Stadtrundgang Schwerin (Karte und Text)

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Landeshauptstadt Schwerin I Stadtplan Schwerin I Virtueller Stadtrundgang
Internet: www.schwerin.de/stadtplan
1 – Hauptbahnhof Schwerin
1847 erhielt Schwerin mit der Eisenbahnstrecke nach Hagenow, der ältesten
mecklenburgischen Bahnstrecke überhaupt, den Anschluss an das Netz Hamburg-Berlin.
1890 entstand an Stelle älterer Bahnhofsgebäude das heutige Empfangsgebäude von
Baurat Carl Jacobi. Es ist ein typischer Bau im Repräsentationsstil der Gründerzeit.
Der Fußweg der Wismarschen Straße führt uns vom Bahnhof zum Marienplatz. Nach etwa
350 Metern überqueren wir die Moritz-Wiggers-Straße. An ihrem Ende, rechter Hand der
Wismarschen Straße, steht die Paulskirche.
2 – Paulskirche
Auf der höchsten Anhebung am Westufer des Pfaffenteiches steht die Paulskirche. Der
neugotische Backsteinbau wurde von 1862 bis 1869 durch den Baumeister Theodor Krüger
errichtet. Die Kirche ist eine traditionelle Stätte kirchenmusikalischer Veranstaltungen und
verfügt über eine hervorragende Akustik.
3 – Marienplatz
Der Marienplatz war schon immer Ausgangspunkt wichtiger Straßenverbindungen und
Umsteigepunkt des Schweriner Nahverkehrs. In seiner Bedeutung als zentraler Platz und
Verkehrsknotenpunkt wurde er seit 1998 durch die Eröffnung dreier innerstädtischer
Einkaufszentren weiter gestärkt. 2012/13 wurde der Platz für rund fünf Millionen Euro
komplett saniert.
Vom Marienplatz biegen wir links in die Fußgängerzone der Schloßstraße ein. Als
Verbindung vom Festland zur Schlossinsel ist die Schloßstraße der älteste Straßenzug in
Schwerin. In ihr stehen mehrere repräsentative Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.
4 – Probsteikirche St. Anna
Der spätbarocke Bau von schlichter Aufmachung wurde 1791 bis 1794 unter Leitung des
Maurermeisters Cornelius Christopher Barca errichtet und war der erste katholische
Kirchenbau nach der Reformation in Mecklenburg. Er gilt als „Mutterkirche“ aller katholischen
Kirchen in Mecklenburg. Besonders schön ist der lauschige Hof auf der Rückseite der
Kirche.
5 – Rokokohaus
Das Haus in der Schloßstraße 10 entstand 1765. Während das Fachwerkhaus bei der
Rekonstruktion 1977 komplett abgetragen wurde, blieb der wertvolle Giebel erhalten.
Nach der Sanierung erstrahlt es in neuem Glanz.
6 – Eckhaus Schloß-/Puschkinstraße
Dieses auffällige Haus entstand 1909 im Auftrag der 1755 gegründeten Hofkonditorei Kreft
und beherbergt heute das „Café Prag“.
7 – Finanzministerium
Ursprünglich war das 1911 errichtete Gebäude ein Hotelbau, doch schon 1920 ging der
„Nordische Hof“ in Staatsbesitz über und wurde als Verwaltungsgebäude genutzt.
Seit 1990 beherbergt es das Finanzministerium.
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8 – Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung
1890 bis 1892 wurde das Gebäude im neoklassischen Stil von Georg Daniel als
Kollegiengebäude II erbaut und diente schon immer Verwaltungs- und Regierungszwecken.
Durch einen Verbindungsgang in einem Triumphbogen, der auch gern als
„Beamtenlaufbahn“ bezeichnet wird, ist das Ministerium mit dem Kollegiengebäude I, der
Staatskanzlei, verbunden.
9 – Kollegiengebäude (Staatskanzlei)
Unter der Leitung des Hofbaurates Georg Adolph Demmler entstand von 1825 bis 1834
entstand im klassischen Stil das Kollegiengebäude. Es war der erste Neubau am „Alten
Garten“. Das Gebäude steht auf historischem Boden, denn um 1236 befand sich an dieser
Stelle ein Franziskanerkloster, welches 1557 der Reformation zum Opfer fiel. Seit Oktober
1990 befindet sich hier die Staatskanzlei des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Zu DDRZeiten war es Sitz der Bezirksleitung der SED.
10 – Alter Garten
Er ist der repräsentativste Platz in Schwerin. Die Geschichte dieses ursprünglich sumpfigen
Geländes vor der Schlossinsel ist sehr wechselvoll, einst Küchengarten, Lustgarten mit
Springbrunnen, Reitbahn, Paradeplatz und Kundgebungsort wird er heute vor allem für
kulturelle Veranstaltungen genutzt. Der Alte Garten ist umgeben von markanten Bauwerken
und befindet sich bis heute im Landesbesitz. Hier finden alljährlich die Schlossfestspiele
Schwerin des Mecklenburgischen Staatstheaters statt – mit großer Oper unter freiem
Himmel.
11 – Altes Palais
Der schlichte Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert war einst Wohnsitz des Erbprinzen
Friedrich Ludwig, Residenz des Großherzogs Paul Friedrich und 50 Jahre lang Witwensitz
seiner Gemahlin Alexandrine, die politisch sehr aktiv war und einen der ältesten
Kindergärten Deutschlands gründete.
12 – Mecklenburgisches Staatstheater
Das jetzige Theatergebäude im Stil italienischer Hochrenaissance entstand 1886 nach einem
Entwurf von Georg Daniel. Das Theater besitzt eine für deutsche Schauspielkunst
bedeutende Tradition. Schon 1753 wurde hier von Conrad Ekhof die erste deutsche
Schauspielakademie gegründet. Den Namen „Bayreuth des Norden“ erhielt das Theater
durch die vielen besonders gelungenen Aufführungen von Werken Richard Wagners. An
diesem Mehrspartentheater mit jährlich 180 000 Besuchern ist u.a. das drittälteste Orchester
Deutschlands beheimatet – die Mecklenburgische Staatskapelle.
13 – Staatliches Museum
1837 von Georg Adolph Demmler als Palais für den Großherzog Paul Friedrich
(1800-1842) im neoklassischen Stil geplant, erfolgte von 1877 bis 1882 der Ausbau des
unvollendet gebliebenen Gebäudes durch den Architekten Hermann Willebrand zur
Großherzoglichen Kunstsammlung. Das Museum besitzt einen umfangreichen Fundus von
Werken der Malerei des 16- bis 20. Jahrhunderts. Besonders hervorzuheben sind hierbei die
größte Holländer-Sammlung außerhalb der Niederlande, die fünftgrößte Sammlung
ostdeutscher Kunst und die Sammlung moderner Kunst von Marcel Duchamp bis Günter
Uecker.
14 – Siegessäule
Die 32 Meter hohe Siegessäule, aus französischer Geschützbronze gegossen, wurde 1874
aufgestellt und erinnert an die gefallenen Mecklenburger in den Deutsch-Französischen
Kriegen von 1870/71.
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15 – Schweriner Schloss
Die 1844 errichtete Brücke, flankiert von den Rossebändigern, verbindet den Alten Garten
mit der Schlossinsel. Das Südende des Schweriner Sees war schon immer ein bevorzugter
Siedlerplatz. Erstmals wird an dieser Stelle 973 eine slawische Fürstenburg erwähnt. Ab
1358 stand hier eine Stammburg mecklenburgischer Herzöge. Der Ausbau zum
repräsentativen Schloss erfolgte im 16. und 17. Jahrhundert. Aus dieser Zeit sind die
Renaissancegebäude an der Seeseite erhalten geblieben.
Von 1843 bis 1857 erfolgte der letzte Umbau nach Plänen von Georg Adolph Demmler,
Hermann Willebrand, Friedrich August Stüler und Gottfried Semper.
Bis zur Abdankung 1918 war das Schloss Hauptresidenz der Großherzöge von
Mecklenburg-Schwerin und bis 1944 Schlossmuseum.
In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg beherbergte es viele Institutionen, wie die Pädagogische
Schule, das Museum für Ur- und Frühgeschichte und das Polytechnische Museum.
Seit Anfang der 1970er Jahre wurden einige Räume wieder für museale Zwecke genutzt.
Heute ist das Schloss Sitz des Landtages und die ehemaligen Wohn-, Gesellschafts- und
Repräsentationsräume sind wieder als Schlossmuseum zu besichtigen. Kurz vor dem
Hauptportal des Schlosses führt linker Hand ein schöner Uferweg durch den Burggarten.
16 – Burggarten
Auf der Seeseite der Schlossinsel befindet sich der Burggarten, dessen Anlage auf Ideen
Gottfried Sempers und Peter Joseph Lennés zurückgehen. Blumenrabatten, Rasenflächen,
Plastiken und seltene Baumbestände ergänzt durch einen Muschelbrunnen sowie eine
künstlich angelegte Grotte und Insel geben ihm ein romantisches Gepräge. In der
restaurierten Orangerie lädt ein Café zum Verweilen ein.
17 – Schlossgarten
Eine funktionstüchtige Drehbrücke verbindet den Burggarten mit dem Schlossgarten. In
seiner Gestaltung mehrmals verändert, zeigt er sich heute mit dem Kreuzkanal, dem
Laubengängen, dem Schlossgartenpavillon, den weiten Rasenflächen und Blumenrabatten
sowie den wertvollen Sandsteinplastiken des Bildhauers Balthasar Permoser als größter
Barockgarten Norddeutschlands. Das Reiterdenkmal mit seiner Hauptachse zeigt den
Großherzog Friedrich Franz II (1823-1883). Der Schlossgarten steht als besonders wertvoll
auf der Denkmalliste und war 2009 einer der sieben Gärten der Bundesgartenschau.
18 – Greenhouse-Garten
Durch eine geschwungene gusseiserne Brücke ist der Schlossgarten mit dem GreenhouseGarten verbunden. Der im englischen Landschaftsstil von Peter Joseph Lenné angelegte
Garten entstand zeitgleich mit dem Greenhouse, dem Sommerhaus von Großherzog Paul
Friedrich (1800-1842). Im Mittelpunkt des Greenhouse-Garten steht das von Hugo Berwald
1907 geschaffene Marmorstandbild der Großherzogin Alexandrine (1803-1892), der
Gemahlin Paul Friedrichs.
19 – Schleifmühle
Die ehemalige Steinschleiferei aus dem 18.Jahrhundert ist nach erfolgter Rekonstruktion
wieder funktionstüchtig und zeigt von April bis November das Sägen, Schleifen und Polieren
großer Natursteine sowie eine kleine Ausstellung über die Grundlagen der Mühlentechnik.
20 – Artilleriekasernen
Die Artilleriekasernen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von dem Schweriner Baumeister
Ludwig Wachenhusen im Neorenaissancestil errichtet und bis 1990 auch ausschließlich als
Kasernen genutzt. Heute sind hier verschiedenen Landesbehörden untergebracht.
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21 – Torhäuser
Zum Schutz gegen Zollvergehen entstand Mitte des 19. Jahrhunderts um Schwerin eine
bewachte Wallanlage. Bestandteil waren auch diese Torhäuser, die im klassischen Stil nach
Plänen von Georg Adolf Demmler gebaut wurden.
22 – Bertha-Klingberg-Platz (statt Weißer Flotte)
Er wurde 2009 nach der beliebten Blumenfrau Bertha Klingberg benannt und bildete den
Haupteingang zur Bundesgartenschau, die 2009 unter dem Motto „Sieben Gärten mittendrin“
rund 1,9 Millionen Besucher aus Nah und Fern anzog. Unmittelbar an den Platz grenzt die
„Schwimmende Wiese“, heute ein beliebter Picknickplatz der Schweriner. Wer sich in
Richtung Schlosspromenade wendet, findet am Rande des Platzes eine Bronzeskulptur der
Schweriner Ehrenbürgerin Bertha Klingberg.
23 – Anlegestelle Weiße Flotte
Folgt man der Schlosspromenade, dann erreicht man gleich hinter der Schlossbrücke die
Anlegestelle der Weißen Flotte. Hier werden in der Saison vom 1. April bis 31. Oktober
Rund- und Ausflugsfahrten auf den Schweriner Seen angeboten, die ein Drittel der
Stadtfläche bedecken.
24 – Marstall
Um zum Marstall zu gelangen, passiert man die Anlegestelle der Weißen Flotte. In der
Saison werden von hier aus Rund- und Ausflugsfahrten angeboten. Hinter der Anlegestelle
steht ein großer Gebäudekomplex, der Marstall. Er wurde von 1837 bis 1842 nach Plänen
von Georg Adolf Demmler als Reithalle mit Stall- und Remisengebäude sowie angrenzenden
Wohnungen für die Bediensteten gebaut. Heute befinden sich in dem Gebäude das
Ministerium für Soziales und Gesundheit und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur.
25 - Fachwerkhaus Großer Moor 38
Der Große Moor ist einer der ältesten Straßenzüge in Schwerin. Im Haus Nr. 38, einem
Fachwerkhaus aus der Zeit des späten 18. Jahrhunderts, befand sich bis 2003 das
Stadtgeschichtsmuseum.
26 - Schusterstraße
Beachtenswert sind dabei in der Schusterstraße 3/5 das ehem. Kaufhaus Kychenthal, ein
zwangsarierisiertes, vor 1933 bei den Schweriner beliebtes Kaufhaus, dessen klassizistische
Fassade mit der heutigen modernen Gestaltung der Ladenzone gut harmoniert. Weiter in der
Schusterstraße befindet sich das traditionsreiche Weinhaus Uhle, welches seit 1751 in
Schwerin ansässig ist. Das Eckgebäude wurde nach den Plänen des Berliner Architekten
Georg Roensch 1908 errichtet, daneben befindet sich der Haupteingang zum Restaurant in
einem 1869 errichteten Gebäudeteil. Das ursprünglich der Wein- und Sektproduktion
dienende Grundstück zieht sich durch die 1. Enge Straße bis hinein in die Buschstraße. Hier
wurden weite Teile der ehemaligen Produktionsstätte bereits zu Wohnungen umgebaut bzw.
wurde neue Wohnbebauung errichtet.
27 - Ältestes Fachwerkhaus Schwerins von 1698
In der Buschstraße 15 / Ecke 3. Enge Straße fällt sofort das kleine, zweigeschossige
Fachwerkhaus ins Auge, das heute die Kunstdrechslerei Zettler beherbergt. Es ist in seiner
Art mit dem weit vorspringenden Obergeschoss einmalig in Schwerin. Das wohl im frühen 18
Jahrhundert erbaute Haus beherbergt seit weit über 100 Jahren einen kleinen Laden im
Erdgeschoss, der nacheinander einer Klempnerei, einer Weinhandlung und bis heute dann
der Kunstdrechslerei dient.
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28 - Mecklenburgstraße 28
Wohn- und Geschäftshaus mit beeindruckender Fassade mit übergroßer Darstellung eines
schlafenden Gesichtes / Totenmaske
29 - Schmiedestraße 11-13
Wohn- und Geschäftshaus mit Fachwerkfassade
30 – Schweriner Dom
Das Wahrzeichen der Stadt Schwerin und zugleich ihr einziges erhaltenes Bauwerk aus dem
Mittelalter ist der gotische Dom. Der erste Dombau nach der Verlegung des
mecklenburgischen Bistums nach Schwerin um 1160 war ein bescheidenes Bauwerk. Von
dem folgenden Bau, dem 1248 geweihten spätromanischen Dom, ist an der Südwand noch
die Paradiespforte erhalten. Baubeginn für den heutigen Dom war um 1270. Seinen 117,5 m
hohen Turm erhielt er aber erst 1893. Es ist der höchste Kirchturm Ostdeutschlands. Zu den
wertvollen Ausstattungsstücken im Inneren gehören der mittelalterliche Kreuzaltar, das
Triumphkreuz, das bronzene Taufbecken und die 1871 geweihte Orgel aus der Werkstatt
des Orgelbauers Friedrich Ladegast.
Vor den Kreuzgängen des Domes steht eine Kopie des Braunschweiger Löwen. Aufgestellt
wurde er 1995, dem 800. Todestag von Heinrich dem Löwen (1129-1195). Er gründete als
Herzog von Sachsen und Bayern die Stadt Schwerin.
31 – Altstädtischer Markt
Er ist schon immer der zentrale Platz der Stadt. Seine heutige Form erhielt er 1785 mit der
Vollendung des Neuen Gebäudes. Seit 1995 schmückt das Standbild eines Löwen - zum
Gedenken an den Stadtgründer Heinrich den Löwen - die Nordseite des Marktes.
32 – Neues Gebäude
Das mit vierzehn dorischen Säulen verzierte Bauwerk wird im Volksmund auch
Säulengebäude oder Krambudengebäude bezeichnet. Es entstand auf Wunsch Herzog
Friedrich des Frommen (1717-1785), der es als Markthalle an Stelle offener Verkaufsstände
errichten ließ. Heute wird das Gebäude gastronomisch genutzt.
33 – Altstädtisches Rathaus
Bescheiden erscheint am Markt das Altstädtisches Rathaus. 1351 zum ersten Mal erwähnt,
stand es ständig an gleicher Stelle. Es wurde dreimal (1531, 1558, 1651) durch Stadtbrände
vernichtet und wieder aufgebaut. Sein heutiges Aussehen mit einer Fassade im Tudorstil
entstand 1835 nach Entwürfen von Georg Adolf Demmler. Der goldene Reiter auf der
Mittelzinne stellt stilisiert den Stadtgründer Heinrich den Löwen (1129-1195). Heute ist im
Rathaus der Sitz der Tourist-Information. Im Rathaus tagt auch die Stadtvertretung.
Dienstsitz der Stadtverwaltung und der Oberbürgermeisterin ist jedoch das Stadthaus am
Packhof.
34 – Schlachtermarkt
Der Blumen- und Gemüsemarkt im Zentrum der Stadt entstand 1886 bis 1897 durch Abriss
der westlichen Häuserzeile in der Schlachterstraße. Auf seiner Nordseite steht ein Brunnen,
welcher Motive aus dem mecklenburgischen Volkslied „Von Herrn Pastorn sien Kauh“ zeigt.
Das auffällige gelbe Haus am Schlachtermarkt 17 ist als Schweriner Logenhaus heute
wieder Heimstätte der Freimaurer.
Vom Schlachtermarkt aus erreicht man im Garten der Landesrabbiner-Holdheim-Straße 3-7
die neue Synagoge. Sie wurde 2008 als schlichter Klinkerbau an derselben Stelle wieder
aufgebaut, an der seit 1819 die alte Synagoge stand. Diese wurde am 9. November 1938 in
der Pogromnacht zerstört.
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35 – Domhof
Er ist das älteste erhaltene profane Gebäude von Schwerin. Eine Balkeninschrift zeigt das
Entstehungsjahr 1574 an. Genutzt wurde er bis 1916 als Hotel und danach als
Verwaltungsgebäude. Heute beherbergt es das Landesamt für Denkmalpflege MecklenburgVorpommern.
36 - Weinhaus Wöhler
Das 2001 originalgetreu restaurierte Weinhaus Wöhler ist ein beliebtes und
geschichtsträchtiges Wahrzeichen von Schwerin. Könnte der Hofkellermeister F. A. Wöhler
das Haus heute sehen- es fände sicher sein Wohlgefallen. War er es doch, der 1819 die
Weingroßhandlung gründete und sie ein dreiviertel Jahrhundert später- 1895- zu eben jenem
berühmten Gasthaus mit Weinstube ausbaute und zum Königlichen Hoflieferanten ernannte.
37 - Münzstraße 28
Die Nr. 28 zählt ebenfalls zu den ältesten Gebäuden der Münzstraße, auch hier ist die
Erbauung um die Mitte des 18. Jahrhunderts anzunehmen. Das ebenfalls zweigeschossige
Fachwerkgebäude (Kataster 294) hat einen großen Hofflügel, der lange Jahre die Werkstatt
eines Gürtlers und Gelbgießers beherbergte. Gürtelschnallen und Möbelbeschläge, also
bronzene Metallwaren, wurden von der Familie Günther, später durch die Familie Seupel
hergestellt. Bis 1982 wurde die Werkstatt betrieben, heute dient ein Teil des Hofflügels als
kleines, durch den Enkel der Familie privat betriebenes Museum.
38 - Münzstraße 26
Bei diesem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges Fachwerkhaus, welches
wahrscheinlich im 18. Jahrhundert entstand. Ab ca. 1860 war dort zuerst ein Knochen- und
Fellhandel ansässig bis etwa zur Jahrhundertwende, die Belästigung durch den Gestank
muss unglaublich gewesen sein, die Bauakte (Kataster 292) berichtet von einem
mehrjährigen Rechtsstreit. Nach einem Verkauf wurde 1903 ein neuer Laden im
Erdgeschoss eingerichtet, dort war zuerst eine Butterhandlung später ein Fischgeschäft
ansässig. Bei einem weiteren Umbau 1937 wurde das bis heute erhaltene Keramikfries
angebracht, welches auch nach der letzten großen Sanierung um das Jahr 2000 erhalten
blieb und fachgerecht restauriert wurde.
39 – Neustädtisches Palais
Es wurde 1779 nach Plänen von Johann Joachim Busch erbaut und später von Hermann
Willebrand im Stil der französischen Renaissance umgestaltet. Es diente vielfach der
großherzoglichen Familie als Wohnsitz. Sehenswert ist der Goldene Saal, in dem auch
öffentliche Veranstaltungen stattfinden. Zeitweilig Sitz der Mecklenburgischen
Energieversorgung wurde es in DDR-Zeiten „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“
und ist seit 2006 Sitz des Justizministeriums.
40 – Schleswig-Holstein-Haus
Der Gebäudekomplex entstand in mehreren Bauphasen. Ältester Teil ist der barocke
Kernbau, 1737 als Wohnhaus errichtet. 1990 stellte das Land Schleswig-Holstein Mittel zur
Rettung des sehr verfallenen Gebäudes zur Verfügung. Heute ist es das Kulturforum der
Landeshauptstadt. Ausstellungen, Dichterlesungen, Vorträge und musikalische
Veranstaltungen bestimmen das Profil des Hauses.
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41 - Ersparnisanstalt
Das Eckhaus an der Puschkinstraße/Lindenstraße in der Schweriner Schelfstadt fällt durch
seine neugotischen Bauelemente auf, und die alte Inschrift an der Giebelfassade verrät,
dass es sich um die Ersparnisanstalt von 1857 handelt, heute eine Zweigstelle der
Sparkasse Mecklenburg-Schwerin. Die Vorliebe jener Zeit für den Stil der Neogotik mit dem
historisch-dekorativen Zierrat prägt die Fassade, und der Figurenschmuck am Obergeschoss
weist auf die Funktion des Bauwerkes hin, nämlich das Geld nicht mehr im Haus
aufzubewahren, sondern es anzulegen, damit es Zinsen bringt. Diese Auffassung ist
Jahrhunderte alt; doch erst im Jahr 1821 war die Schweriner „Ersparnisanstalt“ gegründet
worden, um „... aus Arbeiter- und Handwerkerkreisen geringe Geldbeträge“ einzusammeln
und zinsbringend „...an rechtschaffene Gutsbesitzer und Kaufleute“ auszuleihen. Das 1857
eingeweihte Eckhaus an der Puschkinstraße/Lindenstraße macht durch die sieben
lebensgroßen Skulpturen des Bildhauers Georg Wiese auf althergebrachte Tugenden
aufmerksam, die heute noch im weitesten Sinne aktuell sind. So stellen die Figuren an der
Seite zur Lindenstraße die Themen „Wohltätigkeit“, „Arbeitsamkeit“, „Sparsamkeit“ und
„Bewahrung des Ersparten“ dar, in Richtung der Puschkinstraße werden die Bereiche
„Landwirtschaft“, „Handwerk“ und „Unterricht“ symbolisiert.
42 – Schelfkirche (St. Nikolai Kirche)
Sie ist eine der schönsten barocken Sakralbauten in Mecklenburg. An Stelle eines
Vorgängerbaues wurde sie von 1707 bis 1713 nach Plänen von Jakob Reutz für die 1795
gegründete Schelfstadt gebaut.
43 – Fridericianum am Pfaffenteich
Der zweigeschossige gestreckte Klinkerbau am Ostufer des Pfaffenteichs wurde von 1868
bis 1870 nach Plänen des Architekten Hermann Willebrand in typischen Johann-Albrecht-Stil
erbaut. Das Gebäude wurde bis 1998 als Schulgebäude, überwiegend als Gymnasium,
genutzt und beherbergt heute nach vollständiger Sanierung eine private Hochschule.
44 – Kückenstiftung
Ursprünglich war das neoklassizistische Gebäude Wohnhaus des Komponisten Friedrich
Wilhelm Kücken. Von ihm stammt die volkstümliche Melodie „Ach wie ist’s möglich dann…“.
Eine Büste des Musikers und Kunststifters steht vor dem tempelartigen Gebäude. Seit 1990
sind hier das Landesstudio des ZDF und Gastronomie untergebracht.
45 -Otto-Preussler-Haus
In der schmalen Baulücke zwischen dem Haus Friedrichstraße 4 und 8 in der, der Sage
nach, einer der Ausgänge der vielen unterirdischen Gänge des guten Schlossgeistes
Petermännchen gewesen sein soll, wurde 1866 für den Stadtwachtmeister Herricht das Haus
mit nur einem Stockwerk gebaut. Bereits 1867 wurde es an die Kämmemacherin Heiden
verkauft und um ein Stockwerk erweitert.1924 erwarb Zigarrenhändler Otto Preussler das
Gebäude und ließ den Laden im Erdgeschoss zum Zigarrenladen umbauen. Die Einrichtung
ist bis heute (mit einigen Erneuerungen) erhalten geblieben. Weil Otto Preussler keine
Genehmigung für ein großes Ladenschild bekam, wurde1927 die Putzfassade nach einem
Entwurf von Architekt Erich Bentrup errichtet. Liebevoll geplant und ausgeführt, deuten noch
heute die Profilköpfe zwei zigarrerauchender Schwarzer und ein pfeiferauchender Indianer
auf den Tabakwarenhandel in diesem Haus hin.
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46 - Altes Postgebäude
Die "Alte Post" fügt sich als eines der würdevollen Gebäude Schwerins in das Ensemble der
deutschen Neorenaissance ein.
Ihr Bauherr war der damals deutschlandweit bekannte und in der Tat unglaublich
vielbeschäftigte Architekt Ernst M. Hake.
Direkt vor dem Gebäude der Alten Post steht ein Denkmal mit dem Relief eines gepflegten
bärtigen Mannes in den besten Jahren, gekrönt von einer umspannten Weltkugel und
versehen mit der Inschrift "Heinrich von Stephan, dem Begründer des Weltpostvereins.
Seine dankbaren Verehrer in Mecklenburg".
47 – Demmlerhaus
Das Wohn- und Sterbehaus des Hofbaurates Georg Adolph Demmler ist ein Ensemble
mehrerer von Demmler bevorzugter Baustile.
48 – Pfaffenteich
Der „Papendiek“ entstand 1284 als künstlich aufgestauter Mühlenteich mit der Aufschüttung
des Spieltordammes. Die reizvolle Promenade mit der doppelseitigen Lindenallee wurde
Mitte des 19. Jahrhunderts angelegt. Seit 1955 kann man auch mit einer Fähre den
Pfaffenteich überqueren.
49 – Arsenal
Es ist das imposanteste und zugleich älteste Gebäude am Pfaffenteichufer. Im englischen
Tudorstil wurde es von 1840 bis 1844 unter der Leitung von Georg Adolph Demmler als
Waffenkammer der großherzoglichen Garnison gebaut. Heute ist es Sitz des
Innenministeriums.
50 – Bahnhofsvorplatz
Ihn ziert ein Springbrunnen mit einem Bronzeguss „Rettung aus Seenot“ im Jugendstil.
Benannt ist der Platz nach der Lehrerin Marianne Grunthal, die hier noch am 2. Mai 1945
von der SS hingerichtet wurde. Ein Gedenkstein links neben dem Bahnhofsgebäude erinnert
an sie.
© Landeshauptstadt Schwerin 2016
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