Pressemitteilung

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Nr.: 06/13 vom 06.02.2013
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Tel.: 0711 / 5402 -124 / -119
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Die Kamelien erblühen in der Wilhelma:
Beste Blüten-Medizin gegen die Winterdepression
Erst Regen, später Schnee, dann Schneeregen: Tag für Tag nichts als Schmuddelwetter. Und
selbst wenn der graue Himmel einmal von ein paar Sonnenstrahlen durchbrochen wird, treffen
diese nur auf matschig braun-grüne – oder bestenfalls weiß eingefärbte – Landschaften. Da hilft
nur ein Rezept: bunte Blumensträuße aufstellen oder sich in den Wilhelma-Gewächshäusern an
den soeben erblühenden Kamelien laben. Einige der Sträucher haben ihre Knospen bereits
geöffnet, der Höhepunkt der Blütezeit wird für Mitte bis Ende Februar erwartet.
„Sasanqua, auf Chinesisch, ist ein kleiner Baum, 6 bis 8 Fuß hoch, hat dicke, steife rundum gekerbte
Blätter wie Birn-Baum-Blätter. Seine Blumen sind rot, einfach und duppelt. Wenn sie sechs Tage
geblühet, fallen sie ab und bringen einen schwarzen Samen, wie Tee-Samen, herfür. Von dem
getrockneten Samen schlagen sie ein Öl ab, mit welchem, wegen guten Geruchs, das japponische
Frauenzimmer ihre langen schwarzen Haare schmieren ...“ So beschrieb 1692 der Hofgärtner und
Botaniker Georg Meister eine von ihm in China gesichtete Pflanze in seinem Reisebericht „Der
Orientalisch-Indianische Kunst- und Lustgärtner“. Und obgleich Wortwahl und Stil unseren aktuellen
Sprachgewohnheiten nicht mehr ganz entsprechen, kann man die Kamelie, die damals allerdings noch
nicht so hieß, in dieser Schilderung gut wiedererkennen. Ihren heutigen botanischen Namen bekam sie
erst einige Jahre später, 1735, von dem bekannten Botaniker Carl von Linné: Er taufte sie passend zu
ihrer Herkunft und zu Ehren des mährischen Jesuitenpaters Georg Joseph Kamel „Camellia japonica“.
In ihrer Heimat Ostasien gehört die Kamelie zu den ältesten Kulturpflanzen. Hier galt sie als Symbol für
Freundschaft und Harmonie und spielte bei Hof- sowie Teezeremonien eine wichtige Rolle. Ab dem 16.
Jahrhundert brachten sie portugiesische Seefahrer, später dann die Briten nach Europa. Hier kam die
Pflanze vor allem im 19. Jahrhundert ganz groß in Mode. Allerdings nur in hochwohlgeborenen Kreisen,
andere konnten sich die teuren Ziergewächse „made“ in Japan und China nicht leisten. Kunst, Musik und
Literatur entdeckten den Zauber der asiatischen Blume ebenfalls für sich und ließen sie im Roman „Die
Kameliendame“ von Alexandre Dumas und in Guiseppe Verdis Oper „La Traviata“ unsterblich werden.
Auch König Wilhelm I. von Württemberg erlag 1845 dem Charme der blühenden Exotinnen aus dem
Land der aufgehenden Sonne. Er ließ sich von seinem Hofgärtner eigens 200 gut gewachsene
Exemplare besorgen und auf dem Flussweg nach Cannstatt in die gerade entstehende Wilhelma
schippern. Immerhin 25 dieser Ziersträucher haben hier bis heute überdauert, sind also über 165 Jahre
alt. Die Besucher können sie leicht erkennen, denn die betagten Pflanzen überragen ihre jüngeren
Artgenossinnen im Schaugewächshaus deutlich und besitzen kräftigere Stämme und Äste. Zwei der
Prachtexemplare erwarten die vom Wintergarten kommenden Besucher gleich beim Eingang des
Kamelienhauses. Einige der stattlichen Seniorinnen müssen inzwischen sogar tiefergelegt, also in
Betonschächte gebettet werden, damit sie überhaupt noch ins Schauhaus passen. 150 Arten und Sorten
umfasst der Hofstaat der Kamelien heute in der Wilhelma. Und während es draußen noch graupelt oder
schneit, schwelgt drinnen jede auf ihre Art in weißen, roten, rosa- oder purpurfarbenen Blütenträumen.
Wer mitträumen und dabei selbst ein wenig aufblühen möchte, der kann dies noch bis Ende Februar zum
günstigen Wintertarif.
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Bilder 1a/b: Gärtnerin im Blütenmeer: Für Sonja Wegner sind Kamelien etwas ganz Besonderes - zumal sie
anspruchsvolle Pfleglinge sind, die in beheizten Wohnzimmern nicht gedeihen: Winters lieben sie es kühl und
hell, sommers kühl und schattig. Bilder 2 – 4: Vielfältige Schönheiten: Kamelien gibt es in vielen Variationen
– ob weiß, rosa oder purpur, ob mit einfachen, gefüllten oder halbgefüllten Blüten. (Fotos: Wilhelma)
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