Ausgabe 3-2016 Juli/August/September Das Gesundheitsmagazin für Schleswig-Holstein und Hamburg • kostenlos zum Mitnehmen Gesund Einfach : l a i rn c e e d p n i S K g bei n u r h ä n r E en h c i l d n e und Jug Neues aus den Kliniken und Arztpraxen Sport mit Endoprothese Wenn Kinder nicht hören Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Gluten Paartherapie AlzheimerFrüherkennung Neu in den Westküstenkliniken Kürzere Wartezeiten – noch mehr Service – passgenau für Sie Aufnahme- und Sprechstundenzentrum in Heide eröffnet Hell, modern und immer für Sie da: Das ist das Konzept des neuen Aufnahme- und Sprechstundenzentrums. Werktäglich sind wir für Sie von 7.30 Uhr bis 16 Uhr unter der neuen Servicenummer zu erreichen. Unsere Servicenummer: 0481 / 785 4700 Im Erdgeschoss von Haus E wurden speziell für verschiedene Fachabteilungen Untersuchungs- und Besprechungsräume eingerichtet. Das kompetente Aufnahme- und Sprechstundenteam betreut Sie mit all Ihren Fragen zum anstehenden Klinikaufenthalt oder für Ihre weiteren Behandlungswünsche. Das finden Sie im Haus E: Aufnahme- und Sprechstundenzentrum: stationäre und prästationäre Aufnahmen der Medizinischen Kliniken I und II, der Neurologie und der Neurochirurgie Wirbelsäulenzentrum MVZ Heide Neurochirurgie MVZ Heide Orthopädie Dr. Lankes und Dr. Traulsen MVZ Heide Neurologie Humangenetische Sprechstunde Infektionsambulanz Prämedikationssprechstunde der Anästhesie Sprechstunde nach §116 b für Epilepsie und Multiple Sklerose, Urologie Wir freuen uns auf Sie und sind gerne für Sie da. Das Team vom Aufnahme- und Sprechstundenzentrum Mehr Informationen unter: www.westkuestenkliniken.de editorial/impressum Liebe Leserin, lieber Leser, Impressum „wie geht´s“ erscheint 5 x im Jahr und liegt kostenlos in Kliniken, bei Gesundheitsanbietern in Schleswig-Holstein und Hamburg und in den Zügen der AKN Eisenbahn AG zum Lesen und zur Mitnahme aus. Redaktion: wie geht´s Schleswig-Holstein, Fincke Werbung, www.wiegehts-sh.de, [email protected] Redaktionsleitung: Fincke Werbung (v.i.s.d.P.) Redaktionelle Mitarbeit: fiw, Experten siehe Seite 5, Kliniken, Pressedienste Titelbild: © ccvision Bildmaterial: Dank an Stock.XCHNG und pixelio Gestaltung und Layout: Lisa Brunhöber Herausgeber: Fincke Werbung GmbH & Co. KG Gerichtsstand: Meldorf Anzeigen: wie geht´s, Fincke Werbung, E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Anna Meister Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2016 Leistung und Gewährleistung: wie geht´s übernimmt keine Gewährleistung hinsichtlich der Ergebnisse, die durch die Nutzung der Informationen erzielt werden können, insbesondere in Bezug auf die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit. Aussagen und Angaben über gesetzliche, rechtliche, medizinische o.ä. Informationen sind unverbindlich. Besondere Informationen von einzelnen Autoren sind als solche gekennzeichnet und spiegeln lediglich die persönliche Ansicht des entsprechenden Autors wider. Auch hier wird für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr übernommen. Soweit Informationen einen medizinisch relevanten Inhalt haben sollten, ist es erforderlich, dass Sie diese Informationen vor Ihrer Verwendung - in welcher Art auch immer - überprüfen und dazu Ihren Arzt und/oder Apotheker um Rat fragen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr. endlich Sommer: heraus aus dem Einheitsgrau, hinein in strahlend helle Sonnentage. Die warme Jahreszeit liegt vor uns und damit natürlich auch etliche Sommerthemen wie gesunde Ernährung, Sport- und Bewegung, Urlaubsziele und Tipps bei Mückenstichen. Auch Fußleiden sind im Sommer oft ein Thema, da das gute Wetter zum Spazierengehen einlädt und die Füße eine stärkere Belastung erfahren. Lesen Sie auf Seite 10 ein Interview mit Dr. med. Astrid Thiemann, leitende Oberärztin an der Paracelsus Klinik HenstedtUlzburg, über Fußerkrankungen und Behandlungsmethoden. Des Weiteren informiert ab Seite 12 Dr. Peter Wulff, Oberarzt der Schön Klinik Neustadt über Sportfähigkeit mit Endoprothese. Anhand von Patienten-Beispielen erfahren Sie, inwieweit Endoprothesen-Träger wieder belastbar sein können. „Wenn es den Kindern gut geht, dann geht es mir auch gut“, hört man viele Eltern sagen. Um dies zu gewährleisten, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle: Schon im Mutterleib profitiert das Ungeborene von einer ausgewogenen Ernährung der Mutter. In unserem Special „Ernährung bei Kindern und Jugendlichen“ wird erklärt, wie mit der richtigen Kost Allergien, Krankheiten und Übergewicht vorgebeugt werden können. Ich wünsche Ihnen mit meinem ganzen Team einen schönen Sommer, viel Spaß mit der Familie und mit Freunden und gute Gesundheit. Lassen Sie es sich gut gehen! Ihre (Eike Boyens) Druck: Draeger+Wullenwever print+media, Lübeck 3 40 | special Inhaltsverzeichnis thema 6 | Lebensmittelunverträglichkeiten – Teil 3: Gluten medizin 10 12 16 18 | | | | ußerkrankungen erfolgreich behandeln F Sport mit Endoprothese – Was ist möglich? Neue Behandlung von chronischen Wunden Diagnose „Vorhofflimmern” 6 | thema info 20 21 22 26 62 | | | | | irkung von Hundetherapie auf den Menschen (Anzeige) W Die Selbsthilfegruppe OvarSHKiel Paartherapie Lauf zwischen den Meeren 100 Jahre (AK)N junge familie 28 | Wenn Kinder nicht hören 30 | Windpocken auf dem Vormarsch gesund leben 32 34 35 36 38 60 4 | | | | | | Alzheimer-Früherkennung Gesundheit statt Benzin tanken Ein Blick in die Mundhöhle Gefährliche Plagegeister Ernährung bei Rosacea So schmeckt nur die pure Frische (Anzeige) 18 | medizin 28 | junge familie inhalt 32 | gesund leben special: ernährung bei kindern und jugendlichen 40 | Für eine gesunde Entwicklung 44 | Das ideale Pausenfrühstück 46 | Jugend isst anders aktuelles aus den kliniken DRK-Nordsee-Reha-Klinik 48 | Auf den Spuren von Emil Nolde imland Klinik 48 | Mediterrane Küche Klinikum Nordfriesland 49 | Info-Nachmittag zur Volkskrankheit „Schweres Übergewicht” Asklepios Wandsbek 50 | Neue Kreißsäle und Wochenbettstationen WKK Westküstenklinikum 51 | P assgenau aus einer Hand – Westküstenkliniken eröffnen neues Aufnahme- und Sprechstundenzentrum in Heide 51 | Flaggen hissen für die Zukunft – Bauarbeiten in den Westküstenkliniken Brunsbüttel gehen los 55 | aktuelles aus den kliniken Regio Kliniken 56 | reise und erholung 52 | Regio Kliniken bieten spezialisiertes Verfahren zur Dialyse an 53 | D r. Tobias Lutz leitet neues Departement für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Elmshorn Universitäre Kinderklinik 55 | Kinder-UKE behandelt erste Patienten reise und erholung 56 | Entspannt in den Urlaub und zurück service 3 | Editorial/Impressum 46 | Rätsel-Auflösung der Ausgabe 2-2016 58 | Rätselseite 62 | Sudoku/Bestell-Coupon Experten informieren: Weitere: Hauke Cornelsen Physio- und Lymphdrainagetherapeut, Wundtherapeut / WTcert® DGfW Physiotherapeut aus Hamburg Dr. Tobias Lutz Leitender Arzt des Departements für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Regio Kliniken Dr. med Astrid Thiemann Leitende Oberärztin für Unfall-, Hand-, Fuß- und wiederherstellende Chirurgie, Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg Dr. Peter Wulff Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schön Klinik Neustadt Dr. Christine Amrhein Pro Psychotherapie e.V. Teil 3: Gluten Nahrungsmittelunverträglichkeiten – Wenn der Körper rebelliert 6 thema Zöliakie - Das Problem mit Gluten nmi Die Zöliakie wurde bei Erwachsenen früher als Sprue bezeichnet. Heute wird sie vermehrt auch bei Erwachsenen diagnostiziert und gilt nicht mehr nur als Krankheit, die schon im Kindesalter entdeckt wird. Auch die Symptomatik hat sich geändert, so werden heute Symptome wie zum Beispiel Abgeschlagenheit und Müdigkeit (Fatiquesymptomatik) der Zöliakie zugeschrieben. Die Zöliakie ist eine komplexe Erkrankung und tritt bei etwa 0,3% bis 1% der Bevölkerung auf. Z öliakie ist nicht das Gleiche wie Glutenunverträglichkeit (Glutenintoleranz). Die Intoleranz stellt eine symptomschwache Form dar, bei der ein striktes Meiden von Gluten nicht notwendig ist. Außerdem kann die Unverträglichkeit als Folgeerscheinung auftreten und ist oft reversibel. Was ist Gluten? Das Wort Gluten ist eigentlich ein Sammelbegriff für verschiedene Klebereiweiße (Proteine), die u.a. in den Getreidesorten Weizen, Dinkel, Gerste und Roggen enthalten sind. Gluten entsteht erst, wenn den Klebereiweißen Feuchtigkeit zugeführt wurde und sich diese infolge verbinden. Getreide enthält also strenggenommen nur die Grundbestandteile für Gluten, was aber in der Ernährung keine Rolle spielt, da Getreide nicht roh verzehrt wird. In der Herstellung von Backwaren ist das Gluten jedoch essentiell: Es bestimmt die Elastizität des Teigs, indem beim Kneten lange Stränge entstehen, die den Teig zum einen stabilisieren, zum anderen flexibel machen. Dadurch dehnt sich die Luft beim Backen aus, bildet kleine Blasen – ein luftiges Gebäck entsteht. Ursachen der Zöliakie Wenn in der eigenen Familie Zöliakie auftritt, so erhöht sich das Risiko selbst an Zöliakie zu erkranken. Welche Gene hier genau eine Rolle spielen, ist noch nicht gänzlich geklärt. Fest steht, dass einige Faktoren des sogenannten HLA-Systems wichtig sind. HLA steht für humanes Leukozyten-Antigen-System. Das HLASystem ist eine Gruppe von Genen auf dem 6. menschlichen Chromosom und ist für die Immunabwehr wichtig. Bei mehr als 95% der Zöliakie-Patienten findet man eine bestimmte Konstellation des HLA-Systems. Dies sind HLA DQ2 und HLA DQ8. Diese Konstellation ist notwendig, damit sich die Zöliakie entwickeln kann, allerdings ist sie nicht allein verantwortlich. Das heißt, dass auch gesunde Menschen diese Konstellation in sich tragen können (etwa 20-25% aller Menschen), aber eben keine Zöliakie entwickeln. Inwieweit äußere Faktoren wie Ernährung, Viren, Lebensstil, usw. eine Rolle spielen, ist noch nicht bekannt. Fest steht, dass die wachsende Menge an Gluten in unserer Ernährung ein wichtiger Auslöser für Probleme mit Gluten zu sein scheint. Mehle und Samen ohne Gluten Nicht alle samenartigen Nahrungsbestandteile sind glutenhaltig. Im Rahmen einer glutenfreien Ernährung können ersatzweise folgende Früchte und Samen, Getreide und Pseudogetreide, Bohnen, Knollen und Wurzeln verwendet werden: • Mais • Reis • Sesam • Leinsamen • Sonnenblumenkerne • Buchweizen • Amaranth • Mohnsamen • Kastanien • Quinoa • Kokosnuss • Hanf • Hirse und Zwerghirse • Kichererbsen • Maniok/Tapioka • Mungobohnen 7 thema Symptome der Zöliakie Die klassischen Symptome einer Zöliakie sind chronische Durchfälle, zum Teil mit massigen und durch die gestörte Fettverdauung auch fettglänzenden, klebrigen Stühlen; aber auch Muskel- und Gelenkschmerzen, Blähungen, Vitamin- und Mineralsalzmangel, Blutarmut, Müdigkeit, Leistungsminderung, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Erbrechen. Bei einigen Patienten treten juckende Bläschen auf der Haut auf. Bei Kindern kommt es häufig zu Wachstums- und Gedeihstörungen. Als weitere Folge der unbehandelten (!) Zöliakie können auch Unfruchtbarkeit, Potenzstörungen, Schizophrenie oder Aphthen auftreten. Das passiert jedoch sehr selten. Klinische Formen der Zöliakie Es gibt verschiedene klinische Formen der Zöliakie, die hier nur kurz umrissen werden sollen: Typische, symptomatische Zöliakie Diese Form entwickelt sich meistens nur wenige Monate nach dem Abstillen. Symptome sind Wachstumsstörungen, Durchfälle, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Blähbauch. Atypische Zöliakie Diese Form tritt in den ersten Lebensjahren auf, oft im Grundschulalter. Symptome 8 sind Anämie (durch Eisenmangel), Bauchschmerzen, Wachstumsstörungen oder auch Dermatitis Herpetiformis Duhring (eine Erkrankung der Haut mit Bläschen, Rötungen, Ekzemen, Quaddeln und starkem, brennendem Juckreiz). Silente (versteckte, stumme) Zöliakie Die silente Zöliakie wird fast immer zufällig entdeckt, da die Patienten eigentlich keine Symptome aufweisen. In serologischen Untersuchungen wird diese Form zufällig diagnostiziert. Nach Beginn einer glutenfreien Ernährung zeigt sich dann aber doch eine deutliche Besserung des Allgemeinzustandes, insbesondere der körperlichen und der geistigen Leistungsfähigkeit, d.h. die Symptome sind eingentlich „versteckt” gewesen und wurden vom Patienten nicht als Symptome wahrgenommen. Latente Zöliakie Die latente Zöliakie besteht dann, wenn im Bluttest Zöliakie festgestellt wurde, aber die Dünndarmbiopsie kein Ergebnis liefert. Bei Patienten mit latenter Zöliakie, können sich durch den Verzehr von Gluten Schäden im Dünndarm bilden. Aber durch eine glutenfreie Ernährung, können sich diese Schäden wieder zurückbilden. Diagnose der Zöliakie Diagnostiziert wird die Zöliakie zuerst durch einen Bluttest beim Arzt. Dieser bestimmt u.a. spezifische Antikörper. Eine exakte Diagnose kann bei positivem Bluttest aber nur mittels Biopsie der Darmschleimhaut erstellt werden. Diese ist schmerzfrei und wird meistens ambulant durchgeführt. Von Selbstdiagnosen oder Heimtests, die im Internet bestellt werden können, wird auch hier dringend abgeraten! Erst nach der eindeutigen Diagnose durch den Arzt, kann mit der Therapie begonnen werden. Sie sollten auf keinen Fall vor der Blutuntersuchung mit der glutenfreien Diät beginnen, da dies die Messwerte – und somit die Diagnose – verfälschen kann. Therapie Die Zöliakie wird therapiert durch die strikte Einhaltung einer glutenfreien Ernährung. Wie jede Ernährungsumstellung, erfordert auch die Umstellung auf glutenfreie Diät einige Zeit und Geduld. Sie sollten sich auf jeden Fall Hilfe bei einem Ernährungsberater, der Erfahrung auf dem Gebiet der Zöliakie hat, suchen. Die glutenfreie Ernährung müssen Sie ein Leben lang durchführen, eine Heilung der Zöliakie ist derzeit nicht möglich. Aktuell laufen einige Forschungsprojekte, um eine Medikation gegen Glutenintoleranz zu finden. Diese Forschungen stecken aber noch in den Kinderschuhen. Wie funktioniert die glutenfreie Ernährung? Gleich nach der Diagnose kann üblicherweise mit der glutenfreien Diät begonnen werden. Nur bei sehr schweren Fällen sind noch weitere Maßnahmen erforderlich, üblicherweise reicht eine Umstellung auf glutenfreie Ernährung. Glutenfrei heißt tatsächlich glutenfrei, nicht: glutenarm. Bereits nach wenigen Tagen verschwinden die meisten Symptome und die Dünndarmschleimhaut beginnt sich zu regenerieren. Erst dann ist eine Aufnahme der lebenswichtigen Nährstoffe wieder möglich und so kehrt der Lebensmut schnell wieder zurück. Aber Achtung: Bereits kleine Mengen Gluten schädigen die Schleimhaut. Meistens treten zwar keine merkbaren Symptome auf, die Dünndarmschleimhaut wird aber trotzdem geschädigt. Die daraus resultierenden Schäden für Ihren Körper sind trotz ausbleibender Symptome enorm. Mittlerweile hat der Handel reagiert und die meisten glutenfreien Produkte werden auch als solche gekennzeichnet. Außerdem können Sie sich an LebensmittelListen orientieren. Sie sollten nur das essen, wo Sie sich sicher sind, dass es glutenfrei ist. Nur weil ein Verkäufer/Kellner sagt, das Essen sei glutenfrei, heißt das leider nicht, dass es wirklich der Fall ist. Zweifel ist immer ein guter Begleiter bei Zöliakie! Einige Tipps fürs tägliche Leben mit Zöliakie •Ist das Wort "weizenfrei" auf einer Verpackung aufgedruckt, heißt dies nicht unbedingt glutenfrei •„Kann Spuren von ... (Weizen, Gluten, Getreide, ...) enthalten“ heißt, dass das Lebensmittel nicht glutenfrei ist •Gluten kann nicht durch kochen, backen, gefrieren oder ähnliches unschädlich gemacht werden •Im gemeinsamen Haushalt glutenfreie und glutenhaltige Speisen getrennt aufbewahren (glutenfreie Nahrungsmittel immer höher im Schrank aufbewahren als glutenreiche Lebensmittel, so fallen keine Brösel auf das glutenfreie Essen) • Teller, Töpfe, Pfannen, etc. sehr gut säubern •Für glutenfreies Essen eigene Schneidbretter und Holzlöffel verwenden, da sich in den kleinen Ritzen Gluten verstecken kann Das nmi-Portal ist seit über 10 Jahren die unabhängige Plattform und Interessensvertretung für Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Ziel ist es, Betroffene, Ernährungsexperten und Ärzte professionell zu informieren, eine Austauschplattform zu bieten und die Interessen von Betroffenen zu vertreten. Sie finden Kochrezepte, Tabellen und viele nützliche Features für ein Leben mit einer Nahrungsmittelintoleranz und/oder Nahrungsmittelallergie. Weitere Informationen unter www.nahrungsmittel-intoleranz.com 9 medizin Dr. med. Astrid Thiemann, leitende Oberärztin für Unfall-, Hand-, Fuß- und wiederherstellende Chirurgie Fußerkrankungen erfolgreich heilen Ballenzeh, Beulenfuß, Hallux valgus: Diese schmerzhaften Deformationen können erfolgreich operiert werden. Die Füße müssen im Laufe eines Lebens viel aushalten. Sie tragen täglich das Körpergewicht und werden auch noch häufig in falsches Schuhwerk gequetscht. Hochhackige Schuhe sehen zwar gut aus – sind es aber nicht für die Füße. Deshalb leiden hauptsächlich Frauen (90 Prozent) unter Fußschmerzen und Verformungen der Zehen und Ballen. D ie leitende Oberärztin Dr. med. Astrid Thiemann aus der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg informiert im Interview mit wie geht‘s über Fußerkrankungen und Behandlungsmethoden, die bei Hallux valgus und ähnlichen Deformationen der Füße durchgeführt werden. Welche sind die häufigsten Fußerkrankungen und –fehlstellungen, mit denen Sie konfrontiert werden? Die häufigsten sind der Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt, sowie Hammerund Krallenzehen-Deformitäten. Es kommen aber auch Patienten mit schmerzhaften Spreizfüßen sowie Knick-Senkfüßen zu uns. Wie entstehen diese Deformationen? Ein Hallux valgus ist eine Vorfußdeformität mit Achsabweichung der 10 Großzehe zur Seite, dadurch kommt es zum Vorstehen des Köpfchens des ersten Mittelfußknochens, dem sogenannnten Ballen. Spreiz- bzw. Knick-Senkfüße können mit dem Auftreten der Hallux-valgus-Deformität beziehungsweise dem Fortschreiten in Zusammenhang gebracht werden. Daneben hat modisches, enges Schuhwerk mit hohen Absätzen eine deformierende Wirkung. Wie beeinträchtigen Hallux valgus oder ähnliche Deformationen die Betroffenen im Alltag? Durch die Fehlstellung der Großzehe kommt es zum einen zu Schmerzen im Großzehengrundgelenk, im Laufe der Zeit kann hier auch eine Arthrose entstehen. Daneben haben Betroffene über dem vorstehenden Ballen oft Schwielen und Entzündungen, die Schuhe drücken beziehungsweise die Patienten haben Mühe überhaupt passende, ausreichend weite Schuhe zu finden. Wie kann ein Hallux valgus behandelt werden? Bei zunehmenden Beschwerden ist die Therapie in der Regel ein operativer Eingriff. Der Zeitpunkt ergibt sich aus der subjektiven Beschwerdesymptomatik und möglichen Folgen wie Entzündungen, Arthrose etc. medizin Welche Operationsverfahren gibt es? Es sind insgesamt über 100 verschiedene OP-Verfahren beschrieben, in den letzten Jahren haben sich in Europa aber einige wenige Verfahren durchgesetzt. Dazu gehören die Austinoder Chevron-Osteotomie, die Scarf-Osteotomie sowie die Lapidus-Arthrodese. Allen gemeinsam ist das Prinzip, dass die verschobene Achse des ersten Mittelfußknochens wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht wird und die Gelenke erhalten werden. Was passiert nach einer operativen Therapie der Füße? Monate dauern. Die Patienten müssen sechs Wochen einen Vorfußentlastungsschuh oder einen anderen Spezialschuh tragen. Bei den meisten OP-Verfahren darf der Patient mit dem Schuh belasten. Dazu sollte nachts für drei Monate eine Halluxvalgus-Nachtschiene getragen werden, um die Korrekturstellung der Großzehen zu halten. Danach kann bei regelrechtem Verlauf normales, bequemes und festes Schuhwerk getragen werden. Aufgrund der Schwellneigung sollte auf ausreichend weite Schuhe geachtet werden. Patienten mit stehenden Berufen brauchen dann aber oft mindestens zwei bis vier Wochen, ehe eine lange Belastung toleriert wird und die Arbeitstätigkeit wieder aufgenommen werden kann Ihr Tipp: Wie kann man vorbeugen? In den ersten zwei bis drei Wochen ist der Fuß noch recht schmerzhaft, die Wundheilung muss engmaschig beobachtet werden. Deshalb sind anfangs regelmäßige Verbandswechsel und die gute elastische Wickelung der Füße notwendig. Gegen die Veranlagung kann man nichts tun. Wichtig ist, möglichst oft bequemes Schuhwerk mit gutem Fußbett ohne zu hohe Absätze zu tragen. Nach der Operation besteht eine mehr oder weniger starke Schwellneigung des betroffenen Fußes. Dies kann bis zu drei Bei Spreiz- sowie auch Knick- und Senkfüßen ist früh das Tragen von individuell angepassten Einlagen sinnvoll. - Anzeige - Sprechstunde Fuß und Schulter Mittwoch 12.00 - 14.00 Uhr Freitag 14.00 - 16.00 Uhr Mit Dr. med. Astrid Thiemann, leitende Oberärztin der Abteilung für Unfall-, Hand-, Fuß- und wiederherstellende Chirurgie Der Hallux valgus (Ballenzeh) ist eine sichtbare Fehlstellung des großen Zehs. Dabei wandert der Mittelfußknochen Richtung Fußaußenseite, wodurch gleichzeitig die Großzehe nach innen wegknickt. Termine unter: T 04193 70-3030 Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg Wilstedter Straße 134 · 24558 Henstedt-Ulzburg T 04193 70-0 (Zentrale) www.paracelsus-kliniken.de/henstedt-ulzburg 11 medizin Sport mit Endoprothese Was ist möglich? Es informiert Dr. Peter Wulff, Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Schön Klinik Neustadt Der endoprothetische Ersatz (TEP = Totalendoprothese) an geschädigten Gelenken ist längst Routine geworden. Jährlich werden in Deutschland rund 200.000 Hüft-TEP, 160.000 Knie-TEP und 15.000 Schulter-TEP implantiert. In der Schön Klinik Neustadt gibt es für diese Art von Operationen eine der größten orthopädischen Abteilungen Deutschlands, die wiederholt mit dem Prüfsiegel „EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung“ zertifiziert wurde. Im letzten Jahr wurden hier mehr als 3.500 künstliche Gelenke implantiert. Sport tut gut Wegen verbesserter, auch auf höhere funktionelle Beanspruchungen ausgerichtete Implantate, Verankerungsprinzipien und verbesserter Operationstechnik werden neben älteren auch zunehmend jüngere, sportlich ambitionierte Menschen mit einem Gelenkersatz versorgt. Sowohl der durch die Implantation schmerzfrei und mobiler gewordene ältere Patient als auch der junge Endoprothesen-Träger haben neben der neu gewonnenen Lebensqualität oft den Wunsch zu vermehrter körperlicher Aktivität und Wiederaufnahme einer zuvor betriebenen Sportart. Es bedarf einer erfahrenen Beratung Der um Rat gefragte Orthopäde oder Hausarzt sieht sich oft in der schwierigen Lage, eine differenzierte Sportfähigkeit nach einer Endoprothesenoperation einzuschätzen. Unter den z. B. in der Fachliteratur am häufigsten angegebenen Risiken ist insbe12 sondere die Implantatlockerung durch Knochenumbauvorgänge im Implantatlager oder Reaktionen des Knochengewebes auf Material und Abrieb der Endoprothese von Bedeutung; allerdings wird dieses in wissenschaftlichen Arbeiten kontrovers diskutiert. Hinzu kommt, dass diese Bewertung und der daraus resultierende Ratschlag von vielen Faktoren abhängig sind und sich damit generalverbindliche Empfehlungen nur bedingt geben lassen. Einerseits wird die vermehrte körperliche Aktivität für das Implantatversagen durch Verschleiß der Gleitpaarung verantwortlich gemacht, andererseits zeigen Untersuchungen positive Auswirkungen einer regelmäßig und moderat betriebenen sportlichen Aktivität für die Lebensdauer einer Endoprothese. Die Ursachen werden sowohl in einer Verbesserung des knöchernen Einwachsens des Kunstgelenkes infolge von Beanspruchung des Knochens und damit einer Vermeidung der Osteoporose (Knochenschwund) durch Inaktivität als auch in einer Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten und dem zusätzlich stabilisierenden, muskulären Gelenkschutz gesehen. Auch der mit sportlichen Aktivitäten verknüpfte Erwerb von mehr Bewegungssicherheit und die Motivation Bewegungsängste bezüglich nachteiliger Folgen auf das Operationsergebnis abzubauen, können positive Aspekte der Sportaktivitäten sein. Da cirka 50 Prozent der jüngeren Endoprothesen-Träger nach der Implantation wieder sportlich aktiv sein möchten, ist der individuelle Beratungsbedarf hinsichtlich einer Sportfähigkeit mit Kunstgelenk gege- ben. Unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses sind einige Schwerpunkte bei der Beurteilung der Sportfähigkeit von Endoprothesenträgern zu berücksichtigen. Neben bestimmten Voraussetzungen (S.14) ist es wichtig, dass der Patient die angestrebte Sportart bereits sehr gut beherrscht. Neue (Risiko-)Sportarten sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Als absolute Kontraindikationen für sportliche Aktivitäten sind die Gelenkinfektion und die radiologisch und klinisch Patient Uwe Hein fünf Tage nach der Hüftoperation, hier mit seinem Operateur Dr. Peter Wulff. Der Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie hat dem 50-jährigen ehemaligen Fußballer in der Bundeswehrnationalmannschaft ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Uwe Hein fühlt sich absolut fit und läuft bereits kurze Zeit nach der Operation ohne Beeinträchtigung beschwerdefrei. Dass es seinem Patienten so gut geht, darüber freut sich natürlich Dr. Wulff. medizin behandelnden Facharzt. Ziel der ärztlichen Beratung zu individuellen sportlichen Aktivitäten ist es, unter Abwägung der endoprothesenund patientenbezogenen Besonderheiten einen Kompromiss zwischen Gelenk stabilisierenden Bewegungsreizen und Gelenk schadender Überbeanspruchung zu finden. sichere Implantatlockerung zu betrachten. Eine muskuläre Schwäche und die damit verbundene Gelenkinstabilität sowie Bewegungseinschränkungen, Fehlstatik und TEP-Wechsel sind als relative Gegenanzeigen anzusehen. Sie beschränken die sportlichen Aktivitäten auf geringe Intensität und Dauer. Hier sind Überlegungen zu Bewegungsalternativen, bei denen die Endoprothese nicht wesentlich belastet wird, erforderlich. Generell besteht aber eine Empfehlung gegen Leistungsund Wettkampfsport in so genannten „Kontakt“-Sportarten. Ausnahmen sind kritisch zu bewerten und bedürfen der individuellen Beratung und Entscheidung durch den Grundsätzlich sind Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko, die gleichzeitig auch zu höheren Beanspruchungen der Endoprothese führen können, nicht geeignet. Allerdings sind aus ärztlicher Praxis etliche Patienten bekannt, die sich nicht an diese Empfehlungen halten und trotzdem auch nicht In der Schön Klinik Neustadt können die Patienten Golf bereits kurz nach der Operation und auf Wunsch unter Anleitung einer zertifizierten Golf-Physiotherapeutin auf dem klinikeigenen Putting Green üben, so wie auf dem Foto Ingrid Möbert nach einer Hüftprothesen-OP. Patienten sollten weiterhin Sport treiben Beispiel: Golf mit Kunstgelenken Das Golfspielen ist auch nach Hüft-Endoprothesen möglich, wenn die Rehabilitation abgeschlossen und das Gelenk wieder ausreichend beweglich ist und muskulär geführt sowie stabilisiert werden kann (unauffälliges Gangbild). Eine zementfreie Prothese muss stabil in den Knochen integriert sein. Wann im Einzelfall mit dem Golfspielen wieder begonnen werden kann, sollte mit dem behandelnden Orthopäden abgesprochen werden. Problema- tisch könnten beim Abschlag Drehmomente werden, die die Verankerung der Prothese belasten. Daher sollte die Drehbewegung beim Schwung verkürzt und eine ausgeprägte Rechts-Linksbewegung mit starker Belastung des linken Hüftgelenkes (bei Rechtshändern) vermieden werden. Auch eine Kniegelenksprothese stellt keine Gegenempfehlung für das Golfspielen dar. Das bestätigt, dass man meistens seine bisher betriebene Sportart gut weiterbetreiben kann, wenn unter physiotherapeutischer Anleitung die Technik modifiziert und angepasst wird. empfohlene Sportarten bzw. Risikosportarten mit einer Endoprothese ausüben. Wer dies macht, muss sich über die Risiken klar sein. Denn Verrenkung, Bruch oder Lockerung einer Prothese sind ernsthafte Komplikationen, die oft nur mit aufwendigen Operationen behandelt werden können und die Ergebnisse nach solchen Behandlungen sind häufig nicht so gut wie nach der Erstimplantation. einer Hüft-TEP. Achsgekoppelte Endoprothesen, so zeigen Studien, haben größere Einschränkungen hinsichtlich der sportlichen Belastung als Oberflächenersatzimplantate, da die Kraftübertragung auf die Implantat-Knochengrenze erheblich größer ist und Wiederholungseingriffe risikoreicher und eingeschränkter möglich sind. Kontakt: Sport bei Knie-Endoprothesen Schön Klinik Neustadt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Auch nach heutigem Kenntnisstand ist die sportliche Belastung mit einem künstlichen Kniegelenk problematischer anzusehen als bei Am Kiebitzberg 10 23730 Neustadt in Holstein Tel.: 04561 - 7184691 E-Mail: KlinikNeustadt@ schoen-kliniken.de - Anzeige - Gesundheits Gespräche 2016 14.07. Gesteigerte Lebensqualität durch künstlichen Gelenkersatz Moderne Therapien der Endoprothetik mit dem Schön Klinik Endo Aktiv-Programm Dr. Karl Christian Westphal; Dr. Peter Sand 11.08. Schlaganfallbehandlung auf einer zertifizierten Stroke Unit Lysetherapie und Thrombektomie Dr. Uwe Jahnke; Dr. Nils Commentz 15.09. Wenn die Hand nicht mehr greifen und fühlen kann Behandlung von Erkrankungen und Verletzungsfolgen der Hand Dr. Bernd Kisse 13.10. Gesteigerte Lebensqualität durch künstlichen Gelenkersatz Moderne Therapien der Endoprothetik mit dem Schön Klinik Endo Aktiv-Programm Dr. Karl Christian Westphal; Dr. Peter Sand 10.11. Aktuelles zur Koronaren Herzerkrankung Welche Alternativen gibt es zum Herzkatheter, Stent Prof. Peter Radke oder zur Bypass-OP? Veranstaltungsbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Schön Klinik Neustadt | Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt in Holstein Tel. 04561 54-0, Fax 04561 54-33 86 86 | [email protected] Es gilt ein ermäßigter Parktarif von 1 Euro. www.schoen-kliniken.de Schön Klinik. Messbar. Spürbar. Besser. 13 medizin Allgemeine Grundlagen zur Sportfähigkeit bei Endoprothesen-Trägern - OP mindestens vier Monate zurückliegend - stabile Implantatverankerung -kein prothesenbedingter Ruhe- und / oder Belastungsschmerz - Stabilität der Muskeln und Bänder - angemessener Bewegungsumfang -funktionelles Gangbild, kein Hinken, keine Gehhilfen bzw. größere Beinlängendifferenz -radiologisch keine Zeichen der Lockerung oder Osteoporose -stabile Herz-Kreislaufverhältnisse (Belastungs-EKG bei > 40 Jahren) Bedingt geeignete Sportarten -Alter, Körpergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen -Prothesendesign, Implantattechnik (zementiert/unzementiert) - sportliche Vorerfahrungen -psychische Sportfähigkeit (Ehrgeiz, Risikobewusstsein) - Skilanglauf (Diagonalschritt) -Golf (Schlagtechnik mit weniger Torsion in Knie- und Hüftgelenk) - Tennis (Vorerfahrungen, Doppelspiel, Sandplätze) - Tischtennis - Kegeln, Bowling - Reiten - Alpiner Skilauf (Vorerfahrung, Schontechniken) - Jogging (Intervalljogging) Spezielle Gegenanzeigen Nicht empfehlenswerte Sportarten - Gelenkinfektion - Implantatlockerung - Gelenkinstabilität - Wechselendoprothese - Muskelschwäche - Übergewicht (BMI > 29,5 kg/m2) - Kampfsportarten / Wettkampfsport - Ballsportarten - Leichtathletik (Sprung / Schnellkraft) - Geräteturnen - Eislaufen - Squash - Mountainbiking - Inline-Skating Individuelle Voraussetzungen Nicht empfehlenswerte Bewegungsformen - abrupte Drehbewegungen - starkes Anspreizen (Scheren, Kreuzen der Beine) - Belastungsspitzen (Sprünge, Ballspiele) Empfehlenswerte Bewegungsformen/ Sportarten mit Kniegelenkersatz Besonders geeignete Sportarten Hüft-TEP - Schwimmen / Aqua-Jogging -Radfahren (Sattel / Pedalhöhe beachten, Heimtrainer) - individuelle Gymnastik - Wandern (Bergauf / Gehstock / Schuhwerk) - Walking und Nordic Walking - Schwimmen (Kraulbeinschlag) -Radfahren (Damenrad mit tiefem Einstieg, alternativ Heimtrainer) 14 - Wandern (mit geeignetem Schuhwerk und Gehstock) - Walking, Nordic-Walking - Aqua-Jogging - Gymnastik (Dehnung und Kräftigung) -Rudern (Sitzstellung, Bootsbreite, Ein- und Ausstieg beachten) - Paddeln - Tanzen (kein Turniertanz) medizin Prof. Dr. K. Rüdiger Reischuk Sport mit Gelenkersatz? Für Prof. Dr. K. Rüdiger Reischuk kein Thema. Wie geht es dem Direktor des Instituts für Theoretische Informatik der Universität zu Lübeck fünf Jahre nach seiner Hüftoperation? „Meine Beweglichkeit ist voll da“, so seine spontane Antwort. Im Februar 2011 wurde dem begeisterten Orientierungsläufer rechts eine Endoprothese durch Chefarzt Dr. Karl Christian Westphal eingesetzt. Der durchtrainierte Professor, der bis zum 25. Lebensjahr aktiv Handball spielte, frönt seit rund 20 Jahren einen Laufsport, der ein Höchstmaß an körperlicher Fitness und ein hohes Maß an geistiger Leistung erfordert. Als sich damals über die Jahre die Beweglichkeit seines Hüftgelenkes verschlechterte und es neben Schmerzen auch deutliche Einschränkungen im Sport und Alltag gab, fasste er den Entschluss sich in der Schön Klinik Neustadt behandeln zu lassen. Bereits vier Monate nach der Operation beim Bergwandern in den Alpen bewährte sich das neue Hüftgelenk bestens. „Ab hier merkte ich, dass die neue Hüfte eingelaufen ist“, berichtet Prof. Reischuk. Ein Jahr später gewann er in Saarbrücken die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Orientierungslauf in der Seniorenklasse. Auf der Strecke von 4,8 km mit 200 Höhenmetern ließ er alle Konkurrenz hinter sich und siegte mit einer Zeit von 50:30 Minuten. Seither, ohne Unterbrechung, nimmt der 60-Jährige regelmäßig in ganz Deutschland und auch im Ausland – mit Karte und Kompass ausgerüstet – an Wettkämpfen in ruppigem Waldgelände mit hohem Lauftempo teil. Einzel-Physiotherapie bei Physiotherapeutin Ellen Franke. Eckart Gröhn Mit 15 Minuten Radfahren beginnt Eckart Gröhn seine eineinhalbstündige medizinische Trainingstherapie (MTT). Seine Schüler machten ihm die Vorgabe „Sie dürfen erst wieder in die Schule kommen, wenn Sie nicht mehr hinken, nicht mehr humpeln.“ Das werde ich – davon ist Eckart Gröhn einen Tag vor seiner Klinikentlassung überzeugt. Und auch den Rat des Schulleiters hat der Musiklehrer beherzigt: „Erholen Sie sich gut und denken Sie nicht an die Schule.“ Die Hüftoperation ist hervorragend verlaufen, nach sieben Tagen Akutklinik und 14 Tagen Reha-Aufenthalt freut sich der 54-Jährige auf Prof. Dr. K. Rüdiger Reischuk, Direktor der Instituts für Theoretische Informatik der Universität zu Lübeck, an seinem Schreibtisch. „Meine Beweglichkeit ist voll da“, so Prof. Dr. K. Rüdiger Reischuk, fünf Jahre nach seiner Hüftoperation. Das Foto zeigt den begeisterten Orientierungsläufer während der Deutschen Hochschulmeisterschaften. sein Zuhause in Wahlstedt. Nach einer Hüftdysplasie waren Hüftprobleme vorgezeichnet. Die Schmerzen hatten sich über viele Jahre aufgebaut und eine Operation war nicht mehr hinauszuschieben. Dass er nun ein Ersatzgelenk hat, spürt Eckart Gröhn nicht und leichte Schmerzen hatte er nur kurze Zeit nach dem Eingriff. Bis zu drei Mal täglich bekam er Physiotherapie, Marnitz-Massagen sowie Einzel- und Gruppenanwendungen. Außerdem drei bis vier Mal in der Woche für bis zu eineinhalb Stunden eine Einheit in der MTT (medizinische Trainingstherapie). Dafür hatte Physiotherapeutin Ellen Franke einen auf ihn individuell zugeschnitten Trainingsplan erstellt. „Es war einfach top mit Ihnen“, verabschiedet sich der Lehrer von seiner Physiotherapeutin, die ihn während seiner Rehabilitation begleitete. Gleichzeitig hebt er dabei die Herzlichkeit des gesamten Personals hervor. „Ich möchte hier niemandem Honig um den Bart schmieren; aber hier ließ keiner erkennen, dass er viel zu tun hat. Das war eine tolle Erfahrung für mich.“ Der Klinikaufenthalt war für Eckart Gröhn aber auch ein Ort der Erholung. „Noch nie hatte ich im Leben so viel Zeit für mich – drei Wochen zum Nachdenken, zum Lesen und Spazierengehen. Es war wunderbar“, sagt er. Daheim soll es der fitte Patient erst einmal ruhig angehen lassen und noch fünf bis sechs Tage ausspannen. Nach etwa sechs Wochen können die Schüler an der Richard-Hallmann-Gemeinschaftsschule in Trappenkamp wieder mit ihrem engagierten Lehrer rechnen, der den Schulchor und die Bigband leitet und auch privat ein begeisterter Musiker ist und als Trompeter in der „Swinging Feetwarmers Jazzband“ zu hören ist. 15 medizin Neue Behandlung von chronischen Wunden Hauke Cornelsen und das gesamte Hamburger Team Rund vier Millionen Menschen mit chronischen Wunden gibt es in Deutschland. Für die Betroffenen bedeutet das: Körperliche Schmerzen und eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Nun gibt es ein ganz neues Behandlungskonzept, das der Hamburger Wundtherapeut Hauke Cornelsen entwickelt hat. Dadurch kommt es zu einer besseren und schnelleren Wundheilung. I st die Haut verletzt, heilt die Wunde normalerweise schnell. Blutplättchen lagern sich an der verletzten Stelle, verschließen die Wunde. Manchmal sieht die Sache anders aus – und zwar, wenn eine Grunderkrankung die Wundheilung behindert. Vor allem Gefäßerkrankungen wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK, „Schaufensterkrankheit“) sowie Stoffwechselstörungen wie Diabetes gelten als Ursachen für nicht heilen wollende Wunden. Der Grund: Die Durchblutung funktioniert nicht optimal. Dadurch wird das verletzte Gewebe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Rein medizinisch bedeutet der Begriff „chronisch“, dass die Wunde bereits länger als acht bis zwölf Wochen besteht. Hauke Cornelsen, Wundtherapeut, Gefäßtrainer und Lymphdrainage-Therapeut in Hamburg: „Die Behandlung von chronischen Wunden ist schwierig und aufwendig. Denn es reicht nicht aus, die Wunde nur lokal zu versorgen.“ Oftmals haben sich im Wundbereich auch Schwellungen gebildet; Beläge auf der Wunde sind ebenfalls ein Problem. Cornelsen: „Bei vielen Patienten mit chronischen Wunden sind auch die Lymphgefäße verletzt worden – im Rahmen der Wundentstehung oder aufgrund einer Grunderkrankung. Dadurch kann die Gewebsflüssigkeit nicht mehr ausreichend abtransportiert werden. Die Flüssigkeit lagert sich im Gewebe ein.“ Eine gute Wundtherapie müsse folglich immer mehrgleisig erfolgen. Die Behandlung einer chronischen Wunde. 16 Fünf Jahre lang hat Hauke Cornelsen an einem neuen Wundkonzept gearbeitet und die „Wundtherapie nach Hauke Cornelsen“ entwickelt. Da das Konzept einmalig ist und erstmalig unterschiedliche, aber sich ergänzende Therapiemethoden beinhaltet, hat er es urheberrechtlich schützen lassen. Hauke Cornelsen: „Mit diesen Maßnahmen und genau in dieser Reihenfolge erzielen wir in meiner Praxis beachtliche Therapieerfolge.“ Die gesamten Behandlungsschritte werden nach der sogenannten „Non-Touch“ Technik durchgeführt, das heißt nichts Unsteriles berührt die Wunde. Bei chronischen Wunden kann in der ersten Woche eine tägliche Behandlung nach dem Behandlungskonzept von Hauke Cornelsen notwendig sein. Oft ist jedoch drei- oder sogar nur zweimal wöchentlich ausreichend. Häufig ist es empfehlenswert, dass der Patient nach Abheilung der Wunde weiter Kompressionsstrümpfe trägt, um die Durchblutung dauerhaft zu verbessern. Hauke Cornelsen arbeitet eng mit Hautärzten, Internisten und Gefäßchirurgen zusammen, welche die „Therapiehoheit“ behalten. Eine entsprechende Verordnung der Ärzte für die Behandlungen ist notwendig. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Behandlungen. Die Wunde wird gereinigt. medizin Das Behandlungskonzept chronischer Wunden nach Hauke Cornelsen ® 1. Verband entfernen 2. Wund- und Ödeminspektion Der Therapeut schaut sich den aktuellen Status der Wunde und gegebenenfalls die Schwellungen genau an. 3. Hygienische Hautwaschung Die gesamte zu behandelnde Extremität wird einer keimreduzierenden, hygienischen Hautwaschung unterzogen. 4. Nassphase Die Haut im Wundbereich wird für etwa 20 Minuten mit sterilen Wundspüllösungen eingeweicht. Cornelsen: „Meistens besteht die obere Schicht der Wunde aus Belägen. Diese müssen eingeweicht werden, damit sie dann später entfernt werden können. Nur eine saubere Wunde kann heilen.“ 5. Manuelle Lymphdrainage Bei dieser Behandlungsform werden spezielle Grifftechiken eingesetzt, damit mehr Flüssigkeit abtransportiert werden kann. Cornelsen: „Durch die Manuelle Lymphdrainage kommt es zu einer Entstauung des Wundgebietes, dadurch zu einem besseren Stoffwechsel und zu einer verbesserten Abheilung der chronischen Wunde.“ Die Manuelle Lymphdrainage wird während der Nassphase durchgeführt. 6. Mechanische Wundreinigung Die eingeweichten Beläge können nun entfernt werden. 7. Trockenphase Rund 15 Minuten dauert die Trockenphase im Wundbereich. Dabei kann die Feuchtigkeit abdampfen, betont Hauke Cornelsen. „Nur so stabilisieren sich das Wundbett und die Umgebungshaut, die später akribisch in der Wundrandpflege mit einbezogen werden muss.“ 8. Manuelle Lymphdrainage Diese weitere Manuelle Lymphdrainage wird während der Trockenphase durchgeführt. Jetzt werden vor allem die im eigentlichen Ödemgebiet liegenden Lymphgefäße aktiviert. Bei der ersten Lymphdrainage waren es eher die umliegenden Lymphgefäße, um diese zur Mehrarbeit anzuregen. Hauke Cornelsen: „Die Manuelle Lymphdrainage führt zu einer Ödemreduktion. So werden die Zellen vermehrt mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt; Entzündungen können besser abklingen und der Wundheilungsprozess kann beginnen.“ 9. Fotodokumentation Alle zwei Wochen wird die Wunde fotografiert, damit der Heilungsverlauf festgehalten wird. 10. Lokale Wundversorgung Die saubere Wunde wird nun mit einer sterilen Wundauflage Wundstadien gerecht versorgt. 11. Kompressionstherapie Der Patient erhält einen Kompressionsverband. Die Kompressionstherapie verkleinert den Durchmesser der Gefäße. So kann das Blut besser zum Herzen zurücktransportiert werden. Dies wiederum wirkt einem erneuten Anschwellen entgegen. Wichtig: Die Kompressionstherapie darf bei den Patienten keine Schmerzen auslösen – darf also niemals zu fest bandagiert sein. 12. Gefäßtraining Prinzipiell sollten sich die Patienten viel bewegen. Da sich die Muskeln während der Bewegung abwechselnd zusammenziehen und wieder entspannen, wird eine Pumpwirkung erzeugt, die die Entstauung des Gewebes unterstützt. In der Praxis von Hauke Cornelsen stehen spezielle Geräte für das Gefäßtraining zur Verfügung, zum Beispiel ein Laufband, ein Sitzfahrrad, ein Stepper und ein sogenanntes Tübinger Pedalergometer, mit dem die Unterschenkelmuskeln trainiert werden können. 13. Ernährungsberatung Besonders Patienten mit chronischen Wunden und einem Lymphödem sollten auf eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst, Salaten und Gemüse (Vitamine) achten. Eiweiße sind sehr wichtig für die Wundheilung. Daher sind Milchprodukte wie Joghurt sehr zu empfehlen. - Anzeige - Medizinische Lymphdrainage und Wundtherapie Praxis Gefäßorientierte Therapiepraxis Hauke Cornelsen & Team facebook.com/ praxiscornelsenhamburg Mühlenkamp 18, 22303 Hamburg Tel.: 040 / 270 60 60 www.cornelsen-lymphe.de [email protected] Med. Lymphdrainage und Wundtherapie Praxis Die Wunde wird verbunden. Hauke Cornelsen & Team Wundtherapeut WTcert® DGfW Gefäßtherapeut 17 medizin Diagnose Vorhofflimmern Motivationsstrategien helfen, das Leben umzustellen und das Schlaganfallrisiko zu senken ots / Initiative Schlaganfallvorsorge. V orhofflimmern ist eine Erkrankung, die viele Betroffene kaum bemerken und die sie zunächst auch nicht einschränkt. Da mit der Diagnose Vorhofflimmern jedoch das Risiko für einen Schlaganfall steigt, sollten Betroffene Maßnahmen zur Schlaganfallprävention ergreifen: Das können Änderungen einiger Lebensgewohnheiten sein, wie eine herzgesunde Ernährung, oder – sollten neben Vorhofflimmern noch weitere Risikofaktoren für einen Schlaganfall vorliegen – auch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten. Im Gegensatz zu Erkrankungen wie Diabetes, wo sich der Behandlungserfolg direkt anhand der Blutzuckerwerte nachvollziehen lässt, ist der Effekt von Maßnahmen zur Schlaganfallprävention nicht direkt messbar. Die zentrale Frage ist daher: Wie schaffen es vor allem ältere Betroffene, die womöglich zusätzliche behandlungsbedürftige Erkrankungen haben, bestimmte Gewohnheiten nachhaltig zu ändern? Motivationsexperte und Diplom-Psychologe Rolf Schmiel empfiehlt eine Strategie in Form von drei Schritten, die Betroffene bei der Akzeptanz und der Umstellung gewisser Lebensgewohnheiten nach der Diagnose unterstützen kann. 18 Wie alle chronischen Erkrankungen kann auch die Diagnose Vorhofflimmern für einige Betroffene ohne große Änderungen der Lebensgewohnheiten einhergehen. Für manch andere Patienten bedeutet die Diagnose Vorhofflimmern eine größere Umstellung der Lebensgewohnheiten und womöglich eine zusätzliche und gegebenenfalls langjährige Medikamenteneinnahme. Das ist der Fall, wenn zusätzlich zur Diagnose Vorhofflimmern weitere behandlungsbedürftige Erkrankungen oder Risikofaktoren vorliegen, wie Bluthochdruck oder Diabetes. Gerade für Letztere können die vom Experten Rolf Schmiel empfohlenen drei Motivationsschritte hilfreich sein. Diese können möglicherweise helfen, liebgewonnene Gewohnheiten leichter aufzugeben. Diplom-Psychologe und Motivationsexperte Rolf Schmiel empfiehlt eine dreistufige Strategie, die die Patienten individuell an ihre Bedürfnisse anpassen können. Sie kann helfen, Veränderungen im Alltag dauerhaft zu meistern. „Nachhaltig lassen sich Verhaltensweisen oft nur durch den Austausch mit anderen ändern – entweder im Einzelgespräch mit einem Vertrauten oder aber in einer Gruppe.” Als Drittes sollten Vorsätze mit positiven Anreizen verbunden werden. „Wichtig ist, die Strategie so anzupassen, dass sie einem zusagt. Jeder Mensch ist schließlich anders.” 1. Das Gespräch mit einem Vertrauten – Sorgen ausdrücken und Unterstützung finden Am Anfang steht das Gespräch mit einem Vertrauten, beispielsweise einem engen Freund, der den weiteren Weg nach der Diagnose mitgeht. „Je nach Bedürfnis des Patienten kann das aber auch der Arzt, ein Therapeut oder der Sportcoach sein, der einem durch regelmäßigen persönlichen Austausch das Gefühl der Überforderung nimmt”, so Schmiel. „Ganz gleich, welche Methode der Einzelne wählt: Ängste auszusprechen erleichtert generell die Verarbeitung und ist der erste Schritt zu einer nachhaltigen Lebensumstellung.” Gerade die Kommunikation mit dem Arzt spielt eine große Rolle: Immerhin empfiehlt der Arzt womöglich einen Plan, der den Patienten im Alltag vor Herausforderungen stellt: mehr Bewegung und weniger Alkohol, eine ausgewogene, „herzgesunde” Ernährung, Stressabbau, kein Nikotin und eventuell eine regelmäßige Einnahme der Medikamente. „Hier unterstützt die 'Initiative Schlaganfallvorsorge' Menschen in Gesundheitsfragen, damit sie selbst aktiv werden und möglichst bis ins hohe Lebensalter gesund bleiben”, erklärt Dr. Barbara Keck, medizin Geschäftsführerin der BAGSO Service Gesellschaft. Unter www.schlaganfall-verhindern.de finden Interessierte nützliche Informationen. Außerdem können dort kostenlos eine Aufklärungsbroschüre sowie weitere Informationen heruntergeladen werden. Zur Verbesserung der Erkennung von Vorhofflimmern können folgende Tipps für Betroffene hilfreich sein: • Lernen, den eigenen Puls selbst zu ertasten. • Das eigene Risiko für Vorhofflimmern ab einem gewissen Alter und beim Vorliegen von Risikofaktoren mit dem Hausarzt besprechen. • Die Notwendigkeit einer weiterführenden Diagnostik mit dem Hausarzt klären. 2. Motivation durch „Gleichgesinnte” – Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in der Gruppe „Zusätzlich zum Gespräch mit einem festen Vertrauten kann es helfen, sich mit Menschen auszutauschen, die gleiche Erfahrungen machen”, so Schmiel. Der zweite Schritt führt daher zu Interessens- gruppen, in denen Betroffene nicht nur Gleichgesinnte finden, sondern auch Hilfsbereitschaft und Solidarität. Das können Herzsportgruppen sein, sowie Koch- oder Abnehmtreffs, die über Zeiten hinweghelfen, in denen die nötige Motivation fehlt. Gemeinschaften bieten Identifikation, Tipps und Vorgaben, um sich daran zu orientieren. „Die Gruppe fungiert dabei als wohlwollende ‚Kontrollinstanz’, die einen unterstützt”, erklärt der Psychologe. Interessierte können ihren Arzt nach Abnehmtreffs in der Region fragen. Auch die Krankenkasse kann dazu wertvolle Tipps geben. Sportvereine sind eine gute Anlaufstelle, um nach geeigneten Herzsportgruppen zu fragen. 3. Kleine Schritte zum individuellen Ziel – und nicht vergessen, Erfolge zu feiern Jeder, der schon einmal versucht hat, ein längerfristiges Ziel zu erreichen, kennt den psychologischen Trick: Das große Ziel in der Ferne wird greifbar, wenn man sich kleine Etappenziele setzt. Rolf Schmiel empfiehlt daher drittens, sich jeweils eine Zeitspanne von drei Monaten zu stecken, um Vorhaben zu verwirklichen. „Je kurzfristiger bzw. schneller die Vorsätze umsetzbar sind, desto höher ist die Motivation, Der Schlaganfall •D er Schlaganfall gehört zu den häufigsten Herz-KreislaufErkrankungen in Deutschland: Jährlich ereignen sich rund 270.000, darunter fast 200.000 erste und 66.000 erneute Schlaganfälle.¹ Etwa 80 Prozent der Schlaganfall-Patienten sind über 60 Jahre alt. •U ngefähr jeder fünfte Schlaganfall kann auf Vorhofflimmern zurückgeführt werden. An dieser Herzrhythmusstörung sind in Deutschland fast zwei Millionen Menschen erkrankt.² •Z u den wichtigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall gehören Bluthochdruck, Vorhofflimmern, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen. •Z wei von drei Schlaganfällen könnten verhindert werden, wenn Risikofaktoren frühzeitig erkannt und eine optimale Prävention durchgeführt würde. Weitere Informationen zum Schlaganfall sowie Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Vorhofflimmern sind unter www.schlaganfall-verhindern.de abrufbar. ¹Heuschmann PU et al: Schlaganfallhäufigkeit und Versorgung von Schlaganfallpatienten in Deutschland. Akt Neurol 2010; 37:333-340. ²Camm AJ et al. Guidelines for the management of atrial fibrillation: the Task Force for the Management of Atrial auf das nächste Ziel hinzuarbeiten.” Das kann zum Beispiel sein, sich über die nächsten drei Monate strikt an die Einnahme der Medikamente zu halten, einmal die Woche zum Sport zu gehen oder ähnliches. Diät- und Schritttagebücher können helfen, Ernährungsdaten oder sportliche Aktivitäten Tag für Tag zu dokumentieren; auch in Abnehmgruppen kann der Gewichtsverlust gemessen und festgehalten werden. Wer sich damit wohlfühlt, kann Apps oder digitale Fitnessarmbänder nutzen, um Fortschritte festzuhalten. Auf keinen Fall sollte dabei vergessen werden, sich für erreichte Etappenziele etwas Gutes zu tun. Denn das Erreichen der selbstgesteckten Ziele zu feiern, kann zusätzlich anspornen und motivieren, durchzuhalten. Psychologen nennen das „positives Konditionieren”. Worin die Belohnung besteht, entscheidet jeder selbst: ein Wellnesstag, sein Lieblingsessen kochen, der Ausflug mit Freunden oder die Shoppingtour. Nach den ersten Fortschritten folgt das nächste Etappenziel. Mit Hilfe dieser dreistufigen Strategie kann langsam die Akzeptanz der chronischen Erkrankung, die langfristige Lebensumstellung oder Therapie gelingen. Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe Seit ihrer Gründung durch Liz Mohn 1993 verfolgt die Stiftung das Ziel, möglichst viele Schlaganfälle zu verhindern und die Folgen dieser Erkrankung zu mildern. In unterschiedlichen Projekten kümmert sie sich erfolgreich um eine Verbesserung der Prävention, der Therapie, der Rehabilitation und der Nachsorge des Schlaganfalls. Unterstützt wird die Aufklärungs- und Informationsarbeit der Stiftung von rund 200 sogenannten Regionalbeauftragten, die meisten sind Ärzte aus Kliniken und Rehabilitations-Einrichtungen. Unter dem Dach der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sind inzwischen über 470 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen entstanden. Auch in der Akuttherapie hat die bundesweite Stiftung Zeichen gesetzt: Heute gibt es deutschlandweit mehr als 280 Schlaganfall-Spezialstationen, so genannte Stroke Units, die von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, der LGA InterCert und der Stiftung zertifiziert werden, um ihre Qualität zu gewährleisten. 19 - Anzeige - Wirkung von Kerstin Wendt und Paige mit Bewohnerin im DOMICIL Seniorenpflegeheim Am Markt Hundetherapie auf den Menschen Seniorenpflegeheim Am Markt Die Wirkung von Tieren auf Teilnehmern Gesprächsstoff für die Kom- weiß, dass am unteren Ende die Belohnung für sie herausrollt. Hierbei bestätigt munikation untereinander und weckt Erinuns Menschen ist durchweg sehr nerungen, die dann mit den anderen geteilt sich, dass Paige als Golden Retriever von Natur aus als intelligent, zutraulich und facettenreich. Zum einen verän- werden können. geduldig gilt. die Anwesenheit von Hun-egeheim Der Therapiebegleithund Besuche bei bettlägerigen BewohDasdert DOMICIL-Seniorenpfl Am Markt befindetAuch sich in zentraler Lage nern und der Kontakt mit Bewohnern bei den bereits unsere Physis, indem „Paige“ von Heide direkt am historischen Marktplatz und ist mit öffentlichen Besuchsgängen über die und Flure der drei sich nachweislich der Puls veränWohnbereiche imentfernt DOMICIL gehören Das erreichbar. DOMICIL Seniorenpflegeheim Am privaten Verkehrsmitteln leicht Nur wenige Schritte lädtzu dert und der Blutdruck minimal Markt hat nun einen eigenen Therapiebe- Paiges Aufgaben. Unsere Bewohner und die sinkt. Fußgängerzone mit sich ihrengleithund zahlreichen, gemütdas Team vomund DOMICIL Seniorenpflegemit dem Namenkleinen „Paige“. Sie Geschäften ist Die Bewegung erhöht heim Am Markt freuen sich über die neue sechs Jahre alt und gehört zur Hunderasse lichen zum Bummeln und Cafés die Anwesenheit des Tieres ein. „Lieblingsmitarbeiterin“ im Hause. der Golden Retriever. Unsere Mitarbeiterin wirkt zudem aktivierend auf aus der Zusatzbetreuung, Frau Kerstin Wendt, hat gemeinsam mit ihrer Hündin die Senioren. Bereits das Streicheln Ausbildung zum Therapiebegleithund bzw. eines Hundes steigert die Fein- zur Therapiehundeführerin Ende 2015 erfolgreich abgeschlossen. Diese AusbilUnsere motorikLeistungen: von älteren Menschen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. • • • • • • dung fand in der Dog´s Life Hundeschule, Leicht- bis Schwerstpflegegeführt in allen PflMitarbeiterin egestufen durch unsere aus der Pflege, Frau Angela Näter, statt. Auch auf unsere Psyche haben Hunde Kurzzeit- und Verhinderungspflege Als ausgebildeter Therapiebegleithund füheinen positiven Effekt und schaffen eine Wohnbereich für Erkrankte ren Frau Wendt und Paige nun u. a. die stimulierende Umgebung. Die dementiell Tiere wirken wöchentliche Hundegruppe mit den beruhigend und die häufig bei Menschen Große, wohnliche ZimmerBewohnern mit Bad durch. Hierbei können die mit Demenz auftretende Unruhe nimmt ab. Bewohner den Hund streicheln, mit LeckerDurch ihre zutrauliche Art vermittelnund Hunde Gemeinschaftsräume Moderne Therapielis füttern oder einfach nur bei Aufgaben, bereits durch das Aufschauen zum MenPartner aller wie dem Beutelsuchen, beobachten. Dieschen Achtung undKostenträger Bewunderung, so dass ältere Menschen das Gefühl bekommen, gebraucht zu werden, denn einem Hund ist es egal, ob ein Mensch alt, verwirrt oder in irgendeiner Form eingeschränkt ist. In Gruppentherapien mit Hunden zeigt sich der positive Effekt auf die Sozialisation der Menschen untereinander. Der Hund wirkt hierbei als sozialer Katalysator. Er gibt den ses unterstützt bereits die Erinnerungspflege und die Bewohner kommen schnell ins Gespräch über frühere Erlebnisse mit Hunden oder die eigenen Haustiere. Auch scheue Bewohner können mittels eines Schlauches den Hund mit Leckereien belohnen. Dabei stecken die Bewohner die Leckerlis oben in den Schlauch und Paige DOMICIL Seniorenpflegeheim Am Markt GmbH Öffnungszeiten: Markt 52 ● 25746 Heide Montag bis Freitag 8.00 - 17.00 Uhr und nach Vereinbarung. Tel. 0481 42130-0 DOMICIL-Seniorenpflegeheim Am Markt GmbH 20 Markt 52 | 25746 Heide www.domicil-seniorenresidenzen.de Weitere Kontaktdaten: www.SARB.de info Die Selbsthilfegruppe OvarSHKiel aus Schleswig-Holstein lädt zum 2. Bundesweiten Treffen für Frauen mit Eierstockkrebs (ESK) in Kiel, 15.9. - 18.9.2016 ein Vom 15.-18.9.2016 dreht sich in Kiel alles rund um das Thema Eierstockkrebs und die Möglichkeiten, mit dieser Diagnose umzugehen. Eingeladen sind alle betroffenen Frauen mit der Diagnose ESK, sowie Ärzte und Experten zu diesem Thema. Ziel dieses einzigartigen Treffens ist es, sich bundesweit miteinander zu vernetzen, einander persönlich und direkt kennen zu lernen, voneinander zu lernen und sich auszutauschen. „Unser Treffen in Kiel soll zur Aufklärung und Information über die Behandlungsmöglichkeiten und zur Vernetzung von Frauen und Ärzten dienen“, so die Initiatorin der Selbsthilfegruppe OvarSHKiel, Andrea Krull. Dafür haben die Organisatorinnen ein abwechslungs- reiches Programm auf die Beine gestellt: Neben einer Schiffstour auf der Kieler Förde und Grillen am Strand gibt es Workshops und Diskussionsrunden mit Ärzten und weiteren Experten zum Thema Eierstockkrebs, auf Augenhöhe. „Es ist uns wichtig, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer genügend Raum für ihre persönlichen Bedürfnisse finden und dennoch die Möglichkeit zum Austausch untereinander wahrnehmen können. Hier können die betroffenen Frauen in angenehmer Atmosphäre den Rat von verschiedenen Experten einholen und sich über medizinische, soziale und psychologische Aspekte informieren“, erklärt Andrea Krull. „Wir freuen uns sehr auf diese Tage und hoffen auf rege Teilnahme. Nur zusammen und vernetzt können wir bestens informiert dieser Krankheit die Stirn bieten und alle Möglichkeiten hierzu ausschöpfen.“ Bei der Organisation ist OvarSHKiel breit aufgestellt. Sie werden unterstützt von der Krebsgesellschaft Schleswig Holstein, Uniklinik Schleswig-Holstein (UKSH), Städtisches Krankenhaus Kiel, Charité Berlin sowie deren Ärztinnen und Ärzten und weiteren Expertinnen und Experten rund um das Thema ESK. Infos zum 2. bundesweiten Treffen für Frauen mit Eierstockkrebs (ESK) in Kiel unter www.ovarsh.de. Anmeldungen bitte bis zum 01.08.2016 an [email protected]. - Anzeige - Neuer Chefarzt übernimmt die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin in der Asklepios Klinik Nord Chefarzt Prof. Dr. Markus J. Kemper Spezialisierungen ■ Behandlung aller Notfälle im Kindesalter (ambulant und stationär) in enger Kooperation mit den niedergelassenen Kinderärzten ■ Diagnostik und Therapie angeborener Fehlbildungen der Niere und des Harntrakts (inklusive pränataler Beratung) ■ Diagnostik und Therapie aller akuten und chronischen Nierenfunktionsstörungen im Kindesalter inkl. Vorbereitung und Nachsorge bei Nierentransplantation ■ Behandlung aller Krankheiten des Verdauungstrakts, des Nervensystems und der Lungen in Kooperation mit dem neuen Spezialistenteam der Kinderklinik Heidberg Asklepios Klinik Nord - Heidberg Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Tangstedter Landstraße 400 22417 Hamburg Tel.: (0 40) 18 18-87 33 51 Fax: (0 40) 18 18-87 34 68 [email protected] www.asklepios.com/nord 21 info Paartherapie: Therapie oder Beratung für ein liebevolleres Miteinander U neinigkeit bei Erziehungsfragen, kaum noch Zeit füreinander aufgrund vieler Verpflichtungen oder grundsätzliche Probleme in der Kommunikation: Es kann viele Gründe geben, warum Paare sich voneinander entfernen. Manchmal ist es gar nicht so leicht, das Problem zu erkennen, klar zu benennen und aufzuarbeiten. Eine mögliche Hilfe bietet die Paartherapie. Im Gegensatz zu einer Paaroder Eheberatung ist eine Paartherapie meist langfristiger angelegt und geht bei der Bearbeitung der Probleme mehr in die Tiefe. Viele Paare suchen eine Paartherapie oder Paarberatung erst dann auf, wenn ihre Konflikte schon relativ weit fortgeschritten sind. Deshalb hat die Paartherapie nur eine eingeschränkte Wirksamkeit. Dennoch haben Studien gezeigt, dass es bei etwa der Hälfte bis zwei Drittel der Paare, die an einer Paartherapie teilnahmen, zu deutlichen klinischen Verbesserungen kommt. Außerdem berichtete etwa die Hälfte der Paare über eine deutlich höhere Zufriedenheit mit der Partnerschaft. 22 gemeinsam zu den Therapiestunden eingeladen. Es kann aber auch sinnvoll sein, von Zeit zu Zeit mit einem oder beiden Partnern Einzelsitzungen durchzuführen. In einer Paartherapie geht es darum, akute oder chronische Konflikte in einer Partnerschaft zu bearbeiten und zu überwinden. Ziel der Therapie ist es, die Kommunikations-, Beziehungs- und Partnerschafts-Fähigkeiten der beiden Partner zu stärken. Im Lauf der Therapie lernen beide Partner, die Hintergründe der Konflikte und ihren eigenen Anteil daran und gleichzeitig ihren Partner besser zu verstehen. Außerdem erarbeiten sie gemeinsam mit dem Therapeuten Strategien, um Probleme und Stresssituationen besser zu bewältigen. Vorgehensweise in einer Paartherapie Zielsetzung Zum einen wird geschaut, welche äußeren Faktoren zu Problemen führen und wie sie verändert werden können. Gleichzeitig wird ihnen Raum gegeben, um über tiefergehende Themen zu sprechen: zum Beispiel über Wünsche und Bedürfnisse an die Partnerschaft, Ängste, Enttäuschungen und Verletzungen. Eine wichtige Voraussetzung für eine Paartherapie ist, dass beide Partner einverstanden sind, die Therapie zu machen und bereit sind, aktiv an Veränderungen mitzuarbeiten. In der Regel werden die Partner Der Therapeut arbeitet in den Gesprächen die typischen Muster heraus, durch die ein Paarkonflikt entsteht und eskaliert. So kann es zum Beispiel sein, dass sich ein Konflikt zuspitzt, weil beide info Überwindung von Partnerschaftskonflikten Dr. Christine Amrhein / Pro Psychotherapie e.V. Partner das Gleiche machen: Beide schreien sich an und werfen sich Gemeinheiten an den Kopf (symmetrische Eskalation). Es kann aber auch sein, dass sich das Verhalten beider Partner im Konflikt „ergänzt“: Je mehr der eine Partner fordert, dass der andere bei alltäglichen Aufgaben hilft, desto weniger ist der andere bereit, etwas zu tun (komplementäre Eskalation). Oft ist es hilfreich zu verstehen, welche Themen aus den Herkunftsfamilien der Partner im Streit auftauchen. Zum Beispiel kann es sein, dass ein Partner schon in der Kindheit wenig Verlässlichkeit oder viel Strenge erlebt hat und deshalb sehr stark reagiert, wenn er das Verhalten des Partners als ähnlich empfindet. Solche Beziehungsmuster und Grundorientierungen sollen in der Therapie genauer verstanden und durch neue, konstruktivere Formen des Umgangs miteinander ersetzt werden. Ein Beispiel In der Ehe von Holger und Bettina kommt es in der letzten Zeit immer öfter zu Streit. Holger ist sauer, dass Bettina oft „einfach so“ neue Dinge kauft und dabei aus seiner Sicht zu großzügig mit dem Geld umgeht. Im Streit wirft er ihr zum Beispiel vor: „Du hast schon wieder zu viel Geld ausgegeben. Ständig gehst Du shoppen und kaufst völlig unnötige Sachen!“ Bettina wehrt sich, sie findet die Vorwürfe nicht gerechtfertigt. Als der Streit immer lauter wird, zieht sie sich schließlich in ihr Zimmer zurück. Holger ruft ihr wütend hinterher: „Verdammt noch mal, bleib hier! Nie hörst Du mir zu!“ In den nächsten Stunden gehen sich die beiden aus dem Weg und wechseln kein Wort mehr miteinander. Bettina ist beleidigt und verletzt, Holger kocht innerlich – er sieht jetzt eigentlich nur noch negative Eigenschaften an seiner Frau. In den Paargesprächen wird deutlich, dass Bettina seit ihrer Kindheit oft massive Kritik erlebt hat. Sie empfindet die Vorwürfe von Holger deshalb als sehr heftig: „Du bist eine Niete, du taugst nichts.“ Deshalb tut sie das Einzige, bei dem sie sich sicher und geschützt fühlt: Sie zieht sich in ihr Zimmer zurück. Gleichzeitig wird deutlich, dass Holger in seiner Vergangenheit oft erlebt hat, dass er nicht gehört und nicht ernst genommen wird. Das macht ihn richtig wütend und führt dazu, dass er immer mehr auf dem Thema beharrt und mehr Vorwürfe macht, als es der Sache eigentlich angemessen wäre. Durch abwechselnde Fragen an beide Partner arbeitet die Therapeutin die typische Dynamik des Konflikts heraus: Holger kritisiert Bettina – sie zieht sich zurück – er wird immer wütender und übt noch massivere Kritik – Bettina zieht sich noch stärker zurück, redet nicht mehr mit ihm ... usw. 23 info Begleitung von partnerschaftlichen Veränderungsprozessen Der Therapeut bemüht sich aktiv, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Partnern aufzubauen und einen Rahmen zu schaffen, in dem beide ihre Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken können. Dabei nutzt er meist die Merkmale der klientenzentrierten Gesprächsführung nach Carl Rogers: Er bringt beiden Partnern Wertschätzung entgegen, fühlt sich in ihre Gefühle und Gedankenwelt ein (Empathie) und verhält sich so, wie er wirklich ist (Echtheit). Ein wichtiges Ziel der Paartherapie ist, die Autonomie und Eigenverantwortung der Partner zu fördern, so dass sie langfristig in der 24 Lage sind, ihre Probleme selbständig zu lösen und eine glücklichere Partnerschaft zu führen. Dabei legt der Therapeut viel Wert auf die Ressourcen und Stärken der beiden Partner – zum Beispiel, was sie trotz aller Schwierigkeiten gut gemeistert haben. Er hebt auch kleine Veränderungen in eine positive Richtung hervor und lobt die Klienten dafür ausgiebig. Gleichzeitig kann er auch die positiven Aspekte von bisher negativ gesehenem Verhalten aufzeigen. Zum Beispiel kann der Vorwurf „Schon wieder hast Du unseren Hochzeitstag vergessen!“ auch interpretiert werden als: „Du bist mir wichtig. Deswegen wünsche ich mir, dass Du an unseren Hochzeitstag denkst. Schließlich liebe ich Dich immer noch.“ Eingesetzte Methoden aus verschiedenen Therapierichtungen In einer Paartherapie werden meist Methoden aus unterschiedlichen Therapierichtungen verwendet und oft auch miteinander kombiniert. Methoden der Familientherapie bzw. systemischen Therapie Dazu gehören das zirkuläre Fragen, die Verwendung von Metaphern, die Wunderfrage, Rollenspiele oder die Skulpturarbeit. Um zu verstehen, wie das Verhalten und die Gefühle in der Partnerschaft durch die Herkunftsgeschichten der beiden Partner beeinflusst werden, werden oft auch ihre Lebensgeschichten betrachtet. Das geschieht zum Beispiel mithilfe eines Familienstammbaums oder eines Genogramms. Methoden aus psychoanalytisch orientierten Ansätzen Bei einer psychoanalytisch geprägten Arbeitsweise wird stärker darauf geschaut, wie die aktuellen Konflikte mit der persönlichen Geschichte und der frühen Entwicklung in der Herkunftsfamilie der beiden Partner zusammenhängen. Im Gegensatz zu lösungsorientierten Ansätzen, die sich stärker auf das „Hier und Jetzt“ konzentrieren, legen psychoanalytische Ansätze mehr Wert darauf, auch schwierige Themen, die mit Schuldgefühlen, Scham oder Angst behaftet sind, anzusprechen und zu bearbeiten. info Kommunikationstraining In der Paartherapie geht es darum, die Kommunikationsfehler des Paares aufzudecken und durch ein konstruktiveres Gesprächsverhalten zu ersetzen. Dieses kann in Rollenspielen geübt werden, bei denen beide Partner abwechselnd Fähigkeiten in der Rolle des Sprechers und in der Rolle des Zuhörers üben. Techniken der Mediation Bei der Mediation ist der Therapeut der unabhängige Dritte. Er versucht, mit den Partnern zu gemeinsamen Vereinbarungen zu gelangen, bei denen die Interessen und Bedürfnisse beider Partner angemessen berücksichtigt werden. Der Therapeut gestaltet dabei den Ablauf, indem er gezielte Fragen stellt, das Gespräch lenkt und die Bedürfnisse und Interessen beider Partner herausarbeitet. Gleichzeitig macht er deutlich, dass für den Inhalt der Regelungen die Partner allein verantwortlich sind. Lernen, die Paarbeziehung zu pflegen Sind die Konflikte weitgehend bearbeitet, können beide Partner lernen, was sie selbst dafür tun können, dass ihre Liebe und Zuneigung erhalten bleiben und sogar wieder wachsen. Zuneigung und Bewunderung für den anderen zeigen, die Vorstellungen und Wünsche des anderen respektieren und einen gemeinsamen Sinn im Leben schaffen. Der Therapeut gibt den Klienten dazu Anre- gungen oder stellt konkrete Hausaufgaben, um diese Fähigkeiten zu fördern. Bei folgenden Problemen ist eine Paartherapie sinnvoll die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Übergangssituationen wie Umzug oder Auszug der Kinder) •Umgang mit Untreue von einem oder beiden Partner • Gewalt in der Partnerschaft Typische Probleme, die in der Paartherapie behandelt werden, sind: •K onflikte und Krisen, in denen der Streit so weit eskaliert ist, dass beide keinen Weg mehr sehen, wie es weitergehen könnte und nicht mehr in der Lage sind, gemeinsam konstruktiv nach Lösungen zu suchen •belastende Lebenssituationen, die sich auf die Partnerschaft auswirken (zum Beispiel Belastungen durch •Umgang der Partner mit Trennung oder Scheidung •p sychische oder körperliche Erkrankung bei einem der beiden Partner, die durch Beziehungsprobleme verstärkt wird und / oder die Partnerschaft stark belastet •wenn beide Partner sich emotional voneinander entfernt haben und nun nach Wegen suchen, um die Partnerschaft neu zu beleben - Anzeige - Über Pro Psychotherapie e.V. Die Möglichkeiten und Angebote der Psychotherapie sind in Deutschland zwar vielfältig, aber für Laien und Hilfesuchende oft nur schwer zu überblicken und zu durchschauen. Selbst viele Professionelle im Gesundheitswesen tun sich hier schwer. Der Verein Pro Psychotherapie e.V. wurde aus dem Wunsch heraus gegründet, Menschen mit psychischen Problemen per Information, Aufklärung und einer Therapeutensuche auf ihrem Weg zu helfen. Das Psychotherapie-Portal therapie.de stellt hier eine leicht zugängliche Informationsquelle für Laien und Experten dar. Die deutschlandweite Therapeutensuche erleichtert und verkürzt Hilfesuchenden auf therapie.de den Weg zum Therapieplatz. Neben der Unterstützung von Betroffenen, ihren Angehörigen und weiteren Vermittlern im Gesundheitswesen engagiert sich der Verein für eine Professionalisierung der Psychotherapie auf der „Anbieterseite“. Gezielte Therapeutensuche: www.therapie.de/psychotherapie/ -art-/paartherapie Paartherapie Körperorientierte Psychotherapie · Traumatherapie · Musiktherapie Freude am Leben, Selbstvertrauen, Zufriedenheit Die heutigen Erwartungen an eine Paarbeziehung können vielfältig sein. Sie soll gleichberechtigt, liebevoll, freundschaftlich und erotisch zugleich sein, soll die Grundbedürfnisse nach Nähe, Sicherheit, Verbundenheit, Kontakt, Respekt und Autonomie erfüllen. Das dies eine lebenslange Herausforderung bedeutet, liegt auf der Hand. Oft gelingt es uns, das Anderssein des Partners zu akzeptieren und mit den daraus resultierenden Konflikten konstruktiv umzugehen. Gelingt dies nicht oder nicht mehr, kann sich das u.a. so anfühlen: • Sie tragen mit dem Partner immer die gleichen Konflikte aus und fühlen sich in einer Sackgasse. • Sie fühlen sich verletzt und haben sich innerlich voneinander distanziert. • Sie haben das Gefühl, Ihr Partner versteht Sie nicht (mehr). • Sie haben Angst, dass Ihre Liebe zerbricht oder dass Sie sich nicht so weiterentwickeln können. • Sie empfinden Ihre Sexualität als unbefriedigend. Eine Paartherapie kann Ihnen helfen, Offenheit, Lebendigkeit, Freude und Liebe in Ihre Beziehung einkehren zu lassen. Dipl. Mus. Andreas Merk · Psychotherapie HPG www.andreasmerk.de · Tel.: 040/30093736 25 info WITTBECK HUSUM HOLLINGSTEDT Herausragende Leistung des vom Gesundheitsmagazin „wie geht’s“ gesponserten Teams Insgesamt gingen beim diesjährigen Lauf 747 Teams an den Start, die sich in zehn Teilabschnitten den Staffelstab überreichten. Neben den sportlichen Leistungen ist vor allem der Teamgeist ein wichtiger Aspekt, der dem Lauf eine einzigartige Atmosphäre verleiht. Das Team vom Gesundheitsmagazin „wie geht’s“ gratuliert allen Teilnehmern des Laufs recht herzlich und wünscht weiterhin viel Spaß und Erfolg! Auf ein Neues in 2017! Die Strecke: Quer durch das schönste Bundesland Der Startschuss fällt jedes Jahr am Hafen in Husum. Von dort geht es auf der ersten Teilstrecke durch das flache Nordfriesland bis nach Wittbeck. Der erste Wechselpunkt wird über ein Privatgrundstück verlassen und vorbei an kleinen Waldstücken, Feldern und einzelnen Gehöften geht es bis nach Hollingstedt. © Zippel's Läuferwelt Veranstaltungs GmbH 95,5 Kilometer von Küste zu Küste, facettenreiche Streckenverläufe, ein Gemeinschaftserlebnis für alle Beteilig- ten: Norddeutschlands größter Staffellauf war ohne Frage ein voller Erfolg. Bei Sonne satt und einer teils steifen Brise konnten sich die Teilnehmer beim Lauf zwischen den Meeren über optimales Wetter freuen. 26 © Zippel's Läuferwelt Veranstaltungs GmbH I n diesem Jahr hat das Gesundheitsmagazin „wie geht’s“ erstmalig als Sponsor ein Team beim Lauf zwischen den Meeren unterstützt. Das gesponserte Team „wie geht’s – das Magazin, das läuft“ bestand aus zehn Hobby- und Profiläufern, die den Lauf schon seit Jahren zusammen bewältigen. Gemeinsam haben sie Höchstleistungen erbracht und es mit einer Zeit von 6,24 Stunden auf den zweiten Platz von insgesamt 377 Teams in der Firmenwertung geschafft. DAMP info WAABS HEMMELMARK FAHRDORF DANNEWERK GAMMELBY JAGEL FLECKEBY Lauf zwischen den Meeren 2016 Anschließend präsentiert sich dem Läufer ein herrliches Panorama der Schlei mit Blick auf den Schleswiger Dom. Nun folgt der für Naturliebhaber wohl schönste Teilabschnitt: In Fleckeby wird der sechste Wechselpunkt erreicht, der vor allem durch seinen sandigen Untergrund in den ersten Kilometern heraussticht. Ab Weseby wird der Untergrund wieder fest und der restliche Weg führt überwiegend über eine Landstraße. Der achte Teilabschnitt führt von Gammelby bis zum Gut Hemmelmark. Die Läufer überqueren einen Bahnübergang, daher muss der ein oder andere hier eine Zwangspause einlegen. Von Gut Hemmelmark aus geht es im abwechslungsreichen 9. Abschnitt über einen von Bäumen und Knicks gesäumten Fahrradweg vorbei an kleinen Örtchen und Wäldchen. Die finale Strecke führt von Waabs bis nach Damp. Auf den letzten Metern bekommt der Läufer Unterstützung vom Team und gemeinsam laufen die zehn Läufer ins Ziel, umgeben von einem maritimen Panorama. Der Lauf endet mit einer Siegerehrung und einer Party am Strand. © Zippel's Läuferwelt Veranstaltungs GmbH Nach dem dritten Wechselpunkt führt die Strecke weiter an Bauernhöfen und Knicks entlang bis über die Start- und Landebahn des Flugplatzes Jagel, auf den Privatpersonen normalerweise keinen Zutritt haben. Von Fahrendorf aus verläuft der Weg vorbei an Feldern, der Schlei und der „Großen Breite“. Eine Marina wird passiert ebenso wie das Internat Louisenlund mit einer herrlichen Allee. © Zippel's Läuferwelt Veranstaltungs GmbH Die dritte Teilstrecke führt vorbei am Wikinger-Kulturdenkmal Waldemars Mauer und verläuft bis nach Dannewerk überwiegend über einen Radweg. 27 junge familie Wenn Kinder nicht hören Wie eine frühe Behandlung von Hörverlust die Entwicklung von Kleinkindern positiv beeinflussen kann W enn Eltern vom Hörverlust ihrer Kinder erfahren, sind sie oft überfordert. Die ersten Gedanken drehen sich dann darum, wie das Kind aufwachsen wird und was es für Behandlungsmöglichkeiten für die Hörbeeinträchtigung gibt. Der Grad eines Hörverlustes kann dabei sehr variieren: Ein Kind mit einem gesunden Gehör kann bereits 20 Dezibel (dB), beispielsweise das Rascheln eines Baumes, wahrnehmen. Bei einem mittelgradigen Hörverlust hört das Kind erst ab einem Pegel von 46 bis 60 dB. Dies entspricht der Lautstärke beim Flüstern oder dem Gezwitscher von Vögeln. Oftmals braucht das Kind dann zusätzliche Hilfe durch eine moderne Hörlösung, um die Hörbeeinträchtigung auszugleichen. Erst wenn das Kind die Lautstärke eines Presslufthammers oder Lastwagens nicht mehr hören kann, ab 90 dB oder mehr, spricht man von schwerem Hörverlust. In diesem Fall kann ein Hörimplantat eine Möglichkeit sein, den Hörsinn wiederherzustellen. 28 Dass implantierbare Hörlösungen bereits im Säuglingsalter ab fünf bis sechs Monaten eine Lösung darstellen und Kindern ein Leben mit weniger Beeinträchtigungen ermöglichen können, wissen viele Eltern nicht. Eine frühe Versorgung verbessert die Zukunftschancen hörbeeinträchtigter Kinder, da sie durch eine frühzeitige Versorgung, genau wie ihre Altersgenossen, Hören und Sprechen lernen können. Wie Hören die Entwicklung des Kindes beeinflusst Das Hören steht im engen Zusammenhang zu der frühkindlichen Entwicklung. Besonders die ersten zwei bis drei Jahre bilden dabei die wichtigste Phase. Grund dafür ist die so genannte Plastizität des Gehirns: Bereits im Mutterleib entwickelt sich das menschliche Ohr. Innenohr, Cochlea und Cortisches Organ bilden sich im dritten Monat aus und Innen-, Mit- junge familie tel- und Außenohr sind nach weiteren vier bis sechs Monaten voll ausgebildet. Aus diesem Grund kann ein Baby bereits im Mutterleib die Stimme seiner Mutter wahrnehmen. Innerhalb der ersten drei Lebensjahre bilden sich dann ein Großteil der Synapsen im Gehirn. Diese bleiben bestehen, wenn sie weiterhin aktiviert werden, wie beim Hören und Sprechen oder gehen zugrunde, wenn sie nicht genutzt werden. „Kinder lernen Hören anhand von Schallinformationen, die für die Sprachentwicklung besonders in den ersten Lebensjahren bedeutend sind“, erläutert Ao. Univ. Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, HNO Univ. Klinik Wien & Univ. Prof. am Karolinska Institut in Stockholm, MBA. „Hörbeeinträchtigte Kinder, die innerhalb der ersten dreieinhalb Jahre beidseitig implantiert wurden, können die Lernfähigkeit des Gehirns am besten ausschöpfen.“ In Österreich sind etwa ein bis zwei von 1.000 Neugeborenen von Hörverlust betroffen. Warum ist eine frühe Versorgung für Kinder mit Hörverlust besonders wichtig? Defizite in der Sprachentwicklung können durch eine frühe Versorgung im Kleinkindalter minimiert werden. Durch implantierbare Hörlösungen erhalten sie Höreindrücke in einem Alter, in dem ihr Gehirn für das Erlernen der Sprache am aufnahmefähigsten ist. Studien belegen, dass Kinder, die ein Hörimplantat vor ihrem ersten Geburtstag erhalten haben, die auditiven Basisfähigkeiten bereits nach sechsmonatigem Tragen erlernen. „Wenn Kleinkindern durch ein Hörimplantat das Hörvermögen wieder geschenkt wird, können sie in den ersten Lebensjahren das Hören und Sprechen erlernen. Geschieht dies erst später, ist die Wahrscheinlichkeit, Sprachdefizite zu entwickeln, weitaus höher“, so Prof. Dr. Baumgartner. Leiden die eigenen Kinder an Hörverlust? Auch wenn der erste Schock bei Familien über die Diagnose Hörverlust groß ist, zeigt sich: Durch eine frühe, der jeweiligen Hörbeeinträchtigung angepasste Behandlung, können Kinder ein gutes Sprachverständnis entwickeln, erfolgreich in der Schule sein und ein vergleichbares Leben wie das ihrer Altersgenossen mit gesundem Hörvermögen, führen. beat the silence – Der Stille entgegentreten Die Initiative beat the silence möchte Hörverlust als Barriere für Kommunikation überwinden und Hilfe anbieten. Auf den verschiedenen Kanälen der Initiative können sich Betroffene und beat the silence deren Angehörige über c/o Emanate GmbH das Thema Hörverlust Blumenstraße 28 informieren und austauD-80331 München schen. Weitere InformatioTelefon: 089 124452 nen unter www.beat-the00 E-Mail: info@beat-the silence.org. silence.org - Anzeige - Asklepios Klinik Wandsbek Alphonsstraße 14 | 22043 Hamburg Tel.: (0 40) 18 18-83 0 Das Hörvermögen wird heutzutage in allen Krankenhäusern bei Neugeborenen getestet. Beim sogenannten NeugeborenenScreening wird durch einen Hörtest die mögliche Erkrankung erkannt. Es gibt zusätzlich bestimmte Hinweise bei Kindern mit Hörbeeinträchtigungen, die Eltern aufmerksam machen sollten: • Das Kind macht keine Fortschritte in seiner Sprachentwicklung bzw. die Sprechfähigkeit entspricht nicht seinem Alter. • Das Sprachverstehen fällt dem Kind schwer. • Bei lauten Geräuschen erwacht oder erschrickt das Kind nicht. • Das Kind kann Geräusche nicht nachahmen. • Das Kind kann Geräusche nicht zuordnen (beispielsweise dreht das Baby nicht den Kopf in die Richtung, aus der der Laut einer Stimme kommt). • Auf direkte Ansprache bzw. wenn das Kind gerufen wird, reagiert es mal gar nicht, mal sofort – je nachdem, aus welcher Richtung die Geräusche kommen. • Das Kind hat häufig Ohrentzündungen oder leidet unter konstanten Ohrgeräuschen, wie beispielsweise einem Klingeln im Ohr. Medizinische Kompetenz im Osten Hamburgs konservativ und chirurgisch Ihr Schwerpunktkrankenhaus mit 10 Fachabteilungen und einer der größten Notaufnahmen in Hamburg www.asklepios.com/wandsbek 29 Windpocken gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten – sie sind äußerst ansteckend und mit möglichen Komplikationen verbunden. Seit 2004 wird eine Impfung gegen Varizellen empfohlen. © djd/www.gsk.com/ hartphotography-Fotolia junge familie Windpocken auf dem Vormarsch Eine Impfung kann den Ausbruch der hochansteckenden Krankheit vermeiden djd W indpocken (Varizellen) gehören zu den häufigsten Kinderkrankheiten. Allein in Deutschland wurden in diesem Jahr bisher über 12.000 Erkrankungen gemeldet. Im Jahr 2015 waren es 23.081 gemeldete Fälle. Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung im Kleinkindalter. Ziel hierbei ist es, die Anzahl der Personen, die mit Komplikationen im Krankenhaus behandelt werden müssen, zu reduzieren sowie etwa Schwangere und ältere Menschen zu schützen. Vor der allgemeinen Impfempfehlung lag die Zahl der jährlich gemeldeten Fälle bei 750.000. Durch die Impfungen konnte diese Rate um 84 Prozent reduziert werden. Dennoch ist das Ziel einer durchgängig hohen Impfrate nicht erreicht: Etwa ein Viertel der Kinder, die seit 2004 geboren wurden, sind nicht geimpft. Schutzmöglichkeiten vor Windpocken Erhöhte Komplikationsgefahr bei Erwachsenen Windpocken treten vermehrt im Kindesalter auf. Aber auch Jugendliche und Erwachsene sind von einer möglichen Ansteckung betroffen. Den einzigen Schutz vor einer Infektion bietet die Impfung, die für alle Kinder und Jugendliche empfohlen wird und als Kombinationsimpfung zeitgleich mit Masern, Mumps und Röteln erfolgen kann. Die erste Impfdosis wird in der Regel zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat verabreicht. Die zweite Impfdosis im Alter von 15 bis 23 Monaten nicht zu vergessen, ist besonders wichtig, da sie die Schutzrate gegen Windpocken auf fast 100 Prozent erhöht. Bei 20 Prozent aller Erwachsenen können die Windpocken zu einer schwerwiegenden Komplikation, der VarizellenPneumonie, führen. Bei Neugeborenen unter 14 Tagen besteht eine Letalitätsrate von 30 Prozent. Bei Föten, die sich über die Mutter infizieren, kann die Krankheit zu Fehlbildungen führen. Oft zieht auch eine überstandene Windpockeninfektion unerwünschte Folgen nach sich. Das Varizella-Zoster-Virus verbleibt im Körper und kann später etwa bei einem geschwächten Immunsystem - eine sehr schmerzhafte Gürtelrose verursachen. Windpocken werden durch VarizellaZoster-Viren vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen: Beim Atmen, Husten, Niesen gelangen sie von Mensch zu Mensch. Eine weitere Ansteckungsmöglichkeit ist die Schmierinfektion durch den virushaltigen Bläscheninhalt oder die Krusten. Die Viren können tagelang auch außerhalb des Körpers ansteckend bleiben. Die Erkrankung beginnt mit Fieber und einem juckenden Hautausschlag, der aus Papeln, Bläschen und Schorf besteht und verschiedene Entwicklungsstadien annimmt. Wer die Krankheit hat, ist ein bis zwei Tage vor Ausbruch des Hautausschlags und bis zu sieben Tage nach Abklingen der Symptome infektiös. In der Regel wird die erste WindpockenImpfdosis zwischen dem vollendeten 11. und 14. Lebensmonat gegeben. Die zweite Dosis erfolgt im Alter von 15 bis 23 Monaten. 30 © djd/www.gsk.com/Getty Windpocken sind hochansteckend - Anzeige - „Der Atem ist Begleiter unseres Lebens. Schützen wir ihn!“ mehr Aufmerksamkeit mehr Prävention mehr Forschen mehr Heilen Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Lungenerkrankungen. Weltweit sind sie die zweithäufigste Todesursache. Aus diesem Grund wurde die Stiftung AtemWeg gegründet. Wir klären über Lungenerkrankungen auf, wir helfen, dass sie erforscht und geheilt werden. Stiftung AtemWeg Spendenkonto: AtemWeg: Stiftung zur Erforschung von Lungenkrankheiten Kontonummer 650064 | BLZ 701 900 00 | Münchner Bank www.stiftung-atemweg.de 31 gesund leben Alzheimer-Früherkennung: Zehn Zeichen, auf die Sie achten sollten Alzheimer Forschung Initiative e.V. V iele Menschen haben Angst, an Alzheimer zu erkranken. Aber wodurch unterscheiden sich normale altersbedingte Veränderungen von Alzheimer-Symptomen? Muss man sich schon Sorgen machen, wenn man mal den Autoschlüssel verlegt oder den Namen eines Bekannten vergisst? Welche Veränderungen wirklich auf eine Alzheimer-Erkrankung hinweisen können, wissen noch zu wenige Menschen. Die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) stellt zehn Symptome vor, die Anzeichen für eine Erkrankung sein können. Wenn eines dieser Anzeichen wiederholt auftritt, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Es ist wichtig, früh und professionell abzuklären, was der Auslöser der Vergesslichkeit ist, um mögliche Ursachen zu behandeln. Im Falle einer Alzheimer-Erkrankung sollte möglichst frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden. Die Medikamente, die den Verlauf verzögern können, wirken am besten zu Beginn der Krankheit. 1. Gedächtnislücken Ein Anzeichen im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung sind Veränderungen im Kurzzeitgedächtnis mit Auswirkungen auf das tägliche Leben. Diese Form der Vergesslichkeit zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Betroffenen wichtige Termine vergessen, nicht daran denken, den Herd auszustellen oder ihren Alltag nur noch mit Erinnerungsnotizen organisieren können. Normale altersbedingte Veränderung: Namen oder Verabredungen werden kurzfristig vergessen, später aber wieder erinnert. 32 2. Schwierigkeiten beim Planen und Problemlösen Betroffenen fällt es schwer, sich länger zu konzentrieren oder etwas vorausschauend zu planen und umzusetzen. Sie benötigen für vieles mehr Zeit als zuvor. Probleme tauchen beispielsweise auf beim Kochen oder Backen nach altbekannten Rezepten, beim Umgang mit Zahlen oder beim Begleichen von Rechnungen. Normale altersbedingte Veränderung: Zerstreutheit, wenn viele Dinge gleichzeitig anstehen. 3. Probleme mit gewohnten Tätigkeiten Alltägliche Handlungen werden plötzlich als große Herausforderung empfunden. Routineaufgaben bei der Arbeit werden zum Problem oder die Regeln eines altbekannten Spiels werden nicht mehr erinnert. Normale altersbedingte Veränderung: Gelegentlicher Hilfebedarf beim Umgang mit anspruchsvollen Alltagsanforderungen, zum Beispiel dem Programmieren des Fernsehers. 4. Räumliche und zeitliche Orientierungsprobleme Oft können Orte oder Zeitabstände nicht mehr eingeordnet werden. Betroffene vergessen zum Beispiel das Jahr und die Jahreszeit, gesund leben Normale altersbedingte Veränderung: Sich dann und wann im Wochentag zu irren und es später zu merken. 5. Wahrnehmungsstörungen 10. Persönlichkeitsveränderungen Starke Stimmungsschwankungen ohne erkennbaren Grund können Folge einer Alzheimer-Erkrankung sein. Auch ausgeprägte Persönlichkeitsveränderungen treten auf, zum Beispiel starkes Unbehagen in fremden Räumen, plötzliches Misstrauen, aggressives Verhalten oder Gefühle von Ohnmacht, Traurigkeit und Rastlosigkeit. Viele Betroffene haben große Mühe, Bilder zu erkennen und räumliche Dimensionen zu erfassen. Schwächen zeigen sich beispielsweise beim Erkennen von Farben und Kontrasten, Lesen oder Wiedererkennen von vertrauten Gesichtern. Normale altersbedingte Veränderung: Irritation, wenn geregelte Alltagsabläufe geändert oder unterbrochen werden. Normale altersbedingte Veränderung: Verändertes oder verringertes Sehvermögen, zum Beispiel aufgrund von Linsentrübung. Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V. 6. Neue Sprach- und Schreibschwäche Vielen Erkrankten fällt es schwer, einer Unterhaltung zu folgen und aktiv an einem Gespräch teilzunehmen. Sie verlieren den Faden, benutzen unpassende Füllwörter oder haben Wortfindungsprobleme. Auch häufige Wiederholungen können ein Anzeichen sein. Normale altersbedingte Veränderung: Ab und zu nicht das richtige Wort zu finden. 7. Verlegen von Gegenständen Menschen mit Alzheimer lassen häufig Gegenstände liegen oder verlegen sie an ungewöhnliche Stellen. Sie vergessen nicht nur, wo die Sachen sind, sondern auch, wozu sie gut sind. So werden beispielsweise die Schuhe in den Kühlschrank gelegt oder die Autoschlüssel in den Briefkasten. Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 188 Forschungsaktivitäten mit über 7,7 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimerforschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel. Okka Gundel © Wolf R. Ussler können die Uhr nicht mehr lesen oder stehen in ihrer Straße und wissen nicht mehr, wo sie sind und wie sie nach Hause kommen. Normale altersbedingte Veränderung: Dinge hin und wieder verlegen und dann wiederfinden. 2 ß-Amyloid Peptid + Antikörper Verstärker passive Immunisierung 1 2 3 4 5 Viele Betroffene verlieren zunehmend ihre Eigeninitiative und gehen ihren Hobbies, sozialen oder sportlichen Aktivitäten immer weniger nach. Sie bemerken Veränderungen an sich, die sie verunsichern und ziehen sich zurück. Normale altersbedingte Veränderung: Sich manchmal beansprucht fühlen durch Anforderungen bei der Arbeit, in der Familie oder durch soziale Verpflichtungen. 1 9. Verlust von Eigeninitiative und Rückzug aus dem sozialen Leben 3 Normale altersbedingte Veränderung: Eine unüberlegte oder schlechte Entscheidung zu treffen. aktive Immunisierung 4 Oft verändert sich die Urteils- und Entscheidungsfähigkeit, zum Beispiel bei der Kleiderwahl (Pelzstiefel im Sommer), beim Umgang mit Geld oder bei der Körperpflege. Aktive und passive Alzheimer-Impfung 5 8. Eingeschränktes Urteilsvermögen keine Gedächtniszellen kein Langzeitschutz Anregung der Immunreaktion Bildung von ß-Amyloid spezifischen Antikörpern Gedächtniszellen Langzeitschutz Quelle: Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) 33 gesund leben Landesweite Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’ vom 1. Mai bis 31. August 2016 Gesundheit statt Benzin tanken Mit dem Rad zur Arbeit fahren fördert Gesundheit und Ausdauer und einen entspannten Start in den Arbeitstag. Fotos: AOK. Unter dem Motto ‚Gesundheit statt Benzin tanken’ startete am 1. Mai auf dem Gelände der Firma Möbel Kraft in Bad Segeberg die landesweite Mitmachaktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit’. Den offiziellen Startschuss gab Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer als Schirmherr der Aktion. „Die landesweite Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ ist ein idealer Anlass, sich fit zu halten, die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu schonen“, erklärte AOK-Landesdirektor Thomas Haeger. Die Initiatoren AOK NORDWEST und Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) rufen alle ‚Nordlichter‘ dazu auf, zwischen dem 1. Mai und 31. August das Auto stehen zu lassen und an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. 34 Noch vor Arbeitsbeginn etwas für die eigene Fitness tun, den lästigen Berufsverkehr umgehen und entspannt auf der Arbeit ankommen? Das ist auch in diesem Jahr für alle Schleswig-Holsteiner bei der Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ möglich. Dabei können gern auch Pendler mitmachen, die das Rad bis zur Bus- oder Bahnhaltestelle nutzen. Teilnehmen können sowohl Einzelfahrer als auch Radler-Teams mit bis zu vier Personen. Die Stärkung der Gesundheit im Alltag steht für einen zentralen Aspekt der Aktion. Bereits eine halbe Stunde Bewegung am Tag steigert die Fitness, stärkt das Immunsystem und die Muskulatur und senkt das Risiko, an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken. Mitmachkalender anfordern Im letzten Jahr interessierten sich in Schleswig-Holstein rund 20.000 ‚Nordlichter‘ für die Aktion. „Das zeigt eindrucksvoll, dass immer mehr Menschen das Fahrrad gegenüber dem Auto bevorzugen“, betont der neue ADFC-Landesvorsitzende Thomas Möller. Mit Tempo- und Streckenwahl könne man Training und Erholung beliebig dosieren und einfach in den Alltag einbauen. Deshalb spielen die geradelten Kilometer bei der Aktion auch keine Rolle. Vielmehr müssen verbindlich nur die geradelten Tage in einem Mitmachkalender notiert werden. Den gibt es ab sofort in jedem AOK-Kundencenter, in den ADFC-Geschäftsstellen oder im Internet unter mit-dem-rad-zur-arbeit.de. Fahrrad spielt im Alltags- und Freizeitbereich große Rolle Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer als Schirmherr der Aktion betonte, dass das Rad nicht nur im schleswig-holsteinischen Tourismus, sondern besonders auch im Alltags- und Freizeitbereich eine große Rolle spiele. „Das Fahrrad wird von immer mehr Menschen als Verkehrsmittel neu oder wieder entdeckt. Wir gehen fest davon aus, dass dieser Trend in den kommenden Jahren anhält“, so Meyer. Die Firma Möbel Kraft in Bad Segeberg gehört zu den vielen Unternehmen im Land, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer Teilnahme an der Aktion motivieren. „Wir unterstützen gern die Aktion, weil sie die Gesundheit und die Fitness auch unserer Mitarbeiter stärkt, sie motiviert und das Arbeitsklima im Betrieb weiter steigert“, erklärte Möbel Kraft-Hausleiter Peter Kruse. Wertvolle Preise zu gewinnen Neben mehr Gesundheit und Umweltschutz warten auch attraktive Preise auf die Teilnehmer. Darunter sind hochwertige Fahrräder, Fahrradzubehör und Erlebnisreisen. In Schleswig-Holstein wird als Sonderwettbewerb auch in diesem Jahr erneut das „fahrradaktivste Unternehmen“ im Land zwischen den Meeren gesucht. Mehr Infos auf: mit-dem-rad-zur-arbeit.de Nach dem Startschuss fuhren, von links: Reinhard Meyer (Landes-Verkehrsminister), Thomas Haeger (AOK-Landesdirektor) und Peter Kruse (Hausleiter Möbel Kraft) mit dem Fahrrad rund um das Firmengelände der Firma Möbel Kraft in Bad Segeberg. gesund leben Essen, Trinken, Schmecken, Sprechen, Atmen – all das passiert mit Hilfe der Mundhöhle. Sie ist ein Multitalent mit vielen wichtigen Aufgaben. Nicht nur auf die Zähne kommt es an Ein Blick in die Mundhöhle I m Zentrum der Mundhöhle vollführt ein einzigartiger, extrem beweglicher Muskel wahre Akrobatik: die Zunge. Sie koordiniert das Sprechen und die Zerkleinerung der Nahrung als ein sehr sensibles Tastorgan. Zudem ermöglicht sie es zu saugen und ist somit lebenswichtig für Säuglinge. Küssende genießen den feinen Tastsinn der Zunge. Der Tastsinn hat aber auch eine Schutzfunktion: Zusammen mit den Zähnen werden Knochensplitter oder Fischgräten erkannt, bevor sie in den weiteren Verdauungstrakt gelangen. Zudem tastet die Zunge ständig den Mundraum und die Zähne ab, erkennt feinste Veränderungen und reinigt die Mundhöhle. Sie registriert sehr genau, was wir gerade essen. Mit Hilfe von vielen winzigen Geschmacksknospen auf der Zungenoberfläche nehmen wir die Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter, salzig, herzhaft-würzig (umami) und fettig war. Riechen und Schmecken bilden dabei eine Einheit. Auch wenn der Geschmackssinn heute eher für Genuss steht, so ist er überlebenswichtig, um giftige oder verdorbene Nahrung zu meiden. Speichel: unentbehrlich für gesunde Zähne und Mundhöhle Wenn wir ausreichend viel trinken, fließen etwa ein bis eineinhalb Liter Spei- chel am Tag durch unsere Mundhöhle. Auch Geschmacks- und Geruchsempfindungen fördern den Speichelfluss sowie mechanische Reize wie das Kauen. Der Speichel befeuchtet die Nahrung, spaltet komplexe Kohlenhydrate aus Brot oder Nudeln zu kleineren, verdaulicheren Bausteinen und erleichtert das Schlucken. Mit seinen antibakteriellen Eigenschaften bildet Speichel die erste Barriere im Mund gegen Krankheitserreger. Auch für die Zähne hat Speichel eine wichtige Reparatur- und Schutzfunktion: Er enthält alle erforderlichen Mineralstoffe, die in der Zahnhartsubstanz wichtig sind. Speichel wirkt durch diese Remineralisationsförderung Karies entgegen. Darüber hinaus weist Speichel beschichtende, schützende und Säure puffernde Bestandteile auf. Zu wenig Speichelfluss bedeutet auch ein erhöhtes Risiko für Karies. Mundtrockenheit tritt beispielsweise bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten oder als Folge von Erkrankungen wie Diabetes auf. Patienten mit trockenem Mund haben zudem oft Probleme beim Essen, Schlucken und Sprechen. Mundflora: bei jedem Menschen individuell Mehrere hundert verschiedene Arten von Mikroorganismen bevölkern unsere Mundhöhle. Diese Kleinstlebewesen wie Bakterien und Pilze bilden die Mundflo- Initiative proDente e.V. ra. Nur wenige Keime sind direkt krankheitsauslösend. Die Zusammensetzung kann bei jedem Menschen individuell sein. Wird das physiologische Gleichgewicht gestört, können Krankheiten begünstigt werden. So kann eine zuckerreiche Ernährung zu einer starken Vermehrung kariesverursachender Bakterien führen. Zucker dient den Bakterien als Nahrung. Sie bauen ihn zu Säuren ab. Diese Säuren können dem Zahnschmelz Mineralien entziehen. Die Zahnhartsubstanz wird zerstört. Karies entsteht. Früher glaubte man, dass allein das Vorhandensein von Streptococcus mutans in der Mundhöhle zu Karies führt. Jedoch ist Streptococcus mutans auch bei Menschen ohne Karies Teil der physiologischen Mundflora. Der Biofilm, auch als Plaque bezeichnet, besteht aus vielen unterschiedlichen Keimarten, bei der jede bei der täglichen Bildung des Zahnbelags auf den Zähnen seine Funktion hat. Erst, wenn dieser Belag nach einer Zeit „ausgereift“ ist, können Karies oder Zahnfleischentzündungen entstehen. Daher betrachten Zahnärzte diese Erkrankungen heute als von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. So haben Ernährung, Speichelfluss oder die Zahnpflege einen wichtigen Einfluss. Wesentliches Ziel für die Prävention ist es daher, dass sich die Mundflora in ihrem physiologischen Gleichgewicht befindet. 35 © Fotos: djd-p/Anti Brumm/ImageSource gesund leben Fernreisende, die sich nicht ausreichend gegen Mücken schützen, setzen sich einem hohen Infektionsrisiko aus. Vor allem in Lateinamerika ist Vorsicht geboten: Mehr als eine Million Menschen haben sich seit dem Frühjahr 2015 mit dem Zika-Virus angesteckt. Gefährliche Plagegeister Stechmücken halten sich gerne in hohem Gras und in der Nähe von Seen und Tümpeln auf. djd Vor Mücken sollte man sich in Zika-Gebieten und zu Hause effektiv schützen D ie lang ersehnte Fernreise naht – mit Träumen von Palmen, Meer, farbenfrohen Sonnenuntergängen und Cocktails an der Strandbar. Doch in die Vorfreude mischt sich bei vielen Reisenden in diesem Jahr auch Unbehagen: Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verkündete, breitet sich das Zika-Virus explosionsartig aus. Experten warnen: In Ländern, in denen das Virus grassiere und zugleich viele Stechmücken aktiv seien, sei das Risiko, sich durch Mückenstiche zu infizieren, enorm hoch. Es gibt derzeit weder eine Impfung gegen Zika noch gegen das gefährliche DengueFieber oder den Chikungunya-Virus, mit dem sich letztes Jahr über 600.000 Menschen weltweit infiziert haben. Überträger ist in allen drei Fällen die Aedes-Mücke. Moskitonetze reichen nicht aus Da diese Mückenart tag- und nachtaktiv ist, helfen Moskitonetze nur bedingt. Um den Blutsauger effektiv abzuwehren, raten Tropenmediziner zur Verwendung von wirksamen Mückenschutzmitteln mit dem von der WHO empfohlenen Wirkstoff Diethyltoluamid, kurz DEET. So rät das Schweizer Tropeninstitut etwa zu Mitteln wie „Anti Brumm Forte”, das sechs Stunden zuverlässig gegen Mückenstiche schützen kann und von der Stiftung Warentest mit der Note „sehr gut” in der Kategorie Mückenschutz ausgezeichnet wurde („Test”, Heft 6/2014). Das praktische Pumpspray ist in der Apotheke 36 erhältlich und bei sparsamer Verwendung auch für Kinder ab drei Jahren geeignet. Mücken wandern nach Europa ein Da sich im Zuge der Klimaerwärmung Mücken tropischer Abstammung zunehmend auch in Europa ausbreiten, sollte dem Mückenschutz auch hierzulande höchste Aufmerksamkeit gelten. Denn auch „normale” Mückenstiche können lästig werden: Oft veranlasst das starke Jucken an der Einstichstelle den Betroffenen dazu, sich zu kratzen. Dabei besteht die Gefahr, dass Keime in die Wunde gelangen und es zu einer Entzündung kommt, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Um dies zu vermeiden, sollte man den Juckreiz unterdrücken und die Bissstelle stattdessen kühlen. Rat für Frauen in Zika-Infektionsgebieten Da eine Infektion mit dem Zika-Virus bei Schwangeren zu schweren Fehlbildungen beim Fötus führen kann, sollte die Haut zum Schutz vor Mückenstichen möglichst vollständig bedeckt sein. Nachts sollte man nur unter Moskitonetzen schlafen. Alle Türen und Fenster sind mit Fliegengittern auszustatten. Zudem empfiehlt sich die Verwendung von sogenannten Insektenrepellents mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) zum Auftragen auf die Haut. Da die Übertragung auch durch sexuelle Kontakte erfolgen kann, sollte möglichst ein Kondom benutzt werden. gesund leben - Anzeige - 37 gesund leben @goodluz / Fotolia.com 1 Heiß und fettig? Lieber warm und leicht! Schärfe! Eine deftige und schwere Mahlzeit kann es ganz schön in sich haben – nicht nur kalorientechnisch! Richtig heiß kommt sie auf den Tisch und lässt dabei Rosacea-Betroffenen leider nicht nur das Wasser im Mund zusammen laufen. Die Röte steigt den Patienten bei zu heißen Getränken oder Speisen ins Gesicht! Wer isst am schärfsten? Viele Menschen lieben feurige Gewürze im Essen. Doch für Rosacea-Patienten sind sehr pikante Mahlzeiten ein echtes Problem. Scharfe Gewürze fördern die Durchblutung. Das kann bei Betroffenen zu langanhaltenden Gesichtsrötungen führen – denn die Rosacea-Haut ist sehr dünn, so dass geweitete Äderchen besonders schnell sichtbar werden. Gute Alternativen zu Curry, Chili und Co. sind z. B. weißer Pfeffer oder milde rote Zwiebeln. In Maßen verwendet können damit auch Rosacea-Patienten würziges Essen genießen. Empfehlenswert sind auch Betroffene sollten lieber auf leichte Gerichte wie Salate, Geflügel, Gemüsevariationen oder auch ein leckeres Pastagericht mit z. B. Rauke und Ziegenkäse zurückgreifen – das auch lauwarm prima schmeckt. 38 2 Sanfte Milde statt beißende leckere Gartenkräuter wie z. B. Basilikum, Thymian oder Petersilie. Sie sind ganz ohne Schärfe und geben Speisen eine schmackhafte frische Note – ganz ohne fiesen Schub. 3 Alkoholfrei genießen mit Mocktails und Fruchtschorlen! Im Sommer locken fruchtige Cocktails und spritzige Weinschorlen an jeder Ecke. Während die Freunde auf der Party nach Herzenslust zugreifen, gucken Rosacea-Patienten trüb aus der Wäsche. Alkohol ist einer der Haupttrigger für Rosacea – und somit leider als Partyerfrischung nicht gut geeignet. Eine gesund leben Ernährung bei Rosacea – Drei leckere Alternativen für schubfreie Rosacea-Haut Pizza Diavolo oder einen leckeren heißen Tee? Für Rosacea-Patienten eine echte Herausforderung! Scharfe Gerichte und heiße Getränke zählen zu den sogenannten Triggern, den Auslösern, eines Rosacea-Schubes. Auch UV-Strahlung, Stress oder Alkohol können die Rosacea begünstigen. An der chronischen Hautkrankheit leiden rund vier Millionen Deutsche. Dabei zeigt sich die Erkrankung hauptsächlich im Gesicht auf Wangen, Nase und Stirn durch anhaltende Rötungen, Papeln und Pusteln – und ist für die Betroffenen oftmals sehr belastend. Wir haben drei Ernährungstipps für RosaceaPatienten zusammengestellt – damit sie möglichst schubfrei genießen können. Über „Anhaltende Gesichtsrötungen – Aktiv gegen Rosacea” tolle und zugleich leckere Lösung: Alkoholfreie Cocktails, die sogenannten Mocktails, schmecken mindestens genauso gut wie ihre alkoholhaltigen Geschwister! Zusätzlicher Vorteil: Die manchmal unangenehmen Nachwirkungen von Alkohol bleiben aus und man kann am Tag nach der Feier fit und munter durchstarten. Auch Wasser mit Minze und Apfel oder Zimt und Orange schmeckt herrlich erfrischend im Sommer! Vorsicht: Manche Rosacea-Patienten reagieren auch auf Zitrusfrüchte oder Milchprodukte. Erlaubt ist, was schmeckt und gut tut! Wichtig ist daher, regelmäßig ein Rosacea-Tagebuch zu führen. Extratipp: Das Rosacea-Tagebuch Rosacea ist eine sehr individuelle Hauterkrankung. Jeder Betroffene reagiert unterschiedlich auf äußere Einflüsse wie Hitze oder Kälte und verträgt einige Lebensmittel gut, wohingegen andere Betroffene diese strikt meiden müssen. Rosacea-Patienten sollten daher regelmäßig ein Rosacea-Tagebuch führen, in dem sie genau aufschreiben, in welchen Situationen oder nach welchem Essen ein Schub oder Rötungen auftraten. So können Stück für Stück die individuellen Auslöser entdeckt und in Zukunft vermieden werden. Eine praktische Vorlage zum Download gibt es hier: http://www.rosacea-info. de/pdf_s_neu/rosacea-tagebuch.pdf. Rund 4 Millionen Deutsche leiden unter Rosacea. Doch viele wissen nicht, dass sie selbst, Angehörige oder Freunde von der Hauterkrankung betroffen sind. Um dies zu ändern, hat die Galderma Laboratorium GmbH (www.galderma.de) zusammen mit dem Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V. (www.bvdd.de) und der Deutschen Rosazea Hilfe e.V. (www.rosazeahilfe.de) die deutschlandweite Aufklärungskampagne „Anhaltende Gesichtsrötungen – Aktiv gegen Rosacea“ ins Leben gerufen. Unter www.rosacea-info.de finden Ratsuchende und Interessierte ein breites Informationsangebot zu Ursachen, Diagnose und Therapie der Rosacea, zahlreiche Serviceangebote (z. B. Hautarzt-Suche, Rosacea-Schnelltest) sowie praktische Tipps von Dermatologen und Kosmetik-Experten zum Umgang mit der Krankheit im Alltag. 39 special Für eine gesunde Entwicklung – Die Bedeutung der Ernährung in den ersten 1.000 Tagen DHA Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Neueste Untersuchungen und Langzeitstudien richten die Aufmerksamkeit auf die entscheidende Phase von der Empfängnis bis etwa zum Alter von zwei Jahren. In diesen ersten 1.000 Tagen werden offensichtlich wichtige Weichen gestellt. Es besteht die Chance, so die Erkenntnis der Wissenschaftler, dass sich bestimmte Erkrankungen durch eine angemessene Ernährung der werdenden Mutter und des Babys vorbeugen lassen. Ernährung der Mutter in Schwangerschaft und Stillzeit Die Empfehlung, sich ausgewogen und nährstoffreich zu ernähren und dabei nicht mehr Energie zuzuführen, als man verbraucht, gilt nicht nur für werdende Mütter und stillende Frauen. Bei ihnen lohnt es sich aber gleich doppelt, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Neben den positiven Auswirkungen auf das eigene Wohlbefinden schaffen sie damit gute Voraussetzungen für einen gesunden Verlauf der Schwangerschaft und die gesunde Entwicklung des Kindes. Deckung des Nährstoffbedarfs Mit Beginn der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Nährstoffen zum Teil deutlich an. Durch den regelmäßigen Verzehr 40 von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, fettarmen Milch- und Fleischprodukten sowie zwei Portionen fettreichem Meeresfisch pro Woche kann dieser Mehrbedarf in der Regel ausreichend gedeckt werden. Anders sieht es bei Folsäure und Jod aus. Hier empfehlen Ernährungswissenschaftler die zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Außerdem sollten Schwangere ihre Eisenwerte überprüfen lassen. Kann die notwendige Zufuhr von Eisen nicht über die Ernährung erreicht werden, ist nach Absprache mit dem Arzt u. U. die Einnahme von Eisenpräparaten sinnvoll. Auch die ausreichende Versorgung mit Vitamin D sollte sichergestellt sein. Vitamin D ist in fettreichen Meeresfischen enthalten, wird aber hauptsächlich durch Sonnenbestrahlung in der Haut gebildet. Der regelmäßige Aufenthalt im Freien und – abhängig von Hauttyp und Jahres- zeit – täglich 5 bis 25 Minuten Sonne auf Gesicht und Armen reichen aus, um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Für Schwangere, die selten in der Sonne sind oder ihre Haut komplett bedecken, gilt der Rat, mit ihrem Arzt zu besprechen, ob eine Ergänzung mit Vitamin-DPräparaten zweckmäßig ist. Vermeidung von Über- und Untergewicht Der zusätzliche Energiebedarf während der Schwangerschaft ist deutlich geringer, als die meisten vermuten. Mitte bis Ende der Schwangerschaft liegt er nur etwa zehn Prozent höher als vorher. Das bedeutet für die meisten Frauen, dass sie lediglich zwischen 200 und 300 Kilokalorien mehr verbrauchen. Das entspricht etwa einer Scheibe Vollkornbrot mit Käse oder zwei Kugeln Schokoladeneis. Man weiß inzwischen, dass starkes Übergewicht vor und während der Schwangerschaft nicht nur die eigene Gesundheit und den Verlauf der Schwangerschaft belastet, sondern es steigt dadurch auch das Risiko für späteres Übergewicht beim Kind. Untergewicht schadet ebenfalls. Untergewichtige Frauen, die während der Schwangerschaft zu wenig an Gewicht zulegen, riskieren eine Mangelversorgung und gefährden damit sowohl die eigene als auch die Gesundheit des Babys. Ernährungsempfehlungen zur Allergieprävention Manche Nahrungsmittel sind dafür bekannt, besonders häufig Allergien auszulösen. Dazu gehören z. B. Kuhmilch, Nüsse, Hühnerei, Soja, Fisch oder Weizen. Früher hat man Frauen empfohlen, sich während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst allergenarm zu ernähren und diese Lebensmittel zu meiden. Experten raten mittlerweile dringend davon ab. Es liegen keine wissenschaftlich gesicherten Kenntnisse darüber vor, dass sich dadurch das Allergierisiko des Kindes reduzieren lässt. Vielmehr kann durch das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel die Nährstoffversorgung gefährdet werden und damit die Entwicklung des Babys leiden. Die Empfehlung lautet: Ausgewogen und nährstoffreich! Außerdem gehört regelmäßig fettreicher Meeresfisch auf den Speiseplan. Diese Empfehlung gilt insbesondere auch hinsichtlich der Allergieprävention, denn es gibt Hinweise, dass eine fischreiche Ernährung während der Schwangerschaft und Stillzeit einen allergievorbeugenden Effekt hat. Nach aktueller Studienlage bietet der Verzehr prä- oder probiotischer Nahrungsmittel während der Schwangerschaft und Stillzeit keine hinreichend bewiesenen Vorteile für die Allergieprävention. Ganz eindeutig sind die negativen Folgen für das Kind, wenn Frauen während der Schwangerschaft und Stillzeit rauchen oder sich in verqualmten Räumen aufhalten. Diese Kinder leiden häufiger an einem geschwächten Abwehrsystem und haben u. a. ein höheres Risiko, Allergien, Asthma und andere chronische Atemwegserkrankungen zu entwickeln. Ernährung des Babys – Empfehlungen zur Allergieprävention Die ersten Lebenswochen und -monate, wenn das Neugeborene nach und nach Kontakt zur Umwelt aufnimmt, sind die nächste entscheidende Phase für die gesunde Entwicklung des Kindes, daher sollten nun bestmögliche Bedingungen für den Säugling geschaffen werden. Dazu gehören u. a. Maßnahmen zur Vorbeugung von allergischen Erkrankungen. So sollte das Umfeld des Babys möglichst allergenarm gehalten werden, d.h., es dürfen weder Zigarettenrauch, sonstige Luftschadstoffe, Schimmelpilzsporen noch große Mengen an Hausstaub die Atemluft belasten. Ein Schwerpunkt der Allergieprävention liegt auch auf der Ernährung. Muttermilch – die beste Vorbeugung Die empfohlene Gewichtszunahme während der Schwangerschaft liegt bei normalgewichtigen Frauen zwischen 10 und 16 Kilogramm. Verschiedene Studien bestätigen, dass Muttermilch sowohl aus ernährungsphysiologischer Sicht als auch zur Vorbeugung von allergischen Erkrankungen die ideale Ernährung in den ersten Lebensmonaten ist. Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung den entwicklungsspezifischen Bedürfnissen des Babys angepasst. Sie ist das einzige Nahrungsmittel, das kör- Fischessen erwünsch t! Der Verzehr von fett reichem Meeresfisch trägt zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren bei und wird auch zu r Allergieprävention em pfohlen. pereigenes Eiweiß enthält, gegen das keine Allergie entwickelt werden kann. Allerdings ist auch Muttermilch nicht völlig frei von Allergenen. Denn Spuren aller Lebensmittel, so auch Allergene, können aus der Nahrung der Mutter in die Milch übergehen. Dieser frühe Kontakt des Babys mit minimalen Mengen an Allergenen ist ein natürlicher Vorgang, der normalerweise dazu führt, dass sich das Immunsystem des Kindes langsam an fremde Eiweiße gewöhnt und diese zu tolerieren lernt. Zusätzlich enthält die Muttermilch bestimmte Immunfaktoren, die den Aufbau des kindlichen Immunsystems unterstützen und die Ausreifung der Darmschleimhaut fördern. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich Muttermilch äußerst günstig auf die Besiedlung der Darmflora auswirkt. Bei gestillten Babys entwickelt sich eine Darmflora mit einem hohen Anteil an gesundheitsfördernden Bifidusbakterien, die unter anderem die natürlichen Abwehrmechanismen des Darms verstärken. Damit gilt Muttermilch als der optimale Schutz vor Krankheiten und Allergien. Kinderärzte und Allergologen raten daher, Säuglinge – wenn möglich – in den ersten vier bis sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Dies gilt insbesondere für Babys, die aus einer Familie mit erhöhtem Allergierisiko stammen. Allergieschutz mit HA-Nahrung Nicht allen Frauen ist es möglich, ausreichend zu stillen. In diesen Fällen wird empfohlen, allergiegefährdete Babys 41 rungswissenschaftlern sollte nach dem vollendeten vierten Lebensmonat mit der Zufütterung von Beikost begonnen werden. Eine verzögerte Einführung der Beikost aus Gründen der Allergieprävention ist nicht angezeigt. Entscheidend für den Zeitpunkt ist vielmehr die individuelle Entwicklung des Babys. Es sollte in der Lage sein, seine Kopfhaltung zu kontrollieren, festere Nahrung nicht mehr im Reflex mit der Zunge aus dem Mund schieben, sondern schlucken und vom Löffel essen können. Das erste Anlegen an die Brust sollte, wenn möglich, innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Geburt erfolgen. Häufigkeit, Zeitpunkt und Dauer des Stillens richten sich nach den Bedürfnissen des Babys. Bei zu geringer Gewichtszunahme oder Trinkschwäche sollte die Hebamme oder der Kinderarzt angesprochen werden. mindestens bis zum Alter von vier Monaten mit allergenarmer (hypoallergener) Säuglingsnahrung zu versorgen. Bei dieser auch als HA-Nahrung bezeichneten Säuglingsnahrung ist das enthaltene Milcheiweiß bereits aufgespalten, um so die Allergenität zu senken. Ganz entscheidend für die allergiepräventive Wirkung der HA-Nahrung ist dabei die Art der Zerkleinerung des Milcheiweißes, d.h., es muss an den richtigen Stellen aufgespalten werden. Hierin unterscheiden sich die verschiedenen HA-Nahrungen. Dadurch, so das Ergebnis wissenschaftlicher Untersuchungen, ist auch der vorbeugende Effekt sehr unterschiedlich. Dies zeigt u. a. eine umfangreiche Vergleichsstudie verschiedener Hydrolysatnahrungen mit herkömmlicher Säuglingsmilchnahrung, die German Infant Nutritional Intervention Study, kurz: GINIStudie. Einführung von Beikost Das Baby wächst, wird nach und nach aktiver und damit steigt sein Energie- und Nährstoffbedarf. Irgendwann reichen Muttermilch und Säuglingsnahrungen allein nicht mehr aus, um das Kind optimal zu versorgen. Nach einhelligen Empfehlungen von Kinderärzten und Ernäh42 Sinnvoll ist es, langsam mit der Einführung von Beikost zu beginnen und zunächst die Milchmahlzeit mittags und dann im 4-Wochen-Rhythmus je eine weitere Milchmahlzeit zugunsten von Brei zu ersetzen. Gestartet wird mit Brei aus Gemüse, Kartoffeln und Fleisch bzw. Fisch, als Nächstes kommen Milch-Getreide-Breie, anschließend Obst-Getreide-Breie hinzu. Wie die Auswertung verschiedener Studien zeigt, hat das Meiden von Lebensmitteln, die besonders häufig Allergien auslösen, keinen schützenden Effekt. Man sollte deshalb den Kindern keinesfalls Produkte mit Eiern, Milch, Weizen oder Fisch vorenthalten. Lediglich Kuhmilch als Trinkmilch gehört erst nach dem ersten Lebensjahr auf den Speiseplan. Eine gute Möglichkeit, Nahrungsmittel nach und nach einzuführen, bietet einfach zusammengesetzte Beikost, z. B. aus dem Gläschen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Fertigprodukte aus nur wenigen Zutaten bestehen und auf Zucker, Süßungsmittel, Salz und Aromen verzichten. Weitere Empfehlungen zur frühkindlichen Ernährung Ernährungsfaktoren spielen nicht nur für die Entwicklung allergischer Erkrankungen, sondern auch bei einigen weiteren sogenannten Zivilisationskrankheiten eine maßgebliche Rolle. Dank verschiedener wissenschaftlicher Untersuchungen weiß man inzwischen, dass die Ernährung in den ersten Lebensmonaten auch diesbezüglich enorme Chancen zur frühen Prävention bietet. Übergewicht vorbeugen Übergewicht ist einer der größten Risikofaktoren für Gesundheitsschäden und nachlassende Lebensqualität. Verschiedene Untersuchungen bestätigen, dass eine starke Gewichtszunahme in den ersten Lebensjahren das Risiko für späteres Übergewicht erhöht. Die richtige, bedarfsangepasste Ernährung des Babys kann das Risiko für Übergewicht senken. Auch unter diesem Aspekt bietet Muttermilch die besten Voraussetzungen. Ein wichtiger Faktor für eine ungewollt hohe Gewichtszunahme vieler Babys, die nicht gestillt werden, ist der zum Teil Vergleich nach 15 Jahren: Ernährung allergiegefährdeter Babys mit Standard-Säuglingsmilch und moderat aufgespaltener HA-Nahrung auf Molkebasis (BEBA HA) Risikosenkung Risikosenkung - 42 % - 33 % Häufigkeit von Neuerkrankungen der atopischen Dermatitis bis zum Alter von 15 Jahren Häufigkeit des allergischen Schnupfens zwischen 11 und 15 Jahren Die 15-Jahres-Ergebnisse der GINI-Studie zeigen: Bei Kindern, die in den ersten vier Lebensmonaten eine geeignete Hydrolysatnahrung bekommen hatten, ist das Risiko für eine atopische Dermatitis bis zum Alter von 15 Jahren um über 40 % reduziert. Das Risiko für eine Erkrankung an Heuschnupfen im Alter von 11-15 Jahren ist um über 30 % reduziert. special hohe Eiweißgehalt einiger Säuglingsnahrungen. Gemessen in Gramm pro 100 Milliliter hat Muttermilch in den ersten Lebensmonaten des Babys einen Eiweißgehalt zwischen 1,1 und 1,4. Säuglingsanfangsnahrung mit einem Eiweißgehalt von 1,2 bis 1,3 Gramm pro 100 Milliliter führt ähnlich wie Muttermilch zu einer gesunden Gewichtsentwicklung. Deshalb gilt die Empfehlung, den Eiweißgehalt der Säuglingsnahrung zu beachten und auf HA-Nahrung mit besonders niedrigem Eiweißgehalt zurückzugreifen. Gesunde Darmflora – Stärkung des Abwehrsystems Gute Voraussetzungen für Gesundheit und Wohlbefinden haben Menschen mit starkem körpereigenem Abwehrsystem. Seine Ausprägung beginnt direkt nach der Geburt und wird indirekt auch von der Ernährung beeinflusst. Denn die Entwicklung eines funktionstüchtigen Abwehrsystems hängt u. a. von der Erstbesiedlung und anschließenden Entwicklung der Darmflora ab und die wird durch die Ernährung bestimmt. Ziel der frühkindlichen Ernährung ist es, positiv Einfluss zu nehmen und den Anteil gesundheitsfördernder Darmbakterien zu erhöhen. Zu den gesundheitsfördernden Bakterien gehören Milchsäurebakterien wie z.B. Bifidusbakterien. Babys, die gestillt werden, besitzen nachweislich einen hohen Anteil dieser Bakterienstämme in ihrer Darmflora und sind infolgedessen besser vor Magen-Darm-Problemen geschützt. Außerdem gibt es Hinweise, dass sie dadurch ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Allergien haben. Bei Babys, die nicht gestillt werden, lässt sich die Besiedlung mit Bifidusbakterien durch probiotische bzw. präbiotische Säuglingsnahrungen fördern. Manche probiotischen Säuglingsnahrungen enthalten Bifidusbakterien, die direkt in den Darm gelangen. Präbiotische Nahrungen dagegen sind mit bestimmten Stoffen angereichert, die das Wachstum bereits vorhandener Bifidusbakterien fördern. Besonders vielversprechend sind probiotische Säuglingsnahrungen, die mit Bifidobacterium lactis (B. lactis) angereichert sind. Studien belegen, dass sie das Risiko für Magen-Darm-Infekte im Kindesalter reduzieren. Ein weiteres Milchsäurebakterium, das die Gesundheit des Säuglings positiv beeinflussen kann, ist Lactobacillus reuteri (L. reuteri). Es hilft gegen die berüchtigten Dreimonatskoliken, die zwar harmlos, aber mit großen Beschwerden und Schreiattacken verbunden sind. Ernährungsempfehlungen im Überblick: •Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Wenn möglich, sollte Ihr Baby in den ersten vier Monaten ausschließlich Muttermilch erhalten. •Ist Ihr Baby allergiegefährdet, vermeiden Sie unbedingt das Zufüttern von Milchnahrungen mit nicht aufgespaltenem Milcheiweiß. Achten Sie darauf, dass dies z. B. auch auf der Neugeborenenstation befolgt wird. Informieren Sie ggf. die zuständigen Säuglingsschwestern rechtzeitig über das Allergierisiko Ihres Babys. •Eine spezielle allergenarme Diät der Mutter während Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht zu empfehlen. Wichtig ist eine ausgewogene und nährstoffdeckende Ernährung. Eiweißreduzierte Säuglingsnahru ng sorgt ähnlich wie Muttermilch für eine gemäßigte Gewichtszunahme und ist daher eine Alternative für Mütter, die mit dem Stil len nicht zurechtkommen. •Können Sie Ihr Baby nicht ausreichend stillen, sollten Sie ihm – insbesondere wenn in Ihrer Familie Allergien bekannt sind – HA-Nahrung geben. Ausdrücklich können nur solche HANahrungen empfohlen werden, deren präventiver Effekt durch wissenschaftliche Studien (z. B. GINI-Studie) belegt ist. Die Broschüre „Allergien vorbeugen, gesunde Entwicklung fördern” des Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA) wendet sich insbesondere an werdende Eltern und junge Familien. Nach einer kurzen Einführung in die immunologischen Hintergründe einer allergischen Reaktion und das Allergierisiko von Kindern erläutert die Broschüre die Bedeutung der Ernährung in der ersten Lebensphase des Kindes und gibt konkrete Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung von Allergien. 43 special Das ideale Pausenfrühstück – Was sollen Kinder mit in die Schule nehmen? Tipps für das Pausenbrot M it dem Ende der Sommerferien beginnt in diesen Wochen ein neues Schuljahr. Für viele Eltern stellt sich die Frage, was sie ihren Kindern für die Pause mitgeben sollen. Leistungstiefs und Konzentrationsschwächen während des Unterrichts lassen sich vermeiden, wenn die Kinder in der Schule frühstücken und ausreichend trinken. Am besten sollte der Tag mit einem vollwertigen Frühstück vor dem Unterricht und einem zweiten in der Schule beginnen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) empfiehlt: „Eine ideale Pausenverpflegung besteht z. B. aus einem Vollkornbrot, dünn bestrichen mit Butter, Margarine oder Frischkäse und belegt mit magerem Schinken, fettarmer Wurst, Käse oder einem vegetarischen Brotaufstrich. Außerdem gehören Gemüserohkost und frisches Obst, am besten als Fingerfood mundgerecht geschnitten, immer dazu. Zur Abwechslung kann anstelle von Brot auch ein fettarmes Milchprodukt wie Joghurt, Quark oder ein ungesüßter Milchdrink mitgegeben werden. Als Durstlöscher sollte den Kindern stets Wasser oder ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee zur Verfügung stehen.“ Optimal ist es, wenn sich das erste Frühstück zu Hause und die Zwischenverpfle- 44 gung in der Schule ergänzen. Kinder, die zu Hause wenig oder gar nicht gefrühstückt haben, brauchen in der Schule eine energiereichere Pausenverpflegung, als Mitschüler, die gut gestärkt in die Schule kommen. Erfreulich ist, dass nach den Ergebnissen der „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS-Studie, Welle 1) des Robert Koch-Instituts bei den 3- bis 6-Jährigen 87,7 % der Kinder jeden Tag zu Hause frühstücken. Der Anteil sinkt allerdings mit steigendem Alter: So frühstücken bei den 14- bis 17-Jährigen nur noch 53 % der Kinder täglich daheim. Die Pausenverpflegung sollte individuell gestaltet werden und die Wünsche des Kindes nach Art und Menge des Frühstücks berücksichtigen. dge brust-Aufschnitt oder Hart- oder Schnittkäse mit max. 50 % Fett i. Tr., z. B. Appenzeller, Bergkäse, Butterkäse, Camenbert, Edamer, Gouda, Mozzarella, Tilsiter oder vegetarischem Brotaufstrich z. B. mit Aubergine, Kräuter, Paprika oder Tomate. •Z ur Zwischenverpflegung gehören immer frisches Gemüse und Obst nach Saison wie Paprika, Möhren, Radieschen, Cocktailtomaten, Kohlrabi, Gurken, Apfel, Birne, Aprikose, Pfirsich, Weintrauben, Beeren, Kirschen, Kiwi, Mandarinen oder Ananas. Mundrecht geschnitten werden sie bei Kindern und Jugendlichen zum beliebten Fingerfood. Abwechslung in die Frühstücksbox bringen ab und zu Nüsse und Trockenobst. Mit den folgenden Tipps der DGE können Eltern mit wenig Aufwand für ausgewogene und leckere Zwischenmahlzeiten sorgen: •S chüler können auch ein ungesüßtes Müsli essen. Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Trinkmilch oder ungesüßte Mixgetränke eignen sich als Zwischenmahlzeit, sind aber keine Durstlöscher. •A ls Pausenmahlzeit eignet sich beispielsweise Vollkornbrot oder -brötchen, dünn bestrichen mit Butter, Margarine oder Frischkäse, belegt mit fettarmer Wurst, z. B. Bierschinken, Kasseler, Kochschinken, Lachsschinken, Puten- •Z um Durstlöschen sollte ausreichend Flüssigkeit in Form von energiefreien oder -armen Getränken wie Wasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees zur Verfügung stehen. Zuckerhaltige Getränke wie Limonaden und Nektare special enthalten viel Zucker und stillen den Durst nicht wirklich. Sie liefern viel Energie, sättigen aber nicht. Das kann zur Entstehung von Übergewicht beitragen. •D ie Zwischenverpflegung lässt sich abwechslungsreich gestalten, indem zwischen Brotsorten, dem Belag sowie je nach Saison das Gemüse und Obst variiert wird. Kresse, Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum beispielsweise geben den Pausenbroten die richtige Würze. •S üßigkeiten wie Schokoriegel, süße Aufstriche, Gebäck oder Fruchtgummis sind keine empfehlenswerten Zwischenmahlzeiten. Sie enthalten viel Energie in Form von Fett und/oder Zucker und wenig Vitamine, Mineralund Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Süßes lässt den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, er fällt rasch wieder ab und sinkt sogar unter das Normalniveau. Es kommt zu einem Leistungstief. Mit Vollkornprodukten werden konstante Blutzuckerwerte erreicht. Das Gehirn wird kontinuierlich und länger versorgt. Weitere Informationen zur Verpflegung im Schulalltag unter: www.schuleplusessen.de. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) Godesberger Allee 18 53175 Bonn Tel.: 0228 3776-600 www.dge.de 45 special Jugend isst anders Prof. Dr. Silke Bartsch Jugendliche und Fastfood werden häufig in einem Atemzug genannt. Doch auch am Familientisch essen Heranwachsende gern. Erfahrungen im schulischen Umfeld zeigen zudem, dass Themen rund um gesunde Ernährung bei Jugendlichen, insbesondere den Mädchen, durchaus gut ankommen. J ugendliches Essverhalten grenzt sich von dem anderer Altersgruppen ab. Das ist ein historisches Novum. Denn erst im Zusammenspiel mit den Freiheiten, die Kindern und Jugendlichen gewährt werden, konnte sich eine altersbedingt eigene Esskultur entwickeln. Heranwachsende können heute – anders als noch in den Jahrzehnten zuvor – über ihr Essen (mit-)bestimmen. Sie beeinflussen dadurch auch die Esskultur der Familie. Darüber hinaus hat – auch bedingt durch den Jugendkult unserer Gesellschaft – jugendliches Essverhalten Einfluss auf die allgemeine Esskultur. So sind der öffentliche Verzehr von Snacks und die Verwendung von Convenienceprodukten (vorgefertigte Lebensmittel) im häuslichen Bereich heute allgemein beliebt. Geborgenheit am Familientisch Die Ambivalenz zwischen Versorgtseinwollen und Unabhängigkeit ist typisch für die Situation von Jugendlichen in der Familie. So gehören einerseits gemeinsame Familienmahlzeiten für die Mehrheit von Jugendlichen zum Alltag, andererseits warten nur vergleichsweise wenige auf das gemeinsame Essen und versorgen sich lieber selbst. Dieser scheinbare Widerspruch verdeutlicht auch den Funktionswandel der Familienmahlzeit. Sie hat ihre Versorgungsfunktion weitgehend verloren, dient aber gleichzeitig als (freiwilliges) familiäres Kommunikationszentrum und wird als solches auch von vielen Jugendlichen durchaus geschätzt. Am Kühlschrank bedienen Die Nahrungsversorgung wird heute noch weitgehend durch die Familienhaushalte sichergestellt. So bedienen sich die Jugend46 lichen bei aufkommendem Hunger bevorzugt aus dem Kühlschrank, belegen sich ein Brot, backen eine Tiefkühlpizza auf etc. Die meisten Eltern tolerieren dieses Essverhalten. Denn gemeinsame Familien(mahl)zeiten müssen koordiniert und organisiert werden, was aufgrund der unterschiedlichen Arbeits-, Schul- und Freizeitaktivitäten schwierig ist. Eltern werden somit durch die Selbstversorgung der Heranwachsenden auch entlastet. Auf dem Lebensmittelmarkt hat sich in Wechselwirkung zu den Veränderungen in den Haushalten ein großes Angebot an leicht handhabbaren Convenienceprodukten etabliert, das der Tendenz zur Selbstversorgung entgegenkommt. Welche Rolle die Schulverpflegung durch den zunehmenden Ganztagesbetrieb langfristig bei der Ernährungsversorgung und damit auch bei der Ernährungsbildung spielen wird, bleibt abzuwarten. Außer Haus ist Snacken angesagt In Abgrenzung zum häuslichen Essverhalten sind unterwegs die Selbstinszenierung und die Zugehörigkeit zu einer Peergroup bedeutsam. Das gehört zur Identitätsentwicklung der Jugendlichen. Außer Haus ist Essen eher nebensächlich, vielmehr steht das gemeinsame Erleben im Mittelpunkt. Entsprechend bevorzugen Jugendliche schnelles und unkompliziertes Essen, das andere Aktivitäten nebenbei zulässt und das Taschengeldbudget wenig belastet. Lebensstilabhängig variieren dabei die Freizeitinteressen und -beschäftigungen, die wiederum das Ess(konsum)verhalten beeinflussen. Dabei spielen zum einen die Präferenzen für bestimmte Lebensmittel eine Rolle und zum anderen die möglichen Essensangebote, die sich aufgrund der Freizeitgestaltung unterscheiden können. So werden zum Beispiel Chips und Limonade von fitnessorientierten Jungen anders bewertet und seltener konsumiert als von Jungen, die ihre Freizeit mit Computerspielen verbringen. Essverhaltensweisen sind immer auch Ausdruck des Lebensstils und werden zur gesellschaftlichen Positionierung genutzt. Insgesamt lässt sich jugendliches Essverhalten nicht auf eine Fastfood-Kultur reduzieren, sondern ist vielschichtiger. Neben dem außerhäuslichen Snackverhalten ist die häusliche Versorgung bedeutsam. Körpermodellierendes Essverhalten Schulische Angebote zu gesunder Ernährung stoßen erfahrungsgemäß bevorzugt bei Mädchen auf Interesse. Sie sind sich der Auswirkungen ihres Essverhaltens auf ihr körperliches Erscheinungsbild durchaus bewusst. Während sie mit Gesundheit aber in erster Linie „sich wohlfühlen“ und „schön sein“ assoziieren, verbinden Jungen es eher mit „stark sein“. Der eigene Körper steht in der Jugendzeit aufgrund der körperlichen Veränderungen vom Kind zum Mann oder zur Frau meist unter (kritischer) Dauerbeobachtung. So gewinnen die körperliche Attraktivität und die Wirkung auf das andere Geschlecht naturgemäß zunehmend an Bedeutung. Das Interesse an Ernährungsfragen wird häufig aus dieser Perspektive geäußert und orientiert sich selten an „gesunder Ernährung“, wie Erwachsene sie verstehen. Entsprechend ihrer geschlechtsdifferenten körperlichen Voraussetzungen setzen Jungen und Mädchen ihr Wissen über Ernährung zur Körpermodellierung unterschiedlich ein. Jungen, die sich meist einen kräftigen Körper wünschen, treiben bevorzugt (Kraft-)Sport, um ihren Körper zu trainieren und Muskeln aufzubauen. Allerdings ist ein zunehmender gesellschaftlicher Druck beobachtbar, der auch Jungen verleitet, Kalorien zu bilanzieren und ihr Essverhalten zu kontrollieren oder im Extremfall sogenannte Muskelaufbaupräparate zu konsumieren. Mädchen setzen Bewegung und Sport ebenfalls bewusst für die Modellierung ihrer Figur ein. Sie erleben ihren Körper überwiegend als Bedrohung, anders als Jungen, bei denen das sich verändernde Fett-Muskel-Verhältnis den Körperwünschen entgegenkommt. Viele Mädchen begegnen den natürlichen Veränderungsprozessen daher mit restriktivem Essverhalten. Dazu werden zuweilen schon im Grundschulalter energiereduzierte Diäten durchgeführt. Mit zunehmendem Älterwerden lassen die Mädchen häufig Mahlzeiten (bevorzugt das Frühstück) aus, verzichten auf soge- nannte Dickmacher und anderes mehr. Problematisch dabei ist, dass kaum Jugendliche bereit sind, ihren Essstil zu ändern. Das führt häufig zu einseitigem Essverhalten, das die Gefahr einer Unterversorgung mit Nährstoffen birgt. Jugendliche selbst kochen lassen Wie die voranstehenden Ausführungen zeigen, sind viele Jugendliche nur aus ihrer altersspezifischen Perspektive an ihrer Ernährung interessiert und nehmen entsprechend Einfluss auf ihr Essverhalten. Allerdings fehlen ihnen immer häufiger die notwendigen Handlungskompetenzen, um eine gesundheitsförderliche Essweise für sich umsetzen zu können. Jugendliche Entscheidungen reduzieren sich folglich oftmals auf das Auswählen aus den Essensangeboten, das sich wiederum häufig auf Produkte aus dem Supermarkt beschränkt. Ein Grund für die unzureichenden Kompetenzen ist unter anderem das Verschwinden der Nahrungszubereitung aus dem Alltag der Heranwachsenden – sei es, dass Eltern, das bereits fertige Essen auf den Tisch oder in den Kühlschrank stellen, oder dass die industriell vorgefertigten Gerichte lediglich aufgewärmt werden müssen. So sind Jugendliche selten in die Zubereitung involviert. Hinzu kommt, dass sie im Allgemeinen ungern bei der Nahrungszubereitung helfen, denn typische Arbeiten für die Heranwachsenden sind Tisch decken, abräumen oder Müll entsorgen. Diese Hilfsarbeiten erleben Jugendliche als Degradierung und Einschränkung ihrer bereits erreichten Autonomie. Gelegenheiten, die zum gemeinsamen Planen, Einkaufen und / oder Zubereiten von Mahlzeiten anregen, ohne zu bevormunden, bieten die Chance für Erfolgserlebnisse. Dadurch wächst das Zutrauen, etwas zu können (Selbstwirksamkeitserfahrung) und sie werden mit Freude erlebt. Die Einbindung in die Essenzubereitung in Familie und Schule stellt daher gute Anknüpfungspunkte dar, um Alltagskompetenz zu fördern und das Interesse an gesundem, selbst zubereitetem Essen zu wecken. Quelle: Bartsch, S.: "Jugend isst anders" UGB-Forum 5/11, S. 214-217 - Anzeige - Gesundheit braucht ldeen Abnehmen: worauf es ankommt Das Heft bewertet aktuelle Diäten: von Insulin-Trennkost und Low-carb über GLYX-Diäten bis zu Fasten und dem Anti-Diät-Prinzip. Gut leben im Alter Bequem online bestellen: www.ugb.de/spezial Lesen Sie, was Sie im Alter für sich und Ihren Körper tun können. Sie erfahren, warum es im Alter vor allem auf die Nährstoffdichte ankommt und wieso die meisten Anti-Aging-Präparate völlig überflüssig sind. je 8,9 0€ Ernährung & Sport – top versorgt zzgl. Versan d Welche Lebensmittel sind für Sportler die richtigen? Brauche ich für mehr Muskeln auch mehr Protein? Und wie viel Sport muss sein, damit ich abnehme? praxisnah kritisch fundiert werbefrei gut verständlich 47 aktuelles aus den kliniken Auf den Spuren von Emil Nolde in Sankt Peter-Ording Während eines Kuraufenthaltes in der DRK-Nordsee-Reha-Klinik Goldene Schlüssel entstanden einige der bekanntesten Motive aus Noldes Spätwerk. P atienten mit mehreren Erkrankungen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu verhelfen, ist das zentrale Anliegen der DRK-Nordsee-Reha-Klinik Goldene Schlüssel in Sankt Peter-Ording. Heute genauso wie vor 70 Jahren, als der Künstler Emil Nolde Patient in der Klinik war, steht die ganzheitliche Betrachtungsweise der Patienten im Vordergrund. In dem dreiwöchigen Kuraufenthalt mit seiner Frau Ada von April bis Mai 1946 nutzte der Expressionist das Reizklima, um seine Lungenerkrankung zu lindern. Das ganzheitliche Behandlungskonzept der Klinik nimmt jeden Patienten in all seinen gesundheitlichen Facetten auf. So auch damals Emil Noldes Frau Ada, die unter mehreren chro- nischen Erkrankungen litt. Während Ada behandelt wurde, konnte der Maler seiner Kreativität freien Lauf lassen und erschuf aus seinen bevorzugten Motiven – Meer, Dampfer und Himmel – verschiedene Meeresaquarelle. Die kleinformatigen Aquarelle auf Japanpapier dienten dem Künstler später als Vorlage für größere Ölbilder. Die in Sankt Peter-Ording entstandenen Motive zählen zu den letzten Bildern seiner Schaffenszeit. Anlässlich der Neueröffnung des Hauses Schwabenland stellt die Klinik seit Mai Kunstdrucke von Noldes Werken in den Fluren aus. Das frisch renovierte Bettenhaus mit insgesamt 26 neuen Patientenzimmern, davon 24 Doppel- und zwei Einzelzimmer, wurde allergikergerecht und behindertenfreundlich umgebaut. Die Zimmer überzeugen mit moderner Einrichtung und Funktionalität. „Das Patientenwohl und die Teilhabe stehen für uns stets an erster Stelle“, betont Markus Lubanski, Geschäftsführer der DRK Nordsee-Reha-Klinik Goldene Schlüssel. „Es liegt uns am Herzen, die traditionsreichen Besonderheiten der Klinik zu wahren und diese mit dem stetigen Fortschritt der Ganzheitsmedizin in Einklang zu bringen.“ Neben der kleinen Ausstellung an Kunstdrucken in der DRK-Nordsee-Reha-Klinik Goldene Schlüssel können sich Kunstbegeisterte Noldes Spätwerk im Original noch bis zum 30. November 2016 in der Nolde Stiftung in Seebüll anschauen. imland Kliniken Rendsburg und Eckernförde beteiligten sich am ZEIT-Kochtag Mediterrane Küche: Ernährungskonzept mit Zukunft D Björn Schneidemesser 48 ie imland Kliniken in Rendsburg und Eckernförde beteiligten sich am 22. April 2016 mit ihrem an beiden Standorten neuen Ernährungskonzept ‚Mediterrane Küche‘ am ZEIT-Kochtag der gleichnamigen Wochenzeitung. Für die Öffentlichkeit gab es an diesem Termin schmackhafte Olivenöl-Verkostungen auf Baguettebrot, leckere Smoothies und knackiges Obst. Darüber hinaus boten Diätassistentinnen wertvolle Infos & Tipps rund um das Thema bewusstes Essen an. „Kochen, Gesundheit und Ernährung sind nicht voneinander zu trennen“, findet Björn Schneidemesser, Leiter der Gastronomie der imland GmbH, und ist das von der Deutschen Herzstiftung entwickelte Ernährungskonzept dementsprechend überzeugt und enthusiastisch angegangen. Die Veranstaltung war zugleich Auftakt für die Einführung der mediterran inspirierten Kost für die Patienten und Mitarbeiter der Kliniken, die künftig täglich ein Menü dieser Zuberei- tungsart als Wahlangebot bekommen. Zu viel, zu fett, zu salzig – Herz-KreislaufErkrankungen sind nicht ohne Grund die Haupttodesursache in Deutschland. Auch über die Ernährung kann den wesentlichen Risikofaktoren, wie erhöhten Blutfetten und Übergewicht entgegengewirkt werden. So stehen beim Ernährungskonzept ‚Mediterrane Küche‘ Obst, Gemüse, frische Kräuter sowie natives Olivenöl und heimisches Rapsöl im Vordergrund. Rind- und Schweinefleisch kommen in der Mittelmeerküche durchaus vor, sie bilden aber nicht die Hauptsache auf dem Teller. Das senkt den Cholesterinspiegel ebenso wie Oliven- und Rapsöl als Hauptfettquellen. Die darin enthaltenen, einfach ungesättigten Fettsäuren sorgen dafür, dass das ‚gute‘ (HDL-) Cholesterin stabil bleibt, während das ‚schlechte‘ (LDL) hingegen sinkt. Beilagen bilden Nudeln aus Hartweizengrieß, Reis, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Zum Info-Nachmittag des Adipositas Zentrums Nord in der Klinik Tönning am 17. September sind alle am Thema „Therapien gegen das schwere Übergewicht“ Interessierten eingeladen (Klinikum Nordfriesland). Info-Nachmittag zur Volkskrankheit „Schweres Übergewicht“ Die medizinischen Fachverbände sind sich einig: Das schwere Übergewicht („Adipositas“) entwickelt sich zu einer Epidemie – mit gravierenden Folgen für den Patienten selbst, aber auch für die Gesellschaft als Ganzes. Das Adipositas Zentrum Nord am Klinikum Nordfriesland veranstaltet zu diesem vielschichtigen Thema am Samstag, 17. September 2016 in der Klinik Tönning, Selckstraße 13, einen Informationsnachmittag. Zwischen 13 und 17 Uhr können sich Betroffene – aber auch Familienangehörige, Freunde und Bekannte – ein Bild davon machen, welche wissenschaftlich belegten Verfahren eine deutliche Gewichtsreduzierung ermöglichen. An diesem Nachmittag halten die Spezialisten des Zentrums unter Leitung von Dr. Steffen Krause und Dr. Alfonso Grande verschiedene Vorträge zum Thema und stehen an Informationsständen Rede und Antwort. Zudem sind einige bereits im Adipositas Zentrum Nord behandelte Patienten anwesend, um von ihren Erfahrungen und Erfolgen zu berichten. Übergewicht ist eine chronische Erkrankung – mit teils gravierenden Begleit- und Folgeerkrankungen, wie z.B. erheblichen Gelenkproblemen, massiven Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes Typ II und nicht zuletzt einer nachgewiesenermaßen höheren Gefahr, an Krebs zu erkranken. Chronisch bedeutet, dass diese Erkrankung den Betroffenen ein Leben lang begleiten wird; sie ist zwar gut und nachhaltig therapierbar – aber nicht heilbar. Wichtig ist zudem die Erkenntnis, dass schwer Übergewichtige nicht darauf reduziert werden können, selbst schuld an ihrer Erkrankung zu sein. Dafür sind die Ursachen, Wirkungsketten und Folgen viel zu „multifaktoriell“; d.h. es gibt keine einfachen „Wenn-DannBedingungen“, weder bei der Entstehung noch bei der Behandlung. Bei jedem Betroffenen liegen die Verhältnisse anders. Aus diesem Grund kann eine Therapie auch nicht auf die Formel „Weniger Essen = weniger Gewicht“ verkürzt werden. Daher durchlaufen die Patienten im Adipositas Zentrum Nord eine standardisierte Analyse, um dann gemeinsam den für den Einzelfall richtigen Behandlungsweg festzulegen und zu verfolgen. Die konkreten Vortragsthemen finden Interessierte ab Anfang August im Internet unter www.klinikum-nf.de und www.adipositas-nord.de. Parallel zu den Vorträgen und Info-Ständen können die Besucher verschiedene Gesundheits-Parameter, z.B. Blutdruck- und Blutzucker- sowie Venen- und Fußdruck-Messungen, durch Mitarbeiter der Klinik und des Sanitätshauses Krämer ermitteln lassen. - Anzeige - Mit uns gehen Sie leichter durchs Leben Gemeinsam - Erfolgreich - Dauerhaft Adipositas Zentrum Nord ● Erfolgreiche fachübergreifende Therapiekonzepte gegen starkes Übergewicht ● Ernährungswissenschaftliche und psychologische Patientenbegleitung ● Implantation von Magenbändern und Magenballons ● Magenbypass- und Schlauchmagen-OPs ● Hautstraffungsoperationen ● Bauchdeckenreduktionen ● Durchführung der konservativen ambulanten OPTIFAST®-Programme ● NEU: T A N G - ambulantes Nachsorgeprogramm Info-Nachmittag am 17. September 2016 13 - 17 Uhr Neben medizinischen und psychologischen Themen stehen auch speziell auf korpulente Patienten ausgerichtete Bewegungsaspekte auf dem Programm (Uwe Gosch). Adipositas Zentrum Nord I Klinik Tönning Selckstr. 13 I 25832 Tönning Tel. 04861 611-3310 I www.klinikum-nf.de I www.adipositas-nord.de 49 aktuelles aus den Kliniken Dr. Heine Neue Kreißsäle und Wochenbettstation in der Asklepios Klinik Wandsbek D as Licht ist freundlich und stimmungsvoll. Seit Juni erblicken die neuen Erdenbürger in den modernsten Kreißsälen Hamburgs das Licht der Welt. Ob Wassergeburt oder klassisch auf dem Gebärstuhl, alles ist möglich und die werdende Mutter wird liebevoll und kompetent vom Geburtsteam der Klinik begleitet. Selbst Babys in einer sogenannten Beckenendlage können hier in einer spontanen Geburt zu Welt gebracht werden. Das ist in nur ganz wenigen Hamburger Kliniken der Fall. 16 Hebammen und 11 Ärzte mit großer Erfahrung versorgen die Mütter und Babys. Erste Geburt im neuen Kreißsaal Ein ganz besonderes Einweihungsgeschenk brachte der Storch für Familie Schwab/ Butenko aus Jenfeld in den neuen Kreißsaal: Am 8. Juni wurde der kleine Maxim in der Asklepios Klinik Wandsbek geboren. Der Neugeborene ist 54 Zentimeter groß und wiegt 3870 Gramm. Maxim ist das erste Kind, das gleich nach 50 Eröffnung der neuen Kreißsäle und der neuen Wochenstation in Wandsbek geboren wurde. Schon am ersten Tag erblickten gleich zwei Babys das Licht der Welt. Um 21:03 Uhr war es so weit: Der kleine Maxim ist nach acht Stunden auf die Welt gekommen. Die Eltern Elena Schwab und Vitali Butenko sind erschöpft aber glücklich: „Endlich haben wir ein Geschwisterchen für unseren Leon.“ Leon ist schon fünf Jahre alt und durfte den Namen für seinen Bruder aussuchen. Jetzt mag er ihn auch kaum aus den Augen lassen. Dabei liegt sein kleiner Bruder ganz ruhig im Kinderbettchen. „Letzte Nacht wollte Maxim aber gar nicht schlafen, er war noch so aufgeregt“, erzählt Elena Schwab von der ersten Nacht zusammen. Carmen Büttner, leitende Hebamme war glücklich über den Verlauf der Geburten: „Ich freue mich, dass alles in den neuen Räumen gleich reibungslos lief.“ Auch die neue Ausstattung mit dem angenehmen Ambiente der Kreißsäle sei sofort von den werdenden Müttern angenommen worden. „Sollte es aber mal medizinisch notwendig sein, können wir sogar direkt in den Kreißsälen eine Not-OP vornehmen, ohne dass die werdende Mutter verlegt werden muss. Dafür sind alle medizinisch-technischen Voraussetzungen gegeben“, so Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe Dr. Oliver Heine. Neonatologie vor Ort und hoher Komfort auf der Station Wichtig zu wissen ist auch, dass es in Wandsbek eine Neonatologie gibt, die sicherstellt, dass die Kleinen sofort kinderärztlich behandelt werden können, sollte es erforderlich werden. Das kann beispielsweise bei Frühgeborenen oder erkrankten Neugeborenen der Fall sein. Ein Kinderarzt ist immer rund um die Uhr vor Ort. Nicht nur die drei neuen Kreißsäle bieten viel. Auch die Wöchnerinnen-Station, auf der sich die frischgebackenen Mütter erholen, bietet hohen Komfort. Insgesamt zwei Familienzimmer ermöglichen es den Eltern mit dem Nachwuchs nach der Geburt zusammenzubleiben. So kann sich die Familie schon auf das gemeinsame Familienleben einstellen. Die stolzen Eltern der neuen Kreißsaal-Babys jedenfalls haben schon mit ihrem frischgebackenen Nachwuchs die neuen Wochenbettzimmer bezogen. Nähere Informationen erhalten Interessierte beim Chefarztsekretariat der Asklepios Klinik Wandsbek unter: 040/ 18 18 83-1463 oder gynaekologie.wandsbek@ asklepios.com. aktuelles aus den kliniken Passgenau aus einer Hand Westküstenkliniken eröffnen neues Aufnahme- und Sprechstundenzentrum in Heide Die Westküstenkliniken in Heide (WKK) setzen als eines der führenden Krankenhäuser in Norddeutschland das moderne Konzept eines neuen Aufnahme- und Sprechstundenzentrums um. Noch besserer Service, die stets hohe Behandlungsqualität und eine noch größere Verbindlichkeit für diejenigen, die geplant ins Krankenhaus gehen. Eine neue zentrale Rufnummer ist eingerichtet. Patienten, die geplant ein Krankenhaus aufsuchen, erwarten guten Service, hohe Behandlungsqualität, einen direkten Ansprechpartner und die Behandlung aus einer Hand. Die Westküstenkliniken in Heide (WKK) legen jetzt einen weiteren Meilenstein, um die Patientenzufriedenheit als eines der führenden Krankenhäuser in Norddeutschland weiter zu steigern. Nach einem Jahr voller Planungen und Umstrukturierungen eröffnet Dr. Anke Lasserre, Geschäftsführerin des WKK, das neue Aufnahme- und Sprechstundenzentrum: „Durch die neue zentrale Anlaufstelle für alle Patienten ist unsere Klinik ein Beispiel für ein modernes Krankenhaus, das sich an Patientenansprüchen orientiert und auf dem Weg zu einer noch besseren Versorgung immer einen Schritt voraus sein will.“ Herzstück des neuen Aufnahme- und Sprechstundenzentrums ist ein Servicecenter mit der neuen zentralen Rufnummer 0481/785-4700. Wer diese Nummer wählt, erhält alle notwendigen Informationen, um eine Behandlung in die Wege zu leiten. Die bekannte, alte Rufnummer bleibt übergangsweise weiterhin erreichbar. Neue Räume, neue Strukturen und eine neue Art, Patienten in ihre Termine der vor- und nachstationären und geplanten Behandlungen zu führen, erhalten das hohe Vertrauen, im WKK in Heide sicher, rasch und verbindlich die passende Behandlung zu erfahren. So werden Wartezeiten spürbar reduziert und auch die Notaufnahme entlastet. Dr. Anke Lasserre erklärt, dass das neue Aufnahme- und Sprechstundenzentrum neben einem großzügigen Wartebereich über spezielle Untersuchungs- und Besprechungsräume verfügt: „Wir haben in das neue Zentrum Bereiche aus einer Hand integriert: die Medizinischen Versorgungszentren der Neurologie, der Neurochirurgie und der Orthopädie. Dazu die prä- und poststationären Patienten der Medizinischen Klinik I und II der Neurologie und der Neurochirurgie.“ Sabine Holtorf, Pflegedirektorin, hat den gesamten Prozess mit geleitet und unterstützt: „Wir haben moderne und freundliche Räume geschaffen, in denen sich die Patienten leicht orientieren können.“ Die Mitarbeiter des Zentralen Belegungsmanagements würden eng mit den Hausärzten in der Region zusammenarbeiten, damit die Patienten von ihrem Erstbesuch beim Hausarzt über die Einweisung bis zur Nachsorge, die beim Haus- oder Facharzt stattfindet, eine kontinuierliche und abgestimmte Behandlung erfahren. Dr. Anke Lasserre fasst zusammen: „In vielen Bereichen haben wir bereits Modernisierungen vorgenommen, beispielsweise beim Qualitätsmanagement oder in den internen Abläufen. Mit dem neuen Zentrum folgen wir dem Anspruch, ein führendes Krankenhaus in Norddeutschland zum Wohl unserer Patienten zu sein.“ Dr. Anke Lasserre Sabine Holtorf Flaggen hissen für die Zukunft Bauarbeiten in den Westküstenkliniken Brunsbüttel gehen los Am 21. Juni hieß es „Fahnen hoch“. Gemeinsam mit Klinikgeschäftsführerin Dr. Anke Lasserre sorgte Axel Schultz, kaufmännischer Leiter des Standortes Brunsbüttel, dafür, dass sowohl Mitarbeiter als auch Bewohner von Brunsbüttel das Symbol für den Baustart wahrnehmen können. Die Stadt Brunsbüttel hat einen ersten Teilbauantrag genehmigt, welcher zulässt, dass die Rampe zur Liegendanfahrt am Klinikum abgerissen und die ersten Erdund Gründungsarbeiten der Flächen stattfinden können. Damit rückt das Zukunftsmodell Brunsbüttel in greifbare Nähe. Dr. Anke Lasserre betont: „In der Bauphase ist eine Anfahrt für den zentralen Eingangsbereich geplant. Unsere Patientinnen und Patienten erhalten natürlich einen Sicht- schutz und Diskretion ist gewahrt“. Auch Betriebsratsvorsitzender Matthias Stecher ist zufrieden: „Ich freue mich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die gesamte Klinik, dass es endlich losgeht“. Das Zukunftsmodell Brunsbüttel, auch Integriertes Versorgungszentrum genannt, hat sich zum Ziel gesetzt, im Sinne der Patienten und der ländlichen Versorgung die ambulante und stationäre Behandlung noch mehr zu vereinen. Matthias Stecher, Betriebsratsvorsitzender der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH, Dr. Anke Lasserre, Geschäftsführerin der Westküstenkliniken Brunsbüttel und Heide gGmbH, Dr. Johannes Geisthövel, Chefarzt der Chirurgie am Standort Brunsbüttel, Axel Schutz, kaufmännischer Leiter des Klinikstandortes Brunsbüttel, Ruth Mengel, Pflegedienstleiterin Westküstenkliniken Brunsbüttel 51 aktuelles aus den kliniken „Ich fühle mich sehr gut“ Regio Kliniken bieten spezialisiertes Verfahren zur Dialyse an In dem rund 45-minütigen, laparoskopisch unterstützten Eingriff platzierte der Oberarzt am Gefäßzentrum der Regio Kliniken in Elmshorn den etwa 30 Zentimeter langen, flexiblen Kunststoffschlauch in das kleine Becken und führte ihn durch die seitliche Bauchdecke wieder hinaus. Danach musste Günther Lööck noch etwa eine Woche im Krankenhaus bleiben. Seitdem kommt er alle drei Tage in das Nephrologische Zentrum, um über den Katheter die Giftstoffe aus dem Körper zu spülen, die seine schwachen Nieren nicht mehr verarbeiten können. Dr. Christos Günther Lööck im Gespräch mit rea PrumAnd Petridis, Dialyse-Schwester . tler Kös baum und Nephrologe Frank D as Gefäßzentrum der Regio Kliniken bietet gemeinsam mit dem Nephrologischen Zentrum Elmshorn seit diesem Jahr ein hochspezialisiertes Dialyseverfahren an. Der erste Patient der Regio Klinik, der von der so genannten Peritonealdialyse profitiert, ist Günther Lööck aus Elmshorn. „Bei Patienten mit Herzerkrankungen ist die Pumpleistung des Herzens meist nicht stark genug, um ihr Blut mit einer normalen Dialysemaschine zu reinigen“, erklärt Nieren-Facharzt Frank Köstler vom Nephrologischen Zentrum in Elmshorn. „Ihnen kann aber unter Umständen mit einer Peritonealdialyse geholfen werden.“ Als Günther Lööck im Februar in das Nephrologische Zentrum nach Elmshorn kam, ging es ihm sehr schlecht. Der 79-Jährige fühlte sich schlapp. Jeder Schritt war eine Qual. Sein Gesicht war grau und aufgedunsen. Jetzt, gut drei Monate später sagt Günther Lööck: „Ich fühle mich sehr gut. Im Februar war ich richtig platt. Aber jetzt kann ich wieder gut laufen, viel machen und habe sogar 17 Kilo abgenommen.“ Auch eine gesunde Farbe ist in das Gesicht von Günther Lööck zurückgekehrt. Bei der Peritonealdialyse wird wie bei Günther Lööck operativ ein Katheter ins kleine Becken gelegt. Über diesen Zugang erhält der Patient in regelmäßigen Abständen eine Glukoselösung, die Giftstoffe aus dem Körper herausfiltert und nach einigen Stunden über den Katheter wieder abgelassen wird. Dabei nutzen die Mediziner die spezielle Eigenschaft des Bauchfells, das wie die Membrane in einer Dialysemaschine funktioniert. „Herz- und Kreislauf werden geschont, die verbliebenen Nierenfunktionen erhalten und den Patienten geht es schnell besser“, zählt Frank Köstler die Vorteile des Verfahrens auf. Während Günther Lööck erzählt, sitzt er auf seiner gemütlichen Liege im Nephrologischen Zentrum Elmshorn. Ein dünner Schlauch schaut unter seinem Hemd hervor, der zu einem Sammelbehälter unter der Liege führt. Der Schlauch verbindet den Behälter mit einem Peritonealdialysekatheter, den Dr. Christos Petridis im März Günther Lööck in die Bauchdecke implantiert hatte. 52 Ende Februar hatten die Ärzte bei Günther Lööck ein fast vollständiges Versagen der Nieren diagnostiziert. Nur eine Dialyse konnte dem Elmshorner noch helfen. Doch für eine Hämodialyse ist das Herz von Günther Lööck zu schwach. Der Nephrologe und der Chirurg Dr. Petridis hatten im Januar gemeinsam eine Fachtagung zu dem Verfahren besucht und waren sich einig, die Peritonealdialyse auch in Elmshorn anzubieten. Dabei profitieren sowohl die niedergelassenen Nierenspezialisten vom Nephrologischen Zentrum als auch die Gefäßchirurgen der Klinik von der räumlichen Nähe zueinander. Gefäßzentrum und Dialysepraxen arbeiten nicht nur sprichwörtlich unter einem Dach zusammen. Denn bei dem Eingriff selber sind Mitarbeiter der Dialysepraxis mit anwesend und übernehmen auch die Nachsorge und Schulung des Patienten im Umgang mit dem dauerhaften Zugang. Mittlerweile hat Dr. Petridis bis Mitte Juni vier weiteren Patienten einen entsprechenden Katheter erfolgreich implantiert. Weitere Eingriffe sind bereits geplant. Das Gefäßzentrum der Regio Kliniken ist damit das einzige nicht universitäre Krankenhaus in Schleswig-Holstein, das die Operation für eine Peritonealdialyse in dieser engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit niedergelassenen Nephrologen anbietet. In Hamburg und Schleswig-Holstein zusammen sind es gerade einmal eine Handvoll Kliniken, die das Verfahren beherrschen. „Die Strukturen bei uns in Elmshorn sind für Patienten, die einen Peritonealdialysekatheter brauchen, optimal“, lautet das Urteil von Dr. Ulf Niemann, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. „Mit Herrn Dr. Petridis haben wir einen erfahrenen Operateur und durch die enge Zusammenarbeit mit den Nephrologen bei uns im Hause können wir unseren Patienten für die Zeit des Krankenhausaufenthaltes und auf Wunsch auch darüber hinaus eine umfassende und hochkompetente Nachsorge anbieten“, so Dr. Niemann. Dr. Christos Petridis zeigt einen Peritonealdialyse-Katheter vor der Implantation. aktuelles aus den kliniken Dr. Tobias Lutz leitet neues Departement für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Elmshorn Dr. med. Tobias Lutz (41) ist seit April 2016 Leitender Arzt des neu etablierten Departments für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Regio Kliniken mit den Standorten Pinneberg, Elmshorn und Wedel. Mit dem Aufbau des Departements für Plastische und Ästhetische Chirurgie schließen die Regio Kliniken in diesem Bereich eine Versorgungslücke im südlichen Schleswig-Holstein. Das Department konzentriert sich derzeit auf die rekonstruktive Chirurgie in enger Kooperation mit den angeschlossenen Kliniken und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Schwerpunkte sind die Hauttumorchirurgie, Dekubituschirurgie und traumatische / posttraumatische Defektbehandlung. Die Regio Kliniken sind das größte private Krankenhaus in Schleswig-Holstein und unterhalten neben zwei Brustzentren, einem umfassenden unfallchirurgischen Angebot, einem Wirbelsäulenzentrum, zwei Darmkrebszentren und einem Gefäßmedizinisches Zentrum auch die Klinik für Hand-, Fuß- und Mikrochirurgie im Klinikum Elmshorn unter Leitung des Chefarztes Dr. Marc-Philipp Muhl. Die Abteilung erfüllt seit Jahren einen überregionalen Versorgungsauftrag. „Die Plastische Chirurgie bietet dazu nun die notwendige Ergänzung im südwestlichen Teil Schleswig-Holsteins.“ Dr. Tobias Lutz war zuletzt als Oberarzt der Klinik für Hand-, Fuß- und Mikrochirurgie in Elmshorn tätig und hat zusammen mit Dr. Muhl den Aufbau eines eigenständigen Departments für Plastische und Ästhetische Chirurgie vorangetrieben. „Die Regio Kliniken bieten ein umfassendes Leistungsspektrum mit enormen Synergien bei der interdisziplinären Behandlung von Patienten“, so Dr. Lutz. Der Leitende Arzt des Departements für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Dr. Tobias Lutz. - Anzeige - 53 service Rätsel-Auflösung der Ausgabe 2-2016 Bilderrätsel Schwedenrätsel P A Z A U B Z I E O L O G V E S E A R T H WE A H I N H GO E F R R E ON E B E E P R A RD D E E R L T R E A R G S HO L D I S K L E E M D E I SO L D E S P A E R E I GN I S T G H E I N U F N EO T ME R B E I GE R O I A L L T EMPO OD EON I NGR E D I R E AG L E F T T I R S EGE S L E HN E I I T M N S T A RR E N E R EM I R E E D M B N B E A B E NDRO T EME N U T E E F F E R T A U E N S S UH SON A R N T E I L M B EWE GU A DN I EMMA R E B E RWU R S T E I N GO S A L Z S T F E Z H S S I H A N E D WU GE E N Z E D D A T B A R N I K A A G A G I F L E I S E S T I R I E T S H E R E I E I N H S T E I Z VOR A N H K Z EM R E F I N A L E L F UGE A U F U LWU R F F T F E E GE F E I E RN G GEORG A P E L O RUMA L I T S T A U BWA E G E N R S WO I NN G S T HON F A R A H D I A U F L E S UN NGE O H E R L E T T I R E K N N HU B H WU E A R I S I G I S T A D T E B A S E L F A D OE W ROMA A R B E T E L L E A U K T A T A E G 1 Kiwi S. 8 Thema Fruktoseunverträglichkeit 2 Basilikumtopf S.41 Thema Gesundküche 3 Basilikumtopf S.40 Thema Hautpflege SUEDAFRIKA - Anzeige - 54 aktuelles aus den kliniken Visualisierung Haupteingang Kinder-UKE Kinder-UKE behandelt erste Patienten im Herbst 2017 Richtfest für Universitäre Kinderklinik Zusammen mit Katharina Fegebank, Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, sowie Freunden und Förderern, Nachbarn und Mitarbeitern feierte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am 27. Mai Richtfest für die neue Universitäre Kinderklinik, das Kinder-UKE. Die Bauarbeiten schreiten zügig voran und liegen exakt im Zeit- und Kostenplan. Im Herbst 2017 sollen die ersten kleinen Patienten im Kinder-UKE behandelt werden. „Das Richtfest ist ein Meilenstein auf dem Weg zur neuen Kinderklinik: Der Rohbau steht und die Stationen und Behandlungsbereiche sind bereits sehr gut zu erkennen. Mein Dank für die bisher geleistete Arbeit geht an unseren Partner, den Generalunternehmer Züblin, und an alle Handwerker, die dazu beitragen, das Kinder-UKE zu errichten. Wir freuen uns auf eine Klinik der kurzen Wege, die für die erwachsenen Patienten im UKE mit dem Bau des Neuen Klinikums seit 2009 selbstverständlich ist“, sagt Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE. „Das UKE ist schon jetzt ein überregional renommiertes Kompetenzzentrum für Kindermedizin und Anlaufpunkt für Familien aus ganz Deutschland. Seltene Krankheiten werden hier auf höchstem Niveau erforscht und kleine Patientinnen und Patienten liebevoll betreut. In der neuen Klinik wird der interdisziplinäre Ansatz auch durch die zukunftsweisende bauliche Konzeption ganz neu gelebt werden können. Weil dort alle Fachbereiche der Kindermedizin Tür an Tür arbeiten. Ich möchte allen Beteiligten für Ihr außerordentliches Engagement danken“, sagt Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der Freien und Hansestadt Hamburg. Laufen für das KinderUKE ALBIS PLASTIC und KRAHN CHEMIE sowie die Firma OLYMPUS. Bis zum Spendenziel von 23,5 Millionen Euro werden noch weitere Spenden benötigt. Spendenkonto: Hamburger Sparkasse | IBAN: DE54 2005 0550 1234 3636 36 | BIC: HASPDEHHXXX | Stichwort: Kinder-UKE Unter anderem zu sehen: Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung der FHH (3. v. re.), Prof. Dr. Burkhard Göke, Ärztlicher Direktor des UKE (4. v. re.), Ute Louis (5. v. re.), Dr. Michael Otto (6. v. re.) - Anzeige - Am 17. September findet der zweite Benefizlauf zugunsten des neuen Kinder-UKE statt. Im Eppendorfer Park und auf dem UKE-Gelände können Groß und Klein so viele Runden laufen wie sie möchten. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank schickt die Läufer um 15 Uhr auf die Strecke. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.kinder-uke.de/ benefizlauf. Der Erlös des Laufs geht vollständig an die neue Kinderklinik. Dank an die Unterstützer Die Baukosten von 69,5 Millionen Euro werden zu einem Drittel aus Spenden finanziert. Ein besonderer Dank geht an Dr. Michael Otto und die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg für ihre Unterstützung, ebenso an die Sponsoren, die Firmengruppe OTTO KRAHN mit ihren Teilkonzernen 17. September 2016 von 15 bis 17 Uhr, Eppendorfer Park 2. Benefizlauf für das Kinder-UKE Jeder Schritt ein Baustein! Für Laufbegeisterte und Gemütlichjogger | Für Groß und Klein | Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene | Das Startgeld geht zu 100 Prozent ans Kinder-UKE Infos und Anmeldung: www.kinder-uke.de/benefizlauf Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf 55 reise und erholung Entspannt in den Urlaub Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst Urlaub! Fast alle fiebern darauf hin. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) gibt sechs Tipps, damit die freien Wochen wirklich erholsam werden. 1 Endspurt vermeiden Die letzten Tage vor dem Urlaub sind für viele die schlimmsten im ganzen Jahr. Da kommt zum Packen und zur häuslichen Vorbereitung auf die Reise der berufliche Stress, aufgeschobene Arbeiten noch abzuschließen, wichtige Dinge zu übergeben – kein guter Urlaubsstart. Sabine Gregersen, Psychologin bei der BGW, empfiehlt, rechtzeitig realistisch einzuschätzen, was man vorher noch schafft. „Parallel startet man am besten frühzeitig mit etwaigen Reisevorbereitungen wie Packlisten oder dem Zusammenstellen der Reiseapotheke”, fügt sie hinzu. Und sie rät, sich am Ende ganz bewusst zwei Tage zu nehmen, in denen die letzten Urlaubsvorbereitungen auf der Arbeit und zu Hause im Vordergrund stehen. Gute Planung ist die halbe Miete. 56 2 Je einen Übergangstag zu Hause einplanen „Bis zur letzten Sekunde arbeiten und dann losfahren ist genauso belastend, wie von der Urlaubsreise direkt wieder in die Arbeit einzusteigen”, so Gregersen. „Mit jeweils einem Übergangstag wird alles entspannter und erholsamer.” 3 Für Abwechslung sorgen Meistens ist ein Kontrastprogramm zum Alltag für den Urlaub genau das Richtige. „Wer beispielsweise schwer körperlich arbeitet, will sich vor allem einmal ausruhen”, erläutert die Psychologin. „Schon in den ersten Urlaubstagen auf Berge zur kraxeln, wäre dann purer Stress und vermutlich wenig erholsam. Umgekehrt will sich der Büromensch im Urlaub vielleicht einmal richtig auspowern – und ein Strandurlaub mit Rundum-Versorgung würde langweilen statt entspannen.” Auch wenn die Reise schon gebucht ist, kann man am persönlichen Programm vor Ort spontan noch feilen. und reise und erholung erholt zurück t und Wohlfahrtspflege 4 Kompromisse schließen Die individuellen Vorstellungen vom Urlaub unterscheiden sich. Fährt man mit Mehreren weg, sollte man sich vorher einigen, worauf Wert gelegt wird und welche Wünsche zu berücksichtigen sind. „Aber auch ein gemeinsamer Urlaub ist keine Zwangsveranstaltung”, gibt Gregersen zu bedenken: „Man kann durchaus mal tageweise getrennte Wege gehen.” 5 anften Wiedereinstieg S vorbereiten Damit die Erholung nach dem Urlaub nicht gleich wieder dahin ist, empfiehlt sich auch für den Wiedereinstieg eine entzerrte Terminplanung. „Nicht selten wird man nach der Rückkehr von zwischenzeitlich entstandenen Aufgaben überrascht”, so die Expertin. Hilfreich sind eine gute Urlaubsvertretung und – im Büro – das Einrichten eines Abwesenheitsassistenten im E-Mail-Programm. 6 Nicht zu viel erwarten Urlaub kann nicht alles ausgleichen. „Wer im Arbeitsleben andauernd überlastet ist, kann nicht erwarten, sich in zwei, drei Wochen davon zu erholen”, mahnt Gregersen. „Dann ist es vielmehr an der Zeit, den Arbeitsalltag selbst in den Blick zu nehmen und dort nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen.” 57 service/info Schwedenrätsel Skunk Bewegung zur Musik (Mz.) hochwertige Kohle Notlage Fluss durch Gerona (Span.) italienisch: drei leises Murmeln fester Maschinenuntersatz Rufname von Guevara † 1967 Nettogewinn Figur in ‚Die Fledermaus‘ deutsches Adelsprädikat griechischer Buchstabe elektrische Verbindung Polstermaterial abgeschrägte Kante Gebiet d. Sprachwissenschaften arabisches Segelschiff hin und ... Regelwerk Hauptstadt von Jordanien Wachsleuchte persönliches Fürwort Flagge venezianische Münze im MA. 5 7 eh. spanische Währung HawaiiBlumenkranz Abendgesellschaft Überbringer portugiePriestersische Inselgewand gruppe verschwunden 8 griechischer Meeresgott Teil des Pfefferminzöls Freuen Sie sich auf das Special in der nächsten Ausgabe: Auge und Sehen Ruinenstätte am Nil 3 englisch: Meer ungelenk röm. Göttin d. Morgenröte tragender Dachbalken eine Feldarbeit Wattebausch jeder ohne Ausnahme 2 Federwechsel der Vögel Dekoration andere Bez. für Amerika (2 W.) altrömischer Hausgott Adelsprädikat Provinz im Osten Südafrikas deutsche Vorsilbe Frauenkurzname 1 Platzdeckchen Initialen Adorfs englische Biersorte ein Tongeschlecht Kfz-Z. Neuenburg, Schweiz organische Existenz Glück (ugs.) großes Fahrzeug Staatsanwalt Hoteldiener Zwerghund Fell der Bärenrobbe Rezensent Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe der wie geht's (4-2016). 58 übergenau, kleinlich Schultertuch konstant, andauernd nordischer Donnergott jüdische Schläfenlocken Mittelloser Nervengeflecht (med.) Mischsprache der Karibik deutsche TVAnstalt (Abk.) 9 Kohleprodukt Rangältester i. diplom. Korps Währung auf Samoa Tabakprodukt Auseinandersetzung Konditorware kleine Farbkleckse englisch: Fluss Fragewort lockere Zusammenkunft afrikanische Heilpflanze Straßensportart Mietauto mit Fahrer große Not italienischer Weinort süddeutsch: Hausflur Vorname der Autorin Blyton Nutzrecht für Treue im MA. flüchtiger Brennstoff Erfinder der Luftdruckbremse Druckvorstufe (Kw.) wilde Ackerpflanze französischer unbest. Artikel arabische Langflöte heikle Situationen Männername Tierprodukt ein Mainzelmännchen auswechseln unvoreingenommen, objektiv Fremdwortteil: um, herum Insel vor Marseille Reichhaltigkeit hinduist. Gesellschaftsschicht Prägestempelabdruck gieriger Mensch Kinderbaustein service/info Bilderrätsel griech. Ungeheuer (Sage) Großstadt in Kolumbien Ausruf der Bewunderung Gefäß für Zigarettenreste Stadtteil von Berlin eingedickter Fruchtsaft englisch: Börsenkurz für: Mahlansturm in das zeit Wer/Was bin ich? Wer oder was verbirgt sich hinter diesen Bildausschnitten? Stern in der ‚Leier‘ Rufname Schwarzeneggers dt. Arbeiterführer † 1913 Hartschalenfrucht griechischer Hirtengott leere Worthülse Blütenstand 1 Kosename für ‚Vater‘ Netzballspiel Windrichtung Wollstoff Korsett Hinweis: Die Bilder befinden sich in dieser wie geht's Ausgabe! Fragewort Dusche italienische Gemüsesuppe griech. Göttin des Friedens englisch: eins Eigenname der Eskimos Osteuropäerin Geliebte des Zeus Teil der Synagoge gezogener Strich Kleinigkeitskrämer Textilienmuster (franz.) 4 2 eurasischer Staatenbund ein Lebensraum Indiz motorlos fliegen beherrschend plötzlicher Windstoß 10 Waldantilopen dicker Honigsaft Strom zur Nordsee Lasttier Montagebild eingedickter Fruchtsaft Figur in ‚Land des Lächelns‘ niederdeutsch: das Frauenkurzname Festsaal in Schulen 1 6 3 unterwürfig Flächenmaß Sänger der 60er (Billy) † Werk von Goethe int. Kfz-K. Tunesien 2 3 4 5 6 7 8 9 10 59 - Anzeige - Anzeige - WENIGER WENIGER CHEMIE CHEMIE WENIGER WENIGER KONSERVE KONSERVE WENIGER WENIGER HEKTIK HEKTIK MEHR MEHR NATUR NATUR MEHR QUALITÄT MEHR QUALITÄT MEHR GENUSS MEHR GENUSS SO SO SCHMECKT SCHMECKT NUR NUR DIE DIE PURE PURE FRISCHE FRISCHE – – ®® METABOLIC BALANCE IS(S)T CLEAN CLEAN METABOLIC BALANCE IS(S)T Die reine, ursprüngliche und naturbelassene ErnährungsDie reine, ursprüngliche und naturbelassene Ernährungsweise »Clean Metabolic« ist in keiner Jahreszeit so einfach weise »Clean Metabolic« ist in keiner Jahreszeit so einfach und lecker wie im Sommer! Was an Zutaten nicht ohnehin und lecker wie im Sommer! Was an Zutaten nicht ohnehin im heimischen Garten zu finden ist, gibt es auf den im heimischen Garten zu finden ist, gibt es auf den Wochenmärkten frisch und regional zu kaufen. So lässt es Wochenmärkten frisch und regional zu kaufen. So lässt es sich leben & genießen! sich leben & genießen! Die Grillsaison passt mit leichten Salaten und schnellen Die Grillsaison passt mit leichten Salaten und schnellen Gerichten perfekt zur Philosophie von »Clean Metabolic«. Gerichten perfekt zur Philosophie von »Clean Metabolic«. 60 Wer sich clean ernähren will, achtet nicht nur auf die Wer sich clean ernähren will, achtet nicht nur auf die Auswahl von regionalem Gemüse, hochwertigem Fleisch Auswahl von regionalem Gemüse, hochwertigem Fleisch und gesundem Fisch. und gesundem Fisch. Bei »Clean Metabolic« wird alles aus unverarbeiteten Zutaten Bei »Clean Metabolic« wird alles aus unverarbeiteten Zutaten selbstgemacht – auch die Grillsoßen. Wie viel besser ein selbstgemacht – auch die Grillsoßen. Wie viel besser ein Dip schmeckt, wenn man ihn selbst zubereitet und Dip schmeckt, wenn man ihn selbst zubereitet und industriell gefertigten Produkten den Rücken zukehrt, zeigen industriell gefertigten Produkten den Rücken zukehrt, zeigen die folgenden Rezepte. Wir wünschen guten Appetit! die folgenden Rezepte. Wir wünschen guten Appetit! MANDELADE–DIPS SWEET OR SPICY Zutaten für 1 Portion »Sweet«: Zutaten für(40 1 Portion »Sweet«: Mandelade g Mandeln/30 g Sonnenblumenkerne) Mandelade 50 g Apfel (40 g Mandeln/30 g Sonnenblumenkerne) 50 g ApfelZimt Gewürze: Gewürze: Zimt Zubereitung: Zubereitung: Kerne über Nacht einweichen lassen und danach das Kerne über Nacht einweichen lassen und danach Wasser abgießen. Apfel waschen, entkernen und das in WasserStücke abgießen. Apfel waschen, entkernen und in kleine schneiden. kleine Stückeinschneiden. Alle Zutaten einen Mixbecher und pürieren. Alle Zutaten in einen Mixbecher und pürieren. Tipp: Passt gut zu gegrilltem Obst als Dessert. Tipp: Passt gut zu gegrilltem Obst als Dessert. Zutaten für 1 Portion »Spicy«: Zutaten für 1 Portion »Spicy«: Mandelade (40 g Kürbis-/30 g Sonnenblumenkerne) Mandelade (40 g Kürbis-/30 2 EL frische gehackte Kräuterg Sonnenblumenkerne) 2 ELg frische gehackte Kräuter 50 Salatgurke 50 g Salatgurke 100 ml Olivenöl 100 ml Olivenöl Gewürze: 2 Knoblauchzehen, 5 cm frische Chilischote, Gewürze: 2 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer aus der Mühle 5 cm frische Chilischote, Salz, Pfeffer aus der Mühle Zubereitung: Zubereitung: Kerne in einer trockenen Pfanne anrösten und abkühlen Kerne inKnoblauchzehen einer trockenen Pfanne anrösten und und abkühlen lassen. schälen, Chilischote Gurke lassen. Knoblauchzehen schälen, Chilischote und Gurke waschen und alles klein schneiden. waschen undinalles klein schneiden. Alle Zutaten einen Mixbecher und pürieren. Alle Zutaten in einen Mixbecher und pürieren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Tipp: In ein Glas füllen, etwas Öl darüber geben und Tipp: In ein Glas füllen, Öl darüber geben undlänger. verschließen. Durch dieetwas Ölschicht hält sich der Dip verschließen. Durch die Ölschicht hält sich der Dip länger. CLEAN CLEAN KETCHUP KETCHUP Zutaten für 1 Portion: Zutaten für 1 Portion: 1 reife Tomate 1 getrocknete reife TomateTomaten in Öl 4 4 schwarze getrocknete Tomaten in Öl 5 Oliven 5 schwarze Oliven 30 ml Olivenöl 30ELmldunkler Olivenöl 1 Balsamico-Essig 1 EL dunkler Balsamico-Essig Gewürze: ½ TL Oregano, Meersalz, Gewürze: ½ TL Oregano, Meersalz, Pfeffer aus der Mühle Pfeffer aus der Mühle Zubereitung: Zubereitung: Tomate waschen, trocknen, Strunk entfernen und Tomate waschen,Getrocknete trocknen, Strunk entfernen und klein schneiden. Tomaten und Oliven klein schneiden. Getrocknete Tomaten und Oliven klein schneiden. Alle Zutaten in einen Mixbecher geben kleinpürieren. schneiden. Alle Zutatenmit in einen Mixbecher und Abschmecken Salz und Pfeffer. geben und pürieren. Abschmecken mit Salz und Pfeffer. Erfahren Sie mehr über das Erfahren Sie mehr über das individuelle Ernährungskonzept individuelle Ernährungskonzept unter metabolic-balance.com unter metabolic-balance.com und cleanmetabolic.com und cleanmetabolic.com Bildquelle: www.pixabay.com Bildquelle: www.pixabay.com Metabolic Balance® App: Metabolic Balance® App: #cleanmetabolic #cleanmetabolic iOS iOS Android Android Metabolic Balance GmbH & Co. KG | Bgm.-Hallwachs-Str. 8 | 84424 Isen | E-Mail: [email protected] Metabolic Balance GmbH & Co. KG | Bgm.-Hallwachs-Str. 8 | 84424 Isen | E-Mail: [email protected] 61 service/info Sudoku Die Aufgabe besteht darin, in die nicht ausgefüllten Felder die jeweils richtige Ziffer zwischen 1 und 9 einzutragen. Dabei gibt es folgende Regeln: • Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Zeile auftauchen. • Jede Ziffer darf nur genau einmal pro Spalte auftauchen. • Jede Ziffer darf nur genau einmal im Unterquadrat vorhanden sein. 2 3 7 1 5 4 1 2 7 5 7 7 8 8 6 2 1 4 3 8 9 3 8 1 1 4 7 5 3 7 9 1 Bestell-Service Bitte senden Sie einfach diesen Coupon ausgefüllt an uns zurück (die wie geht’s erscheint 5 x im Jahr). Wie Geht’s Bestell-Coupon Ja, ich möchte die wie geht’s immer nach Hause geschickt bekommen. Ich erhalte die nächsten 5 Ausgaben für jeweils € 2,20/Ausgabe (Porto u. Versandkos­ ten) ins Haus und kann jederzeit davon wieder zurücktreten. Erfolgt von mir kein Widerruf, verlängert sich mein Abo der wie geht’s automatisch. Name:____________________________________________ Vorname:_________________________________________ Straße:___________________________________________ PLZ/Ort:__________________________________________ Tel.:______________________________________________ E-Mail:___________________________________________ Ich bezahle bequem und bargeldlos durch Bankeinzug. IBAN:____________________________________________ BIC:______________________________________________ Geldinstitut:______________________________________ Datum, Unterschrift:_______________________________ Coupon einsenden oder bestellen per Fax oder E-Mail: „wie geht’s“ Fincke Werbung • Wulf-Isebrand-Platz 1–3 25746 Heide • Tel. (04 81) 68 86-690 • Fax (04 81) 68 86-90 690 www.wiegehts-sh.de • [email protected] 62 100 Jahre (AK)N 880 gab die Firma Himmelmoor-Presstorf- und PresstorfKohlenfabrik H.G. Nothnagel & Co. mit Sitz in Altona den Anstoß für den Bau der Strecke Altona – Quickborn – Kaltenkirchen. Am damaligen städtischen Steinlagerplatz in Altona, neben dem Königl. Zollamt an der Holstenstraße, wurde Platz für den Ausgangspunkt der Strecke gefunden. 1883 wurde dann die „Altona-Kaltenkirchener Eisenbahngesellschaft“ (AK) gegründet und 1884 die Bahnstrecke von Altona bis Kaltenkirchen eröffnet. Ab 1892 wurde der Betrieb dann auch in Eigenregie geführt – bis dahin rollte die Bahn für Rechnung der Firma Kintzel & Lauser. Der Verkehr entwickelte sich so gut, dass bereits 1898 die Strecke bis ins heutige Bad Bramstedt verlängert wurde und ab 1902 in Eidelstedt Güterwagen einen übergangfreien Anschluss an die Staatsbahn erhielten. Das bis dahin aufwendige und kostspielige Umladen fiel somit weg. Fuhren die Züge anfangs meist im Straßenraum, entstanden 1911 bis 1912 durch den Bau eines separaten Schienenweges mehrere Bahnhofsgebäude entlang der Strecke, von denen viele heute noch stehen. Auch wurde die Höchstgeschwindigkeit auf bis zu damals beachtliche 40km/h erhöht. War es anfangs im Wesentlichen die Beförderung von u.a. Lebensmitteln und Torf, nutzten nun – wie auch heute – vorwiegend Berufstätige und Schüler die Züge. Die Kaltenkirchener Bahn, einst durch ein schwachbesiedeltes Gebiet gebaut, sorgte selber für den Verkehr und brachte die damals noch immobile Bevölkerung auf die Strecke. Die Bahn sorgte so für einen schnellen Anschluss an die Metropole Hamburg und machte dessen Umland damit so attraktiv, dass immer mehr Menschen sich entlang der Stecke ansiedelten. Bereits 1913 stellte die AK den Antrag, die Strecke über Bad Bramstedt hinaus bis Neumünster verlängern zu dürfen. Zügig wurden die Vorarbeiten genehmigt. Am 1. Dezember 1914, es herrschte bereits vier Monate der 1. Weltkrieg, wurde die finale Zustimmung zum eigentlichen Weiterbau erteilt und aus der AK wurde nach gut drei Jahrzehnten die „Eisenbahn-Gesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster“ (AKN). Trotz durch den 1. Weltkrieg verursachter Engpässe an Arbeitskräften und Material konnten die im Frühjahr 1915 begonnenen Bauarbeiten für die 20 km lange Strecke nach nur anderthalbjähriger Bauzeit beendet werden. Und am 1. August 1916 fuhr dann der erste Zug im Bahnhof Neumünster Süd ein. Einen Übergang des Personenverkehrs auf die Staatsbahn gab es, ähnlich wie in Altona, jedoch noch nicht. Die Durchfahrt der AKN-Personenzüge bis in den Bundesbahnhof Neumünster erfolgte erst ab 1953. Die Baukosten der Verlängerung von Bad Bramstedt bis Neumün- - Anzeige - – großes AKN-Jubiläumsfest am 7. August am Bahnhof Großenaspe ster Süd betrugen knapp zweieinhalb Millionen Reichsmark (RM) und wurden durch Zeichnung von Aktien der Städte Altona und Neumünster, der Kreise Segeberg und Bordesholm und den ländlichen Gemeinden von Bad Bramstedt bis Neumünster sowie durch Private aufgebracht. Schon im ersten Betriebsjahr 1917 brachte diese Teilstrecke der AKN Einnahmen von etwa 250.000 RM ein – erwartet wurden vorab sogar nur 161.000 RM. Ohne den Endbahnhof Neumünster Süd hätte die AKN die Jahre des starken Verkehrsrückgangs von 1929 – 1933 wohl nicht überstehen können. Die wirtschaftliche Bedeutung der AKN zeigen auch die Zahlen aus 1926: Damals wurden mit 8.200 Zugbewegungen 808.961 Personen und 448.709 Tonnen Güter einschließlich Vieh zwischen Neumünster und Altona transportiert. 1981 waren es 3,6 Millionen Fahrgäste, darunter 441.000 zwischen Kaltenkirchen und Neumünster. Das große Jubiläumsfest zum 100-jährigen Bestehen der Strecke Bad Bramstedt – Neumünster Süd beige Wechselbeat Am 7. August möchte die AKN dieses für sie und die Region so wichtige Ereignis feiern. Dazu wird es auf dem Bahnhofsgelände in Großenaspe von 11 – 17 Uhr ein großes Jubiläumsfest mit vielen Attraktionen für Jung und Alt geben. Neben Lasertag und AquaZorbing gibt es einen Streichelzoo, einen Greifvogel eine H0-Modellbahnanlage, Torwandschießen, Draisinenfahrten, geschichtliche Infos zum Bau der Strecke sowie zum Torf- bzw. Moorabbau, Ballonwettbewerb u.v.m. Um 14 Uhr findet für alle Interessierten eine Natur- und Landschaftsführung rund um Großenaspe mit einer tollen Aussicht über die Gegend statt. Auf einer Bühne präsentieren sich die Newcomer-Bands Imke & J aus Neumünster, beige aus Norderstedt, Wechselbeat aus Lentföhrden und Patrick Mellow aus Kaltenkirchen. Imke & J Unter allen Besuchern, die mit der AKN anreisen wird eine Führerstandmitfahrt verlost. Die Anreisemöglichkeiten und weitere Details zum Jubiläumsprogramm wird ab Anfang Juli unter www.akn.de und Facebook veröffentlicht. Flyer liegen u.a. in den AKN-Zügen und den AKN-Servicestellen aus oder können am Servicetelefon unter 04191/933 933 (Mo-Fr 6 bis 17 Uhr) bestellt werden. Patrick Mellow 63 SCHLESWIG-HOLSTEIN ERLEBEN. * inkl. 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