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23
Herbst 2014
www.demeter.de
Kostenlos zum Mitnehmen
V OR ORT
für die Kühe
SE LBE R M ACHEN
TO M AT E N 
SAMEN
ernten
G E NIE S S EN
Saamenffesttes
INSPIRATION
SCHÖNHEIT
fühlen
W
as wären wir ohne Äpfel und Nüsse, ohne Pflaumen am
Baum! Früchte sind essbar, wie andere Gaben der
Erde. Für uns ergeben Pflanzen Sinn, wenn sie uns satt
machen. Uns interessiert, was uns nutzt. Wir sind Frucht-Fixierte, verständlicherweise.
Vergessen wir aber nicht die Blüten, an denen wir uns im Frühling
erfreut haben: Die weiße Pracht eines Kirschbaums nach langem Winter – das ist nicht deshalb schön, weil es die Verheißung auf
einen Baum voller essbarer Früchte enthält, sondern weil der Anblick als
solcher uns anrührt. Kein Gedanke an ein „Wozu“; die Blüte ist nicht
die „Ursache“ der Frucht, die Frucht nicht das „Ziel“ der Pflanze – das
wäre menschliche Projektion. Die Natur folgt keinem Nutzen, auch
nicht für sich selbst – sie ist Willkür und Anmut, Verschwendung und
Perfektion in einem, sie ist zweckfreie Schönheit und vor allem
immer noch: Rätsel, selbst noch beim Biss in den Apfel.
2 | Demeter Journal | Herbst 2014
Dr. Jens Heisterkamp ist Chefredakteur der
Zeitschrift Info3 – Anthroposophie im Dialog,
die jeden Monat Anregungen für eine spirituell
vertiefte, nachhaltige Lebensweise bietet.
Kostenloses Probeheft:
[email protected]
Editorial
genießen verstehen
JedeR von Ihnen hat wahrscheinlich ihren/seinen ganz
persönlichen Bezug zu Demeter. Bei der einen ist es die
Tierhaltung, beim anderen der Genuss bester biodynamischer Lebensmittel, beim dritten die Begegnung mit engagierten Menschen, beim nächsten vielleicht die Integration
sozialer Aspekte in Höfe und Verarbeitung, bei weiteren
schließlich die Möglichkeit, sich unmittelbar mit Akteuren zu verbinden. Allein diese Vielfalt möglicher Gründe
für die Entscheidung für biodynamisch zeigt, welch breites Spektrum Demeter in seine Aktivitäten einbezieht. Allen liegt der Impuls von Rudolf Steiner zugrunde, der vor
90 Jahren diese nachhaltigste Form der Agrarkultur initiierte – und als genialer Vordenker auch Waldorfpädagogik, anthroposophische Medizin, Wirtschaftsleben und
Soziales inspirierte. Das Journal zeigt wieder Facetten der
Demeter-Welt. Sie weisen alle auch in die Zeit, die vor uns
liegt, getreu dem Motto „90 Jahre biodynamisch – der
Kurs in die Zukunft“. Sie können Kurs aufnehmen in
Richtung zukunftsfähige Agrar- und Ernährungskultur,
jeden Tag per Einkaufsentscheidung und durch Beteiligungen an Demeter-Projekten. Berichten Sie doch mal darüber – zum Beispiel bei facebook. Ich freu mich drauf.
Inhalt
VOR ORT
GENIESSEN
Homöopathie
hilft: Globuli
für die Kühe
Kochen mit
samenfesten
Gemüsesorten
8
22
2
Inspiration
Schönheit fühlen
4
Tipps von Fördermitgliedern: Das schenkt
Energie im Alltag
Verstehen
Mehr als „nur“
Agrarkultur
37 Hintergrund
Mit Bildekräfteforschung der Wirkung
von Essen auf der Spur
12 Genießen
Milchshakes von
Brodowin
38 Schlusspunkt
14 Kennenlernen
Qualität entsteht
durch Hingabe
40 Jahre dennree
18 Wissenswert
20 Produkte
Wählen Sie das
Produkt des Jahres
28 Selber machen
Tomatensamen ernten
30 Gesund leben
32 Nachgefragt
Renée Herrnkind
[email protected] | Tel. 06155 – 846950
34 Kennenlernen
Carla will’s wissen:
Wie lebendig ist
der Boden?
3
16
36
39
39
Editorial
Aktuell
Produkte
Impressum
Vorschau
Podcast unter
www.kultradio.eu
Demeter Journal
zum Hören
In Zusammenarbeit mit dem Berliner Kultradio von Ronald Richter
gibt es das Journal zum Hören.
Mehr über die homöopathische
Behandlung von Kühen hier.
Herbst 2014 | Demeter Journal | 3
VERSTEHEN
E I NE H ER A US F OR DER UNG
Geschwisterlich
WIRTSCHAFTEN
Der weitsichtige Vordenker Rudolf Steiner ist
wohl der spirituelle Lehrer, dessen Impulse am
nachhaltigsten in die alltägliche Realität des
21. Jahrhunderts wirken. Neben der Biodynamischen Wirtschaftsweise mit der entsprechenden
Agrarkultur zeigt sich das in Waldorfpädagogik,
anthroposophischer Medizin, im Sozialen, in der
Kunst, Sprachgestaltung, Heilpädagogik und selbst
in den Naturwissenschaften und der Ökonomie.
Steiners Anregungen leben in eigenständigen
Modellen, die immer mehr Aufmerksamkeit
erfahren. Für die biodynamische DemeterGemeinschaft sind sie Herausforderung und
Leitstern auch in der eigenen Arbeit.
4 | Demeter Journal | Herbst 2014
S
teiners kritischer Blick auf eine Wirtschaftsordnung,
die das Geld selbst zur Ware erhebt und damit eine
Trennung von Arbeit und Produkt herbeiführt, inspiriert die Demeter-Markengemeinschaft zu eigenen Ansätzen
für ein geschwisterliches Wirtschaften. Demeter-Mitglieder
erproben Elemente des assoziativen Wirtschaftens. Transparenz auf jeder Stufe der Wertschöpfungskette verwandelt sie
in eine Wertschätzungskette. Kriterien fairer Zusammenarbeit sollen Bestandteil der Betriebsentwicklungsgespräche
bei Erzeugern, Herstellern und Händlern werden.
Demeter ist der einzige Bio-Verband, der VerbraucherInnen
Mitarbeit ermöglicht. In der Delegiertenversammlung sind
neben Erzeugern, Verarbeitern und Händlern auch Konsumenten vertreten. Verbraucher, die Fördermitglied werden,
können im Fachbeirat Verbraucher mitreden.
VERSTEHEN
DAS SOZIALE
in der Landwirtschaft
Rudolf Steiners „Landwirtschaftlicher Kurs“, 1924 die Geburtsstunde von Demeter, und sein „Heilpädagogischer Kurs“ sind gleichermaßen Impulsgeber für zahllose Projekte, die soziale Arbeit und Landbau vor anthroposophischem Hintergrund verbinden. Das Prinzip der Wertschätzung von menschlicher Unterschiedlichkeit und
der Anerkennung jedes Menschen als Mitglied von Gemeinschaft erfüllt sich hier in sinnvollen Aktivitäten.
Immer mehr Interesse löst die Wirtschaftsform „Community-Supported Agriculture“ (CSA) aus. Hier versorgt ein Hof sein Umfeld mit
Lebensmitteln und das Umfeld sorgt für die nötigen finanziellen Mittel, damit der Hof sicher wirtschaften kann. Diese Art der gemeinsamen Verantwortung für die Gemeingüter Boden, Wasser, Pflanzen
steckt in Deutschland zwar noch in den Kinderschuhen. Aber immerhin sind bereits etliche Demeter-Höfe mit CSA-Modellen dabei. Beteiligungsmodelle an biodynamischen Höfen sind vielfältig: Genussrechte wie beim Brunnenhof in Baden-Württemberg oder beim
Safthersteller Beutelsbacher, Aktien wie beim Oberfeld in Darmstadt
oder dem Hof Apfeltraum in Brandenburg, Stiftungen wie beim
Landgut Pretschen im Spreewald, Rebzeilen wie beim Weingut im
Zwölberich im Rheingau. Die Regionalwert AG geht noch einen
Schritt weiter und vergibt Aktien. Betriebsgemeinschaften – häufig
sogar getragen von gemeinnützigen Vereinen – ziehen sich von Nord
nach Süd: etwa Hof Dannwisch in der Nähe von Hamburg, der Dottenfelderhof bei Frankfurt, der Birkenhof im Siegerland, der Schepershof im Windrather Tal, der Heggelbachhof in Schönach und der
Boschenhof in Leutkirch. Auch ein vielfältiges Kulturangebot zählt
zum erweiterten Kreis sozialer Leistungen. Bei Thea und Rolf Clostermann auf dem Neuhollandshof in Wesel etwa darf mitten in der
Apfelbaumplantage Konzerten gelauscht werden.
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VERSTEHEN
SCHWARM
FINANZIERUNG
WIRKT
Durch die sogenannte Schwarmfinanzierung
konnten schon einige Demeter-Betriebe zukunftsorientierte Maßnahmen umsetzen wie
der Ziegenhof Haase in Fischbachau, oder der
Adolphshof. Weitere sollen folgen, deshalb geht
das Geldsammeln weiter. Dafür setzt sich ein
Team ein mit Petra Wähning von der Genussgemeinschaft/Slowfood, Xaver Diermayr als
Biobauer und Finanzexperte, und Stephan Illi,
der unter anderem in der Kulturland eG wirkt.
Die Ergebnisse der Investition sind sichtbar und
essbar, das überzeugt die privaten Geldgeber.
Der Landwirt generiert nicht nur Kapital, sondern gewinnt auch Kunden für seine Produkte,
die durch ihre Investition auch eine dauerhafte
Kundenbeziehung eingehen. Kundenbindung
ist neben der Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe ein wichtiger Aspekt dieser Finanzierungsform.
www.krautfinanz.de
K ULT UR L A ND eG
Flächen für
Ökolandbau sichern
Die Kulturland eG stellt Landwirten und Bürgern ein Instrument zur Verfügung, um ökologische Anbauflächen langfristig und zu angemessenen Konditionen zu sichern. Städter
und Menschen aus dem Umkreis der Höfe erwerben gemeinschaftliches Eigentum an Flächen, die auf dem Bodenmarkt
angeboten werden. Im Rahmen eines langfristigen Pachtvertrags vereinbart der Landwirt eine Nutzung zu ortsüblicher
und realistisch leistbarer Pacht. Damit bewirkt die Kulturland eG eine Abkopplung der Pachtpreise von den Kaufpreisen für landwirtschaftliche Flächen. So wird der ungesunden
Preisentwicklung am Bodenmarkt, die von Anlagegesichtspunkten bestimmt wird und sich seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 steil nach oben bewegt, ein wirksames Instrument
entgegengesetzt. Ein Landwirt allein könnte das nicht leisten.
Die Genossenschaft unterstützt gezielt Bio-Betriebe, die sich
in ihr regionales Umfeld einbinden. Sie bietet ihren Mitgliedern damit regionale Landwirtschaft zum Anfassen. Sie regt
dazu an, sich mit dem Geschehen auf den Höfen zu verbinden und an deren Entwicklung zu beteiligen. Sie versteht sich
insbesondere auch als Beitrag, jungen Leuten den Zugang zu
Grund und Boden zur Bewirtschaftung zu ermöglichen.Und
sie sieht sich als Ergänzung zu bereits bestehenden Bodenträgern für den ökologischen Landbau wie der Bochumer
BioBodenGesellschaft oder der Freiburger Regionalwert AG.
www.kulturland-eg.de
6 | Demeter Journal | Herbst 2014
VERSTEHEN
HE GGE LBACHHOF
MIT BÜRGERGELD
15 HEKTAR LAND
GERETTET
Die Nachricht alarmierte die Demeter-Gemeinschaft Heggelbachhof am Bodensee: Fünfzehn
Hektar fruchtbares, betriebsnahes Ackerland sollten vom Verpächter verkauft werden. Da konventionelle Höfe durch Biogasförderung und Mais-Monokulturen viel höhere Pachten zahlen
können, stünde dieses Land heute weder dem Heggelbachhof zur vielseitigen Bewirtschaftung
noch den Menschen der Region für ihre Ernährung mit hochwertigen Lebensmitteln zur Verfügung. Wenn nicht Landwirt Thomas Schmid mit einigen Menschen aus dem Umfeld des
Demeter-Verbandes die Kulturland Genossenschaft mitgegründet hätte, um diese 15 Hektar in
der Nähe des Heggelbachhofes und Land vieler weiterer, vielseitig wirtschaftender Biobauern
sichern zu können. Mit Hilfe von Bürgergeld konnte das Land in eine gemeinschaftliche Trägerschaft, eine moderne Form von „Allmende“, überführt werden. Wer sich als Kulturlandgenosse
mit einer Einlage von 5 000 Euro beteiligt, sichert zum Beispiel 2 000 Quadratmeter Land für
ökologische Wirtschaftsweise.
www.hofgemeinschaft-heggelbach.de
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20.–21. Sept. 2014
täglich ab 10 Uhr, Eintritt 3,- € pro Tag, Kinder bis 14 Jahre frei, weitere Infos unter www.rapunzel.de/festival
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VOR ORT
HOMÖOPAT H I E H EI LT
GLOBULI
für die Kühe
8 | Demeter Journal | Herbst 2014
VOR ORT
Milchkuh City reckt Annette Ackermann schon
den Kopf entgegen. Die 46jährige versorgt täglich
die Herde auf Hof „Kasten im Wald“ oberhalb von
Gars am Inn in Oberbayern. In der kleinen Blumenspritze hat sie fünf Globuli Pulsatilla C 30 aufgelöst, um Citys Beschwerden zu behandeln. Dafür
genügt das Sprühen auf die Nase der Kuh, die
ganz offenbar schon auf den Heilungsimpuls
wartet. Klassische Homöopathie für Nutztiere
wird in den Ställen immer wichtiger. So lässt
sich der Antibiotika-Einsatz deutlich reduzieren,
wissen die beiden Tierhomöopathinnen Angela
Lamminger-Reith und Birgit Gnadl.
S
ie arbeiten in einer Praxisgemeinschaft, beraten Landwirte in ganz Deutschland und in Österreich und bieten auch über die Molkerei Berchtesgadener Land Kurse für Bäuerinnen und Bauern an, die in der Anwendung von
Globuli geschult werden.
Annette Ackermann ist Quereinsteigerin in die Landwirtschaft. Seit fünf Jahren ist die gelernte Verwaltungsfachfrau
auf dem Hof, den sie gemeinsam mit ihrem Mann Michi betreibt. Hier wird schon seit den 1930er Jahren biodynamisch
bewirtschaftet. Mit Tochter Theresa hat die Demeter-Bäuerin ebenso gute Erfahrungen mit homöopathischen Heilmitteln gemacht wie an sich selbst – sogar in richtigen Krisenzeiten. Bei Familie Ackermann auf Hof Kasten war bereits seit
vielen Jahren immer auch Homöopathie im Einsatz, aber
durch Annette hat sich das jetzt intensiviert. Die engagierte
junge Frau hat Kurse besucht bei den Homöopathinnen
Gnadl und Lamminger-Reith. „Schon an drei Veranstaltungen der Molkerei Berchtesgadener Land, die ja auch unsere
Milch verarbeitet, habe ich teilgenommen. Sie waren richtig
gut und hilfreich“, sagt sie dankbar und verrät: „Tolle Tipps
von anderen Landwirtinnenen habe ich noch dazu bekommen, was für mich als Neuling natürlich doppelt wertvoll
war.“ Jetzt kennt man sich untereinander, greift auch mal
zum Telefon um ein Krankheitsbild durchzusprechen oder
sich Rat zu holen. Mit Michis Schwester, die Homöopathin
für Menschen ist, kann sich Annette Ackermann außerdem
austauschen.
Viel wert ist, dass sowohl Michi als auch Annette eine enge
Beziehung zu ihren 50 Milchkühen, der großen Herde Nachzucht und dem Bullen haben. „Unsere Beobachtungen sind
durch die Erfahrungen mit der Homöopathie noch feiner geworden“, berichtet sie. Im Melkstand erfassen sie die Sympto-
Ähnlich leiden
Homöopathie (Griechisch) bedeutet „Ähnliches Leiden“. Die Heilmethode wurde vor über 200 Jahren vom deutschen Arzt Samuel
Hahnemann entdeckt. Sein Eigenversuch mit Chinarinde, das bei
Malaria bewährt war, provozierte Symptome eines Malaria-Fiebers und führte ihm zum Lehrsatz „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.“
Hahnemann erkannte, dass man zur Heilung einer bestehenden
Krankheit denjenigen Naturstoff (Pflanzen, Minerale, Tierische
Substanzen, Krankheitserreger) anwenden kann, der, wenn er probeweise von einem gesunden Menschen eingenommen wird, möglichst ähnliche Krankheitssymptome erzeugt. Besonders wirksam
sind sie als stark verdünnte, verschüttelte – potenzierte – Ausgangssubstanzen.
me rasch und Michi sieht meist schon beim Füttern, wenn
eines seiner behornten Wesen etwas ausbrütet. Genau darauf
kommt es Angela Lamminger-Reith auch an. „Um das passende homöopathische Mittel zu finden, müssen möglichst
alle Symptome zusammengetragen werden. Sie sollen dann
dem homöopathischen Arzneimittelbild entsprechen, führen
also zur richtigen Wahl unter den rund 3 000 homöopathischen Mitteln“, erläutert die 41jährige Tierheilpraktikerin.
Sie kommt von einem Milchviehbetrieb und kennt die Landwirtschaft wie ihre Kollegin Gnadl also von klein auf.
Schon als Mädels sind die beiden Kolleginnen zusammen geritten, haben früh Homöopathie für ihre Pferde entdeckt und
Herbst 2014 | Demeter Journal | 9
VOR ORT
geistert“, betont Juliane Stitzl. Vitus besuchte schon vor über
15 Jahren den ersten Grundkurs bei Birgit Gnadl, Juliane
war vor drei Jahren in der Molkerei in Piding im Berchtesgadener Land dabei. Die homöopathische Stallapotheke mit
den 60 empfohlenen Mitteln der Praxisgemeinschaft liegt bereit. „Aber unsere Tiere werden immer gesünder“, freut sich
die bayrische Bäuerin. Gerade bei Eutererkrankungen hat sie
sehr große Erfolge mit den Globuli. „Hinzu kommt, dass wir
letztes Jahr einen neuen Stall gebaut haben mit viel Licht und
auch besseren Aufzuchtbedingungen für die Kälber.“ Ganz
passend zum ganzheitlichen Ansatz der beiden Homöopathinnen, die „ihre Bauern“ nicht nur in Sachen Globuli-Einsatz beraten, sondern die gesamte Tierhaltung betrachten und
Die Molkerei Berchtesgadener Land bietet ihren Mitgliedsbetrieben
seit Jahren in speziellen Schulungen an, sich das umfassende Wissen
der Homöopathie selbst anzueignen. Die Zusammenarbeit mit der
Tierhomöopathin Birgit Gnadl begann schon 2002, seit 2012 wurde
das noch intensiviert. Bäuerinnen und Bauern von über 400 Milchviehbetrieben haben daran teilgenommen. Die erfahrenen Tierhomöopathinnen Birgit Gnadl und Angela Lamminger-Reith (links) vermitteln
in Basis- und Aufbauseminaren die Inhaltsstoffe, Wirkung und Anwendungsweise homöopathischer Heilmittel, die aus pflanzlichen,
tierischen und mineralischen Ausgangsstoffen gewonnen werden.
dann auch für Rinder und andere Nutztiere. Richtig durchgestartet sind sie, als Birgit Gnadl einen Naturland-Landwirt
geheiratet hat und mit zuständig wurde für eine große Kuhherde. Weil immer mehr Bauern unzufrieden sind mit dem
längst allzu oft unwirksamen „Allheilmittel“ Antibiotika,
entwickelten Gnadl und Lamminger-Reith ein Konzept,
Landwirte umzustellen von Schulmedizin auf Homöopathie.
Das vermitteln sie in Grund- und Aufbaukursen sowie bei
Vor-Ort-Beratungen, die zwischen einem Tag und einer Woche dauern. „Früher hatten wir sogar 90 Prozent konventionelle Bauern im Kundenstamm, heute steht es 50 : 50 mit den
ökologischen.“
Darunter sind natürlich viele Demeter-Höfe wie der von den
Ackermanns oder von Familie Stitzl im ältesten Naturschutzgebiet Bayerns, der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte. Juliane Stitzl
(52) kümmert sich mit ihrem Mann Vitus um die 22 Kühe,
Jungrinder und Kälbchen sowie Bullen. Schon vor der Umstellung auf Demeter im Jahr 2000 hatten beide großes Interesse an alternativen Heilweisen und gesundem Lebensstil.
Durch den Kinderarzt lernten die jungen Eltern die Homöopathie kennen „Vom Antibiotikaeinsatz waren wir nie be-
10 | Demeter Journal | Herbst 2014
Weniger Antibiotika-Einsatz
Birgit Gnadl und Angela Lamminger-Reith sind dankbar, dass sie
gemeinsam mit den Bäuerinnen und Bauern die Tiergesundheit
dank der Homöopathie nachhaltig verbessern können. Sie freuen
sich, dass ihre Arbeit von Tierärzten und Veterinärämtern inzwischen nicht nur geduldet ist, sondern wohlwollend betrachtet wird.
„Vor allem im Bezug auf Euterkrankheiten, Kälberdurchfall, Gelenkserkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen lässt sich auch durch
die eigenständige Anwendung bewährter Indikationen viel verbessern“, betonen sie. Also schöpfen die Bäuerinnen und Bauern nach
Grund- und Aufbaukursen aus den umfangreichen Skripten, in denen für die verschiedenen Krankheiten bewährte Mittel empfohlen
werden. Außerdem lernen viele durch den jahrelangen Umgang mit
den Heilmitteln immer besser, die passende Arznei zu finden. „Wir
sind immer glücklich, wenn sich die Sichtweise auf den Höfen ändert und unser ganzheitlicher Ansatz dann Früchte trägt.“
Durch ihre regelmäßigen Befragungen wissen sie: „Der Antibiotika-Einsatz geht deutlich runter. Wer am Grundlagenseminar teilgenommen hat, das Wissen immer wieder auffrischt durch spezielle Kurse, hat im Schnitt innerhalb von drei bis vier Jahren um 40
Prozent weniger Antibiotika, manche Betriebe bis zu 70 Prozent.“
Die rückstandslose, erfolgreiche und kostengünstige Behandlung
ist in der heutigen Landwirtschaft von entscheidender Wichtigkeit.
Um Homöopathie bei Tieren anzuwenden, bedarf es einer guten
Beobachtungsgabe seitens des Tierbesitzers. Das homöopathische
Medikament muss individuell auf das erkrankte Tier abgestimmt
sein. Es kommt hier auf die einzelnen Symptome, Modalitäten und
den Krankheitsverlauf an. Sehr hoch bewertet werden der Gemütszustand und die Charaktereigenschaft des erkrankten Tieres. Aber
auch der Körperbau, die Fellbeschaffenheit und das allgemeine Erscheinungsbild sind wichtig. Bei der gründlichen Anamnese geht es
auch um die Krankheitsvorgeschichte bis hin zu Züchtungsfehlern.
Wer sich darauf einlässt, erlebt, wie die Gesundheit seiner Tiere
über Generationen hinweg immer stabiler wird, und empfindet die
Mensch-Tier-Beziehung meist noch viel inniger.
VOR ORT
Schwachstellen aufdecken. Hier kommt dem Team die Erfahrung von den eigenen Höfen natürlich sehr zugute. „Wir
haben jedenfalls seit Jahren kein Antibiotikum mehr gebraucht“, freut sich Juliane Stitzl über „diese schöne Bestätigung für unseren Weg.“
Wie Annette Ackermann auch setzt sie vor allem bei den Kälbern auf die dynamisierten Heilmittel. „Durchfall bei Kälbchen ist sehr selten geworden, dabei war das früher ein richtiges Problem.“
Beeindruckt hat Juliane Stitzl nicht zuletzt, wie unkompliziert der Umzug der Herde in den neuen Stall gelungen ist.
„Da hatte ich auf Empfehlung unserer Tierhomöopathin
Aconitum verabreicht und alle gingen derart gelassen rüber,
das war einfach nur toll. Ich hab keine einzige Kuh in den
Melkstand rein zwingen müssen, damit hatte ich gar nicht
gerechnet.“ Das große Heilmittel aus dem Blauen Eisenhut
kann nicht nur hochakute und heftige Krankheitsgeschehen
regulieren, sondern auch Situationen, die für die Tiere wie
ein Schock wirken können, positiv beeinflussen. „Und das
Beste dabei: Tiere können sich ja nichts einbilden“, entkräftet
Juliane Stitzl das häufig gebrauchte Argument der PlaceboWirkung von Homöopathie.
Mehr erfahren
durch Buch und CD
Für alle, die tiefer einsteigen möchten in die Homöopathie für
Nutztiere: Bücher und CDs „Klassische Homöopathie für Rinder“
von Birgit Gnadl
Und „Homöopathische Konstitutionstypen beim Rind“ von Angela
Lamminger-Reith
www.nutztierhomoeopathie.de
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GENIESSEN
C OC K TA I L S M I X EN
DIE MILCH MACHT’S
Das Öko-Dorf Brodowin liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin eingebettet in eine eiszeitlich geprägte Hügellandschaft. Einer der
größten Demeter-Betriebe Deutschlands mit 1 200 Hektar Fläche etwa
80 Kilometer nördlich von Berlin kann aus der Milch der gut 250-köpfigen Kuhherde und von 200 Milchziegen in der neuen Brodowiner
Meierei tagesfrisch Brodowiner Milch, Butter, Quark und Käse gewinnen. Die vielen Besucher auf dem Hof haben besten Einblick dank
gläserner Fassade und können dann im gemütlichen Hofladen alle
Brodowiner Lebensmittel mitnehmen. Bei Hofführungen erzählen die
Landwirte gern, warum das Aufrahmen der Brodowiner Demeter-Milch
ein gutes Zeichen ist, was Demeter-Milch so verträglich macht und wie
sich Milch ökologisch sinnvoll verpacken lässt.
Bei Verkostungen sind die Kunden immer wieder begeistert von Brodowiner Cocktails, die erst mit Milch den richtigen Dreh bekommen. Am besten an einem lauen Sommerabend gleich mal zu
Hause ausprobieren und ein paar Freunde einladen.
www.brodowin.de
FERIEN
FOREVER
LANGE NACHT
4 cl Kaffeelikör
2 cl Amaretto
2 cl Milch (oder Kokosmilch)
2 cl Sahne
10 cl kalter Kaffee
Alle Zutaten mit einigen
Eiswürfeln mixen.
6 cl Milch
1 cl Orangensaft
1 cl Zitronensaft
1 cl Himbeersirup oder
Grenadine
Alle Zutaten mit einigen
Eiswürfeln shaken.
12 | Demeter Journal | Herbst 2014
Blinde
KUH
2 cl Milch
4 cl Amaretto
Milch und Amaretto
über Eiswürfel gießen.
BRODOWINER
EISBEER
50 g Beeren nach Saison
50 g Beereneis
50 ml Milch
Alle Zutaten mixen und
mit Minze oder Vanillezucker
abschmecken.
GENIESSEN
Pluspunkte für
DEMETER-MILCH unD -MILCHPRODUKTE
AUF DEM HOF
BEI DER VERARBEITUNG
• artgerechte Fütterung mit reichlich Grünfutter, Heu
und etwas Getreide vom eigenen Hof
• 100 % Bio-Futter
• davon 80 % Demeter-Futter
• mindestens 50 % Futter vom eigenen Betrieb
• wesensgemäße Haltung in meist kleineren Herden
• Kühe werden nicht enthornt
• Initiativen in der Tierzucht: Stierprojekt
• keine Homogenisierung der Milch (Der hohe Druck bei der
Homogenisierung wirkt nachteilig auf die Milchqualität.
Das dadurch zerstörte Milcheiweiß kann zu Unverträglichkeiten führen.)
• ultrahocherhitzen und ESL-Milch ausgeschlossen
• ausschließlich Aromaextrakte, also Auszüge und Konzentrate
aus den jeweiligen Pflanzen – keine zugesetzten Aromastoffe
DADURCH BESONDERS VIELE
WERTVOLLE INHALTSSTOFFE
• Beta-Carotin – krebshemmend
• Vitamin E – hält freie Radikale in Schach
• Omega-Fettsäuren in optimaler Relation von Omega-3 zu
Omega-6 – minimieren Herzinfarktrisiko
• konjugierte Linolsäuren (CLA) – stärken das Immunsystem,
Schutzfaktor vor Krebs
BESTNOTEN
FÜR GESCHMACK
CK
• Bei unabhängigen Geschmackstests
ackstests
schneidet Demeter-Milch stets
tets
bestens ab. Sie wird immer als
rahmiger und sahniger bewertet
ertet
als Vergleichsprodukte.
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sind nur die besten Zutaten
von uns drin: 100 % Bio.“
Rouven Bremer / defu Bio-Bauer / Lüneburger Heide
defu, das Tierfutter vom Bio-Bauern, gibt es im
Tier- und Naturkostfachhandel oder unter www.defu.de
KENNENLERNEN
DENNR EE I S T 4 0
Mit dem
Opel Blitz und vier
Demeter-Milchprodukten
fing alles an
Vor 40 Jahren startete Thomas Greim, damals
ls
gerade 22 Jahre jung, seine erste Tour, um Demeter-Milch von biodynamischen Höfen aus dem
Chiemgau nach München in die damals gerade
entstehenden Bioläden und in die Reformhäuser zu
fahren. Mit seinem gebrauchten Opel Blitz beginnt
die Geschichte von dennree, dem heute bundesweit bedeutendsten Naturkost-Großhandel. „Wir
hatten damals mehr Möglichkeiten als Fähigkeiten“,
denkt der erfolgreiche Unternehmer zurück an die
Gründerjahre, die geprägt waren vom unbändigen
Willen, alternative Landwirtschaft und alternatives
Handeln voranzubringen.
M
an weiß gar nicht so genau, worum es geht, aber
man brennt“, charakterisiert er den Geist, der ihn
damals beflügelt hat. Bei guten Freunden erlebt
er die Umstellung von Höfen auf Biodynamische Wirtschaftsweise hautnah mit und entdeckt in der Anthroposophie eine Vielfalt, die sein Denken beflügelt und prägt.
Der ebenso tief- wie eigensinnige Oberfranke startete sein
14 | Demeter Journal | Herbst 2014
Der Firmenname dennree,
abgeleitet aus dem Französischen, bedeutet Grundnahrungsmittel. Für Thomas
Greim symbolisiert er die
Motive der damaligen
Generation. Gleichzeitig
steht er für die Naturverbundenheit dieses erfolgreichen Bio-Pioniers.
Pionier-Unternehmen
nicht nur
Pi
ioni
auf einem Bauernhof in Moosach
bei München. Er ist der Landwirtschaft auch heute noch innig
verbunden. „Die Landwirtschaft
ist mir als Freudenquelle erhalten
geblieben“, sagt er und erklärt,
wie Prinzipien der Agrarkultur
sein unternehmerisches Tun beeinflussen: Über Generationen denken, Überschaubarkeit erhalten. Das sind gute
Grundlagen, um Überlegungen abzuleiten und Entscheidungen zu erarbeiten.
Gründungsziel:
Umstellen auf biodynamisch
Was mit gerade mal vier Demeter-Milchprodukten startete,
ist längst eines der erfolgreichsten Bio-Unternehmen, das neben dem Großhandel ein Netz eigener Biomärkte unterhält
und als Marke auf einer Vielzahl von Produkten beim Kunden bestens bekannt ist.
Heute fahren rund 190 Lastwagen aus dem hauseigenen
Fuhrpark von dennree in Töpen und den neun deutschen
Außenstellen durch die Republik, nach Österreich und Luxemburg. In Österreich betreibt das Unternehmen mit der
dennree Naturkost GmbH einen eigenen, regionalen BioGroßhandel in Wien. Der Gründer von damals, der heute
geschäftsführender Alleingesellschafter der dennree GmbH
ist, beschäftigt mittlerweile gruppenweit über 3 100 Mitarbeiter, die sich um Einkauf, Verkauf, Qualitätsmanagement
und Logistik kümmern. Rund 11 500 Artikel umfasst das
dennree-Sortiment, darunter viele biodynamische DemeterWaren. Bereits 1975 brachte Greim die Exklusivmarke dennree auf den Markt. Zur Premiere gab es die Demeter-Frischmilch in Glasflaschen. Viele Jahre hat dennree sogar eine
eigene Demeter-Molkerei in Töpen betrieben, um noch mehr
Bauern aus der Region für die Umstellung auf die BiologischDynamische Wirtschaftsweise zu gewinnen.
Schon 1976 nahm Thomas Greim auch biodynamisch angebautes Obst und Gemüse in sein Sortiment auf. Bis 1983
handelte er ausschließlich mit Demeter-Produkten. Kerngeschäft war dabei der internationale Austausch von Waren mit
anderen europäischen Großhändlern. Ab Mitte der 1980er
Jahre wurde aus dem Großhändler für den Großhandel der
Großhändler für den Einzelhandel, der auch heute noch die
Partnerschaft mit Biomärkten pflegt und daran mitwirken
will, Interessen von Erzeugern, Herstellern, Einzelhändlern
und Bio-Konsumenten zu vereinen.
Die Kinder steigen ins
Unternehmen ein
Sehr lebendig sind nach wie vor die Kontakte zu den Menschen, die wie Greim vor vielen Jahren mit eigenen Projekten
starteten und Netzwerke bildeten. Die Weichen für die Zukunft sind auch personell gestellt, denn vier der acht GreimKinder arbeiten bereits im Unternehmen mit. Das Team in
der Zentrale ist ohnehin erstaunlich jung und fordert, dass
Neues aufblühen kann. Genau das will der Chef und ist gespannt darauf. Die nötige Gelassenheit dafür geben sicherlich auch die Erfolgszahlen: Im Geschäftsjahr 2013 erzielte
das Bio-Handelshaus dennree einen Gruppenumsatz von
615 Millionen Euro und damit eine Umsatzsteigerung von
13 Prozent zum Vorjahr. Die dennree Gruppe vermarktet
über 11 500 ökologische Produkte zusammen mit rund
1 300 Fachhandelspartnern. Unter dem Dach dennree arbeiten mehr als 3 100 Menschen, 230 machen hier ihre Ausbildung.
Herbst 2014 | Demeter Journal | 15
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mehr als nur Bio...
Alle 120 Artikel unseres Sortiments
werden nach den strengen DemeterRichtlinien erzeugt. Das ist gut für
unsere Umwelt und natürlich auch
für die Qualität unserer Produkte.
Entdecken Sie die drei neuen rein
pflanzlichen Brotaufstriche von
Campo Verde.
Sonnengereifte Tomaten treffen auf
aromatischen Basilikum, rote Paprika
auf herzhafte Kalamata-Oliven oder
nussigen Sesam. Lecker!
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AKTUELL
Biodynamisch als
Hefe der Bio-Bewegung
Der historische Beitrag der Demeter-Bewegung und der biodynamischen
Forschung zur Entwicklung des Ökolandbaus ist unbestritten – aber wie
sieht es mit der Zukunft aus? Dieser Frage nach Impulsen der aktuellen
biodynamischen Forschung und Praxis ging eine wissenschaftliche Tagung
nach. Demeter-Vorstand Alexander Gerber charakterisierte dabei das
Biodynamische als Hefe der Bio-Bewegung und betonte, dass grundlegende
Prinzipien des Ökolandbaus von biodynamischen Landwirten und Forschern entwickelt wurden.
In einer Videobotschaft würdigte EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos die Pionierarbeit der biodynamischen Landwirtschaft für den gesamten Ökolandbau. Professor Ulrich Köpke, Universität
Bonn, zeigte Aktualität, Vielfalt und weltweite Praktikabilität des Konzepts von Landwirtschaft
als Organismus auf. Er leitete daraus mit „Perpetuity“ – Dauerhaftigkeit – einen Maßstab ab, der
über die Nachhaltigkeit hinausgeht.
Silvia Ivemeyer vom Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FIBL) zeigte, wie Eutergesundheit durch ein gutes Verhältnis des Melkers zu den Kühen verbessert wird und Antibiotika
reduziert oder ganz weggelassen werden können. Landwirtin Mechthild Knösel berichtete von
dem in der bäuerlichen Praxis entwickelten Verfahren der muttergebundenen Kälberhaltung auf
dem Demeter-Hofgut Rengoldshausen und einer neuen artgemäßen Methode zum Umgang mit
Kühen. Festzuhalten ist: Zwischen antreibenden Idealen und nüchterner Pragmatik wird mit
großer Methodenvielfalt und Gründlichkeit biodynamisch geforscht. So sind auch künftig Anregungen für Praxis und Forschung des Ökolandbaus zu erwarten – ein hinreichender Grund,
von der Politik Geld auch für die biodynamische Forschung zu fordern.
K ULT UR GUT EX P R ES S :
SAATGUT
für die Vielfalt
Der Sonderzug zum Jubiläum „90 Jahre Biologisch-Dynamische Landwirtschaft“ schickte einen eindringlichen Appell in die Welt: nicht Patentierung, Standardisierung und Kommerzialisierung sind die Lösung
für die drängenden Probleme der Welternährung, sondern Vielfalt und
eine gemeinsame Entwicklung von Mensch und Pflanze. „Saatgut ist
zur Ware geworden“, kritisierte Demeter-Züchter Dr. Bertold Heyden
vom Keyserlink-Institut für Saatgutforschung und Getreidezüchtung im
biologisch-dynamischen Anbau. Saatgut müsse wieder Kulturgut werden. „Denn nur eine gemeinsame Entwicklung von Mensch und Pflanze
führt in eine heilsame Zukunft. Es müssen sich Menschengemeinschaften
bilden, die dafür Verantwortung übernehmen.“
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16 | Demeter Journal | Herbst 2014
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AKTUELL
FOODFIGHTER
mit Schulprojekt
Bio-Brotbox
für Erstklässler
Nach den Sommerferien starten deutschlandweit wieder die Bio-Brotbox-Aktionen. Dabei bekommen Erstklässler zur
Einschulung eine Brotdose mit Bio-Lebensmitteln und Informationen für das
tägliche gesunde Frühstück. Die ehrenamtlich arbeitenden Veranstalter machen mit der Aktion auf die Bedeutung
der Ernährung für die Entwicklung und
Lernfähigkeit von Kindern aufmerksam.
Außerdem sensibilisieren sie für den
Wert und die Herkunft von Lebensmitteln.
www.bio-brotbox.de
Such dich grün
Als Special-InterestPortal bietet such
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für eine gesunde
und bewusste
Lebenseinstellung.
Bioladen-Verzeichnis, Siegel-Datenbank und Nachrichten aus vielen
nachhaltigen Bereichen
sind hier zu finden. Auch als App
zu nutzen.
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Michael Schieferstein und seine Verbündeten
– unter anderem Antonett Briese mit ihrer
Demeter-Nudelmanufaktur – sind die Foodfighter. Mit einem Schulprojekt will der engagierte Eventkoch Nachhaltigkeit und Wertschätzung von Grundnahrungsmitteln, die
gesunde Ernährung von Kindern sowie die Gemeinschaft beim Zubereiten und Verzehren
der Speisen mit besten Bio-Lebensmitteln vermitteln. So soll eine neue Generation von Konsumenten heranwachsen. Das Schulprojekt
läuft zum Beispiel mit jeweils zwei Schulstunden pro Woche an der Goethe-Grundschule in
Mainz. Es wird vom Oberbürgermeister Michael Ebling als Schirmherr und als Novum
„Das Gemüse-Abo“ mit Bio-Lebensmitteln in
Demeter-Qualität unterstützt.
Frisch vom
Feld...
www.foodfighter.biz
1×
Gutes tun reicht?
Eine Studie aus dem Fachjournal Psychological Science zeigt: Der Kauf von Bio-Produkten kann tatsächlich pro-soziales Verhalten
schwächen. Der psychologische Mechanismus
dahinter ist der sogenannte Lizenzierungseffekt: Nach einer guten Tat werden demnach
die darauf folgenden Handlungen nicht mehr
so genau auf ihre moralischen Auswirkungen
hin überprüft. Das ist die Lizenz zu negativem
Sozialverhalten. Ähnlich wie der Lizenzierungseffekt funktioniert der „Single Action
Bias“ im Kontext von umweltfreundlichem
Verhalten: Haben wir einmal etwas Gutes getan, sehen wir das als ausreichend an.
...ist unsere rustikale Bauernpfanne
aus heimischem Demeter-Gemüse
einfach, schnell und lecker zubereitet. Als Beilage zu Fleisch, solo als
Gemüsepfanne oder als Grundlage
für ein deftiges Bauernomelett frei von Zusatzstoffen überzeugt der
Gemüse-Mix durch Geschmack und
echte Vitalkraft. Dafür sorgen unsere
Landwirte – aus Überzeugung nach
biodynamischen Prinzipien.
Die negativen Effekte des Öko-Einkaufs ließen sich abmildern, wenn der Kauf von BioProdukten zur Selbstverständlichkeit würde.
Dann kann man sich nämlich nicht mehr
einbilden, etwas besonders Gutes getan zu
haben, nur weil man Milch von glücklichen
Kühen gekauft hat.
pss.sagepub.com/content/
early/2010/03/01/
0956797610363538.abstract
Herbst 2014 | Demeter Journal | 17
www.natural-cool.de
WISSENSWERT
NATUR FÜR DAS BÜRO
Grüne Technik – naja, vielleicht nicht ganz. Aber die beiden holländischen Designer Karin van
Lieshout und Guido Ooms bieten USB-Sticks als „Stöcker“ an. Die Technik wird in in gesammelte
und verzierte Äste eingebaut – richtige kleine Holzskulpturen. www.oooms.nl
AKE zu Allergien
Der Arbeitskreis für Ernährungsforschung in
Bad Vilbel bietet ein Merkblatt zum Thema
Allergien. „Neue Wege in der Allergieprävention
bei Kindern“ helfen, das Risiko allergischer Erkrankungen zu senken. Wichtig dafür ist nicht
mehr die absolute Vermeidung allergieauslösender Nahrungsmittel, sondern die vorsichtig
dosierte Zufuhr, und zwar schon in Schwangerschaft und Stillzeit durch die Mutter und ab
dem sechsten Monat in der Beikost.
www.ak-ernaehrung.de
Elektro
umweltfreundlich
Aus der Fülle an Elektroprodukten zum Beispiel den
optimalen neuen Kühlschrank herauszufinden, der
auch der umweltfreundlichste ist, ist gar nicht so
leicht. Entscheidungshilfe bietet ein Verbraucherportal. Es verbindet Test- und Umweltratgeber mit
Preis- und Händlersuche. Im Ranking werden Qualität, Preis und Umwelteigenschaften zu gleichen Teilen gewichtet.
www.ecochoice.de
18 | Demeter Journal | Herbst 2014
Gute Kartoffelernte
ohne Kupfereinsatz
In der Demeter-Landwirtschaft ist der Einsatz des häufig kritisierten, natürlichen Pflanzenschutzmittels Kupfer für Kartoffeln nicht zugelassen. Biodynamiker verzichten auf die Kupferspritzung und setzen auf ihre eigenen Präparate aus Kamille,
Löwenzahn, Baldrian, Eichenrinde, Schachtelhalm oder
Kiesel. Die machen den Kompost besonders wertvoll
oder stärken als feinstofflich wirksame Spritzmittel die Pflanzen. So werden Demeter-Kartoffeln
nicht nur besonders schmackhaft, sondern
sind auch voller vitaler Nährstoffe.
Dafür muss der Demeter-Bauer ganzen Einsatz bringen. Schon das Beet der Kartoffeln
sollte bestens vorbereitet sein. Optimal ist die
Erde, wenn sie leicht durchwärmt, gut gelockert und dank vorherigem Leguminosen-Anbau reichlich mit natürlichem
Stickstoff versorgt ist. Wichtig und eine Vorbeugung gegen die gefürchteten
Pilzerkrankungen, bei denen andere zur Kupferspritzung greifen, ist das Vorkeimen der Kartoffeln im Gewächshaus. Die passenden Sorten, großer Reihenabstand und eine bewusste Standortwahl sind weitere Faktoren, die sich als
Prophylaxe bewährt haben. Aber auch Demeter-Bauern setzen Kupfer ein. Für
den Wein- und Obstbau sind Kupferspritzungen unter strengen Mengenlimitierungen in der Biodynamischen Wirtschaftsweise zulässig.
WISSENSWERT
Täglich mitfahren
dank flinc
Flinc vermittelt Mitfahrgelegenheiten für
jeden Tag. Dafür haben die Initiatoren ein
Vertrauensnetzwerk entwickelt, in dem
sich sogar Bekannte wiederfinden können. Flinc vermittel Kontakte für Fahrten
zu Arbeit, Uni, Sport – 90 Prozent der
Angebote sind Kurzstrecken. Aber auch
weite Fahrten lassen sich hier zusammenführen, selbst in Teilstrecken. Per
Computer oder Smartphone kommen Suchende und Anbieter zusammen und
selbst auf dem Navi kann angezeigt werden, wo jemand mitgenommen werden
möchte.
www.flinc.org
MILCHR ATGEBER VON TIERFREUNDEN
DEMETER
VORN
Die Welttierschutzgesellschaft hat für ihren Milchratgeber zusammengetragen, wie Milchkühe gehalten werden. Bei der entsprechenden Auswertung
landete Demeter ganz vorn. Gefragt wurde nach
tiergerechter Milchkuhhaltung, also nach Auslauf,
Grünfutter, Enthornung und Aufzuchtsformen.
In allen Bereichen punktete biodynamische Milchkuhhaltung – und dazu kommt der sahnige Geschmack der Demeter-Milch und -Milchprodukte.
www.kuhplusdu.de
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PRODUKTE
Wählen Sie das DemeterProdukt des Jahres 2015
UND GE WI NNE N SI E E I NE K UH - ODER B I ENENPAT ENS C H A F T
Lassen Sie Ihre Stimme mitentscheiden, was zum Produkt des Jahres 2015
Las
gewählt
wird. Fachleute haben eine Vorauswahl getroffen. Nun sind Sie an
gew
der Reihe: Stimmen Sie ab und gewinnen Sie mit etwas Glück eine Kuhde
oder Bienenpatenschaft für ein Jahr.
Vorgeschlagen zum
Produkt
des Jahres
1
2
20 Demeter-Partner hatten ihre Produkte eingereicht (Infos dazu unter www.demeter.de).
Die erste Hürde genommen haben sechs
besonders gelungene biodynamische Waren.
Wählen Sie daraus Ihren Favoriten.
3
4
pflückt und mit Demeter-Zucker aus Südamerika sowie reinem Zitronensaft als Antioxidant
aufbereitet. Für die Jury fiel positiv ins Gewicht, dass der Sirup intensiv, aber nicht zu
süß schmeckt. www.hollala.de
5
6
Not eine Tugend gemacht, urteilte die Jury.
ErdmanHAUSER unterstützt zudem im Rahmen seiner Saatgutinitiative unabhängige
biologische Getreidezüchter.
www.erdmannhauser.de
Zündstoff
von Hohenfried e.V.
3
Drei-Korn-Spritzgebäck
von ErdmannHAUSER
2
1 Demeter-Sirup
„Schwarze Johannisbeere“
von HOLLALA
Die HOLLALA Demeter-Sirup-Familie hat
Zuwachs bekommen. Zur „Holunderblüte“ gesellt sich ab sofort die „Schwarze Johannisbeere“. Weitere Sorten, etwa Aronia,
sind schon angekündigt. Alle HOLLALA-Sirupe vereinen biologisch-dynamischen Anbau
mit einem außerordentlichen Geschmackserlebnis. Die Zutaten werden von Hand ge-
20 | Demeter Journal | Herbst 2014
Die aktuelle Knappheit des Dinkels sieht ErdmannHAUSER als Chance, andere Getreidesorten in den Fokus zu stellen: stärkenden
Hafer, wärmende Gerste sowie nussigen
Buchweizen (ein Knöterich). Die schlanke Rezeptur für das Drei-Korn-Spritzgebäck – neben den Vollkornmehlen nur frische Butter,
Rohrohrzucker und eine Prise Salz – bringt
den herzhaften Charakter der Drei-Korn-Mischung bestens zum Ausdruck. Hier hat ein
100prozentiger Demeter-Hersteller aus der
Diese Chili-Sauce mit handverlesenen Jalapenjo- und Habanero-Chilis aus eigener Demeter-Gärtnerei hat es in sich. Hohenfried
steht nicht nur für biodynamische Landwirtschaft, sondern auch für eigene Lebensmittelverarbeitung direkt auf dem Hof. Dabei
finden Menschen mit körperlichen oder geistigen Handicaps sinnvolle Beschäftigung. Das
innovative und geschmacksstarke Produkt als
jüngstes Kind der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft überzeugte die Jury.
www.hohenfried.de
PRODUKTE
4 Sugar-Lemon Body-Scrub
von Provida Organics
Dieses Körperpeeling ist nicht nur eine Wohltat für die Haut, sondern auch ein Fest für die
Sinne. Die Heilpflanzen dafür stammen vom
eigenen Demeter-Hof und sind Garant für die
hohe Qualität des Produktes. Sie werden ohne
jegliche Konservierungsmittel schonend verarbeitet und entfalten so ihre volle Wirkung.
Die Jury fand den Body-Scrub angenehm auf
der Haut und außergewöhnlich in der kreativ
gewählten Verpackung.
www.provida.de
Mini Zwieback Rosmarin
von Sommer & Co
1×
Dinkel-Hörnchen
von Naturata
6
Oberkulmer Rotkorn ist eine traditionsreiche
Dinkelsorte, die auf der Schwäbischen Alb von
biodynamischen Bauern seit Generationen
angebaut wird. Naturata kooperiert schon
mehr als 20 Jahre mit der Demeter-Erzeugergemeinschaft und setzt auf fairen Handel vor
der eigenen Haustür. Auch der Verarbeitungsbetrieb ist in der Nähe, sodass die DinkelHörnchen nicht nur klimaneutral (myclimate),
sondern auch wirklich regional hergestellt
werden. Sie sind ideal für feine Nudelsalate
und Saucen aller Art. Die Jury fand sie lecker
und lobte die gute Konsistenz.
www.naturata.de
Das Ergebnis der Wahl lesen Sie im
Demeter Journal Nr. 25, das im Februar
2015 erscheint – und natürlich unter
www.demeter.de sowie bei facebook
unter Demeter Journal.
Einsendeschluss für Ihr Votum ist der
15. Oktober 2014.
Patenschaft
für 1 Jahr
KUH UND BIENENPATENSCHAFT
GEWINNEN
5
Mit dieser Zwieback-Scheibe im Mini-Format
bietet der traditionsreiche Zwieback-Spezialist Sommer & Co einen ausgefallenen, mediterranen Snack. Aromatischer Rosmarin und
hochwertiges Olivenöl sorgen für den charakteristischen Geschmack. Nur fünf Zutaten
sind notwendig. Der vegane, ungesüßte Zwieback ist richtig schön knusprig. Besonders
bekömmlich wird er dank eines zweistufigen
Prozesses mit Backen und Rösten. Die Snackgröße prädestiniert ihn für den schnellen Bissen unterwegs – und das ganz ohne Bröseln:
zum Dippen, als Bruschetta oder haltbarer
Brotersatz. Die Jury ließ sich vom Geschmack
überzeugen und fand Gefallen an der Verpackung.
www.sommer-biscuits.de
4×
Zu gewinnen gibt es eine Kuhpatenschaft (www.kuhpatenschaft.de) und vier Bienenpatenschaften (www.beegood.de), jeweils für ein Jahr. So verbinden Sie sich bestens mit wichtigen, biodynamischen Initiativen und profitieren davon.
Jeder Kuh-Pate erhält ein Patenschaftsbild mit allen wichtigen Informationen zu „seiner“
Kuh, die ihm zweimal jährlich als Dankeschön ein ANDECHSER NATUR Genusspaket mit
vielen köstlichen Bio-Produkten zukommen lässt. Einmal im Jahr wird jeder Pate zu einer
exklusiven Veranstaltung in die Andechser Molkerei Scheitz eingeladen. Dort darf er sich auf
eine Führung durch die Produktion, ein informatives Treffen mit einem Landwirt und auf
eine Verkostung der ANDECHSER NATUR Bio-Produkte freuen.
Als Bienenpate sorgen Sie für eine zukunftsfähige Bienenhaltung. Die adoptierten Bienen
werden im Rahmen der Ausbildungs- und Forschungsarbeit von Mellifera e. V. betreut. Der
Verein setzt sich dafür ein, dass Bienen ihrem Wesen gemäß leben können und keinen unnötigen Belastungen ausgesetzt sind. Als BeeGood-Pate erhalten Sie jährlich ein Glas
(350 Gramm) Demeter-Honig „Ihrer“ Bienen, einen Kunstdruck als Patenschaftsurkunde und
halbjährlich die informative Vereinszeitung „Biene Mensch Natur“.
Coupon
Ich wähle
Name des Produkts
als Demeter-Produkt des Jahres 2015.
Vorname:
Name:
Straße:
Postleitzahl / Ort:
E-Mail-Adresse:
Schicken Sie Ihr Votum bis spätestens 15. Oktober 2014 per Post an
Demeter e. V., Produkt des Jahres, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt
oder per Fax an: 06155 – 846911 oder per E-Mail an [email protected]
Ihr Bioladen hält eine Wahlpostkarte bereit, mit der Sie Ihre Stimme abgeben können.
Oder Sie nutzen im Internet unter www.demeter.de das Online-Wahlformular, das Ihnen
ab dem 15. August zur Verfügung steht.
Herbst 2014 | Demeter Journal | 21
SAME NFE STE SORTE N E NT DEC K EN
GEMÜSE
MIT GESCHMACK
und bester Bekömmlichkeit
F OTOS:
Fotostudio Viscom, Siggi Schenk
GENIESSEN
Das kennt die konventionelle Pflanzenzüchtung gar nicht: Selektion auf Geschmack. Für die biodynamischen Gemüsezüchter dagegen ist es ein wichtiges
Ziel, aromatische und bekömmliche Sorten
zu entwickeln. Die passionierte Köchin
Mercedes Benz-Rossmanith aus der hessischen Wetterau
nutzt voller Begeisterung diese samenfesten, dauerhaft
fruchtbaren Gemüsesorten. Und das nicht etwa nur, weil ihr
Mann Gebhardt Rossmanith bei der Bingenheimer Saatgut
AG an der Quelle sitzt, sondern weil zur tiefen Überzeugung
auch das überzeugende Geschmackserlebnis kommt. Lassen
Sie sich inspirieren und schöpfen Sie aus der Fülle des
Spätsommers und Herbstes.
Alle Rezepte für
Personen
Gefüllte
KOHLRABI
4 große Kohlrabi (Rasko)
1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
2 EL Sesamöl
Rasko
R
3 EL Couscous
½ EL Zitronensaft
1 Msp abgeriebene Zitronenschale
½ l Gemüsebrühe
125 g Crème fraîche
Kohlrabi schälen, oben
50 g Ziegenfrischkäse
Meersalz
Deckel abschneiden, wieder
schwarzer Pfeffer
aufsetzen. Alle schönen
Herzblättchen waschen. Kohlrabi in Topf setzen, Gemüsebrühe angiessen, 20 Minuten abgedeckt dünsten. Auf Teller
abkühlen lassen, Brühe beiseite stellen. Kohlrabiblätter klein
hacken. Sesamöl erhitzen, Zwiebel mit den gehackten Blättern glasig dünsten. Zitronenschale und -saft zufügen, mit
der Hälfte Gemüsebrühe ablöschen, Couscous hineinrühren
und auf abgeschalteter Platte quellen lassen. Crème fraîche
und Ziegenfrischkäse darunter mengen. Mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Mit einem Löffel das Fleisch aus den Kohlrabi
stechen, grob hacken und zum Couscous geben. Couscousmasse in Kohlrabi füllen, Deckel drauf setzen, Kohlrabi
in Topf stellen. Restliche Gemüsebrühe zugießen, restliche
Couscous-Masse dazugeben, abgedeckt bei kleiner Hitze
10 Minuten dünsten.
WIRSING
mit getrockneten Tomaten
Vorbote
ca. 800 g Wirsing (Vorbote)
100 g getrocknete Tomaten
1–2 TL schwarze Olivenpaste
3 EL Olivenöl
1 Knoblauchzehe
200 g Zwiebeln
10 schwarze Oliven
schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
Meersalz
Wirsing vierteln, in schmale Streifen schneiden,
waschen, gut abtropfen
lassen. Getrocknete Tomaten klein würfeln. Zwiebeln fein
würfeln, Knoblauch hacken. Oliven entsteinen, in grobe Stücke schneiden. In einem großen, schweren Topf Öl erhitzen.
Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten unter ständigem Rühren so
lange dünsten, bis die Zwiebeln glasig sind. Olivenpaste hineinrühren. Wirsing zufügen, alles gut vermengen, Deckel darauf und dünsten, bis es gar ist, aber noch „Biss“ hat. Mit Salz
und Pfeffer abschmecken und die Olivenstücke in das Gemüse mischen. Dazu passen Crostini (in Olivenöl geröstete
Baguettescheiben).
Herbst 2014 | Demeter Journal | 23
GENIESSEN
LAUCH
Cremesuppe
Hilari
500 g Lauch (Hilari)
1 große Kartoffel
1 Zwiebel (Stuttgarter Riesen)
1 Knoblauchzehe
40 g Butter
125 g Crème fraîche
125 g Ziegenfrischkäsecreme
2 EL gekörnte Gemüsebrühe
schwarzer Pfeffer, frisch aus der
Mühle
½ TL Kreuzkümmel, gemahlen
½ TL Kümmel
1 l Wasser
Pfeffer, frisch gestoßen
1 EL Zitronensaft
Zwiebel und Knoblauch
fein würfeln und in der
Butter glasig dünsten.
Den Lauch putzen, in dünne Ringe schneiden, in
reichlich Wasser waschen
und gut abtropfen lassen. Die Kartoffel schälen und ebenfalls
in kleine Stückchen schneiden. Lauch und Kartoffeln mit der
Zwiebel kurz mitdünsten. Dann das Wasser aufgießen, die
gekörnte Brühe einrühren. Alles so lange köcheln lassen, bis
das Gemüse gar ist.
Nun das Gemüse pürieren. Mit Kümmel, Kreuzkümmel,
Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, dann die Crème
fraîche und die Ziegenfrischkäsecreme unterziehen.
Tipp: Servieren Sie zu der Suppe in Butter oder Olivenöl geröstete Vollkornbrotwürfel.
24 | Demeter Journal | Herbst 2014
SPINAT
SCHNITTEN
mit Feta und Kräutern
Verdil
500 g Spinat (Verdil)
20 g Butter
200 g Feta
2 Eier
100 g Zwiebel
1 kleiner Bd. Dill
1 kleiner Bd. Petersilie
1 EL getrocknete Pfefferminze
(oder frische Minze)
1 Packung Tiefkühlblätterteig
schwarzer Pfeffer
Olivenöl
Saure Sahne
Spinat putzen, waschen,
trocknen, grob schneiden.
Blätterteigplatten auftauen,
Butter in großem Topf
schmelzen. Zwiebel fein würfeln, in Butter glasig dünsten.
Mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Spinat zufügen, bei
kleiner Hitze glasig dünsten, bis möglichst alle Flüssigkeit
verdampft ist. Kräuter waschen, fein hacken. In Schüssel Feta
mit Eiern zerdrücken, Kräuter untermischen, mit Pfeffer abschmecken. Backofen auf 200 °C vorheizen. Rechteckige Auflaufform (Größe wie halbes Backblech) mit Olivenöl ausstreichen. Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen, Teigplatten darauf
auf doppelte Größe auswellen. Boden der Form mit Teigplatte auslegen, dünn mit Fetamasse bestreichen, etwas Spinat
darauf verteilen, mit weiterer Teigplatte abdecken. So oft wiederholen, bis alle Zutaten aufgebraucht sind. Mit einer Teigplatte abschließen und diese mit saurer Sahne bestreichen. Je
nach Dicke des Auflaufs ca. 20 bis 30 Minuten bei 200 °C
backen. Dieser Auflauf kann, in kleine Schnitten geschnitten,
kalt oder heiß verzehrt werden. Passt zum Grillfest, eignet
sich für’s Picknick oder ist mit Salat ein leichtes Essen.
GENIESSEN
ROTE BETE
Rohkost
500 g Rote Bete (Jannis)
1 süßer Apfel
Jannis
1 kleine Zwiebel (Robelja)
2 bis 3 EL Olivenöl
2 bis 3 EL Apfelessig
Kräutersalz
etwas schwarzer Pfeffer aus
der Mühle
je nach Geschmack
2 bis 3 EL Joghurt
Rote Bete waschen, schälen und
sehr fein raspeln. Je feiner Wurzelgemüse für Rohkost geraspelt wird, desto besser wird der
Geschmack der gesamten Rohkost.
Die Äpfel schälen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und
ebenfalls raspeln. Die Zwiebel sehr fein würfeln.
In einer Schüssel Essig und Öl gut mit dem Salz vermengen.
Den Pfeffer zufügen, dann Zwiebeln, Äpfel und die Rote
Bete. Alles gut vermischen und durchziehen lassen. Falls notwendig, nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Wer mag, kann noch Joghurt dazugeben.
Weitere Variationen ergeben sich, indem man noch eine fein
geriebene Karotte zufügt und/oder geröstete Kürbiskerne.
UNVERGORENER WEIN
Sortenreine Traubensäfte
vom Zwölberich
Im Weingut „Zum Zwölberich“ werden nicht nur
charakterstarke Demeter-Weine ausgebaut, sondern auch aus den schonend geernteten Trauben
sortenreine Säfte entwickelt, die als „unvergorener Wein“ echte Genießer überzeugen.
Der Familienbetrieb mit langer Tradition seit 1711
wirtschaftet schon rund 20 Jahre schon biodynamisch. Höchste Qualität und Wohlgeschmack sind
neben dem lebendigen Weinberg die wichtigsten
Ziele. Davon kann sich überzeugen, wer in der Panoramaprobierstube testet, was der Keller bietet,
oder beim Rundgang durch die Weinberge und einer
anschließenden Weinprobe bestens beraten wird.
Zu den aromatischen, samenfesten Gemüsegerichten von Mercedes Benz-Rossmanith empfiehlt Hartmut Heintz vom Zwölberich zwei seiner
sortenreinen Traubensäfte: Den 2013er Bacchus
Traubensaft, weiß mit seiner hellen Bernstein-
farbe, den goldenen Reflexen und dem Duft nach
Aprikose, Pfirsich und frisch-fruchtigen Apfel,
der im Geschmack anknüpft an geschmeidig
fruchtigem Pfirsich und an Mango und Litschi. Er
kommt aus den Weinbergen in Flörsheim-Dalsheim in Rheinhessen, wo die Trauben auf nährstoffreichem Lössboden wachsen.
Der Garant für überzeugenden Secco-Geschmack
ganz ohne Alkohol ist der Portugieser Traubensecco, rosé: erfrischend, feinperlig, mit fruchtigem Geschmack. „Durch ein neuartiges Verfahren ist es uns gelungen, klassischen Traubensaft
mit Kohlensäure zu versetzen und damit den typischen natürlichen Secco-Genuss zu ermöglichen. „Also kein nachträgliches Entfernen von
Alkohol aus üblichem Secco mit all den Folgen für
das Geschmackserlebnis“, freut sich der Winzer.
www.zwoelberich.de
Herbst 2014 | Demeter Journal | 25
GENIESSEN
20 Min.
Vegetarische
LACHS
RÖLLCHEN
Blitzgericht
Würziger
BLUMENKOHL
Nuage
1 Blumenkohl (Nuage)
3 EL Sonnenblumenöl
2 Knoblauchzehen
100 g Zwiebeln
½ TL Kurkuma
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Koriander, gemahlen
2 TL gelbe Senfkörner, ganz
2 EL Sojasauce
Meersalz
schwarzer Pfeffer
Blumenkohl in kleine Röschen zerteilen, den Strunk
schälen und in mundgerechte
Stücke schneiden. Das Gemüse in kochendes Salzwasser geben und höchstens 10 Minuten bissfest garen. Danach abgießen.
In der Zwischenzeit den Knoblauch und die Zwiebeln fein
schneiden. Das Öl in einer großen, schweren Pfanne erhitzen. Knoblauch, Koriander, Kurkuma, Kreuzkümmel und
die Senfkörner hineinrühren und die Pfanne mit einem Deckel verschließen. Sobald die Senfkörner platzen, die Zwiebeln mit dazugeben und ca. 3 Minuten unter Rühren glasig
dünsten.
Den Blumenkohl zufügen, gut mit den Gewürzen vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, das Gemüse abdecken und nochmals 5 Minuten auf abgeschalteter Platte
durchziehen lassen.
26 | Demeter Journal | Herbst 2014
Rodelika
6 dicke Karotten (Rodelika)
Meersalz
200 g Frischkäse
mit Meerrettich oder
mit Kräutern
Zahnstocher
Dill- oder Petersilienzweigchen
Karotte waschen, schälen und
mit Hilfe eines Gemüseschälers
in zwei bis drei Millimeter dicke
Scheiben schneiden. Dann in Salzwasser blanchieren, bis die
Scheiben so weich sind, dass man sie gut rollen kann, sie sollten aber noch Biss haben.
Ein Löffelchen Frischkäse auf eine Seite eines Karottenstreifens geben, dann die Karottenscheibe aufrollen und mit einem Zahnstocher fixieren.
Auf einer Platte mit ein paar Dill- und/oder Petersilienzweigchen hübsch anrichten.
Servieren Sie die „Vegetarischen Lachsröllchen“ zusammen
mit einem grünem Salat und warmem Toastbrot.
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GENIESSEN
Plus
PUNKTE
für samenfeste
biodynamische
Gemüsesorten
Als einziger Bio-Verband hat Demeter Richtlinien für Pflanzenzüchtung und zertifiziert biodynamisch gezüchtete Sorten bei
Gemüse und Getreide. Sie garantieren höchste Nahrungsqualität
und besten Geschmack.
• Selektion nach Vitalität, Aroma und
Bekömmlichkeit
• Höchste Reifequalität
• Geschmacksvielfalt dank regional
angepasster Sortenvielfalt
• Harmonische Entwicklung im
Kräftefeld von Erde und Kosmos dank
Biodynamischer Präparate
• Wahrung der Integrität der Pflanze
• Standortbezogene Züchtung
• Förderung der regionalen Vielfalt
• Fruchtbare Pflanzen, die ihre guten Eigenschaften
weiter vererben
• Saatgut als Kulturgut, nicht als Wirtschaftsfaktor – in der Verantwortung von Bauern und
Gärtnern
• Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen, die auf
Agro-Gentechnik setzen
NEU
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Beruhigende Pflege für die
feuchtigkeitsbedürftige und
sonnengestresste Haut.
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Saatgut für die nächste
Ernte gewinnen
TEIL
Sie hatten sich anstecken lassen von der wachsenden Begeisterung für Gartenarbeit und nach der
Anleitung im Frühlings- und Sommer-Journal die biodynamische Tomatensorte Bogus Fruchta von der
Bingenheimer Saatgut AG ausgesät und gut gepflegt? Dann haben Sie inzwischen bereits leckere Tomaten geerntet und dürfen jetzt das Saatgut für das nächste Jahr gewinnen. Das ist gar nicht so schwer.
1
Suchen Sie schöne, gesunde und vollreife
Früchte aus
4
Samen in einem feinen Sieb unter fließendem
Wasser abspülen.
28 | Demeter Journal | Herbst 2014
2
Schneiden Sie die Tomate auf. Holen Sie mit
einem Löffel die Samen (die Tomatenkerne)
samt ihrer gallertartigen Hülle und dem
Fruchtfleisch heraus.
5
Auf Küchenkrepp oder einer Filtertüte
trocknen.
3
Geben Sie die Samen mit etwas Wasser und
einer Messerspitze Zucker in ein Marmeladenglas. Zwei Tage stehen lassen.
6
In beschriftete (Sortennamen notieren)
Tütchen geben und bis zum Aussaattermin
im nächsten Jahr trocken aufbewahren.
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Tipps von der Bingenheimer Saatgut AG
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das Gärtnern. Die Experten für samenfeste Gemüsesorten sagen:
Machen Sie uns Konkurrenz. Sie können alle unsere Samen selber
ernten und nachbauen. Wir sind uns sicher: die Nachbaufähigkeit ist ein Hinweis auf eine besondere Lebensmittelqualität der
Pflanzen. Aus unserem Saatgut erwachsen lebendige, robuste und
vitale Pflanzen. Wie Sie Saatgut aus Ihren Tomaten gewinnen, erklärt das Demeter Journal im Herbst.
Ausführliche Infos finden alle, die tiefer einsteigen wollen, im
„Handbuch Samengärtnerei“ von Andrea Heistinger, Arche Noah
und Pro Specie Rara aus dem Ulmer-Verlag.
www.bingenheimersaatgut.de
Mit der Unterstützung der Bruderhahn Initiative Deutschland setzen wir neue Standards:
Die Bruderhahn Initiative Deutschland (BID) will die
unethische Praxis des nutzlosen Tötens von Bruderhahn-Küken beenden.
Es werden alle Brüder der BID- Hennen aufgezogen,
auch wenn dies einen finanziellen Mehraufwand
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Der Mehrpreis pro Gläschen mit Fleisch aus der
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Herbst 2014 | Demeter Journal | 29
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GESUND LEBEN
Musik wirkt auf Blutdruck
Mit Musik lassen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern. Seit Jahrtausenden ist bekannt, dass Musik Einfluss auf den Gemütszustand von
Menschen hat. Doch sie hat auch Auswirkungen auf den Körper: Musik senkt die Herzfrequenz und den Blutdruck, beruhigt die Atmung und reduziert Stresshormone, wie neuere Studien zeigen. Besonders in der Schmerztherapie setzen Ärzte sie immer häufiger ein. Studien zeigen, dass
Musik das vegetative Nervensystem beeinflusst. „Dadurch kommt es zu emotionalen, aber auch hormonellen Veränderungen“, erklärt Professor
Dr. med. Hans-Joachim Trappe, Direktor der Medizinischen Klinik II an der Universitätsklinik Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität
Bochum. „Nicht nur die Gemütslage kann sich positiv oder negativ verändern. Dadurch, dass das vegetative Nervensystem auch das Herz-Kreislauf-System kontrolliert, hat die Musik indirekten Einfluss auf die He
Herzrzz- und Atemfr
Atemfrequenz
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Klassische
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Musik besitzt
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stärkste Heilkraft und wird in der Musiktherapie am häufigsten eingesetzt.
gesetzt.
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Doch jeder Komponist und jede Kompositionsform hat auch unterschiedliche
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Herz-Kreislauf-System. So sind insbesondere Bach, Mozart, Händel,, Corelli,
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Albinon
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Tartini bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfehlenswert. Eine Studie
Probandie mit
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obann-den an der Universitätsklinik Marienhospital Herne unter Professor Tr
Trappe
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zeigte,
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beispielsweise Bachs Orchesterstudie Nr. 3 den Blutdruck um durchschnittlich
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4,9 mmHg senkt, also von beispielsweise 140 zu 90 mmHg auf rund 1322 zu 85 mm
mmHg.
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Auch die Herzfrequenz sank um etwa sieben Schläge pro Minute. „Interessann essa
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terweise konnten wir auch Blutdrucksenkungen bei Heavy-Metal-Musik
Mus
Mu
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usi
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nachweisen“, führt Trappe aus. Da nicht jede Musikrichtung jedem
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Menschen gefalle, seien natürlich auch immer individuelle Vorlieben zu berücksichtigen.
www.hochdruckliga.de/
mit-musik-den-blutdruck-senken.html
Hirntod
sicherer
diagnostizieren
Die Zahl der Organspenden befindet
sich seit Jahren auf einem Tiefstand.
Ärzte fordern deshalb in einem offenen
Brief an die Bundesärztekammer eine
Verschärfung der Diagnose-Richtlinien. So schlagen die Unterzeichner vor,
zusätzlich zu den klinischen Untersuchungen eine technisch-apparative
Untersuchung (Hirnstromkurve – EEG)
durch zwei unabhängige Ärzte zwingend vorzuschreiben. Außerdem sollte
die Diagnose in Zukunft Ärzten vorbehalten sein, die eine spezielle Zusatzqualifikation haben.
Kongress:
Kindergesundheit für Eltern
Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an chronischen Allergien, Diabetes, Gelenk- und
Haltungskrankheiten oder an Adipositas. Auch die Aufmerksamkeitsstörungen (Stichwort
ADHS) sowie andere psychische Störungen oder psychosomatische Erkrankungen nehmen
zu. Diese sind komplex und benötigen deshalb einen ganzheitlichen Therapieansatz, der
Ärzte, Pädagogen, Therapeuten und Eltern an einen Tisch bringt. Hier setzt der Kongress
„Kindergesundheit heute“ an: Er schafft eine ganz neue Plattform, um Austausch und gegenseitige Wahrnehmung aller Beteiligten zu fördern. Statt übereinander wird bei „Kindergesundheit heute“ miteinander geredet. Außerdem wird in Workshops und Vorträgen gezeigt, wie sich die konventionelle Medizin sinnvoll durch komplementärmedizinische
Verfahren ergänzen lässt. So kann durch den Austausch auf Augenhöhe ein neues Miteinander entstehen, um in Pädagogik und Kinderheilkunde neue Wege aufzuzeigen.
„Unsere Kinder – begleiten, verstehen, behandeln“, Kongress für Ärzte, Therapeuten, Pädagogen und Eltern am 27./28. September 2014 in Stuttgart, veranstaltet vom Dachverband
Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) gemeinsam mit der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD). Als Mitveranstalter treten das Olga Hospital (Stuttgart) und die Filderklinik (Filderstadt) auf. Weitere wichtige Projektpartner sind
die Stadt Stuttgart, Staatliches Schulamt, das Jugendamt sowie der Bund der Freien Waldorfschulen und die Vereinigung der Waldorfkindergärten.
www.kindergesundheit-heute.de
30 | Demeter Journal | Herbst 2014
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GESUND LEBEN
PSYCHO
THERAPEUTEN
FINDEN
Menschen mit psychischen Problemen brauchen
manchmal schnelle Unterstützung. Doch die Suche
nach einem Therapeuten in der Nähe erfordert oft
Geduld. „In Deutschland ist es häufig schwierig,
zeitnah einen Platz bei einem Therapeuten in der
Nähe zu bekommen“, sagt Gudrun Brosch von der
Unabhängigen Patientenberatung Deutschland
(UPD). Unterstützung bietet eine Datenbank mit
allen kassenzugelassenen ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten. Geführt wird sie von den
Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer.
„Manchmal können diese auch freie Therapieplätze
nennen“, so die Patientenberaterin. Eine Datenbank
mit freiwilligen Einträgen von Therapeuten mit
und ohne Kassenzulassung gäbe es zudem vom
Psychotherapie-Informationsdienst.
Eine weitere Möglichkeit, die aber nicht immer
leicht durchzusetzen ist, ist die Kostenerstattung.
Erhalten Patienten keine zeitnahe Versorgung bei
einem kassenzugelassenen Therapeuten, müsse die
Kasse auch die Kosten für eine Behandlung in einer
Privatpraxis zahlen, wenn dort ein Platz frei ist.
Die Bundespsychotherapeutenkammer hat einen
Ratgeber zur Kostenerstattung herausgegeben,
der kostenlos auf der Internetseite www.bptk.de
heruntergeladen werden kann.
www.kbv.de
www.psychotherapiesuche.de
www.upd-online.de
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arbeitenden Landwirten im italienischen
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Herbst 2014 | Demeter Journal | 31
NACHGEFRAGT
DEM GEH EIM NIS AUF DER SPU R
Wie
lebendig
Boden ?
ist der
will’s
Bäuerin Sabine Adam vom Adolphshof 30 Kilometer östlich von
Hannover fragt: „Hast du schon mal Erde gegessen?“ Carla guckt sie
entsetzt an und schüttelt energisch den Kopf. Ihre Mutter lacht:
„Doch, früher in der Sandkiste hast du den Sandkuchen aus dem
Förmchen mal probiert – aber nur einmal.“ Es soll Menschen geben,
die ihre fruchtbare Erde durchaus auf der Zunge schmecken wollen.
Aber Sabine Adam bevorzugt die Spatenprobe. Tief sticht sie in
die Krume auf dem Acker und zeigt Carla wunderbar krümeligen,
du
dunkelbraunen
Boden. „Hier leben meine wichtigsten
M
Mitarbeiter“, verrät sie. Carla staunt.
Pilze, Bakterien, Amöben, Fadenwürmer, Käfer und nicht zu vergessen der
Regenwurm leisten in der Erde richtig
gute Arbeit. Ja, Regenwürmer hat Carla
schon beobachtet. Aber Bakterien, sind
die nicht gefährlich und lösen KrankDie brauchen
wir für einen
gute n Bode n
heiten aus? Nein, beruhigt die Bäuerin
die neugierige Carla. Hier, in dieser
gut riechenden, satt-dunklen Humusschicht zeigt sich, wie fruchtbar Boden
sein muss, damit beste Lebensmittel
wachsen können.
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sich vie le
L e be we se n
R e ge nwür
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Bis ein solch lebendiger Boden entsteht,
vergehen viele Jahrtausende. Aus hartem Gestein, aus dem die Erdkruste
aufgebaut ist, machen Regen und Sauerstoff, Hitze und Kälte, Wasser und
Wind und schließlich die fleißigen
Bodenlebewesen lockere Erde, in die
die Menschen Samenkörner für Getreide oder Gemüse legen können. Forscher
haben über mehr als 21 Jahre beobachtet, wie die biologische und biodynamische Landwirtschaft die Fruchtbarkeit
des Bodens fördern. Dabei hat sich gezeigt, dass biodynamisch von Demeter am besten wirkt. Dank der auf
den Höfen üblichen Rinderhaltung, die
besten Mist garantiert, dank der Biody-
Bodenkä fe r
Bakte rie n
Bode npilz
A mö b e
32 | Demeter Journal | Herbst 2014
Fa de nwürme r
Die Wurzeln sind
fest im Bode n
vera nker t
namischen Präparate und dank der gut
gewählten Fruchtfolge – also der Abwechslung beim Säen und Pflanzen –
ist der Demeter-Boden besonders lebendig und dauerhaft fruchtbar. Die
wichtige Humusschicht wächst sogar,
während sie sonst durch
urch Landwirtschaft
verbraucht wird.
Gut für Mutter
ter Erde
„Wir tun Mutter Erde gut“, erklärt
Sabine Adam der Drittklässlerin, die
schon mal über den Begriff Mutterboden gestolpert ist. „Ich glaube, das soll
uns an die Fruchtbarkeit der Erde erinnern“, überlegt sie gemeinsam mit der
Demeter-Bäuerin. Und die zeigt Carla
gleich noch ein weiteres Wunder. Gemeinsam ziehen sie an der dicken Rübe,
die fest in der Erde verwurzelt ist. Ja,
auch die Wurzelkraft zählt, wenn es
um die Beurteilung von Boden geht.
Außerdem ist Erde auch Wasserspeicher, Schadstofffilter und sogar
Klimaregler. Da kommt wieder der
Humus ins Spiel, denn im Humus wird
der Klimakiller CO₂ gespeichert.
„Toll, ein Alleskönner“, strahlt Carla
über das Wunderwerk Boden. Aber es
So kann alles gut
wachsen und gede ihen
gibt auch Gründe zur Sorge, denn die
Haut der Erde ist gefährdet, erklärt ihr
die engagierte Frau von der Hofgemeinschaft zwischen Heide und Hildesheimer Börde. Viel wertvoller Boden
wird weggeschwemmt, wenn Unwetter wüten. Und Bodenneubildung ist
langwierig: maximal ein Zentimeter
kommt in 100 Jahren zusammen. Außerdem sind viele Böden krank durch
die übertriebene chemische Düngung
in der konventionellen Landwirtschaft,
die auch Gift spritzt und so Schadstoffe
in den Boden bringt. „Wenn du da mit
der Schippe reinstichst, ist alles dicht
und kein Leben zu entdecken“, verrät
Sabine Adam der wissbegierigen Carla.
Verein bestimmt mit
Die ist nachdenklich und fragt weiter:
„Wem gehört eigentlich dieses Wunderwerk Boden und wer kann damit machen, was gut tut?“, fragt sie. Auf dem
Adolphshof ist das clever geregelt. Hier
hat ein Verein das Land gekauft. So
entscheiden viele Menschen gemeinsam, dass weiter biodynamisch gewirtschaftet wird und der Boden lebendig
bleibt. 1995 schon wurde der Hof aus
Privateigentum herausgelöst und der
Gemeinnützigen Landbau-Forschungsgesellschaft für biologisch-dynamische
Landwirtschaft Hämelerwald e.V. übertragen. Die Landbau-Forschung verpachtet Hof und Ländereien an die Betriebsgemeinschaft Gut Adolphshof.
www.adolphshof.de
Auch die Blümchen
fühle n sich hier
sicht lich wohl
Herbst 2014 | Demeter Journal | 33
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um die Haut gerade im Sommer zu erfrischen.“
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Familie Hauser schwört auf Demeter-Mandeln.
„Daraus mache ich im Thermomix Powerkugeln,
zusammen mit getrockneten Datteln, Vanille,
Orangensaft und -schale sowie Zimt. Sie sind ein
leckerer Snack für zwischendurch, den mein
Mann auch gerne mit ins Geschäft nimmt.“
im Büro
Demeter-Fördermitglieder engagieren sich ganz
besonders für biodynamische Qualität und sind
überzeugt von Demeter-Produkten. Klar, dass
gerade sie ein paar Lieblings-Produkte aus dem
Demeter-Sortiment haben, die über einen stressiggen Büro-Tag hinweghelfen, sich ganz
sc
schnell zubereiten lassen oder einfach
sso aus der Hand verzehrt bei einer
kkurzen Pause die Lebensgeister
zzurückbringen.
Frisch dank Tonic
und fairem Saft
klein
Saft er
unte für
rweg
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„Ich bin Demeter-Verbraucher aus Überzeugung“, sagt
Marcel F. Reinhold, der Master of Perfume. „In meinem
Alltag bringt mich der neue Voelkel-Saft fair to go in Schwung.
Meine Lieblingsversion ist Traube
und Guave. Zum Kaffee gönne ich mir die Cantuccini von
Sommer & Co. Der perfekte Start in den Tag sind die Dinkel-Flakes von Bauckhof mit leckerer Demeter-Milch aus der
Schrozberger Molkerei. Ich fühle mich gut dabei und die
Produkte schenken mir Lebensmittel mit echtem Charakter
34 | Demeter Journal | Herbst 2014
ür
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Joghurt fü
i“
be
„neben “
Biodynamisch in
der Genussgemeinschaft
einschaft
Marlene Hinterwinkler möchte den Trend zum Fastfood
nicht mitgehen. Sie ist Slow-Food-Mitglied, aktiv in der „Genussgemeinschaft Städter und Bauern“ und unterstützt kleine, familiäre Demeter-Betriebe, die gut, sauber und fair wunderbare Lebensmittel – Mittel zum Leben – mit viel, viel
Arbeit und Liebe und vor allem nicht industriell herstellen.
Man kann natürlich im Büro einen Joghurt, ein Glas Milch
oder Buttermilch „nebenbei“ essen, aber schöner ist es, ganz
bewusst Pause zu machen und sich auf das Essen einzustellen. Meine wichtigsten Tipps sind meine Bauernadressen:
Ich empfehle Käse vom Leitzachtaler Ziegenhof in Fischbachau, Eier vom Löfflerhof in Farchach, Käse vom Assenhausner Hof in
Dink
el-Fl
Farchach und Urgetreidee von
o Familie
a
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akes
Apfelbeck Nähe Plattling.
g.
Alle sind Demeter-Höfe
fe
und sie sind auf der Inter-netseite www.genussgemeinschaft.de als Betriebe eingetragen.“
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politischen Teilhabe der Konsumenten ist einzigartig unter den ökologischen Verbänden.
Das Einbeziehen von Verbrauchern hat bei Demeter Tradition: Seit jeher finden sich Verbraucher unter den Delegierten, die über die strategische Ausrichtung von Demeter mitentscheiden. Demeter-Verbrauchervereine wie etwa in Nürnberg, München und Wiesbaden
bieten Austausch, Veranstaltungen und Exkursionen für die Konsumenten. Wer die biodynamische Qualität von Lebensmitteln und Pflegeprodukten schätzt, wer Wert legt auf
den achtsamen Umgang mit der Erde, den Pflanzen, den Tieren, der kann als DemeterFördermitglied Stimmrecht im Demeter e. V. erlangen, in der Fachgruppe Verbraucher mitarbeiten, die vergünstigte Teilnahme an Kursen der Demeter Akademie, an Seminaren und
Fortbildungsveranstaltungen genießen, Demeter Journal und die Fachzeitschrift Lebendige
Erde frei Haus bekommen und bei Produktenwicklungen mitreden.
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werden die Haferflocken in der Bauckhof-Mühle speziell verarbeitet. So lässt sich Hot Hafer einfach und schnell zubereiten und hat
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Ein sozialer Aspekt wertet das Produkt zusätzlich auf: Die Demeter-Äpfel für Hot Hafer Apfel werden in der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für behinderte
Menschen auf dem Bauckhof Stütensen per Hand geschält, geschnitten und anschließend getrocknet. So finden Menschen mit Handicap eine sinnvolle Beschäftigung.
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36 | Demeter Journal | Herbst 2014
HINTERGRUND
Mit
Bildekräfteforschung
der Wirkung von Essen auf der Spur
Seit zehn Jahren gibt es die Gesellschaft für
Bildekräfteforschung. Aus der kleinen Truppe
um Initiator Dorian Schmidt ist längst eine über
85 Mitglieder starke Organisation entstanden, die
mehr als 20 Arbeitsgruppen in Deutschland, der
Schweiz, den Niederlanden und in Großbritannien
anbietet. Gemeinsames Ziel ist es, mit der Bildekräfteforschung Aussagen zur Wirkung von
Lebensmitteln, Wasser und Technik zu treffen.
Dabei wird auch an Demeter-Nahrung geforscht.
U
nter Bildekräften versteht die biologisch-dynamische Landwirtschaft den gesamten Komplex feinstofflichen Wirkens, das hinter allen Lebensprozessen in der Natur steht. Bei diesem geisteswissenschaftlichen
Zugang geht es darum, durch feine Wahrnehmungen herauszufinden, ob zum Beispiel eine biodynamisch gezüchtete Möhrensorte eine lichtvolle und aufrichtende Wirkung
im Menschen hat oder ob Unterschiede zwischen konventionell, ökologisch und biodynamisch erzeugtem Honig erkennbar sind.
Bienenhaltung wirkt
auf Honig-Qualität
Führen spezifische Maßnahmen der Demeter-Imkerei auch
zu einem erkennbaren Qualitätsunterschied im Honig? Diese Frage stellten Demeter-Imker. Bildekräfteforscher Markus Buchmann aus der Schweiz kam zum klaren Ergebnis:
„Honigproben aus den unterschiedlichen Bienenhaltungssystemen einer jeweiligen Region ließen sich gut voneinander unterscheiden. Die fünf Proben aus Demeter-Bienenhaltung zeichneten sich durch einen sehr hohen Grad an
Komplexität in der Bildekräftegestaltung aus. Charakteristisch für sie war, dass eine seelische Ebene mitschwingt und
geistige Bereiche angesprochen werden.“
Bei der Untersuchung von Babykost aus Möhren wurden
zehn Proben aus verschiedenen Herstellungsverfahren beurteilt. Bei sechs wurden die gleichen Bildekräfte-Gesten gefunden, wie sie von den dabei verwendeten Möhrensorten
aus biodynamischer Züchtung her bekannt sind. Vier Proben wiesen dagegen deutliche Einschränkungen bis hin
zum totalen Verlust der möhreneigenen Bildekräfte und einen starken bis massiven Einfluss von artfremden, abbauenden Gestaltungskräften auf. So ließ sich analysieren, dass die
Sterilisation im Autoklav, der mit hohem Druck arbeitet, zu
einem großen Verlust der möhreneigenen Bildekräfte führt.
Für die Hersteller von Demeter-Babynahrung, denen es um
Qualität geht, die die Entwicklung des kleinen Menschen fördert, sind das wesentliche Hinweise.
Jenifer Wohlers hat an der Uni Kassel Witzenhausen zur
Milchqualität aus Sicht der Bildekräfteforschung geforscht.
Ihr Fazit: „Es ist auffällig, wie sensibel Milch auf Umwelteinflüsse wie etwa Verpackung reagiert. Auch die Umstände, unter denen die Kuh die Milch erzeugt, sind von Bedeutung.“ Frappierend war für sie, wie die milchtypische
Bildekräftegestik einer einzelnen Kuh wahrzunehmen ist.
Es ist ihrer Meinung nach eine wichtige Aufgabe, bei der
praktischen Milcherzeugung auf diese Qualitätsebene und
die Eigenschaft der einzelnen Tiere zu achten.
Markus Buchmann betont: „Eine Untersuchung auf Bildekräfte in Nahrungsmitteln kann relativ trennscharf Art und
Herkunft von Rohstoffen wie etwa spezifische Sorten, Düngevarianten, Verwendung von Biodynamischen Präparaten,
Verarbeitungsmethoden und Verpackungseinflüsse feststellen und qualitativ beurteilen.“ Bei den Untersuchungen
werden durch Verkostung die Bildekräfte geprüft. So nimmt
der Forscher jeweils eine kleine Menge der Probe in den
Mund, beobachtet und dokumentiert die dadurch hervorgerufenen, spezifischen Veränderungen im eigenen Bildekräfte-(und Seelen-)Leib mittels imaginativer Beobachtung.
www.bildekraefte.de
Herbst 2014 | Demeter Journal | 37
SCHLUSSPUNKT
Qualität
entsteht durch Hingabe
Ohne Freiheit gibt es keine Verantwortung. Kernbestandteil
der Bio-Branche ist heute die sogenannte „strenge Richtlinie“, die als Gesetz oder privater Standard die Vereinbarung
beschreibt zwischen den Produzenten und den Bürgern. Was
einmal aus Freiheit erarbeitet wurde, um genau diese Vereinbarung für die Bürger zu gestalten, droht zunehmend zum
Diktat zu werden, das Verantwortung von denen nimmt, die
„Hand anlegen“ und diese Verantwortung auf Dokumente,
formale Prozesse und Kontrollen delegiert.
Der oft genutzte Begriff „streng“ in diesem Zusammenhang
macht die Tendenz hin zur Entmündigung deutlich. Auch
für die Verbraucher ist das nicht wirklich eine gute Botschaft.
Wissen wir doch alle, dass Qualität nicht durch Gängelung,
sondern durch das Verbinden mit der Aufgabe und durch
„Hingabe“ entsteht. Und hierfür ist Freiheit die Grundlage.
Wie schwer das mit der Freiheit und Verantwortung ist, mer-
ken wir – die Akteure in der Bio-Branche – im Alltäglichen.
Wir sind deshalb immer wieder neu herausgefordert, aus dieser Freiheit im Diskurs mit anderen Betroffen unseren Wirtschaftsbereich zu gestalten.
Unser Anspruch geht jedoch deutlich darüber hinaus – für
die allermeisten geht es doch um einen substanziellen Beitrag
für die Zukunftsfähigkeit unserer Erde. Das macht die Aufgabe nicht leichter. Und es fordert den Bürger, den Konsumenten, genau hinzuschauen und mehr zu erfahren als nur
den Preis des Produkts.
ALEX BECK ist Mitglied im BÖLWVorstand und Geschäftsführender Vorstand
der AOEL, Arbeitsgemeinschaft ökologische
Lebensmittelwirtschaft.
www.aoel.org
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»Wein aus Trauben« – mit diesem schlichten Titel für ihre
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VORSCHAU
Impressum
Herausgeber
Demeter e. V.,
Vorstand Dr. Alexander Gerber
Brandschneise 1, 64295 Darmstadt
www.demeter.de
Telefon 06155 – 84690, Fax 06155 – 846911
Leserservice
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Redaktion
Renée Herrnkind,
Journalistinbüro Schwarz auf Weiss, Wetzlar.
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Schwäbisch Gmünd, www.eberle-werbeagentur.de
Fotos
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(S. 4), juefraphoto (S. 4), chaiyon021 (S. 6), Dmytro
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Unser neuer Demeter Natur Sauerteig ist für jeden, der gerne
bewusst und natürlich isst. Für jeden der wirklich wissen will,
was in seinem täglich Brot enthalten ist! Denn in der heutigen
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ist schwer. Und genau hier setzt unser Saurteig an. Er erleichtert
das eigene Backen und verzaubert jedes Brot, macht es
aromatisch und hält es länger frisch - und das Beste daran
alles auf natürliche Art und Weise.
Grünsfelder Bio Ölmühle · Leuchtenbergstr. 28 · 97947 Grünsfeld
www.gruensfelder.info · [email protected] · Tel. 06281 / 3066
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Frisch vom
BIO-BAUERN
schmeckt`s am besten
Bei unserer dennree demeter-Frischmilch schmecken Sie die intakte Natur des bayerischen Voralpenlandes. Hier grasen die Kühe
der demeter-Bauern auf weiten Grünflächen, fressen während der
Sommermonate saftige Wiesenkräuter oder Heu im Winter. Sie
leben wesensgerecht mit ihren Hörnern, welche als Sinnesorgan
den Stoffwechsel und die Verdauung fördern. Gut für die frische
Bio-Milch, die nur pasteurisiert wird, und gut für den Geschmack.
www.dennree.de
Erhältlich in Ihrem Biomarkt
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