Wenige Milliliter Blut genügen

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Produkte & Services | Leichterer Zugang zur zielgerichteten Therapie | Diagnostik im Dialog • Ausgabe 49 • 04/2016
Leichterer Zugang zur zielgerichteten Therapie
Roche
Wenige Milliliter Blut genügen
Der Gesundheitszustand von Lungenkrebspatienten im fortgeschrittenen Stadium ist oft so
kritisch, dass eine Lungenbiopsie nicht möglich oder das entnommene Gewebe nicht ausreichend für eine vollständige Diagnostik ist.
Die molekularpathologische Differenzialdiagnose des Tumors ist aber Voraussetzung, um
zielgerichtete Therapieoptionen hinreichend
auszuloten. Der neue cobas® EGFR Mutation Test v2 ist eine schnelle, standardisierte
und zuverlässige Methode, um therapierelevante Mutationen aus dem Blutplasma des
Patienten zu bestimmen. Dieses nicht-invasive Verfahren ermöglicht somit auch schwerkranken Lungenkrebspatienten den Zugang
zur individuell angepassten Therapie.
Bei einem Teil der Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC)
sind für das übermäßige und ungebremste
Zellwachstum Mutationen verantwortlich,
die den Epidermalen WachstumsfaktorRezeptor (EGFR) auf der Oberfläche von
Tumorzellen aktivieren. Solche Patienten
profitieren vom zielgerichteten molekularen Wirkmechanismus der TyrosinkinaseInhibitoren (TKI), z. B. Erlotinib. Diese
binden an den EGF-Rezeptor, inaktivieren
ihn, verhindern die weitere Proliferation und
können auf diese Weise die Lebenszeit von
Patienten verlängern.1
Der Mutationsnachweis erfolgt im Normalfall an den Biopsaten, die im Rahmen der
Primärdiagnostik gewonnen werden. Die
oft schlechte körperliche Verfassung von
Patienten in fortgeschrittenen Krankheitsstadien jedoch erschwert bzw. verhindert
diesen invasiven Eingriff. Bei einem von
fünf Patienten mit NSCLC muss aufgrund
von fehlendem, nicht ausreichendem oder
qualitativ ungeeignetem Probenmaterial auf
eine molekulargenetische EGFR-Testung
verzichtet werden.2,3
Zuverlässige Plasmatestung
Solide Tumoren setzen kontinuierlich Zellen
und Zellbestandteile frei, auch Fragmente
der Tumor-DNA zirkulieren in der Blutbahn.
Schon wenige Milliliter Blut reichen aus, um
Tumor-DNA für einen Mutationsnachweis
mit hochsensitiven Methoden zu isolieren.4
Diese als „Liquid Biopsy“ (Flüssigbiopsie)
bezeichnete Plasmatestung ist ein minimalinvasives Verfahren mit einfacher Probengewinnung. Sinnvolle Anwendungsbereiche
sind molekularpathologische Mutationsana-
Die drei Bestandteile für die EGFR-Mutationstestung aus Plasma: cobas® cfDNA Sample Preparation Kit + cobas® EGFR Mutation Tests v2 + cobas z 480 System
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Diagnostik im Dialog • Ausgabe 49 • 04/2016 | Leichterer Zugang zur zielgerichteten Therapie | Produkte & Services
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Bei 20 % der
NSCLC-Patienten
ist die Entnahme einer
geeigneten Gewebeprobe
zur EGFR-Testung
nicht möglich.
lysen bei Patienten, bei denen kein oder nicht
ausreichendes Biopsiematerial zugänglich ist.
Außerdem sind Verlaufskontrollen möglich,
die perspektivisch zum Therapiemonitoring
eingesetzt werden können.4
Der Anteil zellfreier Tumor-DNA (cfDNA)
im Blutplasma ist im Vergleich zu Normalgewebe-DNA mit maximal 10 % sehr gering.5
Eine zuverlässige Diagnostik ist daher auf
die präzise, qualitätsgesicherte DNA-Isolation und Amplifikation angewiesen. Entsprechend diesen Anforderungen wurde
das cobas® cfDNA Sample Preparation Kit
speziell für die cfDNA-Isolation aus Plasmaproben entwickelt.
Der cobas® EGFR Mutation Test ist seit
Oktober 2015 in einer zweiten Version verfügbar. Neben Gewebe kann nun auch Blutplasma als Ausgangsmaterial für die EGFRTestung eingesetzt werden. Abgesehen von
der DNA-Isolation werden Gewebe- und
Plasmaproben identisch behandelt. Die parallele Bearbeitung beider Ausgangmaterialien ist daher auf einer PCR-Platte mit Hilfe
des cobas z 480 Systems möglich.
Der cobas® EGFR Mutation Test erkennt
42 Mutationen in den Exons 18 bis 21 des
EGFR-Gens. Das entspricht über 99 % aller
klinisch relevanten Mutationen. Resistenzmutationen wie T790M werden mit der
ARMS-PCR-Technologie selbst bei geringen
Mengen im Hintergrund von Wildtyp-DNA
zuverlässig detektiert.
Durch das Software-Upgrade wird bei der
Plasmatestung zudem ein neuer Parameter, der sogenannte Semiquantitative Index
(SQI) berechnet. Er gibt den relativen Anteil
der 42 EGFR-Mutationen wider. Bei serieller
Testung eines Patienten kann der SQI Aufschluss über die EGFR-Mutationslast im
Krankheitsverlauf geben.
Wie bereits bei den cobas® Mutation Tests
für BRAF und KRAS ist auch beim
cobas® EGFR Mutation Test der gesamte
Workflow von der Probenvorbereitung bis
zum automatisierten Ergebnis-Reporting
CE-IVD zertifiziert.
Der cobas® EGFR Mutation Test v2 verbindet die hohen Ansprüche qualitätsgesicherter Testung für die klinische Anwendung mit
wegweisenden Technologien, die neue therapeutische Optionen eröffnen. Durch die
minimalinvasive Probengewinnung und die
Flexibilität in Bezug auf das Ausgangsmaterial eignet sich der Test für die initiale Diagnose genauso wie für therapiebegleitende
Verlaufskontrollen. Der Assay ist damit eine
wichtige Unterstützung für die optimierte
Therapieentscheidung.
Literatur
1Shepherd FA et al: N Engl J Med (2005); 353(2):123–32
2Spicer J et al: 2015 European Lung Cancer Conference
(ELCC): Abstract LBA2_PR. Vorgestellt am 17. April 2015
3Davenport L: Medscape Medical News, 17. April 2015
4Packungsbeilage cobas cfDNA Sample Preparation Kit
5Diehl F et al: PNAS (2005); 102(45):16368-73
Dr. Katja Janssen
Pharma Liaison
Managerin
Tissue Diagnostics
0173 586-1365
katja.janssen@
roche.com
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