusammensetzung des Klinischen Ethikkomitees des EvKB im Jahr 2015
Name
Funktion
Abteilung/Bereich
Kobert, Klaus
Leitender Klinischer Ethiker
Klinische Ethik
Ltd. Arzt
Zentrum für Behinderten-
Dr. med. (Vorsitz)
Stockmann, Jörg
Dr. med. (stellv. Vorsitz)
medizin/Innere Medizin,
Krankenhaus Mara
Bach, Friedhelm
Ltd. Oberarzt
Dr. med.
Klinik für Anästhesiologie,
Intensiv-, Notfallmedizin und
Schmerztherapie
Balzer, Reinhold
Theologischer Direktor
Direktorium A
Boesing, Thomas
Oberarzt
Klinik für Kinder- und
Dr. med.
Branscheid, Detlev
Jugendmedizin
Chefarzt
Klinik für Thoraxchirurgie
Eickholt, Rolf
Kaufmännischer Direktor
Direktorium A
Eimkemeier, Corinna
Koordinatorin
Hospizarbeit im
Dr. med. habil.
Ev. Johanneswerk
Flender, Hans-Jürgen
Oberarzt
Dr. med.
Klinik für Anästhesiologie,
Intensiv-, Notfallmedizin und
Schmerztherapie
Frommann, Nicole
Theologische Direktorin
Direktorium B
Pflegerische Stationsleitung
Klinik für Psychiatrie und
Station A4, Gilead IV
Psychotherapie
Fachpfleger
Klinik für Anästhesiologie,
Dr. theol.
Hahn, Birgit
Heesch, Eckhard
Intensiv-, Notfallmedizin und
Schmerztherapie
Karrer, Susanne
Pflegedirektorin
Direktorium B
Kessler-Weinrich, Angela
Krankenhausseelsorgerin
EvKB und Kinder -und
Jugendhospiz Bethel
Hopp-Wörmann, Rosemarie
Diakonisse im Ruhestand
Bürgervertreterin
Kleffmann, Stefanie
Pflegerische Stationsleitung
Klinik für Psychiatrie und
Station F2, Gilead III
Psychotherapie, Abteilung
Gerontopsychiatrie
Kolloch, Rainer
Prof. Dr. med.
Ehemaliger Chefarzt
Klinik für Innere Medizin,
Kardiologie, Nephrologie und
Pneumologie
- 53 -
Kottkamp, Hans-Werner
Chefarzt
Zentrale Notaufnahme
Kretschmer, Bernhard
Professur für Strafrecht und
Fachbereich Rechtswissen-
Prof. Dr. jur.
Strafprozessrecht
schaft der Justus-Liebig-
Dr. med.
Universität Gießen
Löbbing, Tanja
Klinische Ethikerin
Klinische Ethik
Meier, Angela
Gesundheits- und
Palliativstation Johannesstift
Krankenpflegerin
Mertzlufft, Friedrich-Otto
Ärztlicher Direktor
Direktorium B
Prof. Dr. med.
Chefarzt
Klinik für Anästhesiologie,
Intensiv-, Notfallmedizin und
Schmerztherapie
Pfäfflin, Margarete
Rauch, Michael
Referentin im Epilepsie
Epilepsiekliniken,
Zentrum / Bethel
Krankenhaus Mara
Oberarzt
Klinik für Neurologie, Bethel
Dipl.- Psychologin,
Psychoonkologie
Dr. med.
Scherb, Christine
Psychologische
Psychotherapeutin,
Psychoonkologin
Schild, Wolfgang
Lehrstuhl für Strafrecht,
Fakultät für Rechtswissen-
Prof. Dr. jur.
Strafprozessrecht,
schaft der Universität Bielefeld
Strafrechtsgeschichte und
Rechtsphilosophie
Weißinger, Florian
Chefarzt
Prof. Dr. med.
Klinik für Innere Medizin,
Hämatologie/Onkologie und
Palliativmedizin
Weller, Ursula
Dr. med.
Oberärztin
Neonatologie, Pädiatrische
Intensivmedizin
- 54 -
Anlage 3: Veranstaltungsflyer zur Fortbildungsreihe der Klinischen Ethik
DozentInnen
Marion Bögeholz
Hospizkoordinatorin, Krankenschwester, Palliative und Pediatric
Palliative Care | Hospizkoordination EvKB / Standort Bethel,
Kinder- und Jugendhospiz Bethel
Holger Diekmann
Fachkrankenpfleger für Anästhesie und Intensivpflege,
Palliative Care-Trainer | Stationäres Hospiz Haus Zuversicht
Veranstaltungsort
v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
Kinder- und Jugendhospiz Bethel
-Mehrzweckraum Remterweg 55
33617 Bielefeld
(Bitte nutzen Sie den Seiteneingang /Westeingang, von
dem Weg zum Haupteingang rechts abzweigend)
Klinische Ethik
Fortbildungsreihe 2015
Dr. med. Hans-Jürgen Flender
Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Transfusions-,
Notfallmedizin und Schmerztherapie (AINS), Facharzt für Anästhesiologie, DEAA, Spezielle Schmerztherapie, Chirotherapie,
Palliativmedizin | Leitung der Schmerzambulanz/ Schmerzklinik
Dr. med. Klaus Kobert
Leitender Klinischer Ethiker im EvKB,
Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin, Master of Bioethics, |
Klinische Ethik im EvKB
Anmeldungen bitte an:
T. Löbbing
Klinische Ethik
Burgsteig 4
33617 Bielefeld
Tel.: 05 21 | 7 72 - 7 81 04
[email protected]
Tanja Löbbing
Klinische Ethikerin,
Gesundheitswissenschaftlerin und Master of Medicine, Ethics
and Law | Klinische Ethik im EvKB
Angela Meier
Die Zertifizierung (CME) der Fortbildungsreihe bei der
Ärztekammer Westfalen/Lippe ist beantragt.
Fachkrankenschwester für Palliative Care, Pain Nurse |
Palliativstation, Johannesstift
Palliative Versorgung im Krankenhaus –
Das geht nur gemeinsam!
Eine Herausforderung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Christine Scherb
Psychoonkologin, Diplompsychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoonkologischer Dienst im EvKB |
Klinik für Innere Medizin, Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin
Prof. Dr. med. Florian Weißinger
Chefarzt der Klinik für Innere Medizin,
Hämatologie/Onkologie und Palliativmedizin des EvKB im
Johannesstift
Susanne Westrupp
Krankenhausseelsorgerin,
Pastorin | Krankenhaus Mara und Gilead III
Palliative Versorgung im Krankenhaus –
Das geht nur gemeinsam!
Eine Herausforderung für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
In vielen Bereichen des Krankenhauses sehen sich
Mitarbeitende regelmäßig mit der Situation konfrontiert, dass für eine Patientin oder einen Patienten
keine Heilung mehr möglich ist. Der Übergang vom
kurativen Behandlungsansatz zu einer palliativen
Versorgung geht häufig mit Schwierigkeiten einher.
Viele Fragen werden aufgeworfen: Was ist jetzt für
den Menschen wichtig? Wie spreche ich mit ihm?
Welche Möglichkeiten zur Therapie der Symptome
wie Schmerz, Übelkeit oder Atemnot habe ich? Was
darf ich und was muss ich tun? Was muss ich lassen?
Programm
Veranstaltungsort: Kinder- und Jugendhospiz Bethel
Zeit: jeweils von 19:00 - 21:00 Uhr
Ausnahme: 21.04.2015 vorgelagert um 18:00 Uhr
Möglichkeit einer Führung durch das Kinder- und
Jugendhospiz
17.03.2015 Begrüßung
K. Kobert
H. Diekmann
Palliative Care -eine Standortbestimmung

F. Weißinger
Gastrointestinale Symptome
F. Weißinger
Schmerztherapie I
H.-J. Flender



Schmerzleitung, Schmerzverarbeitung
WHO-Stufenschema
Koanalgetika
Zielgruppe und Struktur der Fortbildung
Die Fortbildungsreihe richtet sich vor allem an
Ärzte und Ärztinnen und Pflegekräfte, aber auch
an Interessierte aus anderen Berufsgruppen
des Krankenhauses, die sich mit den heutigen
Möglichkeiten der Palliativmedizin und -pflege sowie
der Begleitung schwerstkranker Menschen auseinander setzen wollen. An sechs Abenden wird von
ausgewiesenen Experten versucht, in Form von
Vorträgen, auf die oben gestellten Fragen Antworten
zu geben, oder sie gemeinsam in der Diskussion
zu finden. Darüber hinaus ist die interdisziplinäre
Besprechung von Fallbeispielen vorgesehen.
Die Inhalte der Veranstaltungen sind aufeinander
abgestimmt. Deshalb ist eine durchgehende
Teilnahme an möglichst allen Terminen sinnvoll. Die
Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt.
28.04.2015 Symptomkontrolle
 Umgang mit Luftnot
05.05.2015 Kommunikation mit Patienten
in einer palliativen Situation
(u.a. Gesprächsführung, verbale und
nonverbale Kommunikation)
 aus ärztlicher Perspektive
F. Weißinger
24.03.2015 Schmerztherapie II
H.-J. Flender


aus psychoonkologischer Perspektive

aus pflegerischer Perspektive

aus seelsorgerischer Perspektive
C. Scherb
Fortsetzung Schmerztherapie I
A. Meier
Palliative Sedierung
S. Westrupp
21.04.2015
18:00 Uhr Angebot einer Führung durch das
Kinder- und Jugendhospiz
M. Bögeholz
19:00 Uhr Klinische Ethik
K. Kobert | T. Löbbing

Ethische Fallgespräche
Hospizarbeit
M. Bögeholz
 Ehrenamtliche Sterbebegleitung im
Krankenhaus

Klärung offener Fragen (gemeinsam)
12.05.2015 Interdisziplinäre/interprofessionelle
Fallbesprechungen
alle Referenten

Diskussion
Übergabe der Teilnahmezertifikate, Evaluation
und Abschluss mit allen DozentInnen
- 55 -
Anlage 4: Flyer zur Hospizarbeit
Hospi zarbei t
Hier erhalten Sie Unterstützung:
Marion Bögeholz
Hospizkoordinatorin
Da sein,
wenn das Leben geht.
Gilead I - IV,
Kinderzentrum Bethel
und Krankenhaus Mara
Büro:
Kantensiek 19,
33617 Bielefeld | Raum 008
Telefon: 05 21 | 7 72 - 7 71 19
E-Mail:
[email protected]
Gestaltung der Titelbildmotive: Vorbereitungskurs Ehrenamt 2013
Version 3
Gesprächstermine nach Vereinbarung
Flyer Hospizkoordinationt Bethel 09_2015.indd 2
04.11.2015 11:06:17
Was bedeutet „hospizliche Begleitung“?
Zu einem menschenwürdigen Sterben gehört, dass sich
niemand in seiner letzten Lebensphase allein gelassen
fühlt. Diese wichtige gesellschaftliche Aufgabe erfüllen die
Ich glaube, dass größte Geschenk,
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Evangelischen
das ich von jemandem bekommen kann, ist,
Krankenhaus Bielefeld (EvKB) nach besten Kräften. Um
dass er mich sieht,
mir zuhört,
sie in dieser Funktion zu unterstützen, ist der Einsatz von
ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleitern am
EvKB in Bethel eingerichtet.
mich versteht
und mich berührt.
Das größte Geschenk,
das ich einem anderen Menschen machen kann, ist,
ihn zu sehen,
ihm zu zuhören,
ihn zu verstehen
Wer sind die BegleiterInnen?
Die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter
sind eingebunden im Hospizverein e. V., Bethel. Es sind
Menschen verschiedener Berufs- und Altersgruppen, die der
Hospizverein auf diese Aufgabe vorbereitet hat. In ihrer
Freizeit bieten sie unentgeltlich ihren Einsatz bei der
Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen auch
im EvKB an.
und ihn zu berühren.
Was ist ihre Aufgabe?
Wenn das gelingt, habe ich das Gefühl,
dass wir uns wirklich begegnet sind.
Nach Absprache und Möglichkeit besuchen sie regelmäßig
die Patientinnen und Patienten, von denen eine Begleitung
gewünscht wurde. Sie können beispielsweise etwas vorlesen oder für Gespräche bereit sein, Fragen klären helfen
oder einfach nur für den Menschen da sein. Auch
Angehörige, die Unterstützung wünschen, können beraten
Virginia Satir, Mein Weg zu dir
© 1989, Kösel-Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Flyer Hospizkoordinationt Bethel 09_2015.indd 1
und begleitet werden. Auf Wunsch kann die Begleitung
auch nach der Entlassung fortgesetzt werden.
04.11.2015 11:06:03
Klinische Ethik
Ev. Krankenhaus Bielefeld gGmbH
Dr. med. Klaus Kobert
Leitender Klinischer Ethiker
Kantensiek 19
33617 Bielefeld
Tel.: (+49) 05 21 | 7 72 - 7 70 72
Fax: (+49) 05 21 | 7 72 - 7 93 39
[email protected]
www.evkb.de/ethik
Herunterladen