Umgestaltung nach Konzept

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Umgestaltung
nach Konzept
Launsdorf, gelgen in der Gemeinde St. Georgen am Längsee im Bezirk St. Veit an der Glan in Kärnten und ca. 1 km
von der Burg Hochosterwitz entfernt, verfügt über eine Raiffeisenbank, die 1890 gegründet wurde. Das jetzige
Gebäude wurde 1968 errichtet und in der Zwischenzeit mehrmals umgebaut.
Bei der Bautätigkeit 2008 wurde das Objekt mit einer Investitionssumme von EUR 860.000,00 inkl. Ust. generalsaniert
und Teile dazugebaut. Es blieben im Wesentlichen nur die
Grundmauern stehen. Es verfügt nun im Erdgeschoss über eine
Nettonutzfläche von 193 m2 (5 Büros, Wartebereich, Selbstbedienungszone, Servicebereich, Geldmanipulation, Kundentresorraum und Archiv), im Untergeschoss über 38 m2 (Teeküche, Mitarbeiterraum, WC Anlagen, 1 Büro). Geschäftsleiter
Herbert Marktl berichtet über die Hintergründe.
Inwiefern sahen Sie Handlungsbedarf?
Die Neugestaltung war schon mehrere Jahre geplant. Zum
einen bestand bereits ein großer Instandhaltungsrückstand, zum
anderen wollten wir das gesamte Vertriebskonzept der Bank neu
ausrichten, was mit dem bisherigen Raumangebot nicht möglich
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war. Die „Schalterhalle“ mit den Bedienungsplätzen war zu
groß, dafür standen zu wenig Beratungsbüros zur Verfügung.
Der technische Standard und das Angebot entsprach nicht
mehr den Anforderungen einer modernen kundenorientierten
Beratungsbank.
Warum fiel die Wahl auf LeoGraf?
Wir haben 3 Planungsbüros, die ausschließlich im Bereich
Planung und Gestaltung von Geldinstituten tätig sind, zu
einem Wettbewerb eingeladen. Im Vorfeld wurde ein Anforderungsprofil erarbeitet und den Teilnehmern übermittelt.
Das funktionelle Raumkonzept; die gelungene Architektur und
die detaillierte und transparente Kostenschätzung unter Einbindung der bestehenden Gegebenheiten haben den Ausschlag
für Leo Graf gegeben.
Der Bankenplaner Leo Graf erläutert
seine Sicht der Dinge
Sie sind als Sieger aus einem Architekturwettbewerb hervorgegangen. Worauf legen sie als Spezialist für die Planung von
Banken wert?
Welche waren Ihre besonderen Anliegen, was die besonderen
Herausforderungen bei der Gestaltung?
Die Herausforderung bestand insbesondere in der Einbeziehung der bestehenden Mauern, des knappen Parkplatzangebotes vor dem Gebäude, der optischen Gestaltung des von der
verbauten Fläche eher kleinen dreigeschossigen Gebäudes. Im
Innenbereich war ein Servicebankbereich mit Kundenberatungsplätzen, die durch flexible Raumsysteme sofort in Kundenberatungsbüros umgewandelt werden können ein besonderes
Anliegen.
Unser Konzept sieht einen Servicebankplatz vor, der immer
besetzt ist und gleichzeitig auch als Kundenempfang genutzt
wird. Bei Bedarf wird durch das Öffnen einer mobilen
Glastrennwand ein weiterer Servicebankplatz geschaffen. Zudem sollte eine von allen Büros zentral gelegene Aktenablage
(Archiv) für Kunden- und Kreditakte geschaffen werden. Ein
diskreter Wartebereich mit entsprechender multifunktionaler
Medienausstattung und eine kleine Teeküche für die Bewirtung
der Kunden waren ebenfalls gefordert. Die Außenansicht sollte
ein modernes Erscheinungsbild vermitteln, ohne jedoch mit den
ländlichen Traditionen zu brechen. Das hoch wirkende Gebäude
sollte optisch repräsentativer und breiter wirken.
Mussten Sie – aus welchen Gründen auch immer – Kompromisse bezüglich Ihrer Idealvorstellung eingehen und wenn
ja welche und warum?
Es wäre unser Anliegen gewesen den Selbstbedienungs- und
Servicebankbereich noch großzügiger zu gestalten, was aufgrund
der bestehenden Außenmauern und der notwendigen Parkplätze
vor dem Haus nicht realisierbar war. Die internen Verkehrswege
sind ausreichend könnten aber breiter sein. Auch dies ist durch
die Raumvorgaben des Altgebäudes beschränkt.
Vorrangig beachten wir den Ablauf in der Bank. Funktionen der
einzelnen Abteilungen, die internen Wege und im Besonderen die
Wege der Kunden stehen im Mittelpunkt unserer Bankkonzepte.
Die Selbstbedienungszone soll zentral angeordnet sein und
möglichst tief in das Gebäude gezogen werden, damit die
Servicemitarbeiter immer Kontakt zu den Kunden haben.
Ein Spagat ist zu schaffen. Einerseits die offenen Schalteranlagen und die Nähe zum Kunden, andererseits die Diskretion
bei Service und Bargeldangelegenheiten. All das ist uns mit dem
Konzept „diskret-banking“ gelungen. Unter „diskret-banking“
verstehen wir das Schließen der Servicebereiche mit den automatischen Teleskopschiebetüren vor der Servicepulten, die nach
Bedarf vom Mitarbeiter der Bank aber auch vom Kunden durch
Knopfdruck geschlossen werden können. Das Servicepult wird
zum Beratungszimmer und schafft optimale Diskretion.
Die Qualität der Kundenberatung macht einen Sprung nach
vorne. Die Selbstbedienung wird forciert.
Genauso wichtig wie der Ablauf ist das Wohlfühlempfinden in
der Bank für Kunden und für die Mitarbeiter. Wir erreichen das
mit einer klaren Formensprache, mit den Farben die wir verwenden und mit dem Einsatz von abwechslungsreicher Beleuchtung,
die die Farben so richtig in Szene setzen….
Was war die besondere Herausforderung bei der Gestaltung der
Raiffeisenbank Launsdorf?
Die Herausforderung hier in Launsdorf lag darin, dass die
internen Wege durch das innen liegende Treppenhaus schwer
beeinträchtigt waren. Darum das neue Treppenhaus, womit auch
die Zugänge für die beiden Obergeschoße verbessert wurden.
Eine Eigenart, die mir bei der ersten Besichtigung aufgefallen ist,
ist, dass der Zebrastreifen, der vom Bahnhof zur Bank führt,
direkt an einer Grüninsel endete und kein Gehsteig oder Weg
weiterführte. Fußgeher mussten die Fahrbahn benützen.
Wir hatten die Idee den Gehsteig über das Raiffeisengründstück
zu führen, mit diesem Weg werden die Parkflächen vor und
hinter der Bank mit dem neuen Eingang verbunden.
Zusammen mit der markanten Vordachkonstruktion hat das
Gebäude eine, wie ich meine, sehr einladende Wirkung erhalten.
Was erwarten Sie sich von der Neugestaltung?
Wir erwarten uns durch die individuellere und intensivere
Kundenberatung und -betreuung eine Sicherung bzw. einen
Ausbau unseres Kundenstockes sowie höhere Erträge im Dienstleistungsgeschäft durch den besseren Vertrieb der Bank- und
Versicherungsprodukte. eine Prozessoptimierung der interne
Abläufe soll zusätzliches Potential für das kundenorientierte
Geschäft schaffen. Zusätzlich sollte der Um- und Zubau ein
deutliches Zeichen an die Bevölkerung für die langfristige Ausrichtung unserer Genossenschaft sein und damit Existenzdiskussionen von kleinen Banken unterbinden.
Abschließend ist zu erwähnen, dass Leo Graf insgesamt
unsere Erwartungen übertroffen hat und sich neben einer professionellen zuverlässigen Arbeit besonders durch sein Gefühl
❙
für Licht und Farben auszeichnet.
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