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DIE SAISON 2013/2014 IM SCHAUSPIELHAUS BOCHUM
This is not Detroit
Die Auseinandersetzung um das Bochumer Opel-Werk zeigt, wie sehr lokale Entwicklungen von globalen
Bedingungen abhängen: Die Zukunft des Bochumer Werks wurde in Detroit entschieden, doch die
Auswirkungen dieses Entschlusses werden in Bochum in den folgenden Jahren massiv sichtbar werden.
Und nicht nur in Bochum kämpfen Opel-Mitarbeiter um ihre Jobs: Auch in Zaragoza (Spanien), in
Ellesmere Port (England) und Gliwice (Polen) gibt es große Opel-Niederlassungen, deren Zukunft
ungewiss ist.
Gemeinsam mit Urbane Künste Ruhr fragt das Schauspielhaus Bochum mit dem internationalen
Stadtprojekt und Kunstfestival „This is not Detroit“ nach der Zukunft der Stadt. Dazu kommen
Künstler, Architekten, Stadtplaner und Wissenschaftler aus Deutschland, Polen, Spanien und
Großbritannien nach Bochum. Hier werden sie die aktuellen Veränderungen im städtischen und sozialen
Raum befragen, sich mit den konkreten Entwicklungen in Bochum auseinandersetzen und Verbindungen
zwischen vier europäischen Opel-Städten, ihren Einwohnern und den Belegschaften der Werke
herstellen.
Aufgrund der anstehenden ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen sind Kunst und Theater
aufgefordert Stellung zu beziehen. Mit „This is not Detroit“ positioniert sich das Schauspielhaus Bochum
als Stadttheater in dem Diskurs um die Zukunft der Stadt neu. Dabei verbinden sich die Erfahrungen der
internationalen Arbeit der vergangenen drei Spielzeiten in Bochum mit denen, die das Team um Anselm
Weber mit den verschiedenen Stadtprojekten bereits am Schauspiel Essen gemacht hat.
„This is not Detroit“ ist als Recherche- und Produktions-Projekt konzipiert. Alle Arbeiten werden für das
Projekt neu produziert. Aufgabe für jeden Künstler/jede Künstlerin und jedes Kunstkollektiv ist die
Auseinandersetzung mit Fragestellungen aus dem Verhältnis von Arbeit und Stadt. Der Produktionsphase
wird jeweils eine Untersuchungs- und Erkundungsphase in einer der Projektstädte oder direkt in Bochum
vorausgehen. Ausgangspunkt sind Leitfragen, Anfangsbehauptungen, konkrete Orte oder eine Gruppe
von Menschen in den vier Städten. Die Ergebnisse der Arbeiten werden von Oktober 2013 bis Oktober
2014 überall in Bochum gezeigt. Das detaillierte Programm wird im Herbst 2013 vorgestellt.
Anstalt des öffentlichen Rechts – Königsallee 15 – 44789 Bochum – www.schauspielhausbochum.de
Christine Hoenmanns – Leitung Kommunikation – Tel.: 0234 / 33 33 55 23 – Fax: 0234 / 33 33 54 37 – [email protected]
Das Schauspielhaus Bochum ist Mitglied der l’Union des Théâtres de l’Europe (UTE)
Die Spielzeit 2013/2014
Anselm Weber und sein Team haben außerdem ein umfangreiches Programm für die neue Saison
entwickelt. Geplant sind 20 Neuproduktionen mit insgesamt fünf Uraufführungen u. a. von
Martin Heckmanns, Laura Naumann und Christoph Nußbaumeder. Neben Anselm Weber,
Roger Vontobel, Jan Neumann und David Bösch werden erstmals Malte C. Lachmann, Hermann
Schmidt-Rahmer und Lukas Langhoff am Schauspielhaus inszenieren. Aus dem europäischen
Ausland wird Eric de Vroedt aus den Niederlanden die Bandbreite der Regiehandschriften am
Schauspielhaus Bochum weiter vergrößern.
Eröffnung im Oktober
Die Spielzeit beginnt mit einem großen Premierenwochenende am 2./3./6. Oktober. Regisseur und
Autor Jan Neumann wird Maxim Gorkis „Wassa Shelesnowa“ für die Kammerspiele
inszenieren (2.10.2013). Die Schauspielhaus-Bühne eröffnet Hausregisseur Roger Vontobel mit
Friedrich Hebbels „Nibelungen“ (3.10.2013) und präsentiert damit einmal mehr eine große
abendfüllende Geschichte – den ältesten deutschen Mythos, in Bezug gesetzt zu unserer heutigen
Gesellschaft. Als Gäste werden Werner Wölbern (Hagen von Tronje) und Jana Schulz (Kriemhild)
beteiligt sein. Die Rolle des Siegfried spielt Felix Rech.
Am 6. Oktober huldigen wir einem internationalen Künstler und einer Bochumer Legende: Herbert
Grönemeyer. Theaterautor Lutz Hübner hat auf der Grundlage der Grönemeyer-Songs ein
modernes Singspiel mit dem Titel „Bochum“ geschrieben, dass die Regisseurin Barbara Hauck in
Szene setzen wird, die in der letzten Spielzeit mit großem Erfolg das Revival des legendären
Bochumer Johnny-Cash-Abends inszeniert hat.
Neue Regiehandschriften
In der Spielzeit 2013/2014 werden einige neue Regisseure am Schauspielhaus Bochum arbeiten.
Eric de Vroedt ist Regisseur, Autor und Schauspieler. Er gilt als einer der wichtigen zeitgenössischen
niederländischen Theaterkünstler und arbeitet u. a. regelmäßig mit der Toneelgroep Amsterdam
zusammen. Für die von ihm geschriebene und inszenierte zehnteilige Reihe „MightySociety“ erhielt er
2012 den Amsterdamprijs. Für das Schauspielhaus inszeniert er Hugo Claus’ „Freitag“, das als das
bekannteste Stück in flämischer Sprache gilt (15.2.2014). Malte C. Lachmann gewann 2012 den Preis
des Körber Studio Junge Regie und war zu den Bayerischen Theatertagen 2012 eingeladen. Er arbeitet u. a.
am Thalia Theater Hamburg, Staatsschauspiel Hannover und Stadttheater Gießen und bringt am
Schauspielhaus neben Coline Serraus Komödie „Hase Hase“ (19.10.2013) ein neues Stück von Laura
Naumann zur Uraufführung (UA 13.3.2014). Hermann Schmidt-Rahmer ist Regisseur, Professor für
Szene an der Universität der Künste in Berlin und arbeitet als Autor und Übersetzer. Viele seiner
Regiearbeiten wurden mit Einladungen und Preisen ausgezeichnet, zuletzt gewannen seine
Inszenierungen „Rechnitz (Der Würgeengel)“ 2011 den Publikumspreis und „Ulrike Maria Stuart“ 2012
den Jury-Preis für die beste Inszenierung beim NRW Theatertreffen. Für das Schauspielhaus wird er Alan
Ayckbourns „Stromaufwärts“ inszenieren. Lukas Langhoff war 2012 mit seinem Bonner
„Volksfeind“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Er hat lange bei Frank Castorf und Christoph
Schlingensief assistiert und leitete von 1995 bis 1998 die Volksbühnen-Spielstätte Prater. Am
Schauspielhaus Bochum wird er in der kommenden Spielzeit ein neues Projekt mit den
Schauspielstudierenden der Folkwang Universität der Künste inszenieren (Premiere im Frühjahr 2014).
Uraufführungen
Nach Uraufführungen von Biljana Srbljanović, Lutz Hübner, Davide Carnevali, Christoph Nußbaumeder,
Jan Neumann, Reto Finger und Dirk Laucke in den vergangenen drei Spielzeiten, setzt das Schauspielhaus
seine Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Autoren fort. Für Anselm Weber und sein Ensemble schreibt
der vielfach ausgezeichnete Dramatiker Martin Heckmanns (u. a. Nachwuchsautor Theater heute 2002,
mehrfach Publikumspreis bei den Mülheimer Theatertagen) sein neues Stück mit dem Titel „Es wird
einmal“ (UA 14.12.2013). Als Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen ist die
Uraufführung von Christoph Nußbaumeders neuem Stück „Mutter Kramers Fahrt zur Gnade“ am
15. Mai in Recklinghausen und in Bochum am 3. November. Es inszeniert Heike M. Götze, die aktuell mit
ihrer Hannoveraner Inszenierung von Katja Brunners neuem Stück „Von den Beinen zu kurz“ zu den
Mülheimer Stücken 2013 eingeladen ist und am Schauspielhaus Bochum zuletzt Dirk Lauckes „alter ford
escort dunkelblau“ gezeigt hat. Die junge Theaterautorin Laura Naumann, Preisträgerin beim „Treffen
Junger Autoren“ der Berliner Festspiele, des Münchner Förderpreises für neue deutschsprachige Dramatik
und aktuell mit dem Publikumspreis des Festivals Radikal Jung ausgezeichnet (für Babette Grubes
Inszenierung ihres Stücks „Demut vor deinen Taten Baby“, Theater Bielefeld), schreibt ein Stück für das
Schauspielhaus: „Raus aus dem Swimmingpool rein in mein Haifischbecken“, das Malte C.
Lachmann inszenieren wird (UA 13.3.2014).
Romanbearbeitung von Falladas „Ein Mann will nach oben“
Anselm Weber wird in der neuen Saison Hans Falladas Roman „Ein Mann will nach oben“ für
die Bühne adaptieren. Die Uraufführung ist am 31. Mai 2014 im Schauspielhaus. Die Produktion
entsteht in Zusammenarbeit mit der Union des Théâtres de l'Europe im Rahmen des
europäischen Projekts „The Angels of History“. Seit Januar dieses Jahres ist das Schauspielhaus
Mitglied der UTE und vernetzt sich so weiter mit europäischen und außereuropäischen Partnern.
TANZFONDS ERBE-Projekt: Susanne Linke und Renegade in Residence
Als TANZFONDS ERBE-Projekt, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, wird in der kommenden
Saison ein spannendes Experiment der neueren Tanzgeschichte im Schauspielhaus Bochum Premiere
haben: Die Choreografin Susanne Linke wird, im Rahmen der Kooperation „Renegade in Residence“ von
Schauspielhaus und der Herner Street-Art Kompagnie Pottporus/Renegade, mit dem Ensemble von
Renegade ihr legendäres Stück „Ruhrort“ neu auf die Bühne bringen. Susanne Linke, die das neue
deutsche Tanztheater entscheidend mitgeprägt hat und vielfach für ihre Arbeiten ausgezeichnet wurde,
schuf 1991 mit „Ruhr-Ort“ ein Tanztheaterstück, das die Arbeit der Bergarbeiter im Ruhrgebiet auf die
Bühne brachte. Nun wird sie die Ansätze von damals mit den Street-Art-Tänzern neu befragen. Die
Uraufführung ist am 24.1.2014 in den Kammerspielen.
Roger Vontobel wird als Bochumer Hausregisseur auch in der kommenden Saison zwei Produktionen
für das Schauspielhaus erarbeiten. Neben den „Nibelungen“ zum Saisonbeginn wird er im Frühjahr 2014
die schon für dieses Jahr angekündigte Inszenierung von Henrik Ibsens „Hedda Gabler“ verwirklichen.
Die Titelrolle spielt Jana Schulz, aufgrund deren Verletzung die Verschiebung nötig geworden war
(Premiere 14.3.2014). David Bösch wird Friedrich Schillers „Don Karlos“ (Premiere 18.1.2014) für
die Schauspielhaus-Bühne inszenieren, Lisa Nielebock wird Kleists Klassiker „Amphitryon“ für die
Kammer-Bühne (Premiere 16.3.2014) und Christina Paulhofer, mit Molnárs „Liliom“ 2013 nach
längerer Pause zum Theater zurück gekehrt, wird Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ auf der
Schauspielhaus-Bühne in Szene setzen (Premiere 10.5.2014).
Kinder- und Jugendproduktionen / Junges Schauspielhaus
Unser diesjähriges Kinder- und Familienstück ist Otfried Preußlers Kinderbuchklassiker „Der
Räuber Hotzenplotz“ in der Regie von Henner Kallmeyer, dessen Inszenierung „Die kleine Hexe“
bereits in Bochum zu sehen war (Premiere 24.11.2013).
Das Junge Schauspielhaus unter der Leitung von Martina van Boxen setzt seine Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen fort. Nach dem großen Erfolg von „Angekommen“, dem interaktiven Tanztheaterprojekt
mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Jugendlichen aus Bochum, das in Zusammenarbeit
mit der Evangelischen Stiftung Overdyck entstanden ist, wollen wir diese Kooperation fortsetzen. Mit
Bewohnern einer Wohngruppe mit in Obhut genommenen Jugendlichen aus Bochum entwickeln
Regisseurin Martina van Boxen und Choreograf Guido Markowitz mit „Da-Heim“ ein Tanz- und
Theaterstück über die Lebensrealität dieser „Heimkinder“, von deren Geschichten und Lebensentwürfen
wir so gut wie nichts wissen (4.12.2013). Außerdem wird Martina van Boxen mit Mike Kennys „Der
Gärtner“ ein neues Stück für die kleinsten Theaterbesucher (ab 4 Jahren) entwickeln (6.10.2013) und
das erfolgreiche Großprojekt „Schulen in Bewegung“ mit Bochumer Schülerinnen und Schülern aus
allen Schulformen fortsetzen. (Premiere im Juni 2014). Außerdem bietet das Junge Schauspielhaus
weiterhin sein umfangreiches Workshop- und Jugendprogramm an.
Neue Ensemblemitglieder und neue Leitung Dramaturgie
Die Dramaturgen Olaf Kröck und Sabine Reich übernehmen ab der kommenden Spielzeit die
geschäftsführende Leitung der Dramaturgie. Neu im Team ist die Dramaturgin Kekke Schmidt,
die vom Staatstheater Stuttgart an das Schauspielhaus wechselt.
In der Spielzeit 2013/2014 werden einige neue Ensemblemitglieder an das Schauspielhaus
Bochum wechseln. Günter Alt (*1961) kommt vom Schauspiel Bonn nach Bochum, Minna
Wündrich (*1983) und Matthias Kelle (*1982) wechseln vom Schauspiel Stuttgart ans
Schauspielhaus. Außerdem kommen drei Absolventen neu ins Ensemble: Sarah Grunert (*1989)
von der Bayerischen Theaterakademie August Everding, Torsten Flassig (*1987) von der Hochschule
für Musik und Theater in Rostock und Damir Avdic von der Folkwang Universität der Künste in
Bochum.
Neue Website
Seit Ende April ist die neue Website des Schauspielhauses online. Neben zahlreichen großformatigen
Bildern bietet die neue Site u. a. eine übersichtliche und moderne Handhabung und verbesserte
Filter- und Suchfunktionen. Außerdem ist sie für mobile Endgeräte optimiert, eine eigene
Mobilversion für Smartphones ist in Planung. Das Design entwickelte die Bochumer Designagentur
Oktober, bei der technischen Umsetzung hat das Schauspielhaus mit der Münchner Agentur Spiritec
zusammengearbeitet. >> www.schauspielhausbochum.de
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