zum - Klinikum Hanau

Werbung
Zeitschrift des Klinikums Hanau | April 2014
Das Chamäleon
unter den Krankheiten
Editorial
2
Sehr geehrte Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Partner
des Klinikums Hanau,
das Jahr 2014 hat mit guten Nachrichten für unser und Ihr Klinikum begonnen.
Dazu zählt für mich ganz besonders der
wahre Baby-Boom in unserem MutterKind-Zentrum. In keinem anderen Krankenhaus in Hessen hat die Zahl der
Geburten im vergangenen Jahr so deutlich zugenommen wie im Klinikum
Hanau. Nun werden aber auch in Hanau
nicht auf einmal viel mehr Kinder als bisher geboren. Die große Zahl von mehr
als 1.100 Neugeborenen hat daher nicht
nur etwas mit der Familienfreundlichkeit
der Brüder-Grimm-Städter zu tun. Denn
eine Geburt können die Eltern in den
meisten Fällen zeitlich gut planen und
sich deshalb genau überlegen, wo sie ihr
Kind auf die Welt bringen möchten. Viele
werdende Eltern informieren sich deshalb im Vorfeld ganz detailliert über die
Angebote im Umkreis ihres Wohnortes.
Dass sich so viele Frauen für eine Geburt
im Klinikum Hanau entschieden haben,
freut uns sehr und zeigt uns zugleich,
dass die Menschen sehr genau wahrnehmen, was wir ihnen bieten. So haben
wir die Leistungen im Mutter-Kind-Zentrum Hanau konsequent ausgebaut und
dort eine beschützte angenehme Atmosphäre geschaffen. Und natürlich sind es
auch ganz entscheidend die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrem Auftreten die Menschen von unserem Klinikum überzeugen.
Das Mutter-Kind-Zentrum ist nur ein Beispiel für den wachsenden Zuspruch, den
das Klinikum Hanau genießt. Dafür haben
wir in den vergangenen Jahren viel getan.
Wir freuen uns deshalb umso mehr, dass
die vielen Verbesserungen und Spitzenleistungen von den Patientinnen und
Patienten gesehen und honoriert werden.
In dieser Ausgabe der Klinikzeitung haben
wir wieder eine Reihe von Themen
gesammelt, die stellvertretend für die Entwicklung und das hohe Leistungsniveau
des Klinikums Hanau stehen. Das MutterKind-Zentrum hatte ich bereits erwähnt.
Wir gehen aber auch in vielen anderen
Bereichen innovative Wege, die sich an
den Bedürfnissen und den Wünschen der
Menschen orientieren.
Da ist zum Beispiel unser Ambulanzmodell in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Gegen viele Widerstände
und alte Gewohnheiten haben wir die Versorgung der Patienten neu organisiert –
und dabei in Deutschland Neuland betreten. Die Patienten profitieren davon in
erheblichem Maße, weil sich der Klinikaufenthalt verkürzt und sich die Behandlung der Menschen jetzt viel stärker an
ihrem Lebensumfeld orientiert.
Das Bessere ist
der Feind des
Guten. Nach diesem Motto verfahren wir auch in
unserer Medizinischen Klinik II. Dort
setzen wir auf
diagnostische Methoden, die es sonst in
Deutschland nur ganz vereinzelt gibt. Das
gilt insbesondere für die Darmkrebsfrüherkennung. Denn wir wollen, dass Menschen gar nicht erst erkranken. Mit neuen
und schonenden Verfahren senken wir
deshalb die Schwelle zur Früherkennung.
Alles das sind – nur einige – Beispiele für
unseren Qualitätsanspruch. Sie werden
in dieser Ausgabe viele weitere Themen
finden, die gut unter die Überschrift der
Spitzenmedizin passen. Gute Medizin,
Pflege und Qualifikationen sind jedoch
nur das eine. Denn die Menschen verlangen zu Recht immer mehr Einblicke in
die Leistungsfähigkeit und die Behandlungsergebnisse von Krankenhäusern.
Auch dazu leisten wir einen Beitrag: Wir
sind kürzlich der Initiative Qualitätsmedizin beigetreten. Sie hat das Ziel, die Versorgung der Patienten stetig weiter zu
verbessern. Dazu leistet das Klinikum
Hanau seinen Beitrag. Denn ein wichtiges Anliegen der Initiative ist die Herstellung von Transparenz. Das geschieht
unter anderem durch die Veröffentlichung von Qualitätsmessungen. Wir
werden Sie auch in der Klinikzeitung darüber regelmäßig informieren.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Monika Thiex-Kreye
Geschäftsführerin Klinikum Hanau GmbH
Inhalt
3
4
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Titel
Zecken-Borreliose – Neurologische
unabhängiger Experten
Klinik bietet differenzierte Diagnostik
Qualitätsmanagement
Interview mit Dr. André Michel:
„Jeder Fehler ist einer zuviel“
6
8
Ultraschallabteilung erhält DEGUM-Zertifikat
Adipositas-Chirurgie
Ein zunehmendes Problem
18
Baby-Boom im Klinikum Hanau
20
und Therapie
14 Darmzentrum Hanau
Portrait Maike Ochsenhirt
„Viele Freiheiten machen den Beruf
12 Bildung
Attraktiver, qualifizierter Weg in den Beruf
Mutter-Kind-Zentrum Hanau
so interessant“
22
Aufgaben & Aussagen
22
Newsticker Der sanfte Weg zur Darmkrebsfrüherkennung
23
Menschen
16 Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
23
anGEDACHT
Patienten profitieren von neuen Wegen
24
Jubilare / Termine / Impressum
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
April 2014
Frauen können sich auf geprüfte Qualität verlassen
Ultraschallabteilung des Klinikums Hanau erhält DEGUM-Zertifikat unabhängiger Experten
Der Ultraschall gehört zu den wichtigsten Untersuchungsmethoden in der Gynäkologie und
Geburtsmedizin. Entsprechend hoch müssen die technische Qualität der Geräte und die Fähigkeiten der Ärzte sein: insbesondere in einem Haus der Maximalversorgung, wie es das Klinikum
Hanau ist. Die Ultraschallabteilung der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums
Hanau ist jetzt DEGUM-zertifiziert worden. „Dieses unabhängige Prüfsiegel dokumentiert die
hohe Qualität der Diagnostik und ist damit ein wichtiges Signal für unsere Patientinnen“, erläutert
der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, Dr. André Michel.
DEGUM ist die Abkürzung für die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der
Medizin. „Das Zertifikat bescheinigt der
Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
unter anderem, dass sie über eine
besonders gute Ärzteausbildung durch
qualifizierte Ausbilder und über hochwertige Ultraschallgeräte verfügt“,
berichtet der Chefarzt der Klinik, Privatdozent Dr. med. Thomas Müller. Die
DEGUM hat die Aufgabe, die Qualität
der Ultraschalldiagnostik zu sichern.
Um eine solche DEGUM-Zertifizierung zu
erhalten, müssen hohe Anforderungen
erfüllt werden. Dazu zählt z. B. der Nachweis, dass das gesamte Spektrum der
gynäkologisch-geburtshilflichen Krankheitsbilder in der Klinik vertreten ist und
qualifiziert behandelt wird. Die Klinik für
Gynäkologie und Geburtshilfe des Klinikums Hanau versorgt mit ihrer Ultraschallabteilung u. a. das ihr angeschlossene zertifizierte Brustzentrum des
Klinikums sowie das Mutter-KindZentrum Hanau.
Die DEGUM geht von der Erkenntnis
aus: Die Qualität der Befunde hängt
maßgeblich vom Können des Untersu-
chers ab und setzt eine gute Ausbildung
voraus. Die DEGUM sieht die Ausbildung in spezialisierten Abteilungen als
das Fundament einer qualifizierten Ultraschallausbildung an. Die Gesellschaft
zertifiziert daher Abteilungen und
Kliniken, in denen eine strukturierte,
curriculumorientierte und umfassende
Ultraschallausbildung durch einen entsprechend qualifizierten Ausbilder
erfolgt. Die DEGUM gehört mit rund
6.800 Mitgliedern zu den größten medizinisch-wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland und zu den größten
Ultraschallgesellschaften weltweit.
Als Vertreter der Schwerpunkte Brust- und Tumorzentrum, Beckenboden- und Mutter-Kind-Zentrum v.l.: Oberärztin Dr. med.
Gabriele Penke, Oberarzt Dr. med. Helmut Sedlaczek, Chefarzt PD Dr. med. Thomas Müller, Ärztlicher Leiter NeugeborenenIntensivstation Dr. med. Bernhard Bungert, Oberärztin Dr. med. Luzie Massey Skatulla, Oberärztin Dr. med. Kanya Gewalt
3
4
Qualitätsmanagement
„Jeder Fehler ist einer zuviel“
Klinikum Hanau beteiligt sich freiwillig an der Initiative Qualitätsmedizin
Fehler können passieren – aber gerade in der Medizin können sie fatale Folgen haben. Das Klinikum Hanau stellt
sich ganz bewusst diesem Thema und beteiligt sich an der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) für mehr medizinische
Qualität bei der Behandlung seiner Patienten. Seit 2008 engagieren sich Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Initiative. Dr. André Michel, Ärztlicher Direktor des Klinikums Hanau, im Interview über
offene Fehlerkultur, kollegiale Unterstützung und den Schutz der Patienten.
Die Qualität in deutschen Krankenhäusern ist auf einem
hohen Niveau – ist solch eine Initiative überhaupt nötig?
Dr. André Michel: Die Versorgungsqualität ist in Deutschland
im internationalen Vergleich sicher sehr hoch. Dennoch gibt es
zwischen den einzelnen Kliniken nach wie vor erhebliche Qualitätsunterschiede und Verbesserungspotenzial. Durch die Initiative können Krankenhäuser ihre eigene Qualität einordnen und
von den Besten lernen. Schwachstellen lassen sich rasch aufdecken und in ein hauseigenes Fehlermanagementsystem integrieren. IQM zeichnet sich durch eine hohe Transparenz aus.
Jedes teilnehmende Krankenhaus sieht die Daten der anderen
und kann sich direkt vergleichen. Parallel werden die Daten im
Internet veröffentlicht, so dass sich auch Patienten und andere
Interessierte die Daten der Krankenhäuser anschauen und sich
selbst ein Bild über das Haus verschaffen können.
Warum beteiligt sich das Klinikum Hanau daran?
Neben dem Klinikum Hanau nehmen rund 250 Krankenhäuser
aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. In der Regel
sind die engagierten guten Krankenhäuser bereit, sich dem
Wettbewerb zu stellen. Das Klinikum Hanau braucht sich hinsichtlich seiner Qualität nicht zu verstecken. Deswegen
machen wir beim transparenten Verfahren IQM mit. Das ist
Ansporn und Herausforderung zugleich. Schließlich möchte
man ja auch unter den Guten zu den Besten gehören. Wichtig
für uns war, dass sich alle Häuser zur Veröffentlichung der
Daten verpflichten und niemand „schummeln“ kann. Durch
das Peer-Review (Prüfung durch andere Ärzte) gibt es eine
neutrale Kontrolle. Zukünftig wird im Wettbewerb um Patienten
Qualität eine noch größere Rolle spielen. Und hier wollen wir
ganz vorne dabei sein!
Fehler in der Medizin können fatale Folgen haben – für
die Initiative muss das Krankenhaus alles offenlegen.
Was erhoffen Sie sich davon?
Fehler sind auch im Gesundheitswesen leider nicht unvermeidlich. Entscheidend ist, dass jeder Fehler dazu dient, Schritte
zur Fehlervermeidung einzuleiten. Nur so schaffen wir es, stetig besser und sicherer zu werden. IQM legt mit seinen Patient
Saftey Indikatoren einen hohen Wert auf Patientensicherheit.
Wir erhoffen uns, Fehler noch schneller zu entdecken und
unsere Vorkehrungen zur Fehlervermeidung zu evaluieren.
Denn eins ist klar: Jeder Fehler ist einer zu viel!
Wie läuft die Arbeit der Initiative genau ab?
Alle Krankenhäuser schicken in regelmäßigen Abständen ihre
Daten an eine zentrale Datenannahmestelle. Das Besondere
ist, dass diese Daten nicht speziell zur Qualitätsmessung erhoben werden. Es handelt sich um so genannte Routinedaten,
dass heißt um Daten, die aus Abrechnungsgründen erhoben
Mit Routinedaten, Transparenz und Peer-Review zu mehr Qualität in der Medizin
Das Klinikum Hanau ist Mitglied der Initiative Qualitätsmedizin
(IQM). IQM ist eine trägerübergreifende Initiative von Krankenhäusern. Ziel ist es, die medizinische Behandlungsqualität im
Krankenhaus für alle Patienten zu verbessern. Der gemeinsame Handlungskonsens der Mitglieder besteht aus folgenden
drei Grundsätzen:
á Qualitätsmessung auf Basis von Routinedaten
á Transparenz der Ergebnisse durch deren Veröffentlichung
á Qualitätsverbesserung durch Peer-Review-Verfahren
Damit gehen das Klinikum Hanau und die IQM-Mitgliedskrankenhäuser freiwillig weit über die bestehenden gesetzlichen
Anforderungen zur Qualitätssicherung hinaus und setzen im
Interesse bester Medizin und größtmöglicher Patientensicherheit Maßstäbe. Dies beinhaltet auch die regelmäßige Information der Öffentlichkeit über die medizinischen Qualitätsdaten.
Diese konsequente Ergebnistransparenz ist für das Klinikum
Hanau ein zusätzlicher Ansporn, um noch besser zu werden.
Weitere Informationen finden Sie unter www.klinikum-hanau.de
April 2014
Dr. med. André Michel
Ärztlicher Direktor des
Klinikums Hanau
werden. Aus diesen Daten werden dann Indikatoren ermittelt,
die Hinweise auf Probleme und Schwachstellen geben können. Somit ist zum einen eine aufwendige Datenerhebung
umgangen, und zum anderen sind die Daten weniger anfällig
für Manipulationen, da hier mehrere Instanzen, beispielsweise
die Krankenkassen, der Medizinische Dienst der Krankenversicherung oder das hauseigene Controlling, die Richtigkeit
der Daten prüfen.
Die Daten werden anschließend ausgewertet und zwischen
den Krankenhäusern verglichen. Krankenhäuser, bei denen
sich Auffälligkeiten ergeben, kommen in ein so genanntes
Peer-Review-Verfahren. Im Rahmen des Peer-Review kommen externe Experten – meist Chefärzte aus anderen Krankenhäusern – vor Ort und schauen sich die Krankenakten und
die Abläufe in auffälligen Krankenhäusern genau an. Gibt es
Verbesserungspotenzial, wird dieses formuliert und den beteiligen Ärzten, dem Ärztlichen Direktor und der Geschäftsführung mitgeteilt. Nach einiger Zeit wird kontrolliert, ob diese vorgeschlagenen Schritte umgesetzt wurden und sich eine
Verbesserung eingestellt hat. Das Verfahren hat eine sehr hohe
Akzeptanz und ist ausgesprochen wertvoll. Somit erfährt man
nicht nur seine eigenen Schwachstellen, sondern bekommt
gleich einen „Strauß“ von Handlungsweisen präsentiert, wie
man sie abstellen kann.
Wie profitieren die Patienten davon? Und was passiert
mit den Patientendaten?
Die Patientendaten sind anonymisiert – ein Rückschluss auf
den Einzelfall ist nur für das Krankenhaus selbst möglich. Ein
ganz anonymes Verfahren hätte den Nachteil, dass dann das
Peer-Review-Verfahren nicht mehr auf die Krankenakten
zugreifen könnte. Und in der Einzelfallbesprechung liegt das
größte Verbesserungspotenzial. Kein Patient muss sich
Sorgen machen, dass seine Daten weitergeben werden. Die
IQM-Peers erhalten die Akten im Krankenhaus verblindet.
Patienten profitieren von der Initiative Qualitätsmedizin
dadurch, dass die teilnehmenden Krankenhäuser ganz
besonders auf Patientensicherheit und Qualität achten. Somit
ist die Teilnahme an IQM indirekt schon fast ein Hinweis auf
besonders gute Krankenhäuser.
Wo kann man die Daten des Klinikums Hanau finden?
Die Daten des Klinikums sind auf unserer Homepage abrufbar.
Wie geht es weiter?
IQM entwickelt die Indikatoren stetig weiter, um noch bessere
Aussagen zur Versorgungsqualität der Krankenhäuser aus
Routinedaten treffen zu können. Wir gehen davon aus, dass
die Politik solche Initiativen aufgreift und wahrscheinlich
irgendwann für alle Häuser verpflichtend machen wird.
Schwachstellen
werden schnell
aufgedeckt und
können in das
interne Fehlermanagmentsystem
integriert werden.
5
6
Adipositas-Chirurgie
Ein zunehmendes Problem
Bei krankhaftem Übergewicht hilft manchmal nur noch eine OP
Auf die Waage haben sie sich schon lange nicht mehr gewagt – viele Deutsche haben mit Übergewicht zu kämpfen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen
geht es nicht nur um einige Kilos zuviel auf den Rippen: Immer mehr Menschen leiden unter krankhaftem Übergewicht (Adipositas). Das ist für Mediziner weltweit eine Herausforderung, nicht zuletzt in den industrialisierten
Ländern, aber auch – und dies mit zunehmender Tendenz – in den „Schwellenländern“. In Deutschland sind aktuell mehr als drei Prozent aller Erwachsenen krankhaft übergewichtig – sie benötigen medizinische Betreuung. Im
Klinikum Hanau finden Betroffene Hilfe – dort wird die Adipositas- und metabolische Chirurgie etabliert.
Bei der Unterscheidung zwischen Übergewicht und Adipositas ist der so
genannte Körpermassen-Index (BodyMass-Index – BMI) maßgeblich: Berechnet wird der BMI, indem das Körpergewicht durch die Körpergröße zum
Quadrat geteilt wird.
kg / m2)
Übergewicht (BMI mehr als 25
und Adipositas Grad I (BMI 30-35kg / m2):
„Das sind die Domänen der konservativen Bemühungen zur Gewichtsreduktion“, erklärt Dr. Jürgen Vogt,
Sektionsleiter für Adipositas und metabolische Chirurgie am Klinikum Hanau.
Grundsätzlich wird versucht, die Bilanz
zwischen Energiezufuhr und Energieverbrauch negativ zu gestalten – also zum
Beispiel durch Diät und Bewegung
mehr Kalorien zu verbrauchen, als der
Betroffene zu sich nimmt. Das ist der
klassische Weg, um das Gewicht zu
reduzieren.
Adipositas Grad II und III
Bei Adipositas mit dem Grad II (BMI 3540 kg / m2), insbesondere in Verbindung mit Begleiterkrankungen, muss
nach einem Scheitern der konservativen Therapien über ein operatives
Vorgehen nachgedacht werden. Denn
krankhaftes Übergewicht ist mittelfristig
mit einem deutlich erhöhten Risiko für
Bluthochdruck, Verschleißerkrankungen an Wirbelsäule und Gelenken, mit
einem Anstieg des Krebsrisikos und
insbesondere mit dem Auftreten der
Zuckerkrankheit – Diabetes mellitus –
verbunden.
Liegt der Körpermassen-Index bei mehr
als 40 kg/m2 (Adipositas Grad III), sind
die konservativen Ansätze wie „Diät, Verhaltenstherapie, Lebensstiländerung und
körperliche Bewegung“ zur Gewichtsreduktion in der Regel zum Scheitern verurteilt, weiß Dr. Vogt aus Erfahrung.
„Abhilfe kann hier dauerhaft meist nur
eine Operation schaffen, die so genannte
Adipositas- oder Bariatrische Chirurgie.“
Zertifizierung angestrebt
Dr. Vogt beschäftigt sich bereits seit
1996 mit den operativen Behandlungsmöglichkeiten des krankhaften Übergewichts. Er wurde im Dezember 2012 an
seiner damaligen Wirkstätte als 25.
Deutsche Klinik zum „Zentrum für Adipositas- und metabolische Chirugie“
zertifiziert. Gemeinsam mit dem Chefarzt der Chirurgie I, Prof. Dr. Peter Langer, und seinen Mitarbeitern wird er die
Adipositas- und metabolische Chirurgie
am Klinikum Hanau neu etablieren.
Angestrebt wird eine Zertifizierung zum
Zentrum in den nächsten drei Jahren.
Bei der chirurgischen Behandlung des
krankhaften Übergewichts wird versucht, durch Restriktion (Beschränkung
der möglichen Nahrungszufuhr) bzw.
durch Malabsorption (Verhinderung der
Aufnahme dick machender Substanzen)
die Energiebilanz zu beeinflussen.
Magenband, Magenbypass und die so
genannte
Schlauchmagenbildung
(Sleeve resection) sind die am häufigsten angewendeten operativen Verfahren, die ausnahmslos in „minimal
Dr. med. Jürgen Vogt
Sektionsleiter für Adipositas
und metabolische Chirurgie
Prof. Dr. med. Peter Langer
Chefarzt der Klinik für Allgemein-,
Viszeral- und Thoraxchirurgie
April 2014
invasiver Technik“, also ohne großen
Bauchschnitt, ausgeführt werden.
beitet und deshalb weniger Kalorien aufgenommen.
Beim Schlauchmagen wird der Magen
verkleinert, es verbleibt dann nur noch
ein schlauchförmiger Restmagen. Das
Magenband wird um den Magen gelegt,
so dass ein kleiner Vormagen entsteht.
Durch diese Eingriffe kann nur eine kleinere Menge an Nahrung aufgenommen
werden – das Sättigungsgefühl setzt
schneller ein. Beim Magenbypass werden der Magen verkleinert und Teile des
Dünndarms umgeleitet. Dadurch wird
weniger Nahrung aufgenommen; ein
zusätzlicher Effekt ist, dass der Speisebrei eine „Abkürzung“ nimmt. So werden
nicht alle Nährstoffe vom Körper verar-
Dauerhafte Gewichtsreduktion
Mit diesen Methoden gelingt es in den
meisten Fällen, für die betroffenen Patienten eine dauerhafte Gewichtsreduktion zu
erreichen. Durchschnittliche Verluste des
Übergewichts liegen zwischen 50 und 85
Prozent – auch im Langzeitverlauf. Wichtig für den Erfolg der Behandlung ist die
stets erforderliche konsequente Nachbetreuung der Betroffenen im interdisziplinären Team aus Hausarzt, Ernährungsberater, Chirurg, Internist und gegebenenfalls
auch Psychologe. Damit verbunden ist in
einem hohen Prozentsatz die Beseitigung
der oben angeführten Begleiterkrankungen – zum Beispiel eine Besserung bzw.
Remission des bereits „Insulinpflichtigen
Diabetes mellitus“ in 70 bis 85 Prozent
der Fälle.
Verlängerte Lebenserwartung
Eine erfolgreiche Beseitigung des krankhaften Übergewichts führt nicht nur zu
einer Besserung der Lebensqualität für
die Betroffenen – sie verlängert nachgewiesenermaßen auch die Lebenserwartung bei Betroffenen mit einem BMI
von mehr als 40 kg/m2 um acht bis zehn
Jahre, so Dr. Vogt. Das sei vergleichbar
mit Rauchern, die sich für eine „Nikotinabstinenz“ entscheiden.
7
Mit dem Beginn des Frühjahrs, mehr Sonne und angenehmeren Temperaturen werden nicht nur die Menschen munterer. Auch die Zecken treibt es
nach langer Ruhephase zu größerer Betriebsamkeit. So zeigen sich die
ersten aktiven Zecken meist schon im März. Das heißt zugleich: Die
Zeckensaison bringt vermehrt Krankheiten mit sich: vor allem die Borreliose. Wenn das Nervensystem befallen ist, ist dies besonders schwerwiegend und mit dauerhaften Gesundheitsrisiken behaftet. Bei einer Infektion
ist rasches zielgerichtetes Handeln gefordert. Darauf ist die Klinik für
Neurologie des Klinikums Hanau bestens vorbereitet. Einerseits können die
gesundheitlichen Folgen des Zeckenstiches gravierend sein, andererseits
ist eine anspruchsvolle Diagnostik meist nur in einem Krankenhaus
möglich. Jährlich kommen rund 200 Patienten mit Verdacht auf eine
Zecken-bedingte Erkrankung in das Klinikum Hanau.
Übertragen Zecken entsprechende Bakterien auf den Menschen, kann eine Borreliose die Folge sein. Wenn die Krankheitserreger auch das Nervensystem
befallen, ist dies schwerwiegend; man
spricht dann von einer Neuroborreliose.
Der Chefarzt der Klinik für Neurologie des
Klinikums Hanau, Privatdozent Dr. med.
Horst Baas, bezeichnet die Neuroborreliose wegen ihres
sehr
bunten
Erscheinungsbildes mit zahlreichen Symptomen
auch als „das Chamäleon unter den
neurologischen Erkrankungen“.
Zunächst unerklärbare, rasch einsetzende Schmerzen, Sensibilitätsstörungen
oder
zunehmende Lähmungen
bei ansonsten gesunden
Personen aller Altersstufen –
all das können Erstsymptome einer Neuroborreliose
sein, erläutert PD Dr. Horst
Baas. Der Neurologe führt
aus: „Die Borreliose gehört in
unseren Regionen aufgrund
ihrer Verbreitungsdichte und klinischen
Symptomschwere zu den wichtigsten
Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Es handelt sich
dabei primär zwar um eine systemische
Infektion mit Befall verschiedener Organsysteme, vor allem auch der Gelenke. Der
Befall des peripheren und / oder zentralen
Nervensystems in Form der Neuroborreliose hat aber aufgrund der damit verbundenen einschneidenden klinischen Symptomatik eine besondere Bedeutung.“
Unterschiedliche Symptome
Die Neuroborreliose zeigt sich in ganz
unterschiedlichen Erscheinungsformen.
Der Verlauf der Neuroborreliose kann sich
über einen langen Zeitraum erstrecken –
mit mehreren Krankheitsstadien. In 90
Prozent der Fälle weisen Patienten Frühsymptome innerhalb der ersten sechs
Monate nach der Infektion auf. Die
Symptome können aber auch länger als
sechs Monate anhalten oder erst später
beginnen. Kopfschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl sind möglich,
häufig kommt es aber zu neuralgischen
Schmerzen, die medikamentös nur
schlecht zu behandeln sind. Im weiteren
Verlauf sind Lähmungserscheinungen
möglich oder auch Hirnnervenausfälle.
Besonders häufig ist das Auftreten einer
einseitigen oder beidseitigen Lähmung
der Gesichtsmuskel. Zu diesem Zeitpunkt
können sich schon rund 50 Prozent der
Patienten gar nicht mehr an einen Stich
erinnern. Es ist deshalb wichtig, dass eine
Neuroborreliose in die diagnostischen
Überlegungen mit einbezogen wird, auch
wenn in der Vorgeschichte kein Zeckenstich bekannt ist. Ein chronischer Verlauf
über mehr als sechs Monate, der manchmal Jahre anhält, ist dagegen sehr viel
seltener. Unspezifische Beschwerden wie
Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, allgemeines Unwohlsein oder
Depressionen gehören nicht zu den typischen Leitsymptomen einer Neuroborreliose.
Borreliose-Diagnostik schwierig
Eines der größten Probleme bei einer
Borreliose ist ihr exakter Nachweis, denn
die Borreliose versteckt sich manchmal
hinter anderen Krankheiten. Einerseits
wird eine Borreliose in der Frühphase
häufig nicht erkannt. Andererseits wird
aber häufig fälschlicherweise die Diagnose einer aktiven Borreliose gestellt,
denn je nach Verbreitungsgebiet, weist
jeder vierte Mensch positive BorrelioseAntikörper im Blut auf. Das heißt aber
nur: Es gab schon mal einen Kontakt mit
Borreliose und bedeutet nicht unbedingt, dass der Mensch manifest
erkrankt war oder ist, da eine Borrelieninfektion, wie viele andere Infektionen,
auch spontan und unbemerkt ausheilen
kann. Den bloßen Kontakt von einem
aktiven Krankheitsgeschehen zu unterscheiden – das stellt die Diagnostik vor
große Herausforderungen. In die Klinik
zu Dr. Baas und seinem Team kommen
viele Patienten mit neurologischen Symptomen, die typisch für eine Neuroborreliose sind, z. B. Hirnnerven- und
WÖRTERBUCH
Gesichtsnervenlähmungen, Kopf- und
Nervenschmerzen, die allerdings auch
auf andere Krankheiten zutreffen. So
erinnern ihre Symptome in der Spätphase oft an Durchblutungsstörungen
oder Multiple Sklerose.
PD Dr. med. Horst Baas
Chefarzt der Klinik für Neurologie
Frühzeitige Therapie ist wichtig
Um eine exakte Diagnose stellen zu können, ist häufig eine Untersuchung des
Nervenwassers notwendig (Liquor-Untersuchung). Es wird dabei auf Entzündungszeichen und das Vorkommen von
Antikörpern untersucht. So ist es möglich, eine Borreliose auszuschließen oder
zwischen einer akuten, einer chronischen
und einer zurückliegenden Infektion zu
unterscheiden. Diese Untersuchungen
gehören in der Neurologischen Klinik des
Klinikums Hanau zum Standard. Außerdem spielt die langjährige Erfahrung der
Mediziner eine große Rolle für eine qualifizierte und sichere Diagnose, denn eine
zuverlässige Borreliose-Diagnostik ist
nicht einfach und gehört mit zu den
schwierigsten Aufgaben in der Neurologie.
Die Neurologische Klinik verfügt über alle
Möglichkeiten einer differenzierten Therapie, um den Patienten bestmöglich zu
helfen. „Der Verlauf der Krankheit ist aber
entscheidend abhängig von der frühestmöglichen Medikamentenbehandlung mit
speziellen Antibiotika“, unterstreicht Chefarzt PD Dr. Horst Baas.
Im Gegensatz zu einer anderen, durch
Zecken übertragenen Erkrankung, der viralen FSME (Frühsommer-Meningo-enzephalitis), kann die bakterielle Borreliose
sehr gut ursächlich behandelt werden.
Bei rechtzeitiger und richtiger Behandlung
kann die Neuroborreliose geheilt werden,
und es verbleiben auch keine Restsymptome. „Deswegen ist es so wichtig, dass
die Borreliose früh therapiert wird. Denn
eine unverzügliche Therapie hilft, ein kompliziertes Spätstadium zu vermeiden“,
unterstreicht Dr. Baas. Gegen das Bakterium werden Antibiotika als Tabletten oder
– bei schwereren Formen – als Infusion
über mehrere Wochen eingesetzt. LiquorUntersuchung und Infusionen sind auch
der Grund, warum Diagnostik und Therapie der Borreliose oft nicht ambulant erfolgen können, sondern in der Klinik vorgenommen werden müssen.
Antibiotika-Infusion bei schwerem Verlauf
nach einem Zeckenbiss – je früher die
Therapie beginnt, umso eher kann ein
schwerer Krankheitsverlauf verhindert
werden.
Die Zecke wird in unseren Breitengraden – in ihrer am meisten verbreiteten Form – auch als Gemeiner Holzbock
bezeichnet. Sein Lebensraum ist bevorzugt in Gebieten mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Sonst kann die Zecke dort
nicht dauerhaft überleben. In Europa
sind deshalb Laub- und Mischwälder
ihre Heimat, aber auch Nadelwälder,
denen starker Regen viel Feuchtigkeit
beschert. Auch auf Wiesen, die dauerhaft im Schatten liegen, kann sich die
Zecke ansiedeln.
Für ihr Überleben und Wachstum benötigen Zecken Blut. Das holen sie sich von
Menschen und anderen großen Säugetieren, ebenso von Vögeln und Reptilien.
Wie kann man sich am besten vor Zeckenstichen schützen? In Risikogebieten bietet
vor allem eine angemessene Kleidung
hohe Sicherheit. Dazu zählen lange Hose
und lange Ärmel sowie geschlossene
Schuhe. In begrenztem Maße helfen auch
so genannte Repellentien, das sind Wirkstoffe, die durch ihren Geruch Zecken
abstoßen, zum Beispiel Akatrizide.
Nach dem Aufenthalt im Freien, sollte der
Körper nach Zecken abgesucht und die
Kleidung bei einer Temperatur von
mindestens 60 Grad Celsius gewaschen
werden. Zecken nisten sich in erster
Linie gerne am Haaransatz, Ohren,
Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel,
Genitalbereich oder Kniekehlen ein.
Titel
Zecken
als Krankheitsüberträger
Zecken können viele Erreger in sich tragen. Daher sind sie auch potenzielle
Überträgerinnen ganz verschiedener Krankheiten. Zu den wichtigsten
und am weitesten verbreiteten zählen die FSME und die Borreliose.
Mediziner und Forscher beziffern das
Risiko, durch einen Zeckenstich mit FSME
infiziert zu werden, auf weniger als 1 zu
150. Dem liegt eine Modellberechnung
zugrunde, die folgendes besagt: Etwa
zwei Prozent der Zecken in so genannten
Risikogebieten sind Trägerinnen des Virus.
Werden Menschen von einer FSME-infizierten Zecke gestochen, erkrankt einer
von drei. Die anderen werden zwar auch
infiziert, aber die Krankheit verläuft praktisch unerkannt und folgenlos.
Im Jahr 2011 wurden in Deutschland rund
420 Patienten registriert, die aufgrund
einer FSME-Infektion im Krankenhaus
behandelt werden mussten. Im Jahr 2012
waren es nur etwa halb so viele. Dabei ist
zu erkennen: Bei Älteren zeigt sich ein
Entwicklung der FSME-Fälle
in Deutschland in den Jahren 2004-2013
schwererer Krankheitsverlauf, und Männer sind von einer Erkrankung doppelt so
häufig betroffen wie Frauen, bei schweren
Verläufen sogar dreimal so häufig.
Erkrankung oft unbemerkt
Die Folgen der FSME sind meist Kopfschmerzen sowie Konzentrations- und
Gedächtnisstörungen. Die meisten Patienten bemerkten die Erkrankung gar
nicht, sondern verwechselten sie mit
leichten Grippesymptomen. Das Tückische an der FSME ist, dass sie in zwei
Phasen verlaufen kann. So kommt es bei
einigen Patienten in der zweiten Phase zur
Entzündung von Hirnhaut, Gehirn und
Rückenmark. Dies kann mit Lähmungserscheinungen einhergehen. Meist geht es
den Patienten nach ein bis zwei Wochen
in der Klinik besser, andere benötigen
jedoch noch eine Rehabilitation und müssen wochen- oder sogar monatelang eine
Auszeit nehmen. Ein spezifisches Medikament gegen die FSME gibt es leider nicht,
allerdings kann man sich impfen lassen.
Während Kinder recht gut mit einer FSME
zurechtkommen, tut sich der Organismus
eines älteren Menschen dagegen schwer.
20 bis 30 Prozent der FSME-Patienten
sind längerfristig eingeschränkt.
546
432
423
289
279
260
239
ME
411
313
195
FS
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Quelle: www.zecken.de
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis; die Erkrankung wird durch
ein Virus ausgelöst. Die Übertragung auf
den Menschen erfolgt in erster Linie
durch einen Zeckenstich. Allerdings
kennt die Wissenschaft auch wenige
Fälle, in denen das FSME-Virus durch
den Genuss von Rohmilch infizierter
Kühe oder Ziegen in den Menschen
gekommen ist. Ziel des Virus ist das zentrale Nervensystem des Menschen.
Fallzahlen
10
2013 Jahr
April 2014
Langärmelige Kleidung bietet Schutz
Borreliose-Bakterium
Borreliose ist ein Überbegriff für eine
Infektionskrankheit, die verschiedene
Organe betreffen kann. Gemeinsam ist
ihnen, dass sie alle von Bakterien aus
der Gruppe der Spirochäten ausgelöst
werden. Das sind spiralförmige Bakterien, die sich im Darm von Zecken eingenistet haben und von dort auch den Weg
zum Mensch finden. Dass die Borreliose
von Bakterien ausgelöst wird, ist erst seit
rund 30 Jahren bekannt. Entdeckt
wurde dieser Zusammenhang von dem
US-amerikanischen Arzt mit Schweizer
Abstammung, Willy Burgdorfer.
In Europa gibt es gleich mehrere
Zeckenarten, die Borreliose übertragen
können. In Deutschland ist der häufigste
Überträger der Gemeine Holzbock. Hierzulande sind rund 20 Prozent der
Zecken mit dem Borreliose-Bakterium
infiziert. Nicht alle Bakterien führen aber
andererseits auch zwangsläufig zu einer
Erkrankung. Aber im Gegensatz zu
FSME, das nur in bestimmten Regionen
überlebt, kann Borreliose flächendekkend in Deutschland vorkommen.
In Deutschland erkranken jährlich schätzungsweise mehrere Zehntausend Menschen an einer Borreliose. In fast allen Fällen erfolgt die Ansteckung über einen
Zeckenstich. Ein infizierter Mensch kann
keinen anderen Menschen anstecken.
Borrelien nicht sofort im Blut
Da sich die Bakterien im Darm der Zecke
aufhalten, gelangen sie nicht gleich mit
einem Stich in das Blut des Menschen.
Es ist davon auszugehen, dass eine
Zecke erst viele Stunden Blut saugen
muss, ehe die Borrelien den Weg von der
Zecke bis ins Blutsystem des Menschen
finden. Das bedeutet zugleich: Je eher
eine Zecke gefunden und fachmännisch
entfernt wird, desto geringer ist das
Risiko, an einer Borreliose zu erkranken.
Im Gegensatz zur FSME, gibt es gegen
die Borreliose keinen Impfschutz. Der
menschliche Organismus baut nach
einer Borreliose-Infektion auch keinen
Immunschutz auf. Deshalb kann man
die Krankheit mehrmals bekommen.
Borreliose-Diagnose schwierig
Eine Borreliose zu erkennen, ist anspruchsvoll. Denn die Krankheit hat mehrere Gesichter und zeigt verschiedene
Symptome – sie wird deshalb auch als
multisystemisch bezeichnet. Ein wichtiges
Erkennungszeichen ist jedoch die ringförmige Röte um den Zeckenstich herum.
Sie kann noch Tage und Wochen nach
dem Ereignis sichtbar sein. Sie tritt jedoch
nur in etwa 50 Prozent aller Fälle auf.
Punktion
11
12
Bildung
Attraktiver und qualifizierter Weg
In diesem Jahr bildet das Klinikum Hanau sechs angehende Medizinische Fachangestellte aus /
Der Fachkräftemangel wird in immer mehr Branchen Realität – sogar in den begehrten
Ballungsräumen. Große Krankenhäuser mit einem anspruchsvollen und umfangreichen
Leistungsspektrum wie das Klinikum Hanau benötigen aber qualifizierte und spezialisierte
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Deshalb bildet das Klinikum die Spezialisten von morgen in
zunehmendem Maße selbst aus. Dazu gehören auch Medizinische Fachangestellte (MFA).
Im Herbst 2013 startete der Ausbildungsgang mit zwei Personen; in diesem und den
kommenden Jahren sollen jeweils sechs angehende MFA ihren Berufsweg im Klinikum beginnen.
Es wird immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen, weiß Judith Hofmann, die Leiterin des Ausbildungszentrums (ABIZ) des Klinikums Hanau. Ziel ist es deshalb,
möglichst früh den Nachwuchs an das eigene Krankenhaus zu
binden. Das geschieht vor allem durch eine gute und attraktive
Ausbildung. Das Zentrum bietet eine große Vielfalt an Ausbildungswegen in der Gesundheitsbranche an. „So bekommen
wir einen guten Mix aus unterschiedlichen Qualifikationen unter
einem Dach“, sagt Judith Hofmann. Neu im Angebot ist seit
vergangenem Jahr die Ausbildung zur oder zum Medizinischen
Fachangestellten, früher als „Arzthelferin oder -helfer“ bekannt.
Änderung der Ausbildungsinhalte
Doch nicht nur der Name hat sich geändert. Auch die Ausbildungsinhalte wurden neu ausgerichtet. Das Tätigkeitsfeld
beschreibt die Bundesagentur für Arbeit wie folgt: „Medizinische Fachangestellte assistieren Ärzten und Ärztinnen bei der
Untersuchung, Behandlung, Betreuung und Beratung von
Patienten und führen organisatorische und Verwaltungsarbeiten durch. Sie sorgen für einen reibungslosen Praxisbetrieb, sowohl am Empfang als auch im Behandlungszimmer.
Noch bevor die ersten Patienten eintreffen, überprüfen sie, ob
in den Behandlungsräumen und im Labor die einzelnen Instrumente, Arzneimittel und Formulare vorhanden sind ...“
Die beschriebenen Tätigkeitsfelder werden dann im Klinikum auf
die speziellen Bedürfnisse eines großen Krankenhauses übertragen. Ziel ist es, so eine verbesserte Arbeitsorganisation in allen
Klinikbereichen zu erreichen. Entsprechend ihrer Qualifikationen,
erfolgt für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine klare Aufgabenteilung. Damit unterstützen alle an der Pflege und Versorgung der Patienten beteiligten Berufsgruppen diesen Prozess.
Medizinische Fachangestellte gibt es zwar schon seit Langem
im Klinikum Hanau, aber jetzt werden sie auch im Hause selbst
ausgebildet. Ihr Aufgabenfeld liegt vor allem im Bereich der
patientennahen Tätigkeit und der Organisation, zum Beispiel
des Sprechstunden- oder Stationsmanagements. Sie arbeiten
dabei sowohl mit den Medizinern als auch mit den Pflegemitarbeitern Hand in Hand. Der Vorteil liegt darin, dass sich so jede
Berufsgruppe auf ihre Kernkompetenzen konzentriert und die
Abläufe in der Klinik optimal gestaltet werden können.
ABIZ koordiniert die Ausbildung im Klinikum Hanau
In enger Abstimmung mit dem Ärztlichen Direktor und dem
Geschäftsbereich Pflege- und Stationsmanagement des Klinikums Hanau, plant und organisiert das ABIZ die Ausbildung. Es
koordiniert die praktischen Einsätze in der Klinik und pflegt den
April 2014
in den Beruf
Patienten profitieren von einem Mix spezialisierter Fachkräfte unter einem Dach
Kontakt zu den Chefärzten und pflegerischen Bereichsleitungen.
In diesem Herbst, wenn der neue Ausbildungsgang beginnt,
werden statt der bisher zwei angehenden MFA gleich sechs
Neulinge ihre Ausbildung beginnen können. Sie dauert drei
Jahre. Der theoretische Teil wird dabei an den Kaufmännischen
Berufsschulen in Hanau gelehrt. Die Praxis erfolgt im Klinikum
Hanau. Zugangsvoraussetzungen sind ein erfolgreicher Hauptoder Realschulabschluss.
Differenzierte Einsatzgebiete
„Wir achten besonders darauf, dass unsere Auszubildenden in
sehr vielen Bereichen des Klinikums Hanau zum Einsatz kommen. Dazu zählen neben den Funktionsbereichen wie Endoskopie, EKG und Lungenfunktion, zum Beispiel auch die Ambulanzen, Stationen, Zentralsterilisation, Labor, Patientenabrechnung
und Apotheke. So erhalten die angehenden Medizinischen Fachangestellten bei uns eine breit angelegte Ausbildung, die sie auch
für die Übernahme in das Klinikum qualifiziert“, erläutert Judith
Hofmann.
Zum Leistungsspektrum des ABIZ mit seinen insgesamt 135
Ausbildungsplätzen gehört ebenso die dreijährige Ausbildung in
der Gesundheits- und Kranken-/Kinderkrankenpflege. Weiterhin wird die Ausbildung zur Krankenpflegehelferin bzw. zum
Krankenpflegehelfer angeboten. Damit wird insbesondere
jungen Menschen mit einem Hauptschulabschluss eine
Ausbildungs- und Berufsperspektive gegeben.
Seit 2007 besteht zudem eine Kooperation mit der Katholischen Hochschule Mainz. Sie ermöglicht ein ausbildungsintegriertes Studium für Interessierte mit (Fach-)Hochschulreife.
„Damit lässt sich insbesondere eine solide, praxisnahe Berufsausbildung mit den Vorzügen und Karrieremöglichkeiten eines
wissenschaftsbasierten Studiengangs verbinden“, sagt Judith
Hofmann. Denn diese Kombination von Studium und Berufsausbildung bietet Auszubildenden die Möglichkeit des Erwerbs
von zwei Abschlüssen innerhalb von viereinhalb Jahren.
Plätze für praktische Phase im Studium
Weitere Kooperationen bestehen zwischen dem Ausbildungszentrum bzw. dem Klinikum Hanau und der Zentralen Ausbildungsstätte des Deutschen Roten Kreuzes in Frankfurt und
der Fachhochschule Fulda. Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung zum Notfallsanitäter, die die Ausbildung zum Rettungsassistent ablöst, bietet das Klinikum Hanau den Auszubildenden die Möglichkeit, die geforderten praktischen
Einsatzgebiete kennenzulernen (z. B. im Bereich der interdisziplinären Notaufnahme, in einer intensivmedizinischen
Abteilung und in der Anästhesie und OP-Abteilung).
Auch für die Studenten der Fachhochschule Fulda, die den Studiengang „Hebammenkunde Bachelor of Science“ absolvieren,
stellt das Klinikum Hanau, dabei hauptsächlich im Bereich der
Gynäkologie und Geburtshilfe, die Ausbildungsinhalte für den
berufspraktischen Teil des Studiums sicher.
„Mit unseren vielfältigen Angeboten und auch durch unsere
Kooperationen, erreichen wir eine breite und qualitativ hochwertige Fächerung der Ausbildung“, unterstreicht Judith Hofmann:
„Das zeichnet das ABIZ in besonderem Maße aus.“
KONTAKT
Ausbildungszentrum
Klinikum Hanau
Judith Hofmann, Leitung
Willy-Brandt-Straße 23
63450 Hanau
Telefon (06181) 428939-0
Telefax (06181) 428939-20
[email protected]
13
14
Darmzentrum Hanau
Der sanfte Weg zur Darmkrebsfrüherken
Klinikum Hanau bietet hochmoderne und innovative Untersuchungsmethoden an /
Patienten brauchen keine Angst mehr vor Schmerzen oder Komplikationen zu haben
Die gesetzlichen Krankenkassen rufen jeden Versicherten ab dem 50. Lebensjahr zur DarmkrebsFrüherkennung auf. Doch nur rund 20 bis 30 Prozent nehmen diese Gelegenheit wahr. „Viele Menschen empfinden eine Darmspiegelung als unangenehm oder haben sogar Angst davor“, weiß Chefarzt Privatdozent Dr. med. Axel Eickhoff. Deshalb bietet das Klinikum Hanau – neben dem
Goldstandard Koloskopie – jetzt innovative und sanfte Untersuchungstechniken an. Denn ein früh
erkannter Darmkrebs ist in der Regel sehr gut heilbar.
zu können“, berichtet Chefarzt PD Dr.
Eickhoff. Der Mediziner hofft, mit den
neuen schonenden Diagnosemethoden
die Hemmschwelle gegenüber einer
Darmspiegelung und damit zugleich das
Auftreten von Krebs bei vielen Menschen
weiter senken zu können.
Mehr als 70.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich an einem bösartigen Darmtumor, hierzulande die zweithäufigste Krebsart. An den Folgen sterben
im selben Zeitraum rund 27.000 Patienten. Dabei kann Darmkrebs sehr früh
erkannt und seine Entstehung sogar verhindert werden. Denn häufig entwickelt er
sich auf der Basis ursprünglich harmloser
Polypen. Deswegen spielt die Früherkennung beim Kampf gegen Darmkrebs eine
herausragende Rolle. Den hat sich auch
die Felix Burda Stiftung auf ihre Fahnen
geschrieben. Sie ruft jedes Jahr den
„Darmkrebsmonat März“ aus – seit 2002.
Ziel ist es die Aufmerksamkeit für das
Thema Darmkrebs zu steigern.
Investition in modernste Technik
Das gilt auch im Klinikum Hanau. Mit
dem Umzug der Zentralen Endoskopie
in den Neubau des Klinikums Hanau, hat
die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie noch einmal in
modernste Technik investiert – wie es sie
deutschlandweit in Kliniken nur äußerst
selten gibt. „Auch für Menschen, die
eine klassische Darmspiegelung ablehnen und so einer Darmkrebsfrüherkennung entgehen, haben wir im Klinikum
Hanau nun eine noch breitere Palette an
Möglichkeiten, um den Darm effektiv
und mit exzellenter Qualität untersuchen
Geballtes Fachwissen
Die Klinik ist zugleich Teil des Darmzentrums Hanau unter der Leitung von
Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Langer.
Das zertifizierte Darmzentrum Hanau ist
interdisziplinär aufgestellt. Das heißt:
Mediziner aus unterschiedlichen Fachbereichen bringen ihr Wissen für jeden
einzelnen Patienten zusammen. Der Vorteil des Darmzentrums für Patienten liegt
deshalb neben der hohen Kompetenz
auch in kurzen Wegen und
einer optimal abgestimmten Behandlung unter
einem Dach. Alle diagnostischen und therapeutischen Angebote
sind im Darmzentrum
selbst verfügbar.
Alle neuen Früherkennungsverfahren,
die die Klinik jetzt bietet, haben gemeinsam: Sie sind schonend, verursachen
praktisch keine Schmerzen, senken die
Komplikationsrate, liefern detailgenaue
Ergebnisse und gestalten den Ablauf der
Darmuntersuchung für den Patienten
deutlich komfortabler.
Dazu zählt vor allem die Endoskopie.
Herkömmliche Geräte erlauben dem
Arzt am Monitor einen Blickwinkel von
170 Grad. Nun gibt es aber ein Endos-
kop mit „Rückspiegel“ – eine weltweite
Neuheit (Fuse-Endoskop). Es ermöglicht einen Rundumblick im Darm von
zirka 340 Grad. An der Spitze des
Endoskops liefert ein Videochip die Bilder aus dem Darm, beim Endoskop mit
„Rückspiegel“ wurden nun zwei weitere
Lichtquellen und Bildprozessoren eingebaut. „Damit können wir jetzt auch nach
hinten und zur Seite schauen“, erklärt
PD Dr. Axel Eickhoff. Das ist deshalb
wichtig, weil sich kleinste Tumoren
schon mal in den Darmfalten verbergen
können. „Bei der klassischen Darmspiegelung können solche Tumore deshalb
in fünf bis zehn Prozent der Fälle gar
nicht erkannt werden. Das ist beim
Endoskop mit „Rückspiegel“ deutlich
besser möglich“, sagt PD Dr. Eickhoff.
Bislang wird dieses System nur in drei
weiteren Zentren in Deutschland
angeboten. Ende Januar ist es im
Klinikum Hanau zum ersten Mal
deutschlandweit für eine Studie erfolgreich bewertet (evaluiert) worden.
PD Dr. Axel Eickhoff
präsentiert die
„Colonkapsel“
April 2014
nung
PD Dr. med. Axel Eickhoff
Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie,
Diabetologie und Infektiologie
Eine weitere Neuheit im Klinikum Hanau
ist das sanfte Einmalendoskop; es wird
nach jeder Untersuchung weggeworfen.
Es basiert auf dem Prinzip der Elektrohydraulik und „bewegt sich geschmeidig
wie eine Schlange durch den Darm“,
erklärt Chefarzt Eickhoff. Es ist extrem
dünn und sehr flexibel. Es kann daher
kleinste Kurven und Windungen im Darm
überwinden. Der Schlauch, in den das
Endoskop eingeführt wird, entfaltet sich
im Darm wie eine Ziehharmonika, deshalb wird die Reibung an der Darmwand
reduziert, das minimiert Schmerzen und
Unwohlsein für Pateinten erheblich.
Dr. Axel Eickhoff: „Sie sind deshalb in
der Anwendung für den Patienten noch
sanfter und schonender.“
Bei allen diesen Methoden wird im Klinikum Hanau grundsätzlich mit CO2 gearbeitet. Denn für die Untersuchung muss
sich der Darm erst einmal entfalten. Herkömmlicherweise kommt dafür Raumluft
zum Einsatz. Die bleibt aber noch relativ
lange im Darm, bläht diesen auf und
sorgt für Druckgefühle und Unwohlsein.
CO2 wird dagegen schnell abgeatmet,
die Patienten haben unmittelbar nach der
Untersuchung schon wieder einen flachen Bauch und fühlen sich viel wohler.
Brilliante Bildqualität
Neue Generation der Colonkapsel
Die Qualität der Darmspiegelung im Klinikum Hanau wird auch durch ganz traditionelle Endoskope gesteigert, die erst
im Oktober 2013 auf den Markt gekommen sind. Sie bieten brillante hoch auflösende Bilder im HDTV-Format. „Das ist
eine neue Generation von Geräten mit
höchster Bildauflösung. Und die Endoskope sind zugleich noch dünner, flexibler und leichter geworden“, berichtet
Und schließlich rundet eine so genannte
Colonkapsel das neue Angebot der
Medizinischen Klinik II von Dr. Eickhoff
ab. Sie stellt eine Weiterentwicklung der
bisherigen Technik dar. Die Kapsel wird
geschluckt, wandert durch den Darm
und zeichnet dabei Bilder auf. Bei der
herkömmlichen Version kann es aber
vorkommen, dass nicht immer genü-
gend gute Bilder zur Verfügung stehen.
Die neue Generation der Darmkapsel ist
jetzt aber mit speziellen Lichtfiltern ausgestattet und von außen in einem gewissen Umfang im Darm dirigierbar. Die
Qualität der Aufnahmen ist mit Bildern
vergleichbar, die ein Endoskop vom
Darm liefert. Diese Untersuchung wird
allerdings derzeit nicht von den gesetzlichen Kassen bezahlt.
Kein Ersatz für Darmspiegelung
„Die neuen Techniken sollen und können
die klassische Darmspiegelung in keinem
Fall ersetzen“, sagt Dr. Axel Eickhoff. Auch
weil mit dieser in einem Arbeitsgang
zugleich Polypen oder kleine Tumoren entfernt werden können. „Die neuen Methoden sind aber sehr gut für Menschen
geeignet, die sonst gar nicht zu einer
Darmspiegelung kommen würden. Denn
sie erweitern die Angebotspalette der
Früherkennung erheblich. Und wir können
dann mit dem Patienten im Einzelfall die für
ihn bestmögliche Untersuchungsmethode
besprechen“, streicht Dr. Axel Eickhoff den
Nutzen der neuen Techniken heraus.
15
16
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Patienten profitieren von neuen Wegen in der
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist mit Projekt „Optimierte Versorgung in der Psychiatrie“
Im Einzugsgebiet der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Hanau leben
ca. 215.000 Einwohner, von denen die Klinik jedes Jahr rund 4.000 Menschen
mit den verschiedensten psychischen Erkrankungen behandelt. Damit wenden
sich 1,8 % der Bevölkerung aus dem Einzugsgebiet jährlich Hilfe suchend an
die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Abhängig vom Schweregrad der
Erkrankung stellt die Klinik seit Start des Projektes „Optimierte Versorgung in
der Psychiatrie“ (OVP) neben der bisherigen Behandlung in der Institutsambulanz, der Tagesklinik oder auf einer der Stationen eine intensivierte ambulante
Akutbehandlung zur Verfügung.
Um Patienten viel stärker nach ihren
Bedürfnissen behandeln zu können, war
ein entscheidendes Ziel der Verantwortlichen um Chefarzt PD Dr. med. Dipl.
phys. Thomas Schillen mehr Flexibilität
zwischen den Versorgungsformen „stationär“, „tagesklinisch“ und „ambulant“
zu erreichen. Die Finanzierung in diesen
drei Sektoren war jedoch bisher nicht
aufeinander abgestimmt.
Um eine bessere Versorgung psychisch
Erkrankter zu gewährleisten, haben die
Psychiatrische Klinik des Klinikums Hanau
sowie die Techniker Krankenkasse und
die AOK deshalb 2011 mit dem Vertrag
„Optimierte Versorgung in der Psychiatrie“
(OVP) neue Wege beschritten. „Danach
werden Patienten nicht in Abhängigkeit
herkömmlicher Klinikstrukturen und
Finanzierungsmodelle versorgt, sondern
können gemäß ihrem tatsächlichem Hilfebedarf behandelt werden“, erläutert Dr.
Thomas Schillen. Dieser Vertrag ist nun
seit September 2013 in das erste Modellvorhaben in Deutschland gemäß § 64b
des Sozialgesetzbuches V überführt worden und das verbesserte Angebot kann
nun den Versicherten aller gesetzlichen
Krankenkassen zugänglich gemacht werden. Durch die Umstrukturierung wurde
es möglich, schon Mitte des Jahres 2012
eine Bettenstation in der Psychiatrie aufzulösen und durch eine stationsgleichwertige „Ambulante Akut-Behandlung“ (kurz
AAB) zu ersetzen. „Die Personalressourcen des Akut-Teams entsprechen denen
einer klassischen psychiatrischen Station“, erläutert die leitende Oberärztin Dr.
Ingrid Ehrich.
Ambulante Akut-Behandlung (AAB)
Eingangsvoraussetzung für eine ambulante Behandlung durch das AAB-Team
ist der aktuelle Schweregrad der Erkrankung, der in der bisherigen Versorgung
auch entscheidend für oder gegen eine
stationäre Aufnahme gewesen wäre.
April 2014
Psychiatrie
(OVP) Wegbereiter für ganz Deutschland
PD Dr. med. phys. Thomas Schillen
Chefarzt der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie
Dr. med. Ingrid Ehrich
Leitende Oberärztin und
Stellvertreterin des Chefarztes
„Bei stationären Einweisungen wird
gemeinsam mit dem Patienten geprüft,
ob bzw. unter welchen Voraussetzungen eine Behandlung durch das AABTeam und ohne stationäres Bett möglich und sinnvoll ist“, erklärt Dr. Thomas
Schillen. Der überwiegende Anteil der
AAB-Patienten sei auch bei schwerer
Symptomatik in der Lage, die Klinik täglich zu Therapien aufzusuchen. Dabei
erfolgen Hausbesuche zur Einbeziehung des sozialen Umfeldes des
Erkrankten und zur Vervollständigung
der Diagnostik. Bei einzelnen Patienten,
die die Klinik vorübergehend nicht
selbstständig aufsuchen können, erfolgt
ein so genanntes „Home-Treatment“,
bis der Patient wieder in die Ambulanz
kommen kann oder eine stationäre Einweisung notwendig ist. Darüber hinaus
übernimmt das AAB-Team notwendige
Kriseninterventionen in der häuslichen
Umgebung des Patienten. Das Team
der Ambulanz behandelt grundsätzlich
Patienten aller psychiatrischen Diagnosen, dabei sind zum aktuellen Zeitpunkt
hirnorganische Störungen und Suchterkrankungen gegenüber der häufigsten
stationär dokumentierten Diagnosen
noch wenig vorhanden. Auch bei
dementiell erkrankten Patienten in Pflegeeinrichtungen erfolgt die Behandlung
als „Home-Treatment“. Hierbei kann
dem Demenzerkrankten der Ortswechsel erspart und eine stationäre Aufnahme vermieden werden.
Einzeltherapie und Gruppenangebot
Dem AAB-Team steht das gesamte
Behandlungsspektrum von Einzeltherapien bis zu komplexen Gruppenangeboten zur Verfügung. Bei der Therapieplanung wird gemeinsam mit dem
Patienten ein individueller Wochenplan
zusammengestellt. „Stärker noch als auf
den Stationen entwickelt sich die Therapie vom Behandeln zum Verhandeln“,
erläutert Dr. Ingrid Ehrich. Dabei stünden
das selbstständige Handeln und die
individuellen Ressourcen des Patienten
und seines Umfeldes im Fokus der
Behandlung. Die Teilnahme an der
Ambulanten Akut-Behandlung ist jedoch
immer eine freiwillige Entscheidung des
Patienten.
Ausbau ambulanter Versorgung
Zur Erweiterung des neuen Konzeptes
wird als nächster Schritt ein weiterer
Abbau von 15 Betten erfolgen und eine
zweite Ambulante Akut-Behandlungseinheit geschaffen. In der neu geschaffenen Einheit werden dann schwerpunktmäßig Patienten mit Depressionen
behandelt und in der schon bestehenden Ambulanz wird die Psychosebehandlung erfolgen.
17
18
Mutter-Kind-Zentrum Hanau
Die Drillinge Noah, Zoe und Luis kamen am 30. Dezember 2013
im Mutter-Kind-Zentrum Hanau zur Welt.
Baby-Boom im Klinikum Hanau
Mutter-Kind-Zentrum weist für 2013 die stärkste Geburtensteigerung in ganz Hessen auf
Das Mutter-Kind-Zentrum (MKZ) des Klinikums Hanau bricht den Trend, sowohl in Hessen als
auch in Deutschland. Während bundesweit die Geburtenzahl im Vergleich zum Vorjahr nur
minimal anstieg, erlebt das Klinikum Hanau einen wahren Baby-Boom. Eine deutliche Steigerung
bei den Geburtenzahlen auf 1.135 im Jahr 2013 ist laut Dr. André Michel, dem Ärztlichen Direktor
des Klinikums Hanau, aber kein Zufall, sondern Ergebnis der außergewöhnlichen Qualität des
MKZ und des erfolgreichen Modernisierungskurses der vergangenen Jahre.
Kein Krankenhaus in Hessen hat bei den Geburten so zugelegt
wie das Klinikum Hanau. Die Steigerungsrate zum Vorjahr liegt
bei exakt 20,6 Prozent. Immer mehr Babys werden also in
späteren Jahren den Geburtsort Hanau in ihren Ausweisdokumenten tragen. 2013 hat das Mutter-Kind-Zentrum
genau 1.100 Geburten mit 1.135 Kindern verzeichnet.
Darunter waren 592 Jungen und 542 Mädchen.
ders spezialisiert auf die Medizin rund um Schwangerschaft und
Geburt. Und sie berichten noch von weiteren interessanten Fakten: So bekamen rund 48 Prozent der Frauen im MKZ ihr erstes,
34 Prozent der Entbindenden ihr zweites Kind und 2,5 Prozent
der Frauen hatten bereits mehr als vier Kinder geboren. 94 Kinder
wogen mehr als 4.000 Gramm, 150 weniger als 2.500 Gramm,
39 weniger als 1.500 Gramm, und zwei sehr kleine Frühchen
brachten sogar weniger als 500 Gramm auf die Waage.
Zunehmende Geburtenrate
„Der Unterschied zwischen der Geburtenzahl und der Zahl der
Kinder entsteht durch den hohen Anteil an Mehrlingsgeburten“,
erläutert Chefarzt Privatdozent Dr. Thomas Müller, der auch das
MKZ leitet. Dr. Müller sowie die Oberärzte Dr. Luzie Massey
Skatulla, Dr. Helmut Sedlaczek und Dr. Kanya Gewalt sind beson-
In jeder Sekunde werden rund um die Welt zirka vier Babys
geboren, und in Deutschland ist es immerhin noch ein Baby pro
Minute. Davon erblicken durchschnittlich drei Babys pro Tag das
Licht der Welt im Mutter-Kind-Zentrum Hanau. Manchmal sind
es pro Tag aber auch deutlich mehr, insbesondere dann, wenn
Mehrlinge geboren werden. Im vergangenen Jahr gab es im
April 2014
Dr. med. Luzie Massey Skatulla
Dr. med. Bernhard Bungert
Oberärztin der Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe,
Ärztliche Leiterin der Geburtshilfe
Leitender Oberarzt der Klinik für Kinderund Jugendmedizin, Ärztlicher Leiter der
Früh- / Neugeborenen-Intensivstation
Klinikum Hanau 32 Zwillings- und eine Drillings-Schwangerschaft, im Jahr 2011 wurden sogar Vierlinge geboren. Dr. André
Michel, der Ärztliche Direktor des Klinikums Hanau, wertet diese
beeindruckenden Zahlen auch als großen Vertrauensbeweis der
werdenden Eltern für das MKZ und als Bestätigung für Leistungen in der Geburtshilfe mit Kinderklinik am Klinikum.
Service wird ständig ausgebaut. So wurde kürzlich der Kreißsaal renoviert und verfügt nun über ein „Ambiente zum Wohlfühlen“. Die wichtigste Neuerung im Jahr 2013 bestand in der
Einrichtung einer eigenständigen geburtshilflichen Ambulanz
mit einer geschützten und ruhigen Atmosphäre abseits der
normalen Geschäftigkeit eines Klinikums.
Passendes Umfeld
Außerdem wurde die pränatale (vorgeburtliche) Sprechstunde mit
Oberarzt Dr. Helmut Sedlaczek weiter ausgebaut. In unmittelbarer Nähe zum Kreißsaal bieten außerdem zusätzliche Mitarbeiter und verkürzte Wartezeiten eine verbesserte Servicequalität.
Die Elternschule mit ihrem umfangreichen Kursprogramm vor
und nach der Geburt freut sich ebenfalls über eine steigende
Akzeptanz, wie Martina Craatz, die Leiterin, berichtet.
Das MKZ bietet allen werdenden Eltern eine Geburt in Sicherheit und Geborgenheit. Es ist zudem qualifiziert speziell für
Risikogeburten wie z. B. bei Schwangerschaftsdiabetes,
Frühgeburtlichkeit oder eben Mehrlingen. Es verfügt als einzige
Klinik im Main-Kinzig-Kreis über die höchste deutsche Versorgungsstufe (Level 1) und bietet, in Hanau einzigartig, einen bei
der Geburt im Kreißsaal anwesenden Kinderarzt.
Die leitende Hebamme des Klinikums Hanau, Tatjana Nicin,
„nebenbei“ auch noch Stillbeauftragte des hessischen
Hebammenverbandes, betont: „Die Zahl der Mitarbeiter wurde
deutlich aufgestockt.“ Neben der medizinischen Spitzenqualität,
bietet das Mutter-Kind-Zentrum einen hohen Komfort und der
„Die Geburtensteigerung in unserem Hause zeigt, dass Mütter
und Väter die Qualität des Mutter-Kind-Zentrums positiv wahrnehmen und wir mit unserem Engagement um eine optimale
Versorgung auf dem richtigen Weg sind“, freuen sich die Teams
um den Leiter der Neugeborenenstation Dr. Bernhard Bungert
sowie um die Chefärzte Dr. med. Winfried Krill und Privatdozent Dr. med. Thomas Müller.
19
Portrait
20
„Viele Freiheiten machen den Beruf so intere
Main Klinikum-Serie über Mitarbeiter im Klinikum Hanau: Maike Ochsenhirt aus der Zentralen
Gesichter prägen ein Krankenhaus, und Patienten prägen sich Gesichter
ein. Aber das, was Patienten sehen, ist oft nur ein kleiner Ausschnitt des
umfangreichen Tätigkeitsfeldes von Klinikmitarbeitern. Gleichzeitig repräsentieren die Mitarbeiter auch wichtige Abläufe und Prozesse im Klinikum.
Mit einer neuen Serie stellen wir Ihnen künftig in jeder Ausgabe von Main
Klinikum Menschen aus dem Klinikum Hanau vor, die beispielhaft für viele
Mitarbeiter stehen und deutlich machen, wie die tägliche Arbeit für die
Patienten aussieht. Den Auftakt unserer neuen Serie bilden Maike Ochsenhirt und die Zentrale Notaufnahme.
In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des
Klinikums Hanau geht es oft um Sekunden, die über das weitere Schicksal von
verletzten Patienten entscheiden. Dafür
braucht es hohe Kompetenz; jeder
Handgriff muss sitzen und die Abläufe
perfekt stimmen. Die ZNA ist ein hoch
komplexes Gebilde, das nach ganz
eigenen Regeln funktioniert – und die für
Patienten und Angehörigen auf den
ersten Blick nicht immer gleich verständlich sind.
Stressresistenz
Neben dem medizinisch-pflegerischen
Sachverstand sind in der ZNA deshalb
ganz besonders auch Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen
wichtig. Denn jeder, der in die ZNA
kommt, hat erst mal mit seinen eigenen
Problemen zu tun, ist emotional belastet
und erwartet verständlicherweise, dass
sich alles um ihn dreht. Weil das aber
fast alle Betroffenen auch so sehen,
muss die Behandlung nach bestimmten
Kriterien organisiert und gewichtet werden. „Die Mitarbeiter müssen deshalb
,bestressbar’ sein“, erklärt Maike
Ochsenhirt.
Die ZNA ist meistens hoch frequentiert.
Dann sind es die Pflegenden, die den
ersten Kontakt zum Patienten aufnehmen. „Wir schätzen ein, wie ernst und
dringlich der Fall ist und entscheiden, ob
sofort ein Arzt hinzugezogen werden
muss“, erklärt Maike Ochsenhirt die
Abläufe. Denn in der ZNA geht es nicht
danach, wer zuerst kommt, sondern um
die Dringlichkeit der Behandlung. Diese
Bewertung erfolgt nach einem bestimmten Kriterienkatalog (Manchester Triage
System), und die Pflegekräfte sind darin
entsprechend geschult.
Die Pflegenden in der ZNA haben unterschiedliche Aufgaben. Einige sind rein
auf die Pflege und Versorgung der
Patienten konzentriert, andere sind auch
administrativ tätig. Das heißt: Sie sind
dann auch für die Organisation und den
reibungslosen Ablauf zuständig. Sie
nehmen neu angekommene Patienten in
der ZNA in Empfang und bereiten den
weiteren Weg durch den Diagnose- und
Behandlungsprozess vor.
Dr. David Schramm aus der Klinik
für Orthopädie und Unfallchirurgie
und Maike Ochenhirt besprechen
einen Fall
Maike Ochsenhirt erläutert dies am Beispiel eines Patienten, der mit Herzbeschwerden in die ZNA kommt:
Eine examinierte und speziell geschulte
Krankenschwester nimmt den Patienten
in Empfang, schätzt die Schwere des
Beschwerdebildes ein und veranlasst
Untersuchungen, die nach einem
bestimmten festgelegten Schema
erfolgen. Dazu zählt z. B. die Ermittlung
von Schmerzen, ihrer Intensität und
Dauer. Dann wird entschieden, ob der
Patient direkt ein Bett zugewiesen
bekommt und zur Überwachung an
einen Monitor angeschlossen wird.
Breites Aufgabenspektrum
Die Pflegenden kümmern sich außerdem um das EKG, ermitteln die Pulsfrequenz, messen Blutdruck und stellen die
Sauerstoffsättigung fest. Sie legen einen
venösen Zugang zur Blutentnahme,
veranlassen eine Urinuntersuchung und
messen Temperatur. Das Prozedere
ist dabei für alle internistischen Krankheiten stets gleich. Handelt es sich um
einen Bewohner eines Pflegeheims, wird
dieser zusätzlich noch auf eventuelle
Druckverletzungen (Dekubitus) unter-
April 2014
ssant”
Notaufnahme
sucht. Anschließend wird ein Arzt hinzugezogen, der ggf. weitere Schritte
anordnet wie z. B. Röntgen oder das
Legen eines Blasenkatheters. „Erfahrene
Schwestern haben in der Notaufnahme
schon relativ viele Freiheiten, das macht
den Beruf auch so interessant“, sagt
Maike Ochsenhirt.
Als ihr „Lieblingsgebiet“ bezeichnet
Maike Ochsenhirt die internistische Notfallbehandlung. Darin sieht sie eine
besondere Herausforderung und erzählt:
„Ich mache alles gerne, aber bei der
Inneren Medizin fühle ich mich am
wohlsten. Da geht es um Patienten mit
Herzerkrankungen, mit Luftnot und allen
inneren Erkrankungen. Das fordert mich
als Pflegekraft, da muss man das
gesamte Zusammenspiel des Körpers im
Blick haben und die Funktion der Organe
genau kennen. Daraus leiten wir dann die
pflegerischen Maßnahmen ab.“
Die Pflegemitarbeiter betreuen die Patienten durchgängig von der Aufnahme bis
zur Entlassung oder Verlegung auf eine
Station. Sie sind verantwortlich für die
Übergabe auf eine Station, geben Informationen weiter, definieren den Pflegezustand, ob z. B. eine Zuckerkrankheit oder
Allergien vorliegen, ob bestimmte Medikamente gegeben werden müssen etc. Der
Vorteil ist, dass so keine Informationen
verloren gehen und Patienten in der Regel
nur eine Bezugsperson haben, die den
Überblick hat. „Wir stellen uns auch
immer namentlich vor und fragen nach
möglichen Problemen“, erläutert Maike
Ochsenhirt.
Enge Zusammenarbeit
„Wir arbeiten Hand in Hand mit Ärzten
und haben auch einige Aufgaben von den
Ärzten übernommen“, berichtet Maike
Ochsenhirt. Dazu gehören zum Beispiel
die Blutabnahme und die Punktion einer
Arterie zur Blutgasanalyse. Für die
Pflegemitarbeiter, die diese Aufgaben
wahrnehmen möchten, gibt es spezielle
Maike Ochsenhirt in einer ihrer typischen Alltagssituationen
Schulungen und Anleitungen. Denn
dafür braucht es spezielles Wissen und
viel Erfahrung. „Diese Mehrverantwortung
wertet unseren Berufsstand auf“, sagt
Maike Ochsenhirt. Von der Zusammenlegung der einst getrennten internistischen und chirurgischen Notaufnahme
zu einer ZNA profitieren neben den
Patienten auch die Mitarbeiter: „Wir
haben das ganze Krankheitsspektrum im
Blick und lernen ständig voneinander.
Dadurch ist auch ein gutes Gemeinschaftsgefühl entstanden“.
Das erleben auch die Patienten positiv.
Selbst wenn sich Wartezeiten schon mal
über Stunden hinziehen. Dabei können
Patienten selbst einiges dazu beitragen,
die Situation zu verbessern. Denn viele
Kranke gehören gar nicht in die Notaufnahme, sondern zum niedergelassenen
Arzt bzw. am Wochenende zum Ärztlichen Bereitschaftsdienst (Vertretung der
Hausärzte). Sie gehen nur den vermeintlich bequemen Weg in die ZNA, weil der
Hausarzt gerade keine Sprechstunde
hat, die Wartezeiten beim Hausarzt zu
lang sind oder der Facharzttermin erst in
drei bis vier Monaten möglich ist. Dafür
ist die Notaufnahme aber nicht gedacht.
Auch nicht für Patienten, die seit Monaten Bauchschmerzen haben oder die mit
Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Grippesymptomen oder eingewachsenen Ohrringen kommen. Denn die primäre Aufgabe der ZNA ist es, Notfallpatienten mit
akuten und ernsthaften Erkrankungen zu
versorgen – je schneller, desto besser.
Zur Person
Maike Ochsenhirt ist Bereichsleiterin Pflege in der Zentralen
Notaufnahme des Klinikums Hanau. Ihre Ausbildung zur
examinierten Krankenschwester hat sie im Kreiskrankenhaus
Weilburg von 1990 bis 1993 absolviert. Daran schloss sich
der Wechsel nach Hanau an. Ihre erste elfjährige berufliche
Etappe im Klinikum Hanau war die chirurgische Station (die
alte H3), wo sie auch als stellvertretende Leiterin fungierte.
2003 wechselte Maike Ochsenhirt in die Notaufnahme der Inneren Medizin. In der
Notaufnahme ist sie auch geblieben, als 2009 die Zusammenlegung von innerer
und chirurgischer Notaufnahme zu einer Zentralen Notaufnahme (ZNA) erfolgte.
Seit 2013 ist die examinierte Krankenschwester in der ZNA als Bereichsleiterin
Pflege im Einsatz.
21
Newsticker
22
&
Aufgaben Aussagen
Mit dieser Ausgabe eröffnet die Klinikzeitung eine
neue Rubrik. Darin veröffentlichen wir nun regelmäßig
das Engagement unserer Mitarbeiter in verschiedenen
Gremien und Institutionen außerhalb des Klinikums
Hanau. Davon profitieren auch unsere Patienten, denn
diese meist ehrenamtliche Arbeit führt zum Erfahrungs- und Wissensaustausch, der sich dann im
Klinikum positiv widerspiegelt. Das gilt in ähnlicher
Weise für die publizistische Tätigkeit. Denn auch sie
belegt das Expertenwissen und die Qualifikation von
Mitarbeitern des Klinikums Hanau, die letztendlich
den Patienten zugutekommen.
ENGAGEMENT
Dr. med. André Michel, Ärztlicher Direktor des Klinikums
Hanau, wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins
der kommunalen Großkrankenhäuser Region Mitte gewählt.
PUBLIKATIONEN
Dr. med. André Michel, Ärztlicher Direktor des Klinikums
Hanau: „An Economic Model to Compare Linezolid and
Vancomycin for the Treatment of Confirmed MethicillinResistant Staphylococcus Aureus Nosocomial Pneumonia
in Germany“; D. A. Patel, A. Michel, J. Stephens, B. Weber,
X. Gao, C. Charbonneau (2013) International Society for
Pharmacoeconomics and Outcomes Research (ISPOR);
16th Annual European Congress, Dublin Ireland.
Dr. med. Christin Hoche, Oberärztin, Roland Fricker,
Leitender Oberarzt, Dr. med. Gabriele Penke, Oberärztin,
PD Dr. med. Thomas Müller, Chefarzt (alle Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe), Dr. med. Hartmut Fitz, Institut
für Pathologie, Dr. med. Cornelia Lietz, Dr. med. Dorothee Reisdorfer (beide Institut für Radiologie): Hanauer
Nomenklatur: Vorschlag zur Lokalisationsbeschreibung bildgebender Mammabefunde, Senologie (2013) 10 - A53aa.
PD Dr. med Axel Eickhoff, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Diabetologie; Evidenzbasierte
endoskopisch-interventionelle Therapie der chronischen Pankreatitis (S.108-116), Klinik der Adenome der Papilla vateri (S.
432-435), in: „Erkrankungen des Pankreas – Evidenz in Diagnostik, Therapie und Langzeitverlauf“, Springer-Verlag 2013.
Prof. Dr. med. Peter Langer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie: Hormoninaktive endokrine Tumoren des Pankreas – chirurgische Therapie (S.237243), Familiäres Pankreaskarzinom (S.340-346) in:,
„Erkrankungen des Pankreas – Evidenz in Diagnostik, Therapie und Langzeitverlauf“, Springer-Verlag 2013.
Anstatt eines Abschiedsbriefes
Künstlerin Kerstin Lochner präsentiert im Klinikum Hanau
Notizen und Bilder ihrer an Krebs verstorbenen Mutter
Noch bis in den Mai präsentiert die Hanauer Künstlerin
Kerstin Lochner im Klinikum Bilder und Aufzeichnungen
ihrer Mutter. Die Journalistin Adelheid Lochner war 1992
nach jahrelanger Krankheit an Krebs gestorben. Die
Ausstellung ist täglich von 9 bis 19 Uhr im EG und 10. OG
des Neubaus (Gebäude HC) zu sehen.
Kunstausstellungen werden regelmäßig unter der Regie von
PD Dr. med. Thomas Müller veranstaltet. Der Chefarzt ist
zugleich Leiter des Mutter-Kind- und
Brustzentrums. „Mit der Ausstellung führen wir unsere Patienten und Gäste an
ein schwieriges Thema heran“, sagt der
Arzt und betont: „Die Bilder und Notizen
zeigen auch, wie Menschen in existenziellen Krisen in der Kunst
neue
Ausdrucksformen
und Trost finden können.“
Kerstin Lochner war gerade 13 Jahre alt, als ihre Mutter starb
– mit 41. Kerstin Lochner sagt heute: „Als Tochter suchte ich
nach dem Tod meiner Mutter eine Botschaft. Das Tagebuch
gab Einblicke in den Verlauf der Krankheit, beschrieb Therapien, Besuche und Szenen aus unserem Familienleben. Als
Künstlerin sah ich die Qualität der Bilder und eine bemerkenswerte Entwicklung.“
Spende für den Sterntaler-Verein
Bernd Emmerich, langjähriger
Mitarbeiter an der Rezeption
des Klinikums Hanau und seit
zirka einem Jahr „Beauftragter für Service und Sicherheit“, spendete 1.000 Euro an
den Sterntaler e. V. zur Unterstützung der Klinik für Kinderund Jugendmedizin des Klinikums Hanau.
v. l.: Dr. med. Winfried Krill,
Chefarzt Klinik für Kinderund Jugendmedizin, Bernd
Emmerich, Dr. med. Bernhard Bungert, Ärztl. Leiter
Neonatologie und Leitender
Oberarzt Klinik für Kinderund Jugendmedizin
Menschen
Seelsorge
Neue Gesichter im Klinikum
Das Team des Klinikums Hanau verändert sich ständig – wie in jedem
anderen großen Unternehmen auch. Wer an welcher Stelle im Haus nun in
neuer leitender Funktion tätig ist, stellen wir Ihnen nachstehend kurz vor:
Dr. Hanna Rohlfing
hat ihre Arbeit in der Klinik für Gefäßchirurgie, vasculäre und endovasculäre Chirurgie als neue Oberärztin aufgenommen. Sie hat an
der Medizinischen Hochschule in Hannover studiert und hat ihre Anerkennung als
Fachärztin für Gefäßchirurgie im Jahr 2012 erhalten. Nach ihrer Approbation war
sie im Krankenhaus St. Barbara in Attendorn rund zwei Jahre lang als Assistenzärztin in der Chirurgie tätig und hat die letzte Etappe ihrer Facharztausbildung zur
Gefäßchirurgin in Darmstadt absolviert. Dort hat Dr. Hanna Rohlfing dann auch
von August 2012 bis September 2013 als Oberärztin gearbeitet.
Thomas Schuster
ist der neue Pflegerische Bereichsleiter für die Intensivstation und die
Intermediate-Care-Station (IMC) im Klinikum Hanau. Auf der IMC
(„Zwischenstation“) werden Patienten versorgt, die nicht mehr auf einer Intensivstation sein müssen, aber auch noch nicht auf eine Normalstation verlegt werden können. Thomas Schuster ist 51 Jahre alt und absolvierte nach dem Abitur eine Krankenpflegeausbildung. Er war u. a. Pfleger auf der Interdisziplinären Intensivstation in
Langen, viele Jahre davon auch als stellvertretender Stationsleiter. Zuletzt war er als
Zentrumsleiter im Gesundheits- und Pflegezentrum Rüsselheim tätig. Zu seinen Qualifikationen zählen z. B. auch eine Fachweiterbildung an der Uniklinik Frankfurt, eine
Ausbildung zum Stations- und Gruppenleiter. Außerdem agierte Thomas Schuster
nebenberuflich als Dozent am Institut für Notfallmedizin und als Gerichtlicher Betreuer.
Zudem ist er ausgebildeter Notfall-Seelsorger für den Kriseninterventionsdienst.
Dr. Andrea Weitensteiner
verstärkt das Team der Kinder- und Jugendklinik im Klinikum Hanau.
Die Neuropädiaterin hat an der Goethe-Universität in Frankfurt
studiert. Sie erhielt ihre Zulassung (Approbation) als Ärztin im Jahr 2000 und verfügt über die Zusatzbezeichnung Diabetologin DDG. Zu den bisherigen beruflichen
Stationen der Oberärztin zählten z. B. das Klinikum rechts der Isar in München, die
Kinderklinik in München-Schwabing und die Kinderklinik in Aschaffenburg.
Monika Schweitzer
Verabschiedung
Monika Schweitzer, seit 2010 Betriebsratsvorsitzende im Klinikum
Hanau, hat im Mai die Freistellungsphase ihrer Altersteilzeit begonnen. Dem Betriebsrat selbst gehörte sie bereits seit 2008 als freigestelltes
Betriebsratsmitglied an. Monika Schweitzer hat von 1972 bis 1975 ihre Ausbildung
als examinierte Krankenschwester im damaligen Stadtkrankrankenhaus Hanau
absolviert. Nach einer zehnjährigen Familienpause kehrte sie 1987 in das Klinikum
zurück. Sie arbeitete in der Gastroenterologie und wechselte in die Kardiologie als
Stationsleitung über. Ihre breit gefächerten Erfahrungen gab sie gern als Praxisanleiterin an die ihr anvertrauten Auszubildenden weiter.
Monika Schweitzer ist seit 1976 verheiratet, hat zwei Kinder und drei Enkelkinder.
Ihre gewonnene Freizeit will sie mit Wandern und Mountainbike fahren in ihrer
zweiten Heimat im Allgäu verbringen.
April 2014
GEDACHT
Ein Impuls der Klinikseelsorge
Der Letzte sein?
Ich fühlte mich vor die Tür versetzt, als ich
Ernst Jandls Gedicht „fünfter sein“ las:
„tür auf“, heißt es da, „einer raus / einer
rein / vierter sein“. Und das wiederholt sich
gleichförmig, dritter, zweiter, nächster sein.
Und noch einmal geht die „tür auf“: es
geht „einer raus“, man geht „selber rein“
und sagt „tagherrdoktor“. Als ich dieses
Gedicht das erste Mal las, habe ich am
Schluss laut und befreiend losgeprustet.
Patienten empfinden das dauernde Warten oft nicht erheiternd, sondern ätzend.
Und im Krankenzimmer, „hinter der Tür“
heißt es: warten, dass der Arzt kommt,
die Schwester, die Krankengymnastin,
das Essen, vielleicht auch mal Besuch?
Und es gibt nicht nur das langwierige
Warten – manchmal geht es zu wie in
einem Taubenschlag:
tür auf
einer raus
einer rein
verbandswechsel
tür auf
einer raus
einer rein
essen
tür auf
einer raus
einer rein
gymnastik
tür auf
einer raus
einer rein
blutdruckmessen
tür auf
einer raus
einer rein
tagherrdoktor
tür auf
einer raus
keiner rein
endlichruhe
Der wievielte bin ich für den Patienten?
Und der wievielte ist der Patient in meinen
Augen? Hoffentlich nicht „der letzte!“
Peter Schmalstieg
Katholische Klinikseelsorge
Evangelische Klinikseelsorge
Telefon: (06181) 296-8270
[email protected]
Katholische Klinikseelsorge
Telefon: (06181) 296-4580 und -4581
[email protected]
23
Jubilare / Termine
Gerade Krankenhäuser werden von Menschen geprägt. Sie geben der Klinik ein
Gesicht. An diesem Ort stellen wir Ihnen
deshalb in jeder Ausgabe der Klinik-Zeitschrift Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
vor, die sich seit vielen Jahren in direktem
Kontakt oder „hinter den Kulissen“ um die
Patienten des Klinikums Hanau kümmern. Die Jubilare sind:
Nachtrag 4. Quartal 2013
Langjährige Mitarbeiter
feiern Dienstjubiläum
Liebig, Thomas
Padmanabhan, Inge
Troxel, Ulrike
Agilönü, Gülsen
Bock, Brigitte
Janisch, Christine
Moll, Wolfgang
Sieler, Annerose
Wegener, Daniela
Zimmer, Michaela
40-jähriges
40-jähriges
40-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Fachkrankenpfleger Intensiv, Anästhesie
Krankenschwester, H1BK
Krankentransport
Krankenschwester, ZNA
Stellv. BL, H6C / M17C
Sozialberatung
Arzt, Chirurgie I
Sozialberatung
Krankenschwester, H1A
Krankenschwester, K26
1. Quartal 2014
Menschen in der Klinik
Bender, Heidi
Tomann, Verena
Barth, Christine
Beha, Dr. Brigitte
Herch, Maria
Hesse, Annette
Weyland, Pia
40-jähriges
40-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
25-jähriges
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Dienstjubiläum
Fachkrankenschwester, Anästhesie
Krankenschwester, ZNA
Leitung HKL, Medizinische Klinik 1
Ärztin, Anästhesie
Unterrichtsschwester Ausbildungszentrum
Krankenschwester, Amb. Chirurgie
Funktionsdienst Chir. Ambulanz
Arzt-Patienten-Seminare – Die nächsten Termine
Immer mittwochs um 17:30 Uhr – ca. 1,5 Stunden
In den Arzt-Patienten-Seminaren
informieren medizinische Experten
des Klinikums Hanau kompakt und
verständlich über Neuigkeiten und
Wissenswertes zu Krankheitsbildern.
Die Veranstaltungen sind auch als
Hilfe und Stütze für Patienten
gedacht, besser mit ihrer Krankheit
zurechtzukommen.
Die Seminare sind so aufgebaut, dass
die Ärzte in das Thema einführen und
einen Überblick geben. Gleichzeitig
lassen sie Raum für Gespräche mit
den Teilnehmern, damit diese ihre
Fragen und Anregungen einbringen
können. Die Teilnahme an den Seminaren ist kostenlos. Eine Anmeldung
ist nicht nötig. Die Höchstteilnehmerzahl beträgt aufgrund der Raumkapazität 50 Personen. Veranstaltungsort
ist der Konferenzraum H5B 115 in der
5. Etage des Neubaus (HB-Gebäude).
2. April 2014
Wenn die Luft weg bleibt! COPD
und weitere Ursachen von Atemnot
MUDr. Stanislav Brezina, Oberarzt
der Klinik für Kardiologie, Angiologie,
Pneumologie, Nephrologie und
internistische Intensivmedizin
7. Mai 2014
Der kranke Fuß durch Warzen und
Pilze: Schnelle Heilung mittels
modernster medizinischer Laser
Prof. Dr. med. Hans Michael Ockenfels
Chefarzt der Klinik für Dermatologie
und Allergologie
4. Juni 2014
Neue Wege in der
Darmkrebsfrüherkennung
PD Dr. med. Axel Eickhoff
Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie,
Diabetologie und Infektiologie
2. Juli 2014
Parkinson und Restless-LegsSyndrom (RLS)
PD Dr. med. Horst Baas
Chefarzt der Klinik für Neurologie
Impressum
Herausgeber Klinikum Hanau GmbH
Leimenstraße 20, 63450 Hanau
Telefon: (06181) 296-0
V.i.S.d.P.
Monika Thiex-Kreye
Druck
Druckerei PUKKA, Hanau
Auflage
5.000 Stück
Erscheinung alle drei Monate
© 2014
Für alle Beiträge bei der Klinikum
Hanau GmbH. Nachdruck, auch
auszugsweise, nur nach schriftlicher
Zustimmung des Herausgebers.
Konzeption, Redaktion, Layout
embe consult gmbh
www.embe-consult.de
Architektur M-Gebäude, 2. BA (heute HBGebäude): Architekten Witan
Russ Lang GbR, Frankfurt
Herunterladen