Ambulante Nachsorge nach Herztransplantation

Werbung
Ambulante Nachsorge nach Herztransplantation Herbstreffen der Transplantierten 2009 Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie T.Steinke
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Die Nachsorge unserer herztransplantierten Patienten erfolgt in der Ambulanz für Herztransplantation. Als großes Ziel setzt man sich die Wiedereingliederung des HTX­ Patienten in sein Alltagsleben.
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Um das „ neue“ Herz lange zu erhalten ist die Mitarbeit aller Beteiligten erforderlich. Es sollten möglichst frühzeitig Komplikationen erkannt werden.
Worauf der Patient achten sollte. Blutdruck, Temperatur, Körpergewicht, Blutzucker und Allgemeinbefinden. Tagebuch führen und bei Ambulanzbesuch mitbringen.
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Die ersten Monate bis zum Ende des 1. Jahres Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Betreuung in der Ambulanz In den ersten Wochen nach Transplantation wird der Patient 2 bis 4 ­ wöchentlich in die Sprechstunde bestellt. Es werden Blutdruckkontrollen, Blutentnahmen (mit Spiegelkontrollen der Medikamente), EKG und Ultraschalluntersuchungen des Herzens durchgeführt.
Untersuchungen Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Herzmuskelbiopsie (akute Abstoßung?) Echokardiographie (Pumpleistung, akute Abstoßung?) EKG (Herzrhythmusstörungen, akute Abstoßung?) Spiegelbestimmung der Immunsuppressiva Cytomegalie­Virus­Diagnostik (CMV pp65­Ag)
Entnahme von Gewebeproben aus dem Herzen Eine Myokardbiopsie wird im 1. Jahr nach Entlassung aus dem Krankenhaus regelmäßig durchgeführt, um eine Abstoßungsreaktion des Körpers rechtzeitig zu erkennen.
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Nachsorge später als 1 Jahr nach Transplantation Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Vorstellung in der Ambulanz im Abstand von 3 Monaten. Strukturierte Nachsorge unter Einbeziehung der Patienten, des Hausarztes und anderer mitbehandelnder Fachärzte. Stufenschema der Nachsorge Patient: RR, Puls, Temperatur, Wohlbefinden, Gewicht Hausarzt: Klinische Untersuchung, Labor, EKG Kardiologe: LZ­ EKG, Echo, Ergometrie, Transplant­Ambulanz: Kontrolle Immunsuppression, Echo, Spiroergometrie, Myokardbiopsien bei Verdacht auf Abstoßung, Herzkatheter + Ultraschall
Nicht zu vergessen…! Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Beratung bei Problemen mit der Krankenkasse, der Rentenstelle, dem Arbeitsamt… Hilfe bei der Beantragung von Rehabilitationsmassnahmen Ausstellung von Bescheinigungen für Auslandsreisen Persönlicher Kontakt Psychologische Betreuung
Psychologische Aufgaben im Langzeitverlauf Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Weitere Aufgaben im Langzeitverlauf der HTX (auch ambulant) sind die Unterstützung bei der Integration des neuen Herzens in das gesamte Körperbild, die Unterstützung bei der Neuorientierung (Verlust der Patientenrolle, Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess, usw.) und eine familientherapeutische Begleitung bei möglichen neuen und alten Konflikten (z.B.: Aufgabe der Schonung des Patienten) und emotionale Begleitung bei körperlichen Krisen und Erkrankungen.
Probleme nach Herztransplantation Abstoßung Immunsuppression Balance herstellen!
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Infektion Probleme nach Herztransplantation Akute Abstoßung Chronische Abstoßung ­ Transplantatvaskulopathie (TVP) Infektionen Arzneimittelnebenwirkungen der Immunsuppressiva und Begleiterkrankungen: Diabetes mellitus Bluthochdruck Nierenfunktionsstörungen Erhöhung der Blutfette/ des Blutzuckers Blutarmut (Anämie) Nervenschädigung (Schmerzen, Krämpfe der Beine, Taubheitsgefühle) Übelkeit, Stuhlgangbeschwerden Osteoporose – „Knochenschwund“ Bösartige Tumore: PE Karzinome der Haut, Lymphome Zittern der Hände
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie 1. Gefahr der Abstoßung Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Akute Abstoßung Unwohlsein, Leistungsabfall, Fieber, niedriger Blutdruck, Herz­ Rhythmusstörungen Diagnostik: Echo, Goldstandard: Myokardbiopsie Therapie: Steroide 1000mg Pulstherapie, bei komplizierten Fällen Blutwäsche chronische Abstoßung (bis zu 50% der Patienten) Transplantatvaskolupathie TVP = beschleunigte Verkalkung der Herzkranzgefässe – stenosierende, diffuse KHK Diagnostik: jährlicher Herzkatheter + intrakoronarer Ultraschall
Chronische Abstoßung (Transplantatvaskulopathie) Vorbeugung und Therapie der KHK und Umstellung Immunosuppression (Certican, Sirolimus) Herzkatheter­Stent, Bypass ­ OP Re – Transplantation Therapie oft schwieriger als die der akuten Abstoßung
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie 2. Gefahr der Infektionen Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Infektionen Bakterielle Infektionen (Atemwege, Harnwege) Bakterielle Infektionen früh und breit mit Antibiotika behandeln Virus­Infektionen (Schleimhäute, Lunge, Gehirn) insbesondere CMV, Herpes simplex und Varizella Zoster, schwere Verläufe mit hoher Sterblichkeit möglich Pilzinfektionen (Speiseröhre, Luftröhre, Lunge) Candida, Aspergillus Häufig stationäre Aufnahme und nach Entlassung monatelange medikamentöse Behandlung notwendig
3. Gutartige und b
3. Gutartige und b ö
ö sartige Tumore 1
1 ­­ 2% / Jahr neu auftretende Tumore Ursache Immunsuppression Viren (EBV, CMV) Therapie „ konventionelle
“ Tumortherapie (Operation, Chemotherapie, konventionelle Strahlentherapie) Reduktion der Immunsuppression (
Reduktion der Immunsuppression ( Prograf
Prograf , Sandimmun) Umstellung der Immunsuppression (
Umstellung der Immunsuppression ( Certican
Certican )) Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Tumore nach Transplantation
Tumore nach Transplantation Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Vorsorge­ Kontrolluntersuchungen Jährliche Kontrolluntersuchungen zur Tumorfrüherkennung Hautarzt Urologe Frauenarzt HNO­Arzt Darmspiegelung alle 5 bis 10 Jahre
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Vorsorge­ Impfungen Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Empfohlen werden die herbstliche Grippeschutzimfung, die Pneumokokkenimpfung und bei Bedarf FSME. Andere Impfungen bitte nur nach Rücksprache mit der Transplantationsambulanz!
Spezielles Problem Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie Denerviertes Herz (Verlust der Herz­Nerven) Alle Transplantierten Patienten besitzen dieses. Das Herz ist nicht in der Lage Reize an das Gehirn abzugeben, aber auch keine Nervenimpulse von außen aufzunehmen. Weiterhin besitzt es eine höhere Herzfrequenz in Ruhe als normal (90 ­ 110/min). Reaktionen auf körperliche und seelische Belastung (Sport, Aufregung) machen sich am Herzen nur verzögert bemerkbar (längere Aufwärmphasen beim Sport). Die Wirkung verschiedener Medikamente bleibt aus.
5­ Jahres Lebenserwartung nach Herztransplantation Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie im Wandel der Zeit 1980 ­1985 1986 ­ 1990 1991 ­ 1997
% lebend 100 80 60 40 20 0 0 12 24 36 Monate nach HTx 48 60 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Univ ersitätsherzzentrum Thüringen Klinik für Herz­ und Thoraxchirurgie 
Herunterladen