MA Alina Anna Maria Sauter

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Entwurfskonzept
Haus am Froschberg
bogenfeld Architektur
Die Aufgabe bestand darin, ein kleines Wohnhaus aus den 60er Jahren räumlich zu
erweitern und den heutigen bauphysikalischen Erfordernissen anzupassen. Gelegen
am Rande eines typisch städtischen Siedlungsgebietes von Linz, wird das Grundstück
im Süden von einem landwirtschaftlich genutzten Feld begrenzt.
Das kleinvolumige Haus besitzt, trotz gering bebauter Fläche eine überraschend hohe
Anzahl an Räumen und kann so den Anforderungen der 5-köpfigen Familie gerecht
werden. Das Erdgeschoß, welches den Wohn- Ess- und Kochbereich sowie ein kleines
Arbeitszimmer aufnimmt, bleibt in seiner Raumstruktur annähernd unverändert.
Lediglich die Eingangszone mit Garderobe und kleiner Sanitärzelle sowie die Küche
wurden adaptiert. Im Obergeschoss erfolgte zur Gänze eine Neuorganisation. Im Zuge
der Erneuerung des Dachstuhls wurden großzügige Schleppgauben eingefügt, welche
für eine ausreichende Belichtung der Kinderzimmer sorgen und dem Gebäude dessen
besonderen Charakter verleihen.
Mit seinem Satteldach bleibt der Baukörper der traditionellen Bauweise der 60er Jahr
treu, führt die Form aber auf ihre schlichteste, von allem Dekor befreite Erscheinung,
zurück. Reizvoll ist besonders, dass die bestehende Struktur des Hauses weitgehend
belassen wurde und so der Charme der 60er Jahre ablesbar bleibt.
Sanierungskonzept
Haus am Froschberg
bogenfeld Architektur
Im Zuge der Planungsphase wurden diverse Sanierungskonzepte auf deren
Wirtschaftlichkeit geprüft. Die umgesetzte Variante, welche das Volumen des
bestehenden 1960er Wohnhauses beibehält hat sich als wirtschaftlichste Lösung
herausgestellt (es wurde auch ein kompletter Abriss des Hauses überprüft).
Das Wohnhaus wurde auf seine Rohbaustruktur zurückgesetzt, welche dann als Basis
für eine umfangreiche Sanierung diente.
Sämtliche, für die 1960er Jahre typischen Anbauten, welche bauphysikalisch gegenwärtig nicht mehr vertretbar sind, wurden entfernt (Blumenfenster, Balkonplatten usw.)
und teilweise durch neue, thermisch entkoppelte Konstruktionen ersetzt (Vordach).
Die Raumaufteilung im Erdgeschoss blieb beinahe unverändert. Im Obergeschoss
wurde jedoch die Raumstruktur neu organisiert und den Bedürfnissen einer 5-köpfigen
Familie angepasst. Drei im Bezug auf Belichtung, Ausblick und Orientierung gleichberechtigte Kinderzimmer ein Elternschlafzimmer sowie Bad und WC befinden sich im
Obergeschoß.
Die Dachneigung, sowie die Dachdeckung mit flächig eingebauter Solaranlage nimmt
den Charakter der 1960er Jahre auf und fügt sich so in den Straßenraum ein.
Die großzügigen Gaubenfenster wurden mit Metallrahmen versehen und treten so
selbstbewußt als neues Element in Erscheinung.
Die neuen Fenster wurden mit einer Wärmedämmverglasung (3-fach) ausgeführt und in
der bauphysikalisch richtigen Ebene montiert.
Die Fassade wurde mit 18cm Steinwolle gedämmt und mit Schlämmputz in einem
erdfarbigen Ton verputzt.
Haustechnikkonzept
Haus am Froschberg
bogenfeld Architektur
Im Haus wurde ein 2400 Liter Pufferspeicher mit zweifacher solarer Pufferschichtladung
(2 x Solareingang und 2 x Solarausgang) errichtet wobei der Pufferspeicher mit 20 cm
Steinwolle isoliert wurde.
Die Warmwasseraufbereitung erfolgt über einen hygienischen Frischwassertauscher
mit Verkalkungs- und Verbrühungsschutz, wobei eine Warmwassertemperatur
zwischen 40°C und 70°C eingestellt werden kann.
Für die Fußbodenheizung im Obergeschoss wurde ein Vierwegemischer mit
Mischermotor zur geschichteten Entnahme installiert, um auch bei wenig Sonnenergie
die Fußbodenheizung mit solarer Energie versorgen zu können.
Für die Heizkörper in der Erdgeschoßzone wurde ein Dreiwegemischer mit
Mischermotor verwendet.
Beide Heizungsmischer und Pumpen werden mit Raumregler und
Außentemperaturfühler geregelt, um eine dem Raum entsprechende niedrige
Vorlauftemperatur zu erreichen.
Um die Restenergie abzudecken wurde ein ETA 30 kW Holzvergaserkessel installiert.
Die Heizleistung des Kessels richtet sich nicht nach der Heizlast des Gebäudes,
sondern nach dem Pufferspeichervolumen. Dadurch konnte erreicht werden, dass der
Hausbesitzer seinen Holzvergaserkessel nur einmal in 2 Tagen bestücken muss
(bei – 10°C Außentemperatur).
Die Regelung der Gesamtanlage geht nicht vom Holzvergaserkessel aus, sondern von
einer externen Regelung. Mit dieser wird gewährleistet, dass die gesamte Steuerung
durch eine Regelung übernommen wird und es dadurch keine Regelungsschnittpunkte
geben kann.
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