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Vorratsschädigende
Kugelkäfer 2. Teil
Diebskäfer (Ptinidae)
Wie bereits im 1.Teil der Diebskäfer (Schädlinge in Altbauten) erwähnt, bilden die Diebskäfer
eine eigene Familie innerhalb der vorratsschädigenden Käferarten.
Diebskäfer sind mit ca. 32 Arten in Mitteleuropa verbreitet. Einige Arten wurden durch den Menschen verschleppt und treten heute kosmopolitisch auf.
Weltweit wurden über 600 Arten beschrieben. Bei den Diebskäfern handelt es sich um kleine,
unscheinbare Käfer, deren Körperlänge nur selten 2-5 mm überschreitet. Manchmal ist der Körper gestreckt, häufiger jedoch rundlich gewölbt, was ihnen dann ein spinnenartiges Aussehen
verleiht. Die Fühler sind 11-gliedrig, meist lang fadenförmig und bei den Männchen länger als
bei den Weibchen.
Oft weisen sie ein nur geringes Feuchtigkeitsbedürfnis auf und entwickeln sich in trockenen Materialien. Aufgrund dieser Fähigkeit, sich an trockenen Substraten zu entwickeln, spielen einige
Kugelkäferarten als Schädlinge an sehr trockenen Materialien eine große Rolle. Die
Umgebungsfeuchtigkeit spielt bei der Entwicklung der Insekten eine große Rolle. Zwar ist die
Entwicklung bei 30 % relativer Luftfeuchte noch möglich, doch eine höhere Luftfeuchte verlängert die Lebensdauer der Käfer, dabei beschleunigt sich auch die Entwicklung von der Larve
zum erwachsenen Käfer und erhöht die Anzahl der abgelegten Eier bei den Weibchen.
Im Freiland können von den Larven und den erwachsenen Käfern im Winter auftretende normale Minustemperaturen auch über längere Zeit gut vertragen werden. Daher ist eine Überwinterung auch in ungeheizten Räumen und im Freiland ohne weiteres möglich.
In der Regel sind Diebskäfer extrem lichtscheu und daher nachtaktiv. Die Aktivität der Insekten
aber auch die Eiablage wird durch Dunkelheit gefördert. Tagsüber verbergen sich die Käfer in
dunklen Versteckbereichen.
Sowohl die Larven als auch die erwachsenen (adulten) Käfer verfügen über ein sehr großes
Nahrungsspektrum. Sie ernähren sich von tierischen und pflanzlichen Überresten wie Kräuter,
Früchte, Textilien, Wolle aber auch von toten Insekten.
Der Kräuterdieb (Ptinus fur)
Beim Kräuterdieb ist ein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus vorhanden, d.h. Männchen
und Weibchen sehen deutlich verschieden aus.
Männchen
Weibchen
Beide Geschlechter sind ca. 2 mm bis 4 mm lang. Das Männchen hat einen schmalen Hinterleib
und die Flügeldecken sind einfarbig rostbraun Der Hinterleib des Weibchens ist breiter und kugeliger. Die Flügeldecken sind dunkel und mit großen weißlichen Schuppenflecken bedeckt.
Die Hinterflügel der Weibchen sind verkümmert, daher sind die Weibchen grundsätzlich flugunfähig.
Als Nahrungsgrundlage werden trockene Pflanzenteile bevorzugt. Sie spielen daher als Vorratsschädlinge überall dort eine Rolle, wo solche Produkte, wie z.B. Tee oder getrocknete Kräuter in
Lebensmittelbereichen, Haushalten und Drogerien gelagert oder verarbeitet werden. Allerdings
befällt der Kräuterdieb auch Backwaren und Mahlprodukte aller Art, Gewürze sowie Fleischwaren und Häute.
In den befallenen Vorräten finden sich häufig dickwandige Puppenkokons, die meist an der Innenseite der Verpackungen festsitzen. Oft weist auch das Verpackungsmaterial selbst Fraßlöcher auf. Die befallene Ware ist stark mit Sekretfäden („Gespinsten“) durchsetzt.
Pro Weibchen werden ca. 20 bis 60 Eier abgelegt. Die Entwicklung von der Eiablage bis zur
Verpuppung beträgt unter günstigen Bedingungen ca. 80 Tage. Durch eine einsetzende
Puppenruhe wird das Schlüpfen der Käfer immer in den Herbst verlegt. Somit kann unter
Normalbedingungen pro Jahr nur eine Käfergeneration gebildet werden.
Im Jahr werden 2 (in ungeheizten Räumen) bis 3 Generationen (in beheizten Gebäuden) gebildet.
Australischer Diebkäfer (Ptinus tectus)
Ursprünglich war diese Käferart in Neuseeland, Tasmanien und Australien beheimatet und wurde über Warentransporte weltweit verschleppt. Erstmals trat dieser Käfer 1901 in Deutschland
auf. Heute ist der Australische Diebskäfer in den gemäßigten und kühlen Zonen der Erde verbreitet, während er heiße Klimate meidet. Aufgrund dieser bevorzugten Klimate sind die Käfer in
der Lage, im Gegensatz zu vielen anderen vorratsschädigenden Insekten, in unseren Breiten
auch im Freiland zu überwintern.
Die Käfer sind braun und zwischen 2 mm bis 4 mm lang. Die Weibchen legen bis zu 1.000 Eier
ab. Die Entwicklung dauert ca. 3 Monate.
Die nachtaktiven Käfer können nicht fliegen, neigen aber zu ausgedehnten Wanderungen.
Sowohl Larven als auch Käfer besitzen ein sehr breites Nahrungsspektrum. Sie entwickeln sich
an trockenen Pflanzenstoffen wie z. B. an Samen, Gewürzen, Dörrobst, Mehl, Kakaobohnen
oder -pulver, Mandeln, Roggen, Mais, Fischmehl oder auch an Futtermitteln.
Australischer Diebskäfer
Es kann in Gebäuden aufgrund der sehr hohen Reproduktionsrate zu Massenentwicklungen
kommen, wobei die Bekämpfung des Befallsherdes wegen der vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten meist sehr schwierig ist.
Obwohl er üblicherweise als Lagerschädling angesehen wird und hier große Schäden anrichten
kann, ist er ebenfalls in Wohnhäusern als Schädling an Teppichen, Pelzen, Textilien und
Insektensammlungen gefürchtet.
Wie bereits beim Kräuterdieb beschrieben, finden sich in den befallenen Vorräten häufig dickwandige Puppenkokons, die meist an der Innenseite der Verpackungen festsitzen. Auch weist
das Verpackungsmaterial selbst Fraßlöcher auf. Die befallene Ware wird noch stärker, als bei
den übrigen Diebskäfern üblich, mit Sekretfäden durchsetzt.
Bekämpfungsmaßnahmen
In Lagerbereichen, Lebensmittelbetrieben und Haushalten, wo konkret bestimmte Produkte befallen sind, ist neben einer Entsorgung der befallenen Waren auch eine intensive Vorreinigung
der befallenen Areale unerläßlich. Dabei müssen möglichst alle organischen Rückstände auch
aus Fugen und Ritzen, aus Hohlräumen - auch unter Holzfußböden - entfernt werden, damit
dem Käfer die Lebensgrundlage entzogen wird. Somit ist der Erfolg von Bekämpfungsmaßnahmen eng an die Vorbereitung durch den Kunden gebunden. Je mehr Nahrungssubstrat
im Objekt verbleibt, desto größer ist die Gefahr, dass Befallsherde zurückbleiben und nicht bekämpft werden können.
Die eigentliche Bekämpfungsaktion ist einem Fachbetrieb zu überlassen, wobei Barrieren-,
Laufflächen- und Schlupfwinkelbehandlungen mit Langzeitmitteln durchgeführt werden sollten.
Ist der Befallsherd nicht bekannt, müssen im Vorwege entsprechende Inspektionen durchgeführt werden, wobei die ausgesprochen große Nahrungspalette zu berücksichtigen ist. Stellt
sich dabei heraus, dass das gesamte Gebäude Befall aufweist, sind umfangreiche
Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich, wie sie bereits für die Bekämpfung von Messingkäfern
bzw. Kugelkäfern (Diebskäfer, Teil 1) ausführlich beschrieben wurden.
Verantwortlich für den Inhalt:
André Hermann
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