Patienten-Info: In situ Ablation von - Johanna-Etienne

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Patienten-Info: In situ Ablation von Lebermetastasen
Es handelt sich hierbei um eine Behandlungsform, bei der Metastasen nicht operativ
entfernt werden, sondern im Körper zerstört werden (lateinisch: in situ = im Körper,
Ablation = Zerstörung). Hierbei unterscheidet man die Radiofrequenzablation (RFA)
und die Laserinduzierte Thermotherapie (LITT). Bei beiden Behandlungsmethoden
wird eine Sonde direkt in die Leber eingeführt und der Tumor bzw. die Metastase
wird im Körper (in situ) durch Hitze zerstört. Bei der LITT erfolgt die Tumorzerstörung
durch Laserlicht, bei der RFA durch hochfrequenten elektrischen Strom.
Bei korrekter Anwendung mit den Ergebnissen der Operation vergleichbar. Die in-situ
Ablation kann minimal-invasiv durchgeführt werden oder auch in Kombination mit einer
Operation.
Die Behandlung kann in den meisten Fällen ohne Operation erfolgen. Wir sprechen dann von
einer sog. perkutanen Therapie (perkutan = durch die Haut, also ohne Operation). Nach
örtlicher Betäubung oder in Narkose wird eine dünne Nadel unter CT-/MRT- oder
Ultraschallkontrolle durch die Haut in die Leber eingeführt. Über diese Nadel wird die
Metastase bzw. der Tumor durch Laserlicht (LITT) oder hochfrequenten elektrischen Strom
(RFA) zerstört. Die Behandlung verursacht kaum Schmerzen und dauert je nach Anzahl und
Größe der Metastasen/ des Tumors etwa 45 Minuten bis 2 Stunden. Nach dem Eingriff wird
eine Kontrolluntersuchung im MRT durchgeführt. Die Entlassung erfolgt nach etwa 1 bis 2
Tagen.
In einigen Fällen, wie z.B. bei bestimmten Voroperationen oder sehr großen Metastasen, kann
keine perkutane Therapie durchgeführt werden. Oft kann die Therapie dann aber über eine
Operation in Vollnarkose erfolgen. Hierbei wird die Leber über einen Bauchschnitt
freigelegt. Die Therapie kann dann unter intraoperativer Ultraschallkontrolle direkt erfolgen.
Nach der Operation wird eine Kontrolluntersuchung im MRT durchgeführt. Nach etwa 8 bis
12 Tagen können Sie entlassen werden.
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Voraussetzungen zur Behandlung
von Lebermetastasen
Es liegen Lebermetastasen eines Dickdarmkrebses o. Enddarmkrebses oder
Brustkrebses vor, oder es besteht ein Leberkrebs (primäres Leberzellkarzinom).
Es dürfen keine Tumoren oder Metastasen außerhalb der Leber vorhanden sein.
Es dürfen nicht mehr als 5 Tumoren in der Leber vorhanden sein.
Die Lebertumoren dürfen nicht größer als 5 cm im Durchmesser sein.
Aus krebsbiologischen bzw. -therapeutischen Gründen ist die in-situ-Ablation bei anderen
Grunderkrankungen nicht möglich. Dies trifft insbesondere für folgende Tumorerkrankungen
zu: Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom), Magenkrebs (Magenkarzinom),
Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) und Lungenkrebs (Bronchialkarzinom).
Für eine in-situ-Ablation der Leber dürfen keine Metastasen oder Tumore in anderen Organen
vorhanden sein (z.B. Lunge).
Schema einer lokalen Zerstörung von Lebermetastasen (sog. in-situ Ablation)
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