Massenträgheitsmoment

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Massenträgheitsmoment
Die kinetische Energie eines bewegten Massenpunkts beträgt E = mv²/2
Bei einer kreisförmigen Bewegung kennt man statt der Bahngeschwindigkeit meistens die Kreisfrequenz 
und den Bahnradius. Daher schreibt man für die kinetische Energie auch:
E= mv²/2 = m(r.)²/2 = mr²*²/2 = J* ²/2
Aus Überlegungen, die erst bei der Berechnung von voluminösen rotierenden Körpern verständlich werden,
rechnet man die Winkelgeschwindigkeit, die für alle Punkte des Festkörpers gleich ist, heraus. Den Radius²
schlägt man der Masse zu und bezeichnet das Produkt mr²= J als Massenträgheitsmoment einer
punktförmigen Masse m im Abstand r vom Drehpunkt.
Das Massenträgheitsmoment J spielt bei der Drehbewegung die Rolle der Masse m bei der linearen
Bewegung.
Massenträgheitsmoment eines Stabes um eine Achse am Ende
Ein Stab der Länge L besteht aus lauter hintereinander gereihten Massen dm =*dV .
Das Stabvolumen V ist dabei gleich Querschnittsfläche A mal Länge L und  ist die Massendichte =
Volumen / Masse) ( V= A*L,  = M/L )
Bezüglich einer Drehachse am Ende des Stabe besitzt dein solches Massenelement ein
Massenträgheitsmoment von Ji = mix i².
Für das gesamte Trägheitsmoment sind sind
alle einzelnen Momente Ji=mi*x i² aufzusummieren.
dm = *dV= *A*dx
Das differentielle Massenelement ist
...Massendichte, A ... Querschnitt, dx... Länge des Volumenelements

J=

und somit wird aus
M
2
x dm
0
L
und wegen *A*L=M
 2
1
3
J =   A  x d x  J =    A L

3
0
mit dem Endergebnis
J=
das Integral
1
3
 M L
2
Um das Massenträgheitsmoment des Stabes um seine Schwerpunktsachse
zu bekommen, kann man den Satz von Steiner anwenden. Dieser besagt, dass das
Massenträgheitsmoment Js um eine Drehachse durch den Schwerpunkt um m*s² vergrößert wird, wenn
sich die Drehachse um den Abstand s parallel verschiebt:
2
J = Js  m s
Ich benutze diesen Satz um von der außermittigen Achse auf die Schwerpunktsachse
zurückzurechnen:
2
Js = J  m s
Verschiebung der Achse um
s = L/2
2
1
L
1
2
2
Js = M  L  M     Js =
 M L
3
12
2
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Massenträgheitsmoment einer stehenden Scheibe
Möchte man ein flächenhaftes Gebilde um
eine Achse rotieren lassen, die in der Fläche
verläuft, so muss man die Funktion der Kontur
kennen. Eine Scheibe, die um eine Achse
in ihrer Ebene rotiert, hat beispielsweise einen
Kreis als Kontur:
2
2
R =x  z
2
2
V = d  R 
dm =   dV
d ... Dicke der (dünnen) Scheibe, R... Radius der Scheibe, L z = 2*x ..Länge eines
Elements bei der Höhe z
Für einen Stab mit dem Drehpunkt in der Mitte wurde das Integral schon berechnet:
J=
1 
 
 2

2
  L dm =
  ( 2x) d V
12 
12 
2
setzt man für das Volumenselement

  d 
J=

12 
2
dV = d  Lz dz = d  2  R  z  dz
R
2
R z

R z
 2
2
2
2
2
2
2
2
R  z dz
R

  d 
J=

12 
R
8

3
dz  J =
R
1
4
4
   d  R  
setzt man wieder für *d*R² = *V = M, die Masse der Scheibe ein, so erhält man
J=
1
4
2
   d  R    R
2
J=
1
4
 M R
2
Massenträgheitsmoment einer Scheibe um eine Drehachse senkrecht zur Scheibe:
Das Massenträgheitsmoment einer punktförmigen Masse mi im Normalabstand ri von einer
Drehachse ist
J i = r i² mi
Das Massenträgheitsmoment eines starren, festen Körpers ist dann die Summe der einzelnen
Massenträgheitsmomente um diese Achse.
n
J=
2
 ri mi
i1
Eine Scheibe wird in kleine Teilmassen
aufgeteilt und zwar hat ein solches
Volumenselement die Abmessungen (r)
in radialer Richtung, b = r* in
lateraler Richtungund h in der Höhe.
n
J = 
2
 ri V
i1
n
J = 
2
 ri h ri r
i1
=
M
V
Massendichte
Alu : 2700 kg/m³, Stahl : 7900 kg/m³
n
J = 

i1

J = 

Als Integral angeschrieben
M = V
 r 2 h    r r
i 
 i
H



0
2



0
J =   H 2  
R
differentiell kleiner Massenteil
m =   V
3
r dr d dh
0
R
4
4
Da das Volumen der Scheibe V= R² *H beträgt, schreibt man
J =   V
R
2
2
1
=
2
 M R
2
Die Höhe ist in der endgültigen Formel verschwunden, d.h. sie gilt auch für einen beliebig langen
Zylinder. Die Höhe H steckt nämlich in der Masse M.
Man kann natürlich auch eine andere Unterteilung der Kreisscheibe treffen:
Alle Massen in einem Ring haben das Trägheitsmoment J = m*r² .
Wenn man diese Ringe aufsummiert von r= 0 bis r=R, so erhält man in
Integralschreibweise:

J=

R
2
r dm
0
Masse eines differenziell schmalen Kreisrings : dm = *dV = *2r *H*dr

J = 

R
2
r  2r H d r
0
J =   2 H
R
4
4
=
1
2
 M R
2
wie oben.
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Welches Drehmoment M wird benötigt, um einen hantelförmigen Körper in
1Sekunde vom Stillstand auf  50 rad/s gleichförmig zu beschleunigen?
Stahlstange :
2
L  500mm
Gewicht:
A  20mm
  7600
3
m
m2  0.250kg
Beschleunigung:
kg
1
1
a  0s
e  50s
t  1s
Drehmoment = Massenträgheitsmoment x Winkel-Beschleunigung  
Stange :
2 Massen :
Drehmoment:
m1    L A
m1
J1 
L
12
2
L
J2  2  m2   
2


M  J1  J2  
 
e  a
3
J1  1.583  10
2
t
2
m  kg
2
J2  0.031 m  kg
M  1.642 N m
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Eine Kugel mit dem Durchmesser 5cm und der Masse m=0,5 kg rollt unter 45 Grad eine schiefe Ebene
hinab. Wie groß ist ihre Geschwindigkeit nach 1m Rollweg?
2
g  9.81m s
Energie :


4
h  1m sin
r  0.025m
2
m v

2
J 
2
2 2
m   r 
v =  r =
v 
2
10
7
2
5
= m g h
2
2
 m r   = 2  m g h
5
7
 g h
 2  g h
v  3.148
m
s
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