Poster Sittig_LoadDose Mannh_DL

Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie, 02. - 06. Oktober 2009, Heidelberg/Mannheim
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Management von therapierefraktären Knochenschmerzen mit Bondronat -„Loading Dose“
beim ossär metastasiertem Mammakarzinom im Endstadium
H.-B. Sittig
Schmerztherapie & Palliativmedizin am MVZ Buntenskamp, Geesthacht
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Das Bondronat® (6 mg) wurde intravenös als Kurzinfusion jeweils
über 15 Minuten an 3 aufeinander folgenden Tagen (Tag 0 – Tag 2)
verabreicht.
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Die Daten zur Schmerzintensität und zur Schmerzerträglichkeit wurden mittels visueller Analogskalen (VAS: von 0 – bis 10) mehrfach
täglich erhoben.
Zielsetzung
Patienten mit Tumorerkrankungen entwickeln im fortgeschrittenen Stadium oft ossäre Metastasen, die mit zunehmenden heftigen Knochenschmerzen einhergehen können und die Lebensqualität der Betroffenen enorm beeinträchtigen. Die zur Verfügung
stehenden Analgetika (einschließlich Opioide und Strahlentherapie)
reichen erfahrungsgemäß nicht aus und sind darüber hinaus mit
erheblichen Nebenwirkungen verbunden. In Phase-II-Studien zeigte eine intravenöse Bondronat®-„Loading Dose“-Therapie bereits
eine effektive und rasch einsetzende Schmerzlinderung bei Patienten mit urogenitalen Tumoren.1,2
Dieses Therapiekonzept wurde nun bei Patientinnen mit weit
fortgeschrittenem Mammakarzinom und ossären Metastasen mit
dem Ziel einer besseren Schmerzkontrolle eingesetzt.
Ergebnisse
Abbildung 1. Knochenscintigraphie:
Patientin mit Mamma-Ca, Z.n. multiplen
Chemotherapien, Z.n. Radiatio, multiple
Knochenfiliae im Beckenbereich und in
den Trochanteren
Materialien und Methoden
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■
Alle 6, im Hospiz stationierten Patientinnen, befanden sich in einer
rein palliativen Situation und wurden bereits einer Schmerztherapie
mit Opioiden unterzogen.
Trotz Opioid-Gabe litten die Betroffenen unter starken Schmerzen,
hatten zugleich mit opioidbedingten Nebenwirkungen wie Obsti-
Alter
Primärtumor
Schmerzverlauf
(VAS, Maximal-Werte)
Abbildung 2. Patientin mit MammaCa, Z.n. Ablatio Mamma, Z.n. multiplen
Chemotherapien, Z.n. Radiatio.
Regionale-, cutane-, pulmonale- und
mutiple ossäre Filiae.
pation, Nausea und Müdigkeit zu kämpfen und lehnten alle weiteren Therapieoptionen ab.
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Daraufhin wurden die Patientinnen über die „Loading Dose“Therapie mit Bondronat® („Off-label-use“, Risiken, Wirkungen und
Nebenwirkungen) ausführlich aufgeklärt und stimmten anschließend der Behandlung zu.
Schmerzerträglichkeit
(VAS)
Ausgangswert
Tag 3
Tag 6
Ausgangswert
Tag 3
Tag 6
54
Mamma-Ca
10
5
4
10
2
2
60
Mamma-Ca
9
5
4
9
2
1
58
Mamma-Ca
10
5
4
10
2
1
53
Mamma-Ca
10
4
4
10
2
1
■
Bereits am ersten Tag nach der Bondronat®-„Loading Dose“-Therapie konnte ein deutlicher Rückgang der Schmerzsymptomatik bei
allen 6 Patientinnen erzielt werden.
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Bis Tag 6 ging der anfangs mit 9,8 bewertete mittlere MaximalSchmerzwert auf 4 zurück.
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Die vor Therapiebeginn mit 9,7 im Durchschnitt dokumentierte
Schmerzerträglichkeit betrug 2 VAS-Punkte am Tag 3 und 1,5 VASPunkte am Tag 6.
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Der Bedarf an täglicher Opioid-Rescue-Medikation konnte durch
die Verabreichung der Bondronat®-„Loading Dose“ ebenfalls
gesenkt werden.
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Unerwünschte Nebenwirkungen wurden im Zusammenhang mit
dem angewandten Therapiekonzept bei keiner Patientin beobachtet.
Zusammenfassung
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Das Therapiekonzept mit einer Bondronat®-„Loading Dose“ zeigte eine hervorragende Wirkung auf
die therapierefraktären Knochenschmerzen bei Brustkrebspatientinnen mit ossären Metastasen im
Endstadium.
■
Die Bondronat®-„Loading Dose“ ermöglicht eine deutliche Schmerzlinderung innerhalb weniger
Tage und ist gut verträglich – eine wesentliche Voraussetzung zum Erhalt der Lebensqualität.
LITERATUR
75
Mamma-Ca
10
5
4
9
2
2
55
Mamma-Ca
10
5
4
10
2
2
Tabelle 1. Schmerzverlauf, Schmerzerträglichkeit
1. Mancini I DJ, Body JJ. Efficacy and safety of ibandronate in the treatment of opioid-resistant bone pain associated with metastatic bone disease: a
pilot study.
J Clin Oncol 2004;22:3587–92.
2. Heidenreich A, Ohlmann C, Olbert P, Hegele A. High-dose ibandronate is effective and well tolerated in the treatment of pain and hypercalcaemia
due to metastatic urologic cancer. Eur J Cancer 2003; 1(Suppl. 5):S270.