Philosophie - der Gesamtschule Leverkusen Schlebusch

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Schuleigener Lehrplan Philosophie - GLS
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Gesamtschule Leverkusen-Schlebusch
Schuleigener Lehrplan für das Fach Philosophie
Das Fach Philosophie wird an der Gesamtschule Leverkusen – Schlebusch in den Jahrgangstufen 11,12 und
13 im Grundkurs unterrichtet. Es ist möglich das Fach Philosophie als drittes oder viertes Prüfungsfach im
Abitur zu wählen.
Grundlage für den schuleigenen Lehrplan sind die geltenden Richtlinien für das Fach Philosophie (Ministerium
für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, Heft 4716, zum 1.8.1999 in Kraft gesetzt). Der Unterricht folgt
den dort bezeichneten Aufgaben und Zielen des Faches, den genannten Bereichen, Themen und
Gegenständen, den Hinweisen zur Unterrichtsgestaltung und Lernorganisation und Vorgaben für die
Leistungsbewertung.
Da Philosophie als drittes Abiturprüfungsfach gewählt werden kann, muss sicher gestellt werden, dass den
Vorgaben für die schriftliche zentral durchgeführte Abiturprüfung Rechnung getragen wird (s. Ausführungen
zum Unterricht in den Jahrgangsstufen 12 und 13)
Der schuleigene Lehrplan konkretisiert die Vorgaben der Richtlinien. Dort, wo die Freiheit besteht, zwischen
zentralen Inhalten zu wählen, werden einige verbindliche Inhalte festgelegt. Diese werden mit geeigneten
Kompetenzerwartungen verknüpft. Insgesamt soll der schuleigene Lehrplan folgenden Anforderungen genügen:
•
Umsetzung des Richtlinien und Vorgaben für das Zentralabitur (s.o.)
•
Sicherstellung von Lernprogression als spiralförmig angelegtem Lernen
•
Transparenz im Hinblick auf die Grundsätze der Leistungsbewertung
•
Anknüpfung an das Schulprogramm (Werte der Präambel, Jugend debattiert)
Die Umsetzung der inhaltlichen Schwerpunkte obliegt sowohl in methodischer als auch in inhaltlicher Sicht der
Verantwortung der unterrichtenden Lehrkraft. Die heterogene Zusammensetzung der Lerngruppen verlangt
große Flexibilität in der Auswahl von Methode und konkretem Inhalt. Schülernahe und schüleraktivierende
Arbeitsformen stehen dabei stets im Mittelpunkt.
Neben den individuellen Kompetenzen und Ressourcen der unterrichtenden Lehrkräfte wird der Unterricht mit
Hilfe
•
eines digitalen Archivs auf einer Multimediafestplatte und
•
einer fachspezifischen Präsenzbibliothek
geplant, verwirklicht und in der Regel informell gemeinsam ausgewertet. Regelmäßig stattfindende Sitzungen
der Fachschaft kommen hinzu. Klausuren, die analog zu den Vorgaben des Abiturs gestellt und bewertet
werden, werden ausgetauscht. Fortbildungsangebote des Kompetenzteams werden ebenfalls wahrgenommen.
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Aufgaben und Ziele des Fachs Philosophie
Das Aufgabenfeld des Philosophieunterrichtes ist es, die SuS mit den überlieferten Positionen,
Problemstellungen und -lösungen der philosophischen Tradition vertraut zu machen und die Verfahren zu
vermitteln, sich philosophische Texte zu erschließen.
Die Lernenden sollen zur argumentativen Auseinandersetzung mit philosophischen Fragestellungen befähigt
werden.
In Anknüpfung an das Unterrichtsfach „Praktische Philosophie“ in der Sek. I thematisiert der
Philosophieunterricht in der gymnasialen Oberstufe Möglichkeiten und Aufgaben moralischer Selbstfindung. Er
leistet einen wesentlichen Beitrag zu wechselseitigem Verständnis und zur Toleranz gegenüber anderen
Menschenbildern und Weltdeutungen, indem er ein Problembewusstsein erzeugt, das die Ausbildung einer
kritischen Reflexions-, Urteils- und Wertungsfähigkeit ermöglicht.
Bedeutende Inhalte sind dabei die Grundfragen der menschlichen Existenz, die Idee der menschlichen Freiheit,
die Grundlagen der demokratischen Staatsform, die Bedingungen der Wissenschaft und die Voraussetzungen
der Möglichkeit eines friedlichen Zusammenlebens.
Schwierigkeit- und Komplexitätsgrad philosophischer Probleme und Texte erfordern von den Lernenden ein
motivationales und intellektuelles Durchhaltevermögen, welche Bestandteil einer dauerhaften Lernkompetenz
sind; hierzu gehört das Einüben und Stärken von Geduld und Ausdauer, Konzentrationsfähigkeit,
Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Gründlichkeit.
Es werden das analytische, interpretatorische und argumentative Ausdrucks- und Darstellungsvermögen in der
Weise geschult, dass den SuS sowohl in schriftlicher Form als auch im freien Vortrag eigene philosophische
Darstellungen gelingen können. Zudem wird die Fähigkeit zu trainiert, eigene und fremde Positionen einem
kritischen Diskurs auszusetzen.
Die folgenden Erkenntnisleistungen bilden den Inhalt der didaktischen Konzeption:
•
die Überprüfung der Vorraussetzung des Denkens, Erkennens, Handelns und Erlebens auf ihre
Tragfähigkeit und Begründungsmöglichkeiten hin
•
die (selbst-)kritische Befragung der verschiedenen Prämissen von Meinungen und Überzeugungen
•
die Bereitschaft zur Anerkennung pluraler Erkenntnisperspektiven
•
die Zielsetzung einer Systematisierung von Erkenntnissen
•
die Verwendung klarer und eindeutiger Begriffe
(Vgl. Richtlinien und Lernpläne NRW, Philosophie Sek. II, Düsseldorf 1999, S. 7-11)
GK Philosophie 11/1 – Einführung in die Philosophie
Das Einführungshalbjahr umfasst folgende Inhalte, welche an die formalen und methodischen Anforderungen
des philosophischen Argumentierens heranführen:
•
das Aufzeigen der Intention und der Dimensionen philosophischen Fragens
•
Darlegen der Grundformen philosophischen Denkens
•
die Anleitung der SuS zu exaktem Denken, zu präziser Argumentation und Schulung des begrifflichen
Unterscheidungsvermögens
•
Einüben der Methoden und Arbeitsformen des Philosophieunterrichtes
•
Einübung in die Formen schriftlicher und mündlicher Lernzielkontrollen
Thematische Inhalte und Schwerpunkte:
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a. Was ist Philosophie?
•
Klärung des Begriffes in Abgrenzung zu anderen Wissensfächern
•
Bedeutung des Gedankens, „Freund“ der Weisheit zu sein
•
historische Herleitung und Abgrenzung der Besonderheiten abendländischer Philosophie (im Vergleich
zu anderen philosophischen Kulturräumen)
•
Überblick über die verschiedenen Bereiche der abendländischen Philosophie
•
Heranführung an die vier Fragen Kants
b. Grundfragen der Erkenntnis
•
das philosophische Staunen
•
Wahrnehmung und Wirklichkeit
•
Erkenntnis als Leistung des Geistes bei René Descartes - Grundlagentext: Meditationen über die erste
Philosophie (Auszug) - der methodische Zweifel
c. Philosophisches Argumentieren (Methodenkurs)
•
Pro- und Contra-Debatten / „Jugend debattiert“:
Erarbeitung eines Mikrocurriculums (Themenfindung, Eröffnungsrede, Freie Aussprache, Schlussrede);
Redetraining durch Dialogspiele, u.a.
d. Philosophische Fragestellungen anhand Platons Kriton (Ganzschrift)
•
Philosophie der Antike: Überwindung des mythischen Denkens
•
philosophische Biographien: Sokrates und Platon
•
die Mäeutik des Sokrates als philosophisches Fragen
•
Platons Dialog als Methode philosophischen Schreibens
•
Probleme menschlichen Handelns: Fliehen oder Bleiben?
•
Begrifferörterung: Was ist gerecht? Was ist Gerechtigkeit?
•
das Verhältnis des Individuums zum Staat
•
Metaphysisches Fragen nach Tod und Wahrheit
Ausgewählte philosophische Methoden:
•
mit Gedanken experimentieren
•
ein sokratisches Gespräch führen
•
philosophische Texte erschließen
•
verbalsprachliches Argumentieren und Debattieren / Streitgespräch
•
Erstellung von Unterrichtsprotokollen
•
Erarbeitung von Referaten
•
Verfassen einer schriftlichen Prüfungsarbeit (optional)
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GK Philosophie 11/2 – Probleme der Bestimmung des Menschen
(Philosophische Anthropologie)
Die Frage nach Wesen und Natur des Menschen differenziert sich in verschiedene Bereiche: der Mensch als
kulturbestimmtes und -bestimmendes Wesen, der Mensch als Naturwesen und der Mensch als erkennendes
und denkendes Wesen mit metaphysischen Bedürfnissen.
Thematische Inhalte und Schwerpunkte:
a. Was ist der Mensch?
•
Einführung und thematische Eingrenzung
b. Der Mensch zwischen Natur und Technik
•
Mensch als Produkt der Evolution – Übergang von Mensch und Tier – Darwins Evolutionstheorie –
Mensch = Krone der Schöpfung?
•
Mensch als Maschine (Descartes, La Mettrie)
c. Mensch als kulturelles Wesen
•
Gehlen: Kultur als Kompensation der mangelhaften Natur des Menschen
•
S. Freud: Kultur als kollektive Neurose; (der psychische Apparat)
•
optional: C. Geertz: Dichte und dünne Beschreibung
Wahlweise können auf weitere Perspektiven hinzukommen:
d. Der Mensch als Sprachwesen
•
F. Nietzsche: Sprache als Ausdruck von Empfindungen
e. Der Dualismus von Leib und Seele / Körper und Geist bei Platon
•
Der Tod des Sokrates (Phaidon, Auszug)
•
Von der Unsterblichkeit der Seele (Phaidon, Auszug)
f. Spezifische Merkmale menschlicher Emotionalität und menschlichen Verhaltens
(Aggression, Reue, Lüge, Spiel, Angst, Konkurrenz…)
g. Mann und Frau - Geschlechtlichkeit
Ausgewählte philosophische Methoden:
•
Erstellen von Begriffsnetzen
•
Philosophieren mit Bildern
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•
Schreiben eines philosophischen Essays
•
einen argumentativen Sachtext aus einer bestimmten Perspektive schreiben
•
eine literarische Darstellung eines philosophischen Problems verfassen
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Das den Unterricht begleitende Lehrwerk ist das Buch: Zugänge zur Philosophie. Grundband für die Oberstufe. Erarbeitet
von Dr. Roland Henke, Lothar Aßmann, Reiner Bergmann, Matthias Schulze und Dr. Eva-Maria-Sewing. Berlin (Cornelsen
Verlag) 1995.
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Philosophieunterricht in der Qualifikationsphase (12./13. Jahrgang)
Die Gesamtschule Leverkusen - Schlebusch bietet den Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II die
Möglichkeit an, das Fach Philosophie als drittes oder viertes Abitur-Prüfungsfach zu wählen. Für den Unterricht
in der Qualifikationsphase bedeutet dies, dass er sich standardmäßig an den Inhalten orientiert, die
abiturrelevant sind, damit die Vorbereitung auf die Abiturprüfung – und hier insbesondere die zentrale
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schriftliche Prüfung – gelingt.
Darüber hinaus gelten die in den Richtlinien Philosophie festgelegten Bedingungen für Inhalte, Methoden und
Leistungsbewertung.
Im Fach Philosophie kann auch die Facharbeit, die die erste Klausur in der Jahrgangsstufe 12/2 ersetzt,
geschrieben werden. Die Themenabsprache erfolgt in Absprache mit der Lehrkraft, die das Fach Philosophie im
betroffenen Jahrgang unterrichtet.
Für die Jahrgangsstufen 12 und 13 bedeutet dies bis zum Prüfungsjahr 2013, dass folgende Themen /
Positionen / Autoren im Unterricht bearbeitet werden:
Jahrgangsstufe 12 / 1 – verpflichtende inhaltliche Schwerpunkte
Rahmenthema: Probleme des menschlichen Handelns (Ethik)
•
Positionen des Utilitarismus:
Jeremy Bentham, Eine Einführung in die Prinzipien der Moral und der Gesetzgebung;
John Stuart Mill: Utilitarismus
•
Freiheit und Determination - der kategorische Imperativ:
Immanuel Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Kritik der praktischen Vernunft
•
Freiheit und Verantwortung: Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung
Bei der Wahl möglicher weiterer Unterrichtsinhalte (weitere ethische Grundpositionen, Probleme der
angewandeten Ethik) kommen folgende Leitfragen zum Tragen:
•
Verweist der philosophische Inhalt auf ein existentielles oder gesellschaftlich gegenwärtiges Problem?
•
Gibt es ein begründetes Interesse seitens der Schülerinnen und Schüler, sich mit dem Inhalt
auseinander zu setzen?
•
Werden für das selbstbestimmte und kooperative Lernen und Handeln notwendige Kompetenzen
gefördert?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen können Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler den Unterricht in
gegenseitiger Absprache planen und gestalten.
Jahrgangsstufe 12 /1 – Methoden
Unter der Prämisse, dass die Erarbeitung von Unterrichtsinhalten am besten gelingt, wenn im Unterricht
Möglichkeiten zur aktiven, handlungsorientierten Aneignung in kommunikativen Kontexten bestehen, verweist
vor allem das Rahmenthema „Ethik“ auf Problemstellungen, die dem Einzelnen rechenschaftspflichtige
Entscheidungen abverlangen.
Es liegt nahe, dass ein durchgängiges Unterrichtsprinzip darin besteht, subjektive Einstellungen und moralische
Werturteile mit „ethischen Grundpositionen“ in Beziehung zu setzen und in diesem Rahmen, die Kompetenz zu
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http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/abitur-gost/fach.php?fach=21
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kritischem Urteilen – sowohl was das eigene Selbst als auch die diesem gegenüberstehende philosophische
Theorie angeht - zu vertiefen.
Die Analyse von Dilemmata, Gedankenexperimenten, Gerichtsurteilen u. a. sind hier eine Möglichkeit.
Die Gesamtschule Leverkusen - Schlebusch nimmt teil am Bundeswettbewerb „Jugend debattiert“. Die
Schülerinnen und Schüler kennen in der Regel die Debatte als Methode aus dem Unterricht in den
Jahrgangsstufen 10 und 11. Dieses Vorwissen soll im Philosophieunterricht in der Jahrgangsstufe 12 genutzt
werden, um über ethische Probleme, die als „Soll-Frage“ formuliert werden können, im Lichte ethischer
Positionen zu debattieren (z.B. Soll aktive Sterbehilfe erlaubt werden? etc.). Ganz wesentlich fördert die
Debatte – als aktive Tätigkeit - hier die Kompetenz, zu philosophischen Positionen differenziert Stellung zu
nehmen. Verwiesen sei auch auf den Bereich „Urteilen“ in der Aufgabenstellung der schriftlichen Arbeiten und in
der Abiturprüfung.
Wie auch für den Philosophieunterricht in allen anderen Jahrgangsstufen gilt, dass schüleraktivierende
Unterrichtsmethoden im Mittelpunkt stehen (Kooperatives Lernen, Stationenlernen, ….)
Jahrgangsstufe 12 / 2 - verpflichtende inhaltliche Schwerpunkte
Rahmenthema: Probleme von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft
•
Recht und Gerechtigkeit:
Thomas Hobbes: Leviathan
John Locke, Zwei Abhandlungen über die Regierung
Immanuel Kant: Zum Ewigen Frieden
Bei der Wahl möglicher weiterer Unterrichtsinhalte (staatstheoretische Grundpositionen, Begriffsklärungen,
Analyse aktueller politischer Probleme) kommen folgende Leitfragen zum Tragen:
•
Verweist der philosophische Inhalt auf ein existentielles oder gesellschaftlich relevantes Problem?
•
Gibt es ein begründetes Interesse seitens der Schülerinnen und Schüler, sich mit dem Inhalt
auseinander zu setzen?
•
Werden für das selbstbestimmte und kooperative Lernen und Handeln notwendige Kompetenzen
gefördert?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen können Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler den Unterricht in
gegenseitiger Absprache planen und gestalten.
Jahrgangsstufe 12 /2 – Methoden
Die bislang bezeichneten Methoden sind auch für die Jahrgangsstufe 12/2 relevant.
Die Fähigkeit zur selbstständigen Erarbeitung von philosophischen Inhalten kann unter Berücksichtigung des
Rahmenthemas gefördert und gefordert werden, indem politische Theorien und Begriffe (Liberalismus,
Kommunismus, Nationalsozialismus, Anarchismus, Macht ….) selbst erarbeitet und in geeigneter Form dem
Kurs zugänglich gemacht werden.
Die Lehrkraft unterstützt zunehmend die individuellen Lernversuche und Lernprozesse der Schüler als
Begleiter, Ansprechpartner und Ratgeber. Das Unterrichtsgeschehen ist Resultat der Planung von Lehrkraft und
SuS.
Eine Ergebnissicherung in Form von Protokollen und Tests, die von den SuS erstellt werden, wird üblich.
Das den Unterricht begleitende Lehrwerk ist das Buch: Zugänge zur Philosophie. Grundband für die Oberstufe. Erarbeitet
von Dr. Roland Henke, Lothar Aßmann, Reiner Bergmann, Matthias Schulze und Dr. Eva-Maria-Sewing. Berlin (Cornelsen
Verlag) 1995.
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Jahrgangsstufe 13/1 und 13/2 – verpflichtende inhaltliche Schwerpunkte
Rahmenthema: Probleme des Erkennens, Denkens und der Wissenschaft
a.
b.
Zweifel als Grundlage der Erkenntnis:
•
Platon, Höhlengleichnis
•
Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand
Wissenschaft und Weltbild:
•
c.
Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften
Wissenschaftliche Verfahrensweisen:
•
Popper, Logik der Forschung
Bei der Wahl möglicher weiterer Unterrichtsinhalte (z.B. Descartes: Rationalismus, Immanuel Kant: Kritik der
reinen Vernunft, Ludwig Wittgenstein: Sprachphilosophie, oder die Auseinandersetzung mit aktuellen
erkenntnis- und wissenschaftstheoretischen Problemen) kommen folgende Leitfragen zum Tragen:
•
Verweist der philosophische Inhalt auf ein existentielles oder gesellschaftlich relevantes Problem?
•
Gibt es ein begründetes Interesse seitens der Schülerinnen und Schüler, sich mit dem Inhalt
auseinander zu setzen?
•
Werden für das selbstbestimmte und kooperative Lernen und Handeln notwendige Kompetenzen
gefördert?
Vor dem Hintergrund dieser Leitfragen können Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler den Unterricht in
gegenseitiger Absprache planen und gestalten.
Jahrgansstufen 13/1 und 13/2 - Methoden
Die bislang bezeichneten Methoden sind auch für die Jahrgangsstufen 13/1 und 13/2 relevant.
Den drei Anforderungsbereichen der Abiturprüfung (Begreifen, Erörtern, Urteilen) wird insbesondere im 13.
Jahrgang dadurch Rechnung getragen, dass die Schülerinnen und Schüler ihnen bekannte Deutungen von
Wirklichkeit sowie die der philosophischen Tradition entnommenen erkenntnistheoretischen Positionen von ihrer
eigenen Erfahrung ausgehend daraufhin befragen, welche Denkvoraussetzungen darin enthalten sind und
welche grundlegenden Fragen nach der Möglichkeit von Erkenntnis und dem damit verbundenen Anspruch auf
Wahrheit darin stecken.
Die Lehrkraft unterstützt die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler durch geeignetes
Material, das zur weiteren Vertiefung und Differenzierung der selbst entwickelten Fragestellungen geeignet ist.
Auf diese Weise werden sowohl die ideengeschichtlichen Wurzeln als auch die Konsequenzen
unterschiedlicher Weltanschauungen, Weltbilder und theoretischer Orientierungen wie Rationalismus und
Empirismus deutlich, was die Schülerinnen und Schüler in einem persönlichen Reflexionsprozess in die Lage
versetzt, ihre Kritikfähigkeit, aber auch ihre Orientierung in der Welt weiter fortzuentwickeln.
Das den Unterricht begleitende Lehrwerk ist das Buch: Zugänge zur Philosophie, Band 2. Erarbeitet von Lothar Aßmann,
Reiner Bergmann, Dr. Roland W. Henke, Matthias Schulze, Dr. Eva-Maria Sewing. Berlin (Cornelsen Verlag) 2002.
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