Animal Hoarding in Deutschland weit verbreitet

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Animal Hoarding in Deutschland weit
verbreitet
Foto: © Pitopia, Harald Richter, 2006
Erstmals stellt eine Doktorarbeit die aktuelle Situation in Deutschland beim Thema
Animal Hoarding dar: Das Phänomen ist demnach weiter verbreitet als bisher
angenommen.
Autor: Heidi Hecht
Worum geht es?
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Erste wissenschaftliche Arbeit aus Deutschland
Hoarding
Mehr Fälle von Animal Hoarding als angenommen
zum Thema Animal
Animal Hoarding ist in Deutschland weiter verbreitet als gedacht. Dies geht aus der aktuell
veröffentlichten Doktorarbeit „Animal Hoarding. Das krankhafte Sammeln von Tieren.
Aktuelle Situation in Deutschland und Bedeutung für die Veterinärmedizin“ von Tina Susanne
Sperlin der tierärztlichen Hochschule Hannover hervor, die vom Deutschen Tierschutzbund
unterstützt wurde. Von mehr als 600 Fällen und über 50.000 betroffenen Tieren berichten die
teilnehmenden Veterinärämter im Rahmen der Doktorarbeit.
Ergebnisse zu Animal Hoarding im Überblick
Aus der Doktorarbeit geht hervor, dass jedes zweite Veterinäramt in Deutschland bereits mit
mindestens einem Fall von Animal Hoarding konfrontiert wurde, dessen Bearbeitungsdauer
im Durchschnitt drei Jahre dauert. Am häufigsten gehortet werden Katzen, gefolgt von
Hunden, Kaninchen und Ziervögeln. Mehr als zwei Drittel der Animal Hoarder sind Frauen,
der Altersdurchschnitt der Animal Hoarder liegt bei 50 Jahren. Bei jedem vierten Fall ziehen
die Halter aus dem Zuständigkeitsbereich des Veterinäramtes aus, um Strafen zu entgehen,
sehr oft kommt es dann zu Wiederholungsfällen. Die Studie belegt außerdem, dass viele der
Animal Hoarder kein eigenes Fehlverhalten wahrnehmen.
Mehr als 600 Animal Hoarding Fälle
„Die Untersuchung zeigt, dass neben Tierhalteverboten und regelmäßigen Nachkontrollen
zukünftig eine medizinische Begleitung der Animal Hoarder, inklusive humanmedizinischer
Diagnose und Therapien notwendig sind, um das Problem Animal Hoarding nachhaltig zu
lösen“, so Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Bereits jedes
zweite der über 500 dem Verband angeschlossenen Tierheime musste Tiere aus solchen
Fällen aufnehmen. Eine enorme finanzielle aber auch emotionale Belastung, da die Tiere oft
in einem sehr schlechten Zustand in die Tierheime kommen.
meineimmobilie.de-Tipp
Wann ist der Nachbar ein Tierhorter?
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Es werden mehr als die durchschnittliche Anzahl Tiere gehalten (Anlehnung
an durchschnittliche Tierhaltung in Deutschland: bis ca. 3 Hunde, ca. 3-4
Katzen, ca. 5 Nager, etc.)
Es leben für das vorhandene Platzangebot zu viele Tiere in den
Räumlichkeiten bzw. auf dem Gelände (Minimalanforderungen nach TSchG,
Einschätzung des Veterinärs)
Die Person zeigt trotz überdurchschnittlich hoher Tierzahl und zu geringem
Raumangebot keine Einsicht, dass der Tierbestand reduziert werden muss.
(Quelle: Deutscher Tierschutzbund)
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