Der Sternenhimmel des Monats – Ein Auszug aus der AVG

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Der Sternenhimmel des Monats – Ein Auszug aus der AVG-Webseite
Planeten im JANUAR 2017
Merkur
wartet ab Ende der 1. Januarwoche mit einer bescheidenen Morgensichtbarkeit auf. Unter
guten Sichtbedingungen kann Merkur vom 07.Januar an ab etwa 06:45Uhr versucht werden. Bis
Ende der Sichtbarkeit von Mekur am 24.01. taucht der flinke Planet zwischen 06:50 und
07:10Uhr am südöstlichen Horizont auf. Merkur verblasst schließlich in der Dämmerungshelligkeit
etwa zwischen 07:30Uhr (zu Ende und Anfang der Sichtbarkeitsperiode) und 07:35Uhr (zur Mitte der
Periode).
Venus
ist strahlendes Objekt am abendlichen Himmel und baut weite ihre Helligkeit aus, die bis
Ende des Monats -4,7 mag erreicht. Ihre Phase schrumpft von 57% am 1. auf 40% am 31. Januar.
Venus' Durchmesser wächst von 22 Bogensekunden am 1. Januar bis auf 31 Bogensekunden am 31. an.
Venus’ Untergänge: Am 1. um 20:36Uhr, am 15. um 21:06Uhr und am 31. um 21:31Uhr. Am 12.
erreicht Venus ihre größte östliche Elongation von der Sonne.d
Mars
ist noch Objekt am abendlichen Himmel. Seine Höhe bei Dämmerungsende (17:44Uhr) liegt am 1.
bei 25 Grad und am 31. (18:27Uhr) bei 33Grad überm westlichen Horizont. Mars’ Untergänge:
Am 1. um 21:44uhr am 31. um 21:52Uhr. Seine Helligkeit sinkt bis Monatsende auf 1,1mag ab,
sein Druchmesser schrumpft auf magere 5 Bogensekunden.
Jupiter
wandert ostwärts durch das Sternbild Jungfrau. Mit -2,1mag zum Monatsende geht Jupiter um
01:27Uhr am 1. über den östlichen Horizont, um 0:39Uhr am 15. und um 23:36Uhr am 31. Januar.
Jupiters Winkeldurchmesser am Äquator wächst bis zum Monatsletzten auf 39 Bogensekunden an!
Saturn
beginnt im Laufe des Monats seine Morgensichtbarkeit. Zu Beginn der nautischen Dämmerung
(06:59Uhr) am 15. steht Saturn gerade knapp über 4 Grad hoch. Am 31. hat er um 06:55Uhr
eine Höhe von 9 Grad erreicht. Damit hat der Ringplanet seine Sichtbarkeitsperiode
endgültig eingeläutet. Er geht am 31. um 05:05Uhr auf. Mit 0,5mag Helligkeit misst sein Äquator
am Monatsende unter 16 Bogensekunden. Seine Ringe sind ca. 26,7 Grad geöffnet.
Uranus
wandert in östlicher Richtung durch das Sternbild Fische, sich vom Stern Zeta Psc (5,2mag)
entfernend. Zum Ende der astronomischen Dämmerung um 18:25Uhr am 1. steht Uranus noch etwa eine
halbe Stunde vor seiner Kulmination. Mit 5,8mag Helligkeit kulminiert er am 15. um 17:56Uhr
und am 31. um 16:54Uhr. Im Fernrohr misst Uranus unter 4 Bogensekunden.
Neptun
steht im Sternbild Wassermann zum Ende der astr. Dämmerung am 01. (um 18:25Uhr) noch über
26Grad hoch. Bis zum 15. hat sich die Höhe zum Ende der astr. Dämmerung ( 18:41Uhr) auf
17Grad reduziert und liegt zu Monatsende um 19:03Uhr noch bei 6 Grad, was für ein Objekt
mit 7,9mag Helligkeit kaum ausrechend sein dürfte. Neptun wird damit seine Sichtbarkeit
bis Ende Januar 2017 beendet haben.
IAU-Definition für den Begriff "Planet" (IAU: Internationale Astronomische Union): Ein Planet ist ein Körper
der ausschließlich um die Sonne und keinen weiteren Körper läuft. Seine Form erreicht annähernd
kugelförmige Gestalt. Seine Gravitation ist ausreichend groß, um seine Umgebung zu bereinigen. Er
dominiert seine Umgebung also gravitativ.
Zwergplaneten
Ceres kann noch im Januar am Abendhimml gesehen werden. Ceres steht Anfang des Monats mit 8,6mag
Helligkeit ca. 5 Grad westlich des Sterns Alrisha im Sternbild Fische und wandert nordwärts.
Am 1. kulminiert Ceres noch um 19:09Uhr (Ende der nautischen Dämmerung um 17:48Uhr), am 15.
um 18:21uhr (Ende der naut. Dämmerung um 18:04Uhr) und am 31. schon um 17:31. Die
nautische Dämmerung endet dann schon um 17:13Uhr. Ceres’ Helligkeit liegt Ende Januar bei
nur noch ca.9 mag.
Pluto steht mit der Sonne am Taghimmel und bleibt unbeobachtbar.
Ein Zwergplanet ist ein Körper der wie ein Planet ausschließlich die Sonne und keinen weiteren Körper läuft.
Seine Gestalt ist ebenfalls annähernd kugelförmig. Aber seine Gravitation reicht nicht aus, um seine Umgebung zu bereinigen. Er darf außerdem kein Satellit (Mond) eines Planeten sein!
Kleinkörper der Sonnensystems
Vesta, "Planetoid" Nr. 4, steht Anfang des Monats 4,5 Grad östlich des Sterns
Asellus Australis ( 3,9mag) im Krebs, westwärts auf das Sternbild Zwillinge zu wandernd. Am
18. des Monats erreicht sie dabei ihre Oppositionsstellung mit Helligkeiten um 6,2mag, was
sie zu einem einfachen Fernglasobjekt macht. Bis Ende des Monats steht Vesta weniger als 1
Grad östlich des Sterns Kappa Gem( 3,6mag). Ihre Kulminationen liegen nahe Mitternacht: Am 1.
um 01:57Uhr, am 15. um 0:48Uhr, am Tag der Opposition um 0:33Uhr und am 31. um 23:23Uhr.
IAU-Definition für den Begriff "Kleinkörper des Sonnensystems" (IAU: Internationale Astronomische Union):
Kleinkörper des Sonnensystems sind alle weiteren die Sonne umlaufenden Körper, die nicht Planet oder
Zwergplanet sind. Der Begriff "Kleinplanet" sollte nicht mehr verwendet werden.
Meteorströme
Die Quadrantiden, auch Bootiden genannt, erreichen ihr Maximum vom 3. auf den 4. des Monats mit
moderaten Geschwindigkeiten um 40km/h. Die Häufigkeit liegt um 100/h. Der Strom reicht vom 1. bis 10.
Januar.
Die Delta-Cancriden erstrecken sich vom 1. bis 24. des Monats! Am 17.01. ist das eher schwache Maximum.
Bei 30 km/sec sind die Delta-Cancriden eher langsame Meteore.
Der Sternenhimmel im JANUAR 2017
Der Sternenhimmel des Monats
Objekte für Fernglas und Fernrohr
Sternbildportrait: Die Zwillinge (Gemini, GEM)
Einzelne Sterne in GEM
Der Sternenhimmel des Monats
Die Tage zwischen Januar und März lassen nun die Sternbilder mit den hellsten und brillantesten Sternen
auftreten: Orion, Fuhrmann, Stier, Großer Hund, Kleiner Hund und Zwillinge. Gegen 24h am 15. Januar bietet
sich etwa folgender Himmelsanblick: Wesentliche Teile des Wintersechseckes haben den Meridian bereits
passiert. Wega, Hauptstern des Sommerdreiecks, hat ihre tiefste Stellung im Norden gerade hinter sich und
strebt ihrem Aufstieg entgegen. Die Frühlingssternbilder haben den Himmel über dem Osthorizont bereits erobert. Die Herbststernbilder um den Pegasus sind tief überm Westhorizont nur mehr teilweise sichtbar: Andromeda mit M 31 und Perseus, sowie Teile des Walfisches sind hier zu nennen. Der geschilderte Himmelsanblick gilt ebenfalls für 22h am 15. Februar oder 20h am 15. März.
Objekte für Fernglas und Fernrohr
Einige Objekte für Fernglas- oder Fernrohrbenutzer: Der Offene Sternhaufen M35 in den Zwillingen sollte
evtl. sogar mit bloßem Auge sichtbar sein. Die schöne Sternhaufenkette über M37, M36 und M38 beim
Fuhrmann-fünfeck sollte keinem Fernglas vorenthalten bleiben! Ein nicht ganz so bekanntes Objekt ist
Reflexionsnebel M 78 nahe des linken Gürtelstern des Orion oder der Kugelsternhaufen M 79 im Hasen
unterhalb des Orion. Zum guten Schluss sei noch der Orionnebel M42 genannt. An dieser Stelle am Himmel
blicken wir auf die uns
am nächsten gelegene "Sternfabik" des Universums. Energiereiche Strahlung einiger junger Sterne regen
das sie umgebende Gas zum Leuchten an. Davon sehen wir am Himmel ein schwaches Nebelfleckchen mit
freiem Auge. Doch schon im Fernglas werden Form und Struktur sichtbar!
Doppelsterne mit schönen Farbkontrasten
Stern
Abstand in Bogensekunden
Alpha AB
4
Alpha AC
Helligkeit
1,9 und 2,9 mag
Farbe
AB: blau/weiß
72,5
1,9 und 8,8 mag
C: lila
Delta
5,8
3,5 und 8,2 mag
gelb und rötlich
Eta
1,4
3,3 und 8,8 mag
gelblich mit zwei
Lambda
9,6
3,6 und 10,7
bläulich
Ein interessanter Veränderlicher ist ist W GEM. Er steht etwa 1,5 Grad südlich von Gamma Geminorum.
Seine Periode beträgt 7,91 Tage und er schwankt zwischen 6,5 und 7,3 mag; erfordert also keine große
Fernrohrleistung!
Tabelle mit einigen DeepSkyObjekten
Nr
Objektbezeichnung
-NGC oder "M"
Const
1
2
3
4
5
6
7
M 35
NGC 2158 *
IC 443
NGC 2392
NGC 2266
NGC 2389
Abell 21 **
GEM
GEM
GEM
GEM
GEM
GEM
GEM
Objekt
-in mag
OSt
OSt
SNR
PlaN
OSt
Glx
PlaN
Helligkeit
-in mag
5
9
9
9,5
12,9
10,35
Oberflächenhelligkeit
12
12
8
11
13,8
16
Größe in
- in Bogenminuten
28
7
15
25
20
2,5
10
* = Cr 81
**= „Medusa-Nebel“, oder PK 205+14.1, bzw. Sh2-274
Sternbildportrait: Die Zwillinge (Gemini, GEM)
Zu oben geschilderten Zeitpunkten steht das schöne Sternbild Zwillinge besonders günstig. Hier ein kleines
Portrait:
Die Sterne Castor (a Gem) und Pollux (b Gem) vertreten zwei Sagengestalten der griechischen Mythologie.
Gleichzeitig sind sie auch Namensgeber für das Sternbild selbst, das zwei Sternenketten ähnlich an die Figuren der zwei nebeneinander liegende Gestalten erinnern soll. Zurückgehend auf die Legende um Zeus,
der als Schwan verwandelt die Leda verführte, zeigt das Sternbild den Halbgott Pollux und den Sterblichen
Cas-tor. Pollux oder Polledeuces stammt aus Zeus Verbindung mit Leda, Castor aus Ledas Verbindung mit
ihrem Ehemann Tyndareos. Die beiden unzertrennlichen Brüder standen für ein "heldenhaftes" Leben, der
eine als "Rossebändiger", der andere als Faustkämpfer. Ihr riskanter Lebenswandel begründete schließlich
auch das Ende ihres irdischen Lebens. Gemeinsam raubten sie die Bräute des Idas von Leukippos und
dessen Bruder, Phoebe und deren Schwester. Die räuberischen Brüder wurden daraufhin in einen Kampf
verwickelt, an des-sen Ende der Tod des Castor stand. Pollux erbat von Zeus, doch im Tode nicht vom
Bruder getrennt zu wer-den. So befreite Zeus den sterblichen Bruder wenigstens zum Teil und versetzte
beide als Symbol für Geschwisterliebe an den Himmel.
Bei Ovid heißt Castor auch Eques, was die Nähe zu einer Reiterfigur Reiter betont (Zum Vergleich Sternbild
Equuleus, das Füllen). Der Name Pollux entstammt dem früheren Polluces, bei Ovid wird er dann zu Pugil.
Beide Sterne wurden schon von den Babyloniern als Zwillinge gesehen, ebenfalls bei den Arabern, die die
griechischen Sternbilder teilweise adoptierten. Die Perser nannten die beiden Sterne Du Kaikar ("Die Zwei
Figuren"). Die Ägypter bezeichneten sie als Horus der Ältere und Horus der Jüngere. Bei den Chinesen
hießen beide Sterne zeitweilig Yin und Yang, angelehnt an die zwei Prinzipien des Seins. Bei Indianerstämmen Amerikas sah man in der Sternanordnung unterhalb von Pollux und Castor die Löcher zweier nebeneinander liegender Flöten.
Der dargestellte Himmelsanblick auf der Karte gilt für den 15.11. 24h, 30.11. 23h, 15.12. 22h,
31.12 21h usw.
EINZELNE STERNE IN AUR
Alpha ist etwa 52 Lichtjahre entfernt und leuchtet bläulich mit 1,6 mag. Neben Castor und Eques waren zahlreiche andere Namen in Umlauf. Die Babylonier nannten ihn Mash-mashu-Mahru, der westliche beider Zwillinge. Die Assyrer nannten Alpha und Beta Mas-mas oder Tuamu, die Zwillinge.
Beta, 1,1 mag bei gelblicher Farbe in 33,5 Lichtjahre leuchtend, wurde bei den Babyloniern
Mash-mashu-arku, der östliche der Zwillinge.
Gamma, in 105 Lichtjahren bläulich leuchtend, hat eine Helligkeit von 1,9 mag. Riccioli nannte ihn Elhensaat,
die Araber Al Hanah.
Delta, Wasat genannt, leuchtet mit 3,5 mag in 59 Lichtjahren Entfernung. Er erscheint weißlich. Bei den Arabern Al Wasat oder Wesat genannt. Die Chinesen nannten ihn Ta Tsun, das Weinfass.
Quellen:
Himmelsjahr 2017, Kosmos-Verlag
Sternbilder und ihre Mythen, Springer-Verlag
Starnames -Their Lore and Meaning, Dover Publ. Inc.
Atlas für Himmelsbeobachter, Kosmos-Verlag
The Night-Sky Observers Guide, Willmann-Bell Inc.
Sterne erzählen, Walter-Verlag
Viel Spaß beim Beobachten!
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