03/14 - Interdisziplinäre Fakultät

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INTERDISZIPLINÄRE
FAKULTÄT
18059 Rostock,
Albert-Einstein-Str. 21
/Newsletter 3/4 der INF 2014/
Neuigkeiten aus den Departments
Department „Leben, Licht & Materie“
Aktuelles / Neuigkeiten
Ehrung von Ralf Ludwig und Sergey Verevkin durch internationale Fachzeitschrift
Die Professoren Ralf Ludwig und Sergey Verevkin und ihre Kollegen aus dem Institut für Chemie wurden von der renommierten Fachzeitschrift Chemistry - A European Journal mit einem
"Inside Cover" gewürdigt. Die Arbeit der Wissenschaftler befasst sich mit einer 100 Jahre alten
ionischen Flüssigkeit, die der Chemiker Paul Walden hergestellte. Ionische Flüssigkeiten sind
organische Salze die bei einer Temperatur unter 100 °C als hoch polare Flüssigkeiten vorliegen.
Die Anwendungsmöglichkeiten für diese Substanzen reichen von der Batterieforschung bis zur
Medizin. Die Arbeit wurde durch den im Department angesiedelten Sonderforschungsbereich
652 gefördert.
Forschungsförderung Plasmabiomedizin
In den vergangenen zwei Jahren haben sich Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche zusammengefunden und einen interdisziplinären Verbund zum Thema „PlasmaBiomedizin: Physikalische Plasmen in der Regenerativen Medizin“ gegründet. Im Fokus der Forschung steht die
Anwendung von Atmoshärendruck-Plasmen zur Geweberegeneration, vorrangig durch Funktionalisierung von Implantaten oder direktem Einsatz an Zellen und Gewebe. An diesem Projekt
sind mehrere Wissenschaftler und eine Promotionsstipendiatin von LL&M beteiligt.
Der Verbund erhielt im Rahmen des FORUN-Projektes der medizinischen Fakultät der Universität Rostock eine zweijährige Anschubförderung, zur Unterstützung eines DFGForschergruppenantrags. Eine entsprechende Skizze soll bei der DFG noch dieses Jahr eingereicht werden, so die Sprecherin des Projektes Prof. Barbara Nebe.
Forschungsbau LL&M
Der neue Forschungsbau nimmt zusehends Form an. Die Arbeiten im Innenbereich schreiten
mit großem Tempo voran. Nach Fertigstellung der Elektroinstallationen hat in den vergangenen
Wochen der Einbau der Labormöbel begonnen. Die zukünftigen Nutzer feilen weiter an den Nutzungskonzepten, während gleichzeitig die Planung für die Beschaffung der Büromöbel erledigt
wird.
Veranstaltungen
REMEDIS Bilanzkonferenz
Am 4. September 2014 trafen sich die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des BMBFForschungsverbundes REMEDIS zu einer Abschlusskonferenz an der Universität Rostock, um
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die Ergebnisse der letzten fünf Jahre vorzustellen. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Anstrengungen lag die Erforschung neuartiger Implantattechnologien, angefangen bei der Entwicklung
von bioabbaubaren Werkstoffen, über physikalische und chemische Oberflächenmodifizierung
bis hin zur Funktionalisierung von Implantaten mit pharmazeutischen Wirkstoffen. Die frühzeitige
Einbindung und enge Kooperation mit Partner aus der Industrie war gleichermaßen Herausforderung und Vorteil für die Wissenschaftler. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit zeigt sich unter
anderem in der Entwicklung eines wirkstoff-freisetzenden Stents dessen Markteinführung im
Rahmen des REMEDIS Projektes gelang.
3. Workshop on High Pressure, Planetary and Plasma Physics
Vom 24. bis 26. September 2014 fand der 3. Workshop zu Themen der Planeten-, Hochdruckund Plasmaphysik statt. Seit 1995 sind zum Beispiel mehr als 1500 extrasolare Planeten um
andere Sterne nachgewiesen worden. Den Aufbau und die Entwicklung dieser Planetensysteme
zu verstehen stellt eine enorme Herausforderung für die Astrophysik dar. Zur Lösung dieser
Probleme können auch andere Disziplinen wie die Hochdruck- und Plasmaphysik beitragen.
Hochleistungslaser wie die National Ignition Facility in Livermore/USA, neue Freie-ElektronenLaser in Stanford/USA und Hamburg, hochauflösende Methoden der Plasmadiagnostik und
neuartige Diamantstempelzellen lassen nun das Studium von extremen Materiezuständen, wie
sie im Inneren von Planeten vorkommen, im Labor zu. Theoretische Untersuchungen ermöglichen parallel dazu immer bessere Vorhersagen durch die Nutzung von Höchstleistungsrechnern.
Auf dem Workshop haben etwa 60 Experten aus zehn Ländern neue Ergebnisse zu dieser interdisziplinären Thematik vorgestellt und diskutiert. Von Arbeitsgruppen aus dem Institut für
Physik in Rostock wurden dabei neue Ergebnisse zum Verhalten von Materie unter extremen
Bedingungen, zum Aufbau und zur Evolution von Planeten sowie zur Plasmadiagnostik vorgestellt. Die Tagung wurde gemeinsam vom DESY Hamburg, der XFEL GmbH Hamburg, dem
DLR-Institut für Planetenforschung Berlin, dem Bayerischen Geoforschungsinstitut Bayreuth und
der Universität Rostock durchgeführt und von der DFG über den Sonderforschungsbereich 652
in Rostock unterstützt.
Ansprechpartner: Prof. Ronald Redmer ([email protected])
Antrittsvorlesung von Prof. Sylvia Speller
Sylvia Speller wurde 2012 als Professorin für Oberflächen- und Grenzflächenphysik an die Universität Rostock berufen. Sie hat Physik an der Universität Osnabrück studiert und nach Ihrer
Habilitation zum Thema „Structural effects on binary surfaces“ Forschungsaufenthalte in den
Niederlanden und Belgien absolviert. Vor ihrem Ruf an die Universität Rostock war sie Professorin für Experimentelle Physik an der Radboud Universität Nijmegen. Ihre Forschungsinteressen
beschäftigen sich mit der Aufklärung und Steuerung von physikalisch-biologischen Mechanismen im Nanometerbereich und der Entwicklung von Techniken der Rastersondenmikroskopie.
Die Vorlesung findet am 6. November 2014 im Großen Hörsaal des Instituts für Chemie in der
Albert-Einstein-Straße 3 a statt (Beginn 17:00).
5. Internationales Symposium “Interface Biology of Implants”
Vom 6. bis 8. Mai 2015 findet im Kurhaus Rostock (Warnemünde) die 5. Internationale Tagung
zum Thema „Interface Biology of Implants“ statt. Kern der interdisziplinären Veranstaltung ist
das Wechselspiel zwischen Implantatoberflächen und biologischen Systemen. Im Fokus dieser
Konferenz stehen besonders die Themen: Generierung regenerativer Materialien, Interaktion
zwischen Zellen und extrazellulärer Matrix, Material—induzierte biologische Reaktionen, mechanische Steuerung von Zellen.
Ansprechpartner: Prof. Joachim Rychly ([email protected]), Prof. Barbara
Nebe ([email protected]).
Weitere Informationen unter: http://www.ibi-symposium.org/
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Department „Maritime Systeme“
Aktuelles / Neuigkeiten
Kooperationsvereinbarung Leibniz-WissenschaftsCampus Phosphorforschung Rostock
unterzeichnet
Am 20. August 2014 wurde die Kooperationsvereinbarung zur Gründung des LeibnizWissenschaftsCampus Phosphorforschung Rostock durch die fünf beteiligten Leibniz-Institute
(IOW, LIKAT, FBN, IPK, INP), die Universität Rostock, die Leibniz-Gemeinschaft, das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz sowie das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur offiziell unterzeichnet. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit im WissenschaftsCampus Phosphorforschung ist es, die Grundlagen für ein nachhaltiges Management
dieser knapper werdenden Ressource zu schaffen. Finanzielle Unterstützung erfährt der Wissenschaftscampus dabei von der Leibniz-Gemeinschaft und den beiden Ministerien. Bildungsminister Mathias Brodkorb lobte den WissenschaftsCampus als Auszeichnung für die Forschungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und Prof. Bathmann, Direktor des IOW und
Sprecher des WissenschaftsCampus, unterstreicht: „Der Leibniz-WissenschaftsCampus schafft
eine Plattform, auf der nicht nur Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen
an komplexen Fragestellungen arbeiten, sondern wo die wissenschaftliche Ausbildung durch
diese enge Zusammenarbeit eine neue Qualität erhält.“
Weitere Informationen: www.wissenschaftscampus-rostock.de
Kontakt: Dr. Franziska Schmacka ([email protected])
Veranstaltungen
Departments-Workshop mit Gästen
Am 29. - 30. September 2014 kamen die Mitglieder des Departments „Maritime Systeme“ in Hasenwinkel zusammen, um über die thematische Fokussierung im Hinblick auf zukünftige gemeinsame Forschungsinitiativen zu diskutieren und Projektideen zu entwickeln. Bereichert wurde die Teilnehmerrunde durch Gäste aus Einrichtungen der Universität Rostock und des Leibniz
Instituts für Ostseeforschung Warnemünde.
Kontakt: Prof. Dr. Gerhard Graf, LS Meeresbiologie, Universität Rostock
Abschlusskonferenz Generation BALT in Rostock: Blaues Wachstum braucht die richtigen Köpfe
Am 25. September 2014 fand in Rostock die internationale Abschlusskonferenz des Generation
BALT Projektes statt. Unter dem Motto "Bright Minds for Blue Growth - Improving Higher Education for Jobs in the Maritime Sector" trafen sich Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, um sich über die Ergebnisse des Projektes auszutauschen.
Ab jetzt erhältlich:
Pentz, T.-A.; Görs, M.; Renz, J.R.; Graf, G. (Eds.): The Generation BALT Compendium. University of Rostock, 2014.
Download unter: www.generationbalt.eu, Für die Printversion kontaktieren Sie bitte [email protected].
Weiterführende Informationen unter www.generationbalt.eu
Kontakt: Prof. Dr. Gerhard Graf / Tim-Ake Pentz ([email protected]), LS Meeresbiologie, Universität Rostock
Workshop des Subsea Monitoring Network zur Hanse Sail
Technologien für den Einsatz unter Wasser sollten zuverlässig funktionieren. Je nach Einsatzgebiet, ergeben sich aber Herausforderungen an die Technik. Wie diese aussehen und welche
Lösungsansätze es für die systematische Erprobung neuer Unterwasser-Systeme es gibt, präsentierte das Subsea Monitoring Network auf einem Workshop am 8. August 2014 in Hohe DüSeite 3
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ne. Die vorgestellten Anwendungsbereiche reichten von der Marikultur über die Kampfmittelbeseitigung bis zum Meeresbergbau. Knapp 100 Teilnehmer aus ganz Deutschland nahmen am
Workshop zum Thema „Entwicklung zuverlässiger Unterwassertechnologien – von der Ostsee in
die Tiefsee!“ teil und informierten sich in verschiedenen Kurzvorträgen über Anforderungen der
Unterwassertechnik und deren praktische Anwendung.
Auf der begleitenden Ausstellung konnten sich die Fachbesucher und interessierte Gäste der
Hanse Sail über die neueste Technologien im Unterwasser-Bereich austauschen und diese in
der Praxis erleben. Insgesamt 10 Mitgliedsunternehmen des neu gegründeten Subsea
Monitoring Network zeigten ihre Fahrzeuge und Werkzeuge für den Einsatz unter Wasser.
Veranstalter des Workshops war der Verein Subsea Monitoring Network Rostock in Kooperation
mit Gesellschaft für Maritime Technik e.V. (GMT) und Rostock Business.
Weitere Informationen: http://www.subsea-monitoring.net/fraunhofer-igd.html
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Uwe Freiherr von Lukas ([email protected]), Fraunhofer
Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Workshop Sozialwissenschaften in den deutschen Meereswissenschaften
Am 11. Juli 2014 trafen sich auf Einladung des Konsortiums Deutsche Meeresforschung (KDM)
und des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenökologie (ZMT) in Bremen 25 Sozial- und Naturwissenschaftler, um die Rolle der Sozialwissenschaften in den deutschen Meereswissenschaften zu
diskutieren. Dieses Treffen wurde von der außerordentlichen Mitgliederversammlung von KDM
im Februar 2014 angeregt. Hintergrund ist die zunehmende Bedeutung des Aspekts „Mensch,
Meer und Küste“ durch die intensivere Nutzung dieser Ökosysteme. Sozialwissenschaftliche
Forschung liefert Erkenntnisse über die Interaktion des Menschen mit und in seinem Ökosystem, und dieses Wissen wird benötigt, um der Gesellschaft wissenschaftliche Expertise für eine
nachhaltige Nutzung dieser Ökosysteme bereitstellen zu können.
Ziel dieses Workshops war deshalb, Empfehlungen zur Stärkung der Beteiligung der Sozialwissenschaften in der Arbeit von KDM und zur Integration der Sozialwissenschaften in das BMBF
MARE:N Programm zu erarbeiten. Dazu wurde zunächst durch kurze Beiträge von Vertretern
unterschiedlicher Disziplinen in den Sozial- und Naturwissenschaften das Leistungsspektrum
und der Bedarf an sozialwissenschaftlicher Forschung dargestellt. Im Anschluss daran wurden
die Potentiale und Herausforderungen der Kooperation von den Teilnehmern diskutiert. Abschließend wurden Themen, Schnittstellen und empfehlenswerte Forschungsansätze formuliert,
die in Empfehlungen zur verstärkten Einbindung der Sozialwissenschaften in die meereswissenschaftliche Gemeinschaft einmündeten.
Kontakt: Dr. Friederike Kunz ([email protected]), Dept. Maritime Systeme, INF,
Universität Rostock
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Department „Altern des Individuums & der Gesellschaft“
Aktuelles / Neuigkeiten
Bundespräsident Gauck informiert sich über den demografischen Wandel
Am 18. September 2014 fand das jährliche Arbeitstreffen der deutschsprachigen europäischen
Staatsoberhäupter in Bad Doberan und Rostock statt. Bundespräsident Gauck hatte den belgischen König, den luxemburgischen Großherzog, den Erbprinzen von Liechtenstein, sowie die
Bundespräsidenten der Schweiz und Österreichs eingeladen, sich vor Ort über den demografischen Wandel zu informieren.
AGIS-Mitglied Prof. Roland Rau referierte zu diesem Anlass über die Mortalitätsentwicklung in
den jeweiligen Ländern.
Manche Orte bleiben jung
Am 6. September 2014 veröffentlichte die Zeitung "Die WELT" einen Artikel zum demografischen Wandel und seiner Ausprägung in den einzelnen Regionen Deutschlands. In diesem KonSeite 4
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text wurde AGIS-Leiterin Thusnelda Tivig interviewt und ihre Publikation "Demografic Risk Atlas"
referenziert. Den kompletten Artikel können Sie hier herunter laden:
http://www.inf.uni-rostock.de/fileadmin/INF/ASH/Welt-Artikel.pdf
Veranstaltungen
2. Fachtag Demenz am 20.09.2014
Am 20. September 2014 fand in Warnemünde der 2. Fachtag Demenz statt, eine Informationsveranstaltung für Angehörige, Pflegende und Interessierte unter dem Titel „Demenz – Ein Thema, das alle angeht“. Zu diesem Anlass referierte AGIS-Mitglied Prof. Stefan Teipel zum Thema
„Aktuelles zur Frühdiagnostik und Behandlung der Alzheimer-Krankheit“.
Fachtagung - Mehr Ältere auf dem Arbeitsmarkt und in den Betrieben
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin veranstaltet eine wissenschaftliche
Fachtagung zum Thema "Mehr Ältere auf dem Arbeitsmarkt und in den Betrieben". Gemeinsam
mit Vertretern der Universität Rostock und der Jacobs University Bremen und gefördert durch
die Volkswagen Stiftung soll die Tagung den fachbereichsübergreifenden wissenschaftlichen
Diskurs sowie den Austausch zwischen Wissenschaft und Experten von Arbeitsschutzeinrichtungen, Sozialpartnern, Sozialversicherungen und Beratung stärken.
Die Veranstaltung findet am 22. - 23. Oktober 2014 in Dortmund statt.
Fallwerkstatt zum Thema „Polypharmazie im Alter“
Am 5. Nobember 2014 findet von 17.00 - 19.30 Uhr die zweite Fallwerkstatt Demenz im
Steigenberger Hotel Sonne statt. Referenten der Universitätsmedizin, des DZNE und der Charité
Berlin informieren zum Thema „Viel hilft viel!? Polypharmazie im Alter“.
Gastvortrag zum „Glück im Unglück der späten Jahre“
Das Department AGIS hat Prof. Ralph Kunz von der Universität Zürich zu einem Gastvortrag
nach Rostock eingeladen. Am 19. November 2014 von 19.00 – 21.00 Uhr spricht er zum Thema
„Das Glück im Unglück der späten Jahre. Altern als Vexierbild.“, die Veranstaltung findet im
Hauptgebäude am Universitätsplatz im Hörsaal 323 statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!
Neue Forschungsprojekte
Projekt „SiNDeM“ gestartet
Das BMBF-Projekt „Situationsadaptive Navigationsassistenz für Demenzpatienten auf Basis
kausaler Modelle“ ist gestartet. Geleitet von den AGIS-Mitgliedern Thomas Kirste und Stefan
Teipel forschen die Wissenschaftler im Projekt zum Erhalt autonomer und zielgerichteter Alltagsmobilität dementiell erkrankter Personen durch technische Assistenz.
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Department „Wissen – Kultur – Transformation“
Aktuelles/Neuigkeiten
Texterkennung in historischen Handschriften, NS-Raubgut und digitale Bibliothek des 18.
Jahrhunderts – drei neue Projekte an der Universitätsbibliothek
In den vergangenen Monaten wurden drei Projektanträge der Universitätsbibliothek Rostock bei
verschiedenen Fördergebern bewilligt.
Mitte Juni ist das Projekt „Texterkennung handgeschriebener historischer Dokumente“ gestartet.
Die Arbeitsgruppe CITLab am Institut für Mathematik der Universität Rostock und die Firma
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PLANET intelligent systems entwickeln Softwaresysteme zur Handschriftenerkennung, die auf
dem Training lernfähiger Algorithmen für Neuronale Netze basieren. In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt sollen gemeinsam mit der Universitätsbibliothek diese
Technologien für die Volltextlesung in historischen Dokumenten weiterentwickelt und um Komponenten zur Integration von Nutzerinteraktion in die Trainingsverfahren erweitert werden. Als
konkrete Anwendungsfälle dienen ältere handschriftliche Zettelkataloge der Universitätsbibliothek, die mittels Texterkennung in den elektronischen Katalog überführt werden sollen, sowie
weitere als Bilddigitalisate vorliegende historische Materialien.
Seit August 2014 wird in den Beständen der Universitätsbibliothek Rostock nach nationalsozialistischem Raub- und Beutegut gesucht. Im Rahmen des Projektes „NS-Raubgut an der zentralen Universitätsbibliothek Rostock – systematische Recherche im Bestandszugang 1933 bis
1959“ stehen neben der Ermittlung des möglichen Raubgutes vor allem die Verzeichnung der
Herkunftsmerkmale sowie die Frage nach der Herkunft der Bücher im Vordergrund. Wenn möglich sollen Erben oder Rechtsnachfolger ermittelt werden, um die gefundenen Werke zu restituieren. Das Projekt wird aus dem Haushalt der Staatsministerin für Kultur und Medien gefördert
und von der Arbeitsstelle für Provenienzforschung am Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin betreut.
Anfang 2015 soll das von der DFG für zunächst ein Jahr geförderte Erschließungs- und Digitalisierungsprojekt „Verzeichnis der Drucke des 18. Jahrhunderts“ (VD18) beginnen. Ziel des überregional koordinierten Vorhabens ist es, gemeinsam mit mehreren Partnerbibliotheken mit reichen Altbeständen, das gedruckte Kulturgut des 18. Jahrhunderts in einer retrospektiven Nationalbibliographie zu erschließen und digitale Faksimileausgaben der Drucke zu erstellen. Geplant
ist die Bearbeitung von ca. 2000 Titeln mit etwa 200.000 Images.
Ansprechpartner und weitere Informationen:
http://www.ub.uni-rostock.de/ub/xGeneral/projects_xde.shtml
Tagungsband „Was Dolmetschen für Kunst und Arbeit sei“
Melanie Lange / Martin Rösel (Hgg.): "Was Dolmetschen für Kunst und Arbeit sei". Die Lutherbibel und andere deutsche Bibelübersetzungen; Beiträge der Rostocker Konferenz 2013, Stuttgart
(Deutsche Bibelgesellschaft) / Leipzig (Evangelische Verlagsanstalt) 2014.
Unter der Herausgeberschaft von Prof. Dr. Martin Rösel und Melanie Lange, M.A. erscheint ein
Band, der die Beiträge der Tagung zur Übersetzung der Lutherbibel, die im Oktober 2013 in
Rostock stattgefunden hat, beinhaltet. Neben der Präsentation erster Ergebnisse ihrer aktuellen
Durchsicht wird die Lutherbibel darin in den Kontext anderer deutschsprachiger Bibelübersetzungen eingeordnet. Weitere Themenschwerpunkte sind sprachliche Besonderheiten der Lutherbibel, ihre frühe Revisionsgeschichte und ihre noch immer herausgehobene Stellung in Kirche und Gesellschaft.
Veranstaltungen
Interdisziplinäres Forschungssymposion „Der übersetze Gott“
„Angst vor der Entheiligung“ – so überschrieb der Tagesspiegel einen Artikel, der sich mit den
Problemen der Übersetzung heiliger Schriften befasst. Doch: Religiöse Texte gehören zu den
ältesten Zeugnissen für Übersetzungsarbeit überhaupt. Seit Jahrtausenden wurde und wird Religion immer wieder in philologischer, inhaltlicher und formaler Perspektive übersetzt, werden
fremde Glaubensinhalte adaptiert, transformiert, akzentuiert. Die Gründe hierfür sind so vielschichtig wie die Landschaft der Religionen selbst. Wo liegen die Angst schürenden Grenzen
der Übersetzbarkeit von Religion? Wo liegen die Grenzen der Sprache beim Übersetzen des
Heiligen? Welche Rolle kommt dabei dem Übersetzer zu? Ist er Offenbarer oder Blasphemiker?
Das von Melanie Lange, M.A. und Prof. Dr. Martin Rösel organisierte, interdisziplinäre Forschungssymposion will vom 09. – 11. Oktober 2014 derartigen Fragestellungen aus philologischer, kulturwissenschaftlicher und hermeneutischer Perspektive nachgehen. Im Hintergrund für
diese Veranstaltung steht ein sich derzeit am Department „Wissen – Kultur – Transformation“
der Universität Rostock entwickelnder interdisziplinärer Schwerpunkt zum Thema "Übersetzen".
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Sowohl Rostocker als auch auswärtige Wissenschaftler/innen der Theologie, Sprach- und Literaturwissenschaften, Geschichte und Ägyptologie werden aus ihren jeweiligen Fachbereichen einen Blick auf das Feld des Übersetzens von Religion/en werfen und darüber miteinander ins
Gespräch kommen. So konnten u.a. der namhafte islamische Theologe Prof. Dr. Mouhanad
Khorchide aus Münster und Christiane Tietz, Professorin für Systematische Theologie in Zürich,
als Referenten für das Symposion gewonnen werden.
Nähere Informationen über: [email protected].
Referenten:
Prof. Dr. Michael Altripp / Greifswald, Prof. Dr. Klaus Hock / Rostock, Prof. Dr. Rafael Arnold /
Rostock, Dr. Ruth von Bernuth / Chapel Hill, Dr. Anke Ilona Blöbaum / Münster, Prof. Dr. Albrecht Buschmann / Rostock, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide / Münster, Prof. Dr. Martina
Kumlehn / Rostock, Melanie Lange / Rostock, Lisa Medrow / Rostock, Prof. Dr. Stefan Pfeiffer /
Halle, Prof. Dr. Martin Rösel / Rostock, Prof. Dr. Christiane Tietz / Zürich
Tagung „Mythen der Moderne. Inflation, Vernetzung, Kanon“
Rostock, Internationales Begegnungszentrum (Bergstraße 7a), 02. – 04. Oktober 2014. Die Tagung setzt sich zum Ziel, das Mythische in der Moderne nicht nur als inflationäres Phänomen zu
betrachten, sondern den Fokus auf seine Haltbarkeit zu legen. Die Vernetzungsstrukturen moderner Mythen untereinander sowie ihre mögliche Kanonisierung wurden bisher kaum ins Blickfeld der Forschung gerückt. Wie verhält sich die scheinbare Inflation des Mythischen in der Moderne zu dessen Kristallisationen und Konjunkturen bis hin zur Dauerhaftigkeit? Kann man
Prognosen über die Haltbarkeit moderner Mythen abgeben? Bedürfen moderne Mythen eigentlich der Kanonisierung (in welchem Sinne) und wenn ja, welche Institutionen, Medien, Diskurse,
ästhetische Strategien oder historische Konstellationen tragen dazu bei? Damit verbunden ist
das Interesse an den Verbindungen und Zusammenhängen zwischen Mythen der Moderne.
Lassen sich Cluster mythischer Erzählungen ausmachen, die sich wechselseitig stabilisieren,
gibt es Mythenkomplexe, in denen sich mythische Figuren, Orte, Ereignisse, Konzepte, Dinge
kristallisierend binden? Ist das Mythische in der Moderne durch Verweisstrukturen geprägt, die
damit etwa die familiären Verflechtungen antiker mythischer Figuren und Orte der Antike imitieren oder kompensieren? Die Tagung wird organisiert von Prof. Dr. Stephanie Wodianka und
Juliane Ebert (Institut für Romanistik der Universität Rostock).
Tagung „Techniksozialisation und Technische Bildung – Technikorientierungen junger
Frauen und Männer“
Das Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik der Universität Rostock veranstalteten am 25. und 26. September 2014 im Hauptgebäude der Universität Rostock eine interdisziplinäre Tagung zum Thema "Techniksozialisation und Technische Bildung - Technikorientierungen
junger Frauen und Männer".
Im Rahmen der Tagung kamen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und aus unterschiedlichen Forschungseinrichtungen in Rostock zusammen, um mit
Blick auf die aktuellen Herausforderungen des technologischen Wandels in der Gesellschaft
gemeinsam Perspektiven einer sozialwissenschaftlichen Analyse sowie einer nachhaltigen pädagogischen Förderung technischer Bildungsprozesse von Heranwachsenden zu diskutieren.
Auf der Fachtagung haben neben sozialisations- und bildungstheoretischen Fragestellungen
insbesondere auch gendertheoretische Ansätze eine zentrale Rolle spielen. Zudem wurden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und pädagogische Konzepte der Technischen Bildung
diskutiert.
Tagung „Die Kunst der brevitas. Kleine literarische Formen des deutschsprachigen Mittelalters"
Vom 18. - 21.September 2014 veranstaltete die Wolfram von Eschenbach-Gesellschaft in Rostock die Tagung „Die Kunst der brevitas. Kleine literarische Formen des deutschsprachigen Mittelalters". Das Department „Wissen – Kultur – Transformation“ hat einen interdisziplinären Workshop für NachwuchswissenschaftlerInnen zum Thema „Digitale Edition und Kommentierung der
deutschen Versnovellistik des 13. und 14. Jahrhunderts“ unterstützt, der im Vorfeld der Tagung
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stattfand und von Dr. Gudrun Felder (Köln), Dr. Sandra Linden (Tübingen) und Dr. Henrike
Schaffert (Köln) geleitet wurde. Die Tagung wurde eröffnet mit einem Vortrag von Prof. Dr. Ernst
Hellgardt (München) zu den „Sprichwörtern, kleinen Gedichten und Sentenzen im Korpus der
Schriften Notkers des Deutschen“. Am Freitag, den 19.09. stellten Dr. Christoph Mackert und
Matthias Eifler (Leipzig) das neuaufgefundene Parzival-Fragment in einer öffentlichen Rahmenveranstaltung der Tagung vor, abgerundet wurde der Abend mit einer Aufführung der Lieder des
Rostocker Liederbuchs durch das RLB-Ensemble.
4. Interdisziplinäre Sommerakademie Rostock (ISAR) 2014 „Überwachung und Gesellschaft“
Zum vierten Mal fand in diesem Jahr die DAAD-geförderte Interdisziplinäre Sommerakademie
Rostock (ISAR) an der Universität Rostock statt, die maßgeblich durch das Department „Wissen
– Kultur – Transformation“ mitorganisiert wird. Vom 13. – 27. August 2014 arbeiteten 27 Studierende aus ganz Europa gemeinsam mit Rostocker Dozenten zum Thema „Überwachung und
Gesellschaft“. Die Leitung der Sommerakademie oblag Prof. Dr. Peter Berger (Institut für Soziologie und Demographie) und Prof. Dr. Clemens Cap (Institut für Informatik). Neben einem umfangreichen Kursprogramm, das sich vertiefend Forschungsbereichen rund um Überwachung im
öffentlichen und privaten Bereich widmete, erhielten die StipendiatInnen die Gelegenheit, an
einem landeskundlichen Rahmenprogramm teilzunehmen. Neben einer Exkursion nach Schwerin mit Besuch des Schweriner Schlosses standen dabei eine zweite Exkursion nach Berlin sowie eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Reihe „Wissen im Gespräch“ auf dem Programm.
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Kontaktdaten:
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Prof. Dr. Udo Kragl
Dekan
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18059 Rostock
Tel.: +49 381 498 8900
Fax: +49 381 498 8902
E-Mail: [email protected]
www.inf.uni-rostock.de
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