Ausstellungsmaterial

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TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
Ausstellungsmaterial
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
Fotografen
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
JEAN CHUNG
Tuberkulose in Brasilen
Jean Chung aus Südkorea ist seit 2004 freie Fotografin. Sie erhielt große internationale Anerkennung für ihre Fotoreportagen, die sich vor allem mit den sozialen und humanitären Verhältnissen in vielen Teilen der Welt beschäftigten. Vor
allem ihre Arbeit über Müttersterblichkeit in Afghanistan und Opfer sexueller
Gewalt in der Demokratischen Republik Kongo haben ihr internationales Ansehen verschafft. Im Jahr 2007 gewann sie den angesehenen CARE Humanitaire
Reportage Preis. 2008 erhielt sie den Pierre & Alexandra Boulat Award und war
Gewinnerin des Stop Tuberculosis Partnership Awards, der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgeschrieben wurde. Sie ist Botschafterin gegen MDR
(Multi-Drug-Resistant Tuberculosis).
Chung hat drei Photoessays veröffentlicht:
„A Photographer in Kabul“, sowie „Tears in the Congo“ (beide 2008) und
„Struggle for Hope“ (2010).
www.jeanchung.net
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
RICCARDO VENTURI
Tuberkulose im Sudan
Nachdem er am Istituto Superiore di Fotografia of Rome Fotografie studiert hatte,
begann seine Karriere als Fotojournalist in den späten achtziger Jahren mit Fotoreportagen über Korruption in Neapel und Irpinia, das 1980 von einem Erdbeben
zerstört wurde. Mitte der neunziger Jahre begann Venturi vor allem in internationalen Krisen-und Kriegsgebieten zu fotografieren. So gewann er 1997 den angesehenen World Press Photo Prize mit einer Fotoreportage über Afghanistan. Er
dokumentierte die Situation in Albanien nach dem Fall des Kommunismus, sowie
Kinderprostitution in Thailand. Aus Deutschland berichtete er über die bedrohlich
anwachsende Nazi Skinhead Szene. 1999 gewann er den Leica Honorable Mention für seine Reportagen aus dem Kosovo-Krieg. Venturi hat von den wichtigsten
Weltereignissen der letzten Jahre berichtet, wie dem Tsunami 2004 in Sri Lanka
und Indonesien, oder dem Erdbeben, dass 2010 Haiti erschütterte.
Venturi arbeitet für die meisten der großen humanitären Organisationen, wie z. B.
für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Vereinten Nationen.
http://riccardoventuri.photoshelter.com
www.riccardoventuri.com
* 1966 in Rom, Italien
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EINE WELTWEITE BEDROHUNG
SAILENDRA KHAREL
Tuberkulose in Kambodscha
Er begann seine Karriere 2004, als er den bewaffneten Konflikt im Westen Nepals
für den Kantipur und The Kathmandu Post, den wichtigsten Tageszeitungen des
Landes dokumentierte. 2007 gewann er für seine Fotografien zahlreiche Preise,
und wurde als einer der 30 erfolgreichsten Fotografen des asiatischen Kontinents
gewählt.
Seine erste Soloausstellung wurde 2009 auf dem Chobi-Mela, International Photo Festival in Bangladesch, Dhaka ausgestellt.
Kharel fotografiert für zahlreiche internationale Zeitschriften und Medien, wie
O Globo (Brasilien) und die BBC. Weiterhin fotografiert er für viele internationale
Organisationen, wie für die Weltbank und UNICEF.
www.lightstalkers.org/sailendra_kharel
www.pjsailendra.wordpress.com
* 1982 in Kathmandu, Nepal
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DAVID ROCHKIND
Tuberkulose in Indien
Nach einem Soziologiestudium an der Universität Michigan zog Rochkind 2003
nach Caracas, Venezuela, wo er als freier Fotograf zu arbeiten begann. Seine Fotografien aus dem Norden des südamerikanischen Kontinents erschienen in zahlreichen Zeitschriften, wie z.B. dem New York Times Magazine, Time, Newsweek,
Stern, Rolling Stone und Le Monde. Er fotografiert ebenfalls für zahlreiche NGOs
und Entwicklungsorganisationen, wie z.B. CARE, UNHCR und die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
In den letzten vier Jahren dokumentierte er mit großem Engagement die globale
Verbreitung der Tuberkulose. Mit seinem Projekt “TB in the Global Community“
stellt er Schulen und Bildungseinrichtungen Lehrmaterial zur Tuberkulose-Aufklärung zur Verfügung. Rochkind gehört zu den bekanntesten Fotografen der Welt
und gewann unter anderem den Pulitzer Preis für Krisenreportagen. Rochkind
lebt zurzeit in Port au Prince, Haiti.
www.davidrochkind.com
Website “TB in the Global Community”: www.tbepidemic.org
* 1980 in Detroit, USA
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EINE WELTWEITE BEDROHUNG
DAVID ORR
Tuberkulose in Nepal
David Orr ist ehemaliger Zeitungskorrespondent. Zurzeit ist er Sprecher des World
Food Programme (WFP) für Ost- und Südafrika. Er engagiert sich seit Jahren für
die weltweite Bekämpfung des Hungers. Er hat für das WFP ebenfalls schon in
Pakistan, Indien, Nepal, dem Libanon und Haiti gearbeitet. Orr lebt in Nairobi,
Kenia.
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Fotoserien
TUBERKULOSE –
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SUDAN
(Riccardo Venturi)
Diese Fotoserie wurde im Februar und März
2009 im Sudan und im Südsudan aufgenommen. Venturi hat ein Krankenhaus im Sudan
(Kassala) und zwei Krankenhäuser im Südsudan besucht (Yei und Juba). Der über 20
Jahre dauernde Bürgerkrieg hat verhindert,
dass genügend Krankenhäuser, Gesundheitsstationen, Ärzte und Helfer vorhanden sind.
Daher erkranken und sterben hier viele Menschen an Tuberkulose. Krieg, Vertreibung und
Hunger sind die Hauptursachen für die Ausbreitung der Krankheit.
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INDIEN
(David Rochkind)
Diese Fotoserie wurde im Februar und März 2010
im Slum Ashok Nagar in der Nähe von Mumbai aufgenommen. Durch die beengten Lebensverhältnisse
und die mangelnde Hygiene sind die Menschen sehr
anfällig für Tuberkulose. Der Weg aus den Slums in
das Zentrum der Stadt, wo die Gesundheitszentren
und Krankenhäuser sind, ist für viele kranke Bewohner zu mühsam, da sie durch die Krankheit zu
sehr geschwächt sind. Eine tägliche Fahrt mit dem
Bus für 20 Cent macht für viele Menschen einen
großen Teil ihres Tageslohnes aus. Und selbst wenn
die Menschen für ihre Behandlung in das Zentrum
fahren können, laufen sie schnell Gefahr ihre Arbeit
zu verlieren. Daher sind viele Tuberkulose Patienten
von Ashok Nagar gezwungen eine Behandlung abbrechen. Das führt zur Bildung von hoch-resistenter
Tuberkulose. So sind Anfang 2012 mindestens vier
Patienten in Indien an einer Form der Tuberkulose
erkrankt, deren Erreger gegen alle verfügbaren Antibiotika resistent sind. Hier spricht man von einer
TDR-Tuberkulose (TDR für Totally Drug Resistant).
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BRASILIEN,
RIO DE JANEIRO
(Jean Chung)
Diese Fotoserie entstand in der Favela Rocinha,
einem der größten Slums Südamerikas im Jahre
2009. Trotz großer Erfolge im Kampf gegen die
Tuberkulose hat Brasilien eine der höchsten TBRaten der Welt. In den drei großen Favelas der
Stadt grassiert die Krankheit. Die meisten Patienten leiden gleich an mehreren Krankheiten.
Viele Tuberkulose-Patienten sind HIV-positiv.
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KATHMANDU, NEPAL
(David Orr)
David Orr besuchte im Oktober 2007 eine Klinik
der Anti-Tuberculosis Association (NATA), sowie das
National Tuberculosis Centre (NTC) in Kathmandu,
der Hauptstadt Nepals. Das NTC ist das Zentrum zur
Bekämpfung der Tuberkulose in Nepal. Das Land ist
durch einen zehnjährigen Bürgerkrieg völlig verarmt.
Die etwa 28 Millionen Einwohner leben größtenteils
in Armut. In Kathmandu und den größeren Städten
gibt es zwar staatliche Krankenhäuser, aber während
hier die ärztliche Betreuung kostenlos ist, müssen
alle Medikamente selbst bezahlt werden. Auf dem
Land gibt es kaum Gesundheitseinrichtungen. Die nur
spärlich vorhandenen Gesundheitsstationen verfügen
höchstens über eine Hilfskraft. Tuberkulose ist ein
großes Problem im Land. So warnt z.B. das Auswärtige Amt: „Tuberkulose kommt landesweit wesentlich
häufiger als in Mitteleuropa vor. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion
oder enge Kontakte […].“
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KAMBODSCHA
(Sailendra Kharel)
Diese Fotoreportage wurde 2008 in drei Städten Kambodschas durchgeführt. Kambodscha ist ein völlig
verarmtes Land. Nach der Unabhängigkeit von der
Kolonialmacht Frankreich im Jahre 1953 folgten
jahrzehntelange Bürgerkriege, die das Land in eine
wirtschaftliche Katastrophe trieben. Der Vietnamkrieg und vor allem die blutige Diktatur der Roten
Khmer von 1975 bis 1979 brachten das Land an
den Rand des Abgrundes. Die ärztliche Versorgung
ist katastrophal. Es gibt nur einen Arzt für 5000
Menschen. Die Säuglingssterblichkeit liegt mit 68
pro 1000 Geburten etwa zwanzig Mal höher als in
Europa. Die durchschnittliche Lebenserwartung
liegt bei 54 Jahren für Männer.
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Informationstafeln
TUBERKULOSE –
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„STOP TB!“ – Die Ausstellung
Alle 20 Sekunden stirbt ein
Mensch an Tuberkulose
Tuberkulose (TB) ist eine heilbare Infektionskrankheit, die meistens die Lunge befällt. Sie ist eine Armutskrankheit, die 5000 Opfer pro Tag fordert. Die Krankheit tötet alle 30 Sekunden ein Kind
und ist die häufigste Todesursache unter jungen Frauen weltweit.
Das entspricht täglich drei Untergängen der Titanic oder 15 Jumbo-Jet-Abstürzen. Die Krankheit betrifft alle Länder, jedoch Afrika
und Asien sind am schlimmsten betroffen.
Tuberkulose ist nicht nur die Krankheit einer einzelnen Person. Sie
geht uns alle an. Die resistenten Bakterienstämme wandern um die
Welt. Extrem resistente Stämme, gegen die kein bekanntes Antibiotikum mehr wirkt sind schon in über 56 Ländern aufgetaucht. Trotz
Erfolgen in Prävention, Diagnostik und Therapie stehen wir immer
wieder kurz davor den Kampf gegen diese Geißel der Menschheit
zu verlieren.
Sterbende und leidende Menschen, die zu sehen sind werden durch
die Fotos nicht gerettet werden. Aber die ausgestellten Fotos sollen
etwas zurücklassen; einen Augenblick der Anteilnahme am Menschen hinter der Krankheit, einen kurzen Augenblick menschlicher
Nähe. Wir hoffen ein Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen.
Viele Fotos zeigen auch den erfolgreichen Kampf von Menschen
gegen die Tuberkulose und sollen Hoffnung geben. Wir hoffen die
Angst vor dieser Infektionskrankheit zu nehmen und damit einen
kleinen Teil dazu beizutragen die Krankheit zu besiegen.
In Anlehnung an ein bereits realisiertes Fotoreportage-Projekt in
Rio de Janeiro, zeigen wir „STOP TB! Tuberkulose - Eine weltweite
Bedrohung“. Unter Beteiligung von Künstlern des internationalen
Fotowettbewerbs „Images to Stop Tuberculosis Foto Award“, der
2008 von der Stop TB Gesellschaft (Stop TB Partnership) ausgeschrieben wurde.
Es werden Arbeiten der fünf international bekannten Fotografen
Jean Chung, Sailendra Kharel, Riccardo Venturi, David Rochkind
und David Orr gezeigt. Die Fotojournalisten haben über mehrere
Jahre sehr engagiert die Situation von Tuberkulose Patienten weltweit dokumentiert.
In der Ausstellung werden einzigartige Aufnahmen aus verschiedenen Ländern gezeigt, die am stärksten von der Krankheit betroffen
sind, wie Indien, Nepal, dem Sudan und Brasilien.
Tuberkulose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das
Bakterium Mycobacterium tuberculosis durch Tröpfcheninfektion,
also Husten oder Niesen von Mensch zu Mensch übertragen wird.
Die Krankheit begleitet den Menschen wahrscheinlich schon seit
der Steinzeit. So konnten in über 5000 Jahre alten Mumien Spuren der Erreger nachgewiesen werden.
Die Infektion wird vom Immunsystem zunächst in Schach gehalten. Der Erreger kann über Jahre und Jahrzehnte in sogenannten
„Tuberkeln“ abkapselt werden, ohne das der Infizierte etwas merkt.
In der Lunge sind diese Granulome als kleine Knötchen zu erkennen. Wird das Immunsystem des Infizierten geschwächt, etwa im
Alter, durch Unterernährung oder durch Krankheit, vermehren sich
die Bakterien wieder und zersetzen langsam die Lunge und andere
Organe. Der Patient leidet an schmerzhaftem blutigem Husten und
überträgt wiederum die Erreger („Offene TB“)
Ohne Behandlung steckt ein Patient mit offener TB nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr durchschnittlich zehn bis fünfzehn Personen an. Diese Zahl kann unter
beengten Lebensumständen, zum Beispiel in Gefängnissen oder
Flüchtlingslagern, wesentlich höher liegen.
Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Industrialisierung und dem
schnellen Anstieg der Bevölkerung in den Städten breitete sich die
Tuberkulose rasch aus. Die schlechten Lebensbedingungen, Hunger und das Zusammenleben von vielen Menschen auf engstem
Raum in den dunklen Mietskasernen der Jahrhundertwende, ließen die Zahl der Tuberkulosetoten drastisch ansteigen.
Vor allem Armut, Not, Hunger und Vertreibung waren und sind der
perfekte Nährboden für die Krankheit. So stieg die Zahl der Opfer,
die an Tuberkulose starben in der Zeit des ersten Weltkrieges deutlich an. 1943 wurde von Selman Waksman, mit dem Streptomycin
das erste Medikament gefunden, das die Tuberkulose erfolgreich
bekämpfen konnte. Waksman erhielt 1952 den Nobelpreis „für
seine Entdeckung des Streptomycins, des ersten Antibiotikums gegen Tuberkulose“. In den folgenden 20 Jahren wurden noch etwa
fünf weitere Substanzen gefunden, die gegen die Tuberkulose wirksam sind.
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
Eine vergessene Krankheit
Die Tuberkulose ist in Europa fast vergessen, obwohl sie bis in die
fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine der meist gefürchteten Krankheiten war. Auch unter dem Namen „Schwindsucht“ bekannt, forderte sie Millionen Todesopfer.
Tuberkulose wird durch Husten oder Niesen über die Luft durch
Bakterien (Mycobacterium tuberculosis) übertragen und befällt
meist die Atemwege. In der aktiven Form führt die Krankheit zur
Zerstörung der Lunge.
Durch verbesserte Lebensbedingungen, Röntgenreihenuntersuchungen und mit dem Siegeszug der Antibiotika im 20. Jahrhundert hatte die Tuberkulose ihren Schrecken in Europa verloren.
Nun breiten sich weltweit neue resistente Tuberkulose-Bakterien
aus, gegen die kaum noch eines der bekannten Antibiotika wirkt.
Die Tuberkulose führt weltweit noch die Statistik der tödlichen Infektionskrankheiten an. Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist
nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Tuberkuloseerregern infiziert.
Insgesamt werden jedes Jahr durch die Tuberkulose 9 Millionen
Menschen neu infiziert und die Krankheit fordert jährlich etwa 1,7
Millionen Opfer
Tuberkulose ist heilbar
Tuberkulose kann therapiert werden und der Patient kann geheilt
werden. Die Standardtherapie bei sensiblen Erregerstämmen besteht aus der Gabe der Medikamente Isoniazid und Rifampicin über
6 Monate, ergänzt in den ersten zwei Monaten durch Pyrazinamid
und Ethambutol.
Doch es gibt eine Reihe von Problemen bei der Bekämpfung der
Tuberkulose. Es fehlt eine geeignete Diagnose. Wie vor 130 Jahren
muss der Nachweis über die Mikroskopie und Anzucht des Erregers über vier Wochen erfolgen. Die zurzeit verfügbaren modernen
molekularbiologische Tests sind noch zu ungenau, um sie für die
Standarddiagnostik einzusetzen. Bei langem Verlauf der Krankheit
kann der Körper so schwer geschädigt werden, dass die Therapie
und Genesung sehr erschwert wird. Zusätzlich kann ein zu spät diagnostizierter Patient pro Jahr 15 Menschen infizieren.
Fehlende Infrastruktur, Unterernährung, Bürgerkriege, Überbevölkerung und Landflucht sind der Nährboden der Krankheit. Bei stark
fortgeschrittener Krankheit, kann die Lunge so zerstört werden,
dass es dem Patienten oft schon schwer fällt nur für 10 Minuten
vom Krankenbett aufzustehen. Vor allem Frauen sind die Hauptbetroffenen der Krankheit. In vielen Ländern werden Frauen, die an
der Krankheit leiden von ihren Familien verlassen. Die Angst vor
der Diagnose „Tuberkulose“ ist in vielen Ländern groß, da Stigmatisierung und Ausstoßung drohen.
Die in vielen Ländern fehlende Infrastruktur führt oft dazu, dass
Patienten ihre Medikamente nicht über die volle Therapiezeit von
6 Monaten nehmen können. Bei diesen nicht voll austherapierten
Patienten entwickeln sich dann resistente Erreger, auf die kein Medikament mehr anspricht.
Die multiresistenten Formen der Tuberkulose sind schwieriger zu
behandeln als der herkömmliche Erreger. Auch die Kosten liegen
viel höher. In Ländern, die sich diese teure Behandlung nicht leisten können, ist somit die Infektion eines Patienten mit einem multiresistenten Erreger oft gleichbedeutend mit einem Todesurteil.
Jedes Jahr erkranken eine halbe Millionen Menschen durch multiresistente Erreger.
Tuberkulose und HIV –
Eine tödliche Allianz
Die Tuberkulose ist eine tödliche Allianz mit dem AIDS-Erreger HIV
eingegangen. Das Immunsystem HIV-Infizierter ist so geschwächt,
dass bei vielen AIDS-Patienten eine Tuberkulose ausbricht. HIVinfizierte Menschen haben etwa ein dreißig bis fünfzigfaches Risiko an einer offenen Tuberkulose zu erkranken, als Menschen ohne
HIV. Vor allem in Afrika tritt die Tuberkulose sehr häufig zusammen
mit AIDS auf und ist dort Hauptgrund für den Tod HIV-Infizierter.
Die Dunkelziffer der Tuberkulose-Verbreitung dürfte allerdings deutlich höher liegen. Da viele Krankenhäuser in Entwicklungsländern
weder über die nötige Ausstattung noch über gut geschultes Personal
verfügen, kann die Krankheit oft nicht richtig diagnostiziert werden.
Die Zahl der Bakterien, die resistent gegen die bisher bekannten
Tuberkulose-Antibiotika sind steigt in den letzten Jahren immer
rasanter an. Die letzte effektive Substanzklasse, die gegen die Tuberkulose wirksam ist, die Fluorchinolone wurden vor über 50 entwickelt.
Die Entwicklung neuer, schneller Diagnostika macht ebenfalls nur
sehr langsame Fortschritte. Neue Medikamente sind in zwar im Entwicklungsstadium, jedoch ist auf längere Sicht kein neues, effektives Medikament gegen die Tuberkulose zu erwarten.
TUBERKULOSE –
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Tuberkulose-Therapie zum
Preis einer Kinokarte
Resistenzen
Der schlimmste Feind bei der Bekämpfung der Tuberkulose ist das
geringe Bewusstsein in der Bevölkerung über die Krankheit. Das
gilt besonders für Europa, aber auch für die am meisten betroffenen Länder. Die normale Form der Tuberkulose kann mit 10 bis 20
Dollar, also zum Preis eines Kinobesuches erfolgreich behandelt
werden. Das setzt aber voraus, dass die Krankheit rechtzeitig diagnostiziert, richtig behandelt und der Erfolg der Behandlung kontrolliert wird.
Ein großes Problem bei der Bekämpfung der Tuberkulose ist die
Zunahme der Resistenzen. Aufgrund der unzureichenden Therapie
sind in den baltischen Staaten, in Osteuropa und in Zentralasien
inzwischen etwa 15 Prozent aller neuen Tuberkulose-Fälle multiresistent (Multidrug-resistant Tuberculosis; MDR-TB).
Die Praxis sieht allerdings anders aus. Da die Patienten oft die
Symptome der Krankheit nicht kennen, gehen sie zu spät zum
Arzt. Eine weit fortgeschrittene Tuberkulose ist durch die massive Organzerstörung dann sehr schwer zu behandeln. Eine zu spät
oder nicht auskurierte Tuberkulose kann zum Auftreten der gefürchteten multiresistenten Tuberkulose führen. Also einer Form
gegen die nur noch wenige oder kein bekanntes Medikament mehr
anspricht. In vielen Teilen der Welt ist neben der herrschenden
Armut die Stigmatisierung von Krankheiten, vor allem für Frauen
ein großes Problem. Eine Untersuchung beim Arzt und ein positiver Befund auf Tuberkulose können schnell zu massiver gesellschaftlicher Ausgrenzung führen. So berichtet der Fotoreporter
Gary Knight aus Indien, dass Tuberkulose-infizierte Frauen allein
im Krankenhaus zurückgelassen werden, da sie krank als nutzlos
gelten. Ihre Männer ziehen es vor, sich eine neue Frau zu suchen,
die für sie die tägliche Arbeit verrichtet, anstatt auf die Gesundung der erkrankten Frau zu warten.
MDR-TB ist deutlich schwieriger zu behandeln als normale Tuberkulose. Da die Bakterien gegen mindestens zwei Medikamente der
Standardtherapie resistent sind, müssen weniger effiziente, und
teurere Ersatzwirkstoffe („Second Line Drugs“) eingesetzt werden.
MDR-TB-Patienten erhalten eine Kombination aus fünf Wirkstoffen
über 21 Monate und haben geringere Heilungschancen, als Patienten mit einer unkomplizierten Tuberkulose.
Unter extrem resistenter Tuberkulose (XDR-TB) versteht man eine
Tuberkulose, die auch nicht mehr gegen Ersatzwirkstoffe („Second
Line Drugs“) anspricht.
Bislang waren Erkrankungen mit XDR-TB ein sehr seltenes Phänomen. Doch die Zahl nimmt ständig zu. XDR-TB ist heute aus über
50 Ländern bekannt. Auch in Deutschland wurden einige wenige
XDR-TB-Stämme diagnostiziert. In einigen Ländern, darunter Italien, sind allerdings schon erste Fälle von Tuberkulose-Stämmen
aufgetaucht, die noch mehr Resistenzen als XDR-Stämme zeigen.
Hier sprechen manche Forscher von einer sogenannten TDR (Total
Drug Resistant Tuberculosis)
Die Verbreitung der XDR-TB stellt eine große Bedrohung für die
Bekämpfung der Tuberkulose dar und könnte die erzielten Erfolge
wieder zunichtemachen, befürchtet die WHO. Nur eine, den internationalen Standards gemäße Therapie der Tuberkulose würde die
Entstehung von resistenten Erregern verhindern, betont die WHO.
Der Direktor des WHO-Programms „Stop TB”, Mario Raviglione,
sagte: „Wegen der Bedrohung, die XDR darstellt, ist es wichtiger
denn je, die Forschung an neuen Diagnosemethoden, Wirkstoffen
und Impfstoffen voranzutreiben“.
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Diagnose
Therapie
Heute wird die Tuberkulose durch Röntgen der Lunge, Mikroskopie
und Anlegen einer Bakterienkultur nachgewiesen. Die Bakterien
erhält man aus dem Auswurf des Patienten (Sputum).
Schon die Therapie einer „einfachen“ Tuberkulose ist aufwendig.
Dabei muss der Patient regelmäßig über sechs Monate vier Antibiotika, Isoniazid, Rifampicin, und Ethambutol und Pyrazinamid
einnehmen. Nimmt der Patient die Medikamente nicht regelmäßig,
oder in zu geringer Dosierung ein, werden die Bakterien resistent,
das heißt unempfindlich gegen die Antibiotika.
Die Bakterien des Sputums werden auf speziellen Nährböden gezüchtet. Nach etwa vier Wochen kann man kleine Bakterienkolonien
auf den Nährböden erkennen. Man kann die Bakterien grob durch
Form und Farbe der Bakterienkolonien bestimmen. Die Bakterien
werden nun auf einem Objektträger ausgestrichen und mikroskopiert. Bei der Mikroskopie werden die Bakterien angefärbt und anschließend mit einer sauren Lösung entfärbt.
Das Bakterium behält seine Färbung nach Behandlung mit einer
sauren Lösung und wird deshalb als „säurefestes Stäbchen“ bezeichnet. In der gebräuchlichsten Färbung dieser Art, der ZiehlNeelsen-Färbung, heben sich die rot eingefärbten Keime vor einem
blauen Hintergrund ab.
Die gefärbten Bakterien werden dann durch Mikroskopie bestimmt.
Die Lunge wird durch Röntgen untersucht. Bei einer fortgeschrittenen Tuberkulose kann man die Infektionsherde durch weiße Flecken auf dem Röntgenbild erkennen.
Bei der Tuberkulose muss vor allem die Infektionskette unterbrochen
werden: Das setzt den politischen Willen der betroffenen Länder
voraus und die Zusammenarbeit mit den internationalen Gesundheitsorganisationen. So hat die WHO ein erfolgreiches Programm
entwickelt, womit die Zahl der erfolgreich therapierten Patienten
gesteigert werden konnte. Diese Strategie heißt DOTS (directly observed therapy, short-course). Dieses von der WHO weltweit eingeführtes System zu Diagnostik und Therapie der Tuberkulose, legt
ein standardisierte Diagnostik und Therapieschema fest, das meist
ohne längeren Klinikaufenthalt auskommt. Die Antibiotika werden
unter regelmäßiger medizinischer Beobachtung (deshalb: „directly observed“, also „Direkt beobachtet“) auch zu Hause eingenommen. Die Kosten für eine Behandlung (Medikamente für 6 bis 8
Monate) sind mit etwa 10 US-Dollar bezahlbar. Bei einer Multiresistenz (MDR) beträgt der Preis jedoch mindestens das Zehnfache
und kann daher gerade in Entwicklungsländern nicht mehr bezahlt
werden.
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
10 Fakten über Tuberkulose
Frauen und Tuberkulose
Fakt 1
Tuberkulose (TB) ist eine Infektionskrankheit, die über die Luft
verbreitet wird. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann eine infizierte Person jährlich im Schnitt 10 – 15 Menschen anstecken.
Fakt 1
2008 wurden 3,6 Millionen Frauen mit TB infiziert und 700.000
Frauen starben an der Krankheit, darunter 200.000 Frauen mit HIV.
Fakt 2
Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung sind mit dem Bakterium
Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose infiziert.
Etwa jeder zehnte Infizierte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer aktiven Tuberkulose. Patienten mit einer HIV-Infektion haben
ein vielfach höheres Risiko zu erkranken.
Fakt 3
Insgesamt starben 2009 1,7 Millionen Menschen an TB. Darunter
380.000 Patienten mit HIV. Das entspricht 4700 Todesfällen pro
Tag. TB ist eine Armutskrankheit, die vor allem junge Erwachsene
in ihren produktivsten Jahren betrifft. Die größte Anzahl der TB Toten tritt in den Entwicklungsländern auf, die Hälfte in Asien.
Fakt 4
Unter HIV-infizierten Patienten, die ein geschwächtes Immunsystem haben ist TB die häufigste Todesursache.
Fakt 2
TB ist die weltweit dritthäufigste Todesursache von Frauen zwischen 15 und 45.
Fakt 3
In Niedriglohnländern ist TB die weltweit vierthäufigste Todesursache unter jungen Mädchen zwischen 10 und 19.
Fakt 4
Infizierte Frauen im reproduktiven Alter haben ein größeres Risiko
eine aktive TB zu entwickeln als Männer derselben Altersgruppe.
Fakt 5
Die „Feminisierung” der HIV Epidemie bedeutet eine größere Last
durch TB unter Frauen. Ein Viertel aller HIV bedingten Todesfälle
ist auf eine Tuberkulose zurückzuführen.
Fakt 6
Tuberkulose kann zu Unfruchtbarkeit führen.
Fakt 5
2009 wurden 9,4 Millionen Menschen mit TB Infiziert. 80 % aller
Fälle in nur 22 Ländern. Global sinkt die Rate der Neuansteckungen mit etwa einem Prozent pro Jahr.
Fakt 7
In vielen Ländern werden Frauen mit Tuberkulose von der Gesellschaft und selbst von ihren Familien ausgegrenzt, diskriminiert
oder gar ausgestoßen.
Fakt 6
TB ist eine Pandemie, also eine weltweite Infektionskrankheit. Afrika ist von der Krankheit am stärksten betroffen. In Indien und
China kommt es zu einem Drittel aller Neuansteckungen.
Fakt 8
Die Stigmatisierung der Krankheit und finanzielle Zwänge halten
die Frauen oft davon ab, sich behandeln zu lassen. Das führt oft zu
einer Verschlimmerung der Krankheit.
Fakt 7
Multidrug-resistant TB (MDR-TB) kann nicht mit den herkömmlichen Antibiotika (First Line Drugs) behandelt werden. MDR ist
in allen Ländern, die von der WHO und ihren Partnern überwacht
werden, vorhanden.
Fakt 9
Sind die Eltern erkrankt und zu schwach für die tägliche Arbeit,
müssen die Kinder für die Familie sorgen und können nicht mehr
zur Schule gehen.
Fakt 8
Etwa 440 000 neue MDR-TB Fälle wurden 2008 allein nur aus
China, Indien und der Russischen Föderation gemeldet. Das entspricht 50% aller Fälle weltweit. Extensively drug-resistant TB (XDRTB) tritt auf, wenn zusätzlich noch Resistenz gegen die so genannten Second line drugs auftritt. XDR-Fälle sind extrem schwer zu
behandeln und wurden bisher aus 58 Ländern gemeldet.
Fakt 9
Die Weltgemeinschaft ist bestrebt die globalen Ziele für 2015 zu
erreichen: Das Millennium-Entwicklungsziel ist es die Zahl der TB
Erkrankten im Vergleich zu 1990 zu verringern. Stop TB Partnership hat sich zum Ziel gesetzt die Anzahl der Toten im Vergleich zu
1990 zu halbieren.
Fakt 10
41 Millionen Menschen konnten seit 1995 erfolgreich im DOTS
Programm behandelt werden. 6 Millionen Menschenleben konnten
gerettet werden. 5 Millionen weitere Menschen könnten bis 2015
gerettet werden, wenn der Global Plan to Stop TB 2011-2015 umgesetzt werden würde.
Fakt 10
Multidrug-resistant TB (MDR-TB) ist sehr schwer zu kurieren. Die
Patienten müssen sich mehrere Monate behandeln lassen, was eine
schwere Belastung für sie und ihre Familien bedeutet.
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Stop TB-Partnership
Seit ihrer Gründung 1998 als „Stop TB Initiative“, hat sich die
Eine wichtige Grundlage für die Bekämpfung der Tuberkulose ist
Organisation Stop TB Partnership der Aufgabe verschrieben für eine
die Versorgung der Patienten mit preiswerten und qualitativ hoch-
Tuberkulose-freie Welt zu kämpfen. Stop TB Partnership hat ver-
wertigen Medikamenten. Dafür gründete die Stop TB Partnerschaft
schiedene Organisation und Einzelpersonen zusammengebracht,
2001 die Global Drug Facility. Diese Einrichtung hat bisher die
die sich der Kontrolle und der Eliminierung der Tuberkulose als
Medikamente für die Behandlung von über 10 Millionen TB-Pa-
weltweites Gesundheitsproblem verpflichtet fühlen. Der Aufbau die-
tienten in 79 Ländern hergestellt. Ohne Unterstützung der Glo-
ses Netzwerkes konnte bisher Erfolge bei der Kontrolle der Krank-
bal Drug Facility hätten sich viele Länder die Medikamente nicht
heit und der TB Forschung verbuchen. Die Organisation hat bisher
leisten können. Um dem wachsende Problem der multiresistenten
über 1500 Partner, angefangen von Regierungen bis zu TB-Patien-
Tuberkulose zu begegnen, gründete die Stop TB Partnerschaft die
ten, wie auch wichtige Vertreter aus Forschung und Industrie. Die
„Green Light Committee Initiative“, die den Zugang zu Second
Arbeit wird von wichtigen Persönlichkeiten aus Politik und Sport
Line Medikamenten gegen multiresistente Tuberkulose (MDR-TB)
unterstützt. So engagiert sich der Weltfußballer des Jahres 2001
sicherstellen soll.
Luís Figo als Botschafter für den Kampf gegen die Tuberkulose.
Die Arbeit der Organisation wird durch ein Sekretariat koordiniert,
Auf der Basis dieser Ergebnisse arbeiten die Stop TB Partner daran,
dass bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf angesiedelt ist.
die Ziele des globalen Plans „Stop TB 2006-2015“ zu erreichen,
der vorsieht die Zahl der Tuberkulose-Toten bis 2015 zu halbie-
Von 2001 bis 2006 konnte die Zahl der TB-Toten gesenkt werden
ren (verglichen mit 1990). Gleichzeitig sollen 50 Millionen TB
und mehr Menschen wurden erfolgreich behandelt. In den letzten
Patienten eine TB-Behandlung erhalten, sowie drei Millionen TB-
Jahren wurde signifikant mehr Geld für die TB-Kontrolle, sowie
HIV Koinfizierte eine antiretrovirale Therapie. Bis 2015 sollen so
Forschung und Entwicklung von Medikamenten und Impfstoffen
14 Millionen Menschenleben gerettet werden.
bereitgestellt.
www.stoptb.org
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
Wandaufrisse
(Kunsthalle Faust 10. November - 16. Dezember 2012)
TUBERKULOSE –
EINE WELTWEITE BEDROHUNG
Beschriftungstafeln
Riccardo Venturi
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Patienten mit Verdacht auf Tuberkulose warten auf ihre Untersuchung.
Im vom Malteserorden geführten
Provinzkrankenhaus bekommen
die Patienten jeden Morgen Informationen über ihre Therapie.
Kassala, Sudan
Februar 2009
Riccardo Venturi
Riccardo Venturi
Yei, Südsudan. Februar 2009
фͲϬϯ
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Riccardo Venturi
Juba Teaching Hospital. Okelo,
35, Flüchtling aus Äthiopien. Seine Frau und seine beiden Kinder
leben in einem Flüchtlingslager.
Juba Teaching Hospital. Der 56jährige Hospitalpitia. Er ist so geschwächt, daß er nicht mehr alleine gehen kann.
Juba, Südsudan. März 2009
Juba, Südsudan. März 2009
Riccardo Venturi
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Riccardo Venturi
Moses, 28, ist Busfahrer. Sein
Bruder versorgt ihn im staatlichen
Krankenhaus von Yei mit Lebensmitteln.
Asuneta, 26, hat sich im Gefängnis angesteckt und ist seit einigen
Tagen im Hospital. Niemand
kümmert sich um sie.
Yei, Südsudan. Februar 2009
Yei, Südsudan. Februar 2009
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Riccardo Venturi
Riccardo Venturi
In der Tuberkulose-Abteilung des
Krankenhauses in Kassala sind
nur wenige Patienten untergebracht.
Moses, 48, in seinem Haus. Der
ehemalige Soldat hat Tuberkulose. Seine Mutter pflegt ihn.
Kassala, Sudan. Februar 2009
Juba, Südsudan. Februar 2009
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Riccardo Venturi
Portrait von Bahrite, 60. Aufgenommen in der TuberkuloseAbteilung des Krankenhauses in
Kassala.
Kassala, Sudan. Februar 2009
Der kleine Stephan, 6, leidet an
Tuberkulose. Seine Schwester
kümmert sich um ihn.
Juba, Südsudan. Februar 2009 Moses, der 18-jährige Student
aus Juba hat eine TB-HIVKoinfektion. Seine Familie pflegt
ihn im staatlichen Krankenhaus.
Riccardo Venturi
Riccardo Venturi
Yei, Südsudan. Februar 2009
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WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Blick auf ein Tuberkulose Hospital. Man sagt, es sei ein Ort für
die Todgeweihten.
Männerabteilung der Tuberkulose-Station. Hier sind teilweise
über 50 Patienten untergebracht.
Mumbai, Indien. März 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Tuberkulose-Patient in einem Tuberkulose Hospital in Mumbai.
Visite in einem Tuberkulose Hospital in Mumbai.
Mumbai, Indien. März 2010
Mumbai, Indien. März 2010
WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Patient mit Tuberkulose im Endstadium. Seine Lunge ist stark
zerstört. Er kann kaum noch atmen.
Obwohl die Ärzte noch versuchen
den Patienten mit Sauerstoff zu
versorgen, wird er die Nacht nicht
überleben.
Mumbai, Indien. Februar 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Abtransport eines Verstorbenen,
während ein anderer Patient auf
seinem Bett sitzt.
Eine Mutter weint um den toten
Sohn.
Mumbai, Indien. Februar 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
Krankenpfleger transportieren einen Verstorbenen Patienten zur
Leichenhalle.
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Mumbai, Indien. März 2010
WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Arbeiter sammeln auf einer Mülldeponie Gegenstände, die sie
später versuchen werden zu verkaufen.
Durch die Arbeit auf der Müllhalde und schlechte Ernährung haben diese Menschen ein sehr hohes Risiko an TB zu erkranken.
Mumbai, Indien. Februar 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Näherinnen hören aufmerksam
einer Vertreterin von Lok Seva
Sangam (LSS) zu. Die LSS betreibt Tuberkulose-Aufklärung.
Nach einem 16-Stunden Tag
schlafen diese Wanderarbeiter in
der Nähstube, da sie kein Geld
für eine Unterkunft haben.
Mumbai, Indien. Februar 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
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WHO/David Rochkind
Die überfüllten Vorortzüge, die
die Arbeiter von den Vorstädten
in das Zentrum bringen sind eine
Hauptquelle der TB Infektionen.
Am Abend kehren die Menschen
nach Ashok Nagar zurück, einem
Slum der weit entfernt vom Zentrum Mumbais liegt.
Mumbai, Indien. Februar 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
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Feierabendverkehr auf den überfüllten Straßen von Mumbai.
Mangelnde Hygiene und Überbevölkerung in den Städten begünstigen die Ausbreitung von TB.
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
Die Bewohner der Slums werden
in vom Staat errichtete Wohnblocks umgesiedelt. Die Wohnungen sind in einem schlechten
Zustand und überfüllt.
Mumbai, Indien. Februar 2010
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Reshma Khavle,16, hat TB. Sie
ist sehr schwach und kann das
Haus nicht verlassen. Sie schläft
auf dem Boden des Zimmers,
dass sie mit ihrer Familie teilt.
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/David Rochkind
WHO/David Rochkind
WHO/David Rochkind
Rhemat Shek hat TB. Sie ist so
schwach, dass sie oft nur noch
liegen kann. Hinter ihr sitzen ihre
Mutter und ihr kleiner Sohn Sana
Jameer.
Mumbai, Indien. Februar 2010
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WHO/David Rochkind
Rajparti Amravati hat seit vielen
Monaten eine offene TB. Sie
wohnt in Jari Mari, einem der
ärmsten Slums Mumbais.
Reshma Shaik ist Gesundheitsfürsorgerin und verteilt Medikamente an Patienten im Rahmen
des DOTS-Programms.
Mumbai, Indien. Februar 2010
Mumbai, Indien. Februar 2010
WHO/Jean Chung
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Blick auf die Favela Rocinha, eines der größten Elendsviertel in
Lateinamerika. Durch die beengten Lebensverhältnisse leiden
viele der Bewohner an TB.
Rio de Janeiro, Brasilien. 2009
WHO/Jean Chung
Geraldo Cruz de Souza, 56, einer
der vielen Tuberkulose-Patienten
in der Favela Rocinha.
Rio de Janeiro, Brasilien. 2009
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Janaína Cristina Lima Francisco,
30, hat eine MDR-TB und erfährt,
dass sie kaum noch Chancen auf
Heilung hat. Ihre fünf Kinder wird
sie in ein Waisenhaus schicken.
Rio de Janeiro, Brasilien. 2009
WHO/Jean Chung
WHO/Jean Chung
WHO/Jean Chung
Lenira da Conceição, Tuberkulose-Patientin im Santa Maria
Hospital in Taquara.
Rio de Janeiro, Brasilien. 2009
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WHO/Jean Chung
Lenira da Conceição, Tuberkulose-Patientin im Santa Maria
Hospital in Taquara.
Joao Andre dos Santos, 58. Geheilter MDR-Patient aus der Favela Rocinha.
Rio de Janeiro, Brasilien. 2009
Rio de Janeiro, Brasilien. 2009
WHO/David Orr
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Die Nepal Anti-Tuberculosis
Association (NATA) führt eine
Klinik für TB-Patienten in Kathmandu. Hier ein ist Junge bei der
Sputum-Abgabe zu sehen.
Kathmandu, Nepal. Oktober 2007
WHO/David Orr
WHO/David Orr
Das National Tuberculosis Centre
(NTC) in Kathmandu ist Nepals
Zentrum zur TB-Bekämpfung.
Hier wird einer Patientin das
Röntgenbild ihrer Lunge erklärt.
Kathmandu, Nepal. Oktober 2007
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WHO/David Orr
Eine junge Ärztin inspiziert das
Röntgenbild eines Patienten im
National Tuberculosis Centre
(NTC) in Kathmandu.
Purba Sherpa in der Klinik der
Nepal Anti-Tuberculosis Association (NATA).
Kathmandu, Nepal. Oktober 2007
Kathmandu, Nepal. Oktober 2007
WHO/Jean Chung
Eine Patientin im National Tuberculosis Centre (NTC) in Kathmandu.
Kathmandu, Nepal. Oktober 2007 фͲϰϯ
WHO/Sailendra Kharel
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Nachuntersuchung: Vertreter des
CHC (Cambodia Health Committee) besuchen den vierjährigen
Juleak, der an einer tuberkulösen
Meningitis litt.
Svay Chrum, Kambodscha. 2008
WHO/Sailendra Kharel
Der zehnjährige Yea Yan wird untersucht. Er leidet an einer tuberkulösen Meningitis.
Rumduol, Kambodscha. 2008
WHO/Sailendra Kharel
Juleak zeigt sein Gesundheitsbuch den Vertretern des CHC
(Cambodia Health Committee).
Svay Chrum, Kambodscha. 2008
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WHO/Sailendra Kharel
Ein junges HIV-TB-koinfiziertes
Mädchen spielt im Maddox Center in Phnom Penh. Diese Center
stellen Kindergartenplätze für
HIV-positive Kinder bereit.
Phnom Penh, Kambodscha. 2008
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