Elektronischer Verstärker Typ EV22K2 zur Ansteuerung von Proportionalventilen Kartenausführung mit Steckerleiste nach EN 60603-2 1.Allgemeines 1.1Kurzbeschreibung Die Verstärkerkarte ist mit zwei voneinander unabhängigen Proportionalverstärkern mit hoher Regelgenauigkeit bestückt. Sie ermöglicht die gleichzeitige Ansteuerung von zwei 3/3- oder 4/3-Wege-Proportionalventilen, von denen jedes Ventil mit einem ZwillingsProportional-Magneten oder zwei Einzel-Prop.-Magneten für das wechselweise Anfahren der Schaltstellungen a oder b ausgerüstet ist. Dadurch ist die Verstärkerkarte in erster Linie für die elektrische Ansteuerung von jeweils zwei Proportional-Wegeschiebern Typ PSL(V)... mit E- oder EA-Betätigung nach D 7700 ff oder Typ SWS 2...MP nach D 7951 oder Typ (N)SWP nach D 7451 N geeignet. Die Ansteuerung von Hubmodulen Typ HMC2 und HMC33 nach D 7650 ist ebenfalls möglich. Die beiden Einzelmagnete der wechselweise beanspruchten ProportionalStromregelventile für Heben und Senken werden jeweils an eine Kartenhälfte angeschlossen, die zweite bleibt unbenutzt. Bei zwei Einzelmagneten anstelle eines Zwillingsmagneten ist je ein Anschluss, z.B. PIN 1, zu einem gemeinsamen Anschluss a10 bzw. c10 an der Klemmenleiste anzuschließen. Für die Fernbedienung sind als Signalgeber pro Verstärkerkarte zwei Einachsen-Handhebelpotentiometer oder ein Zweiachsen-Steuerknüppel (Joystick) nach D 7844 geeignet. Die Sollwerteingänge können auch direkt an einen Analogausgang einer SPS, CNC oder eines PC angeschlossen werden. Die Verstärkerkarte EV22K2-12/24 ist hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften und Anschlussbelegung aufwärtskompatibel zu den Verstärkerkarten EV22K1-24 und EV22K1-12 nach D 7817. Sie hat die Abmaße einer Europakarte mit Frontplattenbreite von 6 TE. Die wichtigsten Funktionsbauteile sind: o Verpolungssichere Spannungsversorgung für einzelne Funktionsbausteine und kurzschlussfeste Festspannungsregler zur Erzeugung der stabilisierten Spannungen ±5 V DC bzw. ±10 V DC (umschaltbar) o Analoger Summierer zum Addieren der Sollwertspannungen und Subtrahieren der Referenzspannung o Lineare Rampengeneratoren (Integratoren), Anstiegs- und Abfallzeiten getrennt einstellbar o Dithergeneratoren mit einstellbarer Ditheramplitude o Stromgeregelte, getaktete und kurzschlussfeste Endstufen mit Drahtbrucherkennung o Digitaler Mikrokontroller zur Anzeige der Betriebszustände als Leuchtanzeige und Störungsmeldung Die wichtigsten Eigenschaften sind: o Eine Karte für 12 V DC- und 24 V DC-Versorgungsspannung o Spannungsversorgung verpolungssicher o Sollwertspannungsbereich und stabilisierte Spannungen umschaltbar zwischen ±5 V und ±10 V o Grund- und Maximalströme Imin (Qmin) und Imax (Qmax) durch Mehrgangpotentiometer in beiden Richtungen genau einstellbar o Hochgenaue Stromkonstanthaltung o Dithersignal ist dem Ausgangsstrom überlagert o Ditheramplitude einstellbar, Ditherfrequenz ca. 55 Hz o Rampenzeiten auf und ab getrennt durch Mehrgangpotentiometer einstellbar o Ausgänge kurz- und massenschlusssicher o Bei Drahtbruch- oder Kurzschluss der Ausgänge Störungsanzeige ohne Abschaltung der Funktionen d.h., nach Beseitigung der Störungsursachen funktioniert die Elektrohydraulik sofort wieder, jedoch muss die Störungsanzeige gesondert zurückgesetzt werden (siehe Position 5.3, Tabelle 2) o Leuchtanzeigen (LED´s) auf der Frontplatte signalisieren den Betriebszustand der einzelnen Proportional-Verstärker auf der Karte (falls keine Störungsanzeige ansteht) o Parallel zur optischen Störungsanzeige (LED) ein Signal-Ausgang mit Transistor (Open-Collector) vorhanden o #2 mm Meßbuchsen auf der Frontplatte für Messung des Spulenstromes mittels eines Amperemeters ohne Unterbrechung der Anschlussleitungen (nach Meßvorgang sind Meßbuchsen nach Möglichkeit paarweise kurzzuschließen - Verlustreduzierung) Analogeingänge: Sollwertgeberanschluss für unipolares Potentiometer mit Richtungsschalter oder bipolares Potentiometer möglich Echte Differentialeingänge, dadurch Sicherheitsbeschaltung bei Drahtbruch mit geeignetem Sollwertgeber möglich (siehe Position 6.1 Beispiel 1) Zweiter Sollwerteingang ermöglicht ggf. die Addition eines zusätzlichen Signals zum Sollwert Schalteingänge (digitale Eingänge): Rampen-Abschaltung, Sollwert-Invertierung und Freigabe Funktionen Schaltausgang (digitaler Ausgang): Parallele Funktion zur LED-Störungsanzeige auf der Frontplatte mittels eines Open-Collector-Transistors. Ein Pull-Up Widerstand ist auf der Karte vorhanden, bei Bedarf anschließbar. Die Frontplatte der Verstärkerkarte hat die Abmessung Höhe x Breite = 3 HE x 6 TE (128,4 x 30,1 mm), die Tiefe entspricht einer Europakarte (160 mm). HAWE Hydraulik SE STREITFELDSTR. 25 • 81673 MÜNCHEN © 1999 by HAWE Hydraulik D 7817/1 Januar 2016-00 5 D 7817/1 Seite 2 1.2Blockschaltbild D 7817/1 Seite 3 2. Lieferbare Ausführungen, Hauptdaten 2.1Verstärkerkarte Bestellbezeichnung: Elektronischer Verstärker EV 22 K 2 - 12/24 Grundtypbezeichnung zwei Zwillings- oder zweimal zwei Einzel-Proportional-Magnete für jeweils wechselweise Betätigung ansteuerbar (Steck-)Kartenausführung 2 Serie Versorgungsspannung sowohl 12 V DC als auch 24 V DC (Nennwert) 2.2Montage-Zubehör 2.2.1 Kartenhalter für eine Verstärkerkarte und Tragschienen-Schnappfuß Er besteht aus einem Rahmen mit Führungsschienen, der 32-poligen Federleiste nach EN 60603-2 und einer Schrauben-Klemmenleiste. Der Kartenhalter ist für die Aufnahme einer Verstärkerkarte vorgesehen. Einfache Befestigungsmöglichkeit mittels mitgelieferter Schrauben M4 auf einer Montagefläche, siehe Maßbilder in Pos. 4.2. Der am Boden des Kartenhalters zu befestigende Schnappfuß ermöglicht das Einklipsen des Kartenhalters und damit das problemlose Unterbringen des Verstärkers auf 35 mm-Tragschienen EN 60715 sowohl in Längs- als auch in Querrichtung in Steuerschränken. KH 7817 901 S 7817 902 Bestellbezeichnung: KH = Kartenhalter S = Tragschienen-Schnappfuß (ohne Abbildung) interne Zeichnungs-Nummer 2.2.2 Baugruppenträger für zwei bis drei Verstärkerkarten Er besteht aus einem verschraubten Rahmengehäuse mit drei Führungsschienen und 32-poligen Federleisten nach EN 60603-2 entsprechend der max. Kartenzahl. Die zugehörigen Klemmenleisten sind seitlich angebracht und gut zugänglich. Magnete sind an die obere, Eingänge an die untere Klemmenleiste anzuschließen, damit Ausgangsströme Eingänge am wenigsten beeinflussen können. Für Anschluss der Versorgungsspannung ist ein gesondertes Klemmenpaar mit einem nachgeschalteten Stecksockel für eine AutoFlachsicherung nach DIN 72 581 T3 Form C (max. 10 A) vorgesehen. Wird die mögliche Kartenanzahl nicht ausgenützt, dann können die freibleibenden Slots auf der Frontseite durch Blindplatten verschlossen werden. Diese Blindplatten sind nicht in unserem Programm enthalten. BT 7817 950 Bestellbezeichnung: BT = Baugruppenträger für 3 Karten interne Zeichnungs-Nummer 3. Weitere Kenngrößen 3.1Allgemein Benennung Elektronischer Verstärker Ausführung Steckkarte mit 32-poliger Steckerleiste nach EN 60603-2 Befestigung mittels Kartenhalter für eine Karte oder Baugruppenträger Einbaulagebeliebig Masse (Gewicht) ca. 200 g Schutzart EN 60529 IP 00 Umgebungstemperatur -20° bis +70°C D 7817/1 Seite 4 3.2Elektrisch Versorgungsspannung UB 9 ... 32 V DC max. zulässiger Riffelfaktor w 10% (Welligkeit) mindest erf. Siebkondensator CB2200 [F je 1 A Spulenstrom an der Versorgungsspannung AusgangsspannungU >UB -1,8 V DC Leerlaufstrom (Eigenverbrauch) IL max. 110 mA (spannungsabhängig) Taktfrequenz der Leistungs-Endstufef , 1,9 kHz Ausgangsstrom (kurzschlussfest) IA EinstellbereichImax Voreinstellung Imin Voreinstellung max. 1,6 A 0 ... 1,8 A 0,6 A 0 ... 0,8 A 0,25 A SollwertspannungUSoll Freigabefenster für IminU Eingangswiderstand der Sollwerteingänge UE.. gegen Signalmasse R -10 - 0 - +10 V DC (BR offen) 1) -5 - 0 - +5 V DC (BR gesetzt) 1) * 300 mV (BR offen) 1) * 150 mV (BR gesetzt) 1) Spannungsbereich am Referenzeingänge URef 1 bzw. URef 2 bezogen auf Signalmasse U Eingangswiderstand der Referenzeingänge URef 1 bzw. URef 2 gegen Signalmasse R , 400 k{ -10 - 0 - +10 V DC (BR offen) 1) -5 - 0 - +5 V DC (BR gesetzt) 1) , 400 k{ Schalteingänge (digitale Eingänge): Freigabe-Eingänge, Rampe aus-Eingänge, Invertieren-Eingänge Eingangswiderstand gegen Leistungsmasse R , 10 k{ Eingangspannungspegel BR offen: 1) BR gesetzt: 1) logisches 0 U 0 Ò U Ò 4,5 V 0 Ò U Ò 1,3 V logisches 1 U 9,5 Ò U Ò UB6 Ò U Ò UB Stab. Spannung für Versorgung des Sollwertpotentiometers Ust Belastbarkeit der Ist stabilisierten Spannung Rampenzeit (getrennt einstellbar bezogen auf dem vollen Bereich der Sollwertspannung) tR * 10 V DC (BR offen) 1) * 5 V DC (BR gesetzt) 1) kurzschluss- und überlastfest max. 10 mA 0,1 ... 5 s, Voreinstellung 0,1 s Rampenzeit bei angesteuertem Schalteingang RAMPE AUS.. < 0,1 s Ditherfrequenzf , 55 Hz Ditheramplitude einstellbar I 100 ... 650 mAS-S (Spitze zu Spitze) Voreinstellung , 140 mAS-S Schaltausgang (digitaler Ausgang): Fehler-Ausgang NPN-Transistor (Pin a14) mit Open Collector: Max. zulässige Spannung gegen Leistungsmasse UA Max. Ausgangsstrom IA Ausgang ist gegen Kurzschluss geschützt Pull-Up Widerstand (Pin c14) R 1) 35 V 9 mA 4,4 k{ BR = Brücke auf der Karte für Umschaltung der Sollwertspannungbereiche (-10 ... +10 V DC bzw. -5 ... +5 V DC) und der stabilisierten Spannungen (siehe Geräteabmessungen Position 4). D 7817/1 Seite 5 3.3 Verstärker-Frontplatte und Belegung der Steckerleiste Steckerleiste nach EN 60603-2 Steckerleiste Anschlussbelegung Verstärker-Frontplatte D 7817/1 Seite 6 4.Geräteabmessungen 4.1 Alle Maße in mm, Änderungen vorbehalten! Verstärkerkarte EV22K2-12/24 Federleiste nach EN 60603-2 4.2Montage-Zubehör Kartenhalter nach Pos. 2.2.1 Schutzart EN 60529 IP 00 Masse (Gewicht) ca. 150 g Der am Boden des Kartenhalters zu befestigende Schnappfuß ermöglicht das Einklipsen des Kartenhalters und damit das problemlose Unterbringen des Verstärkers in Steuerschränken auf 35 mm-Tragschienen nach EN 60 715 sowohl in Längs- als auch in Querrichtung. Er ist gesondert zu bestellen. D 7817/1 Seite 7 Baugruppenträger nach Pos. 2.2.2 Schutzart EN 60529 IP 00 Masse (Gewicht) ca. 700 g 5. Hinweise für den Betrieb 5.1Einstellanweisung Hinweis: Die Verstärkerkarte EV22K2-12/24 ist im Auslieferungszustand so eingestellt, dass sie ohne zusätzliche Einstellung mit dem Proportionalschieber Typ PSL bzw. PSV nach Druckschrift D 7700 ff zusammenarbeitet. Eine genauere Abstimmung zwischen Proportionalschieber und Proportionalverstärker sollte erst dann vorgenommen werden, wenn geeignetes Fachpersonal und Meßausrüstung zur Verfügung stehen. D 7817/1 Seite 8 Die Anordnung (Seite 8) gilt als meistverwendete Schaltung für EV22K2-12/24 mit einem Sollwertpotentiometer mit Mittelanzapfung (siehe auch Schaltungsbeispiel 1 in Position 6.1) Die Karte wird mittels Kartenhalter oder Baugruppenträger (siehe Pos. 2.2), angeschlossen. Die Bezeichnung der Klemmen entspricht der Bezeichnung der Sockelleiste (siehe Position 3.3). Bei Anschlusslängen über 3 m sollten abgeschirmte Anschlussleitungen mit paarweise verdrillten Adern verwendet werden, um Störaussendung zu minimieren bzw. Störfestigkeit zu erhöhen. Imax darf auf die Dauer nicht über den für Proportionalmagneten angegebenen Ilim liegen. F1 = V1, V2 = A1, A2 = P1, P2 = Sicherung 3,5 A mT max. 3 Karten dürfen mit einer Sicherung (10 A mT), abgesichert werden Kontroll Voltmeter zur Messung der Sollwertspannung, Meßbereich 0 ... 10 V DC Kontroll-Amperemeter zur Messung der Spulenströme, Meßbereich 0 ... 2 A DC Kreuzknüppel (Joystick) z.B. 1 x Typ EJ2-10 nach Druckschrift D 7844 ; Rampenzeiten auf Minimum stellen (Rampenpotentiometer gegen Uhrzeigersinn so lange drehen, bis der Schleifer des Potentiometers im durchsichtigen Gehäuse am weitesten von der Frontplatte entfernt ist.) < Verstärker- und Meßgeräteanschluss gemäß Schaltbeispiel, Stellung der Brücke BR kontrollieren. = Versorgungsspannung einschalten. Lediglich die grüne LED Pow soll an der Frontplatte leuchten. Falls die rote LED Err leuchtet, liegt eine Störung vor. Für Feststellung bzw. Behebung der Störungsursachen werden Tafel 1 und 2 verwendet (siehe Position 5.3). Dies gilt für den gesamten Einstellvorgang. Einstellung des Kanals 1 (Channel 1) als Beispiel > Steuerknüppel (Joystick) P1 in eine Richtung so weit auslenken und festhalten, bis die LED A beginnt aufzuleuchten. Spannung am Voltmeter V1 ablesen: Ca. * 300 mV bei einem Sollwertspannungsbereich * 10 V (Brücke BR entfernt). Mit dem zugehörigen Mehrgangpotentiometer Qmin A den Minimalstrom Imin A für Richtung A einstellen. Beim Drehen im Uhrzeigersinn steigt der Spulenstrom (Anhaltswert für einen PSL- bzw. PSV-Proportionalschieber mit 24 V-Magneten ca. 290 mA, mit 12 V-Magneten ca. 580 mA). Der Spulenstrom ist am Amperemeter A1 abzulesen. ? Steuerknüppel (Joystick) in die andere Richtung auslenken, und festhalten, bis die LED B beginnt aufzuleuchten und mit dem Mehrgangpotentiometer Qmin B den Minimalstrom Imin B für Richtung B nach Punkt 4 einzustellen. @ Steuerknüppel in Richtung A bis auf Anschlag betätigen und festhalten (die zugehörige maximale Sollwertspannung ist am Voltmeter V1 abzulesen) und mit dem Mehrgangpotentiometer Qmax A den Maximalstrom Imax A für Richtung A einstellen. Beim Drehen im Uhrzeigersinn am Mehrgangpotentiometer steigt der Spulenstrom (Anhaltswert für einen PSL bzw. PSV Proportionalschieber mit 24 V-Magneten ca. 600 mA, mit 12 V-Magneten ca. 1200 mA). Der Spulenstrom ist am Amperemeter A1 abzulesen. A Steuerknüppel in Richtung B bis auf Anschlag betätigen, festhalten und mit dem zugehörigen Mehrgangpotentiometer Qmax B den Maximalstrom Imax B für Richtung B nach Punkt 6, einstellen. B Ditheramplitude so groß einstellen, dass bei etwa halb ausgelenktem Steuerknüppel am Hebel des Proportionalschiebers mit Hand die Vibration deutlich zu spüren ist, jedoch im hydraulischen System noch keine Störungen verursacht werden (Anhaltswerte für Typ PSL(V) nach D 7700-.. UN = 24 V und beim Spulenstrom 0,4 A ca. 140 mAS-S. Dieser Wert kann nur mit einem Oszilloskop gemessen werden). C Am Mehrgangpotentiometer t­a Rampenzeit für Beschleunigen einstellen. Am Mehrgangpotentiometer tb¯Rampenzeit für Bremsen einstellen. Beim Drehen im Uhrzeigersinn wird die Rampenzeit verlängert. D Einstellungen Qmin (Imin), Qmax (Imax) und Ditherstrom und Rampenzeit in beiden Richtungen kontrollieren und ggf. Einstellvorgang wiederholen. Sonstige Hinweise: Eine externe Sollwertspannung darf den eingestellten Bereich der Referenzspannungen nach oben und unten auf Dauer nicht mehr als 1 V über- bzw. unterschreiten. Andernfalls kann es zur Fehlreaktion des Proportionalverstärkers kommen. Bei Störungen während des Einstellvorganges oder bei Inbetriebnahme Netzversorgung kontrollieren; Bei Brückengleichrichtung: Elektrolyt-Siebkondensator von mindestens 2200 µF/A Spulenstrom parallel zur Versorgungsspannung geschaltet? Versorgungsspannung für Prop.-Verstärker hoch genug? Sie soll unter Belastung mindestens um 1,8 V DC höher sein als zur Erzeugung des eingestellten Maximalstromes Imax bei warmer Magnetspule ohne Proportionalverstärker erforderlich wäre. Der verwendete Amperemeter für Strommessung darf keinen höheren Spannungsabfall als 0,5 V haben, weil der mittels der Meßbuchsen auf der Frontplatte angezeigte Strommeßwert sonst falsch sein kann. Verwendung der Karte als Einfach-Proportionalverstärker zur Ansteuerung von Einzel-Proportionalmagneten siehe Position 6.2. 5.2Funkentstörung In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der Proportionalverstäker am Einsatzort durch elektromagnetische Störungen (z.B. beim Schalten von nicht oder nur unzureichend entstörten Magnetventilen) auf Störung geht. In diesen Fällen empfiehlt sich eine nach-trägliche Entstörung von s/w Magnetventilen und/oder der serielle Einbau einer Funk-Entstördrosselspule in die Versorgungsspannung am Baugruppenträger (in der Mobilhydraulik z.B.: Entstör-Drossel mit Kondensator Typ: FN332-10A von der Fa. Schaffner EMV GmbH in D-76185 Karlsruhe). D 7817/1 Seite 9 5.3 Hinweise zur Störungsmeldung Auf der Verstärkerkarte sind zwei unabhängige Prop.-Verstärker integriert. Mit jedem Verstärker können ein Zwillingsmagnet oder zwei Einzelmagnete angesteuert werden. Die auf der Frontplatte angebrachten LED-Leuchtdioden signalisieren die Betriebszustände der Verstärker, falls keine Störungsanzeige anliegt. Die grüne LED (Pow) zeigt die Versorgungsspannung der Karte an, die rote LED (Err) einen Störungszustand. Parallel zur roten LED (Err) ist ein Signalausgang (NPN-Transistor mit Open-Collector am Pin a14) und ein Pull-Up Widerstand 4,4 k{ am Pin c14 vorhanden. Die rote LED (Err) wird für Störungsmeldungen beider Verstärker verwendet. Ansonsten ist die Störungsbehandlung für beide Verstärker völlig getrennt. D.h, falls eine Störung (z.B. Lfd.Nr. 7, Tafel 1) durch Aufleuchten der „Err“-LED gemeldet wird, betrifft es höchstwahrscheinlich nur einen Verstärker auf der Karte. Der gestörte Kanal ist derjenige, an dem beide weiteren LED´s „A“ (grün) und „B“ (gelb) gleichzeitíg blinken. In den Fällen Lfd.-Nr. 6 Tafel 1 kann keiner der beiden Verstärker arbeiten, weil die Versorgungspannung zu niedrig liegt. Die Störmeldung und das Störsignal beeinflussen die Funktion der Verstärker nicht. D.h., das Verhalten eines Verstärkers ist völlig unabhängig von der Störmeldung und wird nach Beseitigung der Fehlerursache sofort weiterfunktionieren, jedoch das Signal am Fehler-Ausgang (Pin a14) und die Störungsmeldung (LED´s auf der Frontplatte) bleiben bis zur nächsten Quittierung aufrechterhalten. Tabelle 1: Betriebszustände des Proportionalverstärkers EV22K2-12/24 2 3 Tabelle 2: Auswirkungen des Störzustandes und Störungsbehebung Hinweis: Ein Störungszustand kann durch die Elektronik erst dann wahrgenommen werden, wenn die Spulenströme bei Ansteuerung über die zulässigen Grenzen hinausgeraten sind. Deshalb ist keine Vorhersage über einen Kurzschluss oder Kabelbruch am Ausgang möglich bei SOLLWERTSPANNUNG = 0 oder FREIGABE GESPERRT (PIN 18). Solche Störungen werden erst kurz nach Ansteuern der jeweiligen Seite (Endstufe) gemeldet. 1) Bei jedem Einschalten der Karte (UB > 9,1 V) gibt der Fehler-Ausgang PIN a14 eine ca. 200 ms lange Störmeldung aus. 2) Der Magnetstrom wird beim Sperren der FREIGABE (PIN 18) ohne Verzögerung abgeschaltet, jedoch beim erneuten Freigeben über die eingestellte Rampenfunktion wieder eingeschaltet. D 7817/1 Seite 10 6.Schaltungsbeispiele Unverbindliche Vorschläge 6.1 Steuerung von Hydroventilen mit je einem Zwillings- oder zwei Einzel-Proportionalmagneten Beispiel 1: Der angeschlossene Signalgeber besteht aus zwei Potentiometern mit Mittelanzapfung, z.B. aus zwei Einachsen-Steuerknüppeln oder einem Zweiachsen-Kreuzknüppel. Die Sollwertspannung ist bipolar. Verwendbarer Kreuzknüppel z.B.: Typ EJ1-10 nach D 7844 Diese Grundschaltung ist gegen Fehlfunktion des unbetätigten Zwillings-Proportionalmagneten bei Bruch eines Drahtes am Eingang (Sollwertpotentiometer) abgesichert. Das unbetätigte Proportionalventil bleibt bei einem derartigen Drahtbruch in Neutralstellung, weil die Sollwertspannung am Eingang des Proportionalverstärkers null bleibt. Beispiel 2: Als Signalgeber werden zwei einfache Potentiometer mit nur drei Anschlüssen (ohne Mittelanzapfung) verwendet. Die Sollwertspannung ist bipolar. Diese aus preislicher Sicht recht günstige Ausführung hat aber den Nachteil, daß z.B. bei Bruch einer Zuleitung vom Sollwertpotentiometer zur Referenzspannung + 10 V (a26) die Sollwertspannung am Eingang des Prop.-Verstärkers sofort auf - 10 V springt. Das bedeutet, dass der Prop.Magnet des unbetätigten Prop.-Ventils voll angesteuert wird und dadurch das Ventil bis zum Anschlag auslenkt mit unkontrollierter Bewegung und max. Geschwindigkeit des angeschlossenen Verbrauchers! Eine solche Schaltung ist deshalb nur dann zu vertreten, wenn Signalgeber und Verstärkerkarte so nahe beieinander installiert sind, dass eine Beschädigung der Zuleitungen nach allem Ermessen unwahrscheinlich ist. Aus Sicherheitsgründen ist die Schaltung nach Beispiel 1 oder 3 vorzuziehen. Beispiel 3: Als Signalgeber werden zwei einfache Potentiometer wie nach Beispiel 2 verwendet. Die Sollwertspannung ist bipolar. Die fehlende Mittelanzapfung der Sollwertpotentiometer wird durch jeweils zwei zusätzliche gleich große Widerstände zwischen 5 ... 10 k{, 0,25 W nachgebildet. Dadurch werden die Sicherheitsnachteile von Beispiel 2 vermieden und es gilt dasselbe wie für Beispiel 1. D 7817/1 Seite 11 Beispiel 4: Anschluss eines Kreuzknüppelschalters mit aktiven Sollwertgeber, Sollwertspannung unipolar, z.B.: Meisterschalter mit optoelektronischen Absolutwertgeber, Type: CSOVR 8P1.8P1 -2 OEG 010U Firma Spohn und Burkhardt in 89143Blaubeuren. Richtungsschalter intern mechanisch mit Absolutgeber gekoppelt: Richtungsschalter 1 - mit optischen Abs.Wertgeber 1. Richtungsschalter 2 - mit optischen Abs.Wertgeber 2. Beispiel 5: Anschluss an eine SPS, CNC oder einen PC, Sollwertspannung bipolar Beispiel 6: Anschluss an eine SPS, CNC oder einen PC, Sollwertspannung unipolar D 7817/1 Seite 12 6.2 Steuerung von Hydroventilen mit einem Proportionalmagnet Beispiel 7: Verwendung als Einfach-Proportionalverstärker. Die beiden einfachwirkenden Proportionalmagnete sind an die Anschlüsse a6 ... a10 bzw. c6 ... c10 anzuschließen und eine unipolare Sollwertspannung zu wählen. Achtung: Bei Invertierung (a22 oder c22) oder Vorzeichenwechsel der anliegenden Sollwert-spannung würde der Verstärker auf Störung gehen, weil dies dem Ansteuern der fehlenden Zweitspulen gleichkäme und wegen der unbelegten Anschlüsse a8 und c8 als Drahtbruch gedeutet würde.