LISTEN FIRST - 100 jahre lions clubs international

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L 100 - LIONS BENEFIZPROJEKT – Distrikt 114 Mitte
„LISTEN FIRST“
eingereicht vom Lions Club Graz
Ansprechpartner:
Doz. Dr. Heimo Clar
Plüddemanngasse 15
8010 Graz
Email: [email protected]
Tel.: 0650 5051323
Beschreibung des Projekts:
Bei „Listen first“ handelt es sich um ein junges und neues Projekt in unserer Lionsfamilie. Wir
befinden uns daher am Anfang der Umsetzung unserer Projektziele. Auf Grund der großen globalen
sozialen, medizinischen und wirtschaftlichen Bedeutung des Projektes ist nach anfangs regionalen
Aktivitäten, ein Hinaustragen des Projektes in die nationale und internationale Lions Familie
vorgesehen.
Hintergrund:
Insgesamt sind in Deutschland (von Deutschland gibt es wissenschaftlich belegte Zahlen) weit über
500.000 Kinder schwerhörig. Die WHO spricht 2015 weltweit von 1 Mrd. hörgeminderter junger
Menschen zwischen 12 und 35 Jahren. Laut Statistik des „Deutschen Grünen Kreuzes“ ist in den
USA gemäß WHO-Definition jedes 6. Kind von einer Hörminderung betroffen, in der EU jedes 7.Kind.
Laut Statistik des „Deutschen Schwerhörigen Verbandes“ waren im Jahr 2005 19,7% der Deutschen
ab einem Alter von 14 Jahren von einer Hörminderung betroffen. Das ist etwa jeder 5. Teenager und
Erwachsene.
Das Gehör ist in den ersten Lebensjahren eines Kindes entscheidend für die Entwicklung seiner
sozialen, sprachlichen, kognitiven und intellektuellen Fähigkeiten. Es bleibt auch im weiteren
Lebensverlauf entscheidend für die soziale Integration, beruflich wie privat - vom Telefonieren bis
zum Autofahren.
Nur 1-3 von 1000 Kindern kommen in Deutschland mit einer genetisch bedingten schweren
Hörminderung zur Welt, weitere 3-4 % sind mittelgradig oder leicht schwerhörig. Weitere
Schädigungen entstehen bei Kindern als Folge von Erkrankungen oder medikamentösen
Behandlungen.
Der Löwenanteil der Hörschädigungen ist erworben. Die bei weitem häufigste Ursache für
Hörminderung bei jungen Menschen ist Überbelastung durch zu hohe Schallpegel, da das Ohr
nicht verschließbar ist. Der verletzlichste Teil des Gehörs sind die etwa 18.500 inneren und äußeren
Härchen im Innenohr. Sie wandeln mechanische Schwingungen in elektrische Impulse um. Bei zu
hohen Schallpegeln knicken diese Härchen. Sie und die mit ihnen verbundenen Frequenzen sind
damit unwiederbringlich verloren.
In Österreich ist Gehörschutz ab einer Dauerbelastung von 85 dB(A) vorgeschrieben.
Etwa 20 Prozent der Jugendlichen belasten ihr Gehör so stark, dass dies einem achtstündigen
Dauerkonsum von 90 dB(A) entspricht. Da sich die Schallenergie pro 3 dB(A) verdoppelt, liegt das
also um mehr als 160% über dem empfohlenen gesetzlichen Grenzwert von 85 dB(A).
Die Schallpegel in Discotheken liegen bei etwa 100 bis 110 dB(A). Bei 110 dB(A) ist das gesamte
wöchentliche Belastungslimit des Gehörs nach 10 min erreicht. Danach dürfte
das Gehör für die Dauer einer Woche keinen weiteren Belastungen ausgesetzt werden wie z.B.
Musikhören über Kopfhörer usw.
Eine Studie der Southbank University London unter der Leitung von Prof. Bridget Shield, Head des
Acoustic Research Centres, hat berechnet, dass nicht behandelte Schwerhörigkeit allein in
Deutschland jährliche Folgekosten von 30 Mrd. Euro verursacht, in der EU ca. 225 Mrd. Euro.
Projektziele:
1) Prävention durch Aufklärung: Vorrangigstes Ziel muss es sein, durch Aufklärung vornehmlich
junger Menschen, die Entstehung einer Schädigung des Gehörs zu verhindern.
Präsentationsunterlagen sollten erstellt und durch griffige Beispiele den Schülern erläutert
werden, wie ein Gehör funktioniert und wie es geschädigt wird. Derzeit wird an der
Konzeption dieser Unterlagen gearbeitet. Im nächsten Schritt werden diese
Präsentationsunterlagen erstellt. Geplant ist ein kurzer Film, Folder etc. Zur Mitarbeit sollen
neben dem Cellisten Friedrich Kleinhapl, der mit seinem Projekt Ideengeber von „Listen First“
war, auch Personen aus dem wissenschaftlichen Umfeld von Gehör und Akustik bewogen
werden. Wir wollen versuchen, diese Aufklärung junger Menschen im Schulunterricht zu
integrieren.
Danach sollen durch entsprechende Unterlagen Erwachsene und Eltern informiert werden.
Bei einer ausreichenden Finanzierung wäre auch die Erstellung einer gratis App zur
Veranschaulichung oder Messung von Belastungen für das menschliche Gehör möglich (z.B.
Dezibelkalkulator, etc.).
2) Behandlung bereits hörgeschädigter Personen: Durch Kapitalisierung des Projektes „Listen
First“ (Lionsclubs, L100 Feier, Sponsoren, etc.) sollen direkt hörbehinderte Menschen und
insbesondere hörbehinderte Kinder unterstützt werden. Vor allem für Kinder ist das Gehör
zur sozialen Integration und Entwicklung sowie zum täglichen Lernen unverzichtbar.
Moderne Hörgeräte sind nicht nur einfache Schallverstärker, sondern komplexe
Minicomputer. Highend-Technologie wie Richtmikrofone, Mikrochips und Bluetooth werden
eingesetzt, um Störschall zu reduzieren und einen räumlichen Höreindruck zu vermitteln.
Cochlea-Implantate werden bei schweren Defekten des Innenohrs in die Cochlea eingeführt.
Sie übernehmen die Funktion der Cochlea und wandeln akustische Reize in elektrische
Impulse um. Diese Geräte und Therapien sind für Kinder oft entscheidend, ob sie in der Wahl
ihrer Schule frei oder auf spezielle Förder-Institute beschränkt sind.
FM-Anlagen oder die voll digitalen Roger-Systeme verstärken über ein Mikrofon die Stimme
des Senders (z.B. des Lehrers) und übertragen diese Signale direkt an das Hörgerät oder
Cochlea-Implantat des betroffenen Kindes. Umgebungslärm und Raumklang werden
dadurch reduziert.
Hörgeräte: ca.900 – 6.000 €
FM-Anlage bzw. Roger-System: 3000 €
Logopädie-Stunde: ca. 80 €
Cochlea - Implantat: ca. 45.000 €
Therapiestunden sind nötig, da das Hören mit einem Hörgerät oder Cochlea-Implantat erlernt
werden muss und um auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörungen zu behandeln.
Zusätzlich ist auch hier an Kooperationen mit Schulen gedacht, sodass einzelne Schulen mit
FM-Anlagen oder einem voll digitalen Roger-System ausgestattet werden können.
3) Internationales Roll out: ein weiteres Ziel ist die Internationalisierung des Projektes und das
Gewinnen internationaler Partner sein. Wir orientieren uns z.B. am erfolgreichen Lionsprojekt
„Sight first“, welches seit vielen Jahren erfolgreich fixer Bestandteil der internationalen Lions
Activities ist.
Wir ersuchen um Unterstützung!
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