In die Tiefe gehen

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In
die
Tiefe
gehen
Erkundung und Nutzung
des Untergrundes
Katalog zur
Wanderausstellung
In
die
Tiefe
gehen
Erkundung und Nutzung
des Untergrundes
Katalog zur
Wanderausstellung
Impressum
Bezug
Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN
Telegrafenberg A6, 14473 Potsdam
Tel.: 0331-288-1071
Fax: 0331-288-1077
www.geotechnologien.de
[email protected]
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Ausstellungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Die Eroberung des Untergrundes – historischer Exkurs
Steinzeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Antike und Mittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Neuzeit und Heute. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Bis 100 Meter Tiefe
Luftbildauswertung – Adlerauge sei wachsam! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Bodenkunde – Boden-Ständig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Oberflächennahe Seismik – Stadt unter der Stadt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Elektrik & Co. – Spannung: Geoelektrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Ver- und Entsorgung – Vom Abwasserkanal zur Naherholung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Ver- und Entsorgung – Lebensadern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Verkehr und Leben – Mission: Invisible! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Verkehr und Leben – Bahn frei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
5
Bis 1 000 Meter Tiefe
Tiefenseismik – Wie man hineinruft so schallt es heraus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Erdgaskaverne – Luft-Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Verkehr unter der Erde – Das längste Loch Europas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Rohstoffe – Energie! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Bis 10 000 Meter Tiefe
Bohrungen – Botschaft aus der Tiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Bohrlochgeophysik – Einblicke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
3D-Tomografie – Signale aus der Tiefe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Geothermie – Heizkörper Erde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
Klimaschutz – Prima Klima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
Ausblick und Zukunft – Quo vadis, Untergrund? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Geräusche aus der Tiefe – Hörstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
Dank an die Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Das Ausstellungsteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
Impressionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
7
Vorwort
Jede Sekunde wird in Deutschland eine Fläche
von 15 m2 für neue Siedlungsprojekte und Verkehrsmaßnahmen beansprucht. Mehr als 10 %
der Gesamtfläche Deutschlands sind bereits als
bebaute Flächen ausgewiesen. Die Nutzung
freier Flächen und die Zerschneidung der Landschaft erfolgt jedoch vielfach auf Kosten der
Lebensbedingungen von Menschen, Tieren und
Pflanzen. Verkehrswege und Einrichtungen des
öffentlichen Lebens werden daher schon heute
vermehrt in den Untergrund verlagert. Auch als
Speicherraum und umweltfreundliche Energieressource gewinnt der Untergrund zunehmend
an Bedeutung.
Die »Erkundung, Nutzung und der Schutz des
Untergrundes« ist daher ein Schwerpunkt des
Forschungs- und Entwicklungsprogramms GEOTECHNOLOGIEN, das gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
und der Deutschen Forschungsgemeinschaft
(DFG) gefördert wird. Es will die zukunftsorientierte und nachhaltige Entwicklung unserer Städte und Regionen und die Erprobung neuer Wege
im Klimaschutz unterstützen. Hier überschneiden
sich ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen und Ansprüche.
Bauprojekte im tieferen Untergrund sind bisher
aber noch mit erheblichen Risiken verbunden.
Ökologisch vertretbare, technisch verlässliche und
gesellschaftlich akzeptable Lösungen erfordern
eine begleitende und vorausschauende Forschung.
Die Ausstellung »In die Tiefe gehen« begleitet
diesen neuen Forschungsschwerpunkt und informiert bundesweit eine breite Öffentlichkeit über
die Möglichkeiten der Erkundung und nachhaltigen Nutzung des unterirdischen Raumes.
Sie greift damit ein Thema auf, das weite Teile
unserer Gesellschaft bewegt. Es so umzusetzen,
dass es für die Menschen auch »begreifbar« wird,
das wollen wir mit dieser Ausstellung erreichen.
Prof. Dr. Volker Mosbrugger
Vorsitzender des Lenkungsausschusses
GEOTECHNOLOGIEN
Dr. Ludwig Stroink
Leiter Koordinierungsbüro
GEOTECHNOLOGIEN
9
Das Ausstellungskonzept
Mit »Untergrund« verbinden wir Dunkelheit und
Enge. Der Untergrund ist jedoch nicht lebensfeindlich, sondern vielmehr ein bewohnter Raum – wie
neue Forschungen beweisen: sogar bis in große
Tiefen. Der Untergrund ist wichtige Raumressource
für Rohstoffe, Energie, Verkehr, Transport sowie für
moderne Architektur und Leben.
Die Ausstellung »In die Tiefe gehen« greift diese
Aspekte auf. Der Dialog beginnt dabei mit dem
robusten Ausstellungssystem: Die rostigen, nur
dünn mit Klarlack überzogenen Baustahlgitter
erzeugen in Kombination mit den eleganten Ausstellungstafeln Spannungen, die den Besucher in
ihren Bann ziehen. Die Transparenz der Ausstellung steht dabei stellvertretend für den
transparenten Dialog zwischen Forschung und
Öffentlichkeit.
Zweites bestimmendes Element ist die freundliche, lichtdurchflutete Atmosphäre. Gerade im
Untergrund spielt Licht eine entscheidende Rolle.
»Leuchttürme« führen den Besucher daher durch
die Ausstellung, markieren den Beginn der vier
verschiedenen Kapitel und verschaffen Überblick. Schmale Sichtschlitze geben den Blick frei
auf Exponate im Inneren der Leuchttürme und
laden so zum Entdecken ein. Die klare Farb- und
Formensprache mit großformatigen Bildern gibt
zusätzliche Orientierung beim Streifzug durch den
Untergrund. Die Gliederung in einen geschichtlichen Überblick über die »Eroberung des Untergrundes durch den Menschen« sowie in die
Kapitel »bis 100 Meter Tiefe«, »bis 1 000 Meter
Tiefe« und »bis 10000 Meter Tiefe« spiegelt sich in
der Farbgebung von »Leuchttürmen« und Tafeln
wider, die dem Schichtaufbau des Untergrundes
nachempfunden ist.
Zentrale Elemente der modular aufgebauten
Präsentation sind zahlreiche dreidimensionale
Exponate – Originalstücke ebenso wie interaktive
Modelle. Zu den besonderen Schätzen zählen
archäologische Fundstücke wie Flintstein aus 5000
Jahre alten, steinzeitlichen Bergwerken oder ein
1 000 Jahre alter Bergmannsschuh. Moderne
Medien runden das Gesamterlebnis ab. Dabei stellt
die »Hör-Bar«, an der Geräusche der Erde wie Erdbeben oder Vulkanausbruch »erlauscht« werden
können, eine Besonderheit dar. Das Hören als einer
der wichtigsten Sinne im eigentlich dunklen Untergrund wird so besonders intensiv wahrgenommen.
Die abwechslungsreiche Kombination verschiedenster Elemente macht die Ausstellung für nahezu
alle Ziel- und Altersgruppen zu einem spannenden
und interessanten Erlebnis.
Dr. Andreas Gundelwein
Grit Schwalbe
11
Oberharzer Bergwerksmuseum, Clausthal-Zellerfeld
Die Eroberung des
Untergrundes –
historischer Exkurs
Mit Dampf in die Tiefe
Oberharzer Bergleute mit
Pressluftbohrer um 1890
Deutsches Bergbaumuseum Bochum
Höhlenmalereien von Lascaux (Frankreich)
Sie zeigen die eiszeitliche Fauna vor etwa
15 000 Jahren.
Feuersteinbergwerk Spiennes (Belgien)
In mehr als 30 Metern Tiefe wurde »bergfrischer«, unverwitterter Flint zur Werkzeugherstellung gewonnen.
14
Becker Studios Ravensburg / Heidelberger Zement Schelklingen /
Institut für Ur- und Frühgeschichte Tübingen
Ausgrabungen in der Höhle
»Hohle Fels« bei Schelklingen
Diese Höhle wurde bereits vor rund
30 000 Jahren vom Menschen aufgesucht
Steinzeit
Schon vor über 10 000 Jahren wurde der Untergrund als Schutzraum, für kultische Zwecke und zur Rohstoffgewinnung genutzt. Der Untergrund beginnt an der
Oberfläche – und wird schon seit langer Zeit genutzt. Die Nutzung begann mit der Erkundung zugänglicher natürlicher Hohlräume, der Höhlen. Deren Randbereiche dienten
als Schutzraum. Die Höhlenmalereien von Lascaux, die vor etwa 17 000 Jahren entstanden, belegen die Nutzung für kultische Zwecke. Der Untergrund bietet begehrte Rohstoffe.
Erste Schürfe auf den Farbstoff Ocker gab es bereits vor über 20 000 Jahren. Vor rund
5 000 Jahren begann der Bergbau auf Feuerstein (Flint), später auf Salz und Erze. Schon
früh wurden Tiefen von bis zu 50 Metern unter der Oberfläche erreicht.
15
K. Grewe, Bonn
Azienda di Promozione Turistica di Roma
Römische Wasserleitung
Mechernich/Eifel
Der »Rathstiefste Stollen« bei Goslar
Mittelalterlicher Entwässerungsstollen von
über 1 000 Meter Länge
16
San Callisto-Katakomben in Rom
Um 200 n. Chr. entstandener Grabkomplex über mehrere unterirdische
Stockwerke
Antike und Mittelalter
L. Klatt, Stadt Mechernich
Vor allem die Suche nach Rohstoffen ließ den Menschen in immer größere Tiefen
vorstoßen. Die besonderen Herausforderungen der Tiefe, wie Dunkelheit und
Wassereinbrüche, führten zu vielen technischen Verbesserungen. In Antike und
Mittelalter waren Bergwerke schon mehrere hundert Meter tief, Stollen und Strecken kilometerlang. Vor allem metallische Rohstoffe wurden gewonnen. Noch heute sind die
damaligen Ingenieursleistungen beeindruckend. Der Untergrund wurde jedoch auch als
Bauraum genutzt – zum Beispiel für Grubenhäuser und Versorgungseinrichtungen. So
reicht der tiefste Burgbrunnen Europas am Kyffhäuser in Thüringen 170 Meter hinab. Das
unterirdische Labyrinth der Katakomben in Rom war für die frühen Christen Begräbnisplatz und Kultraum.
Hiskia-Tunnel in Jerusalem
um 700 v. Chr. – zu dieser
Zeit eine technische Meisterleistung
17
Bergmannschuh
Harz, um 1000 n. Chr.
Leihgabe Niedersächsisches Landesamt
für Denkmalpflege, Arbeitsstelle
Montanarchäologie
Schmuckscheiben
Bronze, um 1000 v. Chr.
Leihgabe Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Kat.-Nr. 153:60c
18
F. Balck, Clausthal-Zellerfeld
»Schrämspuren«
Ergebnis der Arbeit
mit Schlägel und Eisen,
um 1150 n. Chr.
Ausstellungsvitrine
Vordergrund: Bergmannschuh
Hintergrund: Schlägel und Eisen
19
Der Rammelsberg, Goslar
20
Der Rammelsberg, Goslar
»Bohrpfeife« in einem Harzer Bergwerk
um 1750
Der Einsatz von Schwarzpulver zum Sprengen im
Bergbau erforderte die Umstellung von Schlägel
und Eisen-Arbeit auf »händisches Bohren«.
Wasserrad im Rammelsberg (Harz)
Teilrekonstruktion von 1999
Wasserkraft als Energiequelle ersetzte
mehr und mehr Tier und Mensch.
Neuzeit und Heute
F. Balck, Clausthal-Zellerfeld
Der Drang in die Tiefe ist ungebrochen. Früher als unerreichbar geltende Tiefen werden nun erschlossen. Zeitweise hält die technische Entwicklung nur schwer mit dem Tiefenfortschritt mit. Immer stärker stehen
Rohstoffe im Mittelpunkt des Interesses. Weltweit operierende Handelshäuser
wie die Fugger aus Augsburg sorgen schon um 1500 für eine rasche Verbreitung von Waren und Informationen – eine frühe Phase der »Globalisierung«. Steigende Rohstoffnachfrage und erschöpfte oberflächennahe Lagerstätten erfordern immer tiefere Bergwerke – und neue technische Lösungen in
den Bereichen Energiegewinnung, Lastentransport und Abbautechnik.
Harzer Kolbenpumpensatz
um 1880
Solche Kolbenpumpen lösten
die altertümlichen und wenig
effektiven Eimer- und
Becherwerke ab.
21
Behörde für Bau und Verkehr, Hamburg
Elbtunnel in Hamburg
Mehr als 100 000 Fahrzeuge passieren
täglich dieses technologische Meisterwerk.
Geozentrum KTB
Bohrturm der
Kontinentalen Tiefbohrung
Windischeschenbach
(Oberpfalz).
Südafrikanische Goldmine
Bergleute in den südafrikanischen Goldminen arbeiten in
bis zu 5 000 Metern Tiefe –
South African Chamber of Mining
das ist Weltrekord.
Heute
Neben Rohstoffen nutzen wir heute den Untergrund für Verkehr und Versorgung.
Moderne Forschung erlaubt sogar einen »Blick« in den Erdkern. Auch heute ist der
Untergrund wichtige Quelle für viele Rohstoffe. Die tiefsten Bergwerke der Welt liegen in
Südafrika und reichen bis in fünf Kilometer Tiefe. Forschungsbohrungen stoßen bis über
zehn Kilometer in den Untergrund vor. Aber auch sie »kratzen« nur an der Oberfläche der
Erde. Über die tieferen Bereiche können wir nur indirekte Informationen gewinnen. Doch
der Untergrund liefert nicht nur Rohstoffe. Fläche ist eine knappe Ressource: Jede Stunde
werden in Deutschland über 50 000 Quadratmeter oder sieben Fußballfelder für Siedlung
und Verkehr verbraucht. Die Bedeutung des Untergrundes als Bau-, Transport- und Lagerraum wächst daher täglich.
23
Bis 100 Meter Tiefe
»Großer Lauschangriff« in der Mainzer Straße
Mit Geophonen verborgenen Kellergewölben
auf der Spur. Oppenheim, 1994
Deutsche Montan Technologie, Essen
Feuerwehr Hamburg, Kampfmittelräumdienst
Stereoskopbild
Zur besseren Auswertung von Luftbildern.
Spuren des Bombardements an der
Autobahn bei Stillhorn
Südliches Hamburg, 1945
Gefährliches Erbe
Im Bildausschnitt sind die Explosionskrater deutlich von der Einschlagstelle der nicht explodierten
Bombe (roter Kreis) zu unterscheiden.
26
Adlerauge sei wachsam!
Oft können oberflächennahe Strukturen im Boden bereits aus der Luft erkannt
werden – kostengünstig und großflächig. Luftbilder sind häufig das erste Glied in der
langen Kette möglicher Erkundungsmethoden. Zerstörungsfrei, kostengünstig und großflächig liefern sie wichtige Informationen über die ersten Meter des Untergrundes.
Archäologen, Kampfmittelräumdienste und Geologen gehen daher gerne »in die Luft«. Je
nach Fragestellung sind dafür alte oder neue, Sommer- oder Winterbilder, normale oder
Stereoaufnahmen erforderlich.
Lage des Bildausschnittes
südlich von Hamburg
27
b
T. Poetsch, Universität Hamburg
a
b
Dünnschliff der Anreicherungszone
eines Podsolbodens
Die dünnen Häutchen aus Humus und
Eisen (a), welche die Sandkörner (b) überziehen, wirken wie Kitt.
Gefühls-Echt
In der Bodenkunde ist Fingerspitzengefühl gefragt, um die
Körnung des Bodens, also
seine Zusammensetzung aus
grobem Sand, feinem Schluff
und Ton abzuschätzen.
28
Boden-Ständig
Wer es genauer wissen will, muss den Boden »öffnen«. Das ist
nach wie vor zumeist harte Handarbeit. Jeder Prozess hinterlässt
seine Spuren im Boden, der so zum Archiv für Umwelt, Klima und
Eingriffe des Menschen wird. Farbe, Struktur und Zusammensetzung
des Bodens sind wichtige Eigenschaften, um Nutzungsmöglichkeiten
abzuschätzen. Der Boden ist ein Reaktor für vielfältige chemische,
biologische und physikalische Prozesse. Neben dem Spaten sind
daher hochentwickelte Mess- und Analysesysteme wichtige Hilfsmittel der Bodenkundler.
J. Gebert, Universität Hamburg
Boden-Kunst
Gebleichte Böden, sogenannte »Podsole«, sind farbenprächtige Kunstwerke
der Natur. Sie entstehen auf nährstoffarmen, sandigen Böden bei hohem
Niederschlag: Humus und Metalle wie
Eisen und Mangan werden aus der hellen
Zone ausgeschwemmt und im Unterboden angereichert.
Alles im Lack
Gestauchte Saale-zeitliche Sande mit
Ausfällungen von Eisen und Mangan.
Müssen bei Schwarzenbeck (SchleswigHolstein), Leihgabe Universität Hamburg
29
Ausstellungstafeln
Die Geophonreihe aus der Mainzer
Straße in Oppenheim setzt sich in der
Ausstellung fort.
30
Stadt unter der Stadt
H.-D. Weickert, Alsheim
Die Stadt Oppenheim in Rheinland-Pfalz ist von zahlreichen
Kellern und Hohlräumen aus dem Mittelalter durchzogen.
Lange Zeit wusste niemand mehr genau, wo diese Hohlräume liegen.
Die zum Teil geringmächtige Überdeckung der Gewölbe hielt nicht
immer den Belastungen des modernen Verkehres stand – was eine
Streifenwagenbesatzung 1986 am eigenen Leib erfuhr: Sie ging »den
Dingen auf den Grund«.
»Undercover«
Eingebrochener Streifenwagen in
Oppenheim am Rhein. Die Straßendecke
brach ein und es entstand erheblicher
Sachschaden.
31
Deutsche Montan Technologie, Essen
Gefahr im Untergrund
Tagessituation mit Grundrissen der vermessenen
Kelleranlagen (rot).
Unterirdischer Kellerraum aus dem
14. Jahrhundert in Oppenheim
Mächtige Kellergewölbe und kilometerlange Gänge
Deutsche Montan Technologie, Essen
durchziehen den Untergrund der Stadt Oppenheim
am Rhein in einer Tiefe zwischen einem und 30 Metern.
Die ersten Keller wurden vermutlich kurz nach der Stadtgründung im 13. Jahrhundert angelegt. Viele sind heute
unzugänglich oder vergessen.
32
Deutsche Montan Technologie, Essen
Verstärkung
Um bei einbrechenden Kellergewölben
Schäden zu begrenzen, werden Schwachpunkte mit Kunststoffmatten (Geo-Gitter)
verstärkt. So wird im Schadensfall ein tiefes Einbrechen von Fahrzeugen verhindert.
Suchen und Sanieren
Mit geophysikalischen Methoden werden Hohlräume geortet.
Anschließend erfolgt eine Sicherung. Ziel ist die Aufspürung unbekannter, nicht mehr zugänglicher Hohlräume im Untergrund der Stadt
Oppenheim. Dafür werden neben Refraktionsseismik, auch Geoelektrik
und Georadar eingesetzt. So können große Flächen in kurzer Zeit mit geringem Aufwand untersucht werden. Nach Bewertung der Standsicherheit
von Kellern und Straßen werden die Hohlräume wahlweise saniert oder
verfüllt und Straßen mit Plastikmatten gegen Einbrüche gesichert.
33
Universität Leipzig
Universität Leipzig
Kontakt-Freudig
Zwischen zwei Edelstahl-Elektroden fließt
elektrischer Strom durch den Boden, welcher
aus Millionen winziger »geologischer Widerstandelemente« besteht.
Die Änderungen in der räumlichen und zeitlichen Ausbreitung des Stroms werden direkt
vor Ort im Messwagen ausgewertet. Sie sind
ein Maß für die Durchfeuchtung des Deichkernes. Elbe bei Torgau, 2002
34
Ver-Messen
Die Messungen zur »geoelektrischen Leitfähigkeitstomografie« laufen automatisch
– doch zuvor muss intensiv Hand angelegt werden. Die Auflösung und die Untersuchungstiefe sind abhängig vom Abstand der Sonden. Elbe bei Torgau, 2002
ität Le
Univers
ipzig
Fakten – Fakten – Fakten
Die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit liefert ein
buntes Bild. Sie hängt von Bauweise, Material und
Durchfeuchtung des Deiches ab. Erst eine ausgeklügelte
Software und die Interpretation durch Fachleute erlauben Aussagen zur Stabilität des Deiches. Die Grafik zeigt
deutlich die Austrocknung des Deichkernes nach dem
Sommerhochwasser 2002.
Spannung: Geoelektrik
Die Geoelektrik erlaubt eine rasche und günstige Diagnose über den
Zustand von Deichen. Immer wieder treten Flüsse bei starken Niederschlägen
über die Ufer. Jetzt müssen die Deiche halten! Durch die Messung elektrischer
Leitfähigkeiten im Untergrund können Schwächezonen ohne Zerstörung des
Deiches kostengünstig aufgespürt werden. Damit leistet die Geoelektrik einen
wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.
35
Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben, Hannover
Magnetische Feldmessung
Die Sonden an dem Messwagen
registrieren feinste Störungen des
Magnetfeldes im Boden.
Universität Göttingen
Wir machen den Weg frei
Das mittelalterliche Straßenpflaster hat
sich schon bei den archäomagnetischen
Messungen abgezeichnet (s.a. Skizze
rechte Seite). Somit konnten die Archäologen an dieser Stelle gezielt graben.
Nienover, Niedersachsen
Weg-Weisend
Archäomagnetische Aufnahme von Weg
und Graben. Mit den Augen der Magne-
b
a
tik sieht die grüne Wiese anders aus: ein
Weg (a) und ein Ringwall (b) werden
erkennbar.
Institut für Geo
wissenschaftliche
Gemeinschaftsa
ufgaben, Hannov
er
Anziehend: Geomagnetik
Durch den Menschen verursachte Störungen des Untergrundes können mit Hilfe
von Magnetometern sichtbar gemacht werden. Kleinste metallische oder magnetisierbare Materialien im Untergrund erzeugen an der Erdoberfläche ihr »eigenes« Magnetfeld.
Mit hochgenauen Magnetometern werden minimale Unterschiede gemessen. Diese geben
dem Archäologen Hinweise auf verdeckte Mauerreste, Gräben und Wälle und erlauben
gezielte Ausgrabungen.
37
Die Emscher
Lebensader des Ruhrgebietes
Emschergenossenschaft, Essen
Emschergenossenschaft, Essen
Das vollautomatische Reinigungs- und Inspektionssystem
Künftig spürt ein neuartiges Inspektionssystem selbstständig via
Lasertechnik mögliche Schäden auf. Dieses beseitigt Ablagerungen
und prüft Materialabtrag sowie Lageabweichungen der Kanalführung.
38
Emschergenossenschaft, Essen
Neue Lebensqualität
Entlang der städtischen Flussabschnitte
entstehen attraktive Orte am Wasser. Alte
Emscher im Landschaftspark Duisburg-Nord
Vom Abwasserkanal zur Naherholung
Im Zuge der Industrialisierung wurde die Emscher zu einem offenen Abwasserkanal umfunktioniert. Mit einem unterirdischen Entsorgungssystem wird sie jetzt wieder zu einem
naturnahen Fluss umgebaut. Die Emscher war bis ins 19. Jahrhundert ein unbedeutender Fluss in
einer kaum besiedelten Landschaft. Aufgrund des geringen natürlichen Gefälles entstand kein tiefes
Flussbett und es kam häufig zu großflächigen Überschwemmungen.
Mit Beginn des Bergbaus in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Bevölkerungsdichte in der
Region sprunghaft zu. Anwohner, Zechen und Industriebetriebe leiteten ihre Abwässer ungeklärt in
den Fluss ein. Durch Bergsenkungen als Folge des Kohleabbaus verschlechterte sich die Abflusssituation zusätzlich: Überschwemmungen wurden zum Regelfall und faulende Abwässer in überfluteten Senken führten zu untragbaren hygienischen Zuständen. Nach der Nordwanderung des Bergbaus sind in der Region keine Bergsenkungen mehr zu befürchten. Jetzt kann die Emschergenossenschaft dem Emschersystem ein neues Gesicht geben. Das Abwasser wird Schritt für Schritt in unterirdische Kanäle verlegt. 144 von insgesamt 340 Kilometern Abwasserkanal sind bereits realisiert. In
etwa einem Jahrzehnt soll das Abwasser der gesamten Region unter die Erde verbannt sein.
Einige Nebenläufe der Emscher sind jetzt schon vollständig von ihrer Abwasserlast befreit und wurden in naturnahe Gewässer umgestaltet. 31 Kilometer Betonschalen sind bereits entfernt, um den
Bächen wieder ihren natürlich geschwungenen Lauf zurück zu geben. Das größte Investitionsprojekt
Deutschlands umfasst ein Auftragsvolumen von rund 4,4 Milliarden Euro.
39
Länger, höher, weiter
Grabenlose Bohrsysteme haben
Reichweiten bis 500 Meter.
Lenkbare Erdrakete »Grundosteer«
Mit solchen lenkbaren »Erdraketen« können Rohrleitungen neu verlegt oder erneuert werden. Das Steuersystem
ermöglicht dabei das Umfahren von Hindernissen.
40
Tracto-Technik GmbH, Lennestadt
Nicht für die Ewigkeit
Die Alterung der Rohrnetze, Erd- und Verkehrslasten
sowie Pflanzenwurzeln führen zu Rissbildungen und
Rohrbruch. Die geschätzte »Lebenszeit« eines Rohres
beträgt rund 50 bis 80 Jahre. Bei 2 Millionen Kilometer
Gesamtlänge müssen also jedes Jahr rund 40 000
Kilometer Versorgungsleitungen erneuert werden.
Lebensadern
Ein riesiges unterirdisches Leitungsnetz sichert unsere Ver- und Entsorgung.
Innovative Systeme zur Verlegung und Erneuerung senken Belastungen und
Kosten. Es gibt verschiedene Verfahren: Die Verdrängung des Erdreiches, die
Räumbohrung und das Berstverfahren. Unter unseren Füßen erstreckt sich ein riesiges
Netz an Rohren und Leitungen – allein in Deutschland rund 2 Millionen Kilometer! Ohne
dieses Ver- und Entsorgungsnetz ist unser modernes Leben kaum vorstellbar. Die regelmäßige Erneuerung ist wichtig, aber mit hohen Kosten und Aufwand verbunden. Innovative
Systeme, wie die grabungslose Verlegung, können Aufwand und Kosten bei Austausch
oder Neuverlegung reduzieren.
41
Leihgabe Modell: Ruhr-Universität Bochum
Modell des »CargoCap«
Mit solchen führerlosen Schienenfahrzeugen könnte der zukünftige Gütertransport
in unterirdischen Rohrleitungen erfolgen –
quasi eine »Rohrpost für Container«.
43
Ulstein Bildverlag, Berlin
Güter im Autobahnstau
In Ballungsgebieten wie dem Ruhrgebiet
gehören solche Bilder zum Alltag. Täglich
gehen der deutschen Volkswirtschaft durch
Staus rund 270 Millionen Euro verloren!
44
Umweltgerecht
Die unterirdischen Schienenfahrzeuge
Ruhruniversität, Bochum
emittieren keine Abgase. Die Staugefahr
wird herabgesetzt.
Mission: Invisible!
Unterirdische Transportsysteme bieten eine umweltfreundliche, nachhaltige und wirtschaftliche Alternative zu Straße, Schiene, Wasser und
Luft. Durch unterirdisch verlegte Transportsysteme können Stückgüter unabhängig vom Straßenverkehr transportiert werden. Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zeigt, dass solch ein System in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet innerhalb kurzer Zeit zu realisieren und wirtschaftlich zu betreiben wäre.
Straßen und Umwelt würden dadurch entlastet.
Die führerlosen Schienenfahrzeuge sind dabei individuell angetrieben und erreichen ihr Ziel selbstständig. Jedes Fahrzeug kann zwei Europaletten laden. Pläne
für die Einrichtung unterirdischer Transportsysteme gibt es auch in den Niederlanden, den USA und Japan.
45
Ingenhoven & Partner, Architekten, Düsseldorf
46
Bahnbrechend: Reisen &
Leben unter der Erde
Innenansicht des zukünftigen
Stuttgarter Bahnhofs
Ingenhoven & Partner, Architekten, Düsseldorf
Dach-Garten
Der neue »Straßburger Platz« mit den Lichtaugen bildet
das Dach in den Planungen des neuen Bahnhofs in
Stuttgart. Der Schlosspark gewinnt 100 Hektar – rund
40 Fußballfelder – an Fläche.
Bahn frei
Projektgesellschaft Stuttgart 21
Bahnhöfe verbrauchen Flächen und verursachen Verkehrslärm. Eine intelligente
Alternative ist die Verlegung von Bahnhof und Gleisen in den Untergrund.
Bahnhöfe liegen meist zentral. Die Gleise belegen jedoch zumeist große Flächen, der Verkehrslärm ist erheblich. Kopfbahnhöfe verursachen zudem Zeitverluste.
Die Lösung ist eine Verlegung der Anlagen unter die Erde. Dieser Plan soll in Stuttgart demnächst umgesetzt werden. Der Baubeginn ist für 2005 geplant. Im Innenstadtbereich können so neue attraktive Flächen gewonnen und nachhaltig genutzt werden.
Flächengewinn
Die Stuttgarter Innenstadt gewinnt durch
die neue Gleisführung Bauland. Neue,
zentrumsnahe Stadtquartiere entstehen.
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Bis 1000 Meter Tiefe
AlpTransit Gotthard AG
Steinbeißer
Solche Tunnelbohrmaschinen mit
Durchmessern von bis zu 14 Metern
können Tagesvortriebe von bis zu 40
Metern im festen Gestein erreichen
Rohölaufsuchungsgesellschaft, Wien
Erschütternd
Diese bis zu 30 Tonnen schweren Vibratoren erzeugen
die Druckwellen für die seismischen Messungen. Die drei
Fahrzeuge schwingen dank Funksteuerung synchron.
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Wie man hineinruft so schallt es zurück
Rohölaufsuchungsgesellschaft, Wien
Druckwellen geben Aufschluss über den Aufbau des Untergrundes. An den Schichtgrenzen der Gesteine im Untergrund werden Druckwellen reflektiert – je nach Dichte und
Struktur unterschiedlich stark. Aus diesem »Echo« leiten Geowissenschaftler den Aufbau
des Untergrundes und die Art der Gesteine ab – bis in Tiefen von über 10 Kilometern!
Künstliche Druckwellen werden durch Sprengungen oder durch Vibrationen mit Spezialmaschinen erzeugt. Dieses Verfahren wird als Seismik bezeichnet.
Rechen-Ergebnis
Das Ergebnis ist solch ein räumliches Bild des Untergrundes, ein »3D-Volumen«. Angegeben sind hier Laufzeiten,
noch keine Tiefen. Pfeile kennzeichnen potenziell gasführende Horizonte.
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A. Schulze, Potsdam
Vorstoß in die Tiefe
Sprengung für seismische Untersuchungen in Chile. Mit Sprengungen erzeugte Druckwellen erlauben einen besonders tiefen
Einblick in den Untergrund. Sie sind jedoch nur in dünn besiedelten Regionen, wie Wüstengebieten, einzusetzen.
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Sensibelchen
Geophone in der Ausstellung zeigen schon
geringste Bodenerschütterungen an.
Eine Wasserwaage
der besonderen Art
Ein Neigungsmesser registriert die
Verformung des Fußbodens unter
den Besuchern. Das Ergebnis wird
in dieser Anzeige präsentiert: beim
Herantreten an das Gerät »kippt«
die Vitrine zum Besucher hin.
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SOCON GmbH, Giesen
Fledermaus-Prinzip
Gaskavernen im Salzgestein werden mit Wasser ausgespült. Der einzige »Zugang« ist ein Bohrloch mit wenigen
Dezimetern Durchmesser. Für die Vermessung des entstandenen Hohlraumes bedarf es daher spezieller Technik.
Die Nutzung des Ultraschalls ist von den Fledermäusen
abgeschaut und wurde schon früh als Echolot in der
Seefahrt eingesetzt. Aus Laufzeit und Richtung des reflektierten Schalls lässt sich die Form des Hohlraumes bestimmen. Kernstück der Sonden ist eine Ultraschallkeramik.
Mit einer zeitlichen Auflösung im Mikrosekundenbereich
werden hochgenaue Mess-Ergebnisse erreicht.
Modellcharakter
Gaskaverne im maßstabsgetreuen Modell
mit eingeführter Messsonde.
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Luft-Raum
Der Untergrund dient auch als Speicherraum für Gase und Flüssigkeiten. Rohstoffe
werden nicht nur aus der Tiefe herausgeholt, manche werden auch hinuntergebracht: Um
Unterschiede im Energieverbrauch (Sommer – Winter / Tag – Nacht) auszugleichen, wird
Erdgas in riesigen, künstlich geschaffenen unterirdischen Hohlräumen – »Kavernen« – gespeichert. Neben solchen künstlichen Hohlräumen werden auch poröse Gesteine wie
Sandstein als Speicher genutzt. Hier spricht man dann von Porenspeichern.
R. Sedlacek, NLFB Hannover
Gasspeicher in Deutschland
Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit 145
Gaskavernen sowie mehrere Porenspeicher.
Das Gesamtspeichervolumen von 23
Milliarden Kubikmetern reicht aus, um die
Erdgasversorgung in Deutschland für etwa
70 Tage zu sichern. Die eingelagerten Ölreserven reichen für rund 90 Tage.
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WAS, Berlin
Passhöhe des Gotthard
Der 2 091 Meter hohe Gotthard-Pass ist
ein lohnendes Ziel für sportliche Radfahrer. Gütertransporte tun sich mit den
Bergen jedoch schwer.
Berg-Bahn
Die Schweizer sind Europameister im Bahnfahren. Und auch ein Großteil des Gütertransports läuft über die Schiene. Ziel der
Schweizer Bundesbahn, Bern
Schweizer Verkehrspolitik ist, diesen Anteil
weiter zu erhöhen.
Das längste Loch Europas
AlpTransit, Gotthard AG
Der neue Gotthard-Tunnel bricht alle Rekorde. Seit dem
13. Jahrhundert nimmt die Bedeutung des Gotthards als
kürzeste Nord-Süd-Verbindung stetig zu. Bereits 1707
erfolgte der erste Tunnelbau, das 70 Meter lange »Urnerloch«. Der neue Gotthard-Tunnel wird mit 57 Kilometern
Länge der weltweit längste Eisenbahntunnel sein. Zwölf
Jahre werden sich die Ingenieure durch das Gebirge graben. 24 Millionen Tonnen Gestein müssen sie dabei aus
dem Berg schaffen.
Linienführung Gotthard-Basistunnel
Neben dem Nord- und dem Südportal wird
der Bau von drei Zwischenausstiegen in
Amsteg, Sedrun und Faido vorangetrieben.
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AlpTransit, Gotthard
Geologischer Schnitt durch das Gotthard-Massiv
Zahlreiche Störungszonen im Gestein des GotthardMassivs stellen die Ingenieure und Geologen vor große
technische Herausforderungen.
Exxon Deutschland, Hannover
Bahn-Brechend
Bei der Bohrung »Söhlingen Z 15« in Niedersachsen ist
es gelungen, in 5 000 Metern Tiefe auf einen Kilometer
Länge fünf »Fracs« zu setzen. Die dabei entstandenen
Risse reichen 230 Meter in das umgebende Gestein hinein. Kleine Keramikkügelchen halten die künstlichen
Risse offen. Hinter dem Bohrturm ist der aufgerollte
»Flex-Tube« zu sehen.
DEA, Hamburg
Mee(h)r-Öl
Bohr- und Förderinsel »Mittelplate«
in der Elbmündung. Hier lagern rund
35 Millionen Tonnen Öl im Untergrund.
Bei der Ölförderung im ökologisch
sensiblen Wattenmeer spielt der Umweltschutz eine herausragende Rolle.
Energie!
WEG, Hannover
Hoch entwickelte Technologie hilft, kleine Öl- und Gaslagerstätten zu
erschließen. Der überwiegende Anteil des deutschen Öl- und Gasbedarfes wird
aus dem Ausland eingeführt. Dank moderner Bohr- und Fördertechnologie werden jedoch auch in Deutschland nennenswerte Mengen an Öl und Gas gefördert. Gezielte Horizontalbohrungen und künstliche Risse im Untergrund sind
dabei wichtige Erschließungsmethoden für die in bis zu 6 000 Metern Tiefe liegenden Lagerstätten.
Kunst-Riss
Wenn das Gestein sehr dicht ist, können Gas oder Öl nur schlecht durch
die Porenräume zur Förderbohrung gelangen. Das »Multi-Frac«-Verfahren bietet eine Möglichkeit zur Ausbeutung solcher eigentlich unrentabler Felder: Entlang einer Bohrung werden künstliche Risse im Gestein
geschaffen und die Durchlässigkeit für Öl und Gas dadurch erhöht.
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Bohrturm der Kontinentalen Tiefbohrung
in Windischeschenbach
Die Bohrung erreichte über 9 100 Meter Tiefe und ist
damit die zweittiefste Forschungsbohrung der Welt.
Bis 10 000 Meter Tiefe
Geozentrum an der KTB
Der Bohrplatz bei Nacht
Die Bohrarbeiten liefen rund um die Uhr.
Nach 1 468 Bohrtagen wurde am 12.
Oktober 1994 die Endtiefe von 9 101 Metern
erreicht. Unerwartet rasch stieg die Gesteinstemperatur im Bohrloch an. Daraus ließen
KTB-Archiv
sich wichtige Daten für die Nutzung der
Erdwärme ableiten.
Kernig
Bohrkrone, Meißel und
Bohrkerne der Kontinentalen Tiefbohrung.
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Geozentrum KTB, Windischeschenbach
Steinerne Dokumente
Die vom Gebirgsdruck entlasteten Bohrkerne dehnen sich aus. Das führt häufig zu
Rissen in den Gesteinsproben. Arbeitsgruppen aus 12 Ländern untersuchten die
Bohrkerne. Diese haben dank spezieller
Bohrtechnik mit 23 Zentimetern einen
doppelt so großen Durchmesser wie üblich.
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Botschaft aus der Tiefe
KTB-Archiv
Tiefbohrungen geben Aufschluss über Aufbau und Entwicklung der tiefen Erdkruste. Die Kontinentale Tiefbohrung erreichte eine Endtiefe von über 9100 Metern. In dieser Tiefe herrschen Drücke von 1500 Bar und Temperaturen von 270 Grad Celsius. Unter diesen extremen Bedingungen werden die Gesteine plastisch, Minerale verändern sich (Metamorphose). Experimente in diesem natürlichen Labor erbrachten wichtige Erkenntnisse zur
Nutzung der Erdwärme und zur Entstehung von Erdbeben. Die extremen Bedingungen dergroßen Tiefe stellten die Ingenieure vor besondere Herausforderungen. Völlig neue technische Lösungen mussten entwickelt werden. Diese waren Grundlage für den Erfolg und
verhalfen den Beteiligten zu einem erheblichen Entwicklungsvorsprung.
Extrem-Sportler
Bohrmannschaft bei der Arbeit. Trotz Roboterhilfe bleibt das Bohren
schwere Handarbeit. Für die Kontinentale Tiefbohrung wurde ein neues
Bohrsystem entwickelt, das auf dem bewährten Rotary-Verfahren der
Ölindustrie aufbaut.
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GGA, Hannover
GGA, Hannover
In die Röhre gucken
Der Blick in das Bohrloch liefert zunächst nur wenig
Informationen. Erst an Stahlseilen herabgelassene
Messsonden geben Aufschluss über den Aufbau des
Untergrundes. Durch Kombination der unterschiedlichen
Messwerte zu Leitfähigkeit, Dichte und Temperatur können Fachleute wichtige Aussagen zur Beschaffenheit des
Untergrundes machen.
Einblicke
GGA, Hannover
Die Untersuchung des Bohrlochs liefert häufig mehr Informationen als
der Bohrkern selbst. Die Gewinnung von Bohrkernen mit diamantbesetzten
Bohrkronen ist teuer und zeitaufwändig. Schneller und günstiger können
Informationen daher im Bohrloch selbst gewonnen werden. Dafür wurden spezielle Sonden entwickelt, die Temperatur, Leitfähigkeit und Dichte des Gesteins
sowie den Verlauf des Bohrlochs messen. Bohrlochmessungen sind somit das
»Auge des Geologen«.
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Vulkan-Eifel-Touristik und Werbung GmbH, Daun
Institut für Geophysik, Göttingen
Erdbeben als Signalquelle
Erdbeben in den gekennzeichneten Zonen eignen sich für
die Untersuchung des Eifel-Untergrundes. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen ist abhängig von der
Zusammensetzung und der Temperatur des durchlaufenen
Gesteins. So lassen sich über die Laufzeit der Wellen,
Rückschlüsse auf die Eigenschaften der Gesteine ziehen.
Dieses Verfahren wird »Seismische Tomografie« genannt.
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Maarsee in der Eifel
Die Maarseen der Eifel sind mit Wasser
gefüllte ehemalige Vulkanschlote. Der letzte Ausbruch liegt nur etwa 10 000 Jahre
zurück. Lange war die Quelle für diesen
Vulkanismus unklar. Mit der »3D-Tomografie« gelang es, die Ursache für den
Vulkanismus der Eifel zu finden: langsam
aufsteigende, heiße Gesteinsmassen.
Signale aus der Tiefe
Institut für Geophysik, Göttingen
Ähnlich wie bei der Computertomografie in der Medizin
geben seismische Wellen Aufschluss über den Aufbau des
Erdmantels. Vom Menschen verursachte, künstliche seismische
Wellen sind zu schwach, um tief in die Erde einzudringen. Daher
nutzen Wissenschaftler natürliche, durch Erdbeben hervorgerufene
Wellen, um tiefe Bereiche des Erdmantels zu »durchleuchten«.
Tiefe europäische Wurzel
In rund 600 Kilometern Tiefe liegt die
Wurzel des zentraleuropäischen Vulkanismus. Von hier steigt heißes Gestein mit
einer geringeren Dichte, als das Umgebungsgestein sie hat, in einem »Plume«
langsam nach oben auf. Die Geschwindigkeit beträgt nur etwa 10 bis 100 Zentimeter pro Jahr. In rund 100 Kilometern Tiefe
hat der Druck so stark nachgelassen, dass
sich das Gestein verflüssigt. Der Plume verzweigt sich in der Erdkruste in mehrere
Äste, die unter die Eifel, das Böhmische
Gebirge und das Französische Zentralmassiv reichen.
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GeoForschungsZentrum, Potsdam
Stadtwerke, Bad Urach
Höllisch heiß
Im Erdkern herrschen Temperaturen bis zu 5 000 Grad
Celsius! Der Wärmevorrat unseres Planeten ist nach
menschlichem Ermessen unerschöpflich: bis zu 24
Quintillionen Joule (2430 Joule)! Etwa 1/3 dieser Wärme
stammt aus der Zeit, als die Erde sich gebildet hat; 2/3
entstehen durch den Zerfall radioaktiver Elemente.
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Heizkörper Erde
Geoforschungszentrum Potsdam
Die Nutzung der Erdwärme bietet ein riesiges Energiepotenzial. Führend auf dem
Gebiet der Geothermie sind die Isländer. Dort werden 95 Prozent aller Haushalte über
Erdwärme beheizt. Auch in den USA und Neuseeland ist die Nutzung der Erdwärme weit
verbreitet. Die Wärmereservoire sind rund 25 Jahre lang nutzbar und regenerieren sich
innerhalb weniger Jahrhunderte. Damit zählt die Geothermie zu den erneuerbaren Energien wie Windkraft und Sonnenenergie. Erdwärme kann zum Heizen und zur Stromproduktion genutzt werden. Bei ihrem Einsatz reduzieren sich die Heizkosten gegenüber
herkömmlichen Brennstoffen wie Öl oder Gas um die Hälfte! Weltweit werden derzeit
7 000 Megawatt elektrische Leistung und 8 000 Megawatt Wärmeleistung mit Geothermie erzeugt – mit stark steigender Tendenz.
Das Problem steckt im Detail
Die meisten Gesteine sind weniger durchlässig als dieser poröse Sandstein. Die
Schwierigkeit bei der Nutzung geothermischer Energie ist daher, im Untergrund
Wege für das Wasser zu schaffen.
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FOCUS Bildagentur, Hamburg
Im Treibhaus
Zuviel CO2 in der Atmosphäre verhindert die Wärmeabstrahlung in das Weltall. Dadurch heizt sich die Erde auf.
Das ist zunächst einmal ganz natürlich: Ohne diesen
»Treibhauseffekt« hätten wir auf der Erde Dauerfrost von
etwa 18 Grad Celsius! Zuviel des Guten kann aber gefährlich werden: Eine globale Erwärmung könnte zu
Dürren und Überschwemmungen führen.
Heiße Luft
Neben dem Autoverkehr sind Kraftwerke
eine wichtige Quelle für Kohlendioxid.
Durch technische Maßnahmen wurde in
den letzten 20 Jahren zwar die Freisetzung von Schwefeldioxid und Staub aus
Kraftwerken stark reduziert. Der Ausstoß
von Kohlendioxid konnte jedoch nicht
entscheidend vermindert werden. Neue
Technologien ermöglichen jetzt die Abscheidung von Kohlendioxid aus den Abgasen der Kraftwerke.
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Prima Klima
STATOIL AG
Die dauerhafte Speicherung des Treibhausgases Kohlendioxid im
Untergrund schützt das Klima. Bei der Verfeuerung fossiler Brennstoffe wie
Kohle und Öl entsteht das Gas Kohlendioxid (CO2). Kohlendioxid bewirkt als
sogenanntes Treibhausgas eine Erwärmung der Atmosphäre. Um eine übermäßige Erwärmung des Klimas zu verhindern, soll die Freisetzung von Kohlendioxid begrenzt werden. Neben einer verminderten Produktion ist dazu auch
eine Einleitung des Gases in den Untergrund denkbar.
Abgetaucht
Das Erdgas des norwegischen SleipnerFeldes enthält neben Methan auch rund
9 Prozent Kohlendioxid. Jedes Jahr fallen
eine Million Tonnen Kohlendioxid an, die
wieder in den Untergrund gepresst werden. Aufwand und Kosten für die Abscheidung des Kohlendioxides sind hoch.
Dennoch lohnt sich das Projekt für den
Konzern STATOIL, da jährlich mehrere
Millionen Euro an sonst fälliger Kilmaschutzsteuer gespart werden.
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qaphotos / Eurotunnel
Durchbruch!
Erst moderne Technik ermöglichte im
Dezember 1990 die Fertigstellung des
Großprojektes Eurotunnel.
© 2004-Les Editions Albert Rene/Goscinny–Uderzo
Lange Zeit nicht realisierbar: Ein Tunnel unter dem Ärmelkanal
Bereits 1802 schlug Napoleon den Bau eines Tunnels zwischen England und Frankreich
vor. Danach gab es insgesamt 27 vergebliche Anläufe, solch ein Projekt zu realisieren.
»Asterix bei den Briten« – Egmont Ehapa Verlag Berlin, first French edition 1966.
Quo vadis, Untergrund?
Wohin die Zukunft uns noch bringen wird, ist ungewiss. In
Science-Fiction Filmen reisen Menschen tief in die Erde hinein, visionäre Studien planen Siedlungen und Flugverkehr unter der Erdoberfläche oder sehen Sonden zum Erdmittelpunkt vor. Für uns heute
unvorstellbar. Doch auch Bergwerke in fünf Kilometern Tiefe oder
10 Kilometer tiefe Bohrungen waren vor 100 Jahren noch undenkbar
und sind heute Realität, ebenso wie der Tunnel zwischen England und
Frankreich. Sicher ist: Der Untergrund bietet uns große Chancen und
Möglichkeiten – wie auch immer die Zukunft im Detail dann aussehen wird. Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm GEOTECHNOLOGIEN arbeitet daran, die Möglichkeiten zu erforschen und
umzusetzen.
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Hör-Bar
Natur und Mensch erzeugen mit dem Klangkörper Erde einzigartige Geräusche – diese
können in der Ausstellung angehört werden.
Hörstation
F. Scherbaum, Potsdam
Untertage, wo das Licht häufig spärlich ist oder gänzlich fehlt, gewinnt
der Hörsinn an Bedeutung. Dabei geht es nicht nur um Geräusche des
Menschen im Untergrund. Auch die Erde selbst bringt Geräusche hervor – vom
Erdbeben bis zum Vulkanausbruch. Einige sind mit dem menschlichen Ohr hörbar, andere liegen außerhalb des hörbaren Spektrums. Die »Hör-Bar« der
Ausstellung »In die Tiefe gehen« bietet ein besonderes Klangerlebnis und die
Möglichkeit, die Erde völlig neu und sinnlich zu erfahren.
Visualisierte Töne
Projekt »Kookoon InnerEarth«
79
Institut für
Geophysik Leipzig
80
Dankeschön
AlpTransit Gotthard AG · Amt für Bau und Verkehr, Hamburg · Baroid GmbH · Chamber
of Commerce, South Africa · DB Projekte Süd GmbH · GSTT · DMT · Deutsches BergbauMuseum · Deutsches Erdölmuseum · Deutsches Museum München · Deutsches Technikmuseum Berlin · Ed. Züblin AG · Emschergenossenschaft Lippeverband · EnBW · EXXON
Deutschland · Feuerwehr Hamburg · GFZ Potsdam · Geologischer Dienst NRW · GEOZentrum an der KTB · H. D. Weickert · Haus der Wirtschaft Stuttgart · Herrenknecht AG
· Ingenhoven Overdiek · Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben ·
Institut für Unterirdisches Bauen · KBB · Liebherr · mts · MITGAS · Montanarchäologie
Goslar · Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung · Niedersächsisches Landesmuseum · Oberharzer Bergwerkmuseum · Pergamon Museum · Prof. Dr. Blume · Rheinisches
Landesamt für Denkmalpflege · Rohölaufsuchungsgesellschaft · RUHRGAS AG · RuhrUniversität Bochum · RWE DEA AG · RWTH Aachen · Saint Gobain Gussrohr GmbH &
Co. KG · smartcube® GmbH · SOCON GmbH · Stadt Bad Urach · Stadt Hamburg · Stadt
Leipzig · Stadt Mechernich · Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur · TU
Berlin · TU Clausthal · Tracto-Technik GmbH · Universität Göttingen · Universität
Hamburg · Universität Leipzig · Universität Potsdam · Universität Tübingen · WEG
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Ausstellungsaufbau Stuttgart
Montage des Ausstellungssystems
Das Ausstellungsteam
Leitung Dr. Ludwig Stroink, Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, Potsdam
Konzeption, Text & Realisierung Dr. Andreas Gundelwein,
Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, Potsdam
Grafik, Gestaltung & Layout Grit Schwalbe,
Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, Potsdam
Verträge & Organisation Nicole Adamczak; Dr. Alexander Rudloff,
Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN, Potsdam
Redaktion & Lektorat Dr. Ortwin Reichold, Berlin
Ausstellungsarchitektur Jeannette Witrahm, Luxemburg
Messebau Brandt Messebau, Falkensee
Hörstation Hinz und Kunst, Braunschweig; Holger Schütte, Liebenburg
Videoproduktion & Elektronik VisionConcept, Hamburg
Modellbau Bertram Heyn, Göttingen; Wanderndes Museum, Universität Kiel
Aufbau Dahle & Zellmann, Goslar
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Blick in die Ausstellung im Stuttgarter
»Haus der Wirtschaft«
Licht und Transparenz kennzeichnen die Ausstellung
84
Tafeln zur Geschichte der »Eroberung
des Untergrundes durch den Menschen«
»Zeitzeugen«, archäologische Fundstücke,
belegen die frühe Nutzung des Untergrundes
durch den Menschen.
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Ausstellungseröffnung im Stuttgarter
»Haus der Wirtschaft« am 20. April 2004
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Archäologische Kostbarkeiten
Steinzeitliche Grabungswerkzeuge
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ISBN 3-9808780-2-3
Die Wanderausstellung »In die Tiefe gehen – Erkundung und Nutzung des
Untergrundes« ist ein Beitrag zu dem Forschungs- und Entwicklungsprogramm
GEOTECHNOLOGIEN. Die Forschungsvorhaben dieses Programms sollen dazu
beitragen, nachhaltige Konzepte zur Nutzung der Erde und zum Schutz der auf
ihr lebenden Menschen zu entwickeln. Die Forschungsprojekte konzentrieren
sich daher auf 13 thematische Schwerpunkte, die sich durch ihre gesellschaftliche Relevanz und ihr besonderes Potenzial zur interdisziplinären und anwendungsorientierten Forschung auszeichnen. Das Programm GEOTECHNOLOGIEN
hat eine Laufzeit von 10 Jahren und wird durch das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) gefördert. (www.geotechnologien.de)
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