Ein gesunder Organismus leistet Widerstand!

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Ein gesunder Organismus
leistet Widerstand!
Einstieg
PI
Ein Rollenspiel, bei dem die Schüler
Krankheitserreger und Abwehrsystem
darstellen.
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Eine Umfrage in der Schule über das
Grundwissen bezüglich Infektionskrankheiten und Impfungen.
Eine statistische Erhebung unter den
Schülern über die Durchimpfungsrate
gegen bestimmte Infektionskrankheiten.
(SEK)
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VIREN
Video „Impfen statt leiden.“
Information
Bakterien
Bakterien sind die kleinsten Organismen mit einfachem
Bau. Sie sind überall vorhanden: in der Luft, im Wasser,
im Boden, auf der Haut usw. Sie erfüllen wichtige
Aufgaben im Naturhaushalt, wie zum Beispiel Abbau
von verschiedenen Stoffen. Die Bakterien können
unterschiedliche
Formen haben
(Kugeln, Stäbchen,
Spirillen). Einige
von ihnen sind auch
in der Lage, Krankheiten auszulösen, wie Tuberkulose,
Scharlach, Keuchhusten, Diphtherie, Gehirnhautentzündung, Typhus, Cholera, Borelliose, Wundstarrkrampf (Tetanus), Geschlechtskrankheiten, Darmentzündungen.
Viren sind eigentlich keine selbständigen Lebewesen. Sie besitzen
zwar Erbsubstanz, können jedoch
durch das Fehlen von Enzymen
selbst keine Energie gewinnen. Sie
befallen daher ausgesuchte Zellen
von „Wirten“, um zu überleben und sich zu vermeh-
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ren. Der „Wirt“ (Mensch, Tier) kann dadurch schwerwiegend erkranken. Beispiele für Infektionskrankheiten,
welche durch Viren ausgelöst werden, sind Grippe,
Masern, Schafblattern, Röteln, Mumps, Kinderlähmung
(Polio), Leberentzündung (Gelbsucht), Tollwut, Pocken
(ausgerottet), AIDS.
Pilze
Mikroskopisch kleine Pilze können ebenfalls Infektionskrankheiten auslösen, die oft die Haut
oder die Schleimhäute betreffen.
Besonders in feuchten, warmen
Räumen (Schwimmbäder, Sauna)
oder dort, wo viele Menschen sind (Turnsaal,
Umkleideräume), ist die Gefahr einer hartnäckigen Pilzinfektion vorhanden: Fußpilz, Soor (Candida).
Einzeller
Viren
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Krankheitserreger wirken
auf den Menschen ein
(nach einem Poster
der Immuno-AG, Wien)
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Auch Einzeller finden überall ihren Lebensraum, vor
allem im Wasser. Auch sie
sind wie die Bakterien und
Pilze wichtige Destruenten
in den natürlichen Stoffkreisläufen. Manche leben
sogar in einer Symbiose in
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Magen und Darm von Wiederkäuern und Menschen.
Vor allem die Sporentierchen leben parasitisch in
Mensch und Tier und können Krankheiten hervorrufen:
Toxoplasmose, Malaria.
Würmer
Parasitisch lebende Würmer sind vielzellige Organismen, die eine Infektionskrankheit auslösen können. Die
erwachsenen Würmer brauchen normalerweise zum
Leben keinen Sauerstoff, sie sind meist im Darm zu finden. Wurmeier oder Larven dagegen sind häufig auf
Sauerstoff angewiesen und somit gezwungen, sauerstoffreiche Umgebung aufzusuchen. Deshalb ist zur
Wurmentwicklung ein Organ- bzw. Wirtswechsel not-
INFEKTION
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wendig, wobei im Endwirt der
erwachsene Wurm und im
Zwischenwirt die Larven anzutreffen sind.
Auch Nutztiere und Heimtiere
können Zwischenwirte sein,
über die man sich infizieren
kann. Vor allem die Eier oder
die Larven von parasitischen
Würmern können über Nahrung und Trinkwasser oder durch die Haut in den
Körper gelangen.
Parasitische Würmer sind beispielsweise: Madenwurm,
Fadenwurm (Trichinen), Spulwurm, Bandwurm.
UND
ABWEHR
Unter einer Infektion versteht man das Eindringen von
Krankheitserregern in den menschlichen (oder tierischen) Körper und ihre Vermehrung. Eine Infektionskrankheit äußert sich meist durch verschiedene Symptome wie Fieber, Hautausschläge usw.
cher Antikörper dagegen gebildet und damit die Erreger
bekämpft, so daß die Krankheit gar nicht erst auftreten
kann. Der Mensch ist dagegen immun geworden!
Ein gesunder Organismus leistet Widerstand!
1. Erkrankung, wie oben beschrieben
✘ Er besitzt angeborene Schutzmechanismen zur
unspezifischen Abwehr:
2. Infektion ohne Krankheitserscheinungen
Die Haut
leistet mechanischen Schutz und kann durch ihren
Säuremantel Bakterien abtöten.
Diese anhaltende spezifische Immunität kann erworben
werden durch:
3. Schutzimpfung (aktive Immunisierung) – (siehe S. 52)
Eine Heilimpfung (passive Immunisierung, Serum mit
Gammaglobulin [siehe S. 52]) nach der Infektion kann
zwar den Ausbruch der Krankheit vorübergehend
verhindern, sie verleiht jedoch keinen dauerhaften
Schutz.
Die Atemwege
transportieren Staubteilchen mit den anhaftenden
Krankheitserregern durch Schleim und Flimmerhärchen
weg.
Tränenflüssigkeit, Speichel und Magensaft können
Krankheitserreger vernichten.
Schutzimpfungen
zwischen dem 10. und
15. Lebensjahr
Die Freßzellen
13. Lebensjahr
unter den weißen Blutkörperchen können
Krankheitserreger unschädlich machen.
Rötelnimpfung
14.–15. Lebensjahr (Schulaustritt)
✘ Im Lauf des Lebens erwirbt ein Organismus Schutzmechanismen zur gezielten, d. h.
spezifischen Abwehr:
Auffrischungsimpfung gegen
Kinderlähmung
(Schluckimpfung) und gegen
Diphtherie-Tetanus
Durch das Eindringen eines bestimmten Krankheitserregers (Antigen) bilden spezielle weiße Blutkörperchen (Lymphocyten) besondere Eiweißstoffe (Antikörper). Diese Antikörper können genau das Antigen
unschädlich machen, welches ihre Bildung ausgelöst
hat. Sollte es zu einer neuerlichen Infektion mit dem
gleichen Antigen kommen, werden sofort sehr viele sol-
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alle 3 Jahre
Auffrischungsimpfung
gegen FSME (FrühsommerMeningoencephalitis)
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Der Verlauf von Infektionskrankheiten
an Hand einiger Beispiele
Röteln
Wundstarrkrampf (Tetanus)
Begleitet von leichtem Fieber tritt zunächst ein flüchtiger Ausschlag im Gesicht auf, der sich auf den Körper
ausbreitet. Dieser Ausschlag kann wegen seiner
Geringfügigkeit sehr oft auch übersehen werden. Es
kommt zu einer Lymphknotenschwellung, charakteristisch ist die Schwellung der Lymphknoten im Nacken.
Eine Erkrankung während einer Frühschwangerschaft
(bis 4 Monate) kann zu Schäden oder Mißbildungen
des Kindes führen. Falls es bei einer geimpften Frau
trotzdem zum Ausbruch der Krankheit kommt, so verläuft diese sehr mild. Eine Rötelnimpfung darf nicht
während einer Schwangerschaft durchgeführt
werden. Der Impfschutz gegen Röteln hält wahrscheinlich ein Leben lang.
Tetanuserreger befinden sich im Staub des Straßenschmutzes ebenso wie in den Ausscheidungen von
Pferden, Schafen und Kühen. Als Eintrittsstelle von
Tetanuserregern kommen alle Arten von Verletzungen
und Wunden in Frage, besonders kleine Verletzungen
durch Holzsplitter und Dornen. Schließlich können
auch Verbrennungswunden infiziert werden. Die
Erkrankung beginnt meist allmählich, oft mit allgemeiner Mattigkeit, Frösteln und Kopfschmerzen. Später
kommen Muskelversteifungen, vor allem im Nacken
und in der Kaumuskulatur (Kiefersperre), dazu. Im weiteren Verlauf kommt es zur anfallsweisen krampfartigen
Starre des ganzen Körpers. Absolut lebensbedrohend
sind die Krämpfe der Atemmuskulatur, weil der Tod
durch Ersticken droht. Trotz der heutigen Behandlungsmöglichkeiten haben sich zwar die Erfolge bei der
Tetanusbehandlung verbessern lassen, doch muß man
immer noch damit rechnen, daß 20 bis 30 Prozent der
an Tetanus Erkrankten sterben.
Kinderlähmung (Poliomyelitis)
Kinderlähmung beginnt mit Fieber, Übelkeit und
Erbrechen sowie Gliederschmerzen. Die Lähmungserscheinungen setzen erst später ein und beginnen
meist an den Beinen. Sie können bei fortschreitender
Erkrankung auf die Arme und schließlich auf die Atemmuskulatur übergreifen. Nach Abklingen der akuten
Phase der Kinderlähmung bleiben oft Dauerschäden.
Muskeln, die zu diesem Zeitpunkt gelähmt sind, werden selten wieder vollkommen funktionstüchtig.
Kinderlähmung ist in Ländern mit schlechten hygienischen Verhältnissen noch heute verbreitet und kann
jederzeit eingeschleppt werden. Im Falle einer Einschleppung der Krankheit kann jeder Nicht-Geimpfte
daran erkranken. Erst in den Jahren 1992/93 hat es in
Holland eine Kinderlähmungsepidemie gegeben, bei
der 68 Menschen erkrankt sind – alle Erkrankten
waren nicht geimpft.
Diphtherie
Diphtherie ist zwar heute infolge der hohen Impfbeteiligung der Bevölkerung bei uns eine seltene Krankheit geworden. In osteuropäischen Ländern hingegen
kommt es in letzter Zeit vermehrt zu Fällen von Diphtherie sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen,
d. h., die Krankheit kann sich auch bei uns jederzeit
wieder ausbreiten. Diphtherie verläuft trotz der modernen Behandlungsmethoden sehr bedrohlich. Bei dieser
fieberhaften Infektionskrankheit werden zunächst die
Mandeln von einem starken Belag befallen. In der Folge
kann es zu schweren Komplikationen kommen, z. B. zu
bleibenden Schädigungen der Niere, der Nerven und
des Herzmuskels.
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FSME (Frühsommer-Meningoencephalitis)
FSME ist eine schwerwiegende Erkrankung der
Hirnhäute bzw. des Gehirns. Ausgelöst wird sie von
Viren, welche durch Zecken übertragen werden. Nach
etwa zwei Wochen werden die ersten Symptome beobachtet, die einer Sommergrippe gleichen. Wenige Tage
darauf kann aber eine sehr schwere Form einer Entzündung der Gehirnhäute bzw. des Gehirns auftreten. Bleibende Lähmungserscheinungen, psychische Veränderungen, ja selbst der Tod können die Folge sein.
Der Impfschutz wird nach drei Teilimpfungen erreicht:
Die ersten beiden Teilimpfungen erfolgen im Abstand
von 14 Tagen bis 3 Monaten, die dritte Teilimpfung
9 bis 12 Monate nach der zweiten. Danach werden
Auffrischungsimpfungen alle 3 Jahre empfohlen.
In besonders stark durchseuchten Gebieten (dazu
gehört auch die Steiermark) sollte die gesamte Bevölkerung durch die Impfung geschützt sein!
AIDS siehe S. 101
Anhang: Borelliose
Auch diese Krankheit wird durch Zecken übertragen,
einen Impfschutz gibt es allerdings noch nicht. Da es
sich bei den Erregern um Bakterien handelt, ist eine
Behandlung mit Antibiotika möglich. Um langwierigen
Spätfolgen vorzubeugen, ist ein möglichst früher
Behandlungsbeginn erforderlich. Erste Symptome
(Ringröte) beachten!
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