GAV Waagner Biro Strasse_P 13_Bericht

GAV Waagner-Biro-Straße, Graz
357468
Erläuterungsbericht
GAV Waagner-Biro-Straße, Graz
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GAV Waagner-Biro-Straße, Graz
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Stadtraum und Außenraum
Die unmittelbare Nähe zum Stadtzentrum, die optimale Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel
wie Bahn, Bus und Straßenbahn sowie die schnelle Erreichbarkeit vieler Naherholungsgebiete
garantieren ein perfektes Umfeld für hochwertiges Wohnen in einem neuen, urbanen Zentrum.
Durch die Nähe zum Grazer Hauptbahnhof ist das Gebiet vor allem im Nachtzeitraum von östlicher
Richtung schallbelastet, gleichzeitig erfolgt die Erschließung des Individualverkehrs ausschließlich
über die ebenfalls östlich verlaufende Waagner-Biro-Straße. Durch die Anordnung eines lang
gestreckten Baukörpers entlang dieser Straße wird das gesamte Quartier vom Lärm geschützt.
Das Gebäude wird durch 3- und 4-spännige Stiegenhäuser erschlossen, wodurch möglichst viele
Wohnräume Richtung Westen, lärmgeschützt und Richtung Grünraum, ausgerichtet sind. Die
wenigen ostseitigen Zimmer werden durch eine vorgesetzte, zweischalige Pufferzone geschützt,
die einem Wintergarten ähnlich genutzt werden können. Durch den Verzicht auf eine
straßenseitige Laubengangerschließung wird durch dieses Gebäude nicht nur der Schallschutz
gewährleistet, sondern auch der Straßenraum der Waagner-Biro-Straße aufgewertet und durch
einen Vorbereich im Erdgeschoß zusätzlich attraktiviert.
Wichtige Parameter für die Ausformulierung und Anordnung der Baukörper ist die Schaffung
möglichst kompakter Formen und Erschließungstypologien bei gleichzeitiger Rücksichtnahme
auf eine optimale Ausrichtung und natürlicher Belichtung bzw. Besonnung aller Wohnungen.
Ebenfalls ist der Bezug aller Wohneinheiten zum Grünraum von enormer Bedeutung.
Die Bebauungsstruktur schafft durch ihre abwechselnde Anordnung von Punkthäusern (4Spänner) und linearen Gebäudetypologien (4-Spänner) vielschichtige, lebhafte Außenräume,
die unterschiedliche Blickbeziehungen in die umgebende Landschaft ermöglichen. Durch die
Schaffung mehrerer, gut proportionierter Plätze entsteht eine Vielfalt hochwertiger Freiräume, die
durch unterschiedliche Oberflächenmaterialität und Bepflanzungsarten gestaltet werden und somit
identitätsstiftend wirken. Ebenfalls entstehen Bereiche mit unterschiedlichen
Öffentlichkeitscharakteren, die zum Verweilen einladen und den verschiedenen Ansprüchen der
Bewohner entsprechen. Trotz der großzügigen Freiraumflächen bleibt durch die kompakten
Baukörper ausreichend Raum für private Grün- und Rückzugsbereiche, in die man sich bei
Bedarf zurückziehen kann.
Das Projekt gliedert sich in vier Bauabschnitte mit einer Gesamtanzahl von 572 Wohneinheiten,
28 Wohnungen für betreubares Wohnen, einem Kindergarten und Büroflächen. Die
Grundstücksteilung erfolgt ensprechend dem Baugesetz. Jeder Bauabschnitt erhält eine
zugehörige Tiefgarage, oberirdische Besucherparkplätze und qualitativ hochwertige Freiräume.
Die Ausformulierung der Höhe der Baukörper bezieht sich auf die bauliche Umgebung. Die 4geschoßigen, linearen Bautypologien reagieren auf die Wohnbebauung nördlich des
Areals, die 7-geschoßigen Punkthäuser sowie die Bebauung entlang der Waagner-BiroStraße sind auf die höhergeschoßigen Wohnbauten im Süden und Osten abgestimmt. Somit
fügt sich die Struktur sensibel in ihr Umfeld ein und verschmilzt mit den angrenzenden
Siedlungsbereichen.
GAV Waagner-Biro-Straße, Graz
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Verkehr
Die Erschließung des Individualverkehrs erfolgt ausschließlich über die Waagner-Biro-Straße. Die
Hauptzufahrt erfolgt im südlichen Teil, der im Verkehrskonzept dafür vorgesehen ist. Um die
Personenkraftwagen möglichst schnell in die Tiefgaragen zu leiten, wird die Zu- und Ausfahrt in
unmittelbarer Nähe zur Verkehrsanbindung angeordnet. Dadurch wird gewährleistet, dass im
Innenbereich des Areals eine nahezu autofreie Siedlung entsteht und die Schallbelastung an der
Zufahrtsstraße nahezu entfällt. Gleichzeitig wird die Option einer möglichen Nebenzufahrt im
nördlichen Bereich wahrgenommen, um eine optimale Funktion der Tiefgaragen zu gewährleisten.
Oberirdisch reduziert sich die Verkehrsbelastung auf die Besucher, die Müllabfuhr und die
Feuerwehrzufahrt. Die Zufahrtstraße wird zusätzlich durch eingeschoßige Baukörper, in denen
Carportparkplätze, Müllräume und Flächen für die zentrale Unterbringung von Car-Sharing sowie
Elektrofahrzeuge untergebracht sind, vom öffentlichen Raum abgeschirmt.
Die gesamte Siedlung ist fußläufig durch möglichst kurze Wege erschlossen. Fahrradwege
führen entlang der Waagner-Biro-Straße von Norden nach Süden und von dieser Richtung Westen
zur Alten Poststraße. Optional ist eine zusätzliche Nord-Süd-Verbindung für Fahrräder und
Fußgänger zwischen dem Schulbau (BORG) bis zur Starhemberggasse möglich.
Die Zugangsbereiche aller Gebäude sind einfach und ohne Hindernisse zu erreichen. Abstellplätze
für Fahrräder und Kinderwägen sind direkt den einzelnen Erschließungszonen zugeordnet und
animieren dadurch die Bewohner zum Benutzen derselben. Durch die große Anzahl an
erforderlichen Fahrradabstellplätzen werden platzsparende, doppelstöckige
Fahrradständersysteme verwendet.
Funktionelle Kriterien
Alle Gebäudetypologien bis auf das Gebäude entlang der Waagner-Biro-Straße sind durch
4-spännige Stiegenhäuser erschlossen. Dadurch entstehen kompakte, höchst effiziente
Baukörper, die aber gleichzeitig qualitatives Wohnen ermöglichen und auf die
Gleichwertigkeit aller Wohnungen achten.
Die Aufteilung der 572 Wohneinheiten erfolgt genau nach dem vorgegebenen Wohnungsschlüssel,
wobei 26 Wohneinheiten für das Baugruppenmodell in einem einzelnen Baukörper
untergebracht sind. Die zusätzlichen 28 Wohnungen für betreubares Wohnen sind ebenfalls in
einem einzelnen Gebäude untergebracht und somit wird ein ökonomischer Betrieb gewährleistet.
Die Wohnungen bilden die privaten Rückzugsbereiche, ein heller, freundlich gestalteter
Aufenthaltsraum im Erdgeschoß mit dazugehörigem Freibereich bietet zusätzlichen Raum zur
Kommunikation unter den Bewohnern. Die Ein- bis Zweipersonenwohnungen sind rollstuhloptimiert
ausgeführt und offen gestaltet. Jede Seniorenwohnung besitzt einen Terrassen- oder
Balkonbereich
Der Kindergarten und die Kinderkrippe sind im Gebäude an der Waagner-Biro-Straße
angeordnet, damit eine separate Erschließung ermöglicht wird. Die Freiräume sind aber vom
Straßenlärm abgewandt und es wird zusätzlich ein Laubenbereich für die Kinder angeboten.