Neue Philosophiereihe: Kommt, lasst uns laut denken!

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Wir laden ein zu unserem neuen Zyklus:
Anfahrskizze für Galerie 29.5. u. 26.6.2005
„Das Menschenbild seit Einstein“
Das Forum soll dazu dienen, Fragen aufzuspüren
und sie zu formulieren. In der Diskussion suchen
wir nach Erkenntnis: Nach den Ursprüngen des
Denkens, des Seins und Werdens; der Stellung des
Menschen im Universum; dem Zusammenhang von
Dingen und Vorgängen in der Welt und dem Sinn
des Lebens. Kein Disput also, niemand will andere
überzeugen. Vielmehr wollen wir fragen und weiter
fragen. Jede Antwort dient nur als Impuls für die
nächste Frage. Das hilft Vorurteile zu überwinden.
Im Vordergrund der nächsten fünf Veranstaltungen
stehen philosophische Fragen zum Menschenbild.
Neue Philosophiereihe:
Kommt, lasst uns laut denken!
Worum geht es?
Alle Fragen der Philosophie drehen sich um den
Menschen als mit Vernunft ausgestattetes Wesen.
Das Thema „Mensch“ ist uralt, berühmt ist Kants
Frage: „Was ist der Mensch?“ Sie blieb bislang in
vielerlei Hinsicht unbeantwortet. Heute betrachtet
nicht nur die Philosophie den Menschen als einen
Bewohner des Planeten Erde und als Produkt der
Evolution irdischen Lebens. Wobei ein wichtiger
Akzent darin besteht, dass der Mensch in seiner
Anfälligkeit, Fragwürdigkeit, Gefährdung gesehen
wird. Betrachten wir den Menschen mit den Augen
des Philosophen durch die Brille der Wissenschaft,
so schöpfen wir damit die Facetten menschlicher
Selbstdeutung bei weitem nicht aus. Die Aussagen
von Religion und Mythos, von Literatur und Kunst
sind in die Betrachtungen mit einzubeziehen. Das
wollen wir versuchen und am Ende das Verhältnis
des Menschen zum Zufall und zur Sinnfrage des
Lebens ein wenig erhellen – mit Vernunft. Denn
viel Wissen bedeutet noch nicht Verstand! Deshalb
... kommt, lasst uns laut denken!
Eisenbahn
Bus
Auto
Frankfurt-Königsteiner Bahn (12)
bis Hornauer Bahnhof
804, 806, 807 bis Vereinshaus
Parkplätze in der Rotlintallee;
Zufahrten über Hornauer Straße
Veranstaltungsübersicht
Mai bis Juli 2005
Die Veranstaltung am 10.7.2005 findet statt im
Gartensaal des Rathauses der Stadt Kelkheim!
Weitere Veranstaltungshinweise erhalten Sie über
das Kulturamt der Stadt Kelkheim oder
den Philosophieforum Kelkheim e.V.
Ansprechpartner für das Forum:
Andreas Fornefett
Rossertstraße 16
D-65779 Kelkheim
Telefon: 06198 34 97 48
Telefax: 06198 34 98 80
E-Mail: [email protected]
Die Diskussionsveranstaltungen sind öffentlich.
Eintritt: 5 Euro (Schüler und Studenten frei),
Getränke und Gebäck sind im Preis enthalten.
Sonntag, 29. Mai 2005, 11.00 Uhr,
Galerie der Alten Martinskirche,
Rotlintallee 10 in Kelkheim - Hornau
Sonntag, 26. Juni 2005, 11.00 Uhr,
Galerie der Alten Martinskirche,
Rotlintallee 10 in Kelkheim - Hornau
Sonntag, 10. Juli 2005, 11.00 Uhr,
Gartensaal des Rathauses,
Gagernring 6 in Kelkheim Stadt
Referent:
Referent:
Referent:
Jens Römer Gymnasiallehrer für Biologie und
Hans-Jürgen Reinhart
Geschäftsführender
Gesellschafter der Risk-Management-Consulting
GmbH RMC in Frankfurt am Main, Studium der
Volkswirtschaft und Philosophie u.a. in Wien
Dr. Siegfried Wiedenhofer
Chemie und Leiter des Gentechnischen Labors an
der Eichendorffschule, verschiedene Publikationen
im Bereich Biologie und Pädagogik
Moderator der anschließenden Diskussion:
Moderator der anschließenden Diskussion:
Moderatorin der anschließenden Diskussion:
Gerd Rupprecht, Innovative Solutions
Andreas Fornefett, Philosophieforum
Inge Neumeyer, Landesbibliothek
Evolution und Psyche
Mensch und Zufall
Was man über die Entstehung und Entwicklung des
Lebens weiß oder zu wissen behauptet, berührt das
Selbstverständnis des Menschen bis ins Mark. Die
Evolutionstheorie stößt vielleicht deshalb an neue
Verteidigungslinien, nachdem sie die theologischen
Einsprüche abwehren konnte. Und der modernere
Streit „Angeboren oder sozial erworben?“ dauert
an, auch wenn heute von evolutionärer Psychologie
geredet wird. Darwinismus und Genetik bilden nun
den Rahmen vieler Zweige der Biowissenschaften.
Hirn- und Primatenforscher wie auch die Schöpfer
künstlicher Intelligenz stellen entsprechend die
These infrage, der Mensch habe als einzige Spezies
Bewusstsein, Selbstbewusstsein und Kultur. Womit
sie das traditionelle Konzept von der menschlichen
Willensfreiheit attackieren. Die Philosophie sieht
sich mit Geistern konfrontiert, die sie nicht gerufen
hat, und sucht nach einem wirksamen Bannzauber.
Keine anderen Worte erfassen unsere gegenwärtige
Lage wie: „Ungewissheit und Unsicherheit“. Klare
Ansicht und Überzeugung verlieren mit wachsender
Diskontinuität, Unregelmäßigkeit, Unbeständigkeit
ihre Basis. Die Finanzwelt erfindet in verwirrendem
Tempo immer wieder neue Instrumente und Märkte
und die globale wechselseitige Abhängigkeit macht
das Management von Risiko noch komplizierter.
Die Unsicherheit an den Arbeitsmärkten macht uns
besonders zu schaffen. Allen Ortes scheinen wir
plötzlich von unverfügbaren Mächten bedroht. Das
Ziel, uns vom Gesetz des Zufalls zu befreien, ist
seit Einstein nicht erreicht. Berühmt ist sein Brief
an Max Born: „Du glaubst an den würfelnden Gott
und ich an die Gesetzlichkeit einer Welt von etwas
objektiv Seienden.“ Hat er vielleicht den Hang des
Menschen zu irrationaler, unethischer Entscheidung
nicht bedacht? Sein Ego, seine grenzenlose Gier?
Professor für
Systematische Theologie an der Johann Wolfgang
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Sinnfrage zwischen Vernunft
und Glaube
Die Frage nach der Beziehung von Philosophie und
Glaube scheint eher abstrakt zu sein. Doch in seiner
Frühgeschichte hielt das Christentum sich selbst für
Philosophie. Ihre Unterscheidung ist vor allem das
Werk Thomas von Aquin im 13. Jahrhundert: Die
Philosophie sei die Suche der reinen Vernunft nach
Antwort auf letzte Fragen der Wirklichkeit; Glaube
empfange Einsicht aus der Offenbarung. Heute sei
eine Verknüpfung von beiden Seiten versperrt, wird
behauptet: Philosophie wehrt sich gegen Vorgaben
an das Denken aus dem Glauben; Theologie wehrt
sich gegen die Vorgabe philosophischen Erkennens
und sieht darin eine Bedrohung der Reinheit. Doch
Glaube vermag die tägliche Welt da nicht mehr zu
deuten, wo er paradox wird. Und der Philosoph darf
sich des „Stachels der Gottesfrage“, der Frage nach
Grund und Ziel des Seins, niemals entledigen.
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