2015 - Reha am Kaifu

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Hirnnerven
Kurs 30.1.2014
Vortrag Manuelle Therapie VPT Dr. Frank Brons
Definition Hirnnerven
• Als Hirnnerven werden die peripheren Nerven bezeichnet, die direkt
aus spezialisierten Nervenzellansammlungen (Hirnnervenkerne) im
Gehirn entspringen, (Spinalnerven entspringen dem Rückenmark).
Eine Ausnahme bildet der Nervus accessorius. Er gilt als Hirnnerv,
obwohl er zum Teil dem Rückenmark entspringt. Die ersten beiden
Hirnnerven (Riechnerv und Sehnerv) sind keine peripheren Nerven,
sondern Teile des Gehirns, sie werden aufgrund der traditionellen
Sicht dennoch weiterhin als Hirnnerven bezeichnet.
• Ein Hirnnerv kann alle unterschiedlichen Faserqualitäten führen:
Motorische, sensible und vegetative Fasern. Die Hirnnerven
versorgen den gesamten Kopfbereich, den Hals und mit
parasympathischen Fasern auch die Organe im Rumpfbereich.
Vortrag Manuelle Therapie VPT Dr. Frank Brons
Hirnnerven Übersicht
1.
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4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
N. Olfactorius
N. Optikus
N. Occulomotorius
N. Trochlearis
N. Trigeminus
N. Abducens
N. Facialis
N. Vestibulocochlearis
N. Glossopharyngeus
N. Vagus
N. Accessorius
N. Hypoglossus
Vortrag Manuelle Therapie VPT Dr. Frank Brons
Hirnnerven Übersicht
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
N. Olfactorius
N. Optikus
N. Occulomotorius
N. Trochlearis
N. Trigeminus
N. Abducens
N. Facialis
N. Vestibulocochlearis
N. Glossopharyngeus
N. Vagus
N. Accessorius
N. Hypoglossus
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I. N. Olfactorius
•
•
•
•
•
Der Mensch besitzt
100.000.000
geruchsempfindliche
Sinneszellen
Geruchsstoffe werden in der
Schleimhaut gelöst, erst dann
können Sie aufgenommen
werden.
Alle 30 bis 60 Tage erneuern
sich die Sinneszellen durch
Teilung.
Der Traktus Olfactorius
verbindet zum Hypothalamus
und limbischen System
(emotionale Komponente)
Gerüche können ab 4x10 -15
Gramm wahrgenommen
werden.
Sinn: Auslösung von Speichel- und Magensaftsekretion. Warnung vor verdorbener
Speise. Hygieneüberwachung. Soziale Information, Sexualverhalten, Lust und
Unlust.
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II. N. Optikus
•
a)
b)
c)
d)
Der Sehnerv leitet die
Lichtinformationen der Netzhaut
weiter.
Ein Ausfall des linken N. optikus
führt zum Ausfall des linken
Gesichtsfeldes
Ein Ausfall in Höhe des Chiasma
optikum führt zu einer bitemporalen
Hemianopsie („Scheuklappensehen“)
Ein Ausfall des linken Tractus
Opticus läßt die beiden rechten
Gesichtshälften ausfallen.
Ein Ausfall der linken Sehstrahlung
verurscht unvollständige
Gesichtsfeldausfälle (Skotome)
Hierbei ist der Bereich der „Vovea
Zentralis“ meist erhalten.
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(III.) N. Occulomotorius, (IV.) N. Trochlearis (VI.) N. Abducens
• Durch den N. Occulomotorius werden fast alle Augenmuskeln
innerviert. (M. rectus superior und inferior, M. rectus medialis, M.
obliqus inferior. Er innerviert außerdem den M. spinter Pupillae und M.
ciliares und den M. levator Palpebrae superius.
• Der N. Trochlearis innerviert den M. obliqus superior.
• Der N. Abducens innerviert den M. rectus lateralis
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Schädigung der Hirnnerven III, IV, VI
a)
b)
c)
Komplexe
Oculomotoriusschädigung. (Ptosis =
Oberlied hängt herab), Der Bulbus
ist beim Gradeausblick nach unten
und außen gerichtet. Die Pupille ist
weit und reaktionslos. (Vorkommen
bei Tumoren, vaskulären
Erkrankungen im Kerngebiet, MS)
Trochlearisschädigung, bei
Aufforderung zur Gegenseite nach
unten zu blicken, bleibt der Bulbus
zurück. Patienten schildern oft
Doppelbilder beim Treppe
runtergehen.
Abducenslähmung, Doppelbilder
beim Blick zur geschädigten Seite.
Patienten drehen daher den Kopf um
Doppelbilder zu vermeiden.
(Vorkommen bei MS,
Schädelbasisfrakturen, Hirndruck..)
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V. N. Trigeminus
• Der N. trigeminus ist der wichtigste
sensible Nerv im Kopfbereich !
• Intrakranieller Verlauf: Der N. trigeminus
verlässt den Hirnstamm an der lateralen
Seite des Pons (= Brücke). Er besteht aus
einer Radix sensoria, die sensible
Nervenfasern führt, und einer Radix motoria
die motorische Nervenfasern führt. Drei
Hauptäste treten im Gesichtsbereich aus:
• N. opthalmicus (= Augenast )
• N. maxillaris (= Oberkieferast )
• N. mandibularis (= Unterkieferast )
• Die Radix motoria verläuft unterhalb des
Ganglion und schließt sich dem N.
mandibularis an.
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V. N. Trigeminus
•
•
•
•
•
Die sensiblen Anteile versorgen
Gesichtshaut, Mund- und
Nasenschleimhaut,
Nasennebenhöhlen, Teile von
Gehörgang und äußerem Ohr,
Augenhöhle und Auge (einschl.
Kornea) sowie Teile der Dura mater.
Der motorische Anteil (im dritten Ast
verlaufend) innerviert vorwiegend die
Kaumuskulatur.
Trigeminusstörungen können auch zu
Geschmacksempfindungsstörungen
im vorderen Zungenanteilen führen.
Geprüft wird mit „Wattebausch“ und
„Nadel“
Der Masseter Reflex wird durch auf
der unteren Zahnreihe liegendem
Holzspatel geprüft. Klopfen führt zu
Schließbewegung des Unterkiefers.
Ein Ausfall des M.Masseter führt zur
Abweichung zur geschädigten Seite
bei Mundöffnung.
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VII. N. Facialis (genauer Intermediofacialis)
• Der N. facialis weist eine gemischte Struktur
auf und führt motorische, sensible und
parasymphatische Fasern.
• Er verläuft in unmittelbarer Nachbarschaft
zum N. Vestibulochochlearis zum inneren
Gehörgang. Er innerviert den M. Stapedius
(Schutzmuskel des Steigbügels vor zu hohem
Schalldruck)
• Er innerviert die gesamte mimische
Muskulatur.
• Er nimmt Geschmackseindrücke der vorderen
2/3 der Zunge auf
• Er innerviert (parasympathisch) die Glandula
submandibularis und Sublingualis
(Speichelproduktion)
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VII. N. Facialis
•
•
•
Der N. Facialis tritt am Foramen
Stylomastoideum aus, unmittelbar hinter dem
N. Glossopharyngeus IX.
Bei einer Schädigung unterscheidet man eine
„zentrale Facialisparese“ von einer
„peripheren Facialisparese“
Bei der zentralen Form ist der Stirnast durch
Doppelinnervation im Kerngebiet erhalten.
(Runzeln der Stirn)
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Facialisparese
•
•
•
•
•
Symptome peripherer Lähmungen sind:
Hyperakusis (= krankhafte Feinhörigkeit – N. stapedius)
verminderte Tränen und Speichelsekretion
Störung der Geschmacksempfindung im vorderen 2/3 der Zunge
Motorische Paresen wie die Unfähigkeit, auf der gelähmten Seite
die Stirn zu runzeln, oder das Auge oder den Mund auf der
betreffenden Seite zu schließen (Lähmung der mimischen
Gesichtsmuskulatur)
• Die Lidspalte kann nicht mehr geschlossen werden. Dadurch kann
die Tränenflüssigkeit nicht mehr auf dem Auge verteilt werden, was
zur Austrocknung der Binde- und Hornhaut und damit langfristig zur
Schädigung des Auges führen kann.
• Mundwinkel hängt herab.
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VIII. N. Vestibulocochlearis
•
•
•
•
Die Schallwellen gelangen über den Gehörgang zum Trommelfell
Das Trommelfell wird in Schwingungen versetzt.
Die Schwingungen werden über die Gehörknöchelchen verstärkt (22 fache
Druckverstärkung) und über die Membran des ovalen Fensters an das
Innenohr weitergeleitet.
Im Innenohr, der Kochlea sitzen ca. 12.000 Haarzellen, die den Schall in
Aktionspotentiale umwandeln und über den N. Cochlearis weiterleiten.
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Schalleitungsstörung (Mittelohr)
Rinne-Versuch: Vergleich zwischen
„Luftleitung" und „Knochenleitung":
eine angeschlagene Stimmgabel wird
auf einen Warzenfortsatz aufgesetzt;
sobald der Patient keinen Ton mehr
wahrnimmt, wird die Stimmgabel vor
das gleichseitige Ohr des Patienten
gehalten:
Gesunder: hört weiterhin einen Ton
(doppelt so lange wie über die
Knochenleitung, „Rinne positiv"
Schalleitungs-Störung: Patient hört
nichts „Rinne negativ"
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Schallempfindungsstörung
(Innenohrschwerhörigkeit)
• Weber Versuch: Eine
Stimmgabel wird auf die Stirn
gesetzt. Der Gesunde nimmt den
Ton beidseits gleich laut wahr.
• Besteht eine
Innenohrschwerhörigkeit wird der
Ton auf der gesunden Seite
lauter empfunden
• Besteht eine
Mittelohrschwerhörigkeit, so wird
der Schall auf der kranken Seite
stärker empfunden.
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VIII. N. Vestibulocochlearis
•
•
•
Ist rein sensorisch
Der N. Vestibularis ist für das
Gleichgewicht, die
Körperhaltung und den
Muskeltonus zuständig. Er
nimmt Informationen aus den
Bogengängen, dem Utrikulus
und dem Sakkulus auf.
Sacculus und Utriculus erfassen
die lineare Beschleunigung des
Körpers im Raum. Sie stehen
senkrecht zueinander, sodass
der Sacculus auf vertikale und
der Utriculus auf horizontale
Beschleunigungen anspricht. Die
Sinneszellen ragen mit ihren
Sinneshärchen, in eine gallertige
Membran, die Otolithen enthält.
Otolithen sind feine
Kalziumkarbonatkristalle, welche
die Dichte der Membran
erhöhen, sodass die Erfassung
linearer Beschleunigungen
überhaupt ermöglicht wird.
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Die Zilien des
Uticulus und
Sacculus liegen in
einer gallatartigen
Membran. Ihr liegen
Statolithen auf
(Kalzitkristalle) Sie
registrieren die
„Erdanziehung“ Sie
melden
Abweichungen von
der Senkrechten.
• Die drei zueinander sekrecht stehenden Bogengänge enthalten
Sinneszellen mit Zilien. Diese sind unterschiedlich lang und durch „Tip
links“ verbunden. Bei einer Lageänderung stimmuliert die Endolymphe
(aufgrund ihrer Trägheit) die Zilien. Die Sinneszellen senden
Aktionspotentiale über den Vestibularnerv zum Gaglion Vestibulare.
Kopfbwegungen in allen drei Raumachsen werden so registriert.
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Zentrale
Verschaltung
Die bipolaren Neurone des
Ganglion vestibulare leiten
die Signale zu den
Vestibulariskernen.
Wichtige Verbindungen
ziehen von dort zur
Gegenseite und zu den
Augenmuskelkernen.
Weiter bestehen Verbindungen zum Kleinhirn und zur Stützmotorik. Dies führt zur
Aktivierung von Arm und Beinmuskulatur auf der „Talseite“
Schwindel kann auftreten, wenn Informationen von Augen, Vestibularorgan und
Propriozeptoren der Muskulatur widersprüchliche Informationen erhalten.
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Vestibularistest
• Nystagmus-Prüfung: (= Reationsform des
Vestibulo-Oculären Systems. Es handelt
sich um unwillkürliche, beidseitig
rhythmische Bewegungen des Bulbus.) Zur
besseren Beurteilung dient die Frenzelbrille
• Physiologisch: Blickverfolgung aus
fahrendem Zug
• Kalorischer Nystagmus durch Spülen eines
Ohres mit warmen bzw. kaltem Wasser
• Drehschwindelnystagmus nach
Rotationsbeschleunigung
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Periphere N. vestibularisLäsionen,
•
•
•
•
•
Meist heftiger Schwindel,
besonders in der Akutphase
gewöhnlich horizontaler
Spontannystagmus zur
Gegenseite, oft mit rotatorischer
Komponente
Verstärkung des Nystagmus
durch Kopfschütteln,
Kopfbewegungen
kalorische Prüfung: homolateraler
Vestibularapparat vermindert
oder nicht erregbar
meistens zentrale Kompensation
des Nystagmus innerhalb von
wenigen Wochen
Zentrale N. vestibularisLäsionen
• meistens gering ausgeprägter
Schwindel, bes. in der Akutphase
• ev. kein Schwindel, selbst bei
deutlichem Nystagmus
• sehr selten Liftschwindel oder
Drehschwindel in eine bestimmte
Richtung
• kaum vegetative Begleitsymptome
(Ausnahme: Affektion vegetativer
Zentren im Hirnstamm)
• sehr oft neurologische Ausfälle, die
auf eine Hirnstamm-Läsion hin• weisen; meistens keine
Mitbeteiligung des N. acusticus
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IX. N. Glossopharyngeus
Der N. Glossopharyngeus besitzt motorische und
sensible und sekretorische Fasern.
Sensibel werden Rachen, Tonsillen, hinteres
Zungendrittel versorgt
Zusammen mit dem N. Vagus innerviert er das
Gaumensegel und die Schlundheber.
Test: Mit Holzspatel auf Zunge AAAAAh sagen lassen.
Bei einseitiger Lähmung hebt sich das Gaumensegel auf
der gelähmten Seite nicht.
Bei beidseitiger Lähmung läuft beim Trinken Wasser aus
der Nase.
Schädigungen finden sich bei Hirnprozessen im
Kerngebiet sowie bei Meningitiden oder Diphterie
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X. N. Vagus
Beidseitige Recurrensparese
nach Schilddrüsenoperation
Ständige Atemnot bei körperlicher
Anstrengung
Erwerbsunfähigkeit
Heiserkeit
Erhöhte Gefahr bei Virusinfekten
Große Einschränkungen beim
Gehen und sportlichen
Betätigungen
Nächtliches Schnarchen / Stridor
• Der N. Vagus enthält afferente und
efferente parasympathische Fasern,
er zieht zu Organen in Hals, Brust
und Bauchhöle
• Er ist mit dem N. Glossopharyngeus
an der Innervation von Gaumensegel
und Pharynxmuskulatur beteiligt.
• Ein wichtiger Ast ist der N. recurens,
der die Kehlkopfmuskulatur
(Stimmbänder) versorgt. (Gefahr bei
Schilddrüsenoperationen)
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Vegetatives Nervensystem
•
•
•
•
•
•
•
•
Regelt die Funktion innerer
Organe und des Kreislaufs
Es ist der Willkür nicht zugänglich
sondern „autonom“
Steuerung vorwiegend
reflektorisch (Husten beim
Aspirieren, Erbrechen,
Übergeordnetes Zentrum ist der
Hypothalamus
Das periphere VNS wird von
Sympathikus und Parasympathikus
gesteuert.
Der Parasymathikus hat im
Hirnstamm und Sakralmark seine
Zentren, der Sympathikus
thorakolumbal
Der Sympathikus wird vorwiegend
bei körperlicher Aktivität, Angst,
Flucht und Kampfbereitschaft
aktiviert.
Der Parasymapthikus ist bei
Nahrungsaufnahme und
Ruhe/Schlaf aktiv.
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XI. N. Accessorius
• Der N. Accessorius besteht aus
kranialen und spinalen Wurzeln.
• Es ist ein rein motorischer Nerv
• Er versorgt den M.
sternokleidomastoideus und den
oberen und mittleren Teil des M.
Trapezius.
• Gefährdet ist er bei Tumoren in
der Schädelbasis, sowie bei
Operationen an cervikalen
Lymphdrüsen.
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XII. N. Hypoglossus
• Der N. Hypoglossus ist
ebenfalls ein rein motorischer
Nerv
• Er innerviert die Zunge, und
die Hyoideus-Gruppe.
• Bei einseitiger Lähmung
weicht die Zunge beim
Herausstrecken zur kranken
Seite aus.
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Ende Hirnnerven
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