Heinz Goldmann Verkaufen - gross geschrieben

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Heinz Goldmann
Seit über vierzig Jahren an der Verkaufsfront, wird Heinz Goldmann weltweit als
Verkaufs-, Marketing- und Kommunikationsexperte geschätzt.
Verkaufen - gross geschrieben
Ist Verkaufen Zauberei, ist es Tiefenpeilung ins Innerste der Menschenseele? Hat
irgendein genialer Kopf auf dem Gebiet des Verkaufens einige neue Patenttricks
erfunden?
Keineswegs.
Verkaufen ist beinahe ebenso alt wie die Menschheit selbst. Etwas wirklich Neues,
eine Erfindung von einschneidender Bedeutung, ist während der letzten Jahre auf
diesem Gebiet nicht gemacht worden; das meiste war schon lange bekannt. Und
deshalb kennt man in der Verkaufspsychologie nur einige wenige Grundsätze von
fundamentaler Beudeutung, alle anderen Regeln sind davon nur Abwandlungen.
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Man verkauft niemals eine Ware als solche, sondern eine Idee – die Idee
ihrer Dienstleistung zur Wunscherfüllung des Kunden.
Jede Ware muss, um verkäuflich zu sein, sachlichen und vor allem
menschlichen Primärbedürfnissen entsprechen. Diese Bedürfnisse kann man
wecken
und entfalten, nicht aber erzeugen.
Nur wenige Käufe kommen ausschliesslich aus Vernunfterwägungen
zustande.
Die menschliche Trägheit ist der grösste Feind und zugleich der stärkste
Bundesgenosse der Verkäufers.
Energischer oder dynamischer Verkauf ist nicht dasselbe wie Aggressivität
oder Hochdruckvorgehen.
Keine Ware wird allein ihrer vortrefflichen Eigenschaften wegen gekauft.
Der Preis als solcher ist selten allein ausschlaggebend dafür, ob ein Kauf
zustande kommt oder nicht.
In der Regel sind Ihre Kunden an Ihrem Angebot zu Ihren Bedingungen
nicht
interessiert, sondern müssen interessiert werden.
Ein Argumentations- oder Diskussionssieg über den Käufer wird oft zu einer
Verkaufsniederlage.
Ein Verkaufsgespräch ohne Einwände des Kunden ist selten ein Erfolg.
Viele Verkaufsversuche missglücken schon, bevor sie begonnen haben.
Kennen Sie das "Spiel"? Sie haben ein tolles Produkt anzubieten, aber der Kunde will
es einfach nicht kaufen, und das trotz all den Vorteilen, die Sie ihm bieten..... Das
lässt sich ändern.
Veränderungsangst nehmen
Eine der grössten Herausforderungen von Verkäuferinnen und Verkäufern ist es, die
Kunden trotz ihren (anfänglichen) Widerständen zum Kauf zu bewegen. Ein
wesentlicher Punkt ist die Angst der Kunden vor der Veränderung: Es ist ihnen zu
anstrengend oder riskant, sich mit etwas Neuem auseinanderzusetzen, und
eigentlich sind sie mit der alten Lösung auch zufrieden.
Damit Sie richtig mit den Kaufwiderständen Ihrer Kunden umgehen können, sollten
Sie die folgenden Punkte beachten:
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Bedenken Sie, dass jeder Verkauf mit einem Nein beginnt. Seien Sie auf
Kaufwiderstände vorbereitet.
Identifizieren Sie die Kaufwiderstände, die Ihnen begegnen.
Schaffen Sie in der Eröffnungsphase Ihres Verkaufsbesuchs ein gutes Klima.
Verkaufen Sie Evolution, nicht Revolution.
Erzielen Sie sofort Kundenbeteiligung.
Schaffen Sie Kontakte zu mehreren Gesprächspartnern.
Werden Sie Berater Ihrer Kunden.
Lernen Sie das Geschäft Ihrer wichtigen Kunden genauso gut kennen wie Ihr
eigenes.
Entdecken Sie die richtige Idee hinter Ihrem Angebot und verkaufen Sie
diese.
Führen Sie kürzere Verkaufsgespräche.
Erstreben Sie Teilentscheidungen.
Behandeln Sie Preisfragen (noch) später.
Verkaufen Sie "Wert" statt "Preis".
Verwenden Sie (viel) mehr Fragen.
Sprechen Sie nicht immer von sich selber, sondern benutzen Sie häufiger
das
Wort "Sie", werden Sie also kundenorientierter.
Vermeiden Sie Gespräche über Wettbewerber.
Verkaufen Sie Vorteile, nicht Eigenschaften.
Reduktion von Risiko
Weitere Punkte, die dem Kunden eine Veränderung seiner Kaufgewohnheiten
schmackhaft machen sollen, sind die Reduktion von Risiko (z.B. Referenzen
vermitteln, Garantien geben, Werksbesuche ermöglichen) und auffällige
Überraschungsaktionen.
Kunden zufrieden stellen
Zentral für den Verkaufserfolg ist die Zufriedenheit des Kunden mit dem
Unternehmen des Verkäufers. Um herauszufinden, was der Kunde über einen Betrieb
denkt, kann man ihm beispiels-weise die drei Fragen stellen:
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Sind Sie mit uns zufrieden?
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Werden Sie wieder bei uns kaufen?
Würden Sie uns weiterempfehlen?
Wenn der Kunde bei der Beantwortung dieser Fragen irgendwo zögert oder schlechte
Noten verteilt, muss unbedingt etwas geändert werden.
Zeit richtig planen
Um zufriedene Kunden zu erhalten, ist zudem die Beziehung zum Verkäufer wichtig.
Diese beginnt mit der Wahl des richtigen Gesprächspartners (oft lohnt es sich auch,
mit mehreren Personen zu sprechen) und der richtigen Zeitplanung: Im Idealfall
taucht der Verkäufer dann im Unternehmen auf, wenn dort ein Problem besteht, zu
dessen Lösung er etwas beitragen kann. Von Bedeutung ist aber auch die
Zeitspanne, die er im Unternehmen verbringt.
Oft lohnt es sich seinen Gesprächspartner zu fragen wiewiel Zeit ihm zur Verfügung
stehe.
Gespräche gekonnt führen
Wichtig ist der Einstieg in die Diskussion. Das Gespräch beginnt der Verkäufer, nicht
der Kunde.
Als Technik zur erfolgreichen Gesprächsführung empfiehlt es sich gezielt Fragen zu
stellen. Ein typischer Fehler von Verkäufern ist es nämlich, dass sie zuviel
informieren und daher zuwenig erfahren, ganz nach dem Motto "Fachidiot schlägt
Kunden tot".
Preis nicht überschätzen
Das häufigste Argument von Kunden gegen ein Angebot ist der Preis. Viele Verkäufer
haben daher Angst vor Preisdiskussionen und gehen von vornherein in die Defensive,
wenn das Thema zur Sprache kommt. Das ist aber die falsche Strategie. Preise
müssen offensiv verkauft werden. Wenn der Kunde auf den Preis zu sprechen
kommt, sollten Sie diesen nicht zu rechtfertigen suchen, sondern Ihrem Kunden
sagen: Schauen Sie jetzt erst einmal, was Sie für diesen Preis alles bekommen.
Im Idealfall sollte ein Verkäufer über den Preis erst dann sprechen, wenn er den
Wert des Angebots bereits genügend hervorgehoben hat. Fragt der Kunde schon
vorher danach, kann der Verkäufer ihn auf drei Arten abwimmeln: Er überhört die
Frage des Kunden bewusst und fährt in seiner positiven Argumentation weiter; er
erklärt, auf diese Frage komme er dann später zurück; oder er wählt die Variante
eines englischen Verkaufsstars, der seinen Kunden einfach direkt anschaut und
nachdrücklich sagt: Mr. K., please let me do it my way. Geschickt ist es auf alle
Fälle, den Preis mit einer leiseren Stimme zu nennen und ihn in Wertvorteile
einzupacken.
Eine Idee verkaufen
Nicht verstecken darf der Verkäufer aber die Vorteile seines Angebots.Wichtig ist es,
dass dabei nicht die Ware im Vordergrund steht, sondern die Idee, die
dahintersteckt. Menschen kaufen Erwartungen -–wenn Sie diese erkennen und
übertreffen, sind Sie gut.
Verkaufen Sie Ihre Preise
Viele Verkäufer haben Angst vor Preisdiskussionen. Zehn Überlegungen können hier
weiterhelfen:
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Bauen Sie Ihre eigene Preisempfindlichkeit ab. Erinnern Sie sich: Ihre
bisherigen Verkaufserfolge haben Sie vielfach trotz höheren Preisen erzielt.
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Stellen Sie den typischen Einwand "Ihr Preis ist zu hoch" zurück. Wecken Sie
erst einmal den Kaufwunsch Ihres Kunden.
Versuchen Sie bei Rabattgesprächen, das Motiv Ihres Kunden
herauszufinden
und reagieren Sie entsprechend.
Leiten Sie Ihren Kunden weg vom Argument "Was das kostet" hin zum
Argument
"Was Ihnen das bringt".
Helfen Sie dem Kunden Kosten zu sparen statt Preiszugeständnisse zu
machen.
Bedenken Sie: Rabatte sind für Ihre Firma teuer.
Relativieren Sie Ihre Preise, zum Beispiel indem Sie das Angebot in seine
Teile untergliedern oder Lösungsalternativen unterbreiten.
Fragen Sie sich häufiger: Ist der Preis wirklich das echte oder
entscheidende Hindernis?
Fragen Sie nach, wenn der Kunde Sie mit der Konkurrenz vergleicht. Oft
stimmen seine Annahmen und Vergleiche nämlich nicht. Lassen Sie das
eigene
Angebot aber im Mittelpunkt des Gesprächs stehen.
Verstärken Sie Ihre eigenen Wertvorstellungen über das Angebot. Nur wenn
Sie
selbst überzeugt sind, können Sie andere überzeugen.
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