Fortum - Pneumonie Aktuell 2017

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Fortumy
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Fortum y 0,5 g
Fortum y 1,0 g
Fortum y 2,0 g
Wirkstoff: Ceftazidim
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung der Arzneimittel
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Antibiotika, Cephalosporin
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
Fortum 0,5 g
1 Injektionsflasche Fortum 0,5 g mit
0,652 g Trockensubstanz enthält
0,5821 g Ceftazidim-Pentahydrat,
entsprechend 0,5 g Ceftazidim.
Fortum 1,0 g
1 Injektions-/Infusionsflasche Fortum 1,0 g
mit
1,303 g Trockensubstanz enthält
1,164 g Ceftazidim-Pentahydrat,
entsprechend 1,0 g Ceftazidim.
Fortum 2,0 g
1 Injektions-/Infusionsflasche Fortum 2,0 g
mit
2,606 g Trockensubstanz enthält
2,328 g Ceftazidim-Pentahydrat,
entsprechend 2,0 g Ceftazidim.
3.3 Sonstiger Bestandteil
Natriumcarbonat, wasserfrei.
4. Anwendungsgebiete
Schwere Infektionen, wenn diese durch
Ceftazidim-empfindliche Erreger verursacht
sind.
Infektionen
– der Atemwege, einschließlich Hals-, Nasen- und Ohreninfektionen;
– der Nieren und ableitenden Harnwege;
– der Haut und des Weichteilgewebes;
– der Geschlechtsorgane einschließlich
Gonorrhoe;
– des Bauchraumes, z. B. Bauchfellentzündung (Peritonitis);
– der Knochen und der Gelenke;
– als Folge von Hämo- oder Peritonealdialyse.
Sepsis, Hirnhautentzündung (Meningitis), zur
Infektionsprophylaxe bei Patienten mit geschwächter Abwehrlage.
Juni 2002
Ceftazidim ist im Allgemeinen gegen folgende Erreger wirksam:
Grampositive Erreger:
Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindliche Keime), Staphylococcus epidermidis (Methicillin-empfindliche Keime), Streptococcus pyogenes (A), Streptococcus Gruppe B, Streptococcus mitis, Streptococcus
spp., Streptococcus pneumoniae.
Gramnegative Erreger:
Pseudomonas aeruginosa, Pseudomonas
spp., Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae, Klebsiella spp., Citrobacter spp., Serratia spp., Proteus mirabilis, Proteus vulgaris,
Proteus rettgeri, Morganella morganii (vor0877-u886 -- Fortum -- n
mals Proteus morganii), Providencia spp.,
Salmonella spp., Shigella spp., Yersinia enterocolitica, Pasteurella multocida, Haemophilus influenzae (einschließlich Ampicillinresistenter Stämme), Haemophilus parainfluenzae (einschließlich Ampicillin-resistenter
Stämme), Neisseria gonorrhoeae, Neisseria
meningitidis.
Anaerobier:
Peptococcus spp., Peptostreptococcus
spp., Streptococcus spp., Propionibacterium
spp., Fusobacterium spp..
Erreger, deren Empfindlichkeit variiert, sind:
Bacteroides spp. (einschließlich Bacteroides
fragilis), Acinetobacter spp., Micrococcus
spp., Clostridium spp., Enterobacter spp..
Bei Infektionen durch Salmonella typhi, paratyphi A und B liegen keine hinreichenden
klinischen Erfahrungen vor.
Ceftazidim ist nicht wirksam gegen:
Treponema pallidum, Staphylococcus spp.
(Methicillin-resistente Keime), Enterococcus
(Streptococcus) faecalis, Streptococcus faecium, Clostridium difficile, Listeria monocytogenes, Campylobacter spp..
Bei Patienten mit schweren PseudomonasInfektionen, die unter der Ceftazidim-Therapie nicht ausreichend auf die Behandlung
ansprechen, sollte die Empfindlichkeit der
Erreger überprüft werden.
6. Nebenwirkungen
Veränderungen der Blutbestandteile
Erhöhung oder Verminderung der Zahl der
Blutplättchen (Thrombozytose, Thrombozytopenie) und Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Neutropenie),
Agranulozytose, Anstieg der eosinophilen
Blutkörperchen (Eosinophilie), Vermehrung
der Lymphozyten (Lymphozytose), sehr selten hämolytische Anämie.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Masernähnliche (makulopapulöse) oder
nesselsuchtartige (urtikarielle) Ausschläge,
Fieber, Juckreiz. Wie auch bei anderen
Cephalosporinen sind vereinzelt Fälle von
Erythema multiforme, Stevens-JohnsonSyndrom und toxisch epidermaler Nekrolyse berichtet worden. Sehr selten QuinckeÖdem und Anaphylaxie (einschließlich
Bronchospasmus und Blutdruckabfall). In
diesen Fällen ist die Fortum-Behandlung abzusetzen und ggf. eine Notfallbehandlung
durchzuführen. Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein.
Neben anderen gebräuchlichen Notfallmaßnahmen (Kopf-Oberkörper-Tieflage, Freihalten der Atemwege, Beatmung, Anlage eines
i.v. Dauertropfs) ist die sofortige Gabe von
Sympathomimetika (i.v.), Glukokortikoiden
i.v. (z. B. 250 – 1000 mg Prednisolon oder
äquivalente Mengen eines Derivats) und/
oder Antihistaminika angezeigt.
Beeinflussung der Leberfunktion
Überempfindlichkeit gegen Cephalosporine.
Erhöhung von Leberenzymen im Serum
(AST, ALT, LDH, γ-GT, alkalische Phosphatase).
Hinweis:
Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes
Bei Penicillinempfindlichkeit muss eine
mögliche Kreuzallergie beachtet werden. Vor
Therapiebeginn muss geklärt werden, ob
der Patient zuvor Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Ceftazidim, andere Cephalosporine, Penicilline oder auch andere Arzneimittel entwickelt hat.
Übelkeit und Erbrechen, Durchfälle, Bauchschmerzen und sehr selten Mundsoor oder
pseudomembranöse Kolitis. Wie auch bei
anderen Cephalosporinen kann die Kolitis in
Zusammenhang mit Clostridium difficile stehen und als pseudomembranöse Kolitis verlaufen.
5. Gegenanzeigen
Bei Patienten, die auf Penicilline oder andere
Betalaktame eine allergische Reaktion gezeigt haben, ist besondere Vorsicht geboten
(siehe 6. Nebenwirkungen).
Wie bei anderen Cephalosporinen mit erweitertem Spektrum und Penicillinen können
anfänglich empfindliche Stämme von Enterobacter spp. und Serratia spp. eine Resistenz während der Therapie mit Ceftazidim
entwickeln. Wenn klinisch angebracht, sollte
während der Behandlung von solchen Infektionen ein regelmäßiger Test auf Empfindlichkeit in Betracht gezogen werden.
Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit
Tierexperimentelle Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf Missbildungen oder
eine fruchtschädigende Wirkung. Dennoch
sollte Fortum während der Schwangerschaft,
insbesondere in den ersten drei Monaten,
nur unter sorgfältiger Abwägung von Nutzen
und möglichem Risiko angewendet werden.
Da Fortum in geringen Mengen in die Muttermilch übergeht, soll es stillenden Frauen
nur unter strenger Indikationsstellung gegeben werden.
Hinweis:
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen
ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Kolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in diesen
Fällen Fortum sofort abzusetzen und eine
geeignete Therapie (z. B. Vancomycin oral,
4-mal 250 mg täglich) einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
Lokale Reaktionen
Entzündliche Reizungen der Venenwand
und Schmerzen und Entzündungen an der
Injektionsstelle.
Nierenfunktionswerte
Erhöhung des Blutharnstoffs, des HarnstoffStickstoffs im Blut und/oder der Serumkreatininwerte.
Sonstige Reaktionen
Seltenere unerwünschte Wirkungen mit häufig unklarer Ursache können sein:
Candidiasis im Urogenitaltrakt, Vaginitis,
Kopfschmerzen, Schwindel, Parästhesie und
schlechter Geschmack im Mund. Sehr selten trat Gelbsucht auf. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, bei denen die
Dosis nicht entsprechend herabgesetzt wor1
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Fortumy
den war, wurde über neurologische Folgeerscheinungen mit Tremor, Myoklonien,
Krämpfen, Enzephalopathie und Koma berichtet.
Um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden,
sollten die Dosierungsrichtlinien bei eingeschränkter Nierenfunktion beachtet werden
(siehe 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben). Bei längerfristiger Anwendung kann
es zu vermehrtem Wachstum von nichtempfindlichen Keimen (z. B. Candida, Enterokokken) kommen, so dass es u. U. erforderlich ist, die Behandlung zu unterbrechen
bzw. geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu
treffen.
Während einer länger andauernden Behandlung sollte der Patient regelmäßig überwacht werden.
7. Wechselwirkungen mit anderen
Mitteln
Hochdosierte Behandlungen mit Cephalosporinen sollten mit Vorsicht durchgeführt
werden bei Patienten, die gleichzeitig stark
wirkende Saluretika (z. B. Furosemid) oder
potenziell nephrotoxische Präparate (z. B.
Aminoglykosid-Antibiotika) erhalten, weil
eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion
durch solche Kombinationen nicht ausgeschlossen werden kann. Klinische Erfahrungen zeigen allerdings, dass dieses mit
Fortum in der empfohlenen Dosierung unwahrscheinlich ist.
Bei Kombination von Fortum mit Chloramphenicol sollte berücksichtigt werden, dass
die Wirkung von Fortum möglicherweise
durch antagonistische Effekte zwischen beiden Substanzen beeinträchtigt sein kann.
Einfluss auf Laborparameter
Unter der Behandlung mit Fortum kann in
seltenen Fällen der Coombs-Test falsch positiv ausfallen.
Ebenso können nicht-enzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung ein falsch
positives Resultat ergeben. Deshalb ist der
Harnzucker unter der Therapie mit Fortum
enzymatisch zu bestimmen.
8. Warnhinweise
Keine.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Fortum ist in Natriumhydrogencarbonatlösungen weniger stabil als in anderen Infusionslösungen und sollte deshalb damit
nicht gemischt werden.
Fortum darf nicht mit Aminoglykosiden im
Infusionsbesteck oder in der Spritze gemischt werden.
Bei Zugabe von Vancomycin zu Fortum-Lösungen kann ein Niederschlag entstehen.
Bei Therapie mit beiden Arzneimitteln empfiehlt es sich deshalb, das Infusionsgerät
auszuspülen, bevor das andere Arzneimittel
verabreicht wird.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Dosierung bei normaler Nierenfunktion
Erwachsene:
Die übliche Tagesdosis beträgt zwischen 2
und 6 — im Regelfall 3 bis 4 — Gramm
2
Tabelle 1: Dosierung bei normaler Nierenfunktion
Erwachsene
Art der Infektion
Einzeldosis
Dosierungsintervall
Tagesdosis
Unkomplizierte Infektionen, bei denen ein
empfindlicher Erreger nachgewiesen oder
vermutet werden kann; Harnwegsinfektionen
1g
12 Std.
2g
Infektionen, bei denen verschiedene Erreger
mit hoher bis mittlerer Empfindlichkeit
nachgewiesen oder vermutet werden können
1g
2g
8 Std.
12 Std.
3g
4g
Unklare bakterielle Erkrankungen, die nicht
lokalisiert werden können sowie bei
bedrohlichem Zustand des Patienten
2g
8 Std.
6g
Patienten mit Mukoviszidose
2 ( – 3) g
8 Std.
6 ( – 9) g
Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder
Neugeborene, Säuglinge 0 – 8 Wochen
12,5 – 30 mg/kg Körpergewicht alle 12 Std.
Säuglinge ab 2 Monate bis unter 1 Jahr
25 – 50 mg/kg Körpergewicht alle 12 Std.
Kleinkinder und Kinder ab 1 Jahr
bis 14 Jahre
15 – 50 mg/kg Körpergewicht alle 12 Std.
oder
10 – 33 mg/kg Körpergewicht alle 8 Std.
Infektionen bei Kindern bis 14 Jahre, die eine
höhere Dosierung von Antibiotika erfordern, z. B.
bei Mukoviszidose oder bakterieller Meningitis.
bis zu 50 mg/kg Körpergewicht alle 8 Std.
(Maximaldosis: 6 g/Tag)
Fortum. Diese Gesamtdosis kann entsprechend der Tabelle 1 aufgeteilt werden.
Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und
Kinder:
Die Dosierung von Fortum richtet sich nach
Alter und Gewicht des Kindes gemäß Tabelle 1.
Dosierung bei älteren Patienten
Da Ceftazidim fast ausschließlich renal ausgeschieden wird, kann bei älteren Patienten
aufgrund einer verminderten Nierenfunktion
eine Dosisanpassung erforderlich sein. Dies
gilt insbesondere für über 75-jährige Patienten. Normalerweise sollte in der Akutphase
einer Infektionserkrankung bei älteren Patienten eine Tagesdosis von 3 g Ceftazidim
nicht überschritten werden (siehe auch Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion).
Bei guter Nierenfunktion oder bei besonders
schweren Infektionen können auch höhere
Tagesdosen gegeben werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Da Ceftazidim fast ausschließlich renal ausgeschieden wird, sollte die Dosierung entsprechend dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung reduziert werden. In Fällen,
bei denen die Dosis nicht angemessen reduziert worden war, wurden gelegentlich
neurologische Folgeerscheinungen (siehe
6. Nebenwirkungen) berichtet.
Erwachsene:
Initial können 1 – 2 g verabreicht werden.
Nach dieser Initialdosis gelten die Empfehlungen der Tabelle 2 (Seite 3) für die Erhaltungsdosierung. Die angegebenen reduzierten Einzeldosen beruhen auf einer angenommenen Dosierung von 4 g/Tag bei normaler Nierenfunktion. Würden bei normaler
Nierenfunktion 6 g/Tag gegeben werden,
können die entsprechenden Einzeldosen in
Tabelle 2 (Seite 3) um 50 % heraufgesetzt
bzw. das Dosierungsintervall entsprechend
verkürzt werden. Bei diesen Patienten sollten
die Ceftazidim-Werte vor einer erneuten Injektion 40 mg/l nicht überschreiten.
Wenn nur die Serumkreatininwerte bekannt
sind, kann die Kreatinin-Clearance nach folgender Formel (Cockcroft-Gleichung) ermittelt werden:
Kreatinin-Clearance (ml/min) =
Körpergewicht (kg) g(140 – Alter in Jahren)
72 gSerumkreatinin (mg/dl)
Für Frauen muss das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert werden. (Für die Umrechnung von µmol/l in mg/dl wird der Serumkreatininwert durch den Faktor 88,4 dividiert.)
Kinder und Säuglinge ab 2 Monate:
Initial können die angegebenen Normaldosen verabreicht werden. Nach dieser Initialdosis gelten die Empfehlungen der Tabelle 2 (Seite 3) für die Erhaltungsdosis.
Für Kinder ab 1 Jahr mit Nierenfunktionseinschränkung, die bei normaler Nierenfunktion
die Maximaldosis von 6 g/Tag erhalten würden, kann die angegebene Einzeldosis um
50 % heraufgesetzt bzw. das Dosierungsintervall entsprechend verkürzt werden. Bei
diesen Patienten sollten die Ceftazidim-Werte vor einer erneuten Injektion 40 mg/l nicht
überschreiten.
Dosierung bei Dialyse
Fortum ist dialysierbar. Die Serum-Halbwertszeit von Fortum liegt während der Hämodialyse zwischen 3 und 5 Stunden. Nach
Beendigung der Dialyse ist es erforderlich,
die entsprechende Erhaltungsdosis erneut
zu verabreichen. Fortum kann auch bei Peritonealdialyse und kontinuierlicher ambulanter Peritonealdialyse (CAPD) verabreicht
0877-u886 -- Fortum -- n
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werden. Fortum kann in die Dialyselösung
(im Allgemeinen 125 – 250 mg auf 2 l Lösung) gegeben werden.
Bei Patienten unter venovenöser Hämofiltration und venovenöser Hämodialyse gelten
die in Tabelle 3 und 4 aufgeführten Dosierungsempfehlungen.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die einzelnen Fortum-Darreichungsformen
können gemäß Tabelle 5 injiziert werden.
Die Trockensubstanz wird in der Injektionsoder Infusionsflasche gelöst. Die Flaschen
stehen unter leichtem Unterdruck. Nach Zugabe des Lösungsmittels zur Trockensubstanz kommt es zur Kohlendioxidentwicklung und zum Druckanstieg. Die aufgezogene Lösung kann noch kleine Kohlendioxidbläschen enthalten, die aber bedeutungslos
sind.
Kombinationstherapie: Sofern diese angezeigt ist (z. B. bei Agranulozytose), kann Fortum mit Aminoglykosid-Antibiotika oder anderen Betalaktam-Antibiotika kombiniert
werden. Fortum darf dabei nicht mit Aminoglykosiden im Infusionsbesteck oder in der
Spritze gemischt werden. Bei Kombination
mit Aminoglykosiden sollte die Nierenfunktion überwacht werden (siehe 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln). Bei Verdacht
auf Infektionen mit Bacteroides fragilis kann
Fortum auch mit Antibiotika, die gegen
Anaerobier wirksam sind, kombiniert werden.
Intramuskuläre Injektion
Die Trockensubstanz wird in Wasser für Injektionszwecke gelöst und tief intraglutäal
oder lateral in den Oberschenkel injiziert.
Fortum wird im Allgemeinen intramuskulär
ohne Zusatz eines Lokalanästhetikums gut
vertragen.
Bei Bedarf kann Fortum in 1,5 bzw. 3 ml Lidocainhydrochloridlösung (0,5 %, 1 %) gelöst
verabreicht werden. Eine intravasale Injektion ist dabei zu vermeiden.
Mischungen von Fortum mit Lidocain-Lösungen (0,5 %, 1 %) können 24 Stunden
bei Raumtemperatur (nicht über +25 tC)
aufbewahrt werden.
Tabelle 2: Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Erwachsene
KreatininClearance
(ml/min)**
Serum-Kreatinin (ca.)*
in µmol/l; (in mg/dl)
empfohlene
Einzeldosis
(g)
Dosierungsintervall
(h)
50 – 31
30 – 16
15 – 6
O5
150 – 200
200 – 350
350 – 500
Y500
1,0
1,0
0,5
0,5
12
24
24
48
* Die Serum-Kreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben; dieses gilt insbesondere für
ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serum-Kreatinin-Konzentration überschätzt wird.
** Bezogen auf die Körperoberfläche.
Kinder und Säuglinge ab 2 Monate
KreatininClearance
(ml/min)**
Serum-Kreatinin (ca.)*
in µmol/l; (in mg/dl)
empfohlene
Einzeldosis
(mg/kg)
Dosierungsintervall
(h)
50 – 31
30 – 16
15 – 6
O5
150 – 200
200 – 350
350 – 500
Y500
25
25
12,5
12,5
12
24
24
48
Intravenöse Infusion
Juni 2002
Für die intravenöse Infusion wird die Trockensubstanz mittels einer Überleitungskanüle in 40 ml Wasser für Injektionszwecke
gelöst und entweder als Kurzinfusion (bis zu
30 Minuten) oder als Dauertropfinfusion gegeben. Bei einer laufenden Infusion kann die
Lösung in den Infusionsschlauch injiziert
werden. Fortum kann mit gebräuchlichen Infusionslösungen gemischt werden (siehe
Mischbarkeit).
Wichtiger Hinweis:
Die intraarterielle Injektion kann zu arteriellen
Spasmen und Nekrosen führen und muss
daher vermieden werden.
0877-u886 -- Fortum -- n
(1,7 – 2,3)
(2,3 – 4,0)
(4,0 – 5,6)
( Y5,6)
* Die Serum-Kreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben.
** Bezogen auf die Körperoberfläche.
Tabelle 3: Dosierung unter kontinuierlicher venovenöser Hämofiltration
Kreatinin-Clearance
(ml/min)
0
5
10
15
20
Erhaltungsdosisa) (mg) bei einer Ultrafiltrationsrate von:
5 ml/min
16,7 ml/min
33,3 ml/min
250
250
250
250
500
250
250
500
500
500
50 ml/min
500
500
500
500
500
500
500
750
750
750
Verabreichungsintervall für die Erhaltungsdosis: 12 Stunden
a)
Tabelle: 4: Dosierung unter kontinuierlicher venovenöser Hämodialyse
Kreatinin-Clearance
(ml/min)
Intravenöse Injektion
Für die intravenöse Injektion wird die Trockensubstanz in 5 bzw. 10 ml Wasser für
Injektionszwecke gelöst und langsam (über
3 – 5 Minuten) direkt injiziert.
(1,7 – 2,3)
(2,3 – 4,0)
(4,0 – 5,6)
( Y5,6)
0
5
10
15
20
Erhaltungsdosisa) (mg) bei einer Dialysatzuflussrate von:
1,0 l/h
2,0 l/h
Ultrafiltrationsrate
Ultrafiltrationsrate
0,5 (l/h)
1,0 (l/h)
2,0 (l/h)
0,5 (l/h)
1,0 (l/h)
500
500
500
500
750
500
500
500
750
750
500
750
750
750
1000
500
500
500
750
750
500
500
750
750
750
2,0 (l/h)
750
750
1000
1000
1000
Verabreichungsintervall für die Erhaltungsdosis: 12 Stunden
a)
Tabelle 5: Lösungsmittelmenge für die Injektion/Infusion der einzelnen Fortum-Darreichungsformen
Fortum 0,5 g
Fortum 1,0 g
Fortum 2,0 g
i.m.-Injektion
i.v.-Injektion
i.v.-Infusion
1,5 ml
3 ml
—
5 ml
10 ml
10 ml
40 ml
40 ml
40 ml
3
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Mischbarkeit
Hydrocortison (als Hydrocortison-21-hydrogenphosphat, Natriumsalz) 1 mg/ml in
0,9%iger Natriumchlorid- oder 5%iger Glukoselösung, Cefuroxim (als Cefuroxim-Natrium) 3 mg/ml in 0,9%iger Natriumchloridlösung, Heparin 10 I.E./ml oder 50 I.E./ml in
0,9%iger Natriumchloridlösung, Kaliumchlorid 10 mÄquivalent/l oder 40 mÄquivalent/l in
0,9%iger Natriumchloridlösung.
Fortum ist mit folgenden Infusionslösungen
bei Raumtemperatur (nicht über +25 tC) bis
zu 24 Stunden kompatibel (Ceftazidim-Konzentration zwischen 1 mg/ml und 40 mg/ml):
Natriumchloridlösung 0,9 %,
1/6 M Natriumlaktatlösung,
Ringer-Laktat-Lösung,
Glukoselösung 5 % und 10 %,
Glukoselösung 5 %+Natriumchloridlösung 0,9 %,
Glukoselösung 5 %+Natriumchloridlösung 0,225 %,
Glukoselösung 5 %+Natriumchloridlösung 0,45 %,
Glukoselösung 4 %+Natriumchloridlösung 0,18 %,
Dextran 40 10 %+Natriumchloridlösung 0,9 %,
Dextran 40 10 %+Glukoselösung 5 %,
Dextran 70 6 %+Natriumchloridlösung 0,9 %.
Fortum ist in Konzentrationen zwischen
0,05 mg/ml und 0,25 mg/ml mit Dialyselösungen zur Intraperitonealdialyse (Magnesiumchlorid 0,015 %, Calciumchlorid
0,026 %, Natriumlaktat 0,5 %, Natriumchlorid 0,56 %, wasserfreie Glukose 1,36 %,
Natriumdisulfit 0,005 %) bei Raumtemperatur (nicht über +25 tC) bis zu 24 Stunden
kompatibel.
Unter gleichen Bedingungen sind Mischungen mit folgenden anderen Arzneimittellösungen bei einer Ceftazidim-Konzentration
von 4 mg/ml kompatibel:
Eine gleiche Haltbarkeitsdauer haben auch
Mischungen aus Fortum-Lösung (500 mg/
1,5 ml) und Metronidazol-Injektionslösung
(500 mg/100 ml). Mischungen von Fortum
mit Lidocainhydrochloridlösungen (0,5 %,
1 %) können ebenfalls 24 Stunden bei
Raumtemperatur (nicht über +25 tC) aufbewahrt werden.
de, kann es dialysiert werden. Die Serumhalbwertszeit von Fortum während der Hämodialyse liegt zwischen 3 und 5 Stunden.
Untersuchungen über das Verhalten von
Fortum bei forcierter Diurese liegen nicht vor.
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Fortum ist ein degenerativ bakterizid wirkendes Cephalosporin-Antibiotikum, das seine
Wirkung durch die Verhinderung der Zellwandsynthese der Bakterien entfaltet. Als
Wirkungsmechanismus ist eine Inaktivierung der Transpeptidasen anzusehen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlungsdauer ist vom Ansprechen
der Erreger und dem klinischen und bakteriologischen Erscheinungsbild abhängig.
Nach Entfieberung oder Abklingen der klinischen Symptome sollte die Behandlung
noch mindestens 2 Tage fortgesetzt werden.
Bei längerfristiger Anwendung kann es zu
vermehrtem Wachstum von nicht-empfindlichen Keimen (z. B. Candida, Enterokokken)
kommen, so dass es u. U. erforderlich ist, die
Behandlung zu unterbrechen bzw. geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Während
einer länger dauernden Behandlung sollte
der Patient regelmäßig überwacht werden.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Untersuchungen zur akuten Toxizität von
Ceftazidim wurden an Mäusen, Ratten und
Hunden durchgeführt. Die LD50 betrug zwischen Y5000 bis 7100 mg/kg.
Untersuchungen zur chronischen Toxizität
wurden für 1 Monat an Ratten und Hunden
durchgeführt, mit vergleichbaren Ergebnissen nach i.v. oder s.c. Applikation. Bis zu
einer Tagesdosis von 300 mg/kg bzw.
540 mg/kg wurden keine pathologischen
Veränderungen bzw. keine spezifische Toxizität beobachtet.
In reproduktionstoxikologischen Untersuchungen an Ratten und Kaninchen konnten
keine teratogenen Wirkungen von Ceftazidim festgestellt werden. Ratten erhielten Ceftazidim bis zu einer Maximaldosis von
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Intoxikationen durch Cephalosporine sind
nicht bekannt. Falls Fortum überdosiert wur-
Tabelle 6
4
500 mg
i.m
500 mg
i.v.
Bolus
500 mg
i.v.
Inf.
1g
i.m.
1g
i.v.
Bolus
1g
i.v.
Inf.
2g
i.v.
Bolus
2g
i.v.
Inf.
Anfangs(spitzen)konzentration (mg/l)
18
57
39
37
110
83
210
188
Verteilungsvolumen (I)
21
17
16
16
16
17
–
15
Volumen des zentralen Kompartiments (I)
–
9
–
–
9
–
–
–
Volumen des peripheren Kompartiments (I)
–
8
–
–
7
–
–
–
Fläche unter der Serumspiegelkurve
(mg/1 Std.)
79
64
76
154
153
151
–
303
Plasmaclearance (ml/min)
108
132
112
111
111
111
–
111
Urin recovery (%)
0 – 2 Std.
2 – 4 Std.
4 – 8 Std.
8 – 24 Std.
Total
36
30
22
6
94
57
18
12
6
93
46
23
13
7
89
31
26
18
6
82
50
18
13
6
88
50
18
12
4
84
92
55
19
10
4
89
Ceftazidim/Kreatinin-Clearance-Verhältnis
0,91
0,83
0,85
0,78
0,81
0,77
–
0,76
Nierenclearance (ml/min)
102
120
100
90
98
93
–
98
Nierenclearance nach Probenecid
–
110
–
–
100
–
–
–
Eliminationshalbwertszeit (Std.)
2,2
1,7
1,7
1,7
1,9
1,8
1,6
1,6
Eliminationshalbwertszeit (Std.)
nach Probenecid
–
1,7
–
–
1,9
–
–
–
0877-u886 -- Fortum -- n
Fachinformation
Fortumy
6,5 g/kg/Tag und Kaninchen bis zu 0,2 g/kg/
Tag.
Die Nachkommen von behandelten Mäusen
entwickelten sich während der Säugephase
normal. Die Fruchtbarkeit der Mäuse blieb
unbeeinflusst, obwohl die Gewichtszunahme der 1. und 2. Generation leicht verändert
war.
Alle durchgeführten Mutagenitätstests ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung von Ceftazidim.
13.3 Pharmakokinetik
Fortum wird nach oraler Gabe praktisch
nicht resorbiert, so dass dessen therapeutische Anwendung ausschließlich parenteral
erfolgen muss. Die wichtigsten pharmakokinetischen Parameter der einzelnen Darreichungs- und Anwendungsformen sind in
der Tabelle 6 (Seite 4) gezeigt.
Da Fortum fast ausschließlich über die Nieren durch glomeruläre Filtration ausgeschieden wird — die Ausscheidung über die Galle ist O1 % — verlängert sich die Serumhalbwertszeit mit Abnahme der Nierenfunktion. Bei Neugeborenen kann die Serumhalbwertszeit infolge der in den ersten Lebenswochen noch unreifen Nierenfunktion
auf das 3 – bis 4fache der Werte für Erwachsene verlängert sein. Dies ist bei der Dosierung von Fortum zu berücksichtigen. Die Serumhalbwertszeit bei älteren Patienten mit
normaler Nierenfunktion beträgt ca. 2,8 Stunden Die Eiweißbindung von Fortum im Serum beträgt ca. 10 % und ist unabhängig
von der Konzentration.
Im Gewebe werden Ceftazidim-Konzentrationen erreicht, die über den für die meisten
pathogenen Keime minimalen Hemmkonzentrationen liegen, z. B. in den Knochen, im
Herzen, in der Galle, im Sputum, im Kammerwasser, in der Synovial-, Pleural- und Peritonealflüssigkeit. Ceftazidim passiert die Plazenta relativ schnell. Ceftazidim passiert die
Blut-Hirn-Schranke, bei Entzündung der Meningen werden therapeutische Konzentrationen von 4 – 20 mg/l oder mehr in der Zerebrospinalflüssigkeit erreicht. Liegt keine Entzündung vor, gelangen nur sehr geringe
Mengen in den Liquor.
Fortum wird im Körper nicht metabolisiert.
13.4 Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit von Fortum nach i.m.
Injektion ist vollständig.
14. Sonstige Hinweise
Fortum sollte während der Schwangerschaft
und Stillzeit nur unter sorgfältiger Abwägung
von Nutzen und Risiko verabreicht werden,
da es plazentagängig ist und in die Muttermilch übergeht.
Fortum enthält etwa 52 mg Natrium
(2,3 mÄquivalent) pro 1 g Ceftazidim.
15. Dauer der Haltbarkeit
Juni 2002
3 Jahre
Es sollten normalerweise nur frisch zubereitete Lösungen verwendet werden. Im Ausnahmefall kann die Lösung bei Raumtemperatur (nicht über +25 tC) bis zu 24 Stunden
bzw. bei Lagerung im Kühlschrank bis zu
7 Tagen aufbewahrt werden.
0877-u886 -- Fortum -- n
Bei zubereiteten Lösungen von Fortum kann
bei Lagerung eine Intensivierung der
schwach gelblichen Farbe auftreten, die bei
Beachtung der angegebenen Lagerungsempfehlungen ohne Bedeutung für die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Antibiotikums ist.
16. Besondere Lager- und
Aufbewahrungshinweise
Nicht über +25 tC aufbewahren.
Vor Licht schützen.
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Fortum 0,5 g
5 Injektionsflaschen mit Trockensubstanz
ohne Lösungsmittel sowie
5 Injektionsflaschen mit Trockensubstanz +
5 Ampullen mit 5 ml Wasser für Injektionszwecke
Die Trockensubstanz kann wahlweise zur
i.m. Injektion in 1,5 ml oder zur i.v. Injektion in
5 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst
werden.
Fortum 1,0 g
5 Injektions-/Infusionsflaschen mit Trockensubstanz ohne Lösungsmittel sowie
5 Injektions-/Infusionsflaschen mit Trockensubstanz +
5 Flaschen mit 40 ml Wasser für Injektionszwecke
Die Trockensubstanz kann wahlweise zur
i.m. Injektion in 3 ml, zur i.v. Injektion in 10 ml
oder zur i.v. Infusion in 40 ml Wasser für
Injektionszwecke gelöst werden.
Fortum 2,0 g
5 Injektions-/Infusionsflaschen mit Trockensubstanz ohne Lösungsmittel sowie
5 Injektions-/Infusionsflaschen mit Trockensubstanz +
5 Flaschen mit 40 ml Wasser für Injektionszwecke
Die Trockensubstanz kann wahlweise zur i.v.
Injektion in 10 ml oder zur i.v. Infusion in
40 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst
werden.
18. Stand der Information
Juni 2002
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG
80700 München
Service Tel.: 0800 1 22 33 55
Service Fax: 0800 1 22 33 66
e-mail: produkt.info´gsk.com
http://www.glaxosmithkline.de
Mitvertrieb:
Cascan GmbH & Co. KG
23843 Bad Oldesloe
PAE 1640 – 42, 1937 – 39, 2205 – 07
Zentrale Anforderung an:
Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie e. V.
FachInfo-Service
Postfach 12 55
88322 Aulendorf
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