Ein diagnostisches Konzept zum Nachweis der Paratuberkulose

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Ein diagnostisches Konzept zum Nachweis der Infektion
mit
Mc. avium ssp. paratuberculosis
Dr. Tilman Kühn
Gliederung
- Einführung
- Stand der Diagnostik
- Methodenvergleich zum Erregerdirektnachweis
-- Kultur auf festen Nährböden
-- Flüssigkultur
-- PCR
- CATTLETYPE MAP – ein diagnostischer Werkzeugkasten
- Ausblick auf die Serologie
- Zusammenfassung
Einführung
Mycobacterium avium ssp. paratuberculosis
Ziehl-Neelsen-Färbung
Diagnostik
säurefeste Stäbchen in Nestern liegend
Methodenvergleich
Erreger - Direktnachweis
von Mycobacterium paratuberculosis
Sensitivität
Spezifität
?
100 %
Flüssigkultur (BACTEC, MGIT)
?
100 %
PCR (IS 900, IS MAV2 )
?
?%
Kultur auf festen Nährböden
(z.B. Herrolds Egg Yolk)
Musterbestand zur ParaTb-Bekämpfung
in Thüringen, ca. 400 Tiere, HF
Sensitivität
Kultur
klinisch ParaTB verstärkt aufgetreten
75 Rinder zur Sektion
21 ohne klinische Zeichen
23 klinischer Verdacht
35 klinisch Paratuberkulose
pathomorphologischer Nachweis
kultureller Nachweis
davon in
100 % positiv
61 =
Ileum / Ileocecalln.
38
Caecum
30
Rectum
10
Euter / Euterln.
15
81 % positiv
Verdickung der Ileumschleimhaut
durch die granulomatöse Entzündung
Sensitivität
Kultur
vergleichend unveränderte Schleimhaut
diffuse transmurale granulomatöse
Entzündung durch Infiltration mit
Macrophagen und Lymphozyten
Sensitivität
Kultur
Riesenzellbildung
Musterbestand zur ParaTb-Bekämpfung
in Thüringen, ca. 400 Tiere, HF
Sensitivität
Kultur
klinisch ParaTB verstärkt aufgetreten
75 Rinder zur Sektion
21 ohne klinische Zeichen
23 klinischer Verdacht
35 klinisch Paratuberkulose
pathomorphologischer Nachweis
kultureller Nachweis
davon in
100 % positiv
61 =
Ileum / Ileocecalln.
38
Caecum
30
Rectum
10
Euter / Euterln.
15
81 % positiv
Kultur auf festen Nährböden
z.B. Harrolds Egg Yolk mit Mycobactin
Kultur auf festen
Nähböden
Dekontamination mit HPC
arbeits- und zeitaufwändig
Beimpfen fester Nährböden
mindestens 3 Röhrchen ! (Kostenfaktor)
bis zu 12 Wochen bei 37 °C bebrüten
wöchentliche Beurteilung der Nährböden auf
Verunreinigung und Wachstum und auf verdächtige
Kolonien
Automatisierte Flüssigkultur mit MGIT
Flüssigkultur
Mycobacteria Growth Indicator Tube (MGIT) ist eine fluoreszensgestützte Nachweismethode für Mycobakterien.
Das Kulturmedium -Middlebrook 7H9 Broth- kann für die Ansprüche von
MAP modifiziert werden mit:
Mycobactin
Antibiotika (Chloramphenicol, Vancomycin)
Eigelb (bei HPC-Dekontamination
Flüssigkultur
Kotproben in MGIT-Flüssigkultur nach Dekontamination mit
Hexadecyl-Pyridinium-Chloride (HPC) werden positiv innerhalb
von 8-35 Tagen.
Die Kontaminationsrate schwankt in Abhängigkeit von der
Fütterung und dem Frischezustand der Proben erheblich (zw. 525 %).
Die NaLC-Dekontamination ist nicht ausreichend.
Der Eigelbzusatz beeinträchtigt die Fluoreszenzauswertung nicht.
300 Kotproben
PCR vs. Kultur
von serologisch positiven Tieren
PCR positiv
Kultur positiv
PCR positiv
40
Kultur positiv
PCR negativ
Kultur negativ
53
46
PCR positiv
13
Kultur negativ
241
PCR negativ
Kultur positiv
6
Methodenvergleich
Bewertung der diagnostischen Methoden
Derzeit verfügbare Methoden zum Nachweis von MAP sind
Ö zeit- und arbeitsaufwändig
Ö gering sensitiv
Ö störanfällig
Ö teuer
Der kulturelle Direktnachweis ist der Goldstandard zum Nachweis
der Paratuberkulose aus Kotproben.
CATTLETYPE MAP
CATTLETYPE
MAP
entwickelt sich zu einem Baukastensystem, mit dem alle
diagnostischen Werkzeuge in Abhängigkeit von der
Bestandsituation, der epidemiologischen Situation und der
Laborvorausetzungen optimal miteinander kombiniert werden
können
CATTLETYPE MAP
CATTLETYPE
Eigelb-Nährboden nach Herrold mit Mycobactin
MAP
Ö entspricht in der Zusammensetzung der aktuellen AVID-Empfehlung
Ö kostengünstig
Ö vergleichbar zu etablierten Produkten
CATTLETYPE
MAP
Die Kombination von
CATTLETYPE MAP
Eigelb-Nährboden nach Herrold mit Mycobactin
und
BACTOTYPE MAP
PCR Amplification Kit
Ö liefert Ergebnisse bereits nach 4-5 wöchiger Kulturzeit
Ö erhöht die Sensitivität der Kultur
Ö verringert / eliminiert Inhibitoren
CATTLETYPE
MAP
CATTLETYPE
PARATYPE KOLOSTRUM*
MAP
DNA-Extraktionssystem
Ö ermöglicht den Aufbau MAP-freier Kolostrumbanken
Ö unterbricht damit einen Infektionsweg
Ö
kann mit anderer neonataler Diagnostik kombiniert werden
(z.B. BVD-Ohrstanze)
* in Entwicklung
Serologische Nachweisverfahren
Serologie
Ö erfassen nicht alle infizierten und ausscheidenden Tiere
Ö haben entweder hohe Sensitivität bei verminderter Spezifität
oder
hohe Spezifität bei verminderter Sensitivität
Ö möglicher Ausgleich durch kombinierte Anwendung
(SMAPS-Konzept)
Serologie
CATTLETYPE MAP Ab ELISA*
Ö konzipiert zum Einsatz für Serum und Milchproben
Ö neuartiges innovatives Screeningverfahren zur Antigenentwicklung
* in Entwicklung
Zusammenfassung
Alle diagnostischen Verfahren zum Nachweis der Paratuberkulose
erfassen derzeit nicht den kompletten Infektionsablauf und haben damit
Defizite in Sensitivität und Spezifität.
Für die Kultur auf festen Nährböden ist das derzeitige Optimum mit einer
Kombination mit der PCR nach Abschwemmung zu erzielen
Die Sensitivität der Flüssigkultur kann höher liegen, das Problem der
erhöhten Kontamination ist noch nicht gelöst.
Für die Direkt-PCR fehlen noch immer zuverlässige Extraktionsverfahren.
Die kombinierte Anwendung von serologischen Verfahren sollte Standard
werden, mit dem CATTLETYPE MAP Ab ELISA wird die Palette der zur
Verfügung stehenden Tests erweitert.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit !
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