durch Fitness

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FITNESS
S
eit vielen Jahren empfehlen Gesundheitsexperten ein
regelmäßiges Training mit Fitnessgeräten, um das körperliche und geistige Wohlbefinden zu verbessern. Waren die Fachleute früher weniger wählerisch, wenn es um die
Geräteauswahl ging, wird heute sehr genau auf die spezifischen
Typen der Trainingsgeräte und -möglichkeiten geachtet. Denn
wahlloses Trainieren an einem Gerät kann sich durchaus auch
negativ auswirken. Stattdessen werden individuelle Programme
erarbeitet, die nicht nur auf bestimmte Beschwerden am Bewegungsapparat, sondern auch auf das Thema Gewichtsreduktion
eingehen. Abwechslung ist wichtig: Laufbänder, elliptische
Trainer, multifunktionale Stationen, Crosstrainer, Stepper, Rudergeräte... der Markt bietet ein riesiges Sortiment.
Vom Luftbad zum Fitnessstudio
Fit
durch Fitness
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der heutige moderne Fitnessgedanke geboren. Bewegung an der frischen Luft sollte ein Ausgleich zur zunehmenden Industrialisierung sein.
Sogenannte Licht- und Luftbäder schossen wie Pilze aus
dem Boden. In diesen Arealen wurde streng nach Geschlecht
getrennt trainiert. Und bald schon wurden auch Programme
für das Heimturnen ausgetüftelt. Dabei war schon damals
Effizienz und Disziplin gewünscht. Aus dieser Zeit stammen
beispielsweise auch die heute noch sehr beliebten Ruder- und
Fahrrad (Spinning)-Geräte.
In den 1960er Jahren wurde die Fitnessbewegung in Deutschland aus den USA reimportiert und immer stärker kommerzialisiert. Die bedeutendsten Ikonen dieser Fitnessbewegung
sind Arnold Schwarzenegger (Bodybuilding) und Jane Fonda (Aerobic). Ein regelrechter Fitness-Boom setzte in den
1980er Jahren ein. Die Zahl der Fitnessstudios nahm rasant
zu. Endlich konnte jedermann und -frau gegen ein Entgeld
nach Lust und Laune trainieren und seinen Körper stählen.
Emotionale Fitness trainieren
Sie gehen einmal in der Woche
ins Fitnessstudio und absolvieren
ihre Übungen. Sehr gut! Doch
sind diese wirklich alle sinnvoll
und vor allem effektiv? Wir haben
Experten gefragt, wie man
es richtig macht.
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Neben dem kleinen Studio nebenan haben sich heute vor
allem Fitnessketten etabliert (35 % der Mitglieder trainieren
bei sog. Systemanbietern wie McFit, Holmes Place, MeridianSpa, Mrs.Sporty). Aktuell nutzen knapp 6 Millionen Mitglieder Fitness- und Wellnessangebote in deutschen Fitnessclubs. In einem guten Studio checken qualifizierte Trainer zu
Beginn den aktuellen Gesundheits- und Trainingszustand,
weisen in die Geräte ein, erstellen einen individuellen Trainingsplan und sind Ansprechpartner vor Ort.
Der letzte Schrei in den Studios sind nicht nur HightechTrainingsmaschinen mit Multimedia-Ausstattung, sondern
auch Trends wie die Dance-Machine, Callanetics, Switching,
Body-Transformer und Vacu-Stepper. Angesagt sind auch
Mind-Body-Fitness-Programme wie Pilates, Thai Chi oder
Yoga. Und auch exotische Angebote wie Jukari (Fit to Fly),
Zumba und Strip’N Dance haben immer mehr Fans. Ganz
neue Maßstäbe setzt das Training der emotionalen Fitness.
Durch visuelle, akustische, haptische und olfaktorische
Wahrnehmungen wie z. B. beim BodySense®-Konzept wird
das Fitnesstraining unterstützt.
Unter Fitness versteht man im allgemeinen körperliches aber
auch geistiges Wohlbefinden. Sie sorgt dafür, im Alltag leistungsfähig zu sein und Belastungen gut standzuhalten. Der
Begriff ist insofern schwierig, da er als Modebegriff nicht klar
definiert ist und von verschiedenen Personen und Interessengruppen differenziert interpretiert wird.
Fachleute definieren klassisches Fitnesstraining über die drei
Säulen Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft. Einen engen Zusammenhang gibt es dabei zwischen Ausdauer und Kraft. Bei
einem regelmäßigen Ausdauertraining nimmt auch unsere
Kraft zu. Es ist wichtig, ein ausgewogenes Fitnessprogramm
zu erstellen, das alle drei Säulen berücksichtigt.
Vor jedem Training steht die Aufwärmphase. Generell ist aerobes Ausdauertraining, also Cardiotraining, ein Schwerpunkt im
Fitnesstraining. Es wirkt sich positiv auf das Herzkreislaufsystem aus und kann in Verbindung mit richtiger Ernährung das
Gewicht reduzieren. Geeignet sind alle klassischen Ausdauersportarten wie Rad fahren, Laufen, Schwimmen, Walking und
Aerobic. Kraft- und Beweglichkeitstraining hilft vor allem bei
Rückenbeschwerden, wobei Kraft durch Gerätetraining oder
auch durch gymnastische Übungen, und die Beweglichkeit
durch Dehnübungen verbessert werden kann. Durch dieses
Training versucht man muskuläre Dysbalancen auszugleichen,
die durch Mangel an Bewegung entstanden sind. Eine ständig
sitzende Haltung verkürzt Hüftbeuger-, Brust-, Oberschenkelrückseiten-Muskulatur. Die Wadenmuskulatur leidet zusätzlich durch Schuhe mit hohen Absätzen. Diese vernachlässigten
Muskelgruppen können durch Dehnübungen verlängert und
die Gegenspieler (Antagonisten) durch Krafttraining gestärkt
werden. Zudem wird der passive Bewegungsapparat (Knochen, Knorpel, Bänder) ausgeglichen.
Es muss nicht immer der Club sein
Unser heutiges zeitknappes und bewegungsarmes Leben
erfordert unbedingt ein körperlich-ausgleichendes und motivierendes Training. Wer glaubt, keine Zeit fürs Fitnessstudio zu haben, kann mit geringem finanziellen Aufwand und
wenig Platzbedarf auch zu Hause sein eigenes kleines Studio
einrichten, mit Thera-Band, kleinen Hanteln und Springseil.
Für Hightech-Fans bietet sich eine der neuen Sport-SpieleKonsolen inklusive Kalorienverbrauch-Rechner an.
Egal, ob Fitnessclub oder Home-Studio – wichtig ist, Sie tun
etwas für sich und Ihren Körper. n
Sylvia Dinter
studierte Betriebswirtschaft. Sie war bei
verschiedenen nationalen und internationalen
Freizeitunternehmen in leitender Position. Seit
1991 ist sie Beraterin für die Sport-, Wellnessund Freizeit-Industrie und für Anbieter im
Freizeit- und Tourismussegment. 2008
gründete sie SD consulting services, eine Full
Service Beratung-Agentur für Freizeit, Fitness,
Wellness & Beauty.
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FITNESS
Wenig tun – mehr erreichen Fördern Sie die Kommunikation
zwischen Geist und Körper. Was der Geist tut, muss auch der Körper
tun und umgekehrt. Wissen wir auch alle, aber machen wir es auch?
Stress und Müdigkeit in unserem Geist-Körper-System führen zum
Zusammenbruch der Kommunikation. Jeder große Sportler weiß
jedoch, dass die Konzentration von Geist UND Körper die wesentliche
Voraussetzung für eine Höchstleistung ist. Das gilt auch im Alltag.
Multisensorisches Training
Muskeln aufbauen, Ausdauer trainieren, sich etwas Gutes tun... Die körperliche
Fitness zu trainieren, das allein war Sonja Stromberg zu wenig. Mit Body Sense®
by gym80 International hat sie ein Konzept entwickelt, das einen zukunftsweisenden ganzheitlichen Trainingsansatz bietet und zur körperlichen auch die emotionale Fitness trainiert. Durch visuelle, akustische, haptische und olfaktorische Wahrnehmungen wird sowohl die körperliche als auch die emotionale Fitness gestärkt.
Bewegung wird zur sinnlichen Erfahrung. „Body Sense wirkt wie ein Kern positiver
Energie tief im Inneren unseres Körpers“, so beschreibt es Sonja Stromberg.
Muskeln wachsen in der Erholungsphase
Erholung und Regeneration sind für den Muskelaufbau sehr
wichtig. Denn Muskeln wachsen nicht während des Trainings,
sondern in der Erholungsphase. Bei hoher Trainingsintensität
braucht der Körper mehr Zeit, um sich von dieser Belastung
zu erholen und sich zu entwickeln. Beansprucht man einen
Muskel zu oft und gibt ihm nicht genügend Zeit, sich zu
regenerieren, hat er keine Gelegenheit zu wachsen.
Ergebnis: Die erhofften Fortschritte bleiben aus.
Im Doppelpack: die Isolationsübung...
Übungen lassen sich in zwei Kategorien unterteilen: Grundund Isolationsübungen. Bei Isolationsübungen wird ein
einzelner Muskel bzw. eine einzelne Muskelgruppe gezielt
trainiert. Dabei wird die unterstützende und stabilisierende
Muskulatur möglichst „ausgeschaltet“. Ein Beispiel: Das
Beinstrecken an der Maschine. Hier wird nur die vordere
Oberschenkelmuskulatur (der Quadrizeps) trainiert und die
Bewegung verläuft nur über ein Gelenk (das Knie).
...und die Grundübung Diese Übungen zeichnen
sich dadurch aus, dass immer mehr als ein Gelenk beteiligt
ist. Neben dem Zielmuskel sind eine ganze Reihe weiterer
Muskeln im Einsatz. So sind z. B. bei Kniebeugen neben
dem Zielmuskel (der vordere Oberschenkelmuskulatur/
Quadrizeps) auch die Gesäß- und Bauchmuskulatur, die
hintere Oberschenkelmuskulatur, die untere Rückenmuskulatur
und die Waden beteiligt. Für den Muskelaufbau sind
Grundübungen immer die bessere Wahl.
Mach mal Pause!
Es ist wichtig, dass man beim Trainieren das richtige Tempo
einhält. Ist man zu schnell, gerät man möglicherweise außer
Atem, bevor die Muskeln genügend beansprucht sind. Zu
langsames Trainieren bringt allerdings auch nichts. Ruht man
nach jedem Satz fünf Minuten aus, wird der Puls langsamer, die
Muskeln werden kalt und die Trainingsintensität sinkt. Begrenzen
Sie die Pausen zwischen den Sätzen auf eine Minute, gern auch
weniger. Im Training mit Gewichten gewinnt man übrigens bereits
in der ersten Minute nach einer Übung 72 % seiner Kraft zurück.
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„In einer immer hektischeren Zeit möchten wir den Menschen den Kontakt zu ihren
Gefühlen zurückgeben und ihnen einen Weg zeigen, auf dem alles mit Leichtigkeit
möglich ist.“ Jeder Muskelgruppe wird ein Trainingsgerät und ein Naturerlebnis
zugeordnet. Währen wir trainieren, sehen wir Bilder und Farben, hören Klänge und
riechen Düfte. Ziel ist es, mit dieser neuen Form des Trainings die pure Lust an der
Bewegung zu wecken. www.bodysense.de; www.gym80.de
Valerie
Börnström ist
Mitgründerin
der Mrs.SportyFrauenclubs.
Infos: www.
mrssporty.de
Frau Börnström, den inneren Schweinehund kennen Sie sicherlich nur zu gut. Wie
lässt er sich austricksen?
Der innere Schweinehund ist ein Phänomen, das in den ersten 3 bis 6 Monaten
bei jedem Menschen auftritt, der eine Aktivität aufnimmt, die der Körper vorher
nicht kannte.
interview mit Valerie BÖRNSTRÖM
Effizientes 30-Minuten-Konzept
entes 30-Minuten-Konzept auf die Beine
zu stellen. Wir wollten einen Club anbieten, der auf dem Weg zum Supermarkt,
der Bäckerei oder nach Hause liegt. Wir
betrachten uns als „Starbucks mit gutem
Gewissen“ – ein Ort, an dem man Freunde
trifft und Spaß hat, sich aber gleichzeitig
auch etwas Gutes tut. Frauen haben in
den Bereichen Bewegung und Ernährung
andere Bedürfnisse als Männer. Sie werden bei Mrs.Sporty gezielt motiviert und
müssen sich nicht beobachtet fühlen.
Am Anfang ist also Willen und Durchhaltevermögen gefragt?
Ja. Wichtig ist, zu erkennen, dass es allen
so geht. Am besten kann man den Schweinehund austricksen, wenn man sich Termine setzt: Sonntags trage ich meine
3 Trainingseinheiten in den Kalender ein.
Und meistens schaffe ich sie auch. Dann
bin ich stolz und fühle mich gut. Je häufiger man dieses positive Gefühl hatte, desto
kleiner wird auch der Schweinehund.
Was sollte ein klassisches Fitnesstraining beinhalten und wie oft sollte man trainieren?
Jede Bewegung ist gut. Vor allem im Alltag. Je mehr man sich bewegt, desto mehr
Kalorien verbrennt man. Wenn man neben
dem Joggen z. B. auch ein Kräftigungstraining macht, verbrennen die Muskeln,
die man sich antrainiert hat, Kalorien.
Deshalb habe ich es mit Mrs.Sporty zum
ersten Mal in meinem Leben geschafft, so
auszusehen wie ich es möchte. Mit nur 30
Minuten Training zwei- bis dreimal pro
Woche bleibt das auch so.
Wie kamen Sie auf die Idee, mit Mrs.Sporty
Fitnessclubs für Frauen anzubieten?
Als wir den Markt untersucht haben, hat
sich herausgestellt, dass nur 10 % der Frauen in Europa das minimale Bewegungsniveau erreichen. Deshalb haben wir uns
vorgenommen, ein einfaches, aber effizi-
Warum sind Fitnesstrainer und die richtige
Anleitung so wichtig?
Der Trainer und die Mitglieder bei Mrs.
Sporty kennen sich untereinander. Der
Trainer unterstützt und motiviert die
Frauen über die gesamte Trainingszeit wie
in einem Kurs, aber mit flexibler Startzeit.
Wir haben maximal 600 bis 700 Mitglieder pro Club, was dem Trainer ermöglicht,
den Mitgliedern entsprechend große Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Welche Basics sollten im Trainingsplan
nicht fehlen?
Zunächst ist es wichtig, dass große Muskelgruppen beansprucht werden, weil sich
dadurch nachweislich die besten Muskelaufbaueffekte erzielen lassen. Bei Mrs.
Sporty werden nur Geräte mit komplexen
Bewegungsmustern eingesetzt, was zu
einer Steigerung des Energiegrundumsatzes und damit zur Gewichtskontrolle
führt. Zudem kommt es darauf an, dass
die Muskulatur symmetrisch gekräftigt
wird, damit die Haltung und die Gelenke
optimal stabilisiert werden und sich die
Figur harmonisch entwickelt. Ein weiterer Vorteil des Zirkeltrainings bei Mrs.
Sporty besteht darin, dass die Muskulatur deutlich weniger als beim klassischen
Krafttraining übersäuert (ermüdet) wird,
was – parallel zur Kräftigung – auch eine
Verbesserung der Ausdauer ermöglicht.
Gibt es einen Geheimtipp, noch schnell zur
idealen Bikinifigur zu kommen?
Eigentlich ist das ganz einfach: Zwei- bis
dreimal pro Woche je 30 Minuten Bewegung kombiniert mit gesunder Ernährung
bringen einen ganz schnell zum Ziel.
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