Aufmerksamkeitsdefizit (ADS) (Überaktivität) ohne Medikamente

Werbung
04/2002
WISSENSWERTES
Aufmerksamkeitsdefizit (ADS) (Überaktivität) ohne
Medikamente und Drogen wirkungsvoll bekämpfen
Dopaminbahnen im
Gehirn
Illustration: Werbeagentur Rickert
Überaktivität (ADS) durch
defekten Gencode?
Dr. Krebs, Australien, kommt aufgrund seiner Praxiserfahrung bei Kindern mit Lernstörungen zu der Auffassung, das ADS
möglicherweise von einem oder beiden
Elternteilen vererbt wird, da häufig die
Eltern sich in dem Verhalten des Kindes
wiederfanden („So war ich als Kind auch!“
oder „Genau wie sein Vater!“). Auch weisen immer mehr Untersuchungen darauf
hin, daß bei ADS eine eingeschränkte Reaktion auf Dopamin vorliegen könnte, was
den Schluß auf einen Defekt beim D2Rezeptor vermuten läßt. Beobachtete Auswirkungen dieses Defektes sind unter
anderem: Unruhe, Angst, Unzulänglichkeit,
Konzentrationsschwierigkeiten und Hypersensibilität. Diese Auswirkungen äußern
sich dann oft als Wut, Aggressivität,
Schüchternheit, Hyperaktivität oder abweichendes Verhalten.
Drogen verschaffen Erleichterung
Durch den menschlichen Stoffwechsel entstehen nach dem Genuß von Alkohol
Praxis Magazin
Heil
Tetrahydroisoquinoline (TIQ) Moleküle.
Diese wirken in großen Mengen eben
genau auf die D2-Rezeptoren ein. Besonders scheint der Nucleus accumbens im
Belohnungssystem des Körpers davon zu
profitieren. Dadurch entsteht das „alkoholische Hoch“ oder die „Oktoberfeststimmung“ und das damit verbundene Wohlgefühl. „Vergessen“ sind dann die Gefühle der
Angst, Unzulänglichkeit und Verhalten wie
Schüchternheit und Hyperaktivität. Die Wirkung des Alkohols verspüren Menschen mit
ADS allerdings viel intensiver als ihre Mittrinker. Hieraus kann dann ein Suchtkreislauf entstehen, der auch durch andere Drogen ausgelöst werden kann.
Therapieerfolg mit Akupressur
Dr. Krebs und Susan McCrossin beobachteten im Rahmen einer Vergleichsstudie mit
dem Akupressursystem nach dem Leistungsaufbauprogramm Veränderungen in
den Gehirnfunktionen der Probanden.
Sowohl der elektrophysiologische Weg
(abnormale EEG-Muster wurden zu normalen) als auch psychometrische Tests zeigten, daß Patienten ihr ADS-Verhalten deut-
Die weltweite Produktion von
Ritalin stieg im Fünfjahreszeitraum von weniger als drei Tonnen
auf mehr als zehn Tonnen im Jahr.
In Deutschland ist der Absatz im
gleichen Zeitraum um mehr als
das Vierzigfache gestiegen. Ritalin
als Mittel gegen Überaktivität ist
wegen seiner erheblichen Nebenwirkungen in der Fachwelt sehr
umstritten. Ritalin wirkt auf den
chemischen Botenstoff Dopamin
ein, der sich wiederum an den
Rezeptoren vom Typ D (D1 bis D5)
festmacht. In starkem Maße aber
an Typ D2. Besonders diese Verbindung verbessert die Aufmerksamkeit und vermittelt das
Gefühl von Wohlbehagen
und Ruhe.
lich normalisieren konnten. Diese Verhaltensänderung hatte auch im Rahmen einer
Folgeuntersuchung nach sieben Jahren
noch Bestand.
Folgende Verhalten können ihre Ursache in
einem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom haben:
• über- oder unteraktiv
• Konzentrationsschwäche
• Albträume
• Stimmungsschwankungen
• kurze Aufmerksamkeitsdauer
• furchtsam/schüchtern
• Ängste/Phobien
• häufige Wutausbrüche
• mitten im Spiel oder in der Arbeit wird aufgehört
Kasuistik
Einem achtjährigen Schüler aus dem zweiten
Schuljahr war Ritalin verschrieben worden,
weil er sehr aufbrausend, unruhig und ängstlich war. Seine Mutter setzte dieses Mittel nach
einigen Monaten wieder ab, weil sich das Verhalten ihres Kindes sehr zum Negativen hin
veränderte. Nach Anwendung von sechs Dop41
04/2002
WISSENSWERTES
• Sie weisen häufig eine Verschiebung der Hemisphärendominanz
zugunsten vor allem rechter Hirnregionen auf.
blenden. Dopamin kommt eine Schlüsselrolle
in Bezug auf die Handlungsmotivation über
den Nucleus accumbens, die Informationsverarbeitung und das allgemeine Erregungsniveau zu.
Gehirnbereiche
Die meisten Aktivitäten finden im
Hinterhauptsbereich statt. Die Aktivitäten im präfrontalen Cortex sind
deutlich vermindert.
pelstunden des Leistungsaufbauprogramms
schrieb die Mutter: „Pascal ist nicht mehr so
gereizt. Er ist ausgeglichener, hat weniger
Wutanfälle und hat sich mehr unter Kontrolle. Er ist geduldiger und selbstbewußter geworden. Er hat keine Angst mehr vorm Träumen. Pascal ist einsichtiger und verständnisvoller geworden.“
Für kontrollierte Aufmerksamkeit
werden folgende Hirnbereiche aktiviert: Der präfrontale Cortex für das
Prioritäten-setzen und für die Mobilisierung; hier wirkt auch der Gyrus
cinguli mit. Die Selektion findet in Teilen des Thalamus statt.
Der Nucleus reticularis thalami ist das Tor zum
Cortex. Er erregt oder hemmt selektiv die spezifischen Kerne des Thalamus. Dadurch wird
der Erregungsfluß zum Cortex auf eine oder
wenige Informationseinheiten beschränkt. Eine Überlastung des Kortex wird dadurch verhindert.
Symptome…
…treten meist unmittelbar nach der Geburt
auf: extreme Unruhe, Schlafstörungen,
Ablenkbarkeit, Selbstwertprobleme – häufiger bei Knaben. Sie beruhen wahrscheinlich auf einer genetischen Störung, die auf
die Gehirnchemie einwirkt und weitervererbt wird. D2-Rezeptoren, an denen Dopamin andockt, sind beschränkt aufgrund eines defekten Gencodes für D2-Rezeptoren.
Hirnstrukturen, die Aufmerksamkeit und
Zielmotorik steuern, sind bereits früh
beeinträchtigt.
• 50 – 60 % haben immunologische Beeinträchtigungen: Allergien auf Nahrungsmittel, Pollen, Asthma, Heuschnupfen
und Ekzeme. Diese werden mit Störungen des zentralnervösen und peripheren
Katecholaminstoffwechsels in Verbindung gebracht.
• Jugendliche mit ADS sind stärker anfällig
für Straftaten, Erwachsene für Alkoholismus, Drogensucht und Streßfolgen.
• Menschen mit ADS beobachten ihre Welt
nur und reagieren auf Geschehnisse. Sie
bedenken nicht, was geschehen könnte.
42
Unspezifische Aktivierungssysteme im Hirnstamm sind für tonische Aktivierung, Bewußtsein und Schlaf verantwortlich. Sie sorgen dafür, daß die Erregungsschwelle kortikaler Zellen im Wachzustand nicht unter ein
kritisches Niveau sinkt. Cholinerge und noradrenerge Zellen sind beteiligt.
Eine rückwirkende glutamaterge Bahn vom
Kortex zu den Basalganglien über den Thalamus zurück bewirkt, daß das Erregungsniveau in einem optimalen mittleren
Bereich bleibt.
Noradrenalin = Überlebens-NT.
Über die noradrenalinhaltigen Bahnen wird
augenblicklich die Amygdala angesprochen.
Sie versieht alle Infos mit „Warnetikett“. Wenn
sie gespeichert wird, brennt sich die Info als
traumatisches Ereignis ins Gedächtnis ein. Bei
jeder Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen
Trauma kommen immer wieder die schmerzhaften Erinnerungen hoch.
• Erhöhte Noradrenalinspiegel = höhere Aggressionsgrade.
• Verminderte Noradrenalinreaktion = soziopathische Persönlichkeit mit eher kaltblütiger Aggression.
Gedächtnis und Lernen
Glutamat und Aspartat im Hippocampus und
präfrontalen Cortex; Acetylcholin (ACH) im
Nucleus basalis Meynert, Hippocampus und
präfrontaler Cortex; Oxytocin und Vasopressin im Hippocampus. ACH-Zellgruppen im
basalen Vorderhirn steuern cortikale und hippocampale Funktionen, im Mittelhirn thalamische und hypothalamische Funktionen.
Das autonome Nervensystem und seine
Neurotransmitter sowie die Hormonsysteme stellen die wichtigsten neuroendokrinen Einflußfaktoren des Immunsystems dar.
Emotionale Prozesse greifen darüber in die
Immuntätigkeit ein.
Neurotransmitter
ADS ist das Resultat eines nicht funktionierenden präfrontalen Cortex auf der Grundlage abweichender Dopaminversorgung. Eine
Reduktion wirft den präfrontalen Cortex aus
der entscheidungsfällenden Schleife. Das Individuum ist mit den momentanen Ereignissen nur noch reflexiv verbunden. Sie kann
auch die Arbeitsgedächtnisfunktionen erheblich stören. Dopamin schützt das Arbeitsgedächtnis vor irrelevanten Informationen.
Niedrige Dopaminspiegel führen zu: Depressionen, verschwommenem Denken, der Unfähigkeit unwesentliche Außensignale auszu-
Yamini Kölzer-Wilbers
Heilpraktikerin
❑ Antonia Simon,
Psychotherapie
Lernpädagogin
Wolfgang Decius
Managementconsulting
Wolfgang Decius,
Managementconsulting
Weitere Auskünfte zu Einzelsessions und AusbilWeitere
Auskünfte
zu Einzelsessions
und
dungskursen
erhalten
Sie über die Strategy&Concept
Ausbildungskursen
erhalten Sie über
die
GmbH, Managementconsulting,
Kontaktbüro
Deutschland,
Immermannstraße
13,
Strategy
& Concept
GmbH, Managementconsulting,
40210 Düsseldorf,
Telefon: 02 11/9 35 03 50
Kontaktbüro
Deutschland,
Fax: 02 11/9 35120,
03 59
Bismarckstraße
D-47057 Duisburg,
Internetseite:
www.apotheken-konzept.de/
Telefon:
+49 (0)2
03-3 06 46 80, Fax: 3 06 46 81.
E-Mail: [email protected]
Internetseite:
www.apotheken-konzept.de
email:[email protected]
Praxis Magazin
Heil
Herunterladen